Roth Journal_2024-07_01-24_Red
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SOZIALVERBAND VDK<br />
VdK: Abschlagsfreie Rente nach<br />
45 Beitragsjahren darf<br />
nicht abgeschafft werden<br />
Zur derzeitigen Debatte zur Abschaffung<br />
der abschlagsfreien Rente nach 45<br />
Beitragsjahren sagt VdK-Präsidentin Verena<br />
Bentele:„Die öffentliche Debatte,<br />
wie sie derzeit zur „Abschaffung der Rente ab 63“ geführt wird,<br />
ist realitätsfremd. Sie schürt vor allem Ängste und Verunsicherung<br />
unter den Menschen, die ihre Lebensplanung bedroht sehen. Diese<br />
Rente wurde für besonders langjährig Versicherte eingeführt,<br />
die ein langes Arbeitsleben von 45 Jahren hinter sich haben. Politikerinnen<br />
und Politiker, darunter Christian Lindner, bezeichnen<br />
sie fälschlicherweise gern als „Rente ab 63“. Das ist schlicht falsch<br />
und unfair. Denn sie sprechen von Menschen, die nach einem<br />
langen beschwerlichen Arbeitsleben noch ein paar Jahre durchhalten<br />
wollen, um sich in den Ruhestand zu retten. Viele von ihnen<br />
arbeiten, seit sie 18 sind, haben Kinder erzogen, Angehörige<br />
gepflegt. Sie sind körperlich verschlissen, psychisch ausgebrannt<br />
oder können mit dem Arbeitstempo nicht mehr mithalten. Ihnen<br />
bliebe nur eine kleine Erwerbsminderungsrente, wenn die Ideen<br />
der FDP umgesetzt würden. Andere haben hunderttausende von<br />
Euros in die Rentenkasse eingezahlt und wollen nach 45 Jahren<br />
den Ruhestand genießen, sich ehrenamtlich engagieren oder sich<br />
um Enkelkinder und pflegebedürftige Angehörige kümmern. Sie<br />
als faul oder als Profiteure zu bezeichnen, ist fatal. Diese würden<br />
für ihre Lebensleistung mit hohen Abschlägen bestraft.<br />
Manche Politikerinnen und Politiker sollten sich die Fakten anschauen,<br />
bevor sie die Abschaffung der Rente ab 63 fordern:<br />
• Schon heute kann niemand mehr mit 63 Jahren abschlagsfrei<br />
in Rente gehen. Auch hier wird das Renteneintrittsalter schrittweise<br />
angehoben. Aktuell können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer<br />
diesen Anspruch erst ab 64 Jahren und 4 Monaten<br />
nutzen. Ab dem Geburtsjahrgang 1964 gilt eine Altersgrenze<br />
von 65 Jahren.<br />
• Die Rente für besonders langjährig Versicherte ist keine „Männerrente“,<br />
sondern wird zu weit über 40 Prozent von Frauen in<br />
Anspruch genommen.<br />
• Es sind keineswegs nur Versicherte mit sehr hohen Renten, die<br />
von der Abschaffung betroffen wären. 30 Prozent der Menschen,<br />
die die Rente für besonders langjährig Versicherte heute<br />
nutzen, erhalten weniger als 1200 Euro, bei den Frauen sind es<br />
sogar 46 Prozent.<br />
• Ältere sind heute auf dem Arbeitsmarkt so aktiv wie nie zuvor.<br />
Waren um das Jahr 2000 gerade einmal 600.000 Menschen im<br />
Alter von 60 bis 65 sozialversicherungspflichtig beschäftigt, so<br />
sind es heute mehr als drei Millionen.<br />
KIRCHENGEMEINDE ST. GOTTHARD<br />
Anlässlich des 300-jährigen Kirchenjubiäums der St. Gotthardkirche<br />
in Thalmässing gibt es ein Konzert der fünf Musiker von Classic Brass<br />
in der Kirche St. Gotthard Thalmässing. Die Kirchengemeinde lädt<br />
recht herzlich ein.<br />
Die fünf sympathischen Profimusiker von Classic Brass präsentieren<br />
auf Ihrer Jubiläumstour die schönsten Stücke einer langen und<br />
atemberaubenden musikalischen Erfolgsgeschichte. Freuen Sie sich<br />
auf das Gastspiel: Von althergebracht bis modern, anspruchsvoll bis<br />
leichtgängig, gefühlvoll bis fröhlich – und das alles auf allerhöchstem<br />
musikalischem Niveau, liebevoll verpackt mit einer humorvollen Moderation.<br />
Der Eintritt ist frei, jedoch wird um eine Spende zur Deckung<br />
der Unkosten gebeten.<br />
<br />
Classic Brass<br />
Sonntag, 7. Juli <strong>20<strong>24</strong></strong> | 17:00 Uhr<br />
St. Gotthardkirche Thalmässing<br />
Foto: Kichengemeinde St. Gotthard<br />
Die Fakten sprechen für sich. Wer längeres Arbeiten fördern<br />
möchte, darf nicht die Beschäftigten abstrafen, sondern muss die<br />
Arbeitgeber in die Pflicht nehmen. Diese müssen altersgerechte<br />
Arbeitsplätze und Arbeitsinhalte schaffen und Ältere motivieren.<br />
In einer stärker digitalisierten Arbeitswelt brauchen ältere Beschäftigte<br />
Weiterbildungsangebote, attraktive Altersteilzeitmodelle,<br />
weniger Schichtarbeit, mehr Umschulungen und erleichterte Umsetzungen<br />
im Betrieb. Die Politik muss sich um diejenigen kümmern,<br />
die nicht bis zur Regelaltersgrenze durchhalten, weil sie im<br />
Alter arbeitslos oder sie oder ihre Angehörigen krank werden.“<br />
14 <strong>07</strong> | <strong>20<strong>24</strong></strong>