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Stahlreport 12 2023 web

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78. Jahrgang | Dezember <strong>2023</strong><br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel, Produktion und Verarbeitung<br />

<strong>12</strong><br />

23<br />

Meilenstein für effiziente Logistik | S. 8<br />

Neues Hochregal bei Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

Trends in der Schweißtechnik | ab S. 16<br />

Einfacher Einstieg in die Automatisierung<br />

Neues Lernmodul aufgenommen | ab S. 30<br />

Thema Digitalisierung ergänzt BDS-Fernstudium


SEMINAR<br />

STAHLKUNDE<br />

TEILNEHMERKREIS<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Stahlhandels,<br />

die für ihre Tätigkeit grundlegendes<br />

materialkundliches Wissen zum Werkstoff Stahl<br />

erwerben möchten.<br />

inkl. Betriebsbesichtigung<br />

13. – 15. FEBRUAR 2024<br />

DORTMUND<br />

Stahl ist überall, er ist der industrielle Werkstoff Nr. 1. Der Umgang mit Güten,<br />

Produktformen und Anwendungsmöglichkeiten ist jedoch komplex. Wer Kunden<br />

technisch kompetent beraten will, braucht daher das nötige Fachwissen.<br />

DAS THEMA<br />

Gewinnung von Stahl aus Roheisen,<br />

Stahlgefüge, Stahlkennwerte und<br />

ihre Ermittlung, Zerstörungsfreie<br />

Prüfverfahren für Stähle, praktische<br />

Werkstoffprüfung, Einteilung und<br />

Normung der Stähle, u v. m.<br />

DAS SEMINARZIEL<br />

Die Teilnehmer sollen grundlegende<br />

Kenntnisse über den Werkstoff Stahl<br />

so umfassend erwerben und vertiefen,<br />

dass sie Kunden qualifiziert<br />

beraten und in Reklamationsfällen<br />

fachgerecht argumentieren können.<br />

DER DOZENT<br />

Prof. Dr.-Ing. Joachim Lueg studierte<br />

Maschinenbau mit Schwerpunkt<br />

Werkstofftechnik. Seit 1997 lehrt er<br />

an der Fachhochschule Dortmund<br />

die Fächer Werkstoffkunde und<br />

Spanlose Umformung.<br />

JETZT ANMELDEN<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Weitere Informationen erhalten Sie telefonisch unter 0211 86497-19<br />

oder per E-Mail: wynands-bds@stahlhandel.com.


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

das Karlsruher Urteil, das die Umwidmung der Corona-Kredite für den Klimaschutz für unzulässig<br />

erklärt hat, hat die Industrie in Deutschland in Alarmstimmung versetzt. Planungssicherheit sieht anders<br />

aus. Gerade, als namentlich in der Stahlindustrie die Unternehmen Fahrt in Sachen Transformation<br />

aufgenommen haben und viele Projekte von der Planungsphase in die reale Ausführung gestartet sind, ist<br />

das mangelhaft geplante Finanzierungsgerüst in sich zusammengebrochen. Schlechter hätte das Timing<br />

nicht sein können. Der Motor stottert.<br />

Besonders ärgerlich ist dabei der Umstand, dass warnende Stimmen schon früh auf die Gefahr hingewiesen<br />

haben, die geplante Umwidmung könnte in dieser Form unzulässig sein. Wenn man einen<br />

Umbau der Industrie in historischem Ausmaß plant, wie es derzeit der Fall ist, dann sollte das Projektmanagement<br />

auf den solidesten Füßen stehen, die man sich denken kann – sollte man meinen.<br />

Der Anschein der Fahrlässigkeit, die die Planer offenbar an den Tag gelegt haben, drängt sich nun<br />

berechtigterweise auf und heizt die Gemüter zusätzlich an.<br />

Folge des Urteils für die Industrie ist eine lange rote Liste von Vorhaben, die nun mehr oder weniger<br />

unter Finanzierungsvorbehalt stehen. Dazu gehören auch entscheidende Transformationsprojekte der<br />

Stahlindustrie, wie der Vorsitzende der Wirtschaftsvereinigung Stahl und CEO von Thyssenkrupp Steel<br />

Europe Bernhard Osburg einige Tage nach dem Urteil deutlich machte (siehe S. 24). Die Stahlindustrie<br />

befindet sich in einer Phase wichtiger Entscheidungen. Eine Reihe von Unternehmen beschließt jetzt oder<br />

in naher Zukunft, wie bei wichtigen Transformationsprojekten weiter verfahren wird. Wenn beispielsweise<br />

die Infrastruktur für grünen Wasserstoff nicht kommt, stellt das ein beträchliches Risiko für das<br />

Geschäftsmodell der Stahlproduktion in Deutschland dar, mahnte Osburg. Was jetzt nötig ist, betonte der<br />

Sprecher der Stahlindustrie in Deutschland, ist Planungssicherheit.<br />

Auch wenn der Unwille vielerorts groß ist, muss nun der Blick weiter auf die Gestaltung der Zukunft<br />

gerichtet werden. Das will die Stahlindustrie in einem Transformationsgipfel, den sie der Politik<br />

vorgeschlagen hat, tun. Hoffen wir, dass es gelingt.<br />

Eine schöne Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr wünscht<br />

Markus Huneke<br />

Chefredakteur <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

3


XXXXXXXX<br />

Inhalt<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong> <strong>2023</strong><br />

Meilenstein der Intralogistik<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel weiht Hochregal ein<br />

Die Vernetzung der physischen Logistik mit digitalen Planungs- und Verwaltungssystemen<br />

ist einer der wichtigsten Schritte, die zu mehr Effizienz aktuell gemacht werden<br />

können. Genau das hat nun die Salzgitter Mannesmann Stahlhandel am Standort<br />

Hannover realisiert. Mit einer Feier für Partner und Kunden hat das Unternehmen dort<br />

seine neue Hochregalanlage eingeweiht.<br />

8<br />

Kollege Cobot<br />

Trends in der Schweißtechnik<br />

16<br />

Gut ausgebildete Schweißfachkräfte sind<br />

absolute Mangelware. Unternehmen der Schweißbranche<br />

stehen daher immer öfter vor der Herausforderung, nach<br />

anderen Lösungen für anstehende Aufgaben zu suchen.<br />

Teilautomatisierungslösungen wie Cobots etablieren<br />

sich daher auch im Schweißbereich weiter. Sie bieten<br />

einen einfachen Einstieg in die Automatisierung.<br />

Digitalisierung in Lehrplan aufgenommen<br />

Neue Inhalte für Fernstudierende<br />

30<br />

Das BDS-Fernstudium Betriebswirt/<br />

Betriebswirtin bietet angehenden<br />

Führungskräften die umfassende Weiterbildung in<br />

allen relevanten Bereichen des Stahlhandels. Nun<br />

hat der BDS ein neues Lernmodul zu einer der aktuell<br />

bedeutendsten Entwicklungen in der Branche in den<br />

Lehrplan aufge nommen: der Digitalisierung. Mit Fokus<br />

auf den Stahlhandel führt Autor Dietrich Böntgen in alle<br />

wichtigen Aspekte des Themas ein.<br />

4 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Persönliches<br />

6 Kurznachrichten<br />

Stahlhandel<br />

8 Salzgitter Mannesmann Stahlhandel –<br />

Ein Meilenstein für effiziente Logistik<br />

10 Hoberg & Driesch nimmt grüne Stahlrohre ins Programm<br />

<strong>12</strong> Ufer Stahlhandel wird Teil der Lotter-Gruppe<br />

14 Günther + Schramm – „Do what you can do best, outsource the rest“<br />

Stahlverarbeitung<br />

16 Trends in der Schweißtechnik<br />

20 Schuler – Automatisch eingreifen, bevor sichtbare Mängel auftreten<br />

22 Boysen – Zweiten Batterie-Großauftrag erhalten<br />

32<br />

Hinweis ausreichend<br />

AGBs bei internationalen<br />

Geschäften<br />

Je nachdem, ob ein Stahlhandelsunternehmen<br />

mit einem<br />

deutschen Unternehmen oder<br />

mit einem ausländischen<br />

Kunden Geschäfte macht, galten<br />

bislang unterschiedliche<br />

Anforderungen für die Geltung<br />

der eigenen AGB. Dies hat sich<br />

nun mit einem aktuellen<br />

Urteil des Europäischen<br />

Gerichtshofs geändert, erläutert<br />

Dr. Thorsten Hauröder,<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte.<br />

Stahlproduktion<br />

24 WV Stahl – Transformationsgipfel mit Bundesregierung gefordert<br />

26 Arcelormittal – Mehr Nachhaltigkeit in der Stahlrohrbranche<br />

BDS<br />

28 BDS Research – Keine Belebung nach der Sommerpause<br />

30 BDS Berufsbildung – Neues Lernmodul Digitalisierung<br />

32 BDS Recht – Hinweis auf AGB bei internationalen Geschäften<br />

ausreichend<br />

Anarbeitung & Logistik<br />

34 Rösler – Bislang größte Vertikalstrahlanlage geht nach China<br />

Messen und Märkte<br />

38 Blechexpo/Schweisstec – Fulminantes Treffen der Besten<br />

40 Konjunktur Baubranche – Geteilte Entwicklung<br />

42 Hüttentag – Standortbestimmung der Stahlindustrie<br />

44 Termine<br />

45 Messekalender<br />

Wissenswertes<br />

46 Allianz-Studie – 52 Mrd. € bis zur Klimaneutralität<br />

48 Fujitsu – Wie Mitarbeitende den Weg zum Erfolg gestalten<br />

Lifesteel<br />

50 Schöne Stahlformen – Stahlkünstler Michelangelo Circo<br />

51 Impressum<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

5


XXXXXXXX<br />

Persönliches<br />

Kurznachrichten<br />

Bild: Voss Edelstahl<br />

Führen die Geschäfte der Voss-Gruppe (v.l.):<br />

Thorsten Studemund, Marc Steffen und Markus<br />

Fischer<br />

Voss Edelstahl<br />

Marc Steffen<br />

ist seit dem 1. November <strong>2023</strong> Mitglied<br />

der Geschäftsführung der Voss-Gruppe<br />

Europa. „Mit Marc Steffen haben wir einen<br />

Kollegen mit jahrelanger Erfahrung in der<br />

Edelstahlbranche für uns gewinnen können.<br />

Mein Kollege Thorsten Studemund und ich<br />

freuen uns auf die Zusammenarbeit“, teilte<br />

Geschäftsführer Markus Fischer auf Linkedin<br />

mit.<br />

Becker Stahl-Service<br />

Hasso Haibach<br />

ist seit 1. November <strong>2023</strong> neuer CEO der<br />

Becker Stahl-Service GmbH. Er folgt auf<br />

Guido Kerkhoff, der die Position interimistisch<br />

bekleidet hatte. Hasso Haibach verfügt<br />

über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der<br />

Führung von Unternehmen der Stahl- und<br />

Metallbranche und ist ein Experte für Unternehmensentwicklung<br />

mit Schwerpunkten<br />

in den Bereichen Vertrieb und operative<br />

Exzellenz.<br />

Vor seinem Wechsel zu Becker war Hasso<br />

Haibach in zahlreichen Führungspositionen<br />

tätig. Zuletzt arbeitete er als Geschäftsführer<br />

bei der Timken Germany GmbH, wo er<br />

unter anderem das Supply Chain Management<br />

und die Neugeschäftsentwicklung<br />

verantwortete. Zuvor war er als Geschäftsführer<br />

bei Altenloh,<br />

Brinck & Co<br />

– Umformtechnik<br />

für zwei Niederlassungen<br />

in Deutschland<br />

und Frankreich<br />

verantwortlich. Bei<br />

Arcelormittal leitete<br />

Hasso Haibach als<br />

Geschäftsführer den<br />

Vertrieb von Flachstahl<br />

in der DACH-Region und war unter<br />

anderem für den Ausbau der Marktposition<br />

des Unternehmens zuständig.<br />

Gemeinsam mit Christina Kolbeck (CFO)<br />

bildet er die Geschäftsführung der Becker<br />

Stahl-Service GmbH. Darüber hinaus tritt<br />

er auch in die Geschäftsführungen der<br />

Becker Aluminium Service-GmbH und der<br />

Becker-Tochter Umformtechnik Stendal<br />

GmbH mit ein. Bei Becker wird er neben<br />

vielen anderen wichtigen Themen insbesondere<br />

den Ausbau des Unternehmens<br />

zu einer Multi Metals-Plattform mit hoher<br />

Qualitäts- und Kundenorientierung weiter<br />

vorantreiben, teilte das zur Klöckner-Gruppe<br />

gehörende Unternehmen mit.<br />

Bild: Klöckner & Co<br />

Trumpf<br />

Peter Leibinger<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats von Trumpf,<br />

hat den Arthur L. Schawlow Award erhalten.<br />

Das Laser Institute of America (LIA) würdigt<br />

mit dem Preis herausragende Leistungen,<br />

die zu einem grundlegenden Verständnis<br />

der Lasertechnologie und der Anwendung in<br />

Industrie, Medizin oder im täglichen Leben<br />

führen. Die Auszeichnung gilt als eine der<br />

renommiertesten der Laserforschung. Den<br />

Schawlow Award haben unter anderem die<br />

Nobelpreisträger Theodor Hänsch und Gérard<br />

Mourou erhalten.<br />

Das Laser Institute of America hebt damit<br />

Peter Leibingers umfassende Beiträge für<br />

die Photonik-Industrie und sein Engagement<br />

für Wissenschaft und Forschung hervor. Er<br />

nehme auf diesem Feld eine Führungsrolle<br />

ein und habe maßgeblich zur Kommerzialisierung<br />

der Technologie<br />

beigetragen. Gilbert<br />

Haas, Interimsgeschäftsführer<br />

des<br />

LIA, sagte: „Peter<br />

Leibinger bringt<br />

seit Jahrzehnten die<br />

Lasertechnologie<br />

Bild: Trumpf<br />

voran. Sein Vorausgehen<br />

bei Innovationen<br />

und seine engagierte<br />

Unterstützung in Wissenschaft, Politik<br />

und Gesellschaft tragen zum Fortschritt der<br />

Lasertechnologie und ihrer Anwendungen<br />

weltweit bei“. Der 1982 ins Leben gerufene<br />

Arthur L. Schawlow Award ist eine der höchs-<br />

Eurofer<br />

Dr. Henrik Adam<br />

ist zum neuen Präsidenten des europäischen Stahlverbands Eurofer<br />

gewählt worden. Adam fungiert derzeit als Vizepräsident des<br />

Europa-Geschäfts von Tata Steel sowie als Vorstandsvorsitzender<br />

der niederländischen Holding des Konzerns. In Deutschland steht<br />

er darüber hinaus seit diesem Jahr als Vorsitzender an der Spitze<br />

des Stahlinstituts VDEh. Bei Eurofer war Adam seit 2019 als<br />

Vizepräsident engagiert. In seiner neuen Funktion als Präsident<br />

löst er nun den Celsa-CEO Francesc Rubiralta Rubió ab, der das<br />

Amt seit November 2022 innehatte. Auf seiner Agenda stehen die<br />

fundamentalen Herausforderungen der Branche – darunter eine<br />

zukunftssichere Transformation und der Zugang zu Energie und<br />

Rohstoffen.<br />

„Ich freue mich darauf, die gute Arbeit fortzusetzen, die meine<br />

Vorgänger in den letzten Jahren geleistet haben, um die Entwicklung<br />

der europäischen Stahlindustrie in äußerst schwierigen<br />

Zeiten zu unterstützen“, sagte Adam. Sein erklärtes Ziel ist es,<br />

den Stahlsektor kohlenstoffneutral zu gestalten, ohne dabei<br />

Marktanteile an Hersteller aus Drittländern zu verlieren. Zudem<br />

wolle er den Zugang zu bezahlbarer erneuerbarer<br />

Energie und Stahlschrott als kritischen<br />

Rohstoff sichern. Importe, die den fairen<br />

Wettbewerb verzerren, gelte es Adam zufolge<br />

zu verhindern. Darüber hinaus macht er<br />

sich zur Aufgabe, die Bedeutung von Stahl<br />

„made in Europe“ für die Resilienz und strategische<br />

Autonomie der EU hervorzuheben.<br />

„Viele Innovationen unserer Branche haben<br />

die Produkte unserer Kunden auf dem Weltmarkt<br />

wettbewerbsfähig gemacht. Deshalb<br />

ist die Zukunft der europäischen Stahlindustrie entscheidend“, so<br />

Adam. Bei Eurofer wolle er daher „unermüdlich daran arbeiten“,<br />

der europäischen Stahlindustrie „eine solide Geschäftsgrundlage“<br />

zu sichern.<br />

Bild: Tata Steel<br />

6 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Bild: Industrieverband Feuerverzinken<br />

ten Auszeichnungen des LIA und benannt<br />

nach dem angesehenen Physiker und Laserpionier<br />

Dr. Arthur Schawlow. Der Preis wird<br />

jährlich an Personen verliehen, die außergewöhnliche<br />

Führungsqualitäten, Innovationen<br />

und Einfluss auf die Bereiche Wissenschaft<br />

und Technik gezeigt haben.<br />

Industrieverband Feuerverzinken<br />

Martin Kopf<br />

ist als Vorstandsvorsitzender des Industrieverbands<br />

Feuerverzinken bestätigt worden.<br />

Die Mitglieder des Industrieverbandes<br />

Feuerverzinken e.V.<br />

haben Martin Kopf<br />

auf der virtuellen Mitgliederversammlung<br />

einstimmig für die<br />

Wahlperiode 2024-<br />

2026 als Vorsitzenden<br />

wiedergewählt.<br />

Auch die übrigen<br />

Vorstandsmitglieder,<br />

Paul Niederstein, Kai<br />

Seppeler, Franz Ehl, Karlernst Pfingsten und<br />

Thoralf Meyer, wurden für eine weitere Amtsperiode<br />

gewählt. Darüberhinaus übernimmt<br />

Marco Göllrich ab dem 15. Dezember <strong>2023</strong><br />

den Bereich Branchenkommunikation, Nachhaltigkeit,<br />

Politik und Strategie.<br />

Die hohe Zustimmung bei der Wahl zeuge<br />

vom Vertrauen der Mitglieder in die Kontinuität<br />

und Führung des Vorstandsteams, teilte<br />

der Verband mit. „Die erneute Wahl bestärkt<br />

mich darin, dass wir als Verband auf dem<br />

richtigen Kurs sind. Gemeinsam gestalten<br />

wir die Zukunft und bewältigen die Herausforderungen<br />

unserer Branche erfolgreich“,<br />

sagte Kopf.<br />

Arcelormittal<br />

Thomas Bünger<br />

wird zum 1. Februar 2024 die Nachfolge<br />

von Reiner Blaschek als CEO der Werke<br />

Arcelormittal Bremen und Eisenhüttenstadt<br />

antreten und damit für das Cluster Deutschland<br />

bei Arcelormittal Europe – Flat Products<br />

verantwortlich sein. Blaschek übernimmt<br />

im Konzern, ebenfalls ab 1. Februar 2024,<br />

neue Aufgaben als CEO für den gesamten<br />

europäischen Flachstahlbereich, wie das<br />

Unternehmen im Oktober bekannt gab.<br />

Die Beschlussfassung hierzu erfolgt in den<br />

Aufsichtsratssitzungen in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />

Anfang Dezember <strong>2023</strong>. Die<br />

Übernahme der Funktion als Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Arcelormittal Germany<br />

Holding von Reiner Blaschek erfolge zu<br />

einem späteren Zeitpunkt. „Die neue Rolle<br />

bei Arcelormittal an den Standorten Bremen<br />

und Eisenhüttenstadt<br />

kommt in einer<br />

ereignisreichen Zeit.<br />

Dekarbonisierung<br />

und Digitalisierung<br />

der Stahlherstellung<br />

sind dabei große und<br />

wichtige Zukunftsthemen.<br />

Ich freue<br />

mich darauf, die<br />

Aufgaben mit den Kolleginnen und Kollegen<br />

der Werke anzugehen und ich bin zuversichtlich,<br />

dass wir gemeinsam erfolgreich sein<br />

werden“, kommentierte Thomas Bünger. Der<br />

Manager war zuletzt als CEO bei dem Zinnbergbauerschließungsunternehmen<br />

First Tin.<br />

mit Sitz in London tätig. Zuvor hatte Bünger<br />

mehrere bedeutende Positionen bei Aurubis<br />

in Hamburg, wo er unter anderem als Mitglied<br />

des Vorstands für das operative Geschäft und<br />

Technologie zuständig war. Zu Beginn seiner<br />

Laufbahn im Jahr 1996 arbeitete Bünger in<br />

der Forschung und Entwicklung bei Freiberger<br />

Compound Materials in Deutschland.<br />

Thomas Bünger hat am Bergbauinstitut in<br />

St. Petersburg, Russland, und am Institut für<br />

Nichteisenmetallurgie und Reinststoffe der<br />

TU Bergakademie Freiberg studiert. Berufsbegleitend<br />

hat er später an der TU Bergakademie<br />

Freiberg in Nichteisenmetallurgie<br />

promoviert.<br />

Bild: Arcelormittal<br />

Dünnewald Stahlhandel<br />

Franz-Josef Nordhoff<br />

ist im Alter von 72 Jahren nach kurzer,<br />

schwerer Krankheit verstorben. Der<br />

geschäftsführende Gesellschafter der<br />

Dünnewald Stahlhandel GmbH & Co. KG<br />

war nach abgeschlossener<br />

Banklehre 1977<br />

bereits mit 26 Jahren<br />

in das Unternehmen<br />

eingetreten.<br />

Er entwickelte<br />

das Münsteraner<br />

Bild: Dünnewald Stahlhandel<br />

handel verliert mit Franz-Josef Nordhoff<br />

einen echten Typen, der seinem, an Udo<br />

Lindenberg angelehnten Motto, „Ich mach’<br />

mein Ding, egal, was die anderen sagen“<br />

stets treu geblieben ist.<br />

Die Geschicke des Unternehmens werden<br />

bereits von der nächsten Generation<br />

gelenkt. Tochter Kristin Reineke und ihr<br />

Mann Jochen Reineke haben die Verantwortung<br />

schon in den letzten Jahren übernommen.<br />

Hauptverband der Bauindustrie<br />

Prof. Dr. Ignaz Walter<br />

ist am 27. Oktober <strong>2023</strong> im Alter von 87<br />

Jahren verstorben. Prof. Dr. Ignaz Walter war<br />

von 1997 bis 2005 Präsident des Hauptverbandes<br />

der Deutschen Bauindustrie. Den<br />

Bayerischen Bauindustrieverband repräsentierte<br />

er langjährig als Vizepräsident sowie<br />

als Mitglied des Vorstands. „Während dieser<br />

Zeit hat sich Prof. Ignaz Walter mit großem<br />

Engagement und hoher Kompetenz für die<br />

Familienunternehmen<br />

in den<br />

folgenden Jahren<br />

zu einem der führenden Stahlhändler und<br />

Anarbeitungsspezialisten in der Region.<br />

Für seine rund 50 Mitarbeitenden habe<br />

er stets ein offenes Ohr gehabt. Und wer<br />

ein Problem hatte, konnte sich auf seinen<br />

Chef verlassen, würdigte das Unternehmen<br />

seinen ehemaligen Chef. Der Stahl-<br />

Interessen<br />

der<br />

Bauindustrie<br />

eingesetzt.<br />

Als<br />

Präsident<br />

des Hauptverbandes<br />

der<br />

Deutschen<br />

Bauindustrie sowie Vizepräsident des<br />

Bundesverbandes der Deutschen Industrie<br />

hat er in nicht einfachen Zeiten<br />

mit seiner starken Persönlichkeit die<br />

Baubranche repräsentiert, gestützt und<br />

gestärkt. Als Anerkennung für seine<br />

besonderen Verdienste erhielt er 2002<br />

das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse<br />

sowie 1992 den Bayerischen Verdienstorden.<br />

Wir sind Prof. Dr. Ignaz Walter für<br />

seine Arbeit sehr zu Dank verpflichtet und<br />

werden ihm stets ein ehrendes Andenken<br />

bewahren“, sagte Peter Hübner, Präsident<br />

des Hauptverbands der Bauindustrie.<br />

Bild: M+F Media und Facility<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

7


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

„Die Transformation<br />

hat begonnen – zehn<br />

Standorte, ein Team, ONE<br />

Salzgitter Mannesmann“.<br />

Dr. Sebastian Bross, Vorsitzender<br />

der Geschäftsführung der Salzgitter<br />

Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />

Bilder: Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

Mitte Oktober hat Salzgitter Mannesmann Stahlhandel die neue Hochregalanlage am Standort Hannover eingeweiht.<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel weiht neues Hochregallager ein<br />

Ein Meilenstein für effiziente Logistik<br />

2.108 Lagerplätze, mit direkter Anbindung an die Anarbeitung: Am <strong>12</strong>. Oktober hat die Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel GmbH am Standort Hannover ihr neues Hochregallager eingeweiht. Dank modernster Automatisierungstechnologie<br />

ermöglicht das neue Langgutlager eine noch schnellere Kommissionierung sowie erhöhte Qualität und<br />

konsistente Leistung.<br />

Es war ein guter Grund zu Feiern:<br />

Anlässlich der Einweihung der<br />

neuen Hochregalanlage hatte Salzgitter<br />

Mannesmann Stahlhandel<br />

Kunden, Partner und Gäste eingeladen,<br />

das neue Lager in Hannover aus<br />

erster Hand zu erkunden. Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter standen<br />

bereit und gaben den interessierten<br />

Gästen einen Einblick in die fortschrittliche<br />

Technologie, die hinter<br />

den Kulissen arbeitet. In entspannter<br />

Atmosphäre bot das zugleich eine<br />

gute Gelegenheit, sich auszutauschen<br />

und neue Kontakte zu knüpfen.<br />

Mit dem neuen Hochregallager<br />

am Standort Hannover hebe man<br />

seine Logistikprozesse auf ein neues<br />

Level, so Salzgitter Mannesmann<br />

Stahlhandel. Zugleich hat das Unternehmen<br />

mit der offiziellen Inbetriebnahme<br />

einen weiteren, wesentlichen<br />

Baustein seiner Standortstrategie<br />

realisiert: wertschöpfende Tätigkeiten<br />

auszubauen und das Materialhandling<br />

durch Digitalisierung und<br />

moderne Lagertechnik spürbar effizienter<br />

zu machen.<br />

„Wir sind uns sicher, in der Kombination<br />

mit unseren Anarbeitungs-<br />

möglichkeiten, unserem umfangreichen<br />

Produktportfolio und der<br />

deutschlandweiten Präsenz durch<br />

die jüngsten und kommenden Investitionen<br />

unsere Position auszubauen<br />

und für unsere Kunden Mehrwerte<br />

zu bieten“, sagte Dr. Sebastian Bross,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung<br />

der Salzgitter Mannesmann Stahlhandel<br />

GmbH. 2<br />

<br />

Salzgitter Mannesmann Stahlhandel GmbH<br />

Wiesenstraße 36 · Gebäude 397<br />

45473 Mülheim an der Ruhr<br />

Tel. +49 208 20772-0<br />

e-contact@szmh-group.com<br />

www.salzgitter-mannesmann-stahlhandel.de<br />

Freuten sich, die Anlage gemeinsam mit Kunden, Partnern und Gästen offiziell<br />

einzuweihen (v.l.): die Geschäftsführung von Salzgitter Mannesmann Stahlhandel mit<br />

Thomas Walde, Dr. Sebastian Bross und Jan Nowak.<br />

8 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Hoberg & Driesch<br />

Freuen sich über das gemeinsame Abkommen für mehr Nachhaltigkeit (sitzend, von links): Hanns-Jörg Westendorf (Geschäftsführer Hoberg & Driesch),<br />

Ralph Mathis (CSO Benteler Steel/Tube); stehend, von links: Theodoros Borodimos (Leiter Einkauf bei Hoberg & Driesch Logistik), Ömer Horasan (Managing<br />

Director bei Hoberg & Driesch), Jan Schwarzer (Director Sales bei Benteler Group) und Werner Finke (Senior Key-Account-Manager bei Benteler Steel/Tube)<br />

Nachhaltige Partnerschaft mit Benteler Steel/Tube<br />

Hoberg & Driesch nimmt<br />

grüne Stahlrohre ins Programm<br />

Hoberg & Driesch, eines der führenden Großhandelsunternehmen für Stahlrohre in Europa, agiert im Sinne einer<br />

nachhaltigeren Zukunft und nimmt Stahlrohre aus CO 2 -reduziert hergestelltem Stahl ins Programm. Im Oktober<br />

unterzeichnete die Düsseldorfer Unternehmensgruppe eine Absichtserklärung mit Benteler Steel/Tube zur Lieferung von<br />

CO 2 -reduzierten nahtlosen sowie geschweißten Stahlrohren.<br />

Mit dem Angebot an „grünen“<br />

Stahlrohren startet Hoberg &<br />

Driesch ab Anfang 2024 den Transformationsprozess<br />

hin zu einer<br />

emissionsfreien Stahlverwendung<br />

entlang der gesamten Lieferkette.<br />

Mit der Aufnahme von CliMore-Stahlrohren<br />

ins Lieferprogramm<br />

unterstützt das Unternehmen seine<br />

Kunden, die eigenen CO 2 -Emissionen<br />

zu reduzieren.<br />

Hoberg & Driesch GmbH & Co. KG<br />

Röhrengroßhandel<br />

Theodorstraße 101<br />

40472 Düsseldorf<br />

Tel. +49 211 52063-0<br />

www.hoberg-driesch.de · info@hoberg-driesch.de<br />

„Mit Beginn des kommenden Jahres<br />

werden wir die gesamte jährliche<br />

Liefermenge von Benteler perspektivisch<br />

auf CliMore umstellen. Damit<br />

tragen wir maßgeblich dazu bei, die<br />

Treibhausgasemissionen entlang der<br />

Lieferketten zu verringern. Wir freuen<br />

uns, mit Benteler Steel/Tube<br />

einen langjährigen guten Partner<br />

dafür an der Seite zu haben“, sagte<br />

Hanns-Jörg Westendorf, Geschäftsführer<br />

der Hoberg & Driesch GmbH<br />

& Co. KG.<br />

Auch Ralph Mathis, CSO Benteler<br />

Steel/Tube, zeigte sich erfreut<br />

über das gemeinsame Abkommen:<br />

„Mit unserer neuen Produktmarke<br />

CliMore stellen wir die Weichen für<br />

die Zukunft der grünen Stahlproduktion.<br />

Wir helfen unseren Kunden<br />

dabei, ihren CO 2 -Fußabdruck zu<br />

reduzieren und somit einen wichtigen<br />

Beitrag zur Dekarbonisierung<br />

der Industrie zu leisten. Für mehr<br />

Nachhaltigkeit in Industrie, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft.“<br />

Benteler CliMore – die<br />

neue Produktmarke für<br />

CO 2 -reduzierte Stahlprodukte<br />

Im September hat Benteler die neue<br />

Produktmarke CliMore der Öffentlichkeit<br />

vorgestellt. Sie umfasst alle<br />

CO 2 -reduzierten Stähle und Stahlrohr-Produkte<br />

von Benteler Steel/<br />

Tube und gliedert sie in die drei<br />

10 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


DRÖSSER.STAHL<br />

Nachhaltigkeits-Kategorien Advantage,<br />

Ambition und Excellence. Diese<br />

Kategorien zeigen jeweils auf, wie der<br />

Stahl produziert und welche Energieträger<br />

dafür genutzt wurden.<br />

Bei allen drei Stufen wird jeweils<br />

mit dem Elektrolichtbogenofen emissionsarmer<br />

Stahl aus Stahlschrott<br />

erzeugt – allein dieses Recycling spart<br />

bereits bis zu 75 % der CO 2 -Emissionen<br />

im Vergleich zur Neuerzeugung von<br />

Stahl aus Eisenerz in der klassischen<br />

Hochofenroute. In der Stufe „Ambition“<br />

wird in den Rohrwerken und für<br />

den Betrieb des Elektrolichtbogenofens<br />

zusätzlich Ökostrom verwendet. Das<br />

führt zu einer Ersparnis von bis zu<br />

85 % der CO 2 -Emissionen. Die höchste<br />

Stufe „Excellence“ wird darüber hinaus<br />

künftig auf Elektrifizierung der<br />

Anlagen oder grünen Wasserstoff als<br />

Energieträger für die Prozessenergie<br />

bei der Herstellung von Stahl und dessen<br />

Verarbeitung zu Rohren setzen.<br />

Taktgeber Automobilbranche<br />

Die Umstellung auf CO 2 -reduziert bzw.<br />

CO 2 -frei hergestellte Stahlerzeugnisse<br />

ist ein notwendiger Schritt der Stahlindustrie<br />

zur Erfüllung der von der EU<br />

definierten Klimaziele. Wie andere<br />

Segmente der Stahlproduktion stehen<br />

auch Stahlrohrhersteller aktuell vor<br />

der Herausforderung, ihre Produktionsprozesse<br />

zu transformieren. Während<br />

der Anteil der Emissionen bei<br />

grünen Stählen sinkt, wird jedoch<br />

wirtschaftlich allgemein ein höheres<br />

Preisniveau für CO 2 -reduzierte Stähle<br />

erwartet. Ein starker Taktgeber für die<br />

Umstellung auf „grüne“ Stahlrohre ist<br />

dabei die Automobilindustrie. Mit der<br />

Aufnahme des CliMore-Programms<br />

von Benteler Steel/Tube erfüllt Hoberg<br />

& Driesch proaktiv Anforderungen aus<br />

der Branche. Doch auch Kunden anderer<br />

Branchen zeigen deutlich Interesse<br />

an diesem zukunftsweisenden Produktsegment.<br />

2<br />

ANSCHLAGROHRE<br />

Auch aus Cor-Ten!<br />

Ihr universeller Baukasten.<br />

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Nordwest treibt Digitalisierung voran<br />

Erster „IT Community Day“<br />

Der „IT Community Day“ hat im<br />

November mit rund <strong>12</strong>0 Vertretern der<br />

Fachhandelspartner seine Premiere in<br />

der Dortmunder Firmenzentrale<br />

von Nordwest gefeiert. Dafür wurde das<br />

etablierte Konzept der „eSHOP Herbstveranstaltung“<br />

weiterentwickelt und mit<br />

Themen rund um alle Digitalisierungsleistungen<br />

bei Nordwest angereichert.<br />

Die Resonanz der Besucher war<br />

durchweg positiv.<br />

Die anwesenden Fachhandelspartner<br />

profitierten vom vielfältigen Input, konnten<br />

einzelne Aspekte im individuellen<br />

Gespräch direkt vertiefen und lobten die<br />

gute Organisation – in Summe ein für<br />

alle sehr bereichernder Tag. Der eSHOP<br />

von Nordwest ist schon lange<br />

nicht mehr ein alleinstehendes Produkt,<br />

sondern Teil einer umfassenden<br />

Digitalisierungsstrategie, die die Fachhandelspartner<br />

dabei unterstützen soll,<br />

den verschiedenen Herausforderungen<br />

im digitalen Geschäftsalltag bestens<br />

gewappnet entgegenzutreten, so das<br />

Dortmunder Verbundunternehmen.<br />

Deshalb wurde der bisher übliche Inhalt<br />

zum eSHOP um weitere spannende<br />

Impulsvorträge und Workshops angereichert<br />

– mit dem Ziel, Informationen<br />

zu allen Digitalisierungskonzepten<br />

bei Nordwest zu vermitteln und den<br />

zusammenspielenden Konzepten Raum<br />

zu geben.<br />

www.nordwest.com<br />

Einbautiefen<br />

34, 40, 50, 60 und 80 mm<br />

Stahl<br />

Edelstahl<br />

Materialien<br />

Verzinkt<br />

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Das genaue Sortiment finden Sie unter:<br />

droesser.de/anschlagrohre<br />

Ihr Ansprechpartner<br />

Guido Schweitzer<br />

gschweitzer@droesser.de<br />

+49 (0) 2263 / 87 - 4<strong>12</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

11<br />

Peter Drösser GmbH<br />

Im Auel 67–69 // 51766 Engelskirchen<br />

www.droesser.de


Stahlhandel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Lotter<br />

Von links nach rechts: Thorsten Lindhorst und Christoph Strack (Chr. Ufer GmbH), Christoph Rinck und Marcel Rinck (Chr. Ufer GmbH, zukünftig Lotter GmbH,<br />

Landau), Silvia Strack (Gesellschafterin Chr. Ufer GmbH), Helmut Ernst und Dr. von Briel (Gebr. Lotter KG)<br />

Größeres Sortiment und mehr Dienstleistungen<br />

Ufer Stahlhandel wird Teil der Lotter-Gruppe<br />

Die Chr. Ufer GmbH mit Stammsitz in Landau stellt die Weichen im Bereich Stahl- und Bauelemente auf Wachstum.<br />

Dieser Geschäftszweig wird zum 1. Januar 2024 an die Lotter-Unternehmensgruppe aus Ludwigsburg verkauft. Dabei<br />

gehen sämtliche Mitarbeiter aus dem Stahl- und Bauelementebereich an das neue Unternehmen „Lotter GmbH“ in<br />

Landau über. Der Haustechnikbereich verbleibt bei Ufer.<br />

Gebr. Lotter KG<br />

Waldäcker 15<br />

71631 Ludwigsburg<br />

Tel. +49 7141 406–0<br />

info@lotter.de<br />

www.lotter.de<br />

Die Chr. Ufer GmbH mit<br />

Stammsitz in Landau ist seit über<br />

230 Jahren ein verlässlicher Partner<br />

für Handwerk und Industrie in<br />

Rheinland-Pfalz, Baden und dem<br />

Saarland in den Bereichen Stahl,<br />

Bauelemente, Beschläge und Haustechnik.<br />

Mit der Eugen König-Unternehmensgruppe<br />

aus Koblenz als<br />

Mehrheitsgesellschafter und als<br />

Mitglied der bundesweiten<br />

HBG-Gruppe konnte Ufer in den<br />

vergangenen acht Jahren seine<br />

Geschäfte im Bereich Haustechnik<br />

überproportional ausbauen. Zum 1.<br />

Januar wird nun der Geschäftsbereich<br />

Stahl- und Bauelemente Teil<br />

der Ludwigsburger Lotter-Gruppe.<br />

Bei der Kundenbetreuung<br />

bleibt alles beim Alten<br />

Die Leitung der neuen Lotter GmbH<br />

in Landau übernimmt Christoph<br />

Rinck als Geschäftsführer und Mitgesellschafter.<br />

Er verantwortet den<br />

Stahlbereich bei Ufer bereits seit<br />

über 20 Jahren und macht klar: „Bei<br />

der Betreuung der Kunden bleibt<br />

alles beim Alten. Die Ansprechpartner,<br />

der Standort in Landau und das<br />

Vertriebsbüro Zweibrücken bleiben<br />

wie gewohnt. Durch die Einbindung<br />

in das Logistiknetzwerk der Lotter-Gruppe<br />

werden wir unseren<br />

Kunden zukünftig ein größeres Sortiment<br />

und mehr Dienstleistungen<br />

wie Anarbeitung bieten können.“<br />

„Mit der Lotter-Gruppe verbindet<br />

uns eine lange Zusammenarbeit<br />

und ähnliche Werte als Familienunternehmen“,<br />

sagt Christoph<br />

Strack, geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Chr. Ufer GmbH. Er<br />

wird gemeinsam mit seinem<br />

geschäftsführenden Gesellschafter-Kollegen<br />

Thorsten Lindhorst<br />

weiterhin den Haustechnikbereich<br />

bei der Chr. Ufer GmbH leiten.<br />

„Ich bin froh, den Stahlbereich<br />

in gute Hände übergeben zu können,<br />

wo neben dem wirtschaftlichen<br />

Erfolg auch das Wohl der Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter<br />

einen hohen Stellenwert hat“,<br />

ergänzt Dr. Rolf Eugen König,<br />

<strong>12</strong> <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


geschäftsführender Gesellschafter<br />

der Eugen König-Unternehmensgruppe.<br />

Gute Chancen für<br />

erfolgreiche Zukunft<br />

„Wir freuen uns sehr, mit dem<br />

Stahl- und Bauelementebereich des<br />

Unternehmens Ufer einen weiteren<br />

starken Partner in der Lotter-Gruppe<br />

für unsere metallverarbeitenden<br />

Kunden in der Pfalz und dem Saarland<br />

begrüßen zu können. Durch<br />

das erfahrene und kompetente<br />

Team vor Ort und das erweiterte<br />

Sortiment der Lotter-Gruppe sehen<br />

wir gute Chancen für eine erfolgreiche<br />

Weiterentwicklung dieses<br />

Traditionshauses in der Zukunft“,<br />

sagen Helmut Ernst und Dr. Ralf von<br />

Briel, persönlich haftende Gesellschafter<br />

der Lotter-Unternehmensgruppe.<br />

Die 1840 in Ludwigsburg<br />

gegründete Lotter-Gruppe unter der<br />

Führung von Helmut Ernst und<br />

Dr. Ralf von Briel beschäftigt heute<br />

an über 50 Standorten in Deutschland<br />

rund 2.000 Mitarbeitende. Im<br />

letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete<br />

sie einen Umsatz von mehr als<br />

800 Mio. €. Der Schwerpunkt der<br />

Geschäftstätigkeit liegt im Großhandel<br />

mit Betonstahl, Walzstahl<br />

und Bauelementen. Jedoch sind<br />

auch die vom Bauhandwerk benötigten<br />

Güter der Eisenwaren, der<br />

Haustechnik und der Bodenbeläge<br />

sowie das Flüssiggas wichtige<br />

Bestandteile des breiten Großhandelssortiments.<br />

2<br />

Klöckner & Co übernimmt Metallkomponentenhersteller<br />

Anarbeitung auf US-Markt weiter ausgebaut<br />

TK Materials Kooperation<br />

Ersatzteile für die Schifffahrt<br />

Die US-amerikanische Tochtergesellschaft<br />

von Klöckner & Co, Kloeckner Metals<br />

Corporation (KMC), hat das Unternehmen<br />

Industrial Manufacturing Services (IMS)<br />

übernommen. Das Unternehmen mit Sitz in<br />

Lancaster im US-Bundesstaat South Carolina<br />

bedient OEMs aus der Schwermaschinenbranche<br />

mit der Fertigung, Schweißung,<br />

Montage sowie Just-in-time-Lagerhaltung<br />

von leichten bis mittelgroßen Teilbaugruppen.<br />

Mit der Übernahmen baut Klöckner & Co<br />

sein Anarbeitungsportfolio im US-Markt<br />

weiter aus, um vom hochrentablen Anarbeitungsgeschäft<br />

und einer deutlich größeren<br />

Unabhängigkeit von der Stahlpreisentwicklung<br />

zu profitieren. Die Vertragsparteien<br />

haben sich darauf verständigt, über den<br />

Kaufpreis sowie weitere Details Stillschweigen<br />

zu bewahren. Die Konsolidierung der<br />

Unternehmen hat bereits Anfang November<br />

<strong>2023</strong> begonnen.<br />

KMC will die Akquisition nutzen, um neue<br />

Kunden innerhalb des Markts zu erschließen<br />

und bestehende Verbindungen zu OEMs zu<br />

intensivieren. Das ausgeprägte Know-how<br />

von IMS in den Bereichen Schweißen und<br />

Fertigteilproduktion soll in das bestehende<br />

KMC-Serviceportfolio aufgenommen werden.<br />

Dadurch will KMC seine Spitzenposition<br />

am Markt festigen und sein Angebot<br />

deutlicher von der Konkurrenz abheben.<br />

Guido Kerkhoff, CEO von Klöckner & Co<br />

SE: „Die Übernahme von IMS ist schon<br />

die zweite bedeutende Übernahme innerhalb<br />

weniger Monate, die die Erweiterung<br />

unseres Produkt- und Serviceportfolios entsprechend<br />

unserer Unternehmensstrategie<br />

‚Klöckner & Co 2025: Leveraging Strengths‘<br />

vorantreiben wird. Wir beabsichtigen, zum<br />

besten vertikal integrierten Anbieter für<br />

OEMs in Nordamerika zu werden.“<br />

www.kloeckner.com<br />

Die beiden Industrieunternehmen<br />

Thyssenkrupp und Wilhelmsen haben mit<br />

„Pelagus 3D“ ein Joint Venture gegründet,<br />

das künftig über eine digitale Plattform<br />

weltweit Ersatzteile für die Schifffahrt<br />

anbieten wird. Das neue Unternehmen<br />

nutzt dabei moderne Additive Fertigungs-Technologie<br />

sowie ein globales<br />

Partnernetzwerk, um Ersatzteile zeit- und<br />

kosteneffizienter herzustellen und zu liefern.<br />

Kunden sollen so die Seetüchtigkeit<br />

ihrer Schiffe sicherstellen und ihren<br />

Betrieb planmäßig aufrechterhalten können.<br />

Damit adressiere Pelagus 3D die Herausforderung<br />

hoher Transport- und Lagerkosten<br />

sowie die längere Dauer<br />

herkömmlicher Herstellungsverfahren im<br />

maritimen Sektor. Für das Joint Venture<br />

bringt Thyssenkrupp zum einen sein technologisches<br />

Know-how im Bereich der<br />

additiven Fertigung sowie die Kompetenzen<br />

aus den eigenen Tech Centern in Singapur<br />

und Deutschland ein.<br />

Sägen. Lager. Mehr.<br />

Mit KASTO zu Operational Excellence durch:<br />

Mehr Intelligenz: Vollautomatisierte<br />

Lager- und Handlinglösungen<br />

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Sägemaschinen und -anlagen<br />

Mehr Ideen: Von der Planung<br />

bis zum After-Sales-Service<br />

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<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

13


Stahlhandel<br />

Bericht<br />

Bilder: Günther + Schramm<br />

Durch die Partnerschaft mit einem Outsourcing-Dienstleister können Unternehmen auf die Investition<br />

in ein Hochregallager oder einen eigenen Sägepark verzichten.<br />

Outsourcing von Lagerhaltung und Sägezuschnitt<br />

„Do what you can do best, outsource the rest“<br />

Begrenzte räumliche Kapazitäten, schwankende Materialpreise oder auch der Fachkräftemangel sprechen dafür,<br />

bestimmte Unternehmensbereiche wie Logistik oder Zuschnitt auszulagern. Bernd Seibold, Geschäftsführer von Günther<br />

+ Schramm, Systemdienstleister für Stahl, Edelstahl und Aluminium, verrät, worauf es beim Outsourcing ankommt und<br />

wie wichtig die Auswahl eines geeigneten Servicedienstleisters ist.<br />

Herr Seibold, wo sehen Sie<br />

aktuell Herausforderungen für die<br />

Stahlindustrie?<br />

Bernd Seibold: Enorme Marktschwankungen,<br />

wechselnde politische<br />

Rahmenbedingungen, teilweise<br />

gestörte Lieferketten, hohe<br />

Energiepreise sowie knappe Transportkapazitäten:<br />

Die Stahlindustrie<br />

steht angesichts globaler Entwicklungen<br />

vor zahlreichen Herausforderungen.<br />

Rohstoffpreise schwanken<br />

in nie gekannter Weise. Es ist<br />

alles sehr ungewiss und unbeständig.<br />

Was können betroffene Unternehmen<br />

tun?<br />

In unsicheren Zeiten zahlt es sich<br />

immer aus, verlässliche Partner an<br />

Günther + Schramm GmbH<br />

Heidenheimer Str. 65<br />

73447 Oberkochen<br />

Tel. +49 7364 24-0<br />

info@gs-stahl.de<br />

www.gs-stahl.de<br />

seiner Seite zu haben. Ein Beispiel<br />

dafür ist das Outsourcing von<br />

Lagerhaltung und Sägezuschnitt.<br />

Mit der Unterstützung durch externe<br />

Servicedienstleister können<br />

Unternehmen z. B. die Prozesssicherheit<br />

erhöhen, die Kapitalbindung<br />

im Lager reduzieren und sich<br />

gleichzeitig auf ihr Kerngeschäft<br />

konzentrieren.<br />

Was genau ist Outsourcing?<br />

Outsourcing bedeutet im Prinzip<br />

nichts anderes als Auslagerung. In<br />

diesem Fall geht es darum, die Disposition,<br />

den Einkauf, die Vorfinanzierung<br />

und die Lagerhaltung von<br />

Stahl, Edelstahl, Aluminium und<br />

anderen Materialien sowie den<br />

Sägeservice an einen Experten<br />

abzugeben, der diese Bereiche übernimmt<br />

und betreut.<br />

Welche konkreten Vorteile ziehen<br />

– in diesem Fall stahlverarbeitende<br />

– Betriebe daraus?<br />

Durch das Outsourcing entfällt für<br />

den Verarbeiter unter anderem die<br />

Investition in ein eigenes Hochregallager<br />

und einen eigenen Sägepark.<br />

Dabei spart die Auslagerung<br />

von Dienstleistungen dem Verarbeiter<br />

enorm viel Platz. Der zusätzlich<br />

gewonnene Raum kann stattdessen<br />

für eine höhere Wertschöpfung<br />

genutzt werden. Während Stahlverarbeiter<br />

an ihren Maschinenparks<br />

sparen, investieren Dienstleister<br />

kontinuierlich in diese, um auch bei<br />

Spitzenauslastungen zuverlässig<br />

liefern zu können. So bleiben Unternehmen<br />

mit einem starken Dienstleister<br />

an ihrer Seite auch in wirtschaftlich<br />

schwierigen Zeiten<br />

wettbewerbsfähig.<br />

Ein weiterer Vorteil ist das<br />

Beschaffungs-Know-how und ‐Netzwerk<br />

des Dienstleisters: Während<br />

der Anwender nur begrenzte Mengen,<br />

dafür aber oft eine breite Artikelstreuung<br />

einkaufen muss, ist der<br />

Dienstleister in der Material- und<br />

Prozesslogistik wesentlich breiter<br />

aufgestellt. Anwender, die auf eine<br />

starke Systempartnerschaft mit<br />

einem Outsourcing-Dienstleister<br />

14 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


für Lagerhaltung und Sägezuschnitt<br />

setzen, konzentrieren sich<br />

ganzheitlich betrachtet stärker auf<br />

ihr Kerngeschäft sowie die Erreichung<br />

ihrer strategischen Unternehmensziele<br />

und können Mitarbeiterkapazitäten<br />

anders nutzen.<br />

Ganz nach dem Motto „Do what you<br />

can do best, outsource the rest“.<br />

Der Mensch kommt im Business<br />

zwischen all den Zahlen und Zielen<br />

oft zu kurz.<br />

Und ich verstehe nicht, warum. Ein<br />

guter Draht ist das A und O für eine<br />

langfristige erfolgreiche Partnerschaft<br />

und eine gute Kommunikation<br />

untereinander. Die Wahl der<br />

richtigen Partner, egal in welchem<br />

Bereich, ist daher ein wichtiger Teil<br />

strategischer Unternehmensentscheidungen.<br />

Stichwort Mitarbeiter. Kann<br />

Outsourcing auch für den Fachkräftemangel<br />

die Lösung sein?<br />

Die Partnerschaft mit einem<br />

Outsourcing-Dienstleister bedeutet<br />

für ein Unternehmen in erster Linie<br />

Entlastung. Das gilt natürlich auch<br />

für den Personalbereich. Wenn zu<br />

wenig Manpower im Team ist, kann<br />

es helfen, bestimmte Unternehmensbereiche<br />

auszulagern, um<br />

Kapazitäten an anderer Stelle zu<br />

bündeln.<br />

„Die Partnerschaft mit einem<br />

Outsourcing-Dienstleister<br />

bedeutet für ein Unternehmen<br />

in erster Linie Entlastung.“<br />

Bernhard Seibold,<br />

Geschäftsführer von Günther + Schramm<br />

Ist Outsourcing ein zukunftssicheres<br />

Konzept?<br />

Ja, denn auch in wirtschaftlich<br />

angespannten Zeiten bleibt die Versorgungssicherheit<br />

und -fähigkeit<br />

der Kunden gewährleistet. Durch<br />

die sehr breite Vernetzung mit verschiedenen<br />

Lieferanten erhalten<br />

lagerhaltende Dienstleister umfangreiche<br />

Informationen über das<br />

Marktgeschehen. Dadurch können<br />

sie Situationen gut einschätzen und<br />

frühzeitig auf Veränderungen<br />

reagieren. In kritischen Phasen<br />

können daher höhere Sicherheitsbestände<br />

vorgehalten werden, um<br />

Ausfälle in der Lieferkette zu vermeiden.<br />

Gibt es Faktoren, die einen erfolgreichen<br />

Outsourcing-Prozess beeinflussen?<br />

Sowohl auf Kunden- als<br />

auch auf Dienstleisterseite?<br />

Damit Projekte genau konzipiert<br />

und konkret geplant werden können,<br />

ist Transparenz auf beiden<br />

Seiten gefragt: Unternehmen müssen<br />

dem Dienstleister daher alle<br />

gewünschten Daten in einem Lastenheft<br />

transparent zur Verfügung<br />

stellen. Auch mögliche „Stolpersteine“<br />

wie spezielle<br />

Materialien oder besondere technische<br />

Anforderungen sind frühzeitig<br />

und offen zu kommunizieren,<br />

damit entsprechende<br />

Vorbereitungen getroffen und Probleme<br />

vermieden werden können.<br />

Neben der Transparenz auf Kundenseite<br />

sind natürlich auch Faktoren<br />

wie Liquidität und Marktkenntnis<br />

auf Dienstleisterseite<br />

enorm wichtig. Mindestens genauso<br />

wichtig wie die genannten<br />

„sachlichen“ Faktoren ist jedoch<br />

die menschliche Ebene. Die Chemie<br />

zwischen Kunde und Dienstleister<br />

muss stimmen, schließlich<br />

müssen beide Seiten viel Vertrauen<br />

zueinander haben. Darauf legen<br />

wir selbst auch sehr großen Wert.<br />

Ist Outsourcing Teil strategischer<br />

Unternehmensentscheidungen?<br />

Unbedingt! Unternehmen des<br />

Maschinenbaus und der metallverarbeitenden<br />

Industrie profitieren<br />

langfristig von unserer Erfahrung,<br />

unserem Know-how und unserem<br />

Netzwerk als Outsourcing-Dienstleister<br />

– auch in Krisenzeiten. 2<br />

Mehr zum Thema erfahren<br />

Interessierte unter anderem<br />

im neuen Günther+Schramm-<br />

Whitepaper, das hier zum<br />

Download bereitsteht: www.<br />

gs-magazin.de/whitepaper<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

15


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Bilder: Schuler Group<br />

Einfacher Einstieg in die Automatisierung<br />

Trends in der Schweißtechnik<br />

Der allgemeine Mangel an Fachkräften macht auch vor der Schweißbranche nicht halt. Unternehmen stehen immer öfters<br />

vor der Herausforderung, gut ausgebildetes Fachpersonal zu finden. Teilautomatisierungslösungen wie Cobots sind<br />

mittlerweile auch im Schweißbereich etabliert und bieten einen einfachen Einstieg in die Automatisierung.<br />

Bei Lösungen zur Teilautomatisierung<br />

ergänzen sich Mitarbeiter<br />

und Cobot optimal – ein<br />

Lösungsansatz für Unternehmen,<br />

den zunehmenden Fachkräftemangel<br />

zu kompensieren. Daneben<br />

bieten sich kompakte Roboterzellen<br />

mit 2-Stationen-Konzept<br />

zum Einstieg in die Automatisierung<br />

an. Damit können Unternehmen<br />

kleine Bauteile zu wirtschaftlichen<br />

Konditionen automatisiert<br />

schweißen.<br />

Zudem sind effiziente Automatisierungslösungen<br />

für die Produktion<br />

von kleinen Stückzahlen<br />

gefragt. Aufgrund von Bauteiltoleranzen<br />

und einer großen Produktvielfalt<br />

ist der Programmieraufwand<br />

für das automatisierte<br />

Schweißen von kleinen Losgrößen,<br />

beispielsweise im Stahl- und<br />

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />

Carl-Cloos-Straße 1<br />

35708 Haiger<br />

Tel. +49 2773 85-0<br />

info@cloos.de<br />

www.cloos.de<br />

Metallbau, oft unverhältnismäßig<br />

hoch. Mit QIROX RoboScan erstellen<br />

Anwender in kürzester Zeit Programme<br />

für das automatisierte<br />

Schweißen. Damit lohnt sich jetzt<br />

auch das automatisierte Schweißen<br />

von Werkstücken in Losgröße 1.<br />

So auch für das Familienunternehmen<br />

Ernst Kern GmbH aus dem<br />

bayrischen Großheirath. Die Spezialisten<br />

für Stahl- und Metallbau<br />

setzen seit Mitte 2022 einen<br />

Cloos-Schweißroboter mit dem Programmiersystem<br />

QIROX RoboScan<br />

in ihrer Fertigung ein. Das Unternehmen<br />

spürt den Fachkräftemangel<br />

auch aufgrund des Standortes<br />

sehr deutlich. Immer weniger qualifizierte<br />

Handschweißer sind auf<br />

dem Arbeitsmarkt verfügbar.<br />

Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern,<br />

Auftragsspitzen besser<br />

abzufangen und das Qualitätsniveau<br />

weiter zu steigern, entschied<br />

sich das Unternehmen 2021, in eine<br />

Roboterschweißanlage zu investieren.<br />

Die physisch schweren und<br />

monotonen Aufgaben kann nun der<br />

Roboter übernehmen und die Bediener<br />

haben mehr Zeit, sich auf andere<br />

anspruchsvolle Aufgaben und<br />

die Prozessüberwachung zu konzentrieren.<br />

Außerdem ist die allgemeine<br />

Gefährdung und Belastung<br />

durch die Lichtbogenstrahlung und<br />

den Schweißrauch geringer.<br />

Automatisierungslücken<br />

schließen<br />

Das Potenzial für automatisierte<br />

Schweißrobotersysteme ist weltweit<br />

enorm. Dabei steigt die Nachfrage<br />

nach hochkomplexen, verketteten<br />

Fertigungssystemen kontinuierlich<br />

und der Automatisierungsgrad<br />

nimmt insgesamt zu. So setzt beispielsweise<br />

die KION Group auf<br />

Automatisierungslösungen von<br />

Cloos. Insgesamt setzt der Konzern<br />

mehr als 70 Cloos-Roboteranlagen<br />

an acht Produktions standorten<br />

weltweit ein. Ein komplexes Robotersystem<br />

für das automatisierte<br />

Schweißen von Gabelstaplern<br />

wurde zunächst für den tschechischen<br />

Produktions standort Stribro<br />

entwickelt. Dieses Konzept wurde<br />

inzwischen auf mehrere Produktionsstandorte<br />

weltweit übertragen.<br />

16 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Links: Cobot-Lösungen wie QINEO ArcBoT bieten einen einfachen<br />

Einstieg in die automatisierte Schweißtechnik.<br />

Rechts: Mit QIROX RoboScan erstellen Anwender in kürzester<br />

Zeit Programme für das automatisierte Schweißen.<br />

In der Vergangenheit sahen<br />

viele Konzepte eher lineare Fertigungsstraßen<br />

vor, bei denen die<br />

Produktion der Bauteile sequenziell<br />

aufeinander folgte. Kritisch ist<br />

diese Form der Automatisierung<br />

vor allem dann, wenn einzelne Zellen<br />

der Straße ausfallen. In diesem<br />

Fall steht die gesamte Linie, und<br />

obwohl eventuell nur ein kleiner<br />

Fehler vorliegt, ist der Output auf<br />

null reduziert. Um dieser Gefahr<br />

entgegenzuwirken, und vor dem<br />

Hintergrund, dass die Betreiber der<br />

Anlagen immer höhere Erwartungen<br />

an die Verfügbarkeit – und<br />

somit die Produktivität – stellen,<br />

etablieren sich seit einigen Jahren<br />

parallel vernetzte Fertigungskonzepte.<br />

Diese bieten eine höhere Flexibilität<br />

und entsprechende Redundanz.<br />

Einzelne Module können<br />

gezielt für zum Beispiel Wartungsoder<br />

Programmierarbeiten herausgenommen<br />

werden. Dabei sinkt der<br />

Output nur um einen gewissen Teil<br />

der Gesamtkapazität. Hier werden<br />

modulare Fertigungszellen parallel<br />

oder sternförmig aufgestellt und<br />

bekommen meist chaotisch neue<br />

Fertigungsaufträge. Die Zellen sind<br />

autarke Kompaktzellen, die selbst<br />

staplerfähig transportierbar sind.<br />

Fällt in dieser Konstellation eine<br />

Zelle aus, übernehmen die anderen<br />

Zellen automatisch die Aufgaben.<br />

Da die Zellen baugleich sind, können<br />

Roboterprogramme auf einer<br />

Zelle erstellt werden und anschließend<br />

über das Serversystem für<br />

alle Zellen verfügbar gemacht werden.<br />

Jede Zelle greift auf dieselben<br />

Programme zu, was Doppelungen<br />

oder veraltete Programme vermeidet.<br />

Der Automatisierungsgrad<br />

kann auch durch die Integration<br />

unterschiedlicher Fertigungstechnologien<br />

gesteigert werden. Während<br />

in den meisten Anlagen das<br />

Schweißen im Fokus steht, werden<br />

immer häufiger auch begleitende<br />

Prozesse berücksichtigt. Ein Beispiel<br />

ist das Entfernen von Schweißspritzern<br />

und Anlauffarben durch<br />

robotergeführte, automatisch<br />

gesteuerte Schleifköpfe. Ein sensorunterstützter<br />

Schleifkopf befreit<br />

die Schweißnaht nach dem Schweißen<br />

von Spritzern und kann bei<br />

Bedarf auch unzulässige Nahtüberhöhungen<br />

ausgleichen. Daneben<br />

werden begleitende Prozesse wie<br />

Markierung zur unverwechselbaren<br />

Nachverfolgung des Bauteils,<br />

Qualitätskontrolle wie geometrische<br />

Bauteilvermessung und<br />

Schweißnahtüberprüfung zunehmend<br />

in Fertigungslinien integriert.<br />

Vernetzte Fertigung<br />

Darüber hinaus spielen Digitalisierung<br />

und Vernetzung auch in der<br />

Schweißbranche eine immer wichtigere<br />

Rolle. Anwender möchten<br />

sämtliche Produktionsdaten wie<br />

Schweißparameter, Lichtbogenzeiten,<br />

Programmlaufzeiten oder auch<br />

unterschiedliche Kennzahlen in<br />

Bezug auf die Anlageneffizienz<br />

schnell und übersichtlich verfügbar<br />

haben. Mit der C-Gate IoT-Plattform<br />

von Cloos können Anwender<br />

in Echtzeit auf Informationen aus<br />

ihrer Schweißproduktion zugreifen.<br />

Dank zentraler Datenerfassung q<br />

Mit der C-Gate IoT<br />

Platform können<br />

Anwender ihre Produktionsprozesse<br />

bis<br />

ins kleinste Detail<br />

überwachen und proaktiv<br />

steuern.<br />

Bilder: Carl Cloos Schweißtechnik<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

17


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Kion setzt das komplexe Robotersystem von Cloos für das automatisierte Schweißen<br />

von Gabelstaplern an mehreren weltweiten Standorten ein.<br />

Bei der integrierten Schweißrauchabsaugung werden bis zu<br />

95 % des Schweißrauchs direkt am Brenner abgesaugt.<br />

heitstechnik steigen auch in der<br />

Schweißtechnik kontinuierlich. Die<br />

Technischen Regeln für Gefahrstoffe<br />

(TRGS) schreiben vor, den<br />

Schweißrauch und die Schadstoffe<br />

an der Entstehungsstelle abzusaugen,<br />

um die Arbeitsplatzgrenzwerte<br />

(AGW) für gefährliche Stoffe einzuhalten.<br />

Effiziente Lösungen zur<br />

Schweißrauchabsaugung sind notwendig,<br />

damit die Mitarbeiter<br />

sicher vor gesundheitsschädigendem<br />

Schweißrauch geschützt werden.<br />

Das Absaug-Schweißbrenner-<br />

q und -verarbeitung können Anwender<br />

ihre Produktionsprozesse bis<br />

ins kleinste Detail überwachen und<br />

proaktiv steuern – von der manuellen<br />

Schweißstromquelle bis zur<br />

vollautomatisierten Fertigungslinie.<br />

Mit intelligenten Algorithmen<br />

lassen sich daraus unterschiedliche<br />

Kennzahlen (KPI) ermitteln und<br />

individuell anzeigen. Somit sind<br />

die Verantwortlichen der Produktion<br />

jederzeit auf dem aktuellen<br />

Stand hinsichtlich der Produktivität<br />

der vernetzten Anlage. Mit Hilfe<br />

einer OPC-UA-Schnittstelle können<br />

die Anlagen auch in bestehende<br />

Systeme integriert werden. Hier<br />

können die Anlagendaten mit weiteren<br />

Unternehmensdaten kombiniert<br />

werden. Dies findet unter<br />

anderem auch Verwendung, wenn<br />

es um Nachweispflichten oder die<br />

Rückverfolgbarkeit von Produktionsdaten<br />

geht.<br />

Mitarbeiterschutz im Fokus<br />

Die Anforderungen an die Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

und die Sicher-<br />

Vor- und nachgelagerte Fertigungsprozesse wie Schleifen werden zunehmend in Schweißanlagen integriert.<br />

18 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


system für das automatisierte<br />

Schweißen von Cloos bietet eine<br />

sichere und wirksame Absaugung<br />

des Schweißrauchs direkt an der<br />

Quelle. Bis zu 95 % des Rauchs werden<br />

direkt während des Schweißvorgangs<br />

am Entstehungsort in<br />

Lichtbogennähe abgesaugt. Die<br />

Mitarbeiter profitieren von reiner<br />

Luft und einer besseren Arbeitsumgebung.<br />

Durch den Einsatz des Absaugschweißbrennersystems<br />

müssen<br />

Anwender deutlich weniger in<br />

Absaugtechnik, Luftführungssystem<br />

und Filtergerät investieren –<br />

bei gleichem Effekt. Ein flexibler<br />

Schlauch mit einem kleinen Durchmesser<br />

ersetzt das aufwändige<br />

Rohrsystem für das Ableiten der<br />

verunreinigen Luft zum Filtergerät.<br />

Aufgrund des geringeren Volumens<br />

der belasteten Luft ist ein kleineres<br />

Filtergerät notwendig. Ein weiterer<br />

Vorteil: Durch die optimierte Energieeffizienz<br />

sowie die minimierten<br />

Aufwände für Reinigung und Ersatz<br />

der Filterkomponenten reduzieren<br />

sich die Betriebskosten erheblich.<br />

Virtueller Laserbereich<br />

Ein weiteres Beispiel für Arbeitsschutz<br />

ist die QIROX VirtualSafetyZone:<br />

Personen in der Nähe von<br />

Laserquellen müssen vor der<br />

gefährlichen Strahlung geschützt<br />

werden. Doch Schutzwände oder<br />

Absperrungen sind oft mit großen<br />

Aufwänden verbunden. Mit dem<br />

von Cloos entwickelten, virtuellen<br />

Laserbereich reduzieren Anwender<br />

diese Aufwände auf ein Minimum<br />

und schützen Mitarbeiter zuverlässig<br />

vor dem Laserstrahl des Sensors.<br />

Die Position und die Strahlrichtung<br />

des Lasersensors ist dem<br />

Robotercontroller bekannt. Ein<br />

3D-Modell (virtueller Laserbereich),<br />

welches das Roboteranlagenumfeld<br />

mit dessen Anforderungen<br />

definiert, wird mit diesen Informationen<br />

verknüpft. Solange der<br />

Laserstrahl auf Bauteile, Anlagenkomponenten,<br />

Sicherheitseinrichtungen<br />

oder Hallenwände des virtuellen<br />

Laserbereichs trifft, geht<br />

keine Gefahr für Personen aus.<br />

Wenn der Strahl auf keine im Laserbereich<br />

programmierte Fläche<br />

zeigt, lässt sich dieser nicht aktiveren<br />

und das Ablaufprogramm<br />

wird ohne Laserstrahl fortgesetzt.<br />

Sobald der Roboter eine Position<br />

erreicht, in der keine Gefahr mehr<br />

durch den Laserstrahl für Personen<br />

ausgeht, gibt die Steuerung den<br />

Laser wieder frei und die Suchroutinen<br />

erfolgen wie im Programm<br />

festgelegt. Der virtuelle Laserbereich<br />

ist im Automatikablauf aktiv<br />

und schützt die Personen im Umfeld<br />

der Anlage. 2<br />

Drei Fragen an: Rembert Boege,<br />

Leiter Auto mation Solutions,<br />

Carl Cloos Schweißtechnik GmbH<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Der Fachkräftemangel<br />

ist für viele Unternehmen ein echtes<br />

Problem. Können Cobots beim<br />

Schweißen tatsächlich Abhilfe schaffen?<br />

Rembert Boege: Ja, Cobots können<br />

dazu beitragen, die Folgen des Fachkräftemangels<br />

in Unternehmen<br />

abzumildern. Der allgemeine Mangel<br />

an Fachkräften macht auch vor der<br />

Schweißbranche nicht halt. Unternehmen<br />

stehen zunehmend vor der<br />

Herausforderung, gut ausgebildetes<br />

Fachpersonal zu finden. Teilautomatisierungslösungen<br />

wie Cobots sind<br />

mittlerweile auch im Schweißbereich<br />

etabliert. So bietet der QINEO ArcBoT von Cloos einen einfachen Einstieg in die automatisierte<br />

Schweißtechnik, entlastet die Mitarbeitenden und sichert eine gleichbleibende,<br />

reproduzierbare Schweißqualität.<br />

Welcher Trend der Digitalisierung hat aus Ihrer Sicht das größte Potenzial, Schweißanwendungen<br />

in Zukunft positiv zu verändern?<br />

Beim automatisierten Programmieren sehe ich ein enormes Potenzial – insbesondere für<br />

die Produktion von kleinen Stückzahlen. Aufgrund von Bauteiltoleranzen und einer großen<br />

Produktvielfalt ist der Programmieraufwand für das automatisierte Schweißen von kleinen<br />

Losgrößen, beispielsweise im Stahl- und Metallbau, oft unverhältnismäßig hoch. Mit unserem<br />

automatisierten Programmiersystem QIROX RoboScan erstellen Anwender in kürzester<br />

Zeit Programme für das automatisierte Schweißen. Damit lohnt sich jetzt auch das<br />

automatisierte Schweißen von Werkstücken in Losgröße 1.<br />

„Vernetzte Fertigung“ – das klingt nach großer Industrie. Lohnt es sich auch für KMU, in<br />

digitale Lösungen ihrer Schweißanwendungen einzusteigen?<br />

Oftmals wird „Vernetzte Fertigung“ mit großen Industrieunternehmen verbunden, aber<br />

die Vorteile digitaler Lösungen sind auch für KMU relevant. Durch die Implementierung<br />

digitaler Lösungen können KMU ihre Produktivität steigern, die Qualität ihrer Produkte<br />

verbessern und effizienter arbeiten. Mit der C-Gate IoT-Plattform von Cloos können Anwender<br />

in Echtzeit auf Informationen aus ihrer Schweißproduktion zugreifen. Dank zentraler<br />

Datenerfassung und -verarbeitung können Anwender ihre Produktionsprozesse bis ins<br />

kleinste Detail überwachen und proaktiv steuern – von der manuellen Schweißstromquelle<br />

bis zur vollautomatisierten Fertigungslinie.<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

19


Stahlverarbeiter<br />

Bericht<br />

Bilder: Schuler Group<br />

Pressenlinie mit ServoDirekt-Technologie.<br />

Schuler zeigt digitale Innovationen auf der Blechexpo<br />

Automatisch Eingreifen,<br />

bevor sichtbare Mängel auftreten<br />

Pressen- und Anlagenhersteller stehen, wie der gesamte Maschinenbau, vor einer großen Zahl von Herausforderungen<br />

– von der Konjunktur-Unsicherheit über die grüne Transformation der Industrie bis zum Fachkräftemangel. Auch die<br />

fortschreitende Digitalisierung gehört dazu. Doch die Digitalisierung bietet der Industrie – insbesondere dem starken<br />

deutschen Maschinenbau – zugleich die Chance, im globalen Wettbewerb die Nase vorn zu behalten. Auf der Blechexpo<br />

in Stuttgart hat Schuler, einer der weltweit führenden Hersteller von Anlagen für die Blechumformung, seine digitalen<br />

Innovationen vorgestellt.<br />

Das Tiefziehen ist ein besonders<br />

anspruchsvolles Verfahren in<br />

der Blechumformung. Vor allem bei<br />

hohen Ziehtiefen und kleinen Radien<br />

ist besondere Aufmerksamkeit<br />

gefragt. Fließt beim Ziehen während<br />

des Prozesses zu wenig Material<br />

nach, kann es zu einer Ausdünnung<br />

und Rissen im Bauteil kommen; bei<br />

zu viel Material kann umgekehrt<br />

Faltenbildung eine unerwünschte<br />

Folge sein.<br />

Der sogenannte Flansch oder<br />

auch Ziehrand, der sich durch den<br />

Umformprozess am Bauteil bildet<br />

und dann entfernt wird, steht daher<br />

in direktem Zusammenhang mit der<br />

Schuler Group GmbH<br />

Schuler-Platz 1<br />

73033 Göppingen<br />

Tel. +49 7161 66-0<br />

info@schulergroup.com<br />

www.schulergroup.com<br />

Qualität des Gutteils. Und diesen<br />

Zusammenhang macht Schuler<br />

nutzbar. Das Unternehmen hat auf<br />

Basis einer vorherigen Simulation<br />

des Prozesses eine Überwachung<br />

des Ziehrands entwickelt, die dabei<br />

hilft, die Bauteilqualität sofort zu<br />

beurteilen.<br />

Durch die Umformsimulation<br />

lassen sich die optimalen Parameter<br />

für den Ziehrand an kritischen Stellen<br />

bereits im Vorfeld bestimmen<br />

und mit den in der Praxis ermittelten<br />

Werten abgleichen. Dazu<br />

brauchte es bisher Sonderwerkzeuge,<br />

die über aufwändig integrierte<br />

Messsysteme für den Materialfluss<br />

verfügen. Nun lassen sich Modifikationen<br />

am Prozess wie Änderungen<br />

der Beölung oder der Ziehkissenkräfte<br />

mittels des kamerabasierten<br />

Systems von Schuler vornehmen,<br />

noch bevor die Bauteile sichtbare<br />

Qualitätsmängel wie Risse oder Falten<br />

aufweisen. Innerhalb von Sekundenbruchteilen<br />

liefert das visuelle<br />

System die Information darüber, ob<br />

ein Gutteil entstanden ist oder nicht.<br />

„Für unsere Kunden hat die<br />

Reduzierung von Ausschuss oberste<br />

Priorität – nicht nur, um Kosten<br />

zu sparen, sondern immer stärker<br />

auch um Nachhaltigkeitsziele zu<br />

erfüllen“, erklärt Michael Werbs,<br />

Director of Edge Solutions. „Dazu<br />

leistet Schuler mit dieser Entwicklung<br />

einen wichtigen Beitrag.“ Dass<br />

die Anwendung im Smart Press<br />

Shop, dem Joint Venture von Porsche<br />

und Schuler in Halle (Saale),<br />

bereits im Einsatz ist, zeigt das hohe<br />

Interesse der Anwender.<br />

Ausschussteile automatisiert<br />

erkennen<br />

Auch die „Visual Quality Inspection“<br />

(oder kurz VQI), eine andere Lösung<br />

zur Qualitätskontrolle aus dem<br />

Schuler-Angebot, basiert auf der<br />

Echtzeit-Auswertung eines bildge-<br />

20 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


enen Systems. Es prüft wichtige<br />

Funktionsflächen fertig produzierter<br />

Teile – eine kritische Stelle im<br />

Anschluss an den eigentlichen Produktionsprozess.<br />

Denn befinden<br />

sich Kratzer auf den fertigen Bauteilen,<br />

bleibt Anlagenbetreibern<br />

meist keine andere Wahl, als die<br />

Produktion noch einmal von vorne<br />

zu starten. „Doch jedes Teil auf dem<br />

Auslaufband von Hand zu kontrollieren,<br />

ist oft schlichtweg unrealistisch“,<br />

sagt Christoph Pölzl vom<br />

Produktmanagement für digitale<br />

Lösungen bei Schuler.<br />

Schuler hat mit der „Visual Quality<br />

Inspection“ daher ein System<br />

entwickelt, das Schlechtteile automatisch<br />

erkennt. „Dadurch lassen<br />

sich Fehler in der Produktion sofort<br />

korrigieren, stundenlange Verzögerungen<br />

vermeiden und auf lange<br />

Sicht die Beziehung zu den Kunden<br />

verbessern“, so Pölzl weiter.<br />

Während andere Lösungen auf<br />

dem Markt eine Methodenkompetenz<br />

vom Bediener sowie einen<br />

hohen Aufwand für das Einrichten<br />

fordern, ist VQI mit nur wenigen<br />

Mausklicks konfigurierbar: „Als<br />

Vorlage dient ein makelloses Gutteil,<br />

das der Bediener am Computer markiert“,<br />

erklärt Lukas Hagestedt, Entwicklungsingenieur<br />

für KI-Systeme<br />

bei Schuler. „Der Zeitaufwand dafür<br />

beträgt wenige Minuten, spezielle<br />

Vorkenntnisse sind keine nötig.“<br />

Auf dieser Grundlage vergleicht das<br />

VQI alle weiteren Bauteile und identifiziert<br />

selbst geringste Abweichungen<br />

sofort. Die Technologie basiert<br />

auf der Werkzeugüberwachung<br />

„Visual Die Protection“ (VDP), die<br />

Schuler 2019 vorgestellt hat. Auch<br />

VQI ist bei einem Kunden in der<br />

Automobil-Zulieferindustrie bereits<br />

erfolgreich im Einsatz.<br />

Die Digital Suite von Schuler<br />

Unter dem Label „Digital Suite“<br />

bündelt Schuler die ganze Bandbreite<br />

seines digitalen Angebots.<br />

Sowohl Betreibern von Einzelpressen<br />

wie von Pressenlinien bietet<br />

das Unternehmen mit seiner Digital<br />

Suite einen modularen Tool-Baukasten,<br />

ihre Produktion zu digitalisieren.<br />

Dazu zählen neben der<br />

Simulation von Umformprozessen<br />

(DigiSim) sowie der visuellen, automatischen<br />

Qualitätskontrolle von<br />

Fertigteilen (Visual Quality Inspection)<br />

unter anderem eine durchgängige<br />

Bauteilverfolgung („Track and<br />

Trace“), einen „SmartAssist“ für die<br />

Einrichtung von Werkzeugen sowie<br />

das Anlegen und Nutzen von digitalen<br />

Zwillingen, an Mitarbeiter<br />

von Kunden an einer virtuellen<br />

Kopie der eigenen Anlage trainieren<br />

können. 2<br />

Drei Fragen an: Michael Werbs, Leiter<br />

Technologiemanagement bei Schuler Pressen<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Welche Digitalisierungs-Entwicklungen haben für Sie derzeit das größte<br />

Zukunftspotenzial?<br />

Michael Werbs: Da ist zum einen der Energy-Monitor, der die Bedarfe von Anlagenkomponenten<br />

und produzierten Bauteilen<br />

transparent macht. Das Thema Nachhaltigkeit<br />

gewinnt für unsere Kunden<br />

immer stärker an Bedeutung.<br />

Zum anderen gehört unser Track&Trace-System<br />

zur Bauteil-Verfolgung<br />

sicher zu den aussichtsreichsten<br />

Lösungen, weil sich dadurch auch der<br />

Ausschuss deutlich senken lässt –<br />

der vielleicht wichtigste Hebel zur<br />

Erhöhung der Nachhaltigkeit. Durch<br />

die Kombination der Simulationsergebnisse<br />

mit den ermittelten Sensordaten<br />

aus der Presse lassen sich für<br />

jedes Bauteil die optimalen Produktionsbedingungen<br />

ermitteln. Das ist<br />

ein großer Schritt in Richtung einer<br />

selbstregulierenden Anlage.<br />

Welche digitalen Lösungen fragen Ihre Kunden derzeit am meisten nach?<br />

Zu den am häufigsten genutzten Anwendungen zählen unsere DigiSim-Tools zur Ausbringungsoptimierung,<br />

mit denen sich der Produktionsprozess schon im Vorfeld simulieren<br />

und optimieren lässt. Aber auch unser kamerabasiertes Werkzeugschutz-System „Visual<br />

Die Protection“ (VDP) erfreut sich großer Beliebtheit, weil es hohe Schäden vermeiden<br />

kann und sich an so gut wie jeder Anlage installieren lässt. Die Lösung „Shopfloor Operations<br />

Management“ (SOM) zur Überwachung des Presswerks wird von unseren Kunden<br />

ebenfalls stark nachgefragt.<br />

Auf einer Skala von 1 bis 10 (1 = ganz am Anfang, 10 = am Ziel) – an welchem Wegpunkt<br />

der Digitalisierung befindet sich der Maschinenbau in Deutschland? Ist die Branche auf<br />

einem guten Weg?<br />

Dieses Thema muss man differenziert betrachten. Es gibt im deutschen Maschinenbau<br />

bereits eine durchaus hohe Zahl an stark digitalisierten Lösungen. Deutschland kann hier<br />

an seine umfangreiche Erfahrung in der Automatisierung anknüpfen. Andererseits gibt<br />

es auch zum Beispiel im Bereich der Künstlichen Intelligenz noch Potenziale, die noch<br />

nicht einmal klar umrissen sind. Bei der Digitalisierung ist man aber nie am Ziel, denken<br />

Sie nur an die ständigen Software-Updates für Ihr Smartphone oder Ihren Desktop-PC.<br />

Die Frage ist auch, ob im Maschinenbau überhaupt alles digitalisiert sein muss. In der<br />

Massenfertigung ist das sicherlich sinnvoll; aber der Handeinlegebetrieb kann das genau<br />

so sein, wenn es nur um geringe Stückzahlen geht.<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

21


Stahlverarbeiter<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Bild: Boysen<br />

Eine der ersten Visualisierungen des neuen Boysen Werks auf dem Nagolder Eisberg zeigt die Nachempfindung eines Batteriegehäuses auf.<br />

Boysen errichtet neues Werk in Nagold<br />

Zweiten Batteriegehäuse-Großauftrag erhalten<br />

Die in Altensteig ansässige Boysen-Gruppe hat sich den zweiten Großauftrag zur Fertigung von Batteriegehäusen für<br />

E-Fahrzeuge gesichert. Mit dem Zuschlag eines Premium-Automobilherstellers aus Baden-Württemberg verbunden ist<br />

der Bau eines neuen Boysen-Produktionswerks in Nagold, in das die Unternehmensgruppe laut Geschäftsführer Rolf<br />

Geisel rund 100 Millionen € investieren wird. Geplant ist eine Fabrik mit 38 .000 m 2 Produktionsfläche, die in ihrem<br />

Erscheinungsbild einem Batteriegehäuse nachempfunden sein soll.<br />

Neben einem Großauftrag für<br />

BMW im vergangenen Jahr ist es<br />

für den Abgastechnik-Spezialisten<br />

Boysen nunmehr der zweite „Elektro-Auftrag“:<br />

„Bei der jetzigen Auftragsvergabe<br />

ins Rennen zu gehen,<br />

war eine strategische Entscheidung.<br />

Um den ersten Batteriegehäuse-Standort<br />

der Boysen-Gruppe in<br />

unserer Heimatregion verwirklichen<br />

zu können und damit die Basis<br />

Friedrich Boysen GmbH & Co. KG<br />

Friedrich-Boysen-Str. 14-17<br />

72213 Altensteig<br />

Tel. +49 7453 20-0<br />

friedrich.boysen@boysen-online.de<br />

https://boysen-online.de<br />

zur Zukunftssicherung unserer<br />

Mitarbeiter im Nördlichen Schwarzwald<br />

zu schaffen, haben wir gegen<br />

einen Mitbewerber aus Osteuropa<br />

alles in die Waagschale geworfen.<br />

Im Fall von Nagold sprechen wir<br />

von 250 Arbeitsplätzen.“<br />

Erstmals wird Aluminium im<br />

großen Stil verwendet<br />

Während beim BMW-Auftrag Batteriegehäuse<br />

aus gezogenen Blechteilen<br />

gefertigt werden, sollen beim<br />

neuen Auftrag Gehäuse aus Aluminium-Strangpressprofilen<br />

produziert<br />

werden. Damit kommt der<br />

Werkstoff Aluminium erstmals bei<br />

Boysen in großem Stil zum Einsatz.<br />

Der Produktionsstart bei der BBKN<br />

Boysen Batteriekomponenten<br />

Nagold ist für Ende 2025 geplant.<br />

Auch am neuen Standort wird Boysen<br />

auf den Einsatz hochmoderner<br />

Energie- und Umwelttechnik setzen,<br />

um die Fertigung weitgehend<br />

CO 2 neutral zu betreiben. Vorgesehen<br />

ist laut Geisel unter anderem<br />

eine Photovoltaik-Fläche in der Größenordnung<br />

von rund 60 .000 Quadratmetern.<br />

Mit der BBKN wird die Boysen-Gruppe<br />

die Anzahl ihrer weltweiten<br />

Standorte auf 28 erhöhen.<br />

Allein sechs dieser Standorte liegen<br />

dann im Landkreis Calw. Stammsitz<br />

ist seit 1949 das Entwicklungsund<br />

Verwaltungszentrum in Altensteig.<br />

2<br />

22 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


GKD nach IATF 16949 zertifiziert<br />

Auf Automobilstandard<br />

GKD – Gebr. Kufferath AG, einer der weltweit führenden Hersteller von innovativen<br />

Metallge<strong>web</strong>e- und Filterlösungen, hat die erfolgreiche Zertifizierung nach IATF 16949 für<br />

den Standort Düren bekanntgegeben. Die IATF 16949 der International Automotive Task<br />

Force ist eine global angesehene Qualitätsnorm, die speziell für die Automobilindustrie entwickelt<br />

wurde. Etwa 30 % der mehr als 100 existierenden Autohersteller schließen sich diesen<br />

harmonisierten Forderungen der sieben IATF-Mitglieder (BMW, Daimler, Ford, General<br />

Motors, Renault, Stellantis und VW) an. Sie baut auf der DIN EN ISO 9001 auf und dient<br />

dazu, hohe Standards im Qualitätsmanagement, in der Produktsicherheit und Prozesskontrolle<br />

zu gewährleisten. Dabei liegen die Schwerpunkte in der Optimierung von Kundenbeziehungen,<br />

Risikomanagement und der Notfallplanung, Änderungs- und Gewährleistungsmanagement<br />

sowie dem Management von Sub-Tier-Lieferanten. Die Zertifizierung nach<br />

IATF 16949 hebe die Fähigkeit von GKD hervor, in verschiedenen und besonders<br />

anspruchsvollen Branchen hohe Qualitätsstandards zu etablieren und zu erfüllen – neben<br />

der Automobilindustrie beispielsweise in der Luft- und Raumfahrt, Medizintechnik, Energieund<br />

Lebensmittelindustrie, so das Unternehmen.<br />

www.gkd-group.com<br />

Starke Nachfrage nach geschweißten Rohren<br />

Schoeller partizipiert von Wärmetauscher-Trend<br />

Die Schoeller Werk GmbH & Co. KG,<br />

eine der führenden Herstellerinnen von<br />

geschweißten und gezogenen Edelstahlrohren<br />

auf dem europäischen Markt, partizipiert<br />

von der stark wachsenden Nachfrage<br />

bei Wärmetauschern. Steigende<br />

Umweltstandards bei der Wärmeversorgung<br />

von Gebäuden und der Trend zur Eindämmung<br />

der CO 2 -Emissionen im gesamten<br />

Industriesektor lassen die Nachfrage<br />

nach Wärmetauschern in der Industrie und<br />

der Energiewirtschaft steigen. Schoeller<br />

als einer der führenden Anbieter von längsnahtgeschweißten<br />

Edelstahlrohren habe<br />

bereits eine starke Stellung als Zulieferer<br />

bei Wärmetauschern, so das Unternehmen.<br />

Man werde daher von diesem Trend<br />

überproportional partizipieren. „Schoeller-Rohre<br />

weisen eine besonders gute<br />

Biegsamkeit für Kaltverformungen bei<br />

gleichzeitiger Spannungsfreiheit im Erhitzungsprozess<br />

auf. Eigenschaften, die unsere<br />

Rohre für die Anwendung in Wärmetauschern<br />

prädestinieren. Außerdem<br />

profitieren wir vom Trend zu immer kompakteren<br />

Bauformen mit deutlich engeren<br />

Materialtoleranzen,“ so Marc Jäger, Sales<br />

Manager für die Bereiche Wärmetauscher,<br />

Kälte-/Klimatechnik sowie Heiztechnik bei<br />

Schoeller.<br />

www.schoellerwerk.de<br />

Wenden in 30 s: Das Werkzeughandling mit<br />

der 5 t-Variante des RUD Tecdos TM geht<br />

besonders schnell.<br />

Werkzeugwender<br />

Cooler Move – auch für<br />

schwere Werkzeuge<br />

Bringt bis zu fünf Tonnen schwere<br />

Werkzeuge und Formen in Schwung: der<br />

neue RUD Tecdos TM 08/10-5. Die „kleine<br />

Variante“ des Werkzeugwenders<br />

nimmt Spritzgusswerkzeuge mit einem<br />

Gewicht von bis zu 5 t auf und wendet<br />

sie. Mit seiner jüngsten Innovation baut<br />

RUD, der Spezialist für Antriebstechnik<br />

mit Sitz in Aalen (Baden-Württemberg),<br />

seine Sparte Mold Handling Solutions<br />

weiter aus. Die 5 t-Variante schließt die<br />

Lücke zwischen dem Klassiker RUD<br />

Tecdos TM für Werkzeuge und Formen bis<br />

zu 64 t sowie der RUD Tecdos TMB, der<br />

2-in-1-Kombination aus Industriewerkbank<br />

und Wendetisch, für Werkzeuge und<br />

Formen bis zu 2,5 Tonnen. RUD positioniert<br />

sich damit einmal mehr als Lösungsanbieter<br />

für ein durchgängiges Werkzeughandling.<br />

www.moldhandling.rud.com<br />

Bild: RUD<br />

„Wollen mit den richtigen Leuten arbeiten“<br />

Proplate will bis 2045 CO 2 -neutral sein<br />

Proplate Oxelösund AB, ein in Schweden<br />

ansässiger Hersteller komplexer Stahlteile<br />

und Baugruppen für die Bau- und Sonderfahrzeugindustrie<br />

mit einem hohen Exportanteil<br />

(72 %), insbesondere nach Deutschland,<br />

dreht seit letztem Jahr verstärkt an<br />

den Schrauben für mehr Nachhaltigkeit und<br />

will bis 2045 CO 2 -neutral sein.<br />

Erklärtes Ziel von Proplate ist es, Kaufentscheidungen<br />

nicht nur von Qualität und Preis,<br />

sondern auch vom gesamten ESG-Verhalten<br />

des Partners abhängig zu machen. Ist<br />

der richtige Partner gefunden, geht es um<br />

eine langfristige Zusammenarbeit, um sich<br />

im Sinne von mehr Nachhaltigkeit gegenseitig<br />

herauszufordern. „Wir sind ernsthaft<br />

an der Haltung unserer Partner interessiert.<br />

Wir wollen mit den richtigen Leuten<br />

zusammenarbeiten“, sagt Johan Svensson,<br />

Sourcing und Sustainability Manager des<br />

Unternehmens. Dank seiner Lage direkt an<br />

der Ostsee, eine Stunde südwestlich der<br />

Hauptstadt Stockholm, kann sich Proplate<br />

beim Transport problemlos auf den Seeweg<br />

verlassen. Die Fracht wird über weite<br />

Strecken nach Japan oder in die USA verschifft.<br />

Für kürzere Strecken wird das Straßen-<br />

oder Schienennetz genutzt.<br />

Die Zusammenarbeit mit dem schwedischen<br />

Stahlhersteller SSAB, der 2021 den weltweit<br />

ersten CO 2 -freien Stahl produziert und<br />

seinen Sitz in der Nähe von Proplate hat, ist<br />

durch einen extrem kurzen Transportweg<br />

verbunden, was sich ebenfalls positiv auf<br />

das Klima auswirkt.<br />

www.proplate.se<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

23


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Stahlindustrie und Erneuerbare Energien-Branche<br />

Transformationsgipfel mit Bundesregierung gefordert<br />

Angesichts des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zum Nachtragshaushalt 2021 ist die Finanzierung der<br />

Transformation der Stahlindustrie – und vieler weiterer Branchen – mit Fragezeichen versehen. Um den Weg<br />

in eine klimaneutrale Zukunft zu sichern, rufen der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) und die<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl gemeinsam die Bundesregierung dazu auf, einen Transformationsgipfel einzuberufen. Dies<br />

sei dringend nötig, um die Lage nach dem Karlsruher Urteil zu analysieren, zu ordnen, und neu zu gestalten.<br />

Bild: thyssenkrupp Steel Europe<br />

sondern „müssen vor allem konjunktur-<br />

und standortpolitisch<br />

gedacht werden“, so die beiden Verbände<br />

in einer gemeinsamen Mitteilung.<br />

„Wenn die Politik jetzt keine<br />

klare Antwort findet, wie die Transformation<br />

der Industrie verlässlich<br />

finanziert werden kann, droht ein<br />

Stillstand bei Investitionen und bei<br />

„Ohne Transformation sind<br />

Wohlstand und Resilienz<br />

nicht zu gewährleisten.“<br />

Bernhard Osburg, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Der Vorstandsvorsitzende von<br />

Thyssenkrupp Steel Europe mahnte<br />

Klarheit vor allem dabei an, welche<br />

Folgen das Urteil für die auf<br />

europäischer Ebene initiierten Förderprojekte<br />

hat, was es für die<br />

Strompreise bedeutet und wie es<br />

mit den Klimaschutzverträgen, dem<br />

Hochlauf der Wasserstoffinfrastruktur<br />

sowie mit weiteren Investitionshilfen<br />

weitergeht.<br />

Ohne die Transformation der<br />

Grundstoffindustrie könnten die<br />

schon für 2030 gesteckten Klimaziele<br />

nicht erreicht werden, so die<br />

beiden Verbänd weiter.<br />

„Unsere Unternehmen gehen<br />

mit Tatkraft und hohem Risiko in<br />

die Transformation. Dazu brauchen<br />

wir jetzt Planungssicherheit und<br />

klare Zukunftsperspektiven“, sagte<br />

Osburg weiter. 2<br />

Das Urteil hatte im November<br />

die Verfassungswidrigkeit der<br />

Übertragung von 60 Milliarden<br />

Euro in den Klima- und Transformationsfonds<br />

(KTF) festgestellt. Es<br />

hat Konsequenzen auch auf andere<br />

Finanzierungsinstrumente, für den<br />

Bundeshaushalt <strong>2023</strong>/2024 und vor<br />

allem für die zukünftigen Rahmenbedingungen<br />

von Transformationsinvestitionen.<br />

Aus Sicht der beiden<br />

Verbände ist dadurch insgesamt die<br />

Finanzierung der grünen Transformation<br />

des Industriestandortes<br />

massiv gefährdet. Lösungen dürften<br />

sich nicht nur an haushaltspolitischen<br />

Erwägungen ausrichten,<br />

zentralen Projekten der Transformation<br />

mit weitreichenden Folgen<br />

für die Klimaschutzziele, die Wettbewerbsfähigkeit<br />

des Wirtschaftsstandortes<br />

und für Beschäftigung“,<br />

so Bernhard Osburg, Präsident der<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Wirtschaftsvereinigung Stahl<br />

Französische Straße 8<br />

10117 Berlin<br />

Tel. +49 30 2325546-0<br />

info@stahl-online.de<br />

www.stahl-online.de<br />

24 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Q3-Bilanz<br />

Salzgitter AG erwirtschaftet vorzeigbares Neunmonatsergebnis<br />

Die Salzgitter AG verzeichnete in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres ein<br />

vorzeigbares Ergebnis, wie der Konzern mitteilte. Haupttreiber dieser Entwicklung in einem<br />

von zunehmenden konjunkturellen Herausforderungen geprägten Umfeld waren die im ersten<br />

Halbjahr <strong>2023</strong> noch zufriedenstellenden Resultate der Geschäftsbereiche Stahlerzeugung<br />

und Stahlverarbeitung sowie die anhaltend herausragende Performance des Technologiebereiches.<br />

Aufgrund der im Vergleich zum Vorjahreszeitraum geringeren<br />

Versandmengen sowie niedrigerer Durchschnittserlöse vieler Walzstahlprodukte sank der<br />

Außenumsatz des Salzgitter-Konzerns in den ersten neun Monaten <strong>2023</strong> auf 8,4 Mrd. €<br />

(9M 2022: 9,8 Mrd. €). Es wurden 576,0 Mio. € EBITDA (9M 2022: 1.396,8 Mio. €) und<br />

254,3 Mio. € Gewinn vor Steuern (9M 2022: 1.145,3 Mio. €) erwirtschaftet.<br />

„Die konjunkturelle Lage in vielen unserer wichtigsten Absatzmärkte ist derzeit herausfordernd.<br />

Vor allem die rezessiven Tendenzen in unserem Heimatmarkt Deutschland belasteten<br />

die Ertragskraft insbesondere im Sommerquartal. Insofern ist das Ergebnis der ersten neun<br />

Monate des Geschäftsjahres <strong>2023</strong> durchaus vorzeigbar, wenn auch spürbar geringer als im<br />

Ausnahmejahr 2022“, sagte Finanzvorstand Burkhard Becker. Vor dem Hintergrund eines<br />

politisch und wirtschaftlich äußerst volatilen Umfelds rechnet die Salzgitter AG im gesamten<br />

Geschäftsjahr <strong>2023</strong> mit einem Umsatz um 11 Mrd. €, und insgesamt mit einer spürbar unterhalb<br />

des Vorjahresniveaus liegenden Rendite auf das eingesetzte Kaptal (ROCE).<br />

www.salzgitter-ag.com<br />

Zeremis Delivered<br />

Emissionsärmer ausliefern<br />

Tata Steel Nederland hat Zeremis ®<br />

Delivered eingeführt, eine Option für Kunden,<br />

die ihren Stahl mit emissionsärmeren<br />

Transportmitteln erhalten möchten. Der<br />

Service ermöglicht es Kunden, ihre<br />

Scope 3-Emissionen sowie andere Emissionen<br />

zu reduzieren, die mit dem Stahltransport<br />

verbunden sind. Zunächst soll Zeremis<br />

Delivered Kunden zur Verfügung stehen, die<br />

sich in einem Umkreis von 300 km von den<br />

Tata Steel-Standorten in den Niederlanden<br />

und Belgien befinden. Damit steht Zeremis ®<br />

Delivered auch Kunden in Deutschland zur<br />

Verfügung. „Neben unseren Großprojekten<br />

wie der Umstellung auf die Produktion von<br />

grünem Stahl, arbeiten wir auch in anderen<br />

Bereichen daran ein nachhaltiger operierendes<br />

Stahlunternehmen zu werden“,<br />

erläuterte Hans van den Berg, CEO von Tata<br />

Steel Nederland.<br />

In der Anfangsphase können Kunden in<br />

einem von Umkreis bis zu 300 km mit<br />

Lastwagen unter Verwendung von HVO100,<br />

einen vollsynthetischen Dieselersatzkraftstoff,<br />

beliefert werden. Dies führe zu<br />

CO 2 -Einsparungen von bis zu 90 % im Vergleich<br />

zu herkömmlichem fossilem Kraftstoff,<br />

so das Unternehmen.<br />

Tata Steel Nederland bietet Kunden die Möglichkeit,<br />

Stahl mit geringeren Logistikemissionen<br />

zu beziehen.<br />

Zeremis Delivered soll nach und nach<br />

weiterentwickelt werden, um Lösungen für<br />

längere Strecken und andere Transportwege<br />

anzubieten, einschließlich Bahn, Binnenund<br />

Seeschifffahrt. Hierzu arbeitet Tata<br />

Steel Nederlands mit Logistik-Partnern und<br />

Wissenszentren zusammen, um innovative<br />

Lösungen für alle Modalitäten zu testen.<br />

Dazu gehört es auch elektrische Lastwagen<br />

zu erproben, um kommerzielle und betriebliche<br />

Erfahrungen zu sammeln und sich so<br />

darauf vorzubereiten, alle Lastwagentransporte<br />

so schnell wie möglich vollständig zu<br />

elektrifizieren.<br />

www.tatasteeleurope.com<br />

Bild: Tata Steel Nederland<br />

CO 2 -reduzierter Stahl für die<br />

Automobilindustrie<br />

Saarstahl zertifiziert<br />

Saarstahl Ascoval, Tochtergesellschaft<br />

der Saarstahl/SHS-Gruppe am<br />

französischen Standort Saint Saulve, hat<br />

die Konformitätserklärung nach IATF<br />

16949:2016 erhalten. Die IATF 16949 ist<br />

ein international verbindlicher Qualitätsmanagementstandard<br />

für die gesamte<br />

Lieferkette der Automobilindustrie. „Saarstahl<br />

Ascoval kann nun Kunden aus der<br />

Automobilindustrie bedienen, die eine<br />

Zertifizierung nach IATF als Forderung an<br />

das Qualitätsmanagementsystem ihrer<br />

Lieferanten festschreiben. Automobilkunden<br />

von Saarstahl können vom CO 2 -reduzierten<br />

Stahl von Saarstahl Ascoval profitieren“,<br />

erläuterte Daniel Nicolaas van<br />

der Hout, Vertriebsvorstand Saarstahl.<br />

Die Erstzertifizierung ist für ein Jahr gültig.<br />

Danach kann sie durch eine Rezertifizierung<br />

um weitere drei Jahre verlängert<br />

werden. Saarstahl Ascoval produziert<br />

über einen Elektro-Lichtbogenofen Qualitätsstahl<br />

mit einer CO 2 -reduzierten<br />

Bilanz. Darüber hinaus hat Saarstahl<br />

Ascoval das erste externe Kundenaudit<br />

nach VDA 6.3 mit einem Erfüllungsgrad<br />

von 97 % erfolgreich bestanden. Der<br />

Kunde, ein großer deutscher Automobilzulieferer,<br />

bestätigte Saarstahl Ascoval<br />

ein hohes Qualitätsniveau und damit die<br />

Zulassung zum neuen Lieferanten.<br />

www.saarstahl.com<br />

Stahl-Holding-Saar<br />

Mitglied bei ResponsibleSteel<br />

Die Stahl-Holding-Saar (SHS) mit den<br />

Unternehmen Aktien-Gesellschaft der<br />

Dillinger Hüttenwerke (Dillinger) und<br />

Saarstahl AG ist der Initiative ResponsibleSteel<br />

beigetreten. Ziel der Initiative ist<br />

es, weltweit eine treibende Kraft bei der<br />

sozial- und umweltverträglichen Produktion<br />

von klimaneutralem Stahl zu sein.<br />

ResponsibleSteel hat weltweit über 130<br />

Mitglieder, der neben Stahlproduzenten<br />

und -käufern auch Bergbauunternehmen<br />

sowie Organisationen der Zivilgesellschaft<br />

angehören. Die Non-Profit-Organisation<br />

hat u. a. ein unabhängiges<br />

Zertifizierungsprogramm für die Stahlwertschöpfungskette<br />

erarbeitet, nach<br />

dem sich Unternehmen zertifizieren lassen<br />

können.<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

25


Stahlproduktion<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Arcelormittal Stahlhandel hat im August als erster deutscher<br />

Stahlhandel XCarb recycelt und erneuerbar hergestellte<br />

Profilrohre eingelagert.<br />

Bilder: Arcelormittal<br />

Emissionsreduzierte Xcarb-Rohre von Arcelormittal<br />

Mehr Nachhaltigkeit in der Stahlrohrbranche<br />

Arcelormittal hat in Europa Stahlrohre mit reduzierten CO 2 -Emissionen auf den Markt gebracht. Die Rohre werden<br />

aus recyceltem und nachhaltig gefertigtem Xcarb-Stahl hergestellt, der von Arcelormittal in Sestao, Spanien, in<br />

einem Elektrolichtbogenofen (EAF) unter Verwendung von mindestens 75 % Stahlschrott gefertigt wird. Der dabei<br />

eingesetzte Strom stammt zu 100 % aus erneuerbaren Quellen wie Wind und Sonne und wird über einen anerkannten<br />

Herkunftsgarantieplan geliefert. Mit nur 648 kg CO 2 /t weisen die Stahlrohre im Vergleich zu konventionell hergestellten<br />

Stahlrohren um bis zu 75 % niedrigere CO 2 -Emissionen auf.<br />

Nach der emissionsreduzierten<br />

Herstellung in Sestao wird das<br />

Rohmaterial in das 70 km entfernte<br />

Werk von Arcelormittal Tubular<br />

Products in Legutio, Spanien, transportiert,<br />

wo aus dem Stahl die<br />

Xcarb-Rohre hergestellt werden.<br />

„Mit Xcarb-Stahlrohren<br />

verwirklichen wir unsere Vision,<br />

uns als führender Anbieter von<br />

kohlenstoffarmen Rohrlösungen<br />

zu positionieren. Gleichzeitig<br />

unterstützen wir mit dieser<br />

Entwicklung unsere Kunden,<br />

um die Nachhaltigkeit der<br />

Branche in der Zukunft weiter<br />

voranzutreiben.“,<br />

Tanja Mantere, Geschäftsführerin von Arcelormittal<br />

Europe – Tubular Products<br />

„Damit verwirklichen wir unsere<br />

Vision, uns als führender Anbieter<br />

von kohlenstoffarmen Rohrlösungen<br />

zu positionieren. Gleichzeitig<br />

unterstützen wir mit dieser Entwicklung<br />

unsere Kunden, um die<br />

Nachhaltigkeit der Branche in der<br />

Zukunft weiter voranzutreiben“,<br />

sagte Tanja Mantere, Geschäftsführerin<br />

von Arcelormittal Europe<br />

– Tubular Products, anlässlich der<br />

Markteinführung im Sommer <strong>2023</strong>.<br />

Eine Umweltproduktdeklaration<br />

(Environmental Product Declaration,<br />

EPD) zur Berechnung der<br />

gesamten CO 2 -Belastung der Stahlrohre<br />

mit geringer Kohlenstoffemission<br />

bietet den Kunden volle Datentransparenz.<br />

EPDs sind öffentlich<br />

zugängliche Dokumente, die auf<br />

einer Ökobilanz-Methode basieren<br />

und von einer dritten Partei unabhängig<br />

zertifiziert wurden.<br />

Kunden können eigenen Scope<br />

3 senken<br />

Die Stahlrohre können unter anderem<br />

für Gebäuderahmen und<br />

Sprinkleranlagen, Solaranlagen,<br />

Windkraftanlagen, Gerüste oder<br />

Maschinen eingesetzt werden.<br />

26 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


„Durch die Verwendung von recycelten<br />

und erneuerbar hergestellten<br />

Xcarb-Stahlrohren können Kunden<br />

insbesondere aus den Bereichen<br />

Bauwesen, Landwirtschaft und<br />

Energie den globalen CO 2 -Fußabdruck<br />

ihrer Projekte, Produkte und<br />

Endprodukte reduzieren“, erläutert<br />

Adrian Alecu, Leiter Geschäftsentwicklung<br />

von Arcelormittal Europe<br />

– Tubular Products.<br />

Das hat beispielsweise Einfluss<br />

auf den CO 2 -Fußabdruck von Unternehmen,<br />

die im Rahmen des GHG<br />

Protocol Corporate Standards ihre<br />

Treibhausgasemissionen nach<br />

Scope 1 bis 3 berechnen. Die<br />

CO 2 -Emissionen der Rohre werden<br />

in Scope 3, also bei den indirekten<br />

Emissionen innerhalb der Wertschöpfungskette,<br />

einbezogen. Hier<br />

tragen die Xcarb-Rohre zu einer<br />

Reduzierung des CO 2 -Footprints<br />

bei. „Damit können wir Unternehmen<br />

dabei unterstützen, die Vorgaben<br />

des Pariser Klimaschutzabkommens<br />

und des europäischen Green<br />

Deal zu erfüllen und ihren Beitrag<br />

zum Klimaschutz zu leisten“,<br />

erklärt der Leiter Geschäftsentwicklung.<br />

Großes Interesse<br />

auf dem Markt<br />

Laut Alecu stieß das Angebot der<br />

CO 2 -reduzierten Stahlrohre auf großes<br />

Interesse von Ländern aus ganz<br />

Europa. Die in diesem Jahr hergestellte<br />

Menge ist bereits verkauft,<br />

für das kommende Jahr ist deshalb<br />

eine Steigerung der Produktion<br />

geplant. Die XCarb-Stahlrohre entwickeln<br />

sich damit ähnlich erfolgreich<br />

wie bereits die XCarb recycelte<br />

und erneuerbar hergestellten<br />

Grobbleche. Diese werden aus<br />

Brammen von Arcelormittal Industeel<br />

in einem Elektrolichtbogenofen<br />

aus fast 100 % Stahlschrott und<br />

100 % erneuerbarem Strom hergestellt.<br />

Diese Brammen werden dann<br />

im Grobblechwerk von Arcelormittal<br />

in Asturien, Spanien, umgewandelt.<br />

Die CO 2 -Emissionen sind im<br />

Vergleich zu Grobblechen, die auf<br />

herkömmliche Weise im Hochofen<br />

hergestellt werden, um etwa 60 %<br />

niedriger. „Viele Unternehmen sprechen<br />

davon, bald CO 2 -reduzierten<br />

Stahl beziehungsweise Stahlrohre<br />

anbieten zu können. Bei uns ist das<br />

keine Zukunftsmusik mehr“, betont<br />

Alecu. 2<br />

ArcelorMittal Europe – Tubular Products<br />

Sales Office Germany, Switzerland, Austria<br />

Am Kiekenbusch <strong>12</strong><br />

47269 Duisburg<br />

Tel. +49 203 66889911<br />

https://tubular.arcelormittal.com<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 71<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

gemeldet haben, lag im Oktober<br />

<strong>2023</strong> bei 150,0 Mio. t, was einem Anstieg<br />

von 0,6 % gegenüber dem Oktober 2022<br />

entspricht.<br />

Rohstahlproduktion weltweit Oktober <strong>2023</strong><br />

China 79,1 -1,8 %<br />

Indien <strong>12</strong>,1 15,1 %<br />

Japan 7,5 2,6 %<br />

USA 6,8 3,4 %<br />

Russland 6,3 9,5 %<br />

Südkorea 5,5 6,5 %<br />

Deutschland 2,9 -8,8 %<br />

Türkei 3,0 4,2 %<br />

Brasilien 2,6 -10,2 %<br />

Iran 3,1 3,5 %<br />

Quelle: worldsteel<br />

Oktober in Mio. t<br />

Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlproduktion wird weiterhin<br />

durch die hohen Energiepreise und eine<br />

verhaltene Nachfrage belastet. In den<br />

ersten zehn Monaten des Jahres liegt die<br />

Erzeugung um rund 4 % unter dem entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum, im Oktober<br />

hat sich der Rückgang auf knapp 9 %<br />

beschleunigt. Vor allem für die besonders<br />

stromintensive Elektrostahlproduktion<br />

wird die Lage immer schwieriger: Die<br />

Rohstahlproduktion Oktober <strong>2023</strong><br />

Rohstahl gesamt 2.876 -8,8 %<br />

Oxygenstahl 2.077 -3,1 %<br />

Elektrostahl 799 -20,9 %<br />

Roheisen 1.862 -4,7 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.520 -2,2 %<br />

Oktober <strong>2023</strong> in t<br />

Erzeugung ist hier fast 13 % im bisherigen<br />

Jahresverlauf gefallen. Im Oktober <strong>2023</strong><br />

Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

lag die Produktion sogar 21 % unter dem<br />

Wert des Vorjahresmonats.<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

27


BDS<br />

Research<br />

Neueste Zahlen aus dem Bereich Research<br />

Keine Belebung nach der Sommerpause<br />

Die letzten drei Jahre verliefen im Stahlhandel turbulent. Sie waren geprägt von Lockdowns, gestörten Lieferketten und den<br />

Folgen des Ukrainekriegs. Sorge um Materialverfügbarkeiten und hohe Preisausschläge prägten das Bild. Ab Sommer 2022<br />

drehte sich die Lage auf den Märkten. Auch das Stahljahr <strong>2023</strong> gestaltet sich bislang schwierig. Es fehlt an Nachfrage.<br />

Bild: BDS<br />

Jörg Feger, Bereichsleiter<br />

Research im<br />

Bundesverband Deutscher<br />

Stahlhandel<br />

(BDS), berichtet<br />

zusammenfassend<br />

angesichts der ihm<br />

bis einschließlich<br />

September <strong>2023</strong> vorliegenden<br />

Zahlen.<br />

Lagerabsatz<br />

Das Jahr 2022 war zunächst geprägt<br />

durch die Auswirkungen des Ukrainekriegs<br />

auf die Stahlmärkte. Das<br />

erste Quartal war, wie traditionell<br />

üblich, beim Lagerabsatz noch das<br />

stärkste. In den Folgequartalen gab<br />

der Absatz jedoch sukzessive nach.<br />

Insgesamt wurden laut Stahlhandelsstatistik<br />

Deutschland im Jahr 2022 9,9<br />

Mio. t Walzstahlfertigerzeugnisse<br />

abgesetzt. Das ist ein Minus von fast<br />

7 %. Zuwächse konnten lediglich die<br />

Produktgruppen Betonstahl und<br />

Bandblech verzeichnen.<br />

Der Start ins Jahr <strong>2023</strong> verlief<br />

schleppend. In den ersten fünf Monaten<br />

wurden die Tonnagen der Vorjahresmonate<br />

zum Teil recht deutlich<br />

verfehlt. Der Juni lag der Lagerabsatz<br />

mit 830.000 t knapp 4 % über dem Vorjahresmonat.<br />

In den Folgemonaten<br />

wurde dann wieder weniger Absatz<br />

als im Vorjahr verzeichnet. Der September<br />

verfehlte mit 779.000 t den<br />

Vorjahresmonat und 9 %. Etwas besser<br />

als im Vorjahr verlief in den ersten<br />

neun Monaten der Absatz bei Bandblechen<br />

sowie kaltgewalzten und oberflächenveredelten<br />

Blechen. Die anderen<br />

Produkte lagen deutlich im Minus.<br />

Lagerbestand<br />

Nach niedrigen Lagerbeständen in<br />

den Jahren 2020 und 2021 wurden<br />

Fragen zur Statistik beantwortet im<br />

Bundesverband Deutscher Stahl handel (BDS)<br />

Jörg Feger, Prokurist und Bereichsleiter<br />

Research: Feger-BDS@stahlhandel.com<br />

aufgrund der Sorge vor Versorgungsengpässen<br />

im Frühjahr 2022 Bestände<br />

im Stahlhandel aufgebaut. Der<br />

Lagerbestand erreichte im Juli mit<br />

2,27 Mio. t seinen Jahreshöchststand.<br />

Ab Spätsommer erfolgte dann ein stärkerer<br />

Bestandsabbau. Ende Dezember<br />

wurden 1,95 Mio. t gemeldet. Das sind<br />

knapp 6 % weniger als Ende des Vorjahres<br />

bevorratet wurden.<br />

In den ersten Wochen des Jahres<br />

<strong>2023</strong> legten die Lagerbestände leicht<br />

zu und blieben dann recht konstant<br />

auf sehr niedrigem Niveau. Nach<br />

einem leichten Bestandsaufbau im<br />

Juli nahmen die Bestände im August<br />

und September wieder deutlich ab.<br />

Sie beliefen sich Ende September auf<br />

1,92 Mio. t. Das sind 11 % weniger als<br />

am Monatsletzten des September<br />

2022.<br />

Lagerreichweite<br />

2022 schwankte die Lagerreichweite<br />

aufgrund unterschiedlicher Absatzund<br />

Bestandsniveaus zwischen 2,1<br />

und 2,9 Monaten. Im Jahresschnitt<br />

übertraf sie mit 2,7 Monaten bzw. 81<br />

Tagen deutlich den Schnitt des Jahres<br />

2021. Aufgrund niedriger Lagerbestände<br />

lag die Reichweite Januar und<br />

Februar <strong>2023</strong> bei 2,4 Monaten. Im<br />

März und April lag sie wegen des<br />

unterschiedlichen Absatzniveaus bei<br />

2,0 bzw. 2,8 Monaten und pendelte<br />

sich zwischen Mai und Juli zwischen<br />

2,4 und 2,6 Monaten ein. Im August<br />

und September lag die Reichweite bei<br />

2,5 Monaten. Dies entspricht 75 Tagen<br />

(vgl. Abbildung 1).<br />

Lagerverkaufspreise<br />

Den Angaben des BDS-Marktinformationsverfahrens<br />

für durchschnittliche<br />

Verkaufspreise im kleinlosigen<br />

Bereich zufolge stiegen die Preise in<br />

der ersten Jahreshälfte 2021 wie es<br />

zuvor selbst im Jahr 2008 nicht erlebt<br />

wurde. Dabei fiel der Anstieg bei<br />

Flachprodukten noch viel deutlicher<br />

als bei Langprodukten aus. In der<br />

zweiten Jahreshälfte wurden vor allem<br />

bei Flachprodukten Preisreduzierungen<br />

festgestellt. Langprodukte zeigten<br />

sich vergleichsweise stabiler und<br />

konnten teilweise sogar zulegen.<br />

In den ersten Wochen des Jahres<br />

2022 wurden verstärkt wieder Preisanstiege<br />

wahrgenommen. Nach Ausbruch<br />

des Ukraine-Kriegs Ende Februar<br />

kannten die Preise nur eine<br />

Richtung. Steil nach oben! Ab Mai<br />

änderte sich die Lage. Preise gaben<br />

bei allen Produktgruppen wieder<br />

spürbar nach. Bei Flachprodukten<br />

verlief diese Entwicklung noch deutlicher<br />

als bei Langprodukten und<br />

Rohren.<br />

Zum Jahreswechsel 2022/<strong>2023</strong><br />

kam der Preisverfall bei Flachprodukten<br />

zum Stillstand. Es wurden für<br />

Januar im Schnitt höhere Preise<br />

gemeldet. Diese Tendenz verfestigte<br />

sich auch im Februar, März und April.<br />

In den Monaten Mai bis September<br />

gaben die Preise bei allen Produkten<br />

wieder nach. Im Oktober konnten bei<br />

Betonstahl, Betonstahlmatten und<br />

Quartoblech leichte Preissteigerungen<br />

festgestellt werden (vgl. Abbildungen<br />

2 und 3). 2<br />

28 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Lagerabsatz und Lagerreichweite der Stahldistribution<br />

n Absatzindex (2007 = 100) n Lagerreichweite in Tagen<br />

Abb.1<br />

140<br />

<strong>12</strong>0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

100<br />

90 89 89 83 82 86 85 84 84<br />

83<br />

81 80<br />

75<br />

78 78<br />

81 72 69 81 75<br />

Ø<br />

2019<br />

Ø<br />

2020<br />

Ø<br />

2021<br />

Ø<br />

2022<br />

Ø<br />

<strong>2023</strong><br />

Sep.<br />

2022<br />

Okt.<br />

2022<br />

Nov.<br />

2022<br />

54<br />

75 87 72 108 72 72 60 84 75 72 78 75 75<br />

Dez.<br />

2022<br />

Jan.<br />

<strong>2023</strong><br />

Feb.<br />

<strong>2023</strong><br />

März<br />

<strong>2023</strong><br />

72<br />

April<br />

<strong>2023</strong><br />

Mai<br />

<strong>2023</strong><br />

Juni<br />

<strong>2023</strong><br />

Juli<br />

<strong>2023</strong><br />

Aug.<br />

<strong>2023</strong><br />

Sept.<br />

<strong>2023</strong><br />

200<br />

180<br />

160<br />

140<br />

<strong>12</strong>0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

350<br />

Preisentwicklung bei Langprodukten Abb. 2<br />

Index (Januar 2010 = 100), Daten bis Oktober <strong>2023</strong><br />

Formstahl Breitflanschträger Stabstahl Betonstahl in Stäben Betonstahlmatten<br />

350<br />

300<br />

300<br />

250<br />

250<br />

200<br />

200<br />

150<br />

150<br />

100<br />

100<br />

|<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

20<strong>12</strong><br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

|<br />

<strong>2023</strong><br />

500<br />

Preisentwicklung bei Flachprodukten und Rohren Abb. 3<br />

Index (Januar 2010 = 100), Daten bis Oktober <strong>2023</strong><br />

Quartoblech Bandblech Kaltgewalztes Blech OV Blech Quad. & RE-Rohr Nahtloses Rohr<br />

500<br />

400<br />

400<br />

300<br />

300<br />

200<br />

200<br />

100<br />

100<br />

Quellen: BDS<br />

0<br />

0 |<br />

2010<br />

|<br />

2011<br />

|<br />

20<strong>12</strong><br />

|<br />

2013<br />

|<br />

2014<br />

|<br />

2015<br />

|<br />

2016<br />

|<br />

2017<br />

|<br />

2018<br />

|<br />

2019<br />

|<br />

2020<br />

|<br />

2021<br />

|<br />

2022<br />

|<br />

<strong>2023</strong><br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

29


BDS<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Berufsbildung<br />

BDS-Fernstudium Betriebswirt/in<br />

Neues Lernmodul Digitalisierung<br />

Im BDS-Fernstudium Betriebswirt/Betriebswirtin durchlaufen Teilnehmende alle relevanten inhaltlichen Bereiche –<br />

neben einer festen Zahl von Präsenzseminaren – in Form von Modulen: Die als PDF oder Online-Version aufbereiteten<br />

Materialien der drei Studiengebiete Werkstoff- und Produktkunde, Wirtschaft und Methoden (Selbst- und<br />

Sozialkompetenz) für das Selbststudium. Nun hat der BDS den Modulbestand erweitert. Neu hinzugekommen ist<br />

das Modul „Digitalisierung im Stahlhandel“ von Autor Dietrich Böntgen, Digitalisierungs-Experte und Mitglied des<br />

Prüfungsausschusses des Fernstudiums.<br />

Mit dem neuen Modul „Digitalisierung<br />

im Stahlhandel“ hat der<br />

BDS eine der aktuell wichtigsten<br />

Entwicklungen in der Branche ins<br />

Curriculum des Fernstudiums aufgenommen.<br />

Das (in der PDF-Version)<br />

über 100-seitige Modul führt<br />

systematisch in den Begriff und die<br />

Praxis der Digitialisierung ein – mit<br />

besonderem Fokus auf den Stahlhandel.<br />

Von der Schnittstellenproblematik<br />

bei der digitalen Einbindung<br />

der Anarbeitung über<br />

Shopsysteme bis hin zum digitalen<br />

Einkauf und Online-Plattformen:<br />

Mit großer Praxisnähe erläutert<br />

Autor Dietrich Böntgen alle relevanten<br />

Bereiche der Digitalisierung<br />

und gibt tiefe Einblicke in die aktuellen<br />

Technologien sowie die Herausforderungen<br />

und Chancen, die<br />

damit verbunden sind.<br />

Agile Teams, hybrides Arbeiten,<br />

flache Hierarchien – der digitale<br />

Wandel bringt neben neuen Technologien<br />

aber auch einen Kulturwandel<br />

in den Arbeitsmethoden<br />

und im beruflichen Miteinander<br />

mit. In zwei Abschnitten greift Dietrich<br />

Böntgen die wichtigsten Stichworte<br />

und Entwicklungen der<br />

neuen Konzepte und Methoden in<br />

diesem Bereich auf. 2<br />

30 <strong>Stahlreport</strong><br />

<strong>12</strong>|23


Drei Fragen an: Dietrich Böntgen, Mitglied des<br />

Prüfungsausschusses im BDS-Fernstudium<br />

Dietrich Böntgen hat über 30<br />

Jahre Erfahrung im Stahlhandel,<br />

davon über 20 Jahre als<br />

Geschäftsführer und Gesellschafter<br />

eines eigenen Unternehmens.<br />

In Führungspositionen<br />

hat er Beratungsmandate<br />

bei B2B-Digitalisierungsanbietern<br />

für Marktlätze und<br />

Shop-Lösungen in der Stahlund<br />

Metallbranche wahrgenommen,<br />

Vertriebsorganisationen<br />

für digitale Produkte für alle<br />

Bereiche der Stahldistribution<br />

und des Stahleinkaufs aufgesetzt,<br />

als Hauptansprechpartner<br />

für die IT- und System-Entwicklung<br />

dabei mitgewirkt, die Systeme<br />

marktgängig zu gestalten<br />

und nicht zuletzt Kunden an die<br />

neuen Lösungen herangeführt<br />

und von ihnen überzeugt. Als<br />

Senior Consultant stellt er seine<br />

umfangreiche Expertise dem<br />

Markt zur Verfügung.<br />

<strong>Stahlreport</strong>: Ein eigenes Modul<br />

für die Digitalisierung – gibt dieses<br />

Thema auf den Stahlhandel<br />

bezogen tatsächlich so viel her?<br />

Dietrich Böntgen: In jedem<br />

Fall! Die Digitalisierung betrifft<br />

als große Entwicklung zwar<br />

Industrie und Gesellschaft insgesamt,<br />

doch jede Branche hat<br />

ihr eigenes charakteristisches<br />

Profil, ihr Tempo und ihre<br />

Besonderheiten. Gerade der<br />

Stahlhandel ist in mancher Hinsicht<br />

sehr speziell, zum Beispiel<br />

mit seinem sehr breiten Produktspektrum,<br />

das durch die<br />

Möglichkeiten der Anarbeitung<br />

noch deutlich komplexer wird.<br />

Auch die Art der Kundenbindung<br />

und die Gepflogenheiten<br />

des Stahleinkaufs können nicht<br />

einfach 1:1 von einer anderen<br />

Branche übertragen werden.<br />

Daher: Ja, es macht auf jeden<br />

Fall Sinn, ein eigenes Modul<br />

Digitialsierung im Stahlhandel<br />

in das Fernstudium aufzunehmen.<br />

Was ist denn Inhalt des Moduls?<br />

Das Modul gibt einen guten<br />

Überblick über den aktuellen<br />

Stand der Entwicklung im<br />

Stahlhandel. Durch meine<br />

Erfahrungen in leitenden<br />

Funktionen an verschiedenen<br />

Stellen der Branche habe ich da<br />

in den letzten Jahren ein sehr<br />

tiefes und praxisnahes Wissen<br />

aufgebaut. Das Modul behandelt<br />

alle wesentlichen technologischen<br />

Bereiche, wie den<br />

Aufbau und die Pflege von Kundenstammdaten,<br />

Shop-Systeme<br />

und Online- Plattformen.<br />

Zugleich werden die stahlhandelsspezifischen<br />

Bereiche<br />

besprochen: Einbindung von<br />

interner Logistik und Anarbeitung,<br />

Stahleinkauf auf Handelsseite<br />

sowie Pricing-Strategien<br />

– um nur einiges zu<br />

nennen. Ein wichtiger Teil des<br />

Moduls sind aber auch die sich<br />

wandelnden Arbeitsmethoden<br />

und Konzepte des Zusammenarbeitens.<br />

Sie entscheiden mit<br />

darüber, wie erfolgreich eine<br />

Digitialisierungsstrategie<br />

umgesetzt wird.<br />

Wo steht denn aus Ihrer Sicht<br />

der Stahlhandel in Sachen Digitalisierung?<br />

Wie ich im Modul ausführe:<br />

Gerade erst am Anfang. Ich bin<br />

überzeugt: Die Zukunft des<br />

Stahlhandels ist digital. Von<br />

einem materialbereitstellenden<br />

Unternehmen wandelt sich der<br />

Stahlhandel schon länger hin zu<br />

einem Dienstleister und Fertigungspartner.<br />

Die Digitalisierung<br />

beschleunigt diese Entwicklung.<br />

Der Schlüssel dazu<br />

sind Daten und die Nutzung von<br />

Daten zur Mehrwertgenerierung<br />

und Geschäftsprozessoptimierung<br />

wird weiter zunehmen. Das<br />

heißt nicht, dass wir Stahlhändler<br />

verschwinden und die „Stahlalexa„<br />

unseren Job macht. Ganz<br />

im Gegenteil. Eine gut DIgitalisierungstrategie<br />

verhilft zu<br />

mehr Zeit für den Kunden.<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

31


BDS<br />

Recht<br />

Urteil des Europäischen Gerichtshofs<br />

Alleiniger Hinweis auf AGB bei<br />

internationalen Geschäften ausreichend<br />

Jeder Stahlhändler verwendet allgemeine Geschäftsbedingungen (AGB) oder sollte solche verwenden – entweder als<br />

Allgemeine Verkaufsbedingungen gegenüber dem Käufer oder als Allgemeine Einkaufsbedingungen gegenüber dem<br />

Verkäufer. Je nachdem, ob der Stahlhändler mit einem deutschen Unternehmen oder mit einem ausländischen Kunden<br />

Geschäfte macht, galten bislang unterschiedliche Anforderungen für die Geltung der eigenen AGB. Dies hat sich nun mit<br />

einem aktuellen Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) geändert. Ein Beitrag von Dr. Thorsten Hauröder,<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf.<br />

AGB sind nützliche Mittel,<br />

um Regelungen zum eigenen Vorteil<br />

mit dem Kunden zu vereinbaren.<br />

Dies betrifft nicht nur Klauseln<br />

zur Selbstbelieferung oder<br />

zum Eigentumsvorbehalt. In der<br />

Regel enthalten AGB auch praktische<br />

Bestimmungen bei möglichen<br />

Rechtsstreitigkeiten. Insbesondere<br />

ergeben sich aus den AGB, wo<br />

geklagt werden kann und welches<br />

Recht anwendbar ist.<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB<br />

Graf-Adolf-Platz <strong>12</strong><br />

40213 Düsseldorf<br />

+49 211 828946-0<br />

www.hp-legal.com<br />

Bei Auseinandersetzungen<br />

oder Meinungsverschiedenheiten<br />

mit dem Kunden stellt sich<br />

zunächst allerdings die Frage, ob<br />

denn die eigenen AGB überhaupt<br />

gelten. Dies ist dann der Fall, wenn<br />

die AGB wirksam in das Vertragsverhältnis<br />

einbezogen wurden, wie<br />

es in der Juristensprache heißt.<br />

Wann das im Einzelnen der Fall ist,<br />

wurde bei Rechtsgeschäften mit<br />

deutschen Unternehmen und ausländischen<br />

Kunden bislang unterschiedlich<br />

bewertet.<br />

Kaufverträge mit<br />

deutschen Kunden<br />

Schließt der Stahlhändler mit<br />

einem deutschen Käufer einen<br />

Kaufvertrag, gilt nach wie vor: Um<br />

den eigenen AGB Geltung zu verschaffen,<br />

muss auf die AGB in der<br />

Auftragsbestätigung, Bestellung<br />

oder E-Mail-Korrespondenz hingewiesen<br />

werden. Erforderlich ist<br />

also ein ausdrücklicher Hinweis.<br />

Mehr ist jedoch nicht erforderlich.<br />

Insbesondere müssen die AGB der<br />

Auftragsbestätigung oder der<br />

E-Mail Korrespondenz nicht beigefügt<br />

werden. Von einem unternehmerischen<br />

Kunden wird erwartet,<br />

dass er sich die AGB selbst beschafft<br />

oder danach erkundigt.<br />

Wenn der Stahlhändler im Rahmen<br />

der E-Mail Korrespondenz<br />

oder der Auftragsbestätigung<br />

bspw. die Formulierung „bieten wir<br />

32 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


„Nun hat der Europäische Gerichtshof<br />

entschieden, dass auch im internationalen<br />

Rechtsverkehr der alleinige Hinweis<br />

auf die AGB ausreichend ist.“<br />

RA Dr. Thorsten Hauröder,<br />

Henseler & Partner Rechtsanwälte mbB, Düsseldorf<br />

Bild: Henseler & Partner<br />

unter Zugrundelegung unserer Allgemeinen<br />

Verkaufsbedingungen<br />

an“ oder „bestätigen wir den Auftrag<br />

unter Zugrundelegung unserer<br />

Allgemeinen Geschäftsbedingungen“<br />

verwendet, dann ist dieser<br />

Hinweis grundsätzlich ausreichend.<br />

Kaufverträge mit<br />

ausländischen Kunden<br />

Anders wurde dies bislang bei<br />

Kaufverträgen mit ausländischen<br />

Kunden bewertet. Verkauft der<br />

deutsche Stahlhändler an einen<br />

österreichischen Abnehmer oder<br />

bezieht der deutsche Stahlhändler<br />

von einem italienischen Hersteller<br />

den Stahl, dann galten andere<br />

Grundsätze.<br />

Denn gestützt auf ein Urteil des<br />

Bundesgerichtshofs (BGH) aus<br />

2001 sollte der alleinige Hinweis<br />

auf die eigenen AGB nicht ausreichend<br />

sein, damit diese wirksam<br />

in den Vertrag einbezogen werden.<br />

Vielmehr verlangte der BGH zum<br />

einen, dass die AGB in Vertragssprache<br />

vorlagen. Zum anderen<br />

war erforderlich, dass die AGB dem<br />

Kunden auch übersandt wurden.<br />

Bei einem Kaufvertrag mit einem<br />

italienischen Kunden mussten diesem<br />

also die AGB in italienisch<br />

übersandt werden, wenn die Parteien<br />

auf italienisch korrespondierten.<br />

Erfolgte die Korrespondenz auf<br />

englisch, mussten die AGB in englischer<br />

Sprache dem Kunden übersandt<br />

werden.<br />

Dies wurde in der Praxis allerdings<br />

sehr häufig nicht so umgesetzt.<br />

Insbesondere wurden dem<br />

Kunden die AGB regelmäßig nicht<br />

übersandt. Dann scheiterte die Einbeziehung<br />

der eigenen AGB allein<br />

an diesem Umstand.<br />

Nun hat der EuGH (Rechtssache<br />

C-358/21) allerdings entschieden,<br />

dass auch im internationalen<br />

Rechtsverkehr der alleinige Hinweis<br />

auf die AGB ausreichend ist.<br />

Die AGB müssen dem Kunden<br />

somit nicht übersandt werden.<br />

Allerdings lässt sich dem Urteil des<br />

EuGH entnehmen, dass ein Link<br />

vorhanden sein muss, der auf die<br />

AGB verweist bzw. unter dem die<br />

AGB abgerufen werden können.<br />

Empfehlung<br />

Vor diesem Hintergrund empfiehlt<br />

es sich, nicht nur auf die AGB, sondern<br />

auch auf einen Link zu verweisen,<br />

unter dem die AGB abgerufen<br />

werden können. Hierbei<br />

könnte man wie folgt formulieren:<br />

„bieten wir unter Zugrundelegung<br />

unserer Allgemeinen Verkaufsbedingungen,<br />

abrufbar unter www….<br />

de/agb, an“ oder „bestätigen wir<br />

den Auftrag unter Zugrundelegung<br />

unserer Allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

(www….de/agb)“. Um<br />

dies in der Praxis so einfach wie<br />

möglich zu handhaben, sollte diese<br />

Formulierung in jeder Auftragsbestätigung<br />

und E-Mail Korrespondenz<br />

enthalten sein, unabhängig<br />

davon, ob es sich nun um einen<br />

deutschen oder einen ausländischen<br />

Kunden handelt.<br />

Nach wie vor empfiehlt es sich<br />

zudem, die AGB auch in der Vertragssprache<br />

bereitzuhalten. Dementsprechend<br />

sollte der Stahlhändler<br />

auf seiner Webseite die<br />

jeweiligen AGB auch in verschiedenen<br />

Sprachen zum Abruf bereithalten.<br />

2<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

33


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Bericht<br />

Bild: Rösler<br />

Gigantische Ausmaße: Die Vertikalstrahlanlage ist 14 m hoch und steht in einer zweieinhalb Meter tiefen<br />

Grube. Vier Inspektionsbühnen inklusive Aufstiegstreppen geben der Anlage ein noch imposanteres Erscheinungsbild.<br />

Für bis zu 315.000 t Edelstahlbleche im Jahr<br />

Bislang größte Vertikalstrahlanlage geht nach China<br />

Ob Medizintechnik, Schiffsbau oder Luftfahrtindustrie – Edelstahl wird weltweit in großem Umfang nachgefragt. Auf<br />

den immensen Bedarf reagierte Tisco, einer der international größten Edelstahlproduzenten, mit der Modernisierung<br />

seiner Produktionslinie im Warmwalzwerk für Edelstahlbleche. Für dieses Projekt baute Rösler die bisher größte<br />

Vertikalstrahlanlage in der Geschichte des Unternehmens.<br />

Rösler Oberflächentechnik GmbH<br />

Vorstadt 1<br />

96190 Untermerzbach<br />

Tel. +49 9533 924-0<br />

www.rosler.com<br />

Die Taiyuan Iron and Steel<br />

Group Co., Ltd., oder kurz Tisco, ist<br />

einer der weltweit größten und<br />

renommiertesten Lieferanten der<br />

Stahlindustrie und Teil der China<br />

Baowu Steel Group Corporation<br />

Limited. Das Unternehmen mit Sitz<br />

in Taiyuan in der chinesischen Provinz<br />

Shanxi konzentriert sich seit<br />

Langem unter anderem auf die Entwicklung<br />

und Herstellung von Produkten<br />

aus Edelstahl wie beispielsweise<br />

Bleche.<br />

Für diesen Bereich wurde 2020<br />

ein Projekt mit außergewöhnlichen<br />

Dimensionen auf den Weg gebracht:<br />

Die Produktionslinie im Warmwalzwerk<br />

für Edelstahlbleche sollte<br />

inklusive einer neuen Strahl- und<br />

Beizanlage für einen mannlosen<br />

Betrieb intelligent modernisiert<br />

werden. An die Strahlanlage, mit<br />

der bis zu 4.100 mm lange und bis<br />

zu 160 mm starke Bleche mit einem<br />

Maximalgewicht von 35 t bearbeitet<br />

werden, stellte das Unternehmen<br />

sehr präzise und spezifische Anforderungen<br />

hinsichtlich des Bearbeitungsergebnisses<br />

und des Werkstückhandlings.<br />

Daraus ergab sich<br />

für die Entwickler und Ingenieure<br />

von Rösler die Herausforderung<br />

eine Anlage zu bauen, die ein hochpräzises<br />

Oberflächenfinish in<br />

Best-Performance-Qualität auf den<br />

Mikrometer genau gewährleistet.<br />

Hinsichtlich Größe, Leistungsstärke<br />

und Durchlaufgeschwindigkeit<br />

stellte dieses Strahlsystem aber<br />

alles in den Schatten, was der Anla-<br />

34 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


genbauer in diesem Bereich zuvor<br />

realisiert hatte.<br />

Hohe Durchlaufgeschwindigkeit<br />

und geringe Oberflächenrauheit<br />

Zu den wesentlichen Anforderungen<br />

von Tisco zählte, dass die Bleche<br />

mit einer Durchlaufgeschwindigkeit<br />

von 7 m/min bearbeitet<br />

werden und dabei eine Oberflächenrauheit<br />

von bis zu Ra 4,0 µm sowie<br />

eine Oberflächengüte von A/B Sa<br />

2,5 erzielt wird. Um selbst minimale<br />

Beschädigungen der Oberflächen<br />

durch Transportrollen auszuschließen,<br />

war auch der Transport der<br />

Teile in vertikaler Position durch<br />

die Anlage vorgegeben. Die direkt<br />

an die Strahlanlage angeschlossene<br />

Beizanlage durchlaufen die Bleche<br />

ebenfalls vertikal. Die Anlieferung<br />

der Bleche erfolgt jedoch horizontal,<br />

sie werden erst kurz vor der Strahlanlage<br />

in die vertikale Position<br />

gehoben.<br />

Zwei Anlagen zu einer verkettet<br />

Um den Ansprüchen an die Oberflächenqualität<br />

in der geforderten Zeit<br />

gerecht zu werden, entwickelten die<br />

Ingenieure von Rösler eine innovative<br />

Lösung. Sie besteht aus zwei<br />

baugleichen Strahlanlagen. Die<br />

Edelstahlbleche werden darin mit<br />

zwei verschiedenen Strahlmitteln<br />

nacheinander bearbeitet. Jede Strahleinheit<br />

verfügt über jeweils zwölf<br />

Gamma 400G-Turbinen mit einer<br />

Antriebsleistung von je 37 kW.<br />

Jeweils sechs Turbinen befinden<br />

sich in schräger Position seitlich an<br />

den Wänden der Strahlkammer.<br />

Durch diese Anordnung ist sichergestellt,<br />

dass die Bleche auf der<br />

gesamten Breite homogen bearbeitet<br />

werden. Der insgesamte Strahlmitteldurchsatz<br />

liegt bei <strong>12</strong>.000 kg/<br />

min – ein immenser Wert im Vergleich<br />

zu einer durchschnittlichen<br />

Strahlanlage mit 2.000 bis 3.000<br />

kg/min. Der hohe Durchsatz stellte<br />

auch besondere Anforderungen an<br />

den Verschleißschutz. Entsprechend<br />

ist die aus Manganstahl<br />

gefertigte Strahlkammer zusätzlich<br />

mit zehn Millimeter starken, austauschbaren<br />

Platten aus dem widerstandsfähigen<br />

Werkstoff ausgestattet.<br />

Für Strahlprozesse, bei denen<br />

eine höhere Oberflächenrauheit<br />

gefordert ist, kann jede Strahleinheit<br />

separat betrieben werden. In<br />

diesen Fällen beträgt die Transportgeschwindigkeit<br />

4 m/min. Um eine<br />

Strahlmittelverschleppung zu vermeiden,<br />

verfügt jede Anlage über<br />

eine Abblaseinheit.<br />

Extrem robuste, wartungsfreundliche<br />

Ausführung<br />

Sowohl die Blechdimensionen als<br />

auch das maximale Gewicht machten<br />

eine extrem robuste Ausführung<br />

der Anlage erforderlich. So<br />

liegt die Belastbarkeit pro Meter bei<br />

vier Tonnen. Die äußeren Werte<br />

sind ebenfalls beeindruckend: Der<br />

Anlagenkomplex ist insgesamt<br />

17 m lang und 14 m hoch. Platziert<br />

wurde er in einer zweieinhalb<br />

Meter tiefen Grube. Auf dem Dach<br />

der Strahlanlage befindet sich die<br />

Strahlmittelaufbereitung inklusive<br />

Strahlmittelbunker. Für eine<br />

schnelle und komfortable Wartung<br />

sind vier Inspektionsbühnen auf<br />

verschiedenen Ebenen integriert,<br />

die über Treppen erreichbar sind.<br />

Sie verleihen dem Strahlsystem, das<br />

auf die Bearbeitung von 315.000<br />

Tonnen Edelstahlblechen jährlich<br />

ausgelegt ist, eine noch imposantere<br />

Erscheinung.<br />

In 21 Containern nach China<br />

Konstruiert und gebaut wurde das<br />

komplette Vertikalstrahlsystem in<br />

Deutschland. Der Transport nach<br />

China erfolgte dann in 21 Containern<br />

auf dem Seeweg. Dort angekommen,<br />

wurde es von Rösler-Monteuren<br />

aufgebaut, die teilweise<br />

dafür aus Deutschland angereist<br />

waren.<br />

„Erfreulicherweise lief die Inbetriebnahme<br />

beim Kunden sehr gut<br />

und erfolgreich wie das gesamte<br />

Projekt. Wir werden in Zukunft<br />

definitiv weitere Vertikalstrahlanlagen<br />

realisieren und freuen uns<br />

über die gute und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit mit Tisco.“ Dort<br />

ist man mit dem Ergebnis der<br />

Zusammenarbeit mit Rösler und<br />

dem reibungslosen Ablauf des Projekts<br />

mehr als zufrieden. 2<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

35


Anarbeitung<br />

und Logistik<br />

Nachrichten<br />

400 Besucherinnen und Besucher<br />

Enventa Experience Days<br />

Am 25. und 26. Oktober <strong>2023</strong> feierten<br />

die Enventa Experience Days Premiere.<br />

Im badischen Rust informierten<br />

sich Anwenderinnen und Anwender der<br />

Business-Softwarelösungen von Aruba<br />

Informatik, Litreca, Nissen & Velten,<br />

Syska und Texdata gemeinsam über Produktneuheiten<br />

und aktuelle Business-Themen.<br />

Außerdem nutzten sie die Gelegenheit<br />

zum Networking.<br />

Bild: Kaltenbach.Solutions<br />

Von links nach rechts: Daniel Baiz (Betriebsleiter Stahl Thomann GmbH), Valentin Kaltenbach<br />

(CEO Kaltenbach.Solutions) und Rolf Thomann (Geschäftsführer und Unternehmensinhaber Thomann<br />

GmbH) vor dem Betrieb in Hergatz am Bodensee<br />

Projekt mit Kaltenbach.Solutions<br />

Thomann digitalisiert Anarbeitung und Intralogistik<br />

Bereits Ende August startete ein<br />

Digitalisierungsprojekt der Kaltenbach.<br />

Solutions bei der Thomann GmbH in<br />

Hergatz am Bodensee. Die vollintegrierte<br />

IoT-basierte Lösung wird dort im Bereich<br />

der Anarbeitung die Auftragsdaten, die<br />

Prozessdaten und die Maschinendaten<br />

von Sägen in Echtzeit erfassen, analysieren<br />

und übersichtlich visualisieren. Perspektivisch<br />

lässt sich zudem der Carbon<br />

Footprint digital festhalten. Ziel ist es,<br />

die Effizienz zu steigern, die Kosten zu<br />

senken und die Arbeit zu erleichtern.<br />

Zur Stärkung ihrer Marktposition als<br />

eines der führenden Stahlhandelsunternehmen<br />

im Südwesten hat die Thomann<br />

GmbH eine strategische Zusammenarbeit<br />

mit der Kaltenbach.Solutions<br />

vereinbart. Über Handhelds sollen die<br />

Mitarbeiter in der Anarbeitung in Zukunft<br />

die Auftragsdaten einscannen. Auch Störungen<br />

an den Maschinen und weitere<br />

Betriebsinformationen sollen per Handheld<br />

festgehalten werden. Parallel werde<br />

die IoT-basierte BoosterBOX relevante<br />

Daten an den Sägemaschinen messen<br />

und den Aufträgen zuordnen. Auf der<br />

<strong>web</strong>basierten Plattform Steelsuite werden<br />

die erhobenen Daten als Basis für<br />

eine umfassende Analyse visualisiert.<br />

Das System lasse sich um eine Energiedatenerfassung<br />

erweitern. Damit sei<br />

dann auch eine auftragsbezogene Zuordnung<br />

des Energieverbrauchs möglich.<br />

Als Stahlversorger für Industrie und<br />

Handwerk bevorratet die inhabergeführte<br />

Thomann GmbH ein Lagersortiment<br />

von über 50 Werkstoffgüten in mehr als<br />

2.500 Abmessungen – hohe Verfügbarkeit<br />

inklusive. Die Anarbeitungsmöglichkeiten<br />

reichen vom Sägen, Zentrieren,<br />

Sandstrahlen, Konservieren und Verzinken<br />

bis zum Entgraten und Waschen.<br />

Jetzt soll das geplante Vorhaben die<br />

Abläufe rund um die Sägemaschinen<br />

optimieren und die Arbeit einfacher<br />

gestalten. Zusätzlich erwartet Thomann<br />

eine verbesserte Transparenz, mehr Flexibilität<br />

und eine höhere Liefergeschwindigkeit.<br />

www.thomann.biz<br />

www.kaltenbach-solutions.com<br />

Vor der Keynote von Textilunternehmer<br />

Wolfgang Grupp, der das Unternehmen<br />

Trigema als eingetragener Kaufmann<br />

führt, hatte das Führungsteam der<br />

Enventa Group – Stéphanie Kliner, Daniel<br />

Plohnke (beide Co-CEOs) und CFO Robin<br />

Backfisch – im Rahmen einer kleinen<br />

Talkrunde mit Moderatorin Nicole Krieger<br />

die Gäste begrüßt und dabei die Vorteile<br />

der wachsenden Gruppe, die den Anwendern<br />

„Services aus einer Hand“ bieten<br />

könne, betont.<br />

Ebenfalls im Plenum sprach Dirk Sebesse,<br />

Key Account Manager bei Aruba<br />

Informatik, über „Datenanalyse im Mittelstand:<br />

Erfolgsfaktor für zukunftsorientierte<br />

Unternehmen“. Er skizzierte die<br />

Entwicklung von Business Intelligence-Lösungen<br />

und ihre Potenziale für mittelständische<br />

Unternehmen. Aruba BI zählt auch<br />

zu den ersten Lösungen, die im Rahmen<br />

der engen Zusammenarbeit in der Enventa<br />

Group für alle Anwender nutzbar sind.<br />

Anschließend standen mehr als 30 Vorträge<br />

in fünf parallelen Thementracks auf<br />

dem Programm.<br />

Enventa ERP-Anwender konnten<br />

sich über aktuelle Lösungen wie das<br />

Gefahrgut-Modul, die neue Version des<br />

Webshops Enventa eGate, die mobile<br />

Datenerfassung im Lager, die Integration<br />

von Aruba BI in das ERP-System oder die<br />

Highlights der neuen Enventa-Version 4.6<br />

informieren. Gleichzeitig eröffnete sich<br />

erstmals die Option, Erfahrungsberichte<br />

und Lösungsvorstellungen der Partnerunternehmen<br />

in der Enventa Group zu<br />

besuchen. In diesem Rahmen gab es beispielsweise<br />

auch spannende Einblicke in<br />

„Cyberangriffe auf Finanzabteilungen“ am<br />

Beispiel einer betroffenen Hotel-Gruppe.<br />

www.nissen-velten.de<br />

36 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Wenning Metall setzt auf Microstep<br />

Schluss mit manueller Oberflächenbearbeitung<br />

Demag Hebetechnik<br />

Hubwerks-Portfolio erweitert<br />

Seit Mitte Oktober <strong>2023</strong> setzt die<br />

Wenning Metall GmbH & Co. KG bei der<br />

Oberflächenbearbeitung geschnittener<br />

Werkstücke auf die MSE Oxy von Microstep.<br />

Der oberpfälzische Lohnfertiger produziert<br />

Metall- und bei Bedarf auch Kunststoffteile<br />

nach Plänen und Zeichnungen,<br />

sowohl in der Einzel- wie auch in der Serienfertigung.<br />

Durch den Kauf einer Master-<br />

Cut-Schneidanlage von Microstep hat das<br />

Unternehmen seit 2020 zusätzlich den<br />

Bereich Zuschnitt im eigenen Haus.<br />

Um den Produktionsprozess weiter zu optimieren,<br />

fasste das Unternehmen Anfang<br />

<strong>2023</strong> den Entschluss, in eine Anlage zur<br />

Nachbearbeitung der geschnittenen Werkstücke,<br />

insbesondere zur Schlackeentfernung,<br />

zu investieren. Seit Oktober <strong>2023</strong><br />

ist nun die Kompaktlösung MSE Oxy bei<br />

Wenning Metall im Einsatz, auf der ein Großteil<br />

der auf der MasterCut geschnittenen<br />

Baustahl-Bauteile weiter bearbeitet wird.<br />

„Das aufwändige händische Entfernen der<br />

Schlacke fällt weg. So sparen wir uns jede<br />

Menge Zeit, welche wir für andere Arbeiten<br />

wiederum nutzen können. Wofür früher zwei<br />

Männer fünf Tage benötigt haben, benötigt<br />

mit der MSE Oxy ein Mitarbeiter nur noch<br />

zwei Tage“, so Inhaber Tobias Wenning.<br />

www.Microstep.com<br />

Demag erweitert mit einem<br />

Relaunch das Portfolio der DH-Hubwerke.<br />

Neu sind die Standard-Baugröße 400 für<br />

Traglasten ab 1 t, die standardisierte<br />

Möglichkeit der stufenlosen Positionierung<br />

und ein erheblich erweitertes Zubehörangebot,<br />

das zu Ausstattungspaketen<br />

zusammengefasst wurde. Mit der DH-Serie<br />

hat Demag eine hochwertige und<br />

robuste Hubwerk-Serie im Programm, die<br />

weit über die „klassische“ Krantechnik<br />

hinaus geht und überall dort einsetzbar<br />

ist, wo ein zuverlässiges Lastenhandling<br />

auch bei extremen Anforderungen verlangt<br />

wird. Die Hubwerke sind weltweit<br />

im Einsatz, und sind mit verwindungssteifen<br />

Rahmen, langen Hakenwege und vielfältigen<br />

Montagemöglichkeiten ausgestattet.<br />

Bei den Antrieben gibt es ebenfalls<br />

Programmerweiterungen.<br />

www.demagcranes.de<br />

Blechexpo <strong>2023</strong><br />

Magnetgreifer ohne Druckluft<br />

Bild: Trumpf<br />

Bei der Automatisierung von Starmatik be- und entladen zwei Roboter die TruBend Center 7020 simultan.<br />

Blechexpo <strong>2023</strong><br />

Trumpf setzt auf starke Partner<br />

Auf der Blechexpo hat Trumpf neue<br />

Automatisierungslösungen gezeigt, die das<br />

Unternehmen zusammen mit seinen Partnern<br />

entwickelt hat. „Die Anforderungen<br />

unserer Kunden sind sehr vielseitig, vor<br />

allem bei der Automatisierung und dem<br />

Material-Handling. Mit der Expertise unserer<br />

starken Partner gelingt es uns, jedem<br />

Kunden die bestmögliche Lösung zu anzubieten.<br />

Dabei setzen wir auf Unternehmen,<br />

die in ihren jeweiligen Disziplinen zu den<br />

Marktführern gehören“, sagte Marcella<br />

Montelatici, Geschäftsführerin für Sales<br />

und Services bei Trumpf Werkzeugmaschinen.<br />

Bei der Lösung, die das Unternehmen<br />

zusammen mit dem Automatisierungsspezialisten<br />

Starmatik für den Systemanbieter<br />

Kuipers entwickelt hat, be- und entladen<br />

zwei Roboter von Starmatik die hochproduktive<br />

Schwenkbiegemaschine TruBend<br />

Center 7020 von Trumpf simultan. Dadurch<br />

reduziert sich die Zykluszeit beim Beladen<br />

um bis zu 50 %. Die Maschine selbst<br />

verfügt über neue HighSpeed Funktionalitäten,<br />

die bis zu 30 % mehr Produktivität<br />

ermöglichen. Mit der Automatisierung von<br />

Starmatik ist die TruBend Center 7020 eine<br />

der schnellsten Lösungen für das automatisierte<br />

Biegen weltweit. Mit der Technologie<br />

lassen sich sowohl Serien als auch Prototypen<br />

effizient fertigen. Das italienische<br />

Unternehmen Starmatik ist Spezialist für<br />

die Roboterautomatisierung von Maschinen<br />

für die Blechbearbeitung.<br />

www.trumpf.com<br />

Für das Heben, Anheben oder<br />

Positionieren von ferromagnetischen Produkten<br />

wie Stahlblechen, unter anderem<br />

in der Automobil- und Stahlverarbeitungsindustrie,<br />

hat Goudsmit Magnetics aus<br />

Waalre kürzlich einen elektrisch schaltbaren<br />

magnetischen Greifer entwickelt. Die<br />

Einführung fand auf der Blechexpo <strong>2023</strong><br />

in Stuttgart statt. Dieses System benötigt<br />

keine Druckluft und ergänzt die derzeitige<br />

Generation von pneumatisch gesteuerten<br />

Magnetgreifern. Das End-of-Arm-Werkzeug<br />

kann an Robotern und Manipulatoren<br />

angebracht werden und hält ein einmal<br />

gegriffenes Stahlblech oder ein<br />

anderes Produkt auch bei Pick-and-Place-Operationen<br />

fest in Position. Das energieeffiziente<br />

Magnetsystem ist bi-stabil<br />

ausgelegt und gewährleistet die Prozesssicherheit<br />

auch bei Stromausfall, Not-Aus<br />

oder Störung. Mit seinem Plug-and-Play-<br />

Design benötigt der sichere E-Greifer<br />

wenig Energie und macht teure Druckluft<br />

überflüssig; etwas, das die aktuelle Generation<br />

von Magnetgreifern benötigt. Der<br />

Greifer ist mechatronisch aufgebaut und<br />

enthält keine beweglichen Teile.<br />

www.goudsmitmagnets.com<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

37


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Neun volle Messehallen: Über 1.200 ausstellende<br />

Unternehmen und über 40.000 Fachbesucherinnen<br />

und Fachbesucher waren zu Blechexpo/<br />

Schweisstec <strong>2023</strong> nach Stuttgart gekommen.<br />

Bild: P. E. Schall<br />

Blechexpo/Schweisstec <strong>2023</strong><br />

Fulminantes Treffen der Besten<br />

Die 16. Blechexpo, internationale Fachmesse für Blechbearbeitung, ist zusammen mit der 9. Schweisstec, internationale<br />

Fachmesse für Fügetechnologie, mit Erfolg über die Bühne gegangen. 1.256 Aussteller aus 38 Ländern in neun<br />

ausgebuchten Hallen und ein hochkarätiges, dicht gepacktes Rahmenprogramm haben 40.103 Fachbesucherinnen und<br />

Fachbesucher begeistert. Viele strahlende Sieger hat der „best-Award <strong>2023</strong>“ hervorgebracht.<br />

Rundherum zufrieden – so<br />

zeigten sich Aussteller, Besucher<br />

und Veranstalter der diesjährigen<br />

Blechexpo/Schweisstec. Die Fachmesse,<br />

die komplette Prozessabläufe<br />

der modernen und zukunftsfähigen<br />

Blechbearbeitung abbildet,<br />

fand vom 07. bis 10. November <strong>2023</strong><br />

in Stuttgart statt und erwies sich<br />

einmal mehr als Branchenhighlight,<br />

zu dem sich die Besten der<br />

Besten in der Blechbearbeitungsbranche<br />

getroffen haben. „Das war<br />

wieder eine Messe, wie man sie<br />

sich wünscht“, resümiert Georg<br />

Knauer, Projektleiter der Blechexpo/Schweisstec.<br />

„Neun volle Hallen<br />

mit 1.256 Ausstellern aus 38 Ländern<br />

– das waren begeisternde vier<br />

Messetage für alle Beteiligten. Wir<br />

haben viele neue Maschinen und<br />

P. E. Schall GmbH & Co. KG<br />

Gustav-Werner-Straße 6<br />

72636 Frickenhausen<br />

Tel. +49 7025 9206-0<br />

www.schall-messen.de<br />

Lösungen gesehen, die den Weg in<br />

die Zukunft einer modernen, nachhaltigen<br />

Blechbearbeitung weisen.<br />

Und ein Auslandsanteil bei den Ausstellern<br />

von 45 % beweist auch in<br />

diesem Jahr wieder den hohen globalen<br />

Stellenwert der Blechexpo/<br />

Schweisstec.“<br />

Trendthemen bewegen alle<br />

Unternehmen<br />

Aus Italien, der Schweiz, Türkei,<br />

China und den Beneluxländern war<br />

das Gros der ausländischen Aussteller<br />

nach Stuttgart gekommen.<br />

Sowohl das Interesse bei den Fachbesuchern<br />

als auch bei den Medienvertretern<br />

aus diesen Ländern war<br />

entsprechend groß. Die Themen der<br />

Blechexpo/Schweisstec und die<br />

Lösungen für die aktuellen Herausforderungen<br />

werden weltweit kommuniziert<br />

und zeigen dort Wirkung.<br />

„Es war deutlich zu erkennen,<br />

dass sich viele Unternehmen denselben<br />

Aufgaben widmen, weil nur<br />

so die Zukunftsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit<br />

gesichert werden<br />

kann“, gibt Georg Knauer zu bedenken.<br />

„Dazu gehören die weitere Automatisierung<br />

vor allem auch der Peripherie,<br />

eine höhere Produktivität,<br />

eine noch bessere Teilequalität, die<br />

Vermeidung von Ausschuss, die<br />

Energieeinsparung, die Kompensation<br />

des Fachkräftemangels, der<br />

Mitarbeiterschutz und der Customer<br />

Service sind Themen, die alle Unternehmen<br />

bewegen“, fasst Knauer die<br />

Trendthemen zusammen.<br />

„best-Award <strong>2023</strong>“ lieferte<br />

Innovationsschub<br />

Einen Innovationsschub gab der<br />

„best-Award <strong>2023</strong>“, der in diesem<br />

Jahr zusammen mit den Fachmagazinen<br />

Blechnet und MM Maschinenmarkt<br />

nun schon zum sechsten<br />

Mal veranstaltet wurde. In den fünf<br />

Kategorien – analog zu der neu<br />

strukturierten Hallenaufteilung –<br />

freuten sich die folgenden Gewinner:<br />

In der Kategorie Blech-, Rohrund<br />

Profilbearbeitung siegten die<br />

Senodis Technologies GmbH, die J.<br />

38 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Schmalz GmbH sowie die Hans<br />

Schröder Maschinenbau GmbH.<br />

Die Plätze eins bis drei in der<br />

Kategorie Pressen- und Umformtechnologien<br />

belegten die Raziol<br />

Zibulla & Sohn GmbH, die Schuler<br />

Group GmbH sowie die iLARIZ<br />

GmbH. In der Kategorie Stanztechnologien<br />

überzeugten die JENOPTIK<br />

Optical Systems GmbH, die REA<br />

Elektronik GmbH sowie die Stampack<br />

GmbH. In der Kategorie Trenn-<br />

, Füge- und Verbindungstechnologien<br />

wurden die ersten drei Plätze von<br />

der TRUMPF Werkzeugmaschinen<br />

SE + Co KG, der Hugo Kern & Liebers<br />

GmbH & Co. KG sowie der Carl Cloos<br />

Schweißtechnik GmbH belegt. Beim<br />

Thema Stahl-, Metallservice und<br />

Oberflächentechnik überzeugten<br />

die Peitzmeier Maschinenbau<br />

GmbH, die Hans Weber Maschinenfabrik<br />

GmbH sowie die Saint-Gobain<br />

Abrasives GmbH die Fachjury, die<br />

alle Einreichungen zuvor auf Herz<br />

und Nieren geprüft hatten.<br />

Auch nächste Blechexpo/<br />

Schweisstec fix im Kalender<br />

„Das Messegeschehen, der Wettbewerb<br />

„best-Award“ und das Rahmenprogramm<br />

samt Kongress,<br />

Foren und Stahl Convent war hochgradig<br />

beeindruckend und sehr<br />

erfolgreich“, bekräftigte auch Bettina<br />

Schall, Geschäftsführerin des<br />

Messeveranstalters P. E. Schall.<br />

„Wir haben erlebt, dass die Präsenz<br />

an den großen Maschinen und der<br />

persönliche Fachaustausch am konkreten<br />

Objekt einfach nicht zu<br />

ersetzen sind.<br />

Die Blechexpo/Schweisstec<br />

<strong>2023</strong> reichte wieder an die Vor-Pandemie-Beteiligung<br />

heran, und das<br />

ist Ansporn, diesen Weg weiter zu<br />

verfolgen: klare Themenstruktur,<br />

übersichtliche Hallenaufteilung<br />

und inspirierende Themen für ein<br />

attraktives Rahmenprogramm“,<br />

betonte Bettina Schall. „Wir freuen<br />

uns mit allen Ausstellern und Fachbesuchern<br />

auf die nächste begeisternde<br />

Blechexpo/Schweisstec vom<br />

04. bis 07. November 2025, zu der<br />

wir schon jetzt sehr herzlich einladen!<br />

2<br />

Bilder: BDS AG<br />

INFO BDS-Gemeinschaftstand – Treffpunkt Stahlhandel auf der Blechexpo<br />

Auch in diesem Jahr hatte der BDS wieder den „Treffpunkt Stahlhandel“ auf der Blechexpo organisiert. In der sehr gut besuchten Halle 10<br />

präsentierten sich auf 150qm mit einem Gemeinschaftstand:<br />

z Drösser Stahl z Lotter Unternehmensgruppe z Scheffer Krantechnik z Weinmann Aach z Stiftung des deutschen Stahlhandels<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

39


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Konjunktur in Bauhauptgewerbe<br />

Geteilte Entwicklung<br />

Während sich der (Wirtschafts-)Tiefbau in den ersten drei Quartalen <strong>2023</strong> vergleichsweise gut entwickelt hat,<br />

gehen dem Hochbau so langsam die Aufträge aus, wie der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e. V. (HDB)<br />

meldet. Für die ersten drei Quartale <strong>2023</strong> wird für den Tiefbau ein reales Orderplus von 3 % und im Hochbau<br />

ein Minus von 14 % gemeldet, letzteres überwiegend hervorgerufen durch den Wohnungsbau. Für das gesamte<br />

Bauhauptgewerbe ergibt sich ein realer Rückgang von 5,6 %.<br />

*) Prognose HDB **) kalenderber. Quelle: Destatis<br />

Die schlechte Auftragslage<br />

macht sich auch beim Umsatz der<br />

Branche bemerkbar, der im gesamten<br />

Bundesgebiet über alle Quartale<br />

um real 3,6 % gesunken ist. Aber<br />

auch hier schneidet der Hochbau<br />

(-6,6%) deutlich schlechter ab als der<br />

Tiefbau (+0,2%). Entsprechend<br />

geteilt ist die Stimmung: Laut Deutscher<br />

Industrie- und Handelskammer<br />

(DIHK) beurteilte im Rahmen<br />

der Herbstumfrage jedes vierte<br />

Hochbauunternehmen ihre aktuelle<br />

Geschäftslage als schlecht, im Tiefbau<br />

nur jedes zehnte.<br />

Wohnungsbau<br />

Der Wohnungsbau befindet sich<br />

weiterhin im freien Fall: Der Auftragseingang<br />

ist in den ersten drei<br />

Eckdaten des deutschen Bauhauptgewerbes<br />

Quartalen um real 24 %, die Zahl der<br />

zum Bau genehmigten Wohnungen<br />

(Neu- und Umbau) um 28 % eingebrochen.<br />

Ursachen sind hohe Baukosten<br />

in Kombination mit gestiegenen<br />

Zinsen und politischer<br />

Unsicherheit. Die Reichweite des<br />

Auftragsbestandes sank weiter und<br />

lag Mitte November nur noch bei 3,8<br />

Monaten (Nov. 2022: 5,1).<br />

Wirtschaftsbau<br />

Im Wirtschaftsbau hat sich die Lage<br />

dank mehrerer Großprojekte insbesondere<br />

bei der Bahn und im Kabelleitungstiefbau<br />

deutlich aufgehellt.<br />

Der Wirtschaftstiefbau schneidet in<br />

Summe der ersten drei Quartale<br />

nach wie vor besser ab als der Wirtschaftshochbau:<br />

Für den Tiefbau<br />

aktuell Betriebe 20+ 3. Vj. <strong>2023</strong> 1.-3. Vj. <strong>2023</strong><br />

in % in %<br />

Umsatz nom. +4,0 +4,9<br />

Umsatz real -0,5 -3,6<br />

Auftragseingang +14,6 +3,3<br />

real** +10,3 -5,6<br />

Jahreswerte alle Betriebe<br />

in Mrd. Euro <strong>2023</strong>* in % 2022 in %<br />

Umsatz nom. – – 160,3 +10,7<br />

Umsatz real -6,0 -5,1<br />

Anzahl Beschäftigte 927.000 +0,0 926.660 +1,7<br />

Betriebe 82.723 +3,2<br />

wird ein reales Orderplus von 18 %<br />

und für den Hochbau ein Minus von<br />

11 % ausgewiesen. Der reale Umsatz<br />

lag in den ersten drei Quartalen um<br />

1,6 % unter dem Vorjahresniveau.<br />

Öffentlicher Bau<br />

Auch der Öffentliche Bau hat sich besser<br />

entwickelt als im Sommer vom<br />

HDB prognostiziert. Der reale Umsatz<br />

lag in den ersten drei Quartalen ebenfalls<br />

um 1,6 % unter dem Vorjahresniveau.<br />

Der reale Auftragseingang ist<br />

in Summe mit -3 % noch im Minus,<br />

hat aber aufgeholt: im dritten Quartal<br />

wurde ein Plus von 7 % gemeldet –<br />

auch hier dank Großprojekten, unter<br />

anderem der Bau einer Universität.<br />

Im Gegensatz zum Wirtschaftsbau<br />

entwickelt sich in diesem Segment<br />

dem HDB zufolge der Hochbau aber<br />

besser als der Tiefbau: Der reale Auftragseingang<br />

im öffentlichen Hochbau<br />

liegt mit 6 % deutlich im Plus. Für<br />

den Straßenbau wird hingegen ein<br />

reales Minus von 7% ausgewiesen.2<br />

Hauptverband der<br />

Deutschen Bauindustrie e.V.<br />

Kurfürstenstraße <strong>12</strong>9<br />

10785 Berlin<br />

Tel. +49 30 2<strong>12</strong>86-0<br />

info@bauindustrie.de<br />

www.bauindustrie.de<br />

40 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Auftragseingang<br />

Werkzeugmaschinen-Industrie<br />

Umsatzplus bleibt zweistellig<br />

Im dritten Quartal <strong>2023</strong> sank der<br />

Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

im Vergleich zum Vorjahreszeitraum<br />

nominal um 9 %. Dabei<br />

notierten die Bestellungen aus dem Inland<br />

8 % unter Vorjahr, die Auslandsorders sanken<br />

um 9 %. In den ersten drei Quartalen<br />

<strong>2023</strong> fiel der Auftragseingang insgesamt<br />

um 7 %. Die Inlandsbestellungen lagen<br />

<strong>12</strong> % , die Auslandsbestellungen 5 % niedriger<br />

als im Vorjahreszeitraum. Real bedeutet<br />

das ein Bestellminus von insgesamt <strong>12</strong> %.<br />

„Im Auftragseingang der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie<br />

ist nach wie vor<br />

keine Trendwende in Sicht“, kommentierte<br />

Dr. Wilfried Schäfer, Geschäftsführer des<br />

VDW (Verein Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken),<br />

Frankfurt am Main.<br />

Die Investitionsschwäche betrifft die<br />

gesamte Weltwirtschaft. In Deutschland<br />

und in Europa insgesamt bremsen hohe<br />

Zinsen und hohe Kosten die Investitionen.<br />

Die Konsumgüternachfrage konzentriert<br />

sich auf Dienstleistungen. Lager, die von<br />

vielen Unternehmen zu Zeiten ausgeprägter<br />

Lieferengpässe aufgebaut wurden, schmelzen<br />

jetzt wieder ab. Der Kostendruck<br />

Arbeitsgemeinschaft Zulieferindustrie<br />

Viele Fragezeichen<br />

Das Geschäftsklima der deutschen<br />

Zulieferer verbesserte sich im November<br />

um 3,4 Saldenpunkte. Mit einem Wert von<br />

-<strong>12</strong>,2 Punkten bleibt die Stimmung unter<br />

den Unternehmen jedoch nach wie vor<br />

schlecht, meldete die Arbeitsgemeinschaft<br />

Zulieferindustrie (Argez). Zwar legen die<br />

saisonbereinigten Erwartungen für die kommenden<br />

sechs Monate ebenso wie die<br />

Beurteilung der aktuellen Geschäftslage zu,<br />

dass dies jedoch ein entscheidender Impuls<br />

ist, um den Abschwung der vergangenen<br />

Monate zu durchbrechen, sei zweifelhaft,<br />

so die Argez. Legt die saisonbereinigte<br />

Beurteilung der Geschäftslage um 1,6 Saldenpunkte<br />

auf -2,4 zu, fällt das Plus bei den<br />

Erwartungen mit 5,0 Saldenpunkten höher<br />

aus. Allerdings bewegen sich die Erwartungen<br />

auf einem niedrigeren Niveau. Im<br />

November beträgt der saisonbereinigte<br />

Saldo -21,5 Punkte.<br />

Dr. Wilfried Schäfer<br />

jedoch sinkt, weil die Inflation langsam<br />

zurückgeht und auch die Preise für Energie,<br />

Rohstoffe und Vorleistungsgüter fallen.<br />

„Einmal mehr trägt uns der hohe Auftragsbestand<br />

durch diese schwierige Zeit“, sagt<br />

Schäfer. Der Umsatz wächst nach wie vor<br />

zweistellig um nominal 14 %, wobei sich<br />

das Wachstum allmählich abflacht. Die<br />

Kapazitätsauslastung ist im Oktober dieses<br />

Jahres wieder gefallen, von 90,5 % im Juli<br />

auf 88,5 %. Die Zahl der Beschäftigten lag<br />

Ende des ersten Halbjahres bei 65.000<br />

Mitarbeitenden. „Unter diesen Vorzeichen<br />

können wir unsere Produktionsprognose<br />

von 10 % Zuwachs im laufenden Jahr erneut<br />

bestätigen“, so Schäfer. Die Entwicklung<br />

im kommenden Jahr sei jedoch von großen<br />

Unsicherheiten geprägt.<br />

www.vdw.de<br />

Inwiefern die Angaben der deutschen<br />

Zulieferer im November belastbar sind, sei<br />

fraglich, so die Argez weiter. Wurde in der<br />

ersten Monatshälfte etwa noch das – in<br />

weiten Teilen des energieintensiven Mittelstands<br />

als enttäuschend beurteilte – Paket<br />

zur Entlastung bei den Energiekosten vorgestellt,<br />

könnte die Unsicherheit nach dem<br />

Verfassungsgerichtsurteil zum Klima- und<br />

Transformationsfonds nun kaum größer<br />

sein. Für die steuerzahlenden deutschen<br />

Zulieferer, die einerseits die Transformation<br />

vollziehen, andererseits diese überhaupt<br />

erst ermöglichen, sei dieser „desaströse<br />

haushaltspolitische Zustand“ inmitten einer<br />

schwachen Konjunktur und strukturellen<br />

geoökonomischen Umbrüchen „nichts<br />

weniger als eine Respektslosigkeit mit<br />

unabsehbaren Folgen“.<br />

www.argez.de<br />

Bild: VDW<br />

Jungheinrich entwickelt sich<br />

in Q3 positiv<br />

Umsatz gesteigert<br />

Der Umsatz und das Ergebnis der<br />

Jungheinrich AG haben sich in den ersten<br />

neun Monaten des Geschäftsjahres <strong>2023</strong><br />

positiv entwickelt. Gleichzeitig habe man<br />

im Jahresverlauf aber auch eine Abschwächung<br />

der Marktnachfrage registriert, so<br />

das Unternehmen. Über alle Geschäftsfelder<br />

hinweg belief sich Jungheinrichs<br />

Auftragseingang im Zeitraum von Januar<br />

bis September <strong>2023</strong> auf rund 3,9 Mrd. €<br />

und lag damit 8 % über dem Vorjahreswert<br />

von rund 3,6 Mrd. €.<br />

Der Auftragsbestand des Neugeschäftes<br />

betrug zum 30. September <strong>2023</strong> insgesamt<br />

rund 1,6 Mrd. €. Das waren 169<br />

Mio. € beziehungsweise 10 % weniger als<br />

ein Jahr zuvor. Hintergrund der Entwicklung<br />

sei unter anderem auch die weitere<br />

Normalisierung der Lieferketten, wodurch<br />

eine effiziente Abarbeitung bestehender<br />

Aufträge erfolgen konnte, teilte Jungheinrich<br />

mit. Der Konzernumsatz erreichte<br />

in den ersten neun Monaten <strong>2023</strong> rund<br />

4,0 Mrd. € und lag damit 18 % über dem<br />

Vorjahreswert. Wesentlicher Wachstumstreiber<br />

war das Neugeschäft.<br />

Jungheinrich rechnet für das Gesamtjahr<br />

<strong>2023</strong> mit einem Auftragseingang zwischen<br />

5,0 Mrd. € und 5,4 Mrd. € (2022:<br />

4,8 Mrd. Euro). Für den Konzernumsatz<br />

wird eine Bandbreite von 5,1 Mrd. € bis<br />

5,5 Mrd. € (2022: 4,8 Mrd. Euro) prognostiziert.<br />

www.jungheinrich.com<br />

Lantek steigert Umsatz<br />

Lantek, ein führendes, multinationales<br />

Unternehmen, das die digitale Transformation<br />

der Blech- und Metallverarbeitung<br />

vorantreibt, hat im Geschäftsjahr<br />

2022/23 einen Umsatzanstieg von<br />

24,9 % auf mehr als 35,3 Mio. € verzeichnet.<br />

In Deutschland hat das Unternehmen<br />

seine Umsätze mit Software für Rohrlaser<br />

um mehr als 35 % gesteigert.<br />

Bild: Jungheinrich<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

41


Messen<br />

und Märkte<br />

Termine<br />

Stahl-Akademie<br />

Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle<br />

Vom 30. bis 31. Januar 2024 findet in<br />

Düsseldorf das Seminar „Korrosionsverhalten<br />

nichtrostender Stähle“ statt. Themen<br />

des von der Stahl-Akademie des Stahlinstituts<br />

VDEh veranstalteten Seminars sind die<br />

richtige Auswahl nichtrostender Stähle, die<br />

Be- und Verarbeitung sowie die richtige<br />

Behandlung der Oberfläche.<br />

Wann: 30./31.01.2024<br />

Wo: Düsseldorf<br />

www.stahl-akademie.de<br />

Rösler Academy<br />

Seminar Gleitschlifftechnik<br />

Vom 6. bis 7. März 2024 findet in der<br />

Rösler Academy das Seminar „Grundlagen<br />

der Strahltechnik“ statt. Teilnehmende<br />

erhalten darin einen umfassenden Überblick<br />

über Strahlverfahren, Maschinen, Entstaubungstechnik<br />

sowie eine Übersicht zu den<br />

beim Strahlen entstehenden Betriebskosten.<br />

Zielgruppe des zweitägigen Seminars<br />

sind Einsteiger in die Strahltechnik sowie<br />

technisches Personal mit unterschiedlicher<br />

Qualifikation aus den Bereichen Produktion,<br />

Arbeitsvorbereitung, Qualitätssicherung,<br />

Entwicklung und Planung.<br />

Wann: 4.-6.3.2024<br />

Wo: Untermerzbach<br />

www.rosler.com<br />

Edelstahl Rostfrei Convent<br />

Performance, Energie, Import<br />

Am 25. Januar 2024 findet im<br />

Landschaftspark Duisburg-Nord der<br />

nächste Edelstahl Rostfrei Convent statt.<br />

Der Edelstahl Rostfrei Convent bietet<br />

Marktteilnehmern aus Industrie, Handel<br />

und Verbrauch die Möglichkeit, sich<br />

umfassend auszutauschen und zu informieren:<br />

Der Edelstahl Rostfrei Convent<br />

beginnt am frühen Nachmittag branchengerecht<br />

im Gebläsehallenkomplex<br />

des Landschaftsparks. Die Raumgestaltung<br />

bietet von Anfang an „standesgemäße“<br />

Möglichkeiten zum Austausch, Netzwerken,<br />

Kontakte pflegen und anbahnen.<br />

Analysten und Experten aus der ersten<br />

Reihe der Branche geben einen Ausblick,<br />

was sie für das kommende von Europas<br />

Rostfrei-Industrie erwarten. Wieder<br />

dabei: Markus Moll, SMR group, der wohl<br />

renommierteste Analyst, wenn es um<br />

Edelstahl Rostfrei geht. Robin Girmes, RM<br />

Energy Weather GmbH, wirft einen Blick<br />

auf Energie-Preismodelle und Christophe<br />

Lagrange von Euranimi informiert über<br />

aktuelle Aktionen aus Brüssel.<br />

Wann: 25.1.2024<br />

Wo: Landschaftspark Duisburg-Nord<br />

www.edelstahl-convent.de<br />

42 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Messekalender<br />

Datum Messe Ort Info<br />

16.–18.01.2024 EUROGUSS, Internationale Fachmesse für Gruckguss, Technik, Prozesse, Produkte Nürnberg www.euroguss.de<br />

16.–19.01.2024 Swissbau, Fachmesse der Bau- und Immobilienwirtschaft in der Schweiz Basel www.swissbau.ch<br />

Immer aktuell<br />

auch auf www.<br />

stahlreport.com<br />

23.–26.01.2024 Nortec, Fachmesse für Produktion Hamburg www.nortec-hamburg.de<br />

30.–31.01.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

13.–15.02.2024 BDS-Seminar: Stahlkunde Dortmund www.stahlhandel.com<br />

20.–22.02.2024 digitalBAU, Fachmesse für digitale Lösungen in der Baubranche Köln www.digital-bau.com<br />

20.–23.02.2024 METAV, 23. Internationale Messe für Technologien der Metallbearbeitung Düsseldorf www.metav.de<br />

21.02.2024 BDS-Seminar: Prüfbescheinigungen Düsseldorf www.stahlhandel.com<br />

03.–06.03.2024 Internationale Eisenwarenmesse Köln www.eisenwarenmesse.de<br />

05.–06.03.2024 BDS-Seminar: Rohre und Rohrzubehör Paderborn www.stahlhandel.com<br />

19.–21.03.2024 LogiMAT, Fachmesse für Intralogistik-Lösungen und Prozessmanagement Stuttgart www.logimat-messe.de<br />

09.–10.04.2024 BDS-Seminar: Blankstahl Hagen www.stahlhandel.com<br />

09.–<strong>12</strong>.04.2024 PaintExpo, Weltleitmesse für industrielle Lackiertechnik Karlsruhe www.paintexpo.de<br />

15.–19.04.2024 wire und Tube, Internationale Fachmesse für Rohr, Röhren, Herstellung und Düsseldorf www.tube.de<br />

Verarbeitung sowie internationale Messe der Draht- und Kabelindustrie<br />

www.wire.de<br />

Treffpunkt Stahlhandel, BDS-Gemeinschaftsstand auf der Tube, Halle 1<br />

15.–19.04.2024 MACH, Internationale Fachmesse für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnologie Birmingham www.machexhibition.com<br />

22.–26.04.2024 Hannover Messe Hannover www.hannovermesse.de<br />

23.–24.04.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

23.–26.04.2024 Control, Internationale Fachmesse für Qualitätssicherung Stuttgart www.control-messe.de<br />

23.–26.04.2024 IFH Intherm Nürnberg www.ifh-intherm.de<br />

28.–30.04.2024 Cutting World, Fachmesse für professionelle Schneidtechnik Essen www.cuttingworld.de<br />

14.–15.05.2024 Green Steel World Essen www.greensteelworld.com<br />

14.–.17.05.2024 GrindingHub – von der Branche für die Branche Stuttgart www.grindinghub.de<br />

04.–05.06.2024 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden II Hamburg www.stahlhandel.com<br />

04.–06.06.2024 LASYS Fachmesse für Systemlösungen für die Laser-Materialbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/lasys<br />

04.–06.06.2024 CastForge, Fachmesse für Guss- und Schmiedeteile mit Bearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/castforge<br />

04.–06.06.2024 Surface Technology Germany 2024, Int. Fachmesse für Oberflächen & Schichten Stuttgart www.surface-technology-germany.de<br />

04.–07.06.2024 Intertool, Österreichs Fachmesse für Fertigungstechnik Wels/Österreich www.intertool.at<br />

11.–13.06.2024 SENSOR + TEST, Messtechnik-Messe Nürnberg www.sensor-test.de<br />

27.–28.08.2024 BDS-Seminar: Qualitäts- und Edelstahl Osnabrück www.stahlhandel.com<br />

03.–04.09.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

10.–11.09.2024 BDS-Seminar: Kessel- und Edelstahlrohre Euskirchen www.stahlhandel.com<br />

10.–14.09.2024 AMB, Internationale Ausstellung für Metallbearbeitung Stuttgart www.messe-stuttgart.de/amb<br />

11.–14.09.2024 GaLaBau, Internationale Leitmesse für Planung, Nürnberg www.galabau-messe.com<br />

Bau und Pflege von Urban-, Grün- und Freiräumen<br />

16.–17.09.2024 BDS-Seminar: Mehr Umsatz, Ertrag und Kunden I Köln www.stahlhandel.com<br />

24.–26.09.2024 FachPack 2024, Fachmesse für Verpackungen, Prozesse und Technik Nürnberg www.fachpack.de<br />

08.–11.10.2024 Motek, Internationale Fachmesse für Produktions- und Montageautomatisierung Stuttgart www.motek-messe.de<br />

08.11.10.2024 Bondexpo, Internationale Fachmesse für Klebtechnologie Stuttgart www.bondexpo-messe.de<br />

10.–11.<strong>12</strong>.2024 BDS-Seminar: Stahleinkauf kompakt Duisburg www.stahlhandel.com<br />

13.–18.01.2025 BAU, Weltleitmesse für Architektur, Materialien, Systeme München www.bau-muenchen.com<br />

07.–10.05.2025 Lamiera Mailand www.lamiera.net<br />

09.–11.05.2025 Made in Steel Mailand www.madeinsteel.it<br />

20.–23.05.2025 Moulding Expo, Internationale Fachmesse Werkzeug-, Modell- und Formenbau Stuttgart www.messe-stuttgart.de/<br />

moulding-expo<br />

24.–27.06.2025 automatica, Weltleitmesse für intelligente Automation und Robotik München www.automatica-munich.com<br />

15.–19.09.2025 SCHWEISSEN & SCHNEIDEN, Weltleitmesse Fügen, Trennen, Beschichten Essen www.schweissen-schneiden.com<br />

14.–16.10.2025 DeburringEXPO Karlsruhe www.deburring-expo.de<br />

04.–07.11.2025 A+A, 2025, Weltleitmesse für Sicherheit und Gesundheit bei Arbeit Düsseldorf www.aplusa.de<br />

Sie möchten Ihre Veranstaltung bei uns im Kalender sehen?<br />

04.–07.11.2025 17. Blechexpo, Internationale Fachmesse für Blechbearbeitung Stuttgart www.blechexpo-messe.de<br />

Kommen Sie gern auf uns zu unter +49 211 86497-0 oder jung-bds@stahlhandel.com<br />

wire und Tube<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

43


Messen<br />

und Märkte<br />

Bericht<br />

Bild: DVS<br />

Podiumsdiskussion<br />

zur Lage der<br />

Stahlindustrie:<br />

Moderatorin Nadine<br />

Pungs lenkte<br />

das Gespräch<br />

zwischen Dr. Martin<br />

Theuringer<br />

(Geschäftsführer<br />

der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl),<br />

Dr. Peter Maagh<br />

(Vorstand von<br />

Dillinger und Saarstahl)<br />

und Felix<br />

Schmitz (CEO von<br />

Kloeckner Metals<br />

Germany)<br />

Hüttentag <strong>2023</strong><br />

Standortbestimmung der Stahlindustrie<br />

Die Stahlbranche hat die Herausforderungen der Klimawende angenommen und milliardenschwere<br />

Investitionsprogramme zur Dekarbonisierung gestartet. Die hohen Energiepreise sind allerdings eine Hürde, die nur<br />

durch wirtschaftspolitische Unterstützung überwunden werden kann, denn „grüner“ Stahl ist für die Gesellschaft<br />

unverzichtbar. Die Ablösung der Hochöfen durch klimafreundliche Direktreduktionsanlagen und der dadurch entstehende<br />

Bedarf an großen Mengen grünen Stroms und Wasserstoffs sind nur einige der konkreten Themen, die derzeit diskutiert<br />

werden. Wirtschaftliche Lösungen dafür standen im Mittelpunkt des Hüttentags <strong>2023</strong>, für den die DVS Media GmbH und<br />

die Messe Essen GmbH als gemeinsame Veranstalter eine mehr als positive Bilanz ziehen.<br />

320 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer sowie 26 ausstellende<br />

Unternehmen und Sponsoren diskutierten<br />

am 16. November in Networking-Gesprächen,<br />

vor allem aber<br />

in Fachvorträgen, Keynotes und<br />

einer Podiumsdiskussion im Glasfoyer<br />

Ost der Messe Essen über die<br />

Stahlbranche in der Energie- und<br />

Klimawende. Unter der Schirmherrschaft<br />

von Essens Oberbürgermeister<br />

Thomas Kufen bot der Hüttentag<br />

<strong>2023</strong> viel Input zu praxisgerechten<br />

Lösungen für die Stahlindustrie.<br />

Grüner Stahl sichert<br />

technologischen Vorsprung<br />

Den Auftakt bildete der Eröffnungsvortrag<br />

von Dr. Martin Theuringer,<br />

Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung<br />

Stahl, zum Thema „Auf<br />

dem Weg zum Grünen Stahl: Was<br />

die Stahlindustrie jetzt braucht für<br />

eine erfolgreiche Transformation“.<br />

In ihren Vorträgen erläuterten<br />

Dr. Peter Maagh, Vorstand von Dillinger<br />

und Saarstahl, und Felix<br />

Schmitz, CEO von Kloeckner Metals<br />

Germany, wie der technologische<br />

Vorsprung mit grünem Stahl gesichert<br />

werden kann – und dass grüner<br />

Stahl aus Kundensicht absolut<br />

positiv bewertet wird.<br />

Am Nachmittag fanden zweizügig<br />

sechs Sessions mit insgesamt 22<br />

Fachvorträgen statt, die konkrete<br />

Aspekte der Energie- und Klimawende<br />

für die Stahlindustrie thematisierten.<br />

So widmeten sich die verschiedenen<br />

Fachvorträge im ersten<br />

Zug „Dekarbonisierten Prozessrouten<br />

und Lieferketten“, der „Digitalisierung<br />

in Energiemanagement und<br />

Kommunikation“ und der „Automatisierten<br />

Produktionstechnik 4.0“.<br />

Der zweite Vortragszug stellte „Das<br />

digitalisierte Stahlwerk“ (I + II) und<br />

„Stahl in der Circular Economy“ in<br />

den Fokus der einzelnen Fachvorträge.<br />

Hüttenabend zum Netzwerken<br />

Mit einem zusammenfassenden<br />

Ausblick wurden die Teilnehmer,<br />

Gäste und Austeller dann am Abend<br />

aus der rundum gelungenen Veranstaltung<br />

verabschiedet. Viele der im<br />

Laufe des Tages aufgezeigten Lösungen<br />

wurden später beim geselligen<br />

Hüttenabend weiter diskutiert, der<br />

mit einem Grußwort von Thomas<br />

Kufen, Oberbürgermeister der Stadt<br />

Essen, eingeläutet wurde. Besucher,<br />

Aussteller und Sponsoren nutzen<br />

den lockeren Rahmen des gut<br />

besuchten Hüttenabends natürlich<br />

auch zum Netzwerken.<br />

Auch Dirk Sieben, Geschäftsführer<br />

der DVS Media GmbH, zieht ein<br />

positives Resümee der diesjährigen<br />

Veranstaltung: „Die Vorträge und<br />

Diskussionen des heutigen Tages<br />

haben gezeigt, dass der Hüttentag<br />

einmal mehr dazu beitragen konnte,<br />

Lösungen für die enormen Herausforderungen<br />

aufzuzeigen, vor denen<br />

die Stahlbranche steht. Wir freuen<br />

uns sehr, dass unser Veranstaltungsformat<br />

dazu beiträgt, die<br />

Akteure zusammenzubringen und<br />

den Ideenaustausch untereinander<br />

zu fördern.“ 2<br />

Der nächste Hüttentag ist für den<br />

19. November 2024 an gleicher<br />

Stelle geplant.<br />

www.home-of-steel.de/<br />

huettentag<br />

44 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Allianz Trade-Studie<br />

52 Mrd. € bis zur Klimaneutralität<br />

Das verarbeitende Gewerbe ist aktuell für etwa ein Viertel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.<br />

Fast drei Viertel davon entfallen auf die Eisen- und Stahlindustrie, die Chemiebranche sowie auf die Produktion von<br />

Zement und anderen nicht-metallischen Mineralien. Mit kumulierten Investitionen von 2,7 Billionen € könnte das<br />

verarbeitende Gewerbe jedoch bis zum Jahr 2050 deutlich über 90 % der Emissionen vermeiden. Für „Net Zero“ im<br />

verarbeitenden Gewerbe müssten in Deutschland 52,4 Mrd. € investiert werden. Zu diesem Schluss kommt eine Studie<br />

des Kreditversicherers Allianz Trade.<br />

Quelle: IndustryPLAN, Allianz Research.<br />

Notwendig ist dazu ein ganzes<br />

Maßnahmenpaket: Die Energieeffizienz<br />

muss erhöht werden, statt<br />

Kohle, Öl und Gas müssen Wasserstoff<br />

und Biomasse als Brennstoff<br />

verwendet werden und die Erzeugung<br />

von Wärme muss elektrisch<br />

erfolgen, beispielsweise über industrielle<br />

Wärmepumpen. Da manche<br />

Emissionen auch dann noch nicht<br />

vermieden werden können, müssen<br />

zusätzlich Technologien zur Kohlendioxidabscheidung<br />

und dauerhaften<br />

Lagerung eingeführt werden.<br />

Gute Aussichten für grüne<br />

Industrie-Revolution<br />

„Jede Krise ist auch eine Chance:<br />

Wenn Industrie und Politik die<br />

Investitionsbedarf im Industriesektor der EU-28 zur Erreichung von<br />

Netto-Null-Emissionen (in Mrd. Euro)<br />

<strong>12</strong>0<br />

100<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

Andere<br />

Papier und Zellstoffe<br />

Nicht-metallische Mineralien<br />

Nichteisenmetalle<br />

Eisen und Stahl<br />

Gießereien<br />

Chemie<br />

2030 2050<br />

aktuelle Energiekrise als Chance<br />

ansehen und jetzt entsprechende<br />

Maßnahmen einleiten, stehen die<br />

Aussichten für eine grüne Industrie-Revolution<br />

sehr gut“, sagt Markus<br />

Zimmer, Senior Volkswirt bei<br />

Allianz Trade. „Die Kohlendioxidemissionen<br />

des gesamten Sektors<br />

können mit verbesserten Prozessen,<br />

nachhaltigen Brennstoffen und<br />

Elektrifizierung bis 2050 auf nahezu<br />

Null reduziert werden. Erforderlich<br />

sind dafür kumulierte Investitionen<br />

in Höhe von 2,7 Bill. €.“<br />

Von diesen benötigten weltweiten<br />

Investitionen entfallen etwa 8 %<br />

auf die Europäische Union (EU) –<br />

das sind umgerechnet 210 Mrd. €.<br />

Die Hälfte davon allein sind für<br />

Investitionen in die Elektrifizierung<br />

notwendig. Der Rest verteilt sich zu<br />

fast gleichen Teilen auf die Nutzung<br />

von Wasserstoff, innovative Produktionsverfahren<br />

und neue Technologien.<br />

„Hinzu kommen dann noch<br />

zusätzliche Investitionen von 330<br />

Mrd. € in der EU, um die Restemission<br />

einzufangen und dauerhaft zu<br />

lagern. Das ist insgesamt also<br />

46 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


04<br />

The starting point<br />

21<br />

Aluminum industry<br />

and other nonferrous<br />

metals<br />

08<br />

The options for the<br />

net-zero race<br />

24<br />

Foundries<br />

<strong>12</strong><br />

Cement industry<br />

and other nonmetallic<br />

minerals<br />

27<br />

Pulp and paper<br />

05 April <strong>2023</strong><br />

15<br />

Chemicals<br />

30<br />

Food, drink and<br />

tobacco<br />

18<br />

Iron, steel and<br />

aluminum<br />

wesentlich teurer. Im direkten Vergleich<br />

ist es also sinnvoll, zunächst<br />

so viele Emissionen wie möglich zu<br />

vermeiden“, sagt Zimmer.<br />

Um den Finanzierungsbedarf<br />

für die Vermeidung von Emissionen<br />

zu decken, müssen die EU 28-Länder<br />

zwischen 2020 und 2030 jährlich<br />

3 Mrd. € (Deutschland: 0,7 Mrd.<br />

€) und von 2030 bis 2050, wenn die<br />

Technologien für den großtechnischen<br />

Einsatz bereit sind, 9 Mrd. €<br />

pro Jahr investieren (Deutschland:<br />

2,3 Mrd. €). Hinzu kommen auch<br />

hier die Zusatzkosten für die Bindung<br />

und Lagerung der Restemissionen.<br />

Deutschland: 52,4 Mrd. € an<br />

Investitionen für „Net Zero“<br />

„Das verarbeitende Gewerbe ist in<br />

Deutschland eine wichtige Stellschraube<br />

für eine letztlich erfolgreiche<br />

Energiewende und die Einhaltung<br />

der Klimaziele“, sagt<br />

Zimmer. „Die Dekarbonisierung hat<br />

zwar ihren Preis, könnte der hiesigen<br />

Industrie aber zu einer deutlich<br />

Nordwest wirbt für sich als Top-Arbeitgeber<br />

„Tag des Handballs“<br />

„job gesucht. heimat gefunden.“ –<br />

Mit diesem Slogan war Nordwest im November<br />

beim „Tag des Handballs“ in München<br />

präsent. Als Sponsor des Deutschen Handballbundes<br />

(DHB) stellt das Verbundunternehmen<br />

derzeit sein Employer Branding in<br />

den Vordergrund, um die Attraktivität von<br />

Nordwest als Arbeitgeber zu stärken. So<br />

war der Slogan schon im Januar <strong>2023</strong> bei<br />

der Handball-Weltmeisterschaft der Herren<br />

in Polen und Schweden als Bandenwerbung<br />

zu sehen, und im Sommer bei der U21-Junioren-WM<br />

in Deutschland und Griechenland.<br />

Nordwest ist beim „Tag des Handballs“<br />

jedoch nicht nur als attraktiver Arbeitgeber<br />

aufgetreten, sondern hat das Sportevent<br />

außerdem genutzt, um eine gute, gemeinsame<br />

Zeit mit seinen Fachhandelspartnern zu<br />

verbringen. Das Verbundunternehmen hatte<br />

dazu an rund 50 interessierte Fachhandelspartner<br />

eine Einladung ausgesprochen. Im<br />

Olympiapark München spielte die deutsche<br />

Handball-Nationalmannschaft der Männer<br />

gegen Ägypten, die der Frauen gegen<br />

Die Nordwest-Bandenwerbung beim „Tag des Handballs“<br />

Ungarn und die weibliche U18-Nationalmannschaft<br />

gegen die Türkei – Spitzensport<br />

und Spaß für die ganze Familie.<br />

Bevor es in die Halle ging, stimmte Nordwest-Vorstand<br />

Jörg Simon gemeinsam<br />

mit dem Handballexperten Axel Kromer,<br />

Vorstand Sport beim DHB, die Fachhandelspartner<br />

auf diesen Tag ein. Anschließend<br />

verbesserten Planungssicherheit<br />

verhelfen und zeitgleich den Weg in<br />

eine erfolgreiche Zukunft ebnen. In<br />

Deutschland sind dafür bis 2050<br />

kumulierte Investitionen von 52,4<br />

Mrd. € notwendig, der Löwenanteil<br />

davon in der Eisen- und Stahlindustrie<br />

(16,7 Mrd. €), in der Zellstoffund<br />

Papierindustrie (16,3 Mrd. €)<br />

sowie in der Chemiebranche (9,51<br />

Mrd. €).“<br />

Für die Industrie könnten sich<br />

diese Investitionen angesichts der<br />

höheren Effizienzen und der erwarteten<br />

Amortisierung von Investitionssummen<br />

durchaus lohnen:<br />

„Durch die Investitionen würden<br />

die industriellen CO 2 -Emissionen in<br />

der EU um 265 Mio. t gesenkt, das<br />

entspricht 92 % der aktuellen Emissionen“,<br />

sagt Zimmer. „Um eine<br />

Tonne CO 2 pro Jahr zu vermeiden<br />

sind also durchschnittlich Investitionen<br />

von 790 € notwendig. Bei<br />

dem aktuellen CO 2 -Preis würde sich<br />

die Investitionssumme also nach<br />

acht Jahren amortisieren.“<br />

https://bit.ly/allianz-studie<br />

CO 2 -Intensität der Stahlproduktion (in t CO 2 /t Stahl)<br />

Elektrolichtbogenofen + kohlenstofffreie Energie 0,1<br />

Elektrolichtbogenofen 0,4<br />

Hochofen + CCS 0,9<br />

Direktreduktion (DRI) 1,1<br />

Hochofen mit Biobrennstoffen 1,1<br />

Hochofen mit bester Technologie 1,9<br />

Allianz Research<br />

wurde zusammen bei den Spielen mitgefiebert,<br />

sich im VIP-Bereich gestärkt und<br />

die vielen Aktionen in der Olympiahalle<br />

besucht, etwa der Infostand von Nordwest,<br />

bei dem es grüne Zuckerwatte für Kinder<br />

gab und ein Gewinnspiel für die Erwachsenen.<br />

Nordwest als Arbeitgeber: https://<br />

karriere.nordwest.com<br />

Photo by Ant Rozetsky on Unsplash<br />

The green<br />

industrial revolution<br />

Investment pathways to decarbonize the<br />

industrial sector in Europe<br />

Hochofen 2,3<br />

Allianz<br />

Trade<br />

Bild: Nordwest Quelle: ETC (2020), Allianz Research<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

47


Wissenswertes<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Prozessautomation<br />

Wie Mitarbeitende den Weg zum Erfolg gestalten<br />

Die Automatisierung von Prozessen trägt zur Entlastung von Mitarbeitenden bei und kann bei steigendem<br />

Arbeitsvolumen Arbeitsschritte optimieren. Doch abseits der technischen Implementierung birgt der wahre Erfolg einer<br />

Automatisierung eine oft übersehene Komponente – die Beteiligung und Mitwirkung der Mitarbeitenden. Denn die beste<br />

Technologie nützt wenig, wenn diese die Neuerung nicht mittragen.<br />

Oft scheitern Transformationsprozesse<br />

an der Vernachlässigung<br />

der menschlichen Komponente.<br />

Ein professionelles Changemanagement<br />

ermöglicht hingegen<br />

einen positiveren Projektverlauf,<br />

bessere Zielerreichung und nachhaltige<br />

Ergebnisse. So zeigte es<br />

sich, dass Projekte, die ein hervorragendes<br />

Changemanagement aufweisen,<br />

eine siebenfach höhere<br />

Erfolgswahrscheinlichkeit haben.<br />

Bei Transformationsprozessen<br />

sind Mitarbeitende und Fachpersonal<br />

nicht nur passive Akteure, sondern<br />

zentrale Mitgestalter. Bei der<br />

Einführung von Prozessautomatisierung<br />

durchlaufen sie verschiedene<br />

Phasen und reagieren auf die<br />

Veränderung ihres Gewohnheitsraums.<br />

Dabei gilt es, die vollständige<br />

Integration der neuen Tools in<br />

ihren Alltag schnellstmöglich und<br />

ohne große Verluste zu erreichen.<br />

Ein ausgewogenes Changemanagement<br />

schafft dabei ein Gleichgewicht<br />

zwischen Technologie und<br />

Fujitsu Services GmbH<br />

Stefan Denz<br />

Direcor Consulting Services<br />

stefan.denz@fujitsu.com<br />

Menschen und ermöglicht einen<br />

reibungslosen Übergang für die<br />

Anwender.<br />

Wie sorgen Sie dafür, dass Mitarbeitende<br />

die Neuerung mittragen<br />

und das Projekt zum Erfolg führen?<br />

Betroffene Gruppen identifizieren<br />

Zunächst müssen betroffene Gruppen<br />

identifiziert werden. Eine transparente<br />

und strukturierte Kommunikation<br />

im Umgang bei den von den<br />

Veränderungen ist dabei ein Schlüsselfaktor.<br />

Sollen technische Neuerungen,<br />

wie die Automatisierung<br />

von Arbeitsschritten, erfolgreich<br />

realisiert werden, müssen die<br />

Anwender mit dem passenden Maß<br />

an Kommunikation und Schulungen<br />

angesprochen werden.<br />

Machen Sie Betroffene zu<br />

Beteiligten<br />

Ziel ist es, die Bereitschaft der Mitarbeitenden<br />

zu fördern, sich an der<br />

Veränderung zu beteiligen. Damit<br />

werden Betroffene zu Beteiligten<br />

gemacht und schlussendlich Akzeptanz<br />

geschaffen. Dieser Zustand<br />

wird durch die Vermittlung von<br />

Wissen, Legitimation von Maßnahmen,<br />

Schaffung von Dialog und Partizipation<br />

erreicht.<br />

Erfolgreiches Changemanagement<br />

durch Einsatz eines<br />

Multiplikatoren-Netzwerks<br />

Ein bewährter Ansatz ist das Community-Building.<br />

Ausgewählte<br />

Mitarbeitende beteiligen sich an<br />

dem Change-Prozess und motivieren,<br />

schulen und inspirieren strategisch<br />

und strukturiert ihre Kollegen.<br />

Sie fungieren auch als<br />

Vermittler bei Widerständen. Der<br />

Einsatz von Multiplikatoren und<br />

der Aufbau eines entsprechenden<br />

Netzwerks ist ein Accelerator bei<br />

der erfolgreichen Einführung<br />

eines Tools.<br />

Auch bei der Einführung von<br />

Prozessautomatisierung zeigt sich,<br />

dass der Aufbau eines Expertenund<br />

Botschafter-Netzwerks das Rollout<br />

in die Breite zu einem großen<br />

Maße unterstützt. Mitarbeitende<br />

werden mit diesem Ansatz gezielt<br />

geschult und übernehmen anschließend<br />

als Multiplikatoren die Kommunikation<br />

mit weiteren Anwendern.<br />

So wird nicht nur mit<br />

aufkommenden Widerständen<br />

geeignet umgegangen, sondern das<br />

Netzwerk trägt auch einen großen<br />

Beitrag zur Prozessbewertung und<br />

zum Aufbau einer robusten Pipeline<br />

bei. 2<br />

48 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Illustration des neuen<br />

Trockengüterschiffes<br />

für Salzgitter Flachstahl<br />

HGK Shipping und Salzgitter Flachstahl<br />

Nachhaltiges Trockengüterschiff beauftragt<br />

Bild: HGK Shipping)<br />

Der Geschäftsbereich Shipping der<br />

Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) baut<br />

ein neues, emissionsarmes Trockengüterschiff,<br />

das speziell auf die Anforderungen<br />

von Salzgitter Flachstahl zugeschnitten ist.<br />

Das Binnenschifffahrtsunternehmen der<br />

HGK-Gruppe hat den entsprechenden Neubau<br />

nun bei der Werft De Gerlien van Tiem<br />

im niederländischen Druten in Auftrag gegeben.<br />

Mit einem diesel-elektrischen Antrieb<br />

und Solar-Paneelen ausgestattet sowie<br />

„Future-Fuel-Ready“ konstruiert, soll das<br />

neue Transportschiff gezielt zu den Nachhaltigkeitsbestrebungen<br />

der HGK Shipping und<br />

der Salzgitter AG beitragen. Mit Indienststellung<br />

soll ein Schiff innerhalb des kürzlich<br />

geschlossenen Time-Charter-Vertrages der<br />

beiden Partner ersetzt werden. Das Trockengüterschiff<br />

soll im Juli 2025 in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Die Konzeption des Trockengüterschiffes<br />

für die Stahl-Lieferkette wurde durch das<br />

Team des HGK Shipping Design Centers<br />

erarbeitet. Diesel-elektrisch angetrieben<br />

werde das Schiff so konstruiert, dass es<br />

auf zukunftsweisende Antriebssysteme und<br />

Treibstoffarten umgerüstet werden könne.<br />

Auf den Lukendeckeln werden zusätzlich<br />

Solarpaneele installiert, um klimaneutral<br />

elektrische Energie zu gewinnen und diese<br />

neben der Einspeisung in das Bordstromnetz<br />

erstmalig auch in den Antriebsstrang<br />

zu integrieren. In Abmessungen, Design und<br />

Gestaltung des Laderaums ist das Gütermotorschiff<br />

explizit auf die Bedürfnisse<br />

der Salzgitter AG ausgerichtet. Bei einer<br />

Länge und Breite von 86 x 9,5 m hat das<br />

kanalgängige Schiff eine Tragfähigkeit von<br />

1.535 t. Es soll im Wechselverkehr zwischen<br />

den Salzgitter-Standorten und den Kunden<br />

in den Niederlanden und Belgien eingesetzt<br />

werden, beispielsweise um Stahlschrotte zu<br />

transportieren.<br />

www.hgk.de<br />

www.salzgitter-flachstahl.com<br />

ISER-Merkblatt 831<br />

Edelstahl Rostfrei in<br />

Schwimmbädern<br />

Beim Bau und der Einrichtung von<br />

Schwimmbadanlagen wird nichtrostender<br />

Stahl vielfältig eingesetzt, von Blechen für<br />

Becken und Überlaufrinnen, über Rohre für<br />

Geländer und Einstiegstreppen bis hin zu<br />

Profilen für Unterwasserbeleuchtung oder<br />

Installationseinrichtungen.<br />

Das Merkblatt 831 „Edelstahl Rostfrei in<br />

Schwimmbädern“ der Informationsstelle<br />

Edelstahl Rost- frei (ISER) beleuchtet alle<br />

technischen Aspekte, die bei der Planung,<br />

beim Bau und auch beim Betrieb von<br />

Schwimmeinrichtungen aus nichtrostendem<br />

Stahl zu berücksichtigen sind:<br />

z Welcher Werkstoff ist für welche korrosive<br />

Belastung geeignet?<br />

z Was ist bei der Konstruktion zu empfehlen<br />

bzw. zu vermeiden?<br />

z Wie und mit welchen Mitteln sind die Elemente<br />

aus nichtrostendem Stahl zu reinigen,<br />

für einen dauerhaften Badespaß?<br />

z Welche Vorgaben gibt es seitens des DIN,<br />

des DIBt und der Deutschen Gesellschaft<br />

für das Badewesen e.V.?<br />

Über den Einsatz von nichtrostendem<br />

Stahl im Schwimmbadbau deutlich hinaus<br />

geht das Merkblatt 830. Hierin wird<br />

neben den Schwimmbadwässern auch auf<br />

Trinkwasser-Installationen, auf die Behandlung<br />

von Abwasser und auf Kühlwässer<br />

eingegangen. Vorangestellt werden in<br />

der Broschüre die Korrosionsarten bei<br />

Merkblatt 831<br />

Edelstahl Rostfrei in Schwimmbädern<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

3. überarbeitete Auflage<br />

2016; 11 S., A4,<br />

1 Tabelle, 8 Abb.,<br />

Best.-Nr. MB 831<br />

Merkblatt 830<br />

Edelstahl Rostfrei<br />

in chloridhaltigen Wässern<br />

Informationsstelle Edelstahl Rostfrei<br />

3. überarbeitete Auflage<br />

20<strong>12</strong>; 16 S. A4;<br />

8 Abb., 1 Tabelle ;<br />

Best.-Nr. MB 830<br />

nichtrostenden Stählen, die Berechnung<br />

der Wirksummen (im Englischen: Pitting<br />

Resistance Equivalent Number – PREN) und<br />

die Einteilung in die Stahlgruppen und deren<br />

Anwendungsfelder.<br />

Info & kostenloser Download unter<br />

www.edelstahl-rostfrei.de<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

49


XXXXXXXX<br />

Lifesteel<br />

Bericht/Nachrichten<br />

Mit Stahl von Arcelormittal<br />

Die schöne Form der Stahlkunst<br />

Die Werke des belgischen Bildhauern fallen direkt ins Auge: Der<br />

Künstler hat sich auf große Stahlskulpturen spezialisiert. Mit seiner<br />

Kunst, die in mehreren Städten Belgiens zu sehen ist, verfolgt er das Ziel,<br />

Kunst für jedermann zugänglich zu machen und zugleich seine populäre<br />

Interpretation bestimmter Themen wie Mathematik, Physik und Philosophie<br />

mit jungen Menschen zu teilen. "Sie sind die Erwachsenen von morgen,<br />

die weiterhin eine bessere Zukunft aufbauen werden“, so der Künstler.<br />

Bilder: Michaelangelo Circo<br />

Die zu Arcelormittal gehörende Industeel Belgium hat Michaelangelo<br />

Circo mit der Lieferung von zwölf Stahlbleche in der Güte S355 unterstützt.<br />

Die im Werk von Charleroi hergestellten und mit allen herkömmlichen<br />

Verfahren schweißbaren Bleche wurden für Werke wie „Das goldene<br />

Auge“, „Rectosa“, „Plasma – EMC“ und „My Entanglement“ verwendet.<br />

www.industeel.be, https://circo.be<br />

Plasma – EMC<br />

Bilder: Sennebogen<br />

Platonic solids<br />

50 <strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23


Rectosa<br />

NASCITÀ di Michelangelo<br />

Impressum<br />

STAHLREPORT<br />

Nachrichten aus Handel,<br />

Produktion und Verarbeitung<br />

Offizielles Organ des<br />

BDS-Fernstudiums<br />

Herausgeber:<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Redaktion: Markus Huneke<br />

(Chefredakteur)<br />

Telefon +49 211 86497-24<br />

Huneke-BDS@stahlhandel.com<br />

Anzeigen:<br />

Ksenija Sandek<br />

Telefon +49 211 86497-21<br />

Sandek-BDS@stahlhandel.com<br />

Verlag:<br />

BDS AG<br />

Wiesenstraße 21<br />

40549 Düsseldorf<br />

Telefon +49 211 86497-0<br />

Telefax +49 211 86497-22<br />

Layout und Herstellung:<br />

auhage|schwarz, Leichlingen<br />

Erscheinungsweise:<br />

monatlich (10 Hefte/Jahr)<br />

Anzeigenpreis:<br />

Zur Zeit gilt die Preisliste Nr. 40<br />

Bezugspreis:<br />

Jährlich 65 € im Inland und 70 € im<br />

Ausland zuzüglich Versandspesen und<br />

Mehrwertsteuer. Abbestellungen sind<br />

lediglich unter Einhaltung einer dreimonatigen<br />

Kündigungsfrist zum Jahresende<br />

möglich. Für die Mitglieder des<br />

BDS und die Teilnehmer im BDS-Fernstudium<br />

ist der Bezug eines Exemplars<br />

der Fachzeitschrift „<strong>Stahlreport</strong>“ im<br />

Mitgliedsbeitrag bzw. in der Studiengebühr<br />

enthalten. Ein Nachdruck ist<br />

nur mit ausdrücklicher Genehmigung<br />

der Redaktion gestattet.<br />

Für unverlangt eingesandte Manuskripte<br />

oder Fotos übernehmen Herausgeber,<br />

Redaktion und Verlag keine<br />

Gewähr. Namentlich oder mit Initialen<br />

gekennzeichnete Beiträge vertreten<br />

eine vom Herausgeber unabhängige<br />

Meinung der Autoren.<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit<br />

wird mitunter auf die gleichzeitige Verwendung<br />

männlicher und weiblicher<br />

Sprachformen verzichtet. Sämtliche<br />

Personenbezeichnungen gelten gleichwohl<br />

für beiderlei Geschlechter.<br />

Außerdem bittet die Redaktion um<br />

Verständnis, dass insbesondere Firmennamen<br />

je Artikel in der Regel nur<br />

einmal in ihrer werbeorientierten Form<br />

verwendet und entsprechende Begriffe<br />

häufig eingedeutscht werden.<br />

International Standard Serial Number:<br />

ISSN 0942-9336<br />

Diese Zeitschrift wurde aus umweltschonendem<br />

Papier hergestellt.<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt<br />

eine Beilage der BDS AG, Bundesverband<br />

Deutscher Stahlhandel bei.<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>12</strong>|23<br />

51


BERUFSBILDUNG 2024<br />

SEMINARE BEIM BDS<br />

SEMINARTHEMA TERMIN ORT<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 30.–31.01.2024 DUISBURG<br />

STAHLKUNDE 13.–15.02.2024 DORTMUND<br />

PRÜFBESCHEINIGUNGEN UND PRODUKTHAFTUNG 21.02.2024 DÜSSELDORF<br />

ROHRE AUS C-STÄHLEN 05.–06.03.2024 PADERBORN<br />

BLANKSTAHL 09.–10.04.2024 HAGEN<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 23.–24.04.2024 DUISBURG<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN II 04.–05.06.2024 HAMBURG<br />

QUALITÄTS- UND EDELSTAHL 27.–28.08.2024 OSNABRÜCK<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 03.–04.09.2024 DUISBURG<br />

KESSEL- UND EDELSTAHLROHRE 10.–11.09.2024 EUSKIRCHEN<br />

MEHR UMSATZ, ERTRAG UND KUNDEN I 16.–17.09.2024 KÖLN<br />

STAHLEINKAUF KOMPAKT 10.–11.<strong>12</strong>.2024 DUISBURG<br />

»<br />

INFOS<br />

Diese Übersicht gibt den aktuellen Stand der Seminarplanungen wieder. Änderungen sind vorbehalten. Über weitere Details<br />

sowie zu den Anmeldemöglichkeiten informieren Sie sich bitte unter www.stahlhandel.com.<br />

& ANMELDUNG<br />

www.stahlhandel.com/seminare<br />

Bundesverband Deutscher Stahlhandel BDS AG · Wiesenstraße 21 · 40549 Düsseldorf · info-bds@stahlhandel.com

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