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Meine Firma 2/2024

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NACHFOLGEPLANUNG<br />

«Heute würde ich von Beginn an einen Profi hinzuziehen,<br />

der den Nachfolgeprozess sauber aufgleist.»<br />

Ruedi Bütler, Teilinhaber, Tribus Verkehrsplanung AG<br />

Ruedi Bütler (M.) und Jürg von Arx (r.) sind happy, mit Daniel Bärlocher, Geschäftsführer der Rudolf Keller & Partner, eine gute Nachfolgelösung gefunden zu haben.<br />

Transparente Kommunikation ist elementar<br />

Trotzdem habe es auch Stolpersteine gegeben,<br />

sagen die beiden. «Innerhalb der Familie kam es<br />

anfangs zu Diskussionen, gerade weil mehrere<br />

Kinder da sind», erklärt Aschwanden senior.<br />

«Wir mussten Verständnis dafür schaffen, dass<br />

ich niemanden bevorzugen wollte. Es war einfach<br />

realistisch gesehen die beste Lösung, weil<br />

Severin denselben Beruf ausübt und bereits in<br />

der <strong>Firma</strong> arbeitete.» Das kennt auch Experte<br />

Stephan Illi nur zu gut: «Familieninterne Nachfolgen<br />

bergen häufig emotionale Konflikte. In<br />

einem solchen Moment ist es wichtig, dass man<br />

alle Beteiligten an einen Tisch holt und offen<br />

und transparent miteinander kommuniziert,<br />

bei Bedarf auch mit einem externen Moderator,<br />

der das Ganze sachlich einordnen und objektivieren<br />

kann.»<br />

Generell habe er die Sache etwas unterschätzt,<br />

sagt Melchior Aschwanden heute: «Ich dachte,<br />

da handelt man einen Kaufpreis aus, und gut<br />

ist. Dass das häufig aus steuerlichen Aspekten<br />

nicht die beste Lösung ist, war mir nicht<br />

klar.» Das bestätigt auch Stephan Illi: «Der<br />

vermögensrechtliche Aspekt darf auf keinen<br />

Fall vernachlässigt werden, schliesslich will<br />

durch den Verkauf die Altersvorsorge des bisherigen<br />

Eigentümers finanziert werden. Die<br />

Verflechtung des Sozialsystems der Eigentümerfamilie<br />

mit dem Unternehmen bedingt in<br />

der Regel eine Trennung der Kapital-, Finanzierungs-<br />

und Führungsstruktur.» Es mache deshalb<br />

gerade zu Beginn des Nachfolgeprozesses<br />

Sinn, einen externen Experten hinzuzuziehen,<br />

der Erfahrung in Sachen Wirtschaftsprüfung,<br />

Recht und Steuern hat. Das kann sich auch finanziell<br />

lohnen, so Illi: «Bei einer steueroptimierten<br />

Nachfolge können bis zu 20 Prozent<br />

des Gesamtwerts der Unternehmung an Steuern<br />

eingespart werden.»<br />

Die firmenexterne Übergabe<br />

Die Nachfolgeplanung etwas unterschätzt hat<br />

auch Ruedi Bütler, wie er rückblickend sagt.<br />

Der Teilinhaber der Tribus Verkehrsplanung<br />

AG begann 2020 zusammen mit Kompagnon<br />

Jürg von Arx, die Nachfolge aufzugleisen. «Wir<br />

wollten, dass unsere <strong>Firma</strong> weiterhin unter unserem<br />

Namen und mit unseren Mitarbeitenden<br />

bestehen bleibt. Unsere Idee war deshalb, die<br />

Nachfolge intern zu lösen, als Co-Inhaberschaft<br />

mit zwei Mitgliedern der Geschäftsleitung.» Als<br />

sie jedoch mit den potenziellen Nachfolgern<br />

das Gespräch suchten, stellte sich heraus, dass<br />

die vorgeschlagene Lösung nicht im Sinne der<br />

beiden war. In der Folge verhärteten sich die<br />

Fronten, die designierten Nachfolger verliessen<br />

die <strong>Firma</strong>. Ein Plan B musste her, denn eine familieninterne<br />

Lösung schien ebenfalls nicht in<br />

Sicht: «Mein Sohn ist zwar in derselben Branche<br />

tätig, hatte aber gerade eine Stelle bei einer<br />

anderen <strong>Firma</strong> angenommen. Und Jürgs Tochter<br />

studierte damals noch Mobility Science und<br />

war als Nachfolgerin deshalb noch zu jung und<br />

unerfahren.»<br />

Synergien nutzen<br />

In einem solchen Fall bleibt nur der Verkauf an<br />

einen Dritten. Zum Glück hatten Ruedi Bütler<br />

und Jürg von Arx auch da einen Plan. «Da wir<br />

keine interne Lösung fanden, war die Rudolf<br />

Keller & Partner unser Favorit. Das Unternehmen<br />

ist im gleichen Segment tätig, wir hatten<br />

schon des Öfteren zusammengearbeitet und<br />

versprachen uns von dieser Lösung, Kräfte zu<br />

bündeln und Synergien nutzen zu können»,<br />

so Ruedi Bütler. Mit Hilfe der Consulta AG erstellten<br />

die beiden alle nötigen Unterlagen und<br />

offerierten dem Mitbewerber ihr Lebenswerk.<br />

Und dort stiessen sie auf offene Ohren. «Ruedi<br />

Bütler und ich kannten uns schon lange und<br />

hatten auch schon darüber gesprochen, wie<br />

es nach seiner Pensionierung weitergehen<br />

könnte. Mit dem Kauf der Tribus sahen wir<br />

die Möglichkeit, unser eigenes Marktgebiet zu<br />

erweitern – eine Win-win-Situation», erklärt<br />

Daniel Bärlocher, Geschäftsführer der Rudolf<br />

Keller & Partner.<br />

Ende gut, alles gut<br />

Einig werden musste man sich noch beim<br />

Preis, aber auch da fand man sich schliesslich.<br />

Im Juli 2021 übernahm die Rudolf Keller<br />

& Partner die Aktienpakete der Tribus, die jedoch<br />

wie bisher selbständig weiterläuft und<br />

durch einen eigenen Geschäftsleiter geführt<br />

wird. Ruedi Bütler konnte im September 2023<br />

in den wohlverdienten Ruhestand gehen, Jürg<br />

von Arx reduziert sein Pensum derzeit schrittweise.<br />

«Im Nachhinein gesehen hatten wir uns<br />

das alles zu einfach vorgestellt. Heute würde<br />

ich von Beginn an einen Profi hinzuziehen, der<br />

den Nachfolgeprozess sauber aufgleist», sagt<br />

Ruedi Bütler selbstkritisch.<br />

Die firmeninterne Lösung<br />

Von Beginn an sauber aufgleisen wollte auch<br />

Martin Steiner seine Nachfolge, als er 2022<br />

beschloss, eines der drei Fitnesscenter seiner<br />

Chili Health Group zu verkaufen. Er betrieb<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Beekeeper Seit 2011 ist ist die eine Tribus Kommunikationsplattform,<br />

Verkehrsplanung AG die die<br />

gewerblich Expertin für geprägte Strassenverkehrstechnik<br />

unterstützt, und Mobilitäts-<br />

ihre Mit-<br />

Firmen<br />

dabei<br />

arbeitenden planung im Raum ohne Zürich. digitalen<br />

Arbeitsplatz Das in Dübendorf untereinander<br />

beheimatete<br />

verbinden, Unternehmen sie zu mit infor-<br />

17<br />

zu<br />

mieren Mitarbeitenden und zu engagieren.<br />

übernimmt<br />

2012 nicht gegründet, nur Neu-, Aus- beschäftigt und<br />

das Umbau Unternehmen sowie Sanierungen heute<br />

über von Lichtsignalanlagen,<br />

200 Mitarbeitende.<br />

beekeeper.ch<br />

Kreuzungen und Fussgängerstreifen,<br />

sondern auch<br />

Verkehrsführungskonzepte<br />

und -gutachten<br />

sowie Tunnelsteuerungen.<br />

tribus.ch<br />

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10<br />

02/<strong>2024</strong><br />

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