Wie können sozial benachteiligte Kids und Teens in christliche ...

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29.12.2012 Aufrufe

» Wie können sozial benachteiligte Kids und Teens in christliche Gemeinden integriert werden?« – Ein Praxisbericht aus Dresden– von Johannes Oßwald stellvertretender Leiter im stoffwechsel e.V. www.stoffwechsel.com osswald@stoffwechsel.com Johannes Oßwald (34 Jahre) arbeitet seit 2004 im stoffwechsel e.V., einem sozialdiakonischen und freien Jugendhilfeträger und ist hauptverantwortlich für die Zweigstelle in Dresden-Pieschen. Mit seiner Frau Damaris zusammen haben sie drei eigene Kinder (Nathanael, Salome und Timea).

» <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong><br />

<strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden?«<br />

– E<strong>in</strong> Praxisbericht aus Dresden–<br />

von Johannes Oßwald<br />

stellvertretender Leiter im stoffwechsel e.V.<br />

www.stoffwechsel.com<br />

osswald@stoffwechsel.com<br />

Johannes Oßwald (34 Jahre) arbeitet seit 2004 im stoffwechsel e.V., e<strong>in</strong>em <strong>sozial</strong>diakonischen<br />

<strong>und</strong> freien Jugendhilfeträger <strong>und</strong> ist hauptverantwortlich für die<br />

Zweigstelle <strong>in</strong> Dresden-Pieschen. Mit se<strong>in</strong>er Frau Damaris zusammen haben sie drei<br />

eigene K<strong>in</strong>der (Nathanael, Salome <strong>und</strong> Timea).


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 1<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

Inhaltsverzeichnis ................................................................................................................1<br />

1. Vorwort........................................................................................................................2<br />

2. Geschichte ...................................................................................................................2<br />

3. Die Zielgruppe.............................................................................................................3<br />

Versorgung..................................................................................................................................................... 3<br />

Eltern als positive Vorbilder......................................................................................................................... 4<br />

Sicherheit durch Regeln................................................................................................................................ 4<br />

Beide Elternteile zusammen ......................................................................................................................... 5<br />

Urvertrauen.................................................................................................................................................... 5<br />

Gr<strong>und</strong>liebe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>annahme ................................................................................................................... 6<br />

Förderung – charakterlich, schulisch, <strong>in</strong>dividuell ....................................................................................... 6<br />

Geistliche Förderung..................................................................................................................................... 7<br />

4. Weg der Integration <strong>in</strong> unsere <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den ................................................8<br />

4.1. Die <strong>in</strong>tegrierende Geme<strong>in</strong>de ................................................................................................................. 8<br />

4.2. Integrierende Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> heißt praktisches sowie <strong>in</strong>haltliches H<strong>in</strong>gehen................................... 9<br />

Christliche Kle<strong>in</strong>stk<strong>in</strong>derarbeit – <strong>christliche</strong> Hebammenpraxis............................................................... 10<br />

Christliche K<strong>in</strong>dertagesstätte...................................................................................................................... 11<br />

Christliche Bekenntnisschulen ................................................................................................................... 12<br />

Aufsuchende Spielsplatzarbeit <strong>und</strong> W<strong>in</strong>terspielplatz ............................................................................... 12<br />

Christliche Schuljugendarbeit..................................................................................................................... 13<br />

<strong>Kids</strong>club mit Hausbesuchen ....................................................................................................................... 14<br />

Nachhilfearbeit - Büffelbude ...................................................................................................................... 15<br />

Treffarbeit .................................................................................................................................................... 15<br />

4.3. Integrierende Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> heißt H<strong>in</strong>führen................................................................................... 16<br />

Geme<strong>in</strong>dlicher offener <strong>Teens</strong>treff .............................................................................................................. 18<br />

Missionarischer Teenkreis.......................................................................................................................... 18<br />

Hauskreis...................................................................................................................................................... 18<br />

Ziel - Die Geme<strong>in</strong>de.................................................................................................................................... 19<br />

5. Persönliche Schlussgedanken....................................................................................19<br />

6. Literaturverzeichnis ...................................................................................................21<br />

Die Zielgruppe:............................................................................................................................................ 21<br />

Weg der Integration <strong>in</strong> unsere <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den.............................................................................. 21


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 2<br />

1. Vorwort<br />

Blicke ich heute auf über 5 Jahre <strong>sozial</strong>-missionarische Arbeit <strong>in</strong> unserem Stadtteil zurück, so sehe ich<br />

neben aller positiven <strong>und</strong> auch durchaus erfolgreichen Entwicklung gleichzeitig e<strong>in</strong>e Geschichte des<br />

Scheiterns. Nicht, dass diese uns resignieren hätte lassen – ne<strong>in</strong>, sie gehört zu unserem Prozess, der neue<br />

Chancen bot <strong>und</strong> <strong>in</strong>novative Wege <strong>in</strong>s Rollen brachte. Mit diesem aus der Praxis kommenden Teil des<br />

Buches sollen <strong>in</strong>teressierte Leser <strong>und</strong> »für e<strong>in</strong>e solche Arbeit <strong>in</strong> Startlöchern Sitzende« wichtige<br />

Hilfestellungen <strong>und</strong> Anregungen bekommen, um ähnliche Fehler zu vermeiden. Diese könnten sonst <strong>in</strong><br />

Frust <strong>und</strong> Entmutigung landen. Unsere Fehler <strong>und</strong> die daraus gezogenen Schlüsse <strong>können</strong> dazu beitragen,<br />

wichtige Fragen im Vorfeld zu klären <strong>und</strong> so auch das altbekannte »Rad« nicht zw<strong>in</strong>gend neu zu erf<strong>in</strong>den.<br />

2. Geschichte<br />

Seit 1998 begann e<strong>in</strong> ehrenamtliches Team (Jugendkreis) neben Schule, Studium <strong>und</strong> Ausbildung im<br />

<strong>sozial</strong>en Brennpunkt Dresden-Pieschen mit e<strong>in</strong>em mobilen K<strong>in</strong>derprogramm (stoffi_KIDSCLUB), das <strong>in</strong><br />

kreativer Weise <strong>sozial</strong>e <strong>und</strong> <strong>christliche</strong> Gr<strong>und</strong>werte vermittelt. Heute laden wir im Stadtteil dazu<br />

wöchentlich über 200 K<strong>in</strong>der mit 5-6 Teams e<strong>in</strong>. Dadurch bauen wir Beziehungen zu K<strong>in</strong>dern <strong>und</strong> ebenso<br />

zu ihren Eltern (häufig alle<strong>in</strong>erziehend). Aus den E<strong>in</strong>blicken <strong>in</strong> die Familien helfen wir gezielt oder<br />

vermitteln <strong>in</strong> Notsituationen weiter. So entstand alle<strong>in</strong>e aus diesen Besuchstouren E<strong>in</strong>zelfallhilfen wie<br />

bspw. e<strong>in</strong> Nachhilfenetzwerk, Seelsorge, ganz praktische alltägliche Hilfen, Unterstützung bei<br />

bürokratischen Papieren oder Ämtergängen, … In den folgenden Jahren wurde die Arbeit so weit<br />

ausgedehnt, dass <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> die ganze Woche über verschiedene, pädagogisch wertvolle Angebote<br />

bei uns im stoffi wahrnehmen <strong>können</strong>. Wir wollen die <strong>Kids</strong> von der Straße wegholen, sie stark fürs Leben<br />

machen <strong>und</strong> nicht zuletzt ihnen Jesus näher br<strong>in</strong>gen.<br />

Als wir unsere Arbeit im stoffwechsel e.V. 2004 begonnen hatten, gehörte zu e<strong>in</strong>en der ersten Aufgaben<br />

der Aufbau e<strong>in</strong>es weiterführenden Arbeitszweiges mit <strong>Teens</strong>. Damit sollten die aus dem <strong>Kids</strong>club<br />

herausgewachsenen <strong>Teens</strong> weiter begleitet werden. Da unser Ziel von Anfang an die Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>tegration<br />

unserer Zielgruppe war, knüpften wir diesen Arbeitszweig mit dem bestehenden Teenkreis unserer<br />

kirchlichen Geme<strong>in</strong>de (FeG) zusammen. Die Folgen waren weit reichend: Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />

Vandalismus, Alkohol, Drogen <strong>und</strong> anderen krim<strong>in</strong>ellen Kle<strong>in</strong>delikten <strong>und</strong> damit auch von Zeit zu Zeit<br />

mit der Polizei. Hätten wir damals nicht die Notbremse gezogen, wären außer »Scherben« ke<strong>in</strong>e <strong>Teens</strong><br />

mehr zurückgeblieben. Die ersten Tees aus der Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> auch aus unserer Zielgruppe kamen wegen<br />

den Turbulenzen bereits nicht mehr. E<strong>in</strong>e unmittelbare Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>tegration war damit gescheitert.<br />

Ähnlich g<strong>in</strong>g es uns mit Eltern unserer <strong>Kids</strong>: Wir planten e<strong>in</strong>en Familiengottesdienst <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de,<br />

der auch ganz bewusst unsere Zielgruppe im Blick hatte. Immerh<strong>in</strong> saßen kurz vor Beg<strong>in</strong>n Mutter,<br />

Geschwister <strong>und</strong> weitere Verwandte e<strong>in</strong>es unserer <strong>Kids</strong> schon im Gottesdienst. Nachdem sie sich e<strong>in</strong>mal<br />

<strong>in</strong> der R<strong>und</strong>e umgeschaut haben, standen sie wieder auf <strong>und</strong> g<strong>in</strong>gen. Später erzählte uns die Mutter, dass<br />

ihre Familie das Gefühl hatte, dort nicht h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gepasst zu haben. Auch damit war unser motiviertes<br />

Vorhaben zunächst gescheitert.


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 3<br />

Solche <strong>und</strong> ähnliche Erlebnisse zwangen uns, auf dem Weg zur Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>tegration von <strong>sozial</strong><br />

<strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> e<strong>in</strong>e neue Richtung e<strong>in</strong>zuschlagen. Dabei mussten wir uns nochmals<br />

genauer unsere Zielgruppe mit ihren Defiziten, Bedürfnissen <strong>und</strong> Nöten anschauen – sowie auch unsere<br />

Geme<strong>in</strong>de selbst. So soll hier auch zuerst der Fokus auf die Zielgruppe <strong>und</strong> dann auf die <strong>in</strong>tegrierende<br />

Geme<strong>in</strong>de gerichtet werden, bevor der Weg der Integration mit Beispielen aus unserer Praxis skizziert<br />

wird.<br />

3. Die Zielgruppe<br />

In der öffentlichen Diskussion wird die <strong>sozial</strong>e Benachteiligung oftmals auf die f<strong>in</strong>anzielle Armut<br />

verkürzt abgehandelt. Statistisch gesehen lässt sich diese Komponente sicherlich auch am e<strong>in</strong>fachsten <strong>und</strong><br />

flächendeckend überprüfen <strong>und</strong> darstellen. So ist auch der Anteil der <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong>, die von f<strong>in</strong>anzieller<br />

Armut betroffen s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> Deutschland nicht unerheblich. Immerh<strong>in</strong> knapp ¼ aller Sozialgeldempfänger<br />

(nach SGB III) s<strong>in</strong>d K<strong>in</strong>der unter 15 Jahren. Das s<strong>in</strong>d 11 % der K<strong>in</strong>der (jedes 9. K<strong>in</strong>d � die Anzahl hat<br />

sich dort seit 1989 verdoppelt) im Westen <strong>und</strong> 24 % der K<strong>in</strong>der (jedes 4. K<strong>in</strong>d) im Osten Deutschlands. 1<br />

Es wäre doch zu schön, wenn man die <strong>sozial</strong>e Armut der <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> unserem Land mit mehr Geld<br />

beseitigen könnte. Was aber den <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong>, mit denen wir im stoffwechsel arbeiten oft <strong>in</strong><br />

Wirklichkeit fehlt, kann mit zwei Worten zusammengefasst werden: heile Familie. So unterschiedlich die<br />

<strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> unserer Arbeit auch s<strong>in</strong>d – e<strong>in</strong> oder mehrere Elemente e<strong>in</strong>er heilen Familie fehlen den<br />

meisten:<br />

Versorgung<br />

An diesem Punkt kommt die f<strong>in</strong>anzielle Armut am stärksten zum Tragen. Der unverantwortliche Umgang<br />

mit den ger<strong>in</strong>gen zur Verfügung stehenden f<strong>in</strong>anziellen Mitteln (z.T. verschuldet bis über beide Ohren),<br />

hat bei vielen <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> folgenschwere Auswirkungen: Ärmere K<strong>in</strong>der s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Schule oftmals<br />

ausgegrenzt, weil z.B. ihre Eltern die Klassenfahrten nicht bezahlen <strong>können</strong> oder sie ke<strong>in</strong>en<br />

(K<strong>in</strong>der)Geburtstag feiern <strong>können</strong> oder <strong>in</strong> Modefragen (Kleidung, Handy, …) nicht mithalten <strong>können</strong>.<br />

Solche Ausgrenzungen wirken sich auch auf die schulische Leistungen aus, so dass der Abstieg auf e<strong>in</strong>er<br />

Abwärtsspirale vorprogrammiert ist: Schlechter Schulabschluss – ke<strong>in</strong>e Ausbildung –Arbeitslosigkeit –<br />

wenig bis ke<strong>in</strong>e Perspektive im Leben. Weitere Folgen wie Verwahrlosung, Krim<strong>in</strong>alität, Alkohol- <strong>und</strong><br />

Drogenprobleme <strong>können</strong> Begleitersche<strong>in</strong>ungen werden. Solche Ängste vor derartigen Ausgrenzungen<br />

wegen f<strong>in</strong>anzieller Armut s<strong>in</strong>d bei uns ke<strong>in</strong>e Seltenheit: Z.B. hat die alle<strong>in</strong> erziehende Mutter e<strong>in</strong>es<br />

Mädchens aus unserer Arbeit ke<strong>in</strong>e Miete mehr bezahlt <strong>und</strong> wurde dadurch schon zum zweiten Mal <strong>in</strong><br />

Folge zwangsgeräumt. Das Mädchen getraute sich beim letzten Mal nicht, den Lehrern – geschweige<br />

denn ihren Klassenkameraden – den wahren Gr<strong>und</strong> zu erzählen, warum sie ihre Schulbücher nicht dabei<br />

hatte (sie waren ebenso zwangsgeräumt) <strong>und</strong> nahm lieber Klassenbuche<strong>in</strong>träge dafür <strong>in</strong> kauf.<br />

1 Vgl. Die Arche, K<strong>in</strong>derarmut, (Onl<strong>in</strong>e), “Die Arche“ Christliches K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendhilfswerk e.V. Berl<strong>in</strong>, Url: http://www.k<strong>in</strong>derprojektarche.de/arche.htm,<br />

18.02.2009, 19.04. Uhr <strong>und</strong> Netzwerk Sozialhilfe – K<strong>in</strong>derarmut, (Onl<strong>in</strong>e), Für <strong>sozial</strong>es Leben e.V., Url: http://k<strong>in</strong>derarmut.de/,18.02.2009,<br />

19.05. Uhr


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 4<br />

E<strong>in</strong>e mangelnde Versorgung zeigt sich aber auch immer wieder <strong>in</strong> den existenziellen D<strong>in</strong>gen wie<br />

Nahrung <strong>und</strong> Kleidung. So hatte z.B. e<strong>in</strong>e andere alle<strong>in</strong> erziehende Mutter ihre K<strong>in</strong>der immer wieder<br />

beauftragt, für sich e<strong>in</strong>en Döner zu holen. Während diese Mutter diesen dann vor den Augen ihrer <strong>Kids</strong><br />

aß, mussten sie sich mit e<strong>in</strong>seitigen Billigprodukten begnügen. Obgleich der Döner auch nicht<br />

dazugehört, ist die Ernährung e<strong>in</strong>iger <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> nicht ausgewogen <strong>und</strong> vitam<strong>in</strong>haltig, sondern<br />

häufig unges<strong>und</strong> bis mangelhaft. So wird e<strong>in</strong>e Essensausgabestelle zur unabd<strong>in</strong>gbaren Ersthilfe.<br />

Bei der Kleidung ist es dann meist erst beim zweiten Blick wahrnehmbar. Die <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> s<strong>in</strong>d i.d.R.<br />

mit (T)Shirt <strong>und</strong> Jeans »uniformiert« <strong>und</strong> fallen damit erst mal nicht besonders auf. Die Mängel zeigen<br />

sich dann aber z.B. bei Ferienlager, wo Gummistiefel, Regenjacken, Ersatzkleidung <strong>und</strong> andere<br />

witterungsgerechte Kleider bei <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> eher fehlen. Gerade im W<strong>in</strong>ter<br />

verschenken wir <strong>in</strong> unserer Arbeit häufig Handschuhe, Mützen, Schals, Schuhe <strong>und</strong> dicke Jacken, wenn<br />

<strong>Kids</strong> mit dünner Kleidung zu uns kommen.<br />

<strong>Wie</strong> reagieren wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den auf die f<strong>in</strong>anzielle Verarmung, auf die<br />

Verschuldung, auf die resultierende Ausgrenzung <strong>in</strong> den Schulen <strong>und</strong> auf mangelnde Nahrung <strong>und</strong><br />

Kleidung?<br />

Eltern als positive Vorbilder<br />

Eltern spielen für die <strong>Kids</strong> immer e<strong>in</strong>e Vorbildrolle – die Frage dabei ist nur, ob sie positive oder negative<br />

Werte prägen. Negative E<strong>in</strong>flüsse s<strong>in</strong>d an der Tagesordnung <strong>und</strong> allgegenwärtig: Gewalt zu Hause (durch<br />

Computerspiele <strong>und</strong> Filme), Krim<strong>in</strong>alität (z.B. Diebstahl, Schwarzarbeit, …), Alkohol, Drogen <strong>und</strong> z.T.<br />

Pornographie. Auch wenn Eltern öfters die Sexualpartner wechseln oder durch Antriebslosigkeit ke<strong>in</strong>er<br />

geregelten Arbeit mehr nachgehen <strong>können</strong> (selbst wenn sie es wollten) bleibt die Frage, welche Schlüsse<br />

ihre <strong>Kids</strong> aus diesem Vorleben für sich ziehen. In e<strong>in</strong>er unserer Familien z.B. saß der Vater im Knast <strong>und</strong><br />

die Mutter ist Alkoholiker<strong>in</strong>. In anderen Familien wurden die <strong>Kids</strong> – bed<strong>in</strong>gt durch beengte<br />

Wohnverhältnisse – Augenzeugen der Wohnungsprostitution ihrer Mutter.<br />

Werden die <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> selbst solche oder ähnliche Wege e<strong>in</strong>schlagen oder wollen sie es anders als<br />

ihre Eltern machen?<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtung <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den dem Wertezerfall durch immer mehr<br />

fehlende positive Vorbilder? Wer oder was gibt den <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> die Umsetzungskraft, wenn sie es<br />

anders als ihre Eltern machen wollen?<br />

Sicherheit durch Regeln<br />

Es kommt nicht selten vor, dass unsere <strong>Kids</strong> wegen Kle<strong>in</strong>igkeiten (wie z.B. e<strong>in</strong>er verschmutzten Hose)<br />

angebrüllt werden, aber wirklich schlimme Sachen nicht geahndet oder sogar noch unterstützt werden<br />

(wie z.B. Diebstahl, Lügen, angezettelte Prügeleien, …). Wo Grenzen von kle<strong>in</strong> auf klar umrissen<br />

werden, ist der Raum der selbst auszulebenden Freiheit auch <strong>in</strong> maximaler Größe den K<strong>in</strong>dern bekannt.<br />

Wo dies verschwommen ist, ist die eigene Freiheit unklar <strong>und</strong> wird als ständig beschnitten empf<strong>und</strong>en. In


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 5<br />

unserer Arbeit erleben wir sehr stark den Schrei nach Regeln, <strong>in</strong>dem unsere <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> fast<br />

pausenlos die Grenzen unserer Regeln austesten. Institutionen <strong>und</strong> E<strong>in</strong>richtungen (wie z.B. wir), die mit<br />

diesen <strong>Kids</strong> arbeiten, müssen daher immer mehr versäumte elterliche Erziehung abfedern bzw. auffangen.<br />

Dies ist – was die Regelvermittlung angeht – anstrengend <strong>und</strong> erfordert liebevolle Konsequenz <strong>und</strong> breite<br />

Schultern. Das ist absolut notwenig damit die <strong>Kids</strong> selbstsicher durch das Leben gehen lernen.<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den der Unsicherheit durch immer mehr<br />

fehlende <strong>und</strong> unklare Regeln?<br />

Beide Elternteile zusammen<br />

An Trennung <strong>und</strong> Scheidung haben wir uns <strong>in</strong> der Gesellschaft leider schon gewöhnt <strong>und</strong> es empört uns<br />

nicht mehr wirklich. Obwohl e<strong>in</strong>e Trennung der Eltern ke<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d völlig unberührt lässt, sche<strong>in</strong>en dennoch<br />

<strong>Kids</strong> aus besseren H<strong>in</strong>tergründen langfristig besser damit umzugehen. Wir erleben es häufig, dass<br />

Elternteile aus <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n H<strong>in</strong>tergründen sich gegenseitig vor den oder durch die <strong>Kids</strong><br />

beschimpfen <strong>und</strong> sogar gegenseitig Anzeige (z.B. beim Jugendamt) erstatten. Das Austragen des<br />

Elternkonflikts auf den Köpfen ihrer <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> ist e<strong>in</strong>e Zerreißprobe für diese – s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> bleiben es<br />

doch ihre Eltern. In diesen Konflikt <strong>können</strong> die <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> so sehr h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gezogen werden, dass sie<br />

sich selbst an der Trennung schuldig fühlen <strong>und</strong> daran zerbrechen. Weiter erschrecken Sätze wie: »Ich<br />

habe me<strong>in</strong>en Erzeuger noch nie gesehen <strong>und</strong> er will zu mir auch ke<strong>in</strong>en Kontakt«. So leben diese <strong>Kids</strong> bei<br />

der Mutter, die entweder ke<strong>in</strong>en oder wechselnde Partner hat. Damit fehlt vielen e<strong>in</strong>e männliche<br />

Bezugsperson, der sie vertrauen <strong>und</strong> zu der sie e<strong>in</strong>e stabile, langfristige Beziehung aufbauen <strong>können</strong>. Wir<br />

erleben hier e<strong>in</strong>e zunehmend »vaterlose« Generation.<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den den Trennungs- <strong>und</strong> Scheidungsk<strong>in</strong>dern<br />

– wie ihren damit verb<strong>und</strong>enen Schuldgefühlen? <strong>Wie</strong> der zunehmend vaterlosen Generation?<br />

Urvertrauen<br />

Bei K<strong>in</strong>dern, die zu früh wechselnde Bezugspersonen haben, ist die Entwicklung e<strong>in</strong>es ges<strong>und</strong>en<br />

Urvertrauens gefährdet. Die Folgestörungen <strong>können</strong> Misstrauen, Beziehungs- <strong>und</strong> B<strong>in</strong>dungsprobleme,<br />

Aggressivität, sowie Angstzustände <strong>und</strong> Depressionen se<strong>in</strong>. E<strong>in</strong> ges<strong>und</strong> entwickeltes Urvertrauen ist die<br />

Gr<strong>und</strong>lage für:<br />

_ Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl, Liebesfähigkeit („Ich b<strong>in</strong> es wert, geliebt zu werden.“ „Ich fühle<br />

mich geborgen.“),<br />

_ Vertrauen <strong>in</strong> andere, <strong>in</strong> Partnerschaft, Geme<strong>in</strong>schaft („Ich vertraue Dir.“ „Wir lieben uns.“, „Ich<br />

weiß mich verstanden <strong>und</strong> angenommen.“) <strong>und</strong><br />

_ Vertrauen <strong>in</strong> das Ganze, <strong>in</strong> die Welt („Es lohnt sich zu leben.“) 2<br />

Dieses Thema ist besonders bei uns im Osten Deutschlands e<strong>in</strong> sensibles Thema. E<strong>in</strong>e größere<br />

B<strong>in</strong>dungsunfähigkeit <strong>in</strong> Partnerschaften (trotz K<strong>in</strong>d) ist auffällig (� Anteil Lediger der Alle<strong>in</strong>erziehenden<br />

2 Vgl. Wikipedia (2009), Urvertrauen , (Onl<strong>in</strong>e), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen, 19.02.2009, 17.47Uhr


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 6<br />

im Osten 33% � im Westen 18%. 3 ). Ich führe sie auf das zu frühe Abgeben der K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derkrippen<br />

während der DDR <strong>und</strong> auch noch heute zurück. Die Prozentual immer noch höhere Zahl der<br />

Alle<strong>in</strong>erziehenden <strong>in</strong> Ostdeutschland (25 %) gegenüber Westdeutschland (19%) spricht dazu für sich 4 .<br />

Diese Entwicklung weitet sich aber <strong>in</strong> den nächsten Jahren durch den Ausbau der K<strong>in</strong>dertagesstätten mit<br />

Krippenplätzen für die 0-2 Jähren im gesamten deutschen Raum aus.<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den dem häufig fehlenden Urvertrauen? <strong>Wie</strong><br />

könnten wir versuchen, es wieder aufzubauen?<br />

Gr<strong>und</strong>liebe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>annahme<br />

Hecken K<strong>in</strong>der irgendwelchen »Mist« aus, so ist klar, dass das Fehlverhalten normalerweise von den<br />

Eltern nicht geduldet wird <strong>und</strong> meist e<strong>in</strong>e Konsequenz hat. Doch egal wie verärgert die Eltern darüber<br />

auch s<strong>in</strong>d, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heilen Familie schmälert dies nichts an ihrer Gr<strong>und</strong>liebe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>annahme<br />

gegenüber ihrer K<strong>in</strong>der. Gerade für heranwachsende <strong>Kids</strong> ist dieser Schutzraum der Geborgenheit sehr<br />

wichtig. Doch diesen Schutzraum kennen die wenigsten unserer <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong>. Aus diesem Gr<strong>und</strong><br />

betonen wir <strong>in</strong> unserer Arbeit mit den <strong>Kids</strong>, dass nicht das K<strong>in</strong>d bspw. e<strong>in</strong>e gelbe oder rote Karte<br />

bekommt, sondern wir das K<strong>in</strong>d nach wie vor gerne haben, es aber für se<strong>in</strong> Fehlverhalten e<strong>in</strong>e gelbe oder<br />

rote Karte bekommt. Diese ger<strong>in</strong>gfügig veränderte Ausdrucksweise liegt auf der Wertschätzungsscala bei<br />

den <strong>Kids</strong> Welten ause<strong>in</strong>ander.<br />

Am tragischsten ist die Gr<strong>und</strong>liebe <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>annahme der <strong>Kids</strong> gestört, wenn ihre Eltern ihnen immer<br />

wieder sagen, dass sie ungewollt <strong>und</strong> e<strong>in</strong> Verhütungsunfall seien. Wir betonen daher immer wieder, dass<br />

sie von Gott gewollt, von ihm unendlich wertvoll geschaffen <strong>und</strong> von ihm geliebt s<strong>in</strong>d.<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den der fehlenden Gr<strong>und</strong>liebe <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>annahme der <strong>Kids</strong>? <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> wir ihnen nachhaltig verdeutlichen, dass sie von Gott gewollt, von<br />

ihm unendlich wertvoll geschaffen <strong>und</strong> von ihm geliebt s<strong>in</strong>d?<br />

Förderung – charakterlich, schulisch, <strong>in</strong>dividuell<br />

Damit <strong>Kids</strong> zu reifen Persönlichkeiten werden, ist e<strong>in</strong>e charakterliche Förderung sehr wichtig. Dadurch<br />

bekommen sie e<strong>in</strong> ges<strong>und</strong>es Selbstwertgefühl <strong>und</strong> Selbstbewusstse<strong>in</strong> <strong>und</strong> werden zu selbstbewussten <strong>und</strong><br />

selbstverantwortlichen Persönlichkeiten, die auch mit ihren Emotionen umgehen <strong>und</strong> über sie reden<br />

<strong>können</strong>. Leider erfährt der größere Teil unserer K<strong>in</strong>der nicht das nötigen Maß e<strong>in</strong>er solchen<br />

charakterlichen Förderung.<br />

Viele Eltern fühlen sich <strong>in</strong> der schulischen Förderung ihrer <strong>Kids</strong> überfordert. E<strong>in</strong>ige <strong>Kids</strong> wiederholen<br />

e<strong>in</strong>e oder mehrere Klassenstufen, bis sie dann <strong>in</strong> der Lernförderschule landen. Dort würde ca. die Hälfte<br />

unserer <strong>Kids</strong> nicht se<strong>in</strong>, wären sie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er heilen Familie aufgewachsen. Viele kennen kaum e<strong>in</strong>en<br />

anderen Lebenslauf als den »mit Hartz IV« <strong>und</strong> <strong>können</strong> sich selbst nicht motivieren, e<strong>in</strong>en anderen Weg<br />

3 Vgl. Statistisches B<strong>und</strong>esamt, <strong>Wie</strong>sbaden (2006), Leben <strong>und</strong> Arbeiten <strong>in</strong> Deutschland, Sonderheft 1: Familien <strong>und</strong> Lebensformen – Ergebnisse<br />

des Mikrozensus 1996-2004 Titel, (Onl<strong>in</strong>e), URL: https://wwwec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=1018541;<br />

19.02.2009, 18.21Uhr, S. 29<br />

4 Vgl. ebd, S. 26


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 7<br />

e<strong>in</strong>zuschlagen. Es erschreckt uns immer wieder wenn wir <strong>in</strong> leere <strong>und</strong> perspektivlose K<strong>in</strong>deraugen<br />

schauen, die sich schon selbst aufgegeben haben <strong>und</strong> die aufgehört haben, von e<strong>in</strong>er eigenen (besseren)<br />

Zukunft zu träumen.<br />

Von e<strong>in</strong>er <strong>in</strong>dividuellen Förderung von <strong>Kids</strong> mit bspw. musischen, handwerklichen oder sportlichen<br />

Neigungen ist meist ganz zu schweigen. Daher greifen wir diese Förderung <strong>in</strong> unseren Angeboten auf <strong>und</strong><br />

fördern sie <strong>in</strong> diesen Bereichen.<br />

So <strong>können</strong> die meisten <strong>Kids</strong> später selbst als Eltern auch nur das an Förderung weitergeben, was sie selbst<br />

erlebt <strong>und</strong> kennen gelernt haben. Das Pr<strong>in</strong>zip von »Saat <strong>und</strong> Ernte« hat dabei weit reichende verheerende<br />

Folgen <strong>und</strong> wird zum »Teufelskreislauf«.<br />

<strong>Wie</strong> begegnen wir als <strong>christliche</strong> E<strong>in</strong>richtungen <strong>und</strong> Geme<strong>in</strong>den der fehlenden charakterlichen,<br />

schulischen <strong>und</strong> <strong>in</strong>dividuellen Förderung? <strong>Wie</strong> <strong>können</strong> wir den Teufelskreislauf von mangelnder<br />

Förderung (von Generation zu Generation) durchbrechen?<br />

Geistliche Förderung<br />

Aus der biblisch <strong>christliche</strong>n Ethik heraus ist e<strong>in</strong> Mensch, wie auch e<strong>in</strong>e Familie erst dann »heil«, wenn<br />

auch ihre Beziehung zu GOTT versöhnt ist <strong>und</strong> aktiv gelebt wird. So soll die geistliche Förderung hier<br />

mit aufgenommen werden. Dabei darf im Umkehrschluss nicht von <strong>sozial</strong>en Defiziten gesprochen<br />

werden, wo die geistliche Förderung fehlt.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des zumeist atheistischen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>s der Familien gibt es immer wieder okkulte <strong>und</strong><br />

esoterische E<strong>in</strong>flüsse <strong>und</strong> B<strong>in</strong>dungen. Eltern verbieten K<strong>in</strong>dern zum Teil zu unseren (<strong>christliche</strong>n)<br />

Projekten zu kommen. Dabei sehen wir, dass e<strong>in</strong> Leben erst vollständig <strong>und</strong> nachhaltig durch die Kraft<br />

GOTTES verändert <strong>und</strong> letztlich ja auch nur durch IHN gerettet werden kann. Erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Lebenskonzept, <strong>in</strong> dem Jesus der Mittelpunkt ist, kann nachhaltige Heilung von schlimmsten<br />

Verletzungen erfolgen.<br />

Letztlich be<strong>in</strong>haltet das Gesamtanliegen dieses Buches die geistliche Förderung, so dass die jeweiligen<br />

Ergebnisse mit großer Erwartung gelesen werden dürfen.<br />

Mit diesen fehlenden Elementen (bis auf »Geistliche Förderung«) zu e<strong>in</strong>er heilen Familie werden die<br />

<strong>sozial</strong>en Defizite unserer <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> am ehesten beschrieben <strong>und</strong> <strong>können</strong> so auch von uns verstanden<br />

werden.<br />

Somit machen wir <strong>in</strong> unserer Arbeit die Zielgruppe der <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> viel mehr<br />

an ihren <strong>sozial</strong>en Defiziten aus, als an der Höhe ihres Familiene<strong>in</strong>kommens. Thomas Schirrmacher sagt<br />

dazu im Vorwort des Buches » Deutschlands sexuelle Tragödie, Wenn K<strong>in</strong>der nicht mehr lernen, was<br />

Liebe ist«: “…wir haben hier letztlich ke<strong>in</strong> materielles, sondern e<strong>in</strong> ethisches Problem vor uns, <strong>und</strong> wo


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 8<br />

die ethischen Gr<strong>und</strong>lagen wegbrechen, kann auch Geld ke<strong>in</strong>en Ersatz schaffen.“ 5 Dadurch kommen auch<br />

<strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> aus anderen <strong>sozial</strong>en Schichten vor, weil e<strong>in</strong>ige von ihnen Elemente dieser <strong>sozial</strong>en<br />

Defizite haben 6 . Diese Mischung der <strong>sozial</strong>en Gruppen bildet bereits e<strong>in</strong>e entscheidende Gr<strong>und</strong>lage für<br />

die eigentliche Themenstellung – der Integration von <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong><br />

Geme<strong>in</strong>den.<br />

4. Weg der Integration <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den<br />

Immer wieder halten uns Christen aus Kle<strong>in</strong>städten entgegen, dass diese Art von <strong>sozial</strong>er Benachteiligung<br />

wohl nur e<strong>in</strong> Thema der Großstädte sei <strong>und</strong> <strong>in</strong> ländlichen Regionen so nicht anzutreffen sei. Zwar<br />

sche<strong>in</strong>en die Elemente der aufgeführten <strong>sozial</strong>en Defizite eher das Leben der Großstädte widerzuspiegeln,<br />

doch s<strong>in</strong>d sie immer mehr auch <strong>in</strong> dörflichen Gegenden zu beobachten. Dies bestätigten mir<br />

verschiedenste <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>städten arbeitende pädagogische Fachkräfte (wie Erziehr<strong>in</strong>nen, [Berufschul-]<br />

Lehrer) <strong>und</strong> auch betroffene Menschen, die selbst <strong>in</strong> <strong>sozial</strong>er Benachteiligung aufwuchsen, diese aber<br />

meist nach außen verschwiegen haben. Städte s<strong>in</strong>d zwar der Platz wo Trends entstehen, aber vieles, was<br />

heute bei uns <strong>in</strong> der Stadt zu beobachten ist, wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>in</strong> jedem Dorf so ähnlich anzutreffen<br />

se<strong>in</strong>. Außerdem s<strong>in</strong>d Gewalt- <strong>und</strong> Pornofilme <strong>und</strong> Spiele durch das Internet <strong>und</strong> Handy heute überall<br />

verfügbar <strong>und</strong> machen unsere <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> gleicher Weise kaputt.<br />

Dass <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> Menschen oft nicht von Christen wahrgenommen werden, könnte sich so<br />

erklären, dass sich Geme<strong>in</strong>den meist mit Christen aus dem breiten Mittelstand zusammensetzen. Sie<br />

wohnen tendenziell <strong>in</strong> gesitteten Wohngegenden <strong>und</strong> bekommen fast nur über die Medien etwas über<br />

<strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> Menschen mit. E<strong>in</strong>e wirkliche Begegnung f<strong>in</strong>det i.d.R. nicht statt. So wird die<br />

Integration von <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>en Weg darstellen, den wir zu gehen<br />

haben. E<strong>in</strong>e erste wichtige Station dabei ist, dass wir als Christen bewusst H<strong>in</strong>schauen <strong>und</strong> Wahrnehmen<br />

lernen. In unserer Arbeit im stoffwechsel e.V. setzen wir voraus, dass jeder Hauptamtliche <strong>in</strong> dem<br />

Stadtteil auch wohnt, <strong>in</strong> dem er arbeitet. Wir wollen ganz bewusst das Leben mit unserer Zielgruppe<br />

teilen <strong>und</strong> unser Leben für die Menschen im Stadtteil geben. Sie sollen uns im Dienst – wie auch im<br />

privaten alltäglichen Leben – als Licht Gottes für sie kennen lernen.<br />

Bevor wir diesen Weg der Integration weitergehen, müssen wir uns noch den Ort anschauen, woh<strong>in</strong> wir<br />

unsere Zielgruppe <strong>in</strong>tegrieren wollen.<br />

4.1. Die <strong>in</strong>tegrierende Geme<strong>in</strong>de<br />

Da die Christen <strong>in</strong> ihren Geme<strong>in</strong>den die »Hausherren« s<strong>in</strong>d, haben sich die Besucher an ihre Spielregeln<br />

zu halten, was ja gr<strong>und</strong>sätzlich erst mal nicht falsch ist. Das bedeutet z.B., dass man sich erst den Leuten<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de von ihrem Lebensstil her anpassen muss, um irgendwie dazu zu gehören. Stell dir<br />

e<strong>in</strong>fach vor, du würdest z.B. zu den Zeugen Jehovas zum Gottesdienst h<strong>in</strong>gehen. Würdest du dich<br />

wirklich so schnell <strong>in</strong>tegriert fühlen (selbst wenn sich die Leute dort rührend um dich bemühen)? Das ist<br />

sicherlich nicht so – es braucht e<strong>in</strong>e gewisse Zeit bis wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er völlig ungewohnten Umgebung<br />

5 Siggelkow, Bernd/Büscher Wolfgang, Deutschlands sexuelle Tragödie, Wenn K<strong>in</strong>der nicht mehr lernen, was Liebe ist, Asslar 2008, S. 9


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 9<br />

ankommen <strong>und</strong> uns zugehörig fühlen <strong>können</strong>. Abgesehen davon s<strong>in</strong>d die Zeugen Jehovas natürlich e<strong>in</strong>e<br />

Sekte – aber ehrlich gesagt denken so auch manche Leute über Freikirchen.<br />

Nun kommt bei <strong>sozial</strong> Benachteiligten noch e<strong>in</strong> völlig anderer Lebensstil <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e andere Denkweise<br />

dazu, die den Weg dorth<strong>in</strong> verbauen. Es <strong>können</strong> letztlich eben vorrangig ähnlich Ges<strong>in</strong>nte (aus zum<strong>in</strong>dest<br />

ähnlichem <strong>sozial</strong>em H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>) <strong>in</strong> unseren Geme<strong>in</strong>den ankommen. Zugegebenermaßen ist es enorm<br />

schwierig, <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>den nachhaltig zu <strong>in</strong>tegrieren: Geben wir uns<br />

auch re<strong>in</strong> vom äußeren Rahmen her im Gottesdienst ganz viel Mühe, es ihnen so e<strong>in</strong>fach wie möglich zu<br />

machen – sie müssen sich dann doch e<strong>in</strong>en Vortrag (Predigt) von ca. e<strong>in</strong>er ½ St<strong>und</strong>e anhören, was für die<br />

meisten aufgr<strong>und</strong> ihrer kurzen Aufnahmefähigkeit – fast unmöglich sche<strong>in</strong>t. Im Normalfall tauchen sie<br />

irgendwann mental ab, um dann vielleicht bei e<strong>in</strong>em Witz oder e<strong>in</strong>er netten Geschichte wieder kurz dabei<br />

zu se<strong>in</strong>. Dann sollen sie mit uns begeistert Lieder mits<strong>in</strong>gen, die abgesehen von e<strong>in</strong>em alten oder neuen<br />

Musikstil re<strong>in</strong> textlich oftmals viel Erklärung bedürfen (z.B.: » Verzehrendes Feuer, ewige Glut,<br />

vollkommen gerecht <strong>und</strong> vollkommen gut, gewaltige Wasser, endloses Meer, unfassbar groß bist du,<br />

Herr. «; » Ich b<strong>in</strong> erlöst durch des Lammes Blut«). Nun ist es auch e<strong>in</strong>e Engführung, Geme<strong>in</strong>de auf 1-2<br />

St<strong>und</strong>en Gottesdienst am Sonntagmorgen beschränken zu wollen. Geme<strong>in</strong>de ist <strong>in</strong> jedem Fall weit aus<br />

mehr. Trotzdem fällt die Integration <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>r <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> weiter schwer: Wenn sie mehr<br />

von Gott kennen lernen wollen, ist es wichtig, dass sie <strong>in</strong> der Bibel lesen, was wiederum <strong>in</strong>tellektuell e<strong>in</strong>e<br />

Herausforderung ist. Da ist e<strong>in</strong> Actionfilm oder e<strong>in</strong>e triviale DVD schon wesentlich entspannender. Der<br />

<strong>christliche</strong> Glaube ist <strong>und</strong> bleibt e<strong>in</strong>fach e<strong>in</strong>e sog. »Buchreligion« <strong>und</strong> erfordert kognitives erfassen. Es ist<br />

klar, dass hier der Heilige Geist dann die wesentlichste Rolle spielt, dass Menschen geistliche D<strong>in</strong>ge<br />

erfassen <strong>können</strong> – aber wir leben geistlich gesehen <strong>in</strong> Deutschland z.Zt. nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Erweckungszeit wo<br />

ganzen Massen gleichzeitig das Wort Gottes aufgeschlossen wird.<br />

Wenn es dann e<strong>in</strong>e Integration <strong>in</strong> unsere <strong>christliche</strong>n Geme<strong>in</strong>den geben kann, dann muss diese sicherlich<br />

etwas anders aussehen. Gottes Wort selbst zeigt uns ganz schlicht den Weg: Bevor Jesus die Erde verließ,<br />

hat er se<strong>in</strong>en für uns gültigen Auftrag <strong>und</strong> letztlich unsere Lebensberufung kurz <strong>und</strong> knapp verkündigt<br />

(Matthäus 28, 19-20): »Geht h<strong>in</strong>!«. Er hat uns nicht aufgetragen schöne Gebäude zu bauen <strong>und</strong> die<br />

Menschen dorth<strong>in</strong> e<strong>in</strong>zuladen, sondern wirklich zuerst aktiv h<strong>in</strong>zugehen. So ist e<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>de<br />

zuerst h<strong>in</strong>gehende Geme<strong>in</strong>de.<br />

4.2. Integrierende Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> heißt praktisches sowie <strong>in</strong>haltliches H<strong>in</strong>gehen<br />

Das h<strong>in</strong>gehend vorgelebte Pr<strong>in</strong>zip von Jesus <strong>und</strong> den Aposteln soll uns zum Nachahmen herausfordern:<br />

Sie s<strong>in</strong>d selbst zuerst zu den Menschen h<strong>in</strong>gegangen, haben sich mit ihnen unterhalten, sich für sie als<br />

Menschen ganz e<strong>in</strong>fach <strong>in</strong>teressiert. Sie haben Gottes Liebe durch aktive Hilfe <strong>und</strong> durch gew<strong>in</strong>nende<br />

Gespräche (»Wort <strong>und</strong> Tat«) weitergegeben. Sie waren dabei nicht berechnend oder zweckgeb<strong>und</strong>en,<br />

sondern ergebnisoffen <strong>und</strong> behandelten die Menschen alle gleich – egal, ob sie dann Jesus annahmen oder<br />

ihn ablehnten.<br />

6 Vgl. ebd. S.133-136 (!)


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 10<br />

Integrierende Geme<strong>in</strong>de setzt nun beim aktiven H<strong>in</strong>gehen an den <strong>sozial</strong>en Defiziten der <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong><br />

an (s.o. »Die Zielgruppe«) <strong>und</strong> fragt zuerst nach den daraus resultierenden Bedürfnissen <strong>und</strong> wie sie den<br />

Nöten effektiv begegnen kann. Aus den daraus gewonnen Ergebnissen werden dann gew<strong>in</strong>nende,<br />

ansprechende <strong>und</strong> praktische Angebote entwickelt, die e<strong>in</strong>er ständigen Reflexion unterliegen. Alles<br />

andere wäre nur e<strong>in</strong> Überstülpen an adoptierten Methoden, die an den Zielgruppen auch vorbeigehen<br />

<strong>können</strong>. Weiter muss e<strong>in</strong>geplant werden, dass wir zuerst die schier »endlos Gebenden« s<strong>in</strong>d, ohne dass<br />

von unserer Zielgruppe wirklich etwas zurückkommen wird. Sie wird uns zunächst »be- <strong>und</strong> ausnutzen«<br />

<strong>und</strong> meist direkt von uns profitieren. Sie sucht nicht als erstes e<strong>in</strong>e Beziehung zu uns. Ausgenutzt zu<br />

werden ist zwar zunächst e<strong>in</strong>e frustrierende Erfahrung, wenn sie aber <strong>sozial</strong>-missionarisch gelebt wird,<br />

kommt das biblische Verständnis von »Gnade« erfahrbar zur Geltung. Unsere Zielgruppe muss Gnade<br />

konsumieren, bevor sie Gnade versteht. Wir dagegen müssen Gnade leben, bevor wir von Gnade<br />

sprechen. Darauf folgend entwickeln sich auch Beziehungen, die Tragweite bekommen, so dass auch – je<br />

nach Entwicklungsstand – konkret Missstände im Leben von <strong>Kids</strong>, <strong>Teens</strong> <strong>und</strong> deren Familien<br />

angesprochen werden <strong>können</strong>, ohne dass die Beziehung <strong>in</strong>s Wackeln gerät.<br />

Wenn im Folgenden e<strong>in</strong>ige Impulse aus unserer Arbeit im stoffwechsel e.V. <strong>und</strong> darüber h<strong>in</strong>aus für das<br />

aktive H<strong>in</strong>gehen vorgestellt werden, sollen diese lediglich als Ideen <strong>und</strong> Impulse betrachtet werden. Die<br />

Beispiele s<strong>in</strong>d dabei ke<strong>in</strong> vollständiger Abriss aller Möglichkeiten, sondern sollen zum Weiterdenken <strong>und</strong><br />

Weiterentwickeln im eigenen Umfeld anregen. Es soll (was das Zielgruppenalter angeht) bei den<br />

kle<strong>in</strong>sten <strong>Kids</strong> anfangen <strong>und</strong> bei den <strong>Teens</strong> enden. Da Nachhaltigkeit am besten dort geschieht, wo auch<br />

Eltern für Veränderung gewonnen werden, sollen damit verb<strong>und</strong>ene Elternangebote immer wieder<br />

erwähnt werden. Dabei mischt sich praktisches H<strong>in</strong>gehen mit <strong>in</strong>haltlichem H<strong>in</strong>gehen – Arbeitszweige, die<br />

durchaus auch Kommstruktur haben, aber dennoch niederschwellig <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong>, <strong>Teens</strong> <strong>und</strong><br />

Familien erreichen.<br />

Christliche Arbeit mit den Kle<strong>in</strong>sten – <strong>christliche</strong> Hebammenpraxis<br />

Seit e<strong>in</strong>iger Zeit s<strong>in</strong>d wir immer wieder im Gespräch mit gläubigen Hebammen, da wir uns im Stadtteil<br />

e<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> Hebammenpraxis wünschen, mit der wir vernetzt zusammenarbeiten könnten. E<strong>in</strong>e<br />

Hebamme spiegelte uns dabei, dass sie durch das Erreichen von Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d versucht, der<br />

emotionalen Verwahrlosung von K<strong>in</strong>dern präventiv entgegen zu treten. Dies kann durch den natürlichen<br />

1-zu-1-Kontakt zur Mutter <strong>in</strong> der ersten Zeit geschehen. Unser Traum wäre dabei, solche Kontakte dann<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>fachen Eltern-K<strong>in</strong>d-Arbeit (Krabbelgruppe) weiterzuführen <strong>und</strong> mit e<strong>in</strong>er <strong>christliche</strong>n<br />

K<strong>in</strong>dertagesstätte zu vernetzen.<br />

Da diese Gedanken sich erst <strong>in</strong> Träumen bef<strong>in</strong>den, sollen sie hier nur für e<strong>in</strong>e »h<strong>in</strong>gehende«<br />

Geme<strong>in</strong>depräsenz erwähnt werden.


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 11<br />

Christliche K<strong>in</strong>dertagesstätte<br />

Aus denselben ehrenamtlichen Anfängen unserer heutigen Arbeit im Stadtteil Pieschen hat die Ehefrau<br />

e<strong>in</strong>es Mitarbeiters trotz verschiedener Hürden e<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> K<strong>in</strong>dertagesstätte 7 aufgebaut. Sie umfasst<br />

heute 4 K<strong>in</strong>dergarten- <strong>und</strong> 2 K<strong>in</strong>derkrippengruppen. Wenn oben bei dem Stichwort »Urvertrauen« noch<br />

vor zu frühem Abgeben der <strong>Kids</strong> <strong>in</strong> K<strong>in</strong>derkrippen gewarnt wird, dann schauen wir an dieser Stelle<br />

realistisch der Gesellschaft <strong>in</strong> Auge: Das heißt, dass viele Eltern sowieso ihre <strong>Kids</strong> so früh <strong>in</strong> Krippen<br />

abgeben. Wir machen gerade <strong>in</strong> den alten B<strong>und</strong>esländern Mut, dass sich Christen dort bewusst der<br />

zunehmenden Krippenarbeit widmen <strong>und</strong> nicht dem säkularen Bereich überlassen. So <strong>können</strong> wir als<br />

verantwortliche Christen die <strong>Kids</strong> fürs Leben vorbereiten <strong>und</strong> ihnen <strong>christliche</strong> Werte weitergeben <strong>und</strong><br />

letztlich Jesus nahe br<strong>in</strong>gen.<br />

In e<strong>in</strong>er Familie, die wir über Jahre besuchten, war der 2. Sohn von se<strong>in</strong>er gesamten Entwicklung um ca.<br />

2 Jahre zurück <strong>und</strong> hatte ADHS. Im Gespräch mit der Mutter erzählte diese mir folgendes: Ihr Hausarzt<br />

(der ke<strong>in</strong> Christ ist) hatte ihr empfohlen, ihren Sohn aus dem bisherigen K<strong>in</strong>dergarten herauszunehmen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en <strong>christliche</strong>n K<strong>in</strong>dergarten zu geben. Als Begründung me<strong>in</strong>te er, dass die Erzieher<strong>in</strong>nen dort<br />

mehr den E<strong>in</strong>zelnen im Blick hätten <strong>und</strong> sich wohl mehr um se<strong>in</strong>e Entwicklung kümmern würden. Wir<br />

konnten dann sehr schnell diesen Jungen <strong>in</strong> die <strong>christliche</strong> Kita vermitteln. E<strong>in</strong> starkes Zeugnis!<br />

Lesen wir dazu das Leitbild dieser <strong>christliche</strong>n Kita, so s<strong>in</strong>d dort genau diese Punkte herausgehoben<br />

erwähnt: “Wir wollen für die K<strong>in</strong>der, die unsere E<strong>in</strong>richtung besuchen, <strong>und</strong> deren Familien <strong>in</strong> Pieschen<br />

e<strong>in</strong> Ort der Geborgenheit <strong>und</strong> des Vertrauens se<strong>in</strong>. In unserer E<strong>in</strong>richtung sollen sich Menschen begegnen<br />

<strong>und</strong> sich wohl fühlen. Sie sollen die Liebe Gottes erfahren. Die ganzheitliche Entwicklung sowie<br />

Förderung <strong>und</strong> Bildung der K<strong>in</strong>der, unabhängig ihres religiösen oder gesellschaftlichen H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>es,<br />

hat für uns oberste Priorität.“ 8 . Die Begriffe »Geborgenheit« <strong>und</strong> »Vertrauen« vor »Werten«,<br />

»Förderung« <strong>und</strong> »Bildung« zu stellen, setzt damit e<strong>in</strong>en absolut wichtigen Akzent <strong>in</strong> unserer heutigen<br />

Gesellschaft, die emotional zu verwahrlosen droht. 9<br />

Die bereits weiter oben angedeutete Mischung der <strong>sozial</strong>en Gruppen f<strong>in</strong>det gerade <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er öffentlich<br />

betriebenen K<strong>in</strong>dertagesstätte statt. Sie hat den enormen Vorteil, dass ausgeglichene <strong>Kids</strong> aus stabilem<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>Kids</strong> mit <strong>sozial</strong>en Defiziten bzw. aus <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>m H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> gerade <strong>in</strong> der<br />

spielerischen Pädagogik ermutigen, <strong>und</strong> damit e<strong>in</strong> Stück weit unter ihres Gleichen fördern.<br />

In dieser <strong>christliche</strong>n Kita wird die Familienarbeit sukzessive ausgebaut: So f<strong>in</strong>den die Elterngespräche<br />

zwar i.d.R. <strong>in</strong> der Kita selbst statt, aber die Bereitschaft der Erzieher<strong>in</strong>nen nimmt das »H<strong>in</strong>gehen« so<br />

ernst, dass sie dazu ebenfalls auch die Eltern zu Hause <strong>in</strong> deren vertrauten vier Wänden besuchen. 10 Dort<br />

<strong>können</strong> sie etwas tiefer <strong>in</strong> die Familienstrukturen h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>blicken <strong>und</strong> somit gezielter <strong>in</strong> die <strong>sozial</strong>en<br />

Defizite h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sprechen. E<strong>in</strong> regelmäßiges Elterncafe bietet Eltern e<strong>in</strong>e Gesprächsplattform untere<strong>in</strong>ander<br />

<strong>und</strong> mit den Mitarbeitern. Durch solchen Austausch flechten sich Beziehungen, von denen aus<br />

7<br />

Christliche K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung Leuchtturm, (Onl<strong>in</strong>e), Trägervere<strong>in</strong>s Startblock e.V., Url: http://www.kita-leuchtturm.org/, 21.02.2009,<br />

18.55 Uhr<br />

8<br />

Christliche K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung Leuchtturm: B<strong>in</strong>der, Naemi <strong>und</strong> andere (2006), Konzeption, (Onl<strong>in</strong>e), Trägervere<strong>in</strong>s Startblock e.V., Url:<br />

http://www.kita-leuchtturm.org/fileadm<strong>in</strong>/kita-leuchtturm/Daten/konzeption/konzeptionleuchtturm.pdf, 21.02.2009, 18.55 Uhr, S. 3<br />

9<br />

Vgl. Siggelkow/Büscher, Deutschland sexuelle Tragödie, S. 133-136<br />

10<br />

Christliche K<strong>in</strong>dertagese<strong>in</strong>richtung Leuchtturm: B<strong>in</strong>der, Konzeption, S. 11


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 12<br />

persönliche Hilfestellung <strong>und</strong> Begleitung möglich s<strong>in</strong>d. Weiter s<strong>in</strong>d familienfördernde Angebote geplant,<br />

<strong>in</strong> denen die Familien der <strong>Kids</strong> vorkommen sollen.<br />

E<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> Kita kann durch ihre »h<strong>in</strong>gehende« Geme<strong>in</strong>depräsenz e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>ladende Brücke eben auch<br />

zu <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> ihren Familien bauen.<br />

Christliche Bekenntnisschulen<br />

Weiterführend zur <strong>christliche</strong>n K<strong>in</strong>dertagesstätte könnte e<strong>in</strong>e <strong>christliche</strong> Bekenntnisschule optimale<br />

Vorrausetzungen schaffen, um <strong>Kids</strong>, <strong>Teens</strong> <strong>und</strong> Familien missionarisch zu erreichen. Da wir aber <strong>in</strong><br />

Dresden <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em der <strong>sozial</strong>en Brennpunkte <strong>christliche</strong> Bekenntnisschulen haben, <strong>können</strong> wir noch von<br />

ke<strong>in</strong>er Praxiserfahrung berichten, weshalb es hier auch nicht weiter beleuchtet wird. Allerd<strong>in</strong>gs ist<br />

bemerkenswert, dass i.d.R. ca. 50 % der <strong>Kids</strong>, die solche Schulen besuchen, aus nicht<strong>christliche</strong>n<br />

Elternhäusern kommen. 11 .<br />

Die bisherigen Impulse zum »H<strong>in</strong>gehen« benötigen größere Anstrengungen zum Aufbau <strong>und</strong> zur<br />

Umsetzung. Niemand soll sich dadurch entmutigen lassen – vielleicht s<strong>in</strong>d bei den nächsten Impulsen<br />

e<strong>in</strong>ige Ideen dabei, die als Geme<strong>in</strong>den leichter umsetzbar s<strong>in</strong>d?<br />

Aufsuchende Spielsplatzarbeit <strong>und</strong> W<strong>in</strong>terspielplatz<br />

Der Gedanke von e<strong>in</strong>er aufsuchenden Spielplatzarbeit beschäftigt uns schon lange – ist aber <strong>in</strong> unserem<br />

Stadtteil noch nicht zur Umsetzung gekommen. Die Idee habe ich (durch e<strong>in</strong> Praktikum) beim<br />

JesusCenter e.V. 12 <strong>in</strong> Hamburg bekommen <strong>und</strong> weitergesponnen. Der Traum dabei ist, dass e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es<br />

Team mit e<strong>in</strong>em Handwagen voller Spielzeug auf die öffentlichen Spielplätze im Stadtteil geht, <strong>und</strong> <strong>in</strong><br />

Kontakt mit <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> deren Eltern kommt. Neben freiem Spielen, e<strong>in</strong>er Impulszeit mit biblischer<br />

Geschichte oder Ähnlichem <strong>und</strong> geme<strong>in</strong>samem Snack knüpfen die Mitarbeiter auch Kontakte zu den<br />

Eltern. Die Hoffnung dabei ist, dass dadurch erste Beziehungen entstehen, um dann Eltern <strong>in</strong> konkreten<br />

Alltagsfragen zuhause zu besuchen <strong>und</strong> ihnen Hilfestellungen zu geben (K<strong>in</strong>dererziehung, ausgewogenes<br />

Kochen, Geld e<strong>in</strong>teilen, …). In den W<strong>in</strong>termonaten könnte das Team e<strong>in</strong>en W<strong>in</strong>terspielplatz 13 <strong>in</strong> nahe<br />

liegenden Geme<strong>in</strong>deräumen zu denselben Zeiten durchführen. Die Erfahrung anderer zeigt, dass gerade<br />

auch <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> Familien die Schwelle <strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>deräume so überw<strong>in</strong>den. Es gibt dabei<br />

sämtliche Ergänzungen, um gerade <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> Familien zu unterstützen. E<strong>in</strong>e davon wäre z.B.<br />

e<strong>in</strong> Geme<strong>in</strong>deflohmarkt bei dem sie ihre <strong>Kids</strong> kostengünstig ausstatten <strong>können</strong>.<br />

Mit der aufsuchenden Spielplatzarbeit wird das »H<strong>in</strong>gehen« von Christen im wahrsten S<strong>in</strong>n des Wortes<br />

umgesetzt. <strong>Wie</strong> bei allen Impulsen, die hier aufgeführt s<strong>in</strong>d, kostet e<strong>in</strong>e solche Arbeit viel Treue <strong>und</strong><br />

Ausdauer, denn der Weg bis zur gelebten Jesusnachfolge ist i.d.R. sehr weit.<br />

11<br />

Vgl. Verband Evangelischer Bekenntnisschulen e.V., (Onl<strong>in</strong>e), Url: http://www.vebs-onl<strong>in</strong>e.de/, 24.02.2009, 21.15 Uhr<br />

12<br />

Vgl. Offene K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Familienhilfe, Bollerwagenprojekt, (Onl<strong>in</strong>e), JesusCenter e.V., Url: http://www.jesuscenter.de/<strong>in</strong>dex.php?id=134,<br />

01.03.2009, 20.38 Uhr<br />

13<br />

z.B. W<strong>in</strong>terspielplatz – Kiel, (Onl<strong>in</strong>e), Evangelisch-Freikirchliche Geme<strong>in</strong>de Kiel K.d.ö.R., Url: http://www.w<strong>in</strong>terspielplatz-kiel.de/,<br />

01.03.2009, 20.40 Uhr, oder W<strong>in</strong>terspielplatz – München, (Onl<strong>in</strong>e), Evangelisch-Freikirchliche Geme<strong>in</strong>de München e. V., Url:<br />

http://www.w<strong>in</strong>terspielplatz-muenchen.de/, 01.03.2009, 20.41 Uhr


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 13<br />

Christliche Schuljugendarbeit<br />

Nahezu alle <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> s<strong>in</strong>d über ⅓ ihres Tages <strong>in</strong> der Schule. Die Schulzeiten nehmen vielerorts<br />

durch Ganztagsschulen, Verkürzung der Schulzeit von 13 auf 12 Jahre <strong>und</strong> ganzheitliche<br />

Bildungskonzepte immer mehr zu. Das wirkt sich auch auf das Angebot der Geme<strong>in</strong>de- <strong>und</strong> Jugendarbeit<br />

aus, so dass nachmittags immer weniger <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de kommen <strong>können</strong>. Die Schulen<br />

suchen verlässliche Kooperationspartner, um ihre Lücken im Betreuungs- <strong>und</strong> Bildungsangebot schließen<br />

zu <strong>können</strong>. Immer mehr Geme<strong>in</strong>den erkennen hier ihren Sendungsauftrag, »gehen h<strong>in</strong> « <strong>und</strong> bieten ihre<br />

Zusammenarbeit an. Kooperationsprojekte wie Hausaufgabenhilfe, Sport- <strong>und</strong> Kreativ-AGs oder<br />

Betreuung e<strong>in</strong>zelner Schüler entstehen. Es gibt auch Geme<strong>in</strong>den, die Schule<strong>in</strong>sätze oder<br />

Unterrichtsst<strong>und</strong>en mit gestalten <strong>und</strong> durchführen. Die verschiedenen Initiativen <strong>und</strong> Projekte <strong>christliche</strong>r<br />

Schuljugendarbeit s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em deutschlandweiten <strong>und</strong> umfangreichen Netzwerk zusammengefasst. 14<br />

In unserer Arbeit im stoffwechsel betreuen wir <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Mittelschule e<strong>in</strong>en Schulclub mit festen Räumen.<br />

Durch diese Schuljugendarbeit 15 erreichen wir die Schüler <strong>in</strong> ihren Hofpausen, Freist<strong>und</strong>en oder am<br />

Nachmittag. Beim Kickern, Billiardespielen, Abhängen <strong>und</strong> Essen entstehen Beziehungen. Sie erleben<br />

dort e<strong>in</strong>e große Wertschätzung durch das Team. Wenn auch <strong>in</strong> der Schule offensiv evangelistische Arbeit<br />

offiziell nicht möglich ist, so erlebt das Team viele tiefgängigen Gespräche mit Schülern. Mit e<strong>in</strong>er<br />

Gruppe Mädels ist z.B. durch diese Beziehungsarbeit e<strong>in</strong>e Art missionarischer Hauskreis außerhalb der<br />

Schule entstanden, wo die Mädels ihre Fragen über Gott, die Welt, Lebenss<strong>in</strong>n <strong>und</strong> Liebeskummer los<br />

werden.<br />

Durch e<strong>in</strong>e gute Zusammenarbeit mit den Lehrern wirkt das Team genauso auch bei verschiedenen<br />

Höhepunkten im Schuljahr, wie bspw. Klassenfahrten, Projekttagen <strong>und</strong> Schulfesten mit. An zwei<br />

Gr<strong>und</strong>schulen gestaltet e<strong>in</strong> Team mit verschiedenen Spielangeboten die Hofpause <strong>und</strong> bekommt dadurch<br />

wachsende Beziehung zu den <strong>Kids</strong>. Auch durch AG’s s<strong>in</strong>d wir als Kooperationspartner mit verschiedenen<br />

Schulen <strong>in</strong> Dresden verb<strong>und</strong>en. So <strong>können</strong> sich Schüler bspw. mit Sport, Tanz, Gitarrenkurs, Schulband 16 ,<br />

Medien-AG, Holzprojekt <strong>und</strong> vielem mehr ausprobieren.<br />

E<strong>in</strong> weiteres mobiles Team unterstützt verschiedene Schulen im Ethik- <strong>und</strong> Religionsunterricht, sowie <strong>in</strong><br />

Projekttagen <strong>und</strong> vermittelt Lehrplan<strong>in</strong>halte zu <strong>christliche</strong>n Themen kreativ <strong>und</strong> altersspezifisch. Die<br />

Thematik umfasst dabei bspw. folgende Themen: »Bedeutung der e<strong>in</strong>zelnen <strong>christliche</strong>n Feiertage«,<br />

»Highlights der Bibel«, »Vergeben <strong>und</strong> Vergessen« , e<strong>in</strong> Konflikttra<strong>in</strong><strong>in</strong>g <strong>und</strong> vieles mehr.<br />

E<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>de aus Süddeutschland – mit der wir im Gespräch waren – überlegte, ob sie sich lieber <strong>in</strong> die<br />

Ganztagesschulangebote e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen sollte. Zu ihrer missionarischen Jungschararbeit konnte – wegen der<br />

Ausdehnung der Ganztagsschulzeit am Nachmittag – niemand mehr kommen. Wir ermutigen daher<br />

Christen, diese geöffneten Türen <strong>in</strong> Schulen mit AG’s bzw. Ganztagesangeboten durch das E<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen<br />

von eigenen dafür relevanten Hobbys oder auch Nachhilfe zu nutzen. Diese Art von Prägung <strong>und</strong><br />

Förderung sollten wir nicht »nur« säkularen Trägern überlassen.<br />

14 Netzwerk Christliche Schuljugendarbeit, (Onl<strong>in</strong>e), Url: http://www.netzwerk-csj.de/, 24.02.2009, 21.25 Uhr<br />

15 Vgl. stoffi_SCHULPROJEKT, (Onl<strong>in</strong>e), stoffwechsel e.V., Url: http://stoffwechsel.com/<strong>in</strong>dex.php?id=247&L=0, 24.02.2009, 21.45 Uhr<br />

16 Vgl. Gr<strong>und</strong>schulband 4<strong>und</strong>4, (Onl<strong>in</strong>e), Youtube, UrL: http://www.youtube.com/watch?v=ZI-d2WoOPXc, 24.02.2009, 22.03 Uhr


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 14<br />

Trotz der Anwesenheit verschiedener <strong>sozial</strong>er Gruppen an der Schule bedarf es <strong>in</strong> der Schuljugendarbeit<br />

immer wieder den zielgerichteten Blick auf die <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong>. Gerade mit<br />

zunehmendem Alter der <strong>Kids</strong> werden sich die e<strong>in</strong>zelnen Gruppen deutlich vone<strong>in</strong>ander abgrenzen anstatt<br />

<strong>in</strong>e<strong>in</strong>ander aufgehen.<br />

Indem Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong> die Schulen »h<strong>in</strong>gehen« <strong>können</strong> sie je nach Angebot <strong>und</strong> Projekt sehr<br />

unterschiedliche Schüler begleiten, ermutigen <strong>und</strong> fördern. Aus diesen Beziehungen heraus <strong>können</strong> Wege<br />

der Geme<strong>in</strong>de<strong>in</strong>tegration eben auch für <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> beg<strong>in</strong>nen, wie das Beispiel<br />

des Mädchenhauskreises exemplarisch zeigt.<br />

<strong>Kids</strong>club mit Hausbesuchen<br />

<strong>Wie</strong> e<strong>in</strong>gangs schon erwähnt f<strong>in</strong>g vor über 10 Jahren e<strong>in</strong> Jugendkreis ehrenamtlich <strong>in</strong> unserem Stadtteil<br />

das evangelistische K<strong>in</strong>derprogramm »<strong>Kids</strong>club«auf der Straße an. Da viele der <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n<br />

<strong>Kids</strong> – zum<strong>in</strong>dest im Sommer – die Straße als Lebensmittelpunkt haben – kamen dazu von Anfang an<br />

r<strong>und</strong> 20 <strong>Kids</strong>. Später konnten sie wegen dem schlechter werdenden Wetter im Herbst <strong>in</strong> der nahe<br />

gelegenen Schulsporthalle weitermachen. Heute ist das stoffi_KIDSCLUBTEAM mit<br />

<strong>Kids</strong>clubveranstaltungen <strong>in</strong> 4 Stadtteilen <strong>in</strong> der Woche unterwegs – e<strong>in</strong> weiterer <strong>Kids</strong>club ist derzeit <strong>in</strong><br />

Planung. In der wärmeren Jahreszeit f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>ige der <strong>Kids</strong>clubveranstaltungen im Freien wie z.B. <strong>in</strong><br />

Parks statt.<br />

Vom Inhaltlichen her liegt meist e<strong>in</strong> biblisches Thema (oft im Rahmen e<strong>in</strong>er Themenreihe) zugr<strong>und</strong>e. Das<br />

spitzen wir dann i.d.R. auf e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zige <strong>in</strong>haltliche Kernaussage zu. Bei mehreren Aussagen würde kaum<br />

etwas hängen bleiben. Die gezielte <strong>Wie</strong>derholung e<strong>in</strong>er Aussage prägt sich tiefer e<strong>in</strong> (vgl. Werbung).<br />

Methodisch wird das Thema mit e<strong>in</strong>er witzigen Clownnummer e<strong>in</strong>geführt. Im ersten Spaßteil wird durch<br />

Spielen <strong>und</strong> Bewegungsliedern dem Bewegungsdrang der <strong>Kids</strong> gezielt Raum zum Ausleben gegeben.<br />

Somit <strong>können</strong> sie sich anschließend besser auf das Thema konzentrieren. Dieses wird anschließend im<br />

Slang der <strong>Kids</strong> als Puppentheater angerissen, um sie <strong>in</strong>nerlich abzuholen. Durch Gegenstände,<br />

Sketchbord, Theater, Illusionstricks, Bildmaterial, Filme oder persönliche Lebensberichte wird die<br />

Kernaussage <strong>in</strong> verschiedene Lebenssituationen der <strong>Kids</strong> h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> transformiert <strong>und</strong> vertieft. Um die<br />

Aufmerksamkeit der ganzen Gruppe zu haben, muss es immer e<strong>in</strong>en unterstreichenden »H<strong>in</strong>gucker«<br />

geben. In den anschließend altersgerechten Kle<strong>in</strong>gruppen steht die Beziehungsarbeit im Vordergr<strong>und</strong> –<br />

hier wird spielerisch, kreativ oder <strong>in</strong>teraktiv die Kernaussage für das jeweilige Alter passend wiederholt.<br />

Die Lieder, wie auch die Puppentheater dafür schreiben unsere Mitarbeiter selbst – die Puppentheater, die<br />

nicht auf den käuflichen CD’s s<strong>in</strong>d gibt es auch zum kostenfreien downloaden auf unserer Internetseite 17 .<br />

Die Konzeption mit praktischem Handbuch hat Norbert B<strong>in</strong>der <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em Buch 18 »Weil du Gott wertvoll<br />

bist – kreativ mit Jesus auf die Straße zu den <strong>Kids</strong>« herausgebracht.<br />

Das ganz praktische H<strong>in</strong>gehen wird dann beim E<strong>in</strong>laden für unsere Veranstaltungen deutlich. Wir laden<br />

<strong>in</strong> den Hofpausen (e<strong>in</strong>mal im Schuljahr) <strong>in</strong> verschiedenen Schulen e<strong>in</strong>. Da sich die <strong>Kids</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e »Ich-b<strong>in</strong>-<br />

17 stoffi_MATERIALBOX, (Onl<strong>in</strong>e), stoffwechsel e.V., Url: http://www.stoffwechsel.com/<strong>in</strong>dex.php?id=260, 02.03.2009, 16.53 Uhr ����<br />

unterschiedliche Puppentheater gibt es dort auch unter kidsclub_MATERIAL !!! – nicht nur unter kidsclub_PUPPENTHEATER.


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 15<br />

da-Liste« e<strong>in</strong>tragen (� sie bekommen bei 10x, 25x, 50x, … da se<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en persönlichen Preis) besuchen<br />

wir sie (ca. 400 <strong>Kids</strong> <strong>in</strong> allen Projekten Dresdens) wöchentlich mit e<strong>in</strong>em E<strong>in</strong>ladeflyer (darauf steht neben<br />

dem <strong>Kids</strong>club das gesamte Treffprogramm der Folgewoche). Durch diese Besuche bekommen wir<br />

E<strong>in</strong>blick <strong>in</strong> den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> der <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> oftmals auch e<strong>in</strong>e Beziehung zu den Eltern <strong>und</strong> ihr Vertrauen.<br />

So <strong>können</strong> wir Gottes Liebe <strong>in</strong> unterschiedlicher Weise an die K<strong>in</strong>der <strong>und</strong> ihre Familien weitergeben:<br />

durch konkrete <strong>sozial</strong>e Hilfen (wie z.B. Schuldnerberatung, Papierkram erledigen, Familien <strong>in</strong> spontaner<br />

Not mit Essen versorgen, Umzugshilfen, …), oder durch <strong>in</strong>dividuelle Hilfestellungen (Seelsorge,<br />

Erziehungshilfen, das H<strong>in</strong>e<strong>in</strong>sprechen <strong>in</strong> Missstände,…) <strong>und</strong> Vermittlung von Hilfe.<br />

Auf diesen E<strong>in</strong>ladetouren erzählen uns <strong>Kids</strong> oder <strong>Teens</strong> immer wieder (besonders zum Ende e<strong>in</strong>es<br />

Schuljahrs), wenn sie versetzungsgefährdet s<strong>in</strong>d. So haben wir die Nachhilfearbeit gestartet, die ebenfalls<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage des praktischen H<strong>in</strong>gehens basiert.<br />

Nachhilfearbeit - Büffelbude<br />

Dazu haben wir e<strong>in</strong> Netzwerk aufgebaut, zu dem motivierte Christen aus Geme<strong>in</strong>den oder der SMD sich<br />

1-2 St<strong>und</strong>en <strong>in</strong> der Woche für e<strong>in</strong>en Nachhilfeschüler speziell Zeit nehmen. Die Nachhilfe bzw.<br />

Büffelbude läuft wünschenswert 1 zu 1 zu Hause bei den <strong>Kids</strong> oder <strong>Teens</strong> ab. Dadurch <strong>können</strong> die<br />

Mitarbeiter auf das Lernumfeld E<strong>in</strong>fluss nehmen <strong>und</strong> z.B. dafür sorgen, dass beim Lernen der Fernseher<br />

nicht läuft, die spielenden Geschwister aus dem Raum s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach Platz für die Schulsachen auf dem<br />

Tisch bzw. Schreibtisch ist. E<strong>in</strong>mal haben Treffmitarbeiter<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>em K<strong>in</strong>d das ganze Zimmer mit<br />

e<strong>in</strong>em gut erhaltenen Möbel ausgestattet, weil es ke<strong>in</strong>en Schrank für se<strong>in</strong>e Kleider hatte <strong>und</strong> über der<br />

Waschmasch<strong>in</strong>e die Hausaufgaben machen musste. Dabei entstehen immer wieder auch gute<br />

Beziehungen zwischen den Mitarbeitern, den <strong>Kids</strong> bzw. <strong>Teens</strong> <strong>und</strong> den Eltern. So konnten manche<br />

Mitarbeiter durch die Büffelbude auch Eltern der <strong>Kids</strong> gew<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> <strong>in</strong> die Nachhilfe mit e<strong>in</strong>beziehen.<br />

Treffarbeit<br />

<strong>Kids</strong> <strong>und</strong> Preteens<br />

In e<strong>in</strong>em Stadtteil unserer Arbeit gehen die Treffmitarbeiter an e<strong>in</strong>em Nachmittag der Woche ganz<br />

praktisch h<strong>in</strong> – bzw. raus <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Stadtpark, um dort mit den <strong>Kids</strong> zu spielen. Dadurch kommen sie mit<br />

weiteren <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> auch manchen Eltern <strong>in</strong> Kontakt.<br />

Die Treffangebote <strong>in</strong> unserem Stadtteil s<strong>in</strong>d durch ihre bedürfnisorientierte Ausrichtung e<strong>in</strong> <strong>in</strong>haltliches<br />

H<strong>in</strong>gehen zu den <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong>.<br />

Gerade <strong>Kids</strong>, die von zu Hause immer wieder hören, dass sie nichts zu Stande br<strong>in</strong>gen, also wertlos seien,<br />

vermitteln wir, dass sie wertvoll s<strong>in</strong>d <strong>und</strong> von Gott zwei begabte Hände bekommen haben mit denen sie<br />

etwas erreichen <strong>können</strong>. Wir wollen mit ihnen deshalb ihre Gaben geme<strong>in</strong>sam herausf<strong>in</strong>den <strong>und</strong> fördern.<br />

So kommt es zu unseren bisherigen kreativen Angeboten wie Aktivwerkstatt, Holzwerksatt <strong>und</strong><br />

18 B<strong>in</strong>der, Norbert, Weil du Gott wertvoll bist, Kreativ mit Jesus auf die Strasse zu den <strong>Kids</strong>, Haiterbach-Beih<strong>in</strong>gen 2005


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 16<br />

Gitarrenclub, bei denen diese Gaben der <strong>Kids</strong> entwickelt werden. Ausdauer, Umgang mit Sieg <strong>und</strong><br />

Niederlage <strong>und</strong> Teamgeist werden <strong>in</strong> spielerischen Aktionen <strong>und</strong> Projekten gefördert.<br />

Weiter erachten wir gerade für die Preteens (11 – 13 Jahre) geschlechtsspezifische Treffangebote für sehr<br />

wichtig – aus entwicklungspsychologischen Gründen trennen wir Mädchen <strong>und</strong> Jungs <strong>in</strong> diesem Alter.<br />

Hier sollen sie auf das echte Mann– <strong>und</strong> Frause<strong>in</strong> vorbereitet werden <strong>und</strong> lernen, wie sie auch ohne<br />

Alkohol, Zigaretten <strong>und</strong> wilden Sex selbstbewusste <strong>und</strong> selbstverantwortliche Persönlichkeiten werden<br />

<strong>können</strong>; wie sie mit Gefühlen umgehen <strong>und</strong> über sie reden <strong>können</strong>; wie sie sich <strong>und</strong> ihren Körper<br />

wertschätzen <strong>können</strong> <strong>und</strong> wie sie mit Geld umgehen sollten. Da unsere vom Wertezerfall betroffene<br />

Gesellschaft hier kaum Hilfestellungen gibt, wollen wir als Christen Verantwortung übernehmen.<br />

Diese Projekte für <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> Preteens e<strong>in</strong>t, dass es e<strong>in</strong>e Zeit gibt, <strong>in</strong> der Jesus <strong>und</strong> die Bibel e<strong>in</strong>en festen<br />

Platz haben. Nach diesem geistlichen Input gibt es dann Kuchen oder Brötchen, die wir am Vortag vom<br />

Bäcker geschenkt bekommen haben. Da es für manche <strong>Kids</strong> die erste Malzeit seit dem Frühstück ist,<br />

bekommen speziell diese noch vor dem Projektstart e<strong>in</strong>e warme Mahlzeit von uns.<br />

<strong>Teens</strong><br />

Wir träumen von e<strong>in</strong>er aktiv h<strong>in</strong>gehenden Streetworkarbeit, die die <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> (Pre)<strong>Teens</strong><br />

abholen soll. Diese halten sich häufig <strong>in</strong> Cliquen an ihren bekannten Treffpunkten im Stadtteil (z.B.<br />

Spielplätze, Parkanlagen, u.ä.) auf. Zu ihnen soll Beziehung <strong>und</strong> Vertrauen aufgebaut werden, um ihnen<br />

dann konkret Hilfe anzubieten, wie z.B. Hilfen zur Alltagsbewältigung oder alternative<br />

Freizeitmöglichkeiten, über die wir versuchen, sie <strong>in</strong> den Teenietreff zu <strong>in</strong>tegrieren. Es ist unser Wunsch,<br />

durch solch e<strong>in</strong>en niederschwelligen Teenietreff e<strong>in</strong>e Beziehung zu jenen <strong>Teens</strong> aufzubauen, die <strong>sozial</strong><br />

stärker auffällig s<strong>in</strong>d (Krim<strong>in</strong>alität, Gewalt, Alkohol – oder Drogenprobleme, kaputte Typen, …) – <strong>Teens</strong>,<br />

die sonst jede Gruppe <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de sprengen würden <strong>und</strong> um die sich deshalb sonst kaum jemand<br />

kümmert. Mit viel konstanter Beziehungsarbeit <strong>und</strong> riesigen Portionen an E<strong>in</strong>zel<strong>in</strong>vestitionen wird meist<br />

erst nach Jahren e<strong>in</strong>e Veränderung erkennbar werden. Es wäre genial, wenn durch e<strong>in</strong> solches H<strong>in</strong>gehen<br />

dunkle Cliquen <strong>und</strong> Banden aufgelöst würden <strong>und</strong> Teenies wieder neue Sehnsüchte nach echtem Leben<br />

bekämen <strong>und</strong> davon träumen lernten.<br />

Wenn <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> Teenies sich an solchen Stelle erreichen lassen, geht der Weg der Integration für sie<br />

weiter, so dass der nächste Schritt e<strong>in</strong>er Integrierenden Geme<strong>in</strong>de H<strong>in</strong>führen heißt.<br />

4.3. Integrierende Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> heißt H<strong>in</strong>führen<br />

Exemplarisch zum H<strong>in</strong>führen <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de möchte ich dabei e<strong>in</strong> »Stufenmodell« vorstellen, das wir <strong>in</strong><br />

unserer Arbeit <strong>und</strong> Kooperation mit der Freien evangelischen Geme<strong>in</strong>de Dresden (FeG) konkret bei den<br />

Teenies mit ersten Erfolgen umsetzen:<br />

Dieses Stufenmodell setzt bewusst bei Teenies an, weil sie sich von ihrer Entwicklung her immer mehr<br />

von zu Hause lösen <strong>und</strong> sich nach neuen Orientierungspunkten <strong>und</strong> Werten ausstrecken. Wenn diese<br />

Suche <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de landet <strong>und</strong> sie dort Jesus <strong>und</strong> die ermutigende <strong>und</strong> fördernde Geme<strong>in</strong>schaft mit


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 17<br />

(anderen) Christen f<strong>in</strong>den, werden sie <strong>in</strong> diesem unterstützenden <strong>sozial</strong>en Netzwerk sicherer durch die<br />

Teeniezeit kommen <strong>und</strong> stabil <strong>und</strong> selbstbewusst aus ihr hervorgehen. Auch werden sie viel<br />

selbstverständlicher im Reich Gottes als Erwachsene treu mitarbeiten, wenn sie es schon als Teenies zu<br />

e<strong>in</strong>er guten Gewohnheit werden ließen <strong>und</strong> festigten.<br />

Am Anfang des Stufendmodells steht zunächst die Frage, wie nun speziell Teenies mit <strong>sozial</strong>en Defiziten<br />

bzw. <strong>sozial</strong>er Benachteiligung diese fast unüberw<strong>in</strong>dbare Hürde <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de schaffen <strong>können</strong>. Dazu<br />

bedarf es e<strong>in</strong>iger Zwischenstufen, die im jeweiligen Kontext wieder anders aussehen werden. Die<br />

vorherigen Impulse unter der Überschrift »Integrierende Geme<strong>in</strong>de se<strong>in</strong> heißt H<strong>in</strong>gehen« <strong>können</strong> alle zu<br />

e<strong>in</strong>er dieser abholenden <strong>und</strong> e<strong>in</strong>ladenden Stufen gehören. Auch werden <strong>in</strong> der Praxis Teenies an<br />

unterschiedlichen Stufen dazukommen <strong>und</strong> Integration erleben. So erzählte bspw. e<strong>in</strong>e Teenager<strong>in</strong> aus<br />

<strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>m H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> <strong>in</strong> ihrem Erlebnisbericht zu ihrer Taufe, dass sie »christlich«<br />

aufgewachsen sei. Was sie damit me<strong>in</strong>te war, dass sie von kle<strong>in</strong> auf unserere K<strong>in</strong>derprogramme besucht<br />

<strong>und</strong> dort Jesus erlebt hat.<br />

Dieses Stufenmodell hilft uns methodisch, Teenies effizient <strong>in</strong> die Geme<strong>in</strong>de zu <strong>in</strong>tegrieren. Dabei<br />

werden sowohl die Geme<strong>in</strong>de als auch die Teenies über die durchlaufenen Stufen h<strong>in</strong>weg zur Integration<br />

vorbereitet.<br />

geme<strong>in</strong>dlicher Teentreff<br />

offener <strong>Teens</strong>treff<br />

<strong>Teens</strong> aufsuchen - Streetwork<br />

Hauskreis<br />

missionar. Teenkreis<br />

Geme<strong>in</strong>de<br />

Im vorigen s<strong>in</strong>d wir schon auf die unteren zwei Stufen – »aufsuchende Teeniearbeit« <strong>und</strong> »offene<br />

Teentreffarbeit« – e<strong>in</strong>gegangen. Deshalb steigen wir gleich beim geme<strong>in</strong>dlichen offenen Teentreff e<strong>in</strong>.<br />

Dieser steht genau genommen auf der Schnittstelle zwischen dem <strong>in</strong>haltlichen H<strong>in</strong>gehen <strong>und</strong> H<strong>in</strong>führen.


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 18<br />

Geme<strong>in</strong>dlicher offener Teentreff<br />

Die Mehrzahl der besuchenden <strong>Teens</strong> haben <strong>sozial</strong>e Defizite oder kommen aus <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>m<br />

H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong>. Sie s<strong>in</strong>d aber im Großen <strong>und</strong> Ganzen nicht extrem auffällig, was nicht heißt, dass diese<br />

Arbeit mit ihnen nicht auch Kräfte b<strong>in</strong>det <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satz kostet. Die mit unserer Arbeit eng kooperierende<br />

Freie evangelische Geme<strong>in</strong>de (FeG) hatte zunächst e<strong>in</strong>en extra Raum dafür zur Verfügung gestellt. Zur<br />

Zeit saniert sie e<strong>in</strong>en früheren Gaststättenraum für die offene Teenarbeit um diesem Arbeitszweig zu<br />

erweitern.<br />

Die <strong>Teens</strong> kommen nachmittags <strong>und</strong> bleiben an manchen Tagen bis um 21.00 Uhr dort. Unser<br />

Projektleiter (von stoffi_Seite aus) me<strong>in</strong>te dazu : „In dieser Zeit kommen sie wenigstens nicht auf dumme<br />

Gedanken <strong>und</strong> machen ke<strong>in</strong>en größeren Mist.“ Dies motiviert ihn mit se<strong>in</strong>em Team besonders auch <strong>in</strong> den<br />

Ferienzeiten möglichst ohne größere Pausen geöffnet zu haben. Dieses Angebot lebt durch se<strong>in</strong> offenes<br />

Konzept von Spontaneität der <strong>Teens</strong> <strong>und</strong> Mitarbeiter. So haben neben dem Kickern, Billardspielen, Dart,<br />

Essen <strong>und</strong> Reden auch kreative, sportliche <strong>und</strong> musische Elemente ihren Platz. Auch die Schulförderung<br />

soll am Nachmittag nicht zu kurz kommen. Persönliche Begleitung <strong>und</strong> Förderung s<strong>in</strong>d für das Team von<br />

enormer Bedeutung.<br />

Auch hier testen die <strong>Teens</strong> die Grenzen immer wieder bis zum Äußersten aus. Als Leiter habe ich dabei<br />

im Vorgängerprojekt (s.o.) immer wieder <strong>in</strong> der Mitarbeiterbegleitung von Ehrenamtlichen versagt. So ist<br />

e<strong>in</strong> anfangs motivierter ehrenamtlicher Mitarbeiter nach 2 Jahren ausgestiegen, weil er das ständige<br />

Fordern <strong>und</strong> Austesten der <strong>Teens</strong> als persönliche Angriffe auf sich bezogen hat. Es ist richtig, dass wir<br />

diese breiten Schultern zu bieten haben, damit die <strong>Teens</strong> ihre Hörner an uns Mitarbeitern abstoßen<br />

<strong>können</strong> <strong>und</strong> so e<strong>in</strong>e feste Sicherheit <strong>in</strong> ihrem Leben durch Regeln bekommen. Besonders für<br />

ehrenamtliche Mitarbeiter bedarf es aber deshalb e<strong>in</strong>er regelmäßigen Reflexion <strong>und</strong> e<strong>in</strong>en Austausch<br />

darüber, damit sie an dieser Stelle nicht ausbrennen.<br />

Missionarischer Teenkreis<br />

In dieser nächsten Integrationsstufe muss man sich zwei fetzige evangelistische Geme<strong>in</strong>deteenkreise<br />

vorstellen. E<strong>in</strong>er für jüngere (12-14 Jahre) <strong>und</strong> e<strong>in</strong>er für ältere <strong>Teens</strong> (ab 14 Jahren) mit stark<br />

missionarischer Ausrichtung. Aus der kont<strong>in</strong>uierlichen Beziehungsarbeit der Treffs heraus mischen sich<br />

hier die <strong>Teens</strong> aus Geme<strong>in</strong>de <strong>und</strong> Sozialarbeit. Durch geme<strong>in</strong>same Ferienlager ist immer wieder zu<br />

beobachten, dass sich dann sogar die Cliquen der <strong>Teens</strong> mischen <strong>und</strong> so Querbeziehungen wachsen. Im<br />

Teenkreis werden meist erlebnisorientiert relevante Themen spielerisch erarbeitet. Dabei geht es nicht um<br />

schwierige theologische Themen, sondern um für alle leicht erfassbare Themen – zum<strong>in</strong>dest <strong>in</strong> der<br />

Aufbereitung.<br />

In diesen Teenkreisen erleben wir, wie neben <strong>Teens</strong> aus der Geme<strong>in</strong>de auch <strong>Teens</strong> aus der offenen<br />

Treffarbeit e<strong>in</strong> Leben mit Jesus beg<strong>in</strong>nen.<br />

Hauskreis<br />

Im Teenhauskreis für die älteren (im biblischen Unterricht für die jüngeren <strong>Teens</strong>) werden jetzt auch<br />

schwierigere Passagen der Bibel <strong>und</strong> anspruchsvollere geistliche Themen behandelt. Hierzu kommen


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 19<br />

e<strong>in</strong>ige Geme<strong>in</strong>deteens <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> aus der offenen Treffarbeit, die i.d.R. schon e<strong>in</strong> Leben mit Jesus führen.<br />

Neben Bibellesen, sich darüber unterhalten <strong>und</strong> S<strong>in</strong>gen ist das Gebet füre<strong>in</strong>ander <strong>und</strong> mite<strong>in</strong>ander e<strong>in</strong><br />

wichtiger Punkt. Hier soll Jüngerschaft mit geistlichem Wachstum gefördert werden.<br />

Ziel - Die Geme<strong>in</strong>de<br />

Die <strong>Teens</strong>, die im Hauskreis s<strong>in</strong>d, br<strong>in</strong>gen sich bereits aktiv <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de oder unserer Arbeit mit e<strong>in</strong>.<br />

Sie kommen mit ihren geistlichen Lebensfragen nun auch im Gottesdienst immer öfter vor, so dass er<br />

ihnen nicht mehr weltfremd ersche<strong>in</strong>t. Hier erleben sie wachsende Geme<strong>in</strong>schaft mit andersartigen<br />

Christen <strong>und</strong> gegenseitige Förderung <strong>in</strong> diesem geme<strong>in</strong>dlich »<strong>sozial</strong>en« Netz. Trotz allem darf dieses Ziel<br />

<strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de nicht als ewig unveränderbarer Zustand gewertet werden, sondern viel mehr als<br />

Doppelpunkt. Von ihr aus wird unser persönliches Leben dauerhaft von Jesus als »Bauleiter« zu se<strong>in</strong>en<br />

Zielen h<strong>in</strong> umgebaut – von hier aus hat uns Jesus beauftragt se<strong>in</strong> Reich geme<strong>in</strong>sam zu bauen.<br />

Die Stufen im Stufenmodell bleiben nun nicht theoretische Graphik, sondern haben <strong>sozial</strong>, wie auch<br />

geistlich e<strong>in</strong>en Aufwärtstrend. Diese Aufwärtsbewegung kann e<strong>in</strong>e wollende Geme<strong>in</strong>de auch leisten, weil<br />

sie re<strong>in</strong> zahlenmäßig viel mehr auffangen <strong>und</strong> tragen kann, als e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Team von fungierenden<br />

Vorbildern mit zahlreichen Menschen, die <strong>sozial</strong>e Defizite haben bzw. <strong>sozial</strong> benachteiligt s<strong>in</strong>d. Hier<br />

spielt auch das neutestamentliche Geme<strong>in</strong>deverständnis e<strong>in</strong>e entscheidende Rolle. Dort setzt sich<br />

Geme<strong>in</strong>de immer aus den unterschiedlichen Volksgruppen <strong>und</strong> <strong>sozial</strong>en Schichten zusammen <strong>und</strong> werden<br />

bspw. im 1. Kor<strong>in</strong>therbrief auch dazu aufgerufen, e<strong>in</strong>ander rücksichtsvoll <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>de zu begegnen<br />

(1. Kor<strong>in</strong>ther 1,10-17; 11,17-34; 12,12-31). Geme<strong>in</strong>de ist der Ort, wo Menschen gerade diese Spannung<br />

aushalten <strong>und</strong> sich gegenseitig wertschätzen, ermutigen, fördern <strong>und</strong> ermahnen <strong>können</strong>.<br />

5. Persönliche Schlussgedanken<br />

Dieses Stufenmodell soll Anregung geben selbst <strong>in</strong> <strong>und</strong> mit der eigenen Geme<strong>in</strong>de solche »Stufenbauer«<br />

zu werden. Um an dieser Stelle grobe Fehler zu vermeiden empfehlen wir für den Prozess folgende<br />

Aspekte zu berücksichtigen:<br />

1. Sprecht mit euren Fre<strong>und</strong>en, Geme<strong>in</strong>deleitern, Ältesten, eurem Pastor, den Diakonen <strong>und</strong> mit<br />

Schlüsselpersonen eurer Geme<strong>in</strong>de, wie ihr als Geme<strong>in</strong>de solche Menschen <strong>in</strong> eurem Umfeld<br />

erreichen könnt. Nehmt sie <strong>in</strong> diese Überlegungen mit h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Jede Entwicklung <strong>und</strong> Entscheidung,<br />

die tragfähig se<strong>in</strong> soll, kann nicht im Alle<strong>in</strong>gang geschehen.<br />

2. Gebt dazu auch eurer Geme<strong>in</strong>de Zeit, bis sie es zu ihrer Sache macht. Entwickelt geme<strong>in</strong>same Ziele<br />

<strong>und</strong> viele Teilziele <strong>und</strong> baut dann Stufe für Stufe sorgfältig aus. Seid nicht entmutigt, wenn<br />

Veränderungen lange dauern. Ihr müsst wissen, dass i.d.R. e<strong>in</strong>e nachhaltige Geme<strong>in</strong>deveränderung im<br />

Schnitt zwischen 4-10 Jahren dauert.<br />

3. Dieser Prozess erfordert viel Geduld, <strong>Wie</strong>derholung <strong>und</strong> E<strong>in</strong>satz. Vermeidet daher verletzende<br />

Nörgeleien, wenn noch nicht viel zu gehen sche<strong>in</strong>t. Ich selbst wollte auch immer wieder aufgeben,<br />

weil es mir von Geme<strong>in</strong>deseite zu langsam g<strong>in</strong>g. Am besten geholfen hat mir jedes Mal, e<strong>in</strong>fach


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 20<br />

ungetrübt mit großer Leidenschaft an unserer Vision dranzubleiben, sie ganz e<strong>in</strong>fach zu leben <strong>und</strong> zu<br />

kommunizieren, als wäre sie schon morgen Wirklichkeit. Dabei hilft es auch die vielen kle<strong>in</strong>en<br />

Veränderungsschritte wahrzunehmen <strong>und</strong> über sie dankbar zu werden.<br />

4. Bittet letztlich Gott um Veränderung <strong>und</strong> weise Entscheidungen für die nächsten Schritte. ER ist es,<br />

der SEIN Reich baut <strong>und</strong> vom Ziel her das große Ganze überblickt. Die Verb<strong>in</strong>dung zu IHM muss<br />

störungsfrei se<strong>in</strong>, weil wir immer wieder <strong>in</strong> die Gefahr geraten <strong>können</strong> uns <strong>in</strong> eigenen<br />

Gehirngesp<strong>in</strong>sten zu verrennen.<br />

5. Besonders im H<strong>in</strong>gehen der Geme<strong>in</strong>de werden dann von Anfang an die entscheidenden Weichen<br />

gestellt, wie <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> euch wahrnehmen, eure Hilfestellungen annehmen<br />

<strong>und</strong> ob Integration auch wirklich gel<strong>in</strong>gen kann. Was Ihr im Dienst an <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong>n <strong>Kids</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Teens</strong> beg<strong>in</strong>nt solltet ihr nur dann wieder aufhören, wenn es die Zielgruppe nicht wirklich erreicht,<br />

oder weiterentwickelt <strong>und</strong> noch besser auf die Zielgruppe abgestimmt wird, sonst erleben sie euch als<br />

ebenso unzuverlässig, wie all zu oft ihr Umfeld. Das würde das Vertrauen zu euch für alle<br />

zukünftigen Schritte bee<strong>in</strong>trächtigen.<br />

6. Diese h<strong>in</strong>gehende Beziehungsarbeit, die mit Be- <strong>und</strong> Ausnutzen durch die Zielgruppe beg<strong>in</strong>nt, wird<br />

dabei meist nicht sofortige Wirkung zeigen. Auch <strong>in</strong> diese Richtung benötigt ihr viel Geduld <strong>und</strong><br />

treuen E<strong>in</strong>satz – aber ihr werdet langfristig dann auch Früchte eurer Arbeit sehen <strong>können</strong>.<br />

Jede Geme<strong>in</strong>de, die den Weg der Integration konsequent geht, wird so e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>zigartige Relevanz <strong>in</strong><br />

ihrem Stadtteil bzw. ihrer Stadt bekommen. Wir wünschen zu diesem Weg Gottes Segen!


<strong>Wie</strong> <strong>können</strong> <strong>sozial</strong> <strong>benachteiligte</strong> <strong>Kids</strong> <strong>und</strong> <strong>Teens</strong> <strong>in</strong> <strong>christliche</strong> Geme<strong>in</strong>den <strong>in</strong>tegriert werden? S. 21<br />

6. Literaturverzeichnis<br />

Die Zielgruppe:<br />

• Siggelkow, Bernd/Büscher Wolfgang, Deutschlands sexuelle Tragödie, Wenn K<strong>in</strong>der nicht mehr<br />

lernen, was Liebe ist, Asslar 2008<br />

• Die Arche, K<strong>in</strong>derarmut, (Onl<strong>in</strong>e), “Die Arche“ Christliches K<strong>in</strong>der- <strong>und</strong> Jugendhilfswerk e.V.<br />

Berl<strong>in</strong>, Url: http://www.k<strong>in</strong>derprojekt-arche.de/arche.htm, 18.02.2009, 19.04. Uhr<br />

• Netzwerk Sozialhilfe – K<strong>in</strong>derarmut, (Onl<strong>in</strong>e), Für <strong>sozial</strong>es Leben e.V., Url: http://k<strong>in</strong>der-armut.de/,<br />

18.02.2009, 19.05. Uhr<br />

• Wikipedia (2009), Urvertrauen , (Onl<strong>in</strong>e), URL: http://de.wikipedia.org/wiki/Urvertrauen,<br />

19.02.2009, 17.47Uhr<br />

• Statistisches B<strong>und</strong>esamt, <strong>Wie</strong>sbaden (2006), Leben <strong>und</strong> Arbeiten <strong>in</strong> Deutschland, Sonderheft 1:<br />

Familien <strong>und</strong> Lebensformen – Ergebnisse des Mikrozensus 1996-2004 Titel, (Onl<strong>in</strong>e), URL:<br />

https://wwwec.destatis.de/csp/shop/sfg/bpm.html.cms.cBroker.cls?cmspath=struktur,vollanzeige.csp&ID=101854<br />

1; 19.02.2009, 18.21Uhr<br />

Weiterführende Literatur:<br />

• Institut für Ethik & Werte: Braune-Krickau, Tobias , Newsletter Nr.2 der Initiative für<br />

werteorientierte Jugendforschung (2008), <strong>Wie</strong> ticken Jugendliche?, (Onl<strong>in</strong>e), Freie Theologische<br />

Akademie e.V., Url:<br />

http://www.ethik<strong>in</strong>stitut.de/fileadm<strong>in</strong>/ethik<strong>in</strong>stitut/redaktionell/Texte_fuer_Unterseiten/Jugend_<strong>und</strong>_<br />

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• W<strong>in</strong>terspielplatz – Kiel, (Onl<strong>in</strong>e), Evangelisch-Freikirchliche Geme<strong>in</strong>de Kiel K.d.ö.R., Url:<br />

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24.02.2009, 22.03 Uhr<br />

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Weiterführende Literatur:<br />

• B<strong>in</strong>der, Norbert, Weil du Gott wertvoll bist, Kreativ mit Jesus auf die Strasse zu den <strong>Kids</strong>, Haiterbach-<br />

Beih<strong>in</strong>gen 2005

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