20.06.2024 Aufrufe

Expo 2035 Berlin Magazin #3

Berlin – ein Ort der Vielfalt. Welche Stadt in Europa könnte passender sein als Gastgeber der Weltausstellung? Unsere Vision, die Expo 2035 nach Berlin zu holen, ist in den letzten Monaten weiter gewachsen, hat neue Farben angenommen, neue Wege erkannt, neue Unterstützer:innen gewonnen. Und wir? Sind überzeugter denn je! Und motiviert, für Berlin die 17 Sustainable Development Goals der United Nations zu erreichen. Gemeinsam mit den spannenden Akteur:innen dieser Stadt, die wie wir an eine nachhaltige Zukunft glauben, machen wir ganz Berlin zur Weltausstellung! In diesem Magazin widmen wir uns drängenden und schönen Themen, die herausfordernd sind, aber auch Spaß und Hoffnung machen: Eine nachhaltige Feierkultur und die Verkehrswende etwa können dazu beitragen, Berlins Weg zur Expo 2035 zu ebnen. Unsere Stadt soll bleiben, wie sie ist, und sich zugleich neu und nachhaltig erfinden! In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

Berlin – ein Ort der Vielfalt. Welche Stadt in Europa könnte passender sein als Gastgeber der Weltausstellung? Unsere Vision, die Expo 2035 nach Berlin zu holen, ist in den letzten Monaten weiter gewachsen, hat neue Farben angenommen, neue Wege erkannt, neue Unterstützer:innen gewonnen. Und wir? Sind überzeugter denn je! Und motiviert, für Berlin die 17 Sustainable Development Goals der United Nations zu erreichen. Gemeinsam mit den spannenden Akteur:innen dieser Stadt, die wie wir an eine nachhaltige Zukunft glauben,
machen wir ganz Berlin zur Weltausstellung! In diesem Magazin widmen wir uns drängenden und schönen Themen, die herausfordernd sind, aber auch Spaß und Hoffnung machen: Eine nachhaltige Feierkultur und die Verkehrswende etwa können dazu beitragen, Berlins Weg zur Expo 2035 zu ebnen. Unsere Stadt soll bleiben, wie sie ist, und sich zugleich neu und nachhaltig erfinden! In diesem Sinne: Viel Spaß beim Lesen!

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<strong>Berlin</strong> ist bereits<br />

die Metropole<br />

der Herzen. Jetzt<br />

könnte die <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> die große<br />

Chance sein, unsere<br />

Stadt neu nachhaltig<br />

zu erfinden<br />

NEUE MENSCHEN<br />

Danke, <strong>Berlin</strong>!<br />

Noch mehr Unterstützer:innen<br />

zeigen ihr<br />

Gesicht für die <strong>Expo</strong>-<strong>2035</strong>-Kampagne<br />

NEUE IDEEN<br />

Zeit zu feiern<br />

Beachtlich: <strong>Berlin</strong>s<br />

Clubszene befeuert die<br />

Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN<br />

NEUE PERSPEKTIVEN<br />

In Bewegung<br />

Verkehrsaktivistin Katja<br />

Diehl setzt viel Hoffnung<br />

in die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

Geschichte<br />

NEUE HÖHEPUNKTE<br />

Mit Musik!<br />

Global Goals Parade<br />

2025: Große Party mit<br />

der Vision eines nachhaltigen<br />

<strong>Berlin</strong>s<br />

mitgestalten


Die 17 Global Goals der<br />

UN Charta<br />

<strong>Berlin</strong> bis <strong>2035</strong> gemeinsam zum Leuchtturm<br />

der Nachhaltigkeit machen!


Inhalt<br />

2|3<br />

<strong>Berlin</strong> – ein Ort der Vielfalt. Welche<br />

Stadt in Europa könnte passender sein<br />

als Gastgeber der Weltausstellung?<br />

Unsere Vision, die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> nach <strong>Berlin</strong><br />

zu holen, ist in den letzten Monaten<br />

weiter gewachsen, hat neue Farben<br />

angenommen, neue Wege erkannt, neue<br />

Unterstützer:innen gewonnen. Und wir?<br />

Sind überzeugter denn je! Und motiviert,<br />

für <strong>Berlin</strong> die 17 Sustainable Development<br />

Goals der United Nations zu erreichen.<br />

Gemeinsam mit den spannenden<br />

Akteur:innen dieser Stadt, die wie wir an<br />

eine nachhaltige Zukunft glauben,<br />

machen wir ganz <strong>Berlin</strong> zur Weltausstellung!<br />

In diesem <strong>Magazin</strong> widmen wir uns<br />

drängenden und<br />

schönen Themen, die<br />

herausfordernd sind,<br />

aber auch Spaß und<br />

Hoffnung machen: Eine<br />

nachhaltige Feierkultur und<br />

die Verkehrswende etwa<br />

können dazu beitragen,<br />

<strong>Berlin</strong>s Weg zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> zu<br />

ebnen. Unsere Stadt soll<br />

bleiben, wie sie ist, und sich<br />

zugleich neu und nachhaltig<br />

erfinden! In diesem Sinne:<br />

Viel Spaß beim Lesen!<br />

4<br />

10<br />

14<br />

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26<br />

28<br />

30<br />

Wir werden immer mehr! Dies<br />

sind die neuen Gesichter für die<br />

<strong>Expo</strong>-<strong>2035</strong>-Kampagne in <strong>Berlin</strong><br />

Visionäre: Die Radbahn ist eine<br />

der besten Ideen für <strong>Berlin</strong>s<br />

Verkehr von morgen<br />

Es bewegt sich viel: Diese<br />

<strong>Berlin</strong>er Projekte sind vielversprechend<br />

und nachhaltig<br />

Feiern mit Vorbildfunktion: Wie<br />

die <strong>Berlin</strong>er Clubszene die Nachhaltigkeitsziele<br />

vorantreibt<br />

„<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> für mehr Verbundenheit“:<br />

Mobilitätsexpertin<br />

Katja Diehl im Interview<br />

Eine Parade für den Planeten:<br />

Feier auf der Global Goals<br />

Parade 2025<br />

Gemeinsam machen wir ganz<br />

<strong>Berlin</strong> zur Weltausstellung!<br />

Unser Verein stellt sich vor


Eine Idee mit vielen<br />

Gesichtern


Die Idee, die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> nach <strong>Berlin</strong> zu holen,<br />

stammt von uns. Doch unser Vorhaben ist<br />

nicht realisierbar ohne die Unterstützung<br />

starker Partner:innen. Nur gemeinsam machen<br />

wir ganz <strong>Berlin</strong> zur Weltausstellung!<br />

Bis 2025 wollen wir 250.000 Stadtmenschen<br />

als Befürworter:innen der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

gewinnen. Diese sind zugleich Pat:innen für<br />

die 17 UN-Nachhaltigkeitsziele, auf deren<br />

Basis unsere Vision entstanden ist. Wir können<br />

stolz sagen: Unser Netzwerk wächst<br />

stetig! Hier stellen wir einige neue Gesichter<br />

vor, spannende Menschen mit Zielen und<br />

Zukunftsträumen. Werde auch Du zum Gesicht<br />

für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> und mach <strong>Berlin</strong> mit<br />

uns zur nachhaltigen Metropole!<br />

GESICHTER FÜR DIE EXPO <strong>2035</strong><br />

4|5<br />

Prof. Detlev Ganten<br />

Stifter und Mitglied des Kuratoriums<br />

der Virchow Foundation,<br />

Gründungspräsident World<br />

Health Summit (WHS), Ehrenvorsitzender<br />

des Stiftungsrats<br />

der Stiftung Charité<br />

„Die <strong>Berlin</strong>er Tradition, unsere Gegenwart<br />

und Zukunftspläne unter dem Leitmotiv<br />

der UN-Nachhaltigkeitsziele, Verantwortung,<br />

Bürgerbeteiligung, Freiheit, Respekt,<br />

Gesundheit und Wohlergehen für alle werden<br />

unsere Zukunft und den Klang unserer<br />

Stadt <strong>Berlin</strong> prägen.“<br />

Theresa Hümmer<br />

Vorständin Global Goals <strong>Berlin</strong><br />

e.V., Organisationsentwicklerin<br />

und Gründerin BetterInCOMPNY<br />

„<strong>Berlin</strong> ist unglaublich vielfältig und hat<br />

damit die beste Voraussetzung, als globaler<br />

Leuchtturm für eine lebenswerte,<br />

nachhaltige und innovative Stadt voranzugehen.<br />

Damit dies gelingt, müssen<br />

Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt<br />

Hand in Hand gehen und gemeinsam gedacht<br />

werden. Es braucht Vertrauen und<br />

Mut, aber auch Gestaltungswillen und<br />

Aktionismus.“<br />

Prof.<br />

Johannes Vogel<br />

Generaldirektor des Museums<br />

für Naturkunde <strong>Berlin</strong><br />

„Unsere Welt braucht Handeln. Dieses<br />

Handeln muss wissensbasiert sein. Für<br />

dieses Handeln müssen demokratische<br />

Mehrheiten gewonnen werden. Die Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN sind ein hervorragender<br />

und bereits global abgestimmter<br />

Rahmen für eine demokratische und nachhaltige<br />

Entwicklung unserer Erde. Diese<br />

Herausforderungen im Rahmen einer <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> in <strong>Berlin</strong> zu feiern und voranzubringen<br />

sind tolle Ziele.“


Dr. Andreas<br />

Rickert<br />

Vorstand PHINEO gAG<br />

„<strong>Berlin</strong> ist die globale Hauptstadt für soziale<br />

Innovationen! Wir stehen vor großen<br />

Herausforderungen. Ich bin aber fest davon<br />

überzeugt, dass wir diese Herausforderungen<br />

lösen können mit den richtigen<br />

Werten, Kapital und Innovationen und<br />

stimulierenden Orte und Clustern. Und<br />

<strong>Berlin</strong> hat hierfür alle Zutaten. Die <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> kann ein weiterer Katalysator für<br />

diese Entwicklungen sein, dass <strong>Berlin</strong> zum<br />

weltweiten Epizentrum für soziale Innovationen<br />

und Impact Investing wird.“<br />

Dr. Eckart von<br />

Hirschhausen<br />

Arzt, Wissenschaftsjournalist<br />

und Gründer der Stiftung<br />

Gesunde Erde – Gesunde<br />

Menschen gGmbH<br />

„Gesunde Menschen gibt es nur auf einer<br />

gesunden Erde. Als Mitgründer der Scientist4Future<br />

weiß ich, dass wir für den<br />

Schutz unserer Lebensgrundlagen schon<br />

einmal mehr als 250.000 Menschen in <strong>Berlin</strong><br />

zusammengebracht haben. Das Wirksamste,<br />

was ein Einzelner tun kann, ist<br />

nicht alleine zu bleiben. Deswegen bin ich<br />

gerne Teil der Kampagne.“<br />

Matthias Heskamp<br />

Vorstand paper planes e.V. und<br />

Geschäftsführer Reallabor<br />

Radbahn gUG<br />

„Treibende Kraft für mich, in diese Stadt<br />

zu ziehen, war die kreative Aura ihrer Bewohner:innen.<br />

<strong>Berlin</strong>, ein Schmelztiegel für<br />

Impulsgeber:innen von Ansätzen „out of<br />

the box“. Gebt diesen einen Nährboden,<br />

um endlich durch und durch nachhaltige,<br />

von Grund auf soziale und wirtschaftlich<br />

spannende Lösungen zu entwickeln, die<br />

diese angezählte Erde dringend braucht.<br />

Ich freue mich auf eine experimentelle<br />

Wegstrecke bis zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>, bei der dieses<br />

Wissen weltweit geteilt werden wird.“<br />

Ute Weiland<br />

Geschäftsführerin Verein <strong>Berlin</strong>er<br />

Kaufleute und Industrieller<br />

(VBKI)<br />

„Der VBKI wurde 1879 gegründet, damit<br />

<strong>Berlin</strong> sich dem Wettbewerb mit anderen<br />

großen Metropolen dieser Welt stellt. Eine<br />

<strong>Expo</strong> ist es nicht geworden, aber eine sehr<br />

erfolgreiche Gewerbeausstellung folgte<br />

1896. Wenn es eine Chance gibt, <strong>2035</strong> eine<br />

<strong>Expo</strong> nach <strong>Berlin</strong> zu holen, die außerdem<br />

noch die Umsetzung der Global Goals zum<br />

Ziel hat, dann unterstütze ich das sehr<br />

gern.“<br />

Alexandra-<br />

Gwyn Paetz<br />

Geschäftsführerin <strong>Berlin</strong><br />

University Alliance<br />

„Die Grand Challenges unserer Zeit erfordern<br />

globale Lösungen. Entsprechend<br />

vernetzt arbeitet die <strong>Berlin</strong>er Spitzenforschung<br />

mit Akteur:innenen aus aller Welt<br />

zusammen. Wir verstehen <strong>Berlin</strong> samt seinem<br />

Ökosystem dabei als das „Open Lab“,<br />

in dem Innovationen für die erforderlichen<br />

Transformationen entstehen. Dieses<br />

„Open Lab“ für die Weltausstellung zu<br />

öffnen, um Nachhaltigkeit erlebbar zu machen,<br />

empfinden wir als <strong>Berlin</strong> University<br />

Alliance als eine großartige Chance.“<br />

Roland Göhde<br />

Geschäftsführendes Mitglied<br />

des Vorstands/CEO der Virchow<br />

Foundation für Globale Gesundheit<br />

„Die Sustainable Development Goals<br />

(SDGs) der Vereinten Nationen sind<br />

Leuchtturm für eine humanitär, multilateral<br />

orientierte Friedenspolitik. Eine <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> in <strong>Berlin</strong> wird von dem Potenzial<br />

getragen, einen Leuchtturm für die Nachhaltigkeitsziele<br />

als strategische Priorität zu<br />

setzen. Diese verbinden und verpflichten<br />

uns über Grenzen von Ländern, Kulturen,<br />

Religionen, politischen Systemen, Geschlechtern<br />

und Generationen hinweg.“


GESICHTER FÜR DIE EXPO <strong>2035</strong><br />

6|7<br />

Dr. Johanna<br />

Sprondel<br />

Direktorin Urania <strong>Berlin</strong> e.V.<br />

„<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>, eine Weltausstellung in <strong>Berlin</strong><br />

zur Nachhaltigkeit. Was für eine Chance<br />

für die Stadt, für die Bürgerinnen und<br />

Bürger <strong>Berlin</strong>s – und Deutschlands und<br />

weit darüber hinaus. Auch, um zu verstehen,<br />

dass Nachhaltigkeit mehr als ‚nur ein<br />

Umweltthema‘ ist. Dass Nachhaltigkeit zu<br />

denken vielmehr bedeutet, sich als Gesellschaft<br />

der Frage zu widmen, in welcher<br />

Zukunft wir leben wollen, wie wir diese Zukunft<br />

am besten gestalten und im Zusammenleben<br />

zu unserer machen können.“<br />

Prof. Jean-Pierre<br />

Paul de Vera<br />

Abteilungsleiter Deutsches Zentrum<br />

für Luft- und Raumfahrt<br />

„Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V. und die <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> ist die Chance, neue Wege zu gehen,<br />

die universal gedacht und auf die Zukunft<br />

ausgerichtet sind. Ideen, Gedanken und<br />

Visionen können Realität werden, wenn<br />

wir es alle als Lebensaufgabe sehen, unser<br />

Potenzial für eine positive Ausrichtung<br />

der Gesellschaft in ihrer Diversität einzusetzen.“<br />

Karin von Hülsen<br />

Vorständin pädquis Stiftung<br />

„Die Idee und Vision der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> in<br />

<strong>Berlin</strong> bringt es ganz wunderbar auf den<br />

Punkt: die Vielfalt und Kreativität unserer<br />

Stadt muss sich zusammenschließen und<br />

dies über alle Generationen hinweg. Nur so<br />

können wir wirklich etwas verändern und<br />

die ambitionierten Ziele erreichen. Dass sie<br />

erreicht werden müssen, ist alternativlos –<br />

zum Wohle unserer Gesellschaft und unserer<br />

Kinder. Bildung und Chancengerechtigkeit<br />

ist ein zentraler Schlüssel und ein<br />

wichtiges SDG. Mit der pädquis Stiftung<br />

fangen wir ganz früh an und entwickeln<br />

pädagogische Qualität im frühkindlichen<br />

Bereich weiter.“<br />

Sabine Wendt<br />

Geschäftsführerin visit<strong>Berlin</strong><br />

<strong>Berlin</strong> Tourismus & Kongress<br />

GmbH<br />

„Umbruch und Veränderungen beschäftigen<br />

uns momentan mehr denn je. Dass<br />

<strong>Berlin</strong> Veränderungen kann, hat es in seiner<br />

Geschichte oft bewiesen. Klimawandel,<br />

Digitalisierung, veränderte Arbeitswelten,<br />

gesellschaftlicher Wandel uvm. – mit all<br />

diesen Themen müssen wir umgehen und<br />

unsere Geschäftsmodelle neu denken und<br />

anpassen. Das betrifft alle Branchen und<br />

die notwendige Transformation hat längst<br />

begonnen. Auch der Tourismus wird in Zukunft<br />

ein anderer sein.“<br />

Henrik Falk<br />

Vorstandsvorsitzender <strong>Berlin</strong>er<br />

Verkehrsbetriebe (BVG)<br />

„Wir brauchen neue Formen von Mobilität.<br />

Moderne und zukunftsfähige Mobilitätssysteme,<br />

die klassischen ÖPNV sinnhaft<br />

ergänzen und erweitern. Dazu müssen wir<br />

auch neue Geschäftsmodelle denken. Die<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> ist DIE Gelegenheit das für <strong>Berlin</strong><br />

und darüber hinaus zu tun.“<br />

Dr. Dr. h.c.<br />

Markus Dröge<br />

Vorstandssprecher der Stiftung<br />

Zukunft <strong>Berlin</strong><br />

„<strong>Berlin</strong> kann und muss größer denken,<br />

über das Tagesgeschäft hinaus. <strong>Berlin</strong><br />

muss sich Ziele setzen, die motivieren. Die<br />

zur Diskussion stehenden Großereignisse<br />

IBA-<strong>Berlin</strong>/Brandenburg, <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong>, Olympia<br />

2036 bieten eine gute Gelegenheit, darüber<br />

ins Gespräch zu kommen, was <strong>Berlin</strong>,<br />

kann, will und sein möchte. Die Stiftung<br />

Zukunft <strong>Berlin</strong> ist bereit, diese Diskussionen<br />

in die Stadtgesellschaft zu tragen.“


Anne Sebald<br />

Geschäftsführerin wirBERLIN<br />

gGmbH<br />

„Seit vielen Jahren setzen wir uns bei<br />

wirBERLIN gegen die Vermüllung dieser<br />

wundervollen Stadt ein, fördern bürgerschaftliches<br />

Engagement und befähigen zu<br />

eigenverantwortlichem Handeln für einen<br />

nachhaltigen, umwelt- und ressourcenschonenden<br />

Lebensstil. Angesichts der gegenwärtigen<br />

globalen Herausforderungen<br />

braucht es vielfältige Lösungen, sowohl<br />

global als auch lokal. Mit der <strong>Expo</strong> und der<br />

Erfüllung der UN-Nachhaltigkeitsziele <strong>2035</strong><br />

soll <strong>Berlin</strong> als visionäres Beispiel für eine<br />

nachhaltigere Zukunft funktionieren.“<br />

Matthias<br />

Suermondt<br />

Berater Gesundheitswesen MS<br />

Consult<br />

„Deutschland und insbesondere <strong>Berlin</strong><br />

braucht dringend eine Vision verbunden<br />

mit einer Aufbruchsstimmung. Eine <strong>Expo</strong><br />

<strong>2035</strong> bietet hierzu eine großartige Chance.<br />

Die Vorstellung, unsere Hauptstadt nachhaltig<br />

zu gestalten, für Menschen lebenswerter<br />

und gesünder zu machen und damit<br />

auch Vorbild für andere Metropolen zu<br />

werden, ist nicht nur ein wünschenswertes<br />

Ziel, sondern zwingend erforderlich.“<br />

Manuel Klarmann<br />

CEO Eaternity<br />

„<strong>Berlin</strong> hat die Chance die Welt zu vereinen.<br />

Für eine Zukunft mit nachhaltiger<br />

Ernährung. An der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> eine<br />

blühende Utopie für das Bild unserer Weltgemeinschaft<br />

zu kommunizieren, welches<br />

direkt kopiert, transferiert und umgesetzt<br />

werden darf, das ist meine Vision.“<br />

Katja Reppel<br />

Referatsleiterin, Europäische<br />

Kommission, Generaldirektion<br />

Forschung und Innovation<br />

„Musik hat einen bedeutenden wirtschaftlichen<br />

Wert und eine grundlegende gesellschaftliche<br />

Wirkung, da sie zur sozialen<br />

Entwicklung und zum Wohlbefinden beiträgt.<br />

Durch die Förderung der Sustainable<br />

Development Goals der UN und die Unterstützung<br />

von Nachhaltigkeit kann Musik<br />

eine zentrale Rolle bei der Schaffung einer<br />

inklusiveren, gerechteren und widerstandsfähigeren<br />

Gesellschaft spielen.“<br />

Evelyn Echeverria<br />

Leiterin Verkauf und Vertrieb<br />

Mishki Yaku<br />

„<strong>Berlin</strong> ist die perfekte Stadt für Wandel<br />

und Innovation. Mit ihrer Vielfalt und Geschichte<br />

ist sie lebendig und explosiv, konservativ<br />

und liberal zugleich – ein Regenbogen<br />

der Ideen. Zweifellos der beste Ort,<br />

um im Jahr <strong>2035</strong> die <strong>Expo</strong> Weltmesse zu<br />

veranstalten, die sich auf Nachhaltigkeit,<br />

Einheit, soziale Aktion, Biodiversität und<br />

Beteiligung konzentriert. Mishki Yaku<br />

Coffee trägt dazu bei, die Ziele der nachhaltigen<br />

Entwicklung zu verwirklichen.<br />

Deutschland und Ecuador lernen voneinander,<br />

teilen Wissen im Bereich Nachhaltigkeit,<br />

soziale Aktion und Biodiversität.”<br />

Call for Action!<br />

Ganz <strong>Berlin</strong> eine Weltausstellung!<br />

Wer auch ein Teil der Zukunft<br />

unserer Stadt sein will,<br />

kann sich auf einer eigens eingerichteten<br />

Website registrieren<br />

lassen – und dabei die Patenschaft<br />

für eines der 17 UN-Nachhaltigkeitsziele<br />

übernehmen. So<br />

wird unser Zuhause in einem<br />

großen Miteinander zum Leuchtturm<br />

der Nachhaltigkeit.<br />

www.globalgoalsberlin.de/gesichter


Ganz <strong>Berlin</strong> eine Weltausstellung.<br />

Gemeinsam zeigen wir Gesicht!<br />

Global Goals <strong>Berlin</strong> ist ein gemeinnütziger Verein und bietet alle Produkte ohne Marge bzw. ohne Gewinn an!<br />

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Preise Inkl. MwSt. EU, zzgl. Versandkosten. Versandkostenfrei ab 99,99 € innerhalb Deutschlands.<br />

Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V. | Osloer Straße 115 | 13359 <strong>Berlin</strong> | globalgoalsberlin.de


Radbahn -<br />

urbanes Gemeingut<br />

Stellen Sie sich vor, Sie durchqueren<br />

<strong>Berlin</strong> mit dem Fahrrad. Von Ost nach<br />

West, auf nur einer einzigen Spur, geschützt<br />

vor Sonne und Regen, ohne große<br />

Kreuzungen oder Autos, auf die Sie sich<br />

zusätzlich konzentrieren müssen. Klingt<br />

utopisch? Von wegen. Dass es nicht nur<br />

in der Theorie, sondern auch in der Realität<br />

funktionieren kann, zeigte der <strong>Berlin</strong>er<br />

Verein paper planes e.V. mit dem<br />

Radbahn-Projekt und der Anfang Sommer<br />

erprobten Teststrecke in Kreuzberg,<br />

die bis zum 15. Juni 2024 erfahr- und erlebbar<br />

war.<br />

Die Idee der Radbahn kam im<br />

Jahr 2014 auf, nachdem die Frage nach<br />

der Nutzung des verwaisten Raumes<br />

unter dem Hochbahnviadukt der U1 erst<br />

mal unbeantwortet geblieben war und<br />

schließlich zu Tatendrang geführt hatte.<br />

Kreative Menschen aus den<br />

unterschiedlichsten Bereichen steckten<br />

die Köpfe zusammen. Das Ziel: die<br />

stadträumliche Entwicklung innovativer<br />

und progressiver zu gestalten und<br />

vergessene Räume wiederzubeleben,<br />

nutzbar und vor allem lebenswerter zu<br />

machen. Die Radbahn kam daraufhin<br />

im Jahr 2015 mit einem ausgeklügelten<br />

Konzept an die Öffentlichkeit, das<br />

sogar mit dem Bundespreis Ecodesign<br />

ausgezeichnet wurde. Und das Projekt<br />

steht auch knapp zehn Jahre später<br />

nicht still, sorgt für reges Interesse in<br />

der Politik und der Zivilbevölkerung.<br />

Ganze neun Kilometer umfasst<br />

die Strecke, die vom Zoologischen<br />

Garten entlang der U-Bahn-Linie U1 bis<br />

nach Friedrichshain zur Oberbaumbrücke<br />

führen soll. Mit der Überdachung<br />

durch die denkmalgeschützte Hochbahn<br />

ist sie fast durchgehend vor Wind


RADBAHN 10|11<br />

Die grüne Vision. Geschützt vom Hochbahnviadukt der U1, soll<br />

die Radbahn als multifunktionaler Begegnungsort entstehen.<br />

Vom Zoologischen Garten bis in den Osten nach Friedrichshain<br />

Die Radbahn-Teststrecke<br />

in Kreuzberg<br />

lockte nicht<br />

nur Fahrradbegeisterte<br />

an. Sie war als<br />

gemeinschaftliche<br />

Nutzfläche angelegt,<br />

die Menschen<br />

auch abseits vom<br />

Fahrradfahren zusammen<br />

führen<br />

soll. Ein urbaner<br />

Austauschort, um<br />

Ideen, Interessen<br />

und noch vieles<br />

mehr zu teilen.<br />

und Wetter geschützt. Abgekoppelt vom<br />

restlichen Verkehr. Damit besitzt sie die<br />

Eigenschaft einer stadtteilverbindenden<br />

Tangente, die mit ihrer umfangreichen<br />

Ausgestaltung nicht nur Radfahrende<br />

anziehen soll.<br />

Eine vom Kfz-Verkehr abgeschirmte<br />

Oase, mit Grünflächen, Sitzmöglichkeiten,<br />

spielenden Kindern, Live-Musik<br />

und Kaffeeduft, der während des Reparierens<br />

des kaputten Fahrradreifens<br />

herü berweht – ein inklusiver Begegnungsraum<br />

und das aktive Ausbremsen<br />

der Großstadthektik, so die Idee. Des-<br />

wegen ist die Radbahn auch ausdrücklich<br />

keine Radschnellbahn, sondern wurde als<br />

Gegenpol zum aktuellen Verkehrsfluss<br />

entworfen. Es geht um Entschleunigung<br />

und Begegnung, darum, genügend Zeit<br />

und vor allem ausreichend Platz für alle<br />

Nutzenden zu schaffen.<br />

Wie das Ganze aussehen könnte,<br />

hat die 200 Meter lange Teststrecke zwischen<br />

den U-Bahnhöfen Kottbusser Tor<br />

und Görlitzer Bahnhof gezeigt. Fast zwei<br />

Monate, von Ende April bis Mitte Juni<br />

2024, konnte das Testfeld für alle Neugierigen<br />

erprobt werden.<br />

„Mit dem Testfeld wollten wir<br />

Menschen für lebenswerte, klimagerechte<br />

Stadträume begeistern und zeigen, was<br />

unter dem Hochbahn-Viadukt möglich<br />

ist“, sagt Luise Flade vom verantwortlichen<br />

Reallabor Radbahn gegenüber<br />

der Plattform Entwicklungsstadt <strong>Berlin</strong>.<br />

„Das Reallabor Radbahn soll damit zur<br />

Umsetzung und Veranschaulichung von<br />

Experimenten zur nachhaltigen Stadtund<br />

Verkehrsentwicklung im urbanen<br />

Raum <strong>Berlin</strong>s beitragen. Wir hoffen, dass<br />

unser Projekt inspiriert und andere aus<br />

unseren Ergebnissen lernen können“,<br />

erläuterte Matthias Heskamp von paper<br />

planes e.V.<br />

In enger Zusammenarbeit mit dem<br />

Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg und<br />

der Senatsverkehrsverwaltung wurde<br />

die verkehrliche Realisierbarkeit mithilfe<br />

einer Machbarkeitsstudie geprüft.<br />

Demnach gib es zwei: Variante A, mit<br />

dem Fahrradweg in Mittellage, direkt<br />

unter dem Viadukt (so wie es ursprünglich<br />

angedacht war), die aber dem Mobilitätsgesetz<br />

nicht ganz entspräche und<br />

generell abgeändert werden müsste.<br />

Und Variante B (Mobilitäts- und Frischluftachse),<br />

die die Verkehrsströme nach<br />

Verkehrsmitteln jeweils links und rechts<br />

vom Viadukt aufteilt und mehr Platz garantiert.<br />

Allerdings deutlich abweichend<br />

von der Ursprungsidee. Grundsätzlich<br />

wären beide Varianten möglich, sowohl<br />

„Mit dem Testfeld<br />

wollen wir Menschen<br />

für lebenswerte,<br />

klimagerechte<br />

Stadträume begeistern<br />

und zeigen,<br />

was alles unter dem<br />

Hochbahn-Viadukt<br />

möglich ist“<br />

LUISE FLADE,<br />

REALLABOR RADBAHN<br />

wirtschaftlich als auch verkehrstechnisch.<br />

Innerhalb der Bevölkerung gilt<br />

laut Umfragen die Variante B als Favorit.<br />

Wann und wie die Radbahn realisiert<br />

werden kann, muss die Analyse des<br />

umliegenden Verkehrsnetzes zeigen.<br />

Die Ausschöpfung des urbanen Raumpotenzials<br />

macht das Projekt in jedem<br />

Fall spannend. Und das Thema der<br />

Mobi litätswende könnte für die <strong>Berlin</strong>er<br />

<strong>Expo</strong>-Bewerbung <strong>2035</strong> ein wichtiger<br />

Katalysator sein.<br />

J www.radbahn.berlin<br />

www.paper-planes.net


Gemeinsam<br />

Zukunft gestalt


Global Goals<br />

für <strong>Berlin</strong>.<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Sparkasse engagiert<br />

sich für ein nachhaltiges und<br />

lebenswertes <strong>Berlin</strong>.<br />

berliner-sparkasse.de/nachhaltig<br />

en.


Konzepte für ein<br />

besseres <strong>Berlin</strong><br />

9 Projekte mit Zukunft


EUREF-Campus <strong>Berlin</strong><br />

Der EUREF-Campus <strong>Berlin</strong> ist ein europaweit einmaliges Zukunftsprojekt.<br />

Rund um den Gasometer in Schöneberg arbeiten, forschen und<br />

lernen 7.000 Menschen in mehr als 150 Unternehmen, Institutionen und<br />

Start-ups in den Themenfeldern Energie, Mobilität und Nachhaltigkeit<br />

– kooperativ, offen und gemeinsam. EUREF steht für das „Europäische<br />

Energieforum“ und verfolgt die Idee eines Modellquartiers für die klimaneutrale,<br />

ressourcenschonende und intelligente Stadt von morgen. Seit<br />

Projektbeginn im Jahr 2008 hat sich das rund 5,5 Hektar große Stadtquartier,<br />

das bereits seit 2014 die Klimaziele der Bundesregierung für 2045<br />

erfüllt, zu einem europaweit einzigartigen Reallabor der Energiewende<br />

entwickelt. Über Veranstaltungen zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit,<br />

geführte Campustouren und Unternehmensbesuche baut der<br />

Campus seine Funktion als Forum und Schaufenster der Energiewende<br />

stets weiter aus. Der EUREF-Campus ist ein Referenzort für die Smart-<br />

City-Strategie des Landes <strong>Berlin</strong>. Mit einer klimaneutralen Energieversorgung,<br />

einem intelligenten Energienetz, den energieeffizienten Gebäuden,<br />

der Erprobungsplattform für Elektromobilität und den zahlreichen<br />

Forschungsprojekten beweist der Campus, dass die Energiewende machbar<br />

und finanzierbar ist. Mit dem Innenausbau und der denkmalgerechten<br />

Sanierung des Gasometers wird ein Wahrzeichen <strong>Berlin</strong>s wiederbelebt<br />

und gleichzeitig zum Symbol der Energiewende.<br />

PROJEKTE<br />

Sustainable<br />

Development<br />

Goals-Map<br />

14|15<br />

Die Sustainable Development Goals-Map<br />

hebt besonders hervorragende Leuchtturmprojekte<br />

<strong>Berlin</strong>s hervor. Diese Projekte<br />

sind nicht nur wegen ihrer Einzigartigkeit<br />

bemerkenswert, sondern auch<br />

aufgrund ihres nachhaltigen Charakters<br />

und ihrer Auswirkungen auf zukünftige<br />

Generationen.<br />

J www.euref.de<br />

Aktuelle Karte mit allen<br />

Projekten: www.globalgoalsberlin.de/sdg-map<br />

J Alle 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

im Überblick<br />

auf Seite 2<br />

Inklusive Strandtage<br />

Das „Joachim-Fahl-Haus“, ein Wohnheim für Menschen mit<br />

Behinderung, und das Strandbad Plötzensee sind direkte<br />

Nachbarn am Weddinger Nordufer. Die Bewohner:innen des<br />

Wohnheims besuchen das Freibad und die schöne Strandbar<br />

gern. Problematisch ist, dass einige von ihnen im Rollstuhl<br />

fahren oder stark bewegungseingeschränkt sind. An den<br />

Strand, ans Wasser und zur Bar kam man mit dem Rollstuhl<br />

bisher nicht. Michel und Florian, die Strandbadpächter,<br />

stellen die Location, das Material und ihre Infrastruktur zur<br />

Verfügung. Das Unionhilfswerk bringt viel Know-how in<br />

Sachen Inklusion und Barrierefreiheit mit. Im letzten Jahr<br />

entstand ein Weg aus Panzerplatten. Nachbar:innen, Sportvereine,<br />

Freiwillige und das Plötzensee-Team: Gemeinsam besorgten sie das Material und legten los.<br />

Sie buddelten und schwitzten. Insgesamt verlegten sie einen 250 Meter langen Weg aus einzelnen<br />

sechseckigen Platten über den Sandstrand. Die Strandbadbetreiber wünschen sich, dass solch schöne<br />

Nachmittage, wie es sie im letzten Jahr bereits gab, zu „Vorzeige-Tagen der Inklusion“ werden. Eine<br />

Gelegenheit, bei der sich Menschen mit und ohne Einschränkungen an einem schönen Ort treffen,<br />

essen, feiern, schwimmen.<br />

J www.unionhilfswerk.de/aktuelles/alle-reden-von-inklusion-wir-feiern-sie/


Solarschiff der DHL<br />

​Die Deutsche Post DHL hat 2022 in <strong>Berlin</strong> mit<br />

einem elektrisch betriebenen Solarschiff, in<br />

Kooperation mit Solarwaterworld, den Pakettransport<br />

auf dem Wasser gestartet. Bei dem<br />

deutschlandweit ersten Pilotprojekt dieser Art<br />

hat das Solarschiff auf der Spree täglich hunderte<br />

Sendungen vom Südhafen Spandau zum<br />

Westhafen transportiert – ohne Emissionen zu<br />

verursachen. Vom Westhafen aus wurden die<br />

Pakete dann weiter umweltfreundlich zu den<br />

Kund:innen gebracht. Das Solarschiff fährt umweltschonend<br />

und geräuschlos. Damit fügt es<br />

sich nahtlos in die grüne Nachhaltigkeits-Strategie<br />

von Deutsche Post DHL ein. Das elektrisch<br />

angetriebene Schiff ist 10,50 Meter lang und 2,50<br />

Meter breit.<br />

Durch die Nutzung von Photovoltaik auf dem<br />

Schiffsdach kann ausreichend Strom für den<br />

Antrieb und die Bordenergie gewonnen werden.<br />

Für Zeiten ohne Sonne wird die Energie<br />

in Batterien gespeichert. Das Schiff hat eine<br />

Antriebsstärke von fünf Kilowatt und kommt<br />

auf bis zu zwölf Kilometer pro Stunde. Mit Sonne<br />

ist die Fahrtdauer unbegrenzt, ohne Sonne<br />

kann das Schiff sechs bis acht Stunden fahren.<br />

J www.dhl.de<br />

Pilotprojekt Reinigungsstreife<br />

Mit großer Resonanz hat die BVG im Februar ihr<br />

Projekt „Reinigungsstreife“ auf der südlichen U8<br />

gestartet. Nach drei Monaten Pilotbetrieb und einer<br />

umfangreichen Auswertung steht fest: Der Test war<br />

ein Erfolg. Deshalb geht es weiter, das Projekt wird<br />

erheblich ausgeweitet. Ab sofort findet der verstärkte<br />

und gemeinsame Einsatz von Reinigungs- und Sicherheitskräften<br />

auf der gesamten Linie statt – von<br />

Wittenau Norden bis zur Hermannstraße. Und weil<br />

Sauberkeit und Wohlbefinden nur nachhaltig sind,<br />

wenn alle mitmachen, startet die BVG in Kürze eine<br />

neue Kampagne, die daran erinnert, dass Dreck nicht<br />

von selbst entsteht und es unsere gemeinsame Aufgabe<br />

ist, Müll zu vermeiden. Als starker Partner ist mit<br />

der Erweiterung zudem die Deutsche Bahn an Bord.<br />

Zwischen U- und S-Bahn soll es künftig eine enge<br />

Kooperation geben, damit sich die Fahrgäste wohl fühlen können. Sicherheitskräfte<br />

sollen noch intensiver geschult werden. Die Gespräche mit der <strong>Berlin</strong>er<br />

Stadtmission dazu sind bereits fortgeschritten. Und auch die Zusammenarbeit<br />

mit der Polizei wurde intensiviert. Die „Shelter Map“ der Kältehilfe soll Menschen,<br />

die schnell Schutz oder Hilfe benötigen, Orientierung bieten.<br />

J https://nachgefragt.bvg.de/reinigungsstreife


PROJEKTE<br />

16|17<br />

Acker – Mehr Wertschätzung für<br />

Natur und Lebensmittel<br />

Mehr Wertschätzung für Natur und Lebensmittel – dafür<br />

setzt sich Acker im gesamten deutschsprachigen Raum ein.<br />

Mit seinen vielfach ausgezeichneten Bildungsprogrammen<br />

GemüseAckerdemie und AckerRacker etabliert das Sozialunternehmen<br />

den Gemüseacker als naturnahen Lernort<br />

strukturell im Bildungsalltag von Schulen, Kitas und Kindergärten.<br />

Zusammen mit den Partnerorganisationen in Österreich,<br />

der Schweiz und Liechtenstein begeistert Acker junge<br />

Menschen im gesamten deutschsprachigen Raum für Natur<br />

und Nachhaltigkeit: Mehr als 70.000 Kinder und Jugendliche<br />

an rund 1.600 Lernorten in den vier Ländern bauen<br />

2024 mit unseren Programmen ihr eigenes Gemüse an. Mit<br />

praktischen Bildungsangeboten für Erwachsene trägt Acker<br />

seine Mission auch in Unternehmen, Mieterschaften und<br />

Privathaushalte. Das Sozialunternehmen arbeitet mit rund<br />

200 Mitarbeiter:innen und rund 500 ehrenamtlichen Helfer:innen<br />

wirkungsorientiert und wissenschaftlich fundiert<br />

an der Schnittstelle von Bildung, Landwirtschaft, Umwelt und Ernährung.<br />

Unterstützt wird Acker dabei von starken Partnern wie Stiftungen, Unternehmen,<br />

Ministerien, Spender:innen und Organisationen. Acker hat für<br />

seine Bildungsprogramme bereits vielfache Auszeichnungen erhalten,<br />

unter anderem die nationale Auszeichnung „Bildung für Nachhaltige Entwicklung“<br />

der Deutschen UNESCO-Kommission, den Deutschen Nachhaltigkeitspreis<br />

sowie den Bundespreis Verbraucherschutz.<br />

J www.acker.co<br />

Gebrauchtwarenkaufhaus<br />

NochMall<br />

„Re-Use statt wegwerfen“ heißt es seit 2020 in<br />

Reinickendorf. Auf 1.500 Quadratmetern bietet<br />

die „NochMall“, das BSR-Gebrauchtwarenkaufhaus,<br />

Möbel, Kleidung, Elektrogeräte, Haushaltswaren,<br />

Spielzeug, Bücher und vieles mehr.<br />

Hinzukommt ein vielseitiges Workshop- und<br />

Eventangebot, das Re-Use noch mehr erleb- und<br />

erfahrbar werden lässt. Auf Recyclinghöfen gerettet<br />

oder direkt vor Ort abgegeben: Viele Wege<br />

führen gutes Gebrauchtes in die NochMall. Denn<br />

viele Dinge müssen nicht achtlos weggeworfen<br />

werden, sondern dürfen gern nochmal(l) verwendet<br />

werden. Die NochMall ist das erste Kaufhaus<br />

für Gebrauchtwaren in <strong>Berlin</strong>, das viel mehr<br />

ist als ein Secondhand-Kaufhaus. Als Beitrag zum Zero-Waste-Leitbild <strong>Berlin</strong>s ist<br />

die NochMall der Erlebnisort für Kreislaufwirtschaft und Abfallvermeidung. Unter<br />

dem Stichwort „Green Services“ werden in der NochMall Dienstleistungen<br />

angeboten, wie die Beschichtung alter Pfannen oder die Reinigung verschmutzter<br />

Sneakers. Seit diesem Jahr bietet die NochMall auch einen Liefer- und Abholservice<br />

für Möbel und andere gut erhaltene sperrige Gegenstände an.<br />

J www.nochmall.de


<strong>Berlin</strong>er Spatzenretter<br />

Die <strong>Berlin</strong>er Spatzenretter sind eine gemeinnützige<br />

Initiative, die von zwei Kölnerinnen<br />

in <strong>Berlin</strong> lebend, 2018 gegründet wurde. Ziel<br />

ist es seitdem, den Spatzenpopulationen<br />

deutschlandweit zu helfen und auf deren<br />

Nöte aufmerksam zu machen. Denn durch<br />

den Verlust an Lebensraum und Nistmöglichkeiten<br />

gehen die Haussperlingsbestände<br />

in Deutschland stetig zurück. In Städten<br />

wie Köln, Hamburg oder München sind die<br />

Spatzen kaum mehr da. Aktive Schutzmaßnahmen<br />

sind dringend erforderlich. Die<br />

Initiative <strong>Berlin</strong>er Spatzenretter setzt sich,<br />

zusammen mit Lehrern und Grundschulkindern,<br />

für den Schutz der <strong>Berlin</strong>er Schulspatzen<br />

ein. Viele <strong>Berlin</strong>er Schulen sind ein<br />

Paradies für Spatzen und bieten damit eine<br />

einzigartige Möglichkeit für eine praxisnahe<br />

Naturbildung direkt auf dem Schulgelände.<br />

Wir zeigen, wie diese genutzt, erhalten und<br />

gefördert werden kann.<br />

J www.berliner-spatzenretter.de<br />

BaumEntscheid<br />

<strong>Berlin</strong> steht vor einer Herausforderung:<br />

Es wird heißer, das Wetter extremer,<br />

unser Grundwasser schwindet,<br />

unsere Bäume sterben. Die<br />

Stadt, unsere Viertel, Wohnungen<br />

und Arbeitsplätze heizen sich auf.<br />

Betroffen sind alle: Kinder, ältere<br />

Menschen, Beschäftigte im Freien.<br />

Die Stadt muss wetterfest, grüner<br />

und hitzesicher werden, um die<br />

Folgen des Klimawandels zu bewältigen.<br />

Die Initiative BaumEntscheid<br />

setzt sich mit Leidenschaft und<br />

großem Engagement für dieses Vorhaben<br />

ei und sorgt dafür, dass <strong>Berlin</strong><br />

auch in 30 Jahren noch angenehm<br />

bewohnbar ist – für alle! Es bleibt<br />

keine Zeit zu warten, bis die Politik<br />

die Klimavorsorge übernimmt. Aus<br />

diesem Grund wurde in den vergangenen Monaten mit zahlreichen Expertinnen und<br />

Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Verwaltung das BäumePlus-Gesetz<br />

erarbeitet. Die Initiative BaumEntscheid will, dass die <strong>Berlin</strong>erinnen und <strong>Berlin</strong>er über<br />

Deutschlands erstes kommunales Klimaanpassungsgesetz bei der Bundestagswahl 2025<br />

per Volksentscheid abstimmen. Alle interessierten Menschen sind dazu eingeladen, Teil<br />

der Bewegung und Teil des BaumEntscheides zu werden, damit wir auch morgen noch<br />

gut in unserer Stadt <strong>Berlin</strong> leben können! Gemeinsam mit zahlreichen Freiwilligen soll<br />

der BaumEntscheid vorangebracht und <strong>Berlin</strong> wetterfest gemacht werden.<br />

J www.baumentscheid.de


BERLIN PARTNER<br />

IST WIE TINDERN.<br />

NUR HALT<br />

BUSINESS-MÄSSIG.<br />

Labor Tempelhof<br />

Die Ärzte und Die Toten Hosen spielten im August 2022<br />

drei Konzerte auf dem Flughafen Tempelhof in <strong>Berlin</strong>.<br />

Die Initiatoren des Projekts Labor Tempelhof setzten bei<br />

den Events gemeinsam mit zahlreichen Partner:innen<br />

möglichst klima- und ressourcenpositive Prozesse um.<br />

Ziel war es zu zeigen, wie bereits vorhandene Cradle to<br />

Cradle-Lösungen zu einer Kreislaufwirtschaft führen, die<br />

verschiedenste Mehrwerte bietet. Es handelte sich um die<br />

weltweit ersten Großkonzerte, bei denen versucht wurde,<br />

ausschließlich C2C-Lösungen zu nutzen. Die Ergebnisse<br />

wurden als digitales Guidebook veröffentlicht. Damit<br />

entstand eine Blaupause, auf die Veranstaltende weltweit<br />

zugreifen können. Für den Erfolg der Idee mussten<br />

jedoch auch ungenutzte Potenziale identifiziert werden,<br />

die eine Skalierung bisher erschweren. Diese Ergebnisse<br />

wurden auch in einem Report mit Empfehlungen für<br />

Wirtschaft und Politik festgehalten. Die Initiatoren von<br />

Labor Tempelhof erschaffen mit ihrer Arbeit ein Vorbild<br />

für die weltweite Veranstaltungsbranche.<br />

J https://labor-tempelhof.org/<br />

Call for Action!<br />

Insgesamt mehr als 50 Projekte sind<br />

versammelt auf www.globalgoalsberlin.de/<br />

projekte. Ob Start-up oder mittelständische<br />

Firma, ob NGO,<br />

Forschungsinstitut oder Bürgerinitiative:<br />

Weitere Akteure, die als Projekte mit<br />

zukunftsträchtigem Mehrwert die<br />

Öffentlichkeit suchen, sind willkommen.<br />

Einfach eine E-Mail schreiben an<br />

projekte@globalgoalsberlin.de<br />

Jetzt Teil des entscheidenden<br />

Business-Netzwerks<br />

der Hauptstadt werden:<br />

www.partner-fuer.berlin


Blick voraus<br />

Mit neuen Ideen, Innovationen und Geschäfts modellen<br />

können wir die ganze Stadt transformieren und<br />

so die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen<br />

erreichen! Zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> können wir unsere<br />

Erfolge und „ein neues <strong>Berlin</strong>“ dann gemeinsam der<br />

Welt präsentieren.<br />

Elektrische<br />

Fähren werden<br />

Teil des ÖPNV<br />

und verbinden<br />

schnell und<br />

klimaneutral<br />

ganz <strong>Berlin</strong>.<br />

www.globalgoalsberlin.de/<br />

projekte


Solarzellen müssen die Norm werden! Sowie ein<br />

autonomer ÖPNV in den Außenbezirken.<br />

So könnte <strong>Berlin</strong> aussehen: Grüne<br />

Fassaden und Dächer und<br />

ein Acker vor der Haustür für alle<br />

Bewohner:innen.<br />

Das <strong>Expo</strong>rum gegenüber<br />

dem Reichstag soll<br />

ein Ort der Demokratie,<br />

des Zusammenkommens<br />

und des Diskurses für<br />

alle Menschen werden.<br />

Außerdem Treffpunkt<br />

von Kunst, Kultur,<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

– im Herzen<br />

<strong>Berlin</strong>s.<br />

Neue Norm: <strong>Berlin</strong> braucht noch<br />

mehr Bäume, Dach- und Fassadenbegrünungen<br />

sowie Solarzellen auf<br />

Dächern und Balkonen.


Eine Loveparade<br />

der Nachhaltigkeit


250.000 Menschen, die in <strong>Berlin</strong> für mehr<br />

Nachhaltigkeit feiern – die Global Goals<br />

Parade macht’s möglich. <strong>Berlin</strong>er:innen<br />

können die Party mitgestalten<br />

Ein Spätsommertag im September 2025:<br />

Eine Viertelmillion Menschen tanzen<br />

und feiern rund um das Brandenburger<br />

Tor. Auf kunstvoll designten Wagen spielen<br />

Musiker:innen, Installationen informieren<br />

die Teilnehmer:innen zu Nachhaltigkeitsthemen.<br />

Was fehlt: Der mit<br />

Plastikmüll übersäte Tiergarten. Und<br />

die dicken Diesel-Rauchschwaden der<br />

Umzugswagen.<br />

So etwa könnte die Global Goals<br />

Parade aussehen, die der Verein Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> im September 2025 organisiert<br />

– eine riesige Party zwischen<br />

Brandenburger Tor und Siegessäule.<br />

Zehn Jahre vor der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> soll die<br />

Parade ein Auftakt sein, die Stadtgesellschaft<br />

für die ökologische Transformation<br />

zu begeistern und Akzeptanz in der<br />

Bevölkerung für mehr Nachhaltigkeit<br />

zu schaffen. Ein zentraler Fixpunkt für<br />

die Parade sind die 17<br />

Nachhaltigkeitsziele<br />

Die Global Goals<br />

Parade soll ein<br />

ähnlich großes<br />

Event wie die<br />

Loveparade werden<br />

hier zu sehen:<br />

Die Loveparade im<br />

Jahr 2023)<br />

der UN, die Sustainable<br />

Development Goals<br />

(SGDs). Die Veranstaltung<br />

will den Besucher:innen<br />

die Nachhaltigkeitsziele<br />

und<br />

ihre Bedeutung für die<br />

ökologische Transformation<br />

näherbringen.<br />

EINE PARTY MIT POLITI-<br />

SCHEM HINTERGRUND<br />

Für mehr Klimaschutz demonstrieren<br />

und gleichzeitig wie zu Zeiten der Loveparade<br />

durch <strong>Berlin</strong>-Tiergarten tanzen –<br />

ein Konzept, was es so bisher in <strong>Berlin</strong><br />

nicht gab. Daniel-Jan Girl, Vorsitzender<br />

von Global Goals für <strong>Berlin</strong>, bezeichnet<br />

die Global Goals Parade als eine „positive<br />

Demonstration“, aber auch als eine<br />

„sehr politische Veranstaltung“ und erklärt:<br />

„Wir müssen die ganze Stadt in den<br />

nächsten Jahren begeistern, um die notwendige<br />

Transformation zu organisieren.<br />

Wir wissen, wie wichtig das Thema<br />

Nachhaltigkeit großen Teilen der Bevölkerung<br />

ist. Die einen sind sehr laut, die<br />

anderen haben sich schon wieder abgewandt“.<br />

Musik sei das beste Mittel dafür,<br />

um die Menschen zusammenbringen, so<br />

Girl. Zahlreiche Bands und Musiker:innen<br />

aus den verschiedensten Genres<br />

sollen auf der Parade auftreten.<br />

Ähnlich wie die Loveparade, die<br />

einst mit politischen Forderungen wie<br />

Gleichberechtigung und der Einhaltung<br />

von Menschenrechten antrat, in erster<br />

Linie aber aufgrund der Musik populär<br />

wurde, will Girl mit der Global Goals<br />

Parade das „ernste Thema der Transformation<br />

feiern“. Für den gebürtigen<br />

<strong>Berlin</strong>er ist die Stadt der ideale Ort für<br />

die Veranstaltung, habe doch die Wiedervereinigung<br />

bewiesen, wie die Menschen<br />

der Stadt zusammen Großes bewegen<br />

können.<br />

Um die Nachhaltigkeitsziele der<br />

UN prominenter zu machen, wird es auf<br />

der Parade verschiedene Orte geben –<br />

denkbar wären etwa Wagen –, jeweils im<br />

Kontext eines anderen SDGs gestaltet. So<br />

werden vermeintlich abstrakte Charta-<br />

Ziele wie „Weniger Ungleichheiten“ oder<br />

„Gesundheit und Wohlergehen“ für die<br />

Besucher:innen anschaulicher. In einer<br />

Aktion zeigte Global Goals für <strong>Berlin</strong>, wie<br />

das funktionieren kann: Der Verein stellte<br />

17 Klaviere an thematisch passenden<br />

Orten in <strong>Berlin</strong> auf. Beispielsweise steht<br />

ein Klavier zum dritten SDG „Gesundheit<br />

und Wohlergehen“ im Benjamin-Franklin-Krankenhaus<br />

in <strong>Berlin</strong>-Zehlendorf.<br />

„Allein wegen des Ortes kann ich mir<br />

dieses Ziel schon merken“, sagt Girl.<br />

Der Verein sieht sich bereits in<br />

bester Gesellschaft: So arbeitet Global<br />

GLOBAL GOALS PARADE<br />

22|23<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e.V. unter anderem mit<br />

den <strong>Berlin</strong>er Verkehrsbetrieben, der <strong>Berlin</strong>er<br />

Sparkasse und der <strong>Berlin</strong>er Stadtreinigung,<br />

der Freien Universität und<br />

Universität der Künste, der Clubcommission<br />

<strong>Berlin</strong> und zahlreichen freien<br />

Künstler:innen zusammen.<br />

Veranstaltungen dieser Größe sind<br />

in der Regel mit einem deutlichen ökologischen<br />

Fußabdruck verbunden. Nicht<br />

so die Global Goals Parade: Mit einem<br />

nachhaltigen Management soll der „Morgen<br />

danach“ mit dreckigen Straßen und<br />

Parks verhindert werden. Denkbar wäre<br />

etwa, dass jede:r Besucher:in am Eingang<br />

einen wiederverwendbaren Getränkebecher<br />

erhält. Einen anderen Hebel für<br />

ein möglichst nachhaltiges Event sieht<br />

Girl in transparenten Lieferketten: „Wir<br />

wollen auf Partner:innen mit regionalen<br />

Produkten setzen.“<br />

Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V. ruft<br />

alle <strong>Berlin</strong>er:innen auf, die Parade aktiv<br />

mitzugestalten. Im Vorfeld der Bewerbung<br />

für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> könnte die Global<br />

Goals Parade zu einer Visitenkarte<br />

<strong>Berlin</strong>s werden.<br />

Global Goals<br />

Parade – FAQs<br />

Wann ist die Parade geplant?<br />

Im September 2025<br />

Wo findet die Parade statt?<br />

Zwischen Brandenburger Tor und<br />

Siegessäule in <strong>Berlin</strong><br />

Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit<br />

bei der Parade?<br />

Eine sehr große: Die Veranstaltung<br />

wird klimaneutral und umweltschonend<br />

geplant.<br />

Kann ich mich an der Gestaltung<br />

der Parade beteiligen?<br />

Alle <strong>Berlin</strong>er:innen sind herzlich<br />

eingeladen, ihre Ideen und Projekte<br />

vorzuschlagen. Vorschläge oder<br />

Fragen an:<br />

vorstand@globalgoalsberlin.de


Musik verbindet<br />

17 Klaviere für 17 SDGs an 17 Orten in<br />

<strong>Berlin</strong>: An prominenten Plätzen überall<br />

in der Stadt stehen unsere Klaviere.<br />

Sie werden von den <strong>Berlin</strong>er:innen bespielt<br />

und sollen die Gemeinschaft an die<br />

Wichtigkeit der 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

erinnern. Damit wir alle dazu beitragen,<br />

dass <strong>Berlin</strong> bis zur <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> ein noch<br />

schönerer Ort zum Leben wird.


17 KLAVIERE<br />

24|25<br />

Standorte der Klaviere:<br />

Hier spielt die Musik<br />

Nachhaltigkeitsziel # 1<br />

„Keine Armut“<br />

Urania, An der Urania 17, Schöneberg<br />

Nachhaltigkeitsziel # 2<br />

„Kein Hunger“<br />

St. Marienkirche, Karl-Liebknecht-Straße 8, Mitte<br />

Nachhaltigkeitsziel # 3<br />

„Gesundheit & Wohlergehen“<br />

Charité Campus Benjamin Franklin, Hindenburgdamm 30,<br />

Lichterfelde<br />

Nachhaltigkeitsziel # 4<br />

„Hochwertige Bildung“<br />

ZLB, Standort Amerika-Gedenkbibliothek, Blücherplatz 1,<br />

Kreuzberg<br />

Nachhaltigkeitsziel # 5<br />

„Geschlechtergleichstellung“<br />

DB-Bahnhaltestelle Potsdamer Platz, Mitte<br />

Aktuelle Karte mit allen Standorten:<br />

www.globalgoalsberlin.de/17-klaviere<br />

J Alle 17 Nachhaltigkeitsziele im<br />

Überblick auf Seite 2<br />

Nachhaltigkeitsziel # 9<br />

„Industrie, Innovation und Infrastruktur“<br />

Ludwig Erhard Haus (IHK), Fasanenstraße 85,<br />

Charlottenburg<br />

Nachhaltigkeitsziel # 11<br />

„Nachhaltige Städte und Gemeinden“<br />

NochMall der BSR, Auguste-Viktoria-Allee 99,<br />

Reinickendorf<br />

Anzeige<br />

Nachhaltigkeitsziel # 12<br />

„Nachhaltige:r Konsum und Produktion“<br />

Europa Center, Tauentzienstraße 9-12, Charlottenburg<br />

Nachhaltigkeitsziel # 14<br />

„Leben unter Wasser“<br />

Museum für Naturkunde, Invalidenstraße 43, Mitte<br />

J www.globalgoalsberlin.de/17-klaviere<br />

Jetzt bis zum<br />

8. Juli 2024 (12 Uhr)<br />

bewerben!<br />

www.innovationspreis.de/bewerbung


„Die Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN sind wichtiger als<br />

der Fokus auf CO₂“<br />

KATJA DIEHL IST EINE DER GEFRAGTESTEN MOBILITÄTSEXPERT:INNEN DEUTSCH-<br />

LANDS. IHR AKTUELLES BUCH „RAUS AUS DER AUTOKRATIE – REIN IN DIE MO-<br />

BILITÄT VON MORGEN“ IST EIN MANIFEST FÜR SOZIALE GERECHTIGKEIT, DAS AN<br />

DEN SÄULEN UNSERES AUTO-ZENTRIERTEN VERKEHRSSYSTEMS RÜTTELT. EIN<br />

GESPRÄCH ÜBER DIE BEDEUTUNG DER UN-NACHHALTIGKEITSZIELE UND WIE DIE<br />

EXPO <strong>2035</strong> DIE VERKEHRSWENDE IN BERLIN VORANBRINGEN KANN


INTERVIEW<br />

26|27<br />

„Raus aus der Autokratie<br />

– rein in die Mobilität von<br />

morgen“ ist Katja Diehls<br />

zweites Buch und im Mai<br />

2024 bei S.Fischer erschienen<br />

Frau Diehl, wann sind Sie das letzte<br />

Mal mit dem Auto gefahren?<br />

Ich fahre immer Auto, wenn ich im ländlichen<br />

Raum bin, wo ich übrigens auch<br />

aufgewachsen bin. Meine Eltern wohnen<br />

immer noch dort und sind vom Auto abhängig.<br />

Wenn sie mal ins Krankenhaus<br />

oder in eine Praxis müssen, oder Erledigungen<br />

für den Haushalt anstehen, fahre<br />

ich die beiden mit dem Auto. Das ist so<br />

einmal im Monat der Fall.<br />

Ihr neues Buch trägt den Titel: „Raus<br />

aus der Autokratie – rein in die Mobilität<br />

von morgen“. Wie stellen Sie sich<br />

denn die Mobilität von morgen vor?<br />

Vielleicht gehen wir mal einen Schritt<br />

zurück. Das jetzige autozentrierte System<br />

schließt erst mal per se 30 Millionen<br />

Menschen aus. 14,2 Millionen Menschen<br />

leben in Deutschland in Armut,<br />

dann gibt es 13 Millionen Kinder und 13<br />

Millionen Erwachsene, die gar keinen<br />

Führerschein haben. Um aber ein Bild<br />

zu skizzieren: Wir brauchen viele Dinge<br />

aus der Stadt auch im ländlichen Raum.<br />

Zum Beispiel das Co-Working: Müssen<br />

Arbeitnehmer:innen jeden Tag ins Büro<br />

fahren, wenn sie Wissensarbeiter:innen<br />

sind? Es gibt einfach viele Menschen, die<br />

mittlerweile mit dem Laptop arbeiten.<br />

Es wäre doch besser, gemeinsam eine<br />

Räumlichkeit anzumieten, zu der man<br />

mit dem Fahrrad hinfahren kann, sodass<br />

Zeit eingespart wird, die man nicht im<br />

Auto verbringen<br />

muss. Dann brauchen<br />

wir mehr<br />

Glasfaserausbau<br />

– aber auch<br />

On-Demand-<br />

Rufsysteme;<br />

denn wir werden<br />

es nicht so<br />

schnell schaffen,<br />

alle Schienen auszubauen. Und vor allem<br />

brauchen wir sichere Radwege. 50 Prozent<br />

der Autowege im ländlichen Raum<br />

sind kürzer als fünf Kilometer, 10 Prozent<br />

sogar kürzer als ein Kilometer. Mit<br />

einer sicheren Infrastruktur kann man<br />

im ländlichen Raum auch per E-Bike<br />

unterwegs sein.<br />

Die Bundesregierung möchte die Verkehrswende<br />

vor allem mit der Förderung<br />

von E-Mobilität vorantreiben.<br />

Bis 2030 sollen 15 Millionen E-Autos<br />

über Deutschlands Straßen rollen.<br />

Kommen wir also doch nicht „Raus<br />

aus der Autokratie“?<br />

Für mich ist das keine Vision – nichts,<br />

was in meinem Kopf entsteht. Ich hoffe,<br />

dass meine Schilderung, wie Mobilität<br />

im ländlichen Raum aussehen könnte,<br />

Bilder im Kopf produziert. Deswegen<br />

habe ich auch das Buch geschrieben. Wir<br />

brauchen Visionen, wir brauchen Sehnsuchtsorte<br />

der Zukunft. 15 Millionen<br />

Elektroautos gehören nicht dazu – im<br />

Gegenteil: Wir haben bereits 49,1 Millionen<br />

PKW und machen jedes Jahr einen<br />

neuen Rekord.<br />

In Ihrem Buch geht es viel um soziale<br />

Gerechtigkeit. Was genau hat das mit<br />

der Verkehrswende zu tun?<br />

Für mich hat die Verkehrswende viele<br />

Seiten von Gerechtigkeit. Mein erstes<br />

Buch habe ich geschrieben über die<br />

Menschen, die im Auto sitzen – aber gar<br />

nicht, weil sie das unbedingt wollen, sondern<br />

weil sie keine Alternativen haben.<br />

Weil Barrierefreiheit nicht gewährleistet<br />

ist, weil sie sich an Bahnhöfen und Haltestellen<br />

nicht sicher fühlen, weil sie es<br />

nicht bezahlen können. Das waren zum<br />

Beispiel Frauen in Altersarmut oder<br />

Kinder und Jugendliche. Während der<br />

Zeit des 9-Euro-Tickets hatten wir drei<br />

Monate lang Leute in Bussen und Bahnen,<br />

die wieder verschwunden sind, weil<br />

sie sich 49 Euro im Monat nicht leisten<br />

konnten. Viele Gruppen werden also gar<br />

nicht mitgedacht. Das ist für mich das<br />

Zeichen, dass es falsch ist, die Verkehrswende<br />

nur aus klimapolitischer Sicht zu<br />

denken. Vielmehr macht die Verkehrswende<br />

sogar ohne Klimakatastrophe<br />

Sinn.<br />

Der Verkehrssektor macht nahezu<br />

ein Viertel der globalen Emissionen<br />

aus. In den Sustainable Development<br />

Goals der UN (SDGs) findet „Mobilität“<br />

keine Erwähnung. Inwieweit findet<br />

sich der Begriff dennoch in den<br />

SDGs wieder?<br />

Das ist auch ein Problem was ich sehe<br />

in dieser Klimabetrachtung, dass da viele<br />

mit unterschiedlichen Herangehensweisen<br />

arbeiten. Wir hatten uns zum Beispiel<br />

Sektoren herausgesucht und uns<br />

dann wieder entscheiden, die Sektorenziele<br />

abzuschaffen – nach dem Motto:<br />

Wenn Kategorisierungen nicht passen,<br />

dann macht man irgendwas anderes.<br />

Für mich steckt in den SGDs der globale<br />

Blick drin: Deswegen reichen auch Elektroautos<br />

nicht aus, weil wir weiterhin den<br />

globalen Süden ausbeuten. Autoreifen<br />

sind die größte Mikroplastik-Quelle der<br />

Welt. Im Falle der Tesla-Fabrik in Grünheide<br />

durfte eine Autofabrik im Trinkwasserschutzgebiet<br />

gebaut werden. Da<br />

geht es viel um Menschenrechtssituationen.<br />

Fast alle 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

haben etwas mit Mobilität zu tun – etwa<br />

das Ziel „Gleichheit“: Mobilität beispielsweise<br />

ist etwas sehr geschlechtsspezifisches:<br />

Frauen haben mehr Wegeketten,<br />

weil sie mehr Care-Arbeit<br />

machen, die nicht sichtbar ist. Ich pflege<br />

auch meine Eltern und das wäre weniger<br />

Aufwand, wenn wir sowas hätten wie<br />

On-Demand-Rufbus-Systeme. Ich würde<br />

bei den Nachhaltigkeitszielen aber<br />

trotzdem sagen, dass sie vielleicht sogar<br />

der wichtigere Faktor für die Verkehrswende<br />

sind, als allein der CO2-Ausstoß.<br />

Welche Chance bietet denn die <strong>Expo</strong><br />

Weltausstellung, dass auch <strong>Berlin</strong> die<br />

Verkehrswende gelingt?<br />

Wenn ein Event wie die <strong>Expo</strong> in <strong>Berlin</strong><br />

stattfände und die auf die Bühne bringen<br />

würde, die am meisten von unserem<br />

Konsum der Automobilität betroffen<br />

sind, dann stellen wir vielleicht wieder<br />

diese Verbundenheit her. Im Rahmen<br />

meiner Arbeit habe ich mehrfach indigene<br />

Völker kennenlernen dürfen. Beispielsweise<br />

sind Menschen der Yupka,<br />

ein kolumbianisches Volk, von RWE bedroht,<br />

weil der Konzern in deren Wohngebiet<br />

in einer Mine Kobalt abbaut. Wir<br />

sind nun mal die Verursacher und ich<br />

kann meine Emissionen auch nicht auf<br />

null bringen. Aber ich kann daran arbeiten,<br />

sie zu minimieren und zweitens<br />

Räume für Menschen zu schaffen, die<br />

sonst keine Stimme haben. Ein Event<br />

wie die <strong>Expo</strong> sollte also Begegnungen<br />

schaffen zwischen Betroffenen und uns,<br />

den Verursachern. Und ich würde mir<br />

wünschen, dass die SDGs die <strong>Expo</strong> leiten<br />

und keine Organigramme.


Feiern mit<br />

grünem Gewissen<br />

Divers gestaltete Line-ups, bewusste<br />

Gesundheitspraktiken, zukunftsweisende<br />

Energieprojekte – <strong>Berlin</strong>s Nachtleben<br />

zeigt, wie Kreativität und Kooperationen<br />

eine nachhaltige Zukunft formen<br />

können. Die Clubcommission, das<br />

Netzwerk der <strong>Berlin</strong>er Clubkultur e.V.,<br />

schafft durch ihre Arbeit die Bedingungen<br />

für den Erhalt und die Entwicklung<br />

der <strong>Berlin</strong>er Clubkultur. Lutz Leichsenring<br />

ist Teil des Vorstands der Clubcommission.<br />

Er weiß, wie innovative Ansätze<br />

und soziale Veränderungen in der Clubkultur<br />

zur Erreichung der 17 Sustainable<br />

Development Goals der United Nations<br />

beitragen und somit einen Teil des Weges<br />

für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> in <strong>Berlin</strong> ebnen<br />

können.<br />

Party und <strong>Berlin</strong> – das ist eine untrennbare<br />

Verbindung. Täglich besuchen<br />

unzählige Feiernde über 230 verschiedene<br />

Locations, was die Clubszene<br />

zu einem unverzichtbaren Bestandteil<br />

der Stadt macht. Daher bietet das <strong>Berlin</strong>er<br />

Nachtleben enormes Potenzial für<br />

nachhaltige Entwicklungen, denn eine<br />

zukunftsfähige Nachtökonomie kann<br />

auf direktem Wege viel zum sozialen<br />

Zusammenhalt und zum Umweltschutz<br />

beitragen. Besonders an der <strong>Berlin</strong>er<br />

Clublandschaft ist, dass die Veranstalter:innen<br />

nicht nur selber nachhaltiger<br />

werden, sondern auch ihre Gäste dazu<br />

inspirieren wollen.<br />

Es hat in den letzten Jahren viele<br />

Fortschritte auf dem Weg zu einer nachhaltigen<br />

<strong>Berlin</strong>er Clubszene gegeben<br />

– doch noch bleibt viel Luft nach oben.<br />

Die Umwelt leidet unter dem glitzernden<br />

Nachtleben, so geht mit dem Feiern<br />

beispielsweise ein enormer Energiebedarf<br />

einher. Laut Clubtopia, dem Kooperationsprojekt<br />

von BUND <strong>Berlin</strong> und<br />

dem Verein clubliebe e.V., produziert ein<br />

kleiner Musikclub in einem Jahr etwa 30<br />

Tonnen CO₂-Ausstoß.<br />

Gemäß Vibelab, einer Beratungsagentur,<br />

die sich darauf spezialisiert hat,<br />

die Nachtkultur zu bewahren, haben<br />

neun der 17 Sustainable Development<br />

Goals (SDGs) der Vereinten Nationen<br />

einen direkten Bezug zum Nachtleben.<br />

Diese neun SDGs können in fünf Kategorien<br />

eingeteilt werden: Gesundheit und<br />

Wohlergehen, sprich Harm Reduction<br />

(Safer Sex und Safer Use), psychische<br />

Gesundheit, Sicherheit von Veranstaltungen<br />

und Veranstaltungsorten, einschließlich<br />

Awareness gegenüber Ausgrenzung.<br />

Außerdem die Gleichstellung


CLUBS<br />

<strong>Berlin</strong>er Clubs zählen zu den besten der<br />

Welt. Sie spielen nicht nur die neueste<br />

Musik, sondern auch eine Schlüsselrolle in<br />

der Bewerbung <strong>Berlin</strong>s für die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

28|29<br />

Feiernde im <strong>Berlin</strong>er<br />

Club „Ritter Butzke”:<br />

Auch soziale<br />

Veränderungen tragen<br />

zur Nachhaltigkeit<br />

bei<br />

der Geschlechter und<br />

die soziale Eingliederung,<br />

eine nachhaltige<br />

Ressourcennutzung,<br />

die Mobilität und Förderung<br />

von Kreativität<br />

sowie Innovation<br />

und Unternehmergeist.<br />

In der Erreichung einiger SDGs<br />

sind die <strong>Berlin</strong>er Clubs bereits Vorreiter.<br />

Zahlreiche Akteur:innen des Nachtlebens<br />

setzten sich in den vergangenen<br />

Jahren für Diversität in Führungs- und<br />

Vertretungspositionen sowie für Lohngleichheit<br />

und reduzierten nachhaltigen<br />

Ressourcenverbrauch ein. Lutz<br />

Leichsenring, Mitglied des Vorstands<br />

der Clubcommission <strong>Berlin</strong>, betont,<br />

dass die Integration der Nachhaltigkeit<br />

in die Clubkultur eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe ist. Er zeigt sich<br />

jedoch positiv überrascht darüber, wie<br />

viele der Nachhaltigkeitsziele (SDGs)<br />

bereits Teil der Arbeit vieler Clubs<br />

und Veranstalter:innen sind. „Es gibt<br />

viele Akteure, die sich mit den SDGs<br />

beschäftigen und an der Erreichung dieser<br />

Ziele arbeiten“, sagt Leichsenring.<br />

Allerdings sind genaue Definitionen oft<br />

schwierig und es ist eine Herausforderung,<br />

Indikatoren festzulegen, um den<br />

Fortschritt zu messen. <strong>Berlin</strong>er Clubs<br />

haben schon heute die Möglichkeit, sich<br />

nach dem Green Club Guide von Clubtopia<br />

zu richten, der aus einer Kooperation<br />

von clubliebe e.V., der Clubcommission<br />

<strong>Berlin</strong>, der Senatsverwaltung für Umwelt,<br />

Verkehr und Klimaschutz hervorgegangen<br />

ist. Der Guide ist Teil eines<br />

Plans, der von clubliebe e.V langfristig<br />

verfolgt wird. Als beratende Instanz der<br />

<strong>Berlin</strong>er Clubszene möchte der Verein<br />

die Kultur-Betreiber:innen und -nutzer:innen<br />

dazu anregen, sich nachhaltiger<br />

und klimafreundlicher zu verhalten.<br />

Eine der größten Herausforderungen<br />

bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen<br />

in der <strong>Berlin</strong>er<br />

Clubszene sind die baulichen Gegebenheiten<br />

vieler Nachtclubs. Nicht wenige<br />

befinden sich in alten Gebäuden mit<br />

kurz- oder mittelfristigen Mietverträgen,<br />

was Investitionen in energieeffiziente<br />

Maßnahmen erschwert. „Die Clubs haben<br />

teilweise gar nicht die Möglichkeit,<br />

Investitionen selbst zu tätigen. Und die<br />

Vermieter:innen haben oft kein Interesse<br />

daran“, erläutert Lutz Leichsenring<br />

von der Clubcommission <strong>Berlin</strong>.<br />

INTELLIGENTE<br />

KÜHLSCHRÄNKE<br />

Eine ökologisch nachhaltige Gestaltung<br />

des Clubbetriebs bedeutet, dass CO₂-<br />

Emissionen drastisch reduziert werden<br />

müssen, um die endlichen Ressourcen<br />

unseres Planeten zu schützen. Die<br />

Clubcommission <strong>Berlin</strong> hat bereits früh<br />

Schritte unternommen, um die Umweltbelastung<br />

durchs Feiern zu reduzieren.<br />

„2007 haben wir eine Nachhaltigkeitsberatung<br />

ins Leben gerufen“, erzählt<br />

Leichsenring. Ein Beispiel hierfür sei<br />

die Einführung von Zeitschaltuhren für<br />

Kühlschränke, die nur am Wochenende<br />

laufen müssten, wenn die Clubs geöffnet<br />

sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt<br />

sei die kostenlose Ausbildung Clubtopias<br />

von „Green Club Manager:innen“,<br />

die sich als Teil der Club-Belegschaft<br />

in Nachhaltigkeitsthemen weiterbilden<br />

und diese vorantreiben.<br />

Die Partizipation der Clubbesucher:innen<br />

spielt ebenfalls eine wesentliche<br />

Rolle bei der Umsetzung nachhaltiger<br />

Konzepte. „Es ist wichtig, dass<br />

Clubs selbst nachhaltige Maßnahmen<br />

ausführen, dabei aber authentisch bleiben,<br />

sodass die Maßnahmen nicht wie<br />

Greenwashing wirken. Man muss es<br />

eben auch schaffen, dass die nachhaltige<br />

Grundhaltung bei den Besucher:innen<br />

ankommt“, erklärt Leichsenring. Durch<br />

die Einbindung der Besucher:innen in<br />

nachhaltige Praktiken könnten auch jene<br />

erreicht werden, die sich sonst weniger<br />

mit dem Thema auseinandersetzten.<br />

Lutz Leichsenring sieht positive<br />

Entwicklungen im Hinblick auf eine<br />

nachhaltige <strong>Berlin</strong>er Clubkultur, insbesondere<br />

bei der Gestaltung diverser Line-ups<br />

und im Gesundheitsbewusstsein<br />

der Clubgänger:innen. „Es wird heute<br />

viel bewusster konsumiert als noch<br />

vor 20 Jahren. Der Alkoholkonsum bei<br />

Jugendlichen ist aktuell auf dem niedrigsten<br />

Stand seit 45 Jahren. Es wäre<br />

unsinnig, sich nur mit dem Ressourcenverbrauch<br />

als nachhaltiges Thema zu beschäftigen.<br />

Man muss auch berücksichtigen,<br />

welche sozialen Veränderungen<br />

die Nachhaltigkeit fördern können. Die<br />

Clubkultur leistet einen elementaren<br />

Beitrag zum Leben in <strong>Berlin</strong>. In einer Gesellschaft,<br />

die immer weiter auseinander<br />

driftet und polarisiert, bieten Party-Institutionen<br />

Räume, in denen man zusammenrückt<br />

und wieder eine gemeinsame<br />

Sprache findet.“<br />

EXPO <strong>2035</strong>: NACHTÖKO-<br />

NOMIE-STRATEGIE FÜR<br />

BERLIN<br />

Neue Wege für nachhaltige Entwicklungen<br />

in der Clubszene entstehen durch<br />

Kreativität und Innovation. Wichtig sind<br />

zudem Partnerschaften. Denn durch<br />

gemeinsame Initiativen und Projekte<br />

können die besten Lösungen entwickelt


the-berliner.com<br />

tip-berlin.de<br />

Das Beste in <strong>Berlin</strong> –<br />

auf Deutsch & in English<br />

Tip <strong>Berlin</strong> Media Group GmbH, Müllerstraße 12, 13353 <strong>Berlin</strong><br />

Lutz Leichsenring,<br />

Mitglied des Vorstands<br />

der<br />

Clubcommission<br />

<strong>Berlin</strong><br />

und umgesetzt werden. Gezielte Kooperationen<br />

machen es einfacher, sowohl<br />

die ökologischen als auch die sozialen<br />

Aspekte der Nachhaltigkeit zu berücksichtigen.<br />

Die Clubkultur muss auf die<br />

Zusammenarbeit mit Wissenschaft,<br />

Kunst und Wirtschaft setzen, um weiter<br />

nachhaltig zu wachsen. „Die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong><br />

ist wichtig, um sich zu vernetzen und<br />

Zugriff auf Ressourcen zu bekommen“,<br />

betont Leichsenring.<br />

Erste wissenschaftliche Ansätze<br />

für Clubs, die nachhaltig funktionieren,<br />

existieren: die Idee der Nutzung von<br />

Kulturorten zur Energiespeicherung<br />

ist eine davon. „Clubs nutzen Energie<br />

antizyklisch, was die Möglichkeit eröffnet,<br />

tagsüber dort produzierte Energie<br />

zu speichern“, erklärt Leichsenring. Im<br />

Hinblick auf die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> arbeitet die<br />

Clubcommission <strong>Berlin</strong> eng mit dem<br />

Wirtschaftssenat an einer Nachtökonomie-Strategie.<br />

„Es gibt bereits gut<br />

umgesetzte Best-Practice-Beispiele“,<br />

so Leichsenring. Festivals seien hier oft<br />

Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit und<br />

eine wichtige Inspiration.<br />

Mit der Bewerbung <strong>Berlin</strong>s für die<br />

<strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> könnte die Vision einer nachhaltigen<br />

Club- und Eventkultur Realität<br />

werden. Innovation und Zusammenarbeit<br />

könnten aus der wilden Stadt eine<br />

nachhaltige Metropole machen.


Gemeinsam<br />

zur <strong>Expo</strong><br />

„Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e. V.“ will die<br />

Stadt zum Zentrum<br />

der Nachhaltigkeit<br />

machen. Ein FAQ<br />

über den Verein<br />

Wer steckt hinter „Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.“?<br />

Der Verein Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> hat sich 2022 gegründet.<br />

Seine Mitglieder kommen aus<br />

allen Bereichen der Stadtgesellschaft:<br />

Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Forschung, Bildung, Kultur<br />

und Künste, Sport, Verwaltung<br />

und Politik. Der Verein hat sich<br />

zum Ziel gesetzt, die 17 UN-Ziele<br />

für eine nachhaltige Entwicklung<br />

bekannter zu machen, mit Projekten<br />

und gemeinsam mit den<br />

<strong>Berlin</strong>er:innen umzusetzen und<br />

die transformierte Stadt im Rahmen<br />

der <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> der Welt zu<br />

präsentieren: „Ganz <strong>Berlin</strong> eine<br />

Weltausstellung!“<br />

Was sind die Leitlinien?<br />

Der Verein ist eine gemeinnützige<br />

Organisation, deren Arbeit<br />

sich an den 17 Nachhaltigkeitszielen<br />

der UN orientiert. Für<br />

das <strong>Expo</strong>-Projekt wird ein partizipativer<br />

Gedanke verfolgt:<br />

Bürger sollen zu Wort kommen,<br />

Communitys Themen setzen,<br />

Verbände Fragen formulieren<br />

und Parteien Antworten liefern.<br />

Die <strong>Expo</strong> <strong>2035</strong> soll zur Agora<br />

werden.<br />

Mit wem kooperiert „Global<br />

Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.“<br />

bereits?<br />

„Global Goals für <strong>Berlin</strong>“ sucht<br />

die Zusammenarbeit mit Akteuren<br />

aus Wirtschaft, Wissenschaft,<br />

Politik, Kultur und<br />

Zivilgesellschaft. Schon jetzt kooperieren<br />

namhafte Partner mit<br />

dem Projekt: das Forschungsinstitut<br />

„Fraunhofer FOKUS“,<br />

der Lieferdienst „Go! Express &<br />

Logistics“, der Weltgesundheitsgipfel<br />

„World Health Summit“,<br />

die <strong>Berlin</strong>er Tafel, das Netzwerk<br />

„Stiftung AusserGewoehnlich<br />

<strong>Berlin</strong>“ und der Thinktank „Global<br />

Goals Directory“.<br />

Ein Wertekompass: Die 17 Nachhaltigkeitsziele<br />

der UN umfassen Themen<br />

wie Klimaschutz, Armutsbekämpfung,<br />

Geschlechtergleichheit und Inklusion<br />

Call for Action!<br />

Wer den Verein unterstützen<br />

möchte, kann Mitglied werden.<br />

Auch die Mitgliedschaft<br />

von Firmen, Vereinen und Institutionen<br />

ist erwünscht. Hilfreich<br />

sind ebenso Spenden.<br />

Global Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Osloer Straße 115, Wedding,<br />

13359 <strong>Berlin</strong><br />

Tel. 030/85 99 46 143<br />

E-Mail:<br />

info@globalgoalsberlin.de<br />

globalgoalsberlin.de<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e. V.<br />

Osloer Straße 115, 13359 <strong>Berlin</strong>,<br />

+49 30 85 99 46 143, J globalgoalsberlin.de<br />

Vertreten durch: Daniel-Jan Girl (Vorstand)<br />

Produktion: Tip <strong>Berlin</strong> Media Group<br />

GmbH, Müllerstraße 12, 13353 <strong>Berlin</strong>,<br />

+49 030 23 32 69 600, J tip-berlin.de<br />

Geschäftsführung: Robert Rischke<br />

Redaktion: Stefanie Dörre (V.i.S.d.P.),<br />

Rosanna Tadic (Ltg.)<br />

Autor:innen: Maximilian Hossner,<br />

Marie Mosebach, Friederike Schönfeld<br />

Grafik: Jonas Schulte (AD), Tobias Meyer<br />

Druck: MÖLLER PRO MEDIA ® GmbH<br />

Gedruckt auf Recycling 100% Altstoff<br />

Hinweis: Der Verein Global Goals für<br />

<strong>Berlin</strong> e. V. ist eingetragen als gemeinnütziger<br />

Verein (nach § 60a Abs. 1 AO festgestellt,<br />

Voraussetzungen nach §§ 51, 59, 60 und<br />

61 AO erfüllt) beim Amtsgericht Charlottenburg<br />

im Vereinsregister unter VR 39989 B.<br />

Bildnachweise<br />

Cover: Mak; Fotos S. 3: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V.; S. 5: privat; S. 6–7: privat(8), Mak,<br />

Michael Berger, Bernd Brundert, Dirk Mathesius; S.8–9: Axel Svehla, privat (4);<br />

10–11: Reallabor Radbahn / Matthias Heskamp; S. 14: Christian Kruppa / EUREF AG;<br />

S. 15: Promo; S. 16: Deutsche Post DHL Group/Jens Schlüter, BVG / Andreas Süß;<br />

S.17: Kristian Barthen, wolfgangson.com | Tapas & Twain GmbH; S. 18: <strong>Berlin</strong>er Spatzenretter,<br />

<strong>Berlin</strong> Wetterfest; S. 19: Max Arens; S. 20–21: Langhof, Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V.;<br />

S.22: IMAGO/Bernd Elmenthaler S. 24: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V. 26: Amac Garbe;<br />

S.28: Diego Castro; S.30: Pavol Putnoki; S.31: Global Goals für <strong>Berlin</strong> e.V.


Nachhaltigkeit.<br />

Fördern.<strong>Berlin</strong>.<br />

#jetztfürberlin<br />

<strong>Berlin</strong> nachhaltiger zu gestalten – das ist unser Ziel! Unsere Förderaufgaben<br />

sind daher auf die nachhaltige Entwicklung <strong>Berlin</strong>s ausgerichtet.<br />

Wir fördern, was <strong>Berlin</strong> voranbringt und gestalten so die Zukunft unserer Stadt.<br />

ibb.de/nachhaltigkeit

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