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Stahlreport 10 2023 web

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Arcelormittal Bremen und Eisenhüttenstadt<br />

Vorzeitiger Beginn für Dekarbonisierungs-Projekte<br />

Das Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Klimaschutz hat dem Arcelormittal-Projekt<br />

DRIBE² zur kohlenstoffarmen<br />

Stahlerzeugung in Bremen und Eisenhüttenstadt<br />

einen vorzeitigen Maßnahmenbeginn<br />

erteilt. Im Rahmen des Transformationsprojekts<br />

soll mit Hilfe von<br />

Eisenschwamm (Direct Reduced Iron –<br />

DRI), der zunächst in Bremen in einer<br />

DRI-Anlage mit grünem Wasserstoff erzeugt<br />

werden soll, CO 2 -armer Stahl in Bremen<br />

und Eisenhüttenstadt produziert werden.<br />

Der vorzeitige Maßnahmenbeginn ermöglicht<br />

– auf eigenes Risiko von Arcelormittal<br />

– die Erteilung von Planungsaufträgen und<br />

Studien bereits vor der Erteilung der Förderzusage<br />

der Europäischen Kommission.<br />

Arcelormittal hatte im Jahr 2021 einen<br />

Antrag zur finanziellen Förderung des rund<br />

2,5 Mrd. € schweren Investitionsprojekts<br />

bei der Brüsseler Behörde gestellt. Die Bundesrepublik<br />

Deutschland wie auch die Freie<br />

Hansestadt Bremen beabsichtigen<br />

die finanzielle Förderung des DRIBE²-Projekts,<br />

sobald die Förderzusage aus Brüssel<br />

vorliegt.<br />

„Der von uns beantragte vorzeitige Maßnahmenbeginn<br />

setzt ein wichtiges Zeichen:<br />

Arcelormittal ist bereit, den Weg der Dekarbonisierung<br />

zu gehen. In unseren Werken<br />

in Bremen und Eisenhüttenstadt leiten wir<br />

nun konkrete nächste Schritte ein, um den<br />

Bau der Anlagen vorzubereiten, soweit dies<br />

möglich ist vor der EU-Förderzusage. Das<br />

wird uns dabei unterstützen, die Umstellung<br />

der Produktionsweise – die einen kompletten<br />

Technologiewechsel erfordert – zu<br />

erreichen. Sobald alle Genehmigungen vorliegen<br />

und die Bedingungen stimmen, können<br />

wir die nächste Stufe vorbereiten und<br />

hoffentlich zügig in die Umsetzung gehen“,<br />

kommentierte Reiner Blaschek, CEO Arcelormittal<br />

Germany und Vorsitzender der<br />

Geschäftsführungen in beiden Werken.<br />

http://corporate.Arcelormittal.com<br />

Swiss Steel nimmt<br />

Ausblick zurück<br />

Swiss Steel hat ihren bisherigen<br />

Ausblick für ein bereinigtes EBITDA<br />

zwischen 160 und 200 Mio. € für das<br />

Gesamtjahr <strong>2023</strong> zurückgenommen. Als<br />

Grund dafür gab der Stahlhersteller die<br />

ausbleibende Erholung der Nachfrage<br />

im europäischen Kernmarkt während<br />

der Sommermonate an. Swiss Steel<br />

sehe sich weiterhin mit verschiedenen<br />

Herausforderungen konfrontiert,<br />

darunter volatile Rohstoff- und Energiepreise,<br />

Unterbrechungen der Lieferkette<br />

und anhaltende geopolitische<br />

Unsicherheiten. Die Rentabilität sei im<br />

Juli und August hinter den Erwartungen<br />

zurückgeblieben, was vor allem auf die<br />

schrumpfenden Margen in der Stainless<br />

Steel-Division zurückzuführen gewesen<br />

sei, die durch Importe aus Asien unter<br />

Druck geriet. Diese Herausforderungen<br />

seien durch Bewertungsverluste bei<br />

den Vorräten noch erheblich verschärft<br />

worden. Man sei jedoch zuversichtlich,<br />

den aktuellen negativen Marktentwicklungen<br />

erfolgreich zu begegnen.<br />

Rohstahlproduktion<br />

weltweit<br />

Die weltweite Rohstahlproduktion der 63<br />

Länder, die dem Weltstahlverband (worldsteel)<br />

gemeldet haben, lag im August <strong>2023</strong><br />

bei 152,6 Mio. t, was einem Anstieg von<br />

2,2 % gegenüber August 2022 entspricht.<br />

Rohstahlproduktion weltweit August <strong>2023</strong><br />

China 86,4 3,2 %<br />

Indien 11,9 17,4 %<br />

Japan 7,1 -2,9 %<br />

USA 7,0 1,1 %<br />

Russland 6,4 8,9 %<br />

Südkorea 5,6 -5,9 %<br />

Deutschland 2,8 -1,0 %<br />

Türkei 2,8 -2,9 %<br />

Brasilien 2,7 -5,9 %<br />

Iran 1,6 -24,1 %<br />

August in Mio. t Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

Quelle: worldsteel<br />

Rohstahlproduktion<br />

in Deutschland<br />

Die Rohstahlproduktion in Deutschland ist<br />

weiter rückläufig. Die hohen Stromkosten<br />

machen der Stahlindustrie weiter massiv<br />

zu schaffen. Auch im August <strong>2023</strong> zeichnet<br />

sich bei der Rohstahlproduktion in<br />

Deutschland keine Besserung ab. In den<br />

ersten acht Monaten des Jahres liegt die<br />

Erzeugung um rund 4 % unter dem entsprechenden<br />

Vorjahreszeitraum.<br />

Rohstahlproduktion August <strong>2023</strong><br />

Rohstahl gesamt 2.844 -1,0 %<br />

Oxygenstahl 2.137 -1,0 %<br />

Elektrostahl 707 -1,1 %<br />

Roheisen 1.967 1,2 %<br />

Warmgewalzte Stahlerzeugnisse 2.427 5,7 %<br />

August <strong>2023</strong> in Mio. t Veränderung zum Vorjahresmonat in Prozent<br />

Quelle: WV Stahl<br />

<strong>Stahlreport</strong> <strong>10</strong>|23<br />

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