HEV-Magazin Juni 2024 | WEST

GARTEN
Schmetterlinge
«Sei vorsichtig mit deinen Wünschen, sie könnten in Erfüllung
gehen», ein Spruch, von dem wir hofften, dass er sich beim
Besuch im Garten der Familie Schwaller in der Thaler Gemeinde
Laupersdorf bewahrheiten würde. Wir wünschten uns, dass ein
grosser, bunter Schmetterling auf einer Hand landet, damit wir ihn
fotografieren können ...
Der Kleine Fuchs ist einer der grössten
heimischen Schmetterlinge. Er kann bis zu
75 mm Flügelspanne haben. Fotos: adobe/meo
Prächtige, dunkle Farben zeichnen den
auch bei uns vorkommenden Admiral aus.
Florian Schwaller, Berater für naturnahe
Gärten und freier Mitarbeiter des
Naturparks Thal hat uns – Franziska
Arnold, Biologin und Projektleiterin im Naturpark
Thal, Maja Emch und mich – in den
Garten seiner Eltern eingeladen, um uns
einiges über Schmetterlinge zu berichten
und den vorbildlichen naturnahen Garten
zu zeigen. Wir waren gespannt auf
einen Garten voller Schmetterlinge.
Ausserdem hatten wir
die Vorstellung, ein tolles Foto
von einem Schmetterling auf
einer Hand machen zu können.
Um es vorwegzunehmen: Wie
man auf dem Foto links sieht,
ist der Wunsch in Erfüllung gegangen,
aber anders als gedacht
…
Boten des Frühlings
Bei der Terminwahl war das
Glück auf unserer Seite, denn
das Wetter muss schön, warm
und windstill sein, damit
Schmetterlinge fliegen. Nicht
umsonst bezeichnet man die
bunten Insekten auch als Boten
des Frühlings und des schönen
Wetters. Bei einer Tasse Brombeerblättertee
im Garten der
Schwallers erzählten uns Florian
Schwaller und Franziska Arnold
uns einiges über das Leben
der Sommervögel.
Man kann die Entwicklung von
Schmetterlingen in vier Stadien
einteilen. Die jeweiligen
Stadien dauern je nach Art verschieden
lang. Bei fast allen Arten können alle Stadien
gleichzeitig anzutreffen sein. Viele
Arten produzieren mehr als eine Generation
pro Jahr.
Eistadium: Dies dauert meistens einige
Tage.
Raupenstadium: Nach dem Schlüpfen
fressen die Raupen ihre Eihülle; sie fressen
in diesem Stadium viel und werden
schnell grösser. Dabei verzehntausendfachen
sie ihr Gewicht. Einige sind auf spezielle
Pflanzenarten angewiesen, andere
sind etwas flexibler. Durchschnittlich
dauert das Raupenstadium einige Tage –
es kann aber auch von einigen Tagen bis
mehrere Jahre (Hochgebirgsfalter) variieren.
Die Raupenhaut ist nicht elastisch,
deshalb muss sie sich häuten.
Puppenstadium: Wenn die Raupe ausgewachsen
ist, sucht sie sich einen Ort,
um sich zu verpuppen. Normalerweise
dauert dieses Stadium zwei Wochen.
In der Puppe findet die Metamorphose
statt: Die Raupe verwandelt sich in einen
Schmetterling.
Flugstadium: Die meisten Tagfalter leben
drei bis fünf Wochen. Die Schmetterlinge
suchen sich einen Paarungspartner.
Das Weibchen legt dann bei der richtigen
Futterpflanze zwischen 50 und 3000 Eier.
Mehr als 50 Prozent der Tagfalter überwintern
als Puppe, etwa 40 Prozent als
Raupe, etwas weniger als 5 Prozent im
Eistadium und nur 1 Prozent als erwachsene
Falter.
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