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Meine Firma 2/2024

Das Servicemagazin der AXA informiert Sie dreimal jährlich zu Themen, die Sie als Kleinunternehmerin oder Kleinunternehmer interessieren.

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2 | <strong>2024</strong><br />

<strong>Meine</strong>FIRMA<br />

Das KMU-Magazin der AXA<br />

Nachfolgeplanung<br />

für Einsteiger<br />

und Fortgeschrittene<br />

Seite 8<br />

Gesundheitsmanagement<br />

geht uns alle an<br />

Seite 14<br />

Camionneur<br />

mit Herz<br />

Warum Nachhaltigkeit und Logistik<br />

sich nicht widersprechen und weshalb<br />

bei ihm Menschen und nicht LKWs<br />

im Mittelpunkt stehen, erklärt<br />

Nils Planzer im grossen Interview.<br />

Seite 30


Mein Stolz<br />

Mein Stolz<br />

Schon als 15-Jähriger war es mein grosser Traum,<br />

ein eigenes Restaurant zu führen. Während meiner<br />

Ausbildung, die mich unter anderem quer<br />

durch Europa geführt hat, habe ich mich – ohne<br />

vorerst ans Wo oder Wann zu denken – mit seiner<br />

Verwirklichung befasst. 15 Jahre später habe ich<br />

es geschafft. Im Januar 2021 war die Eröffnung<br />

unseres Lokals Osteria del Centro, das heute vier<br />

Mitarbeitende zählt. So richtig starten konnten<br />

wir aber erst Ende Mai desselben Jahres, als der<br />

Lockdown aufgehoben wurde. Ich wollte immer<br />

ein etwas anderes Restaurant in Bezug auf Küche,<br />

Einrichtung und Philosophie. <strong>Meine</strong> Reisen<br />

haben mir die Inspirationen dazu geliefert. Den<br />

Aus Liebe zum Produkt<br />

Respekt für das natürliche Produkt verdanke ich<br />

meiner Erfahrung als Landwirt auf einem Bauernhof.<br />

In unserer Osteria gibt es keine Karte,<br />

sondern nur ein Menü, das je nach Saison variiert.<br />

Schon seit dem ersten Tag haben wir weder<br />

Risotto noch Pasta im Angebot – wir setzen stattdessen<br />

auf Gemüse und Abwechslung. Eine Philosophie,<br />

die bei unseren Gästen grossen Anklang<br />

findet. Für die Zukunft wünsche ich mir – metaphorisch<br />

gesprochen – einen Marathon statt eines<br />

Sprints: ein kontinuierliches und konstantes<br />

Wachstum, wie in den vergangenen drei Jahren,<br />

sowohl beruflich wie auch privat.<br />

osteriadelcentro.ch<br />

Positiv und achtsam durch die Transformation<br />

Als ich mich vor 22 Jahren mit mdm-training selbständig<br />

machte, hatte ich keinen Plan B. Und auch<br />

wenn die letzten Jahre nicht immer einfach waren<br />

und ich gerade anfangs nicht immer wusste,<br />

wie ich die Miete bezahlen soll, habe ich immer<br />

an mich und meine Vision geglaubt – das hat sich<br />

schlussendlich ausgezahlt. Als diplomierte Kommunikationstrainerin<br />

und Coach unterstütze ich<br />

seit nunmehr zwei Jahrzehnten Teams oder Einzelpersonen<br />

in der Organisationsentwicklung,<br />

Teambildung und Dialogkompetenz – sei es im<br />

Kontakt mit Kundinnen und Kunden oder internen<br />

Kolleginnen und Kollegen. Gerade in sich<br />

wandelnden Unternehmen stehen Mitarbeitende<br />

oft grossen Herausforderungen gegenüber, die<br />

Verunsicherungen mit sich bringen können. In<br />

diesem Sinne ist mein Angebot aufgebaut, denn<br />

authentisch und mit Empathie im Dialog zu sein,<br />

erfordert Achtsamkeit und Interesse am Gegenüber.<br />

Es erfüllt mich, mit den Teams gemeinsam<br />

diese Transformation anzugehen und ihnen<br />

dabei zu helfen, Veränderungen als Chance anzunehmen,<br />

eine positive Einstellung und ein respektvolles<br />

Kommunikationsverhalten zu verinnerlichen.<br />

Für die Zukunft wünsche ich mir, dass<br />

ich noch mit vielen interessanten Menschen und<br />

Organisationen arbeiten kann.<br />

mdm-training.com<br />

Piero Roncoroni,<br />

Osteria del Centro<br />

Mariella De Matteis,<br />

mdm-training<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

Foto: Claudio Bader<br />

2 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong><br />

3<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


Hier gibt’s<br />

Inhalt<br />

7<br />

Erfolg<br />

Editorial<br />

freie Büro- und<br />

Gewerbeflächen.<br />

8<br />

14<br />

19<br />

20<br />

Nachfolgeplanung:<br />

Frühzeitig angehen lohnt<br />

sich auch finanziell.<br />

Mitarbeitergesundheit:<br />

Entscheidender Faktor für<br />

den Unternehmenserfolg.<br />

Sicherheit<br />

Deep Fakes:<br />

Es drohen neue Cyberrisiken<br />

durch künstliche<br />

Intelligenz.<br />

8<br />

Vom<br />

Vorsorgen<br />

und<br />

Nachfolgen<br />

Melanie Ade<br />

Chefredaktorin<br />

«<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong>»<br />

newhome.ch<br />

powered by<br />

Fotos: Dan Cermak; Marco Vara; Gaëtan Bally<br />

22<br />

25<br />

26<br />

30<br />

2<br />

3<br />

34<br />

35<br />

18<br />

Nutzfahrzeuge:<br />

Ab wann es sich lohnt, die<br />

Firmenflotte auszulagern.<br />

Verantwortung<br />

Berufliche Vorsorge:<br />

So finden Sie die richtige<br />

Pensionskassenlösung<br />

für Ihr KMU.<br />

Interview:<br />

Camionneur Nils Planzer<br />

über den Modalsplit,<br />

Züritütsch und Mobility<br />

Pricing.<br />

Rubriken<br />

Mein Stolz<br />

Piero Roncoroni <br />

Mariella De Matteis <br />

Thomas Holenstein <br />

Severin Meyer <br />

Grafik: Konsum <br />

Lesen Sie unser E-Paper auf www.meine-firma.ch oder<br />

besuchen Sie uns auf Linkedin unter www.linkedin.com/company/axaswitzerland.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber: AXA, Newsroom<br />

14<br />

30<br />

Adresse der Redaktion: AXA «<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong>», Römerstrasse 17, 8400 Winterthur, www.meine-firma.ch,<br />

E-Mail: meine.firma@axa.ch<br />

Redaktion: Melanie Ade (Leitung) Mitarbeit an dieser Ausgabe: Seraina Acker, Marion Fehr<br />

Online: Urs Wildi Übersetzung: Language Services, AXA Gestaltung und Produktion: Der Layouter,<br />

Marco Vara, AXA Newsroom Druck und Versand: Swissprinters AG, Brühlstrasse 5, CH-4800 Zofingen<br />

Erscheinungsweise: dreimal jährlich in Deutsch, Französisch und Italienisch<br />

Gesamtauflage: 84’000 Anzeigenverkauf: Galledia Fachmedien AG, Burgauerstrasse 50, 9230 Flawil,<br />

ornella.assalve@galledia.ch, www.galledia.ch<br />

Adressänderungen und Abbestellungen: Bitte per Mail an meine.firma@axa.ch<br />

Drucksache<br />

myclimate.org/01-24-573510<br />

Ein Grossteil aller Schweizer KMU<br />

wird von Familien geführt. Aufgrund<br />

der demografischen Entwicklung<br />

werden sich die meisten von<br />

ihnen in den kommenden Jahren<br />

mit der Nachfolgeregelung befassen<br />

müssen. Während in den 1990er-<br />

Jahren noch 70 Prozent aller Firmen<br />

eine familieninterne Nachfolgeregelung<br />

realisierten, sind es heute<br />

nurmehr 40 Prozent – familienexterne<br />

Lösungen gewinnen deshalb<br />

zunehmend an Bedeutung. Nur wer<br />

seine Nachfolge frühzeitig und systematisch<br />

aufgleist, kann das Fortbestehen<br />

des Unternehmens und<br />

seiner Arbeitsplätze sicherstellen<br />

und gleichzeitig die eigene finanzielle<br />

Vorsorge im Alter planen und<br />

gewährleisten. Wir zeigen, worauf<br />

bei der Nachfolgeplanung geachtet<br />

werden muss und wie man dabei<br />

sogar Steuern sparen kann.<br />

Apropos Vorsorge: Die richtige<br />

Pensionskasse auszuwählen, ist<br />

gar nicht so einfach. Tatsächlich<br />

ist die passende Vorsorgelösung<br />

stark abhängig von der Branchenzugehörigkeit,<br />

der Altersstruktur<br />

der Mitarbeitenden und ob ein<br />

Unternehmen eher risikoaffin oder<br />

sicherheitsorientiert unterwegs ist.<br />

Es gilt deshalb: Augen auf bei der<br />

Pensionskassenwahl. Mehr zum<br />

Thema finden Sie ebenfalls in dieser<br />

Ausgabe.<br />

Viel Spass bei der Lektüre!<br />

02/<strong>2024</strong> 5<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


Erfolg<br />

AXA.ch<br />

Die AXA ist stolze Partnerin<br />

der UEFA Women’s EURO 2025<br />

Bereits seit 2020 engagieren wir uns für den Schweizer Frauenfussball.<br />

Nächstes Jahr kommt die UEFA Women’s EURO in die Schweiz – und wir<br />

sind als «Official Partner» mit dabei. Wir freuen uns darauf, mit der ganzen<br />

Schweiz einen unvergesslichen Fussballsommer erleben zu dürfen !<br />

Leserfrage<br />

Auflagen für<br />

Drohnen<br />

In meinem Berufsalltag als Immobiliendienstleister<br />

setze ich<br />

eine Drohne ein. Was muss ich<br />

dabei beachten?<br />

F. R., Winterthur<br />

Der Einsatz von Drohnen unterliegt<br />

behördlichen Auflagen. So besteht eine<br />

Registrierungspflicht für Drohnen, ausgenommen<br />

ihr Abfluggewicht ist unter<br />

25 Kilogramm und sie sind ohne<br />

Kamera, Mikrofon oder sonstige Sensoren<br />

ausgestattet. Mit der Registrierung<br />

erhalten Sie eine UAS-Betreibernummer,<br />

die gut sichtbar an das Objekt<br />

angebracht werden muss. Ein weiterer<br />

Prüfpunkt sind die Bewilligungspflichten<br />

(z.B. bei Flügen höher als 120<br />

Meter) bzw. Grenzen für den Einsatz der<br />

Drohne (Einsatz in einem Sperrgebiet).<br />

Wenn Sie einem Dritten einen Schaden<br />

zufügen (bspw. wenn die Drohne ein<br />

Fenster beschädigt), können Sie mit<br />

Ansprüchen konfrontiert werden. Die<br />

AXA bietet Versicherungsschutz für Ihre<br />

gesetzliche Haftpflicht als Halter bzw.<br />

aus Ihrem Gebrauch von Drohnen.<br />

Versichert sind dabei Personen- und<br />

Sachschäden. Als Immobiliendienstleister<br />

ist diese Deckung gegebenenfalls<br />

nicht automatisch in Ihrer Berufshaftpflichtversicherung<br />

enthalten. Bis<br />

zu einem Abfluggewicht von 25 Kilogramm<br />

können wir über diese die<br />

Lücke schliessen. Ist die Drohne<br />

schwerer, lösen wir den Versicherungsschutz<br />

über eine Luftfahrtpolice.<br />

Daniela Dresch,<br />

Leiterin<br />

Underwriting<br />

Haft D-CH<br />

02/<strong>2024</strong> 7<br />

Fotos: zVg<br />

AXA beteiligt sich an<br />

newhome.ch<br />

Die AXA beteiligt sich an der Immobilienplattform newhome, die sich im Besitz<br />

von 19 Kantonalbanken und rund 500 Firmen aus der Immobilienwirtschaft<br />

(Next Property AG) befindet. Das Aktienkapital wurde durch die Ausgabe von<br />

neuen Aktien erhöht und ist neu mit den Anteilen 50 Prozent, 30 Prozent und<br />

20 Prozent auf die Akteure Kantonalbanken, Next Property AG und AXA verteilt.<br />

Die AXA sieht in der Beteiligung eine Chance, sich im Bereich Wohnen<br />

noch stärker zu positionieren. «Newhome hat sich seit der Gründung 2012 zu<br />

einer schweizweit bedeutenden Immobilienplattform entwickelt», sagt Dominique<br />

Kasper, Leiter Schadenversicherungen bei der AXA. «Mit einer Beteiligung<br />

sichert sich die AXA einen Kundenzugang beim Thema Wohnen und Immobilien.»<br />

Auch für die Nutzerinnen und Nutzer der Plattform bringt der Einstieg<br />

der AXA bei newhome Vorteile. «Miete oder Kauf von Immobilien ziehen immer<br />

Versicherungsfragen nach sich. Wir sind überzeugt, dass wir mit unserer Kompetenz<br />

diese Kundenbedürfnisse abdecken können», so Dominique Kasper. Auch<br />

Johannes Hoehener, VRP von newhome, zeigt sich sehr erfreut über die Verbreiterung<br />

des Aktionariats: «Wir dürfen mit der AXA die führende Schweizer<br />

Schadenversicherung in unserem Netzwerk begrüssen. Die strategische Beteiligung<br />

der AXA erhöht unsere Reichweite und ist ein wesentlicher Schritt in der<br />

Umsetzung unserer Wachstumsstrategie. Wir wollen uns als regional stärkstes<br />

Immobilienportal positionieren.»<br />

«Bei einer steueroptimierten Nachfolge können bis zu 20 Prozent<br />

des Gesamtwerts der Unternehmung an Steuern eingespart werden.»<br />

Stephan Illi, CEO Consulta AG, Seite 11<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


NACHFOLGEPLANUNG<br />

NACHFOLGEPLANUNG<br />

Nachfolge planen –<br />

aber richtig<br />

Jedes siebte KMU in der Schweiz steht in den nächsten fünf Jahren vor einer<br />

offenen Nachfolgeplanung. Wer den Übergabeprozess nicht rechtzeitig anstösst,<br />

riskiert den Fortbestand des Unternehmens – und damit auch Arbeitsplätze.<br />

Text Melanie Ade Fotos Dan Cermak<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Gegründet 1987, steht die<br />

Aschwanden und Partner AG<br />

bereits seit 37 Jahren für<br />

Kompetenz und Verlässlichkeit<br />

im Brücken- und<br />

Hochbau und bietet neben<br />

der Ausführung klassischer<br />

Ingenieurtätigkeiten ein<br />

umfassendes Angebot an<br />

Beratungs- und Planungsarbeiten.<br />

Das familiengeführte<br />

Unternehmen hat seinen<br />

Hauptsitz in Rüti ZH und beschäftigt<br />

10 Mitarbeitende.<br />

aschwanden-partner.ch<br />

Leserangebot<br />

Leserinnen und Leser von<br />

«<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong>» können den<br />

Nachfolge-Navigator ein<br />

volles Jahr lang kostenlos<br />

nutzen. Einfach unter<br />

nachfolge-navigator.ch<br />

registrieren und mit dem<br />

Promo-Code MEINE FIRMA<br />

<strong>2024</strong> von diesem einzigartigen<br />

Angebot profitieren.<br />

Die Nachfolgeregelung ist aufgrund<br />

der Vielzahl der KMU von<br />

grosser volkswirtschaftlicher Relevanz<br />

– nicht umsonst gelten<br />

sie als Rückgrat der Schweizer<br />

Wirtschaft. Gemäss aktueller Studie des Wirtschaftsinformationsdienstes<br />

Dun & Bradstreet<br />

werden während der nächsten fünf Jahre in<br />

der Schweiz rund 93’000 KMU und damit mindestens<br />

eine halbe Million Arbeitsplätze von<br />

der Nachfolge betroffen sein. Trotzdem scheint<br />

das Thema bei vielen KMU nicht zuoberst auf<br />

der Prioritätenliste zu stehen. «Viele KMU beginnen<br />

viel zu spät mit der Nachfolgeplanung,<br />

rund 30 Prozent regeln ihre Nachfolge gar<br />

nicht», sagt Stephan Illi, CEO der auf Nachfolgeplanung<br />

spezialisierten Unternehmensberatung<br />

Consulta.<br />

Das liegt gemäss Illi an zwei Dingen: «Oft wird<br />

man einfach mitgeschwemmt vom hektischen<br />

Arbeitsalltag, sodass die Nachfolgeplanung<br />

zurückstehen muss. Oder man verdrängt das<br />

Thema bewusst, da man nicht weiss, wo man<br />

anfangen soll.» Trotzdem rät der Experte: «Die<br />

Komplexität und damit der Zeitbedarf für das<br />

Finden einer Lösung, die zukunftstauglich ist<br />

und alle Beteiligten zufriedenstellt, wird häufig<br />

unterschätzt. Unbeabsichtigt wird dadurch<br />

der Fortbestand vieler Unternehmen mitsamt<br />

ihren Arbeitsplätzen aufs Spiel gesetzt. Planen<br />

Sie deshalb realistisch. Für eine Übernahme<br />

unter optimalen Bedingungen sollten Sie mindestens<br />

drei bis fünf Jahre Zeit einrechnen.»<br />

Die familieninterne Lösung<br />

Mit seinen damals 61 Jahren lag Melchior<br />

Aschwanden also perfekt im Zeitplan, als er<br />

Der Experte<br />

Stephan Illi ist CEO der Consulta AG Wirtschaftsund<br />

Unternehmensberatung. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Rüti ZH ist spezialisiert auf Nachfolgeplanungen<br />

und unterstützt KMU umfassend bei<br />

der Übergabe ihres Lebenswerks. 1978 gegründet,<br />

konnte die Consulta bereits über 400 Nachfolgeprozesse<br />

in der ganzen Schweiz begleiten.<br />

consulta.swiss<br />

sich 2018 fragte, wie es mit seinem auf Brückenund<br />

Hochbau spezialisierten Ingenieurbüro<br />

nach seiner Pensionierung weitergehen sollte.<br />

Zum Glück winkte eine naheliegende Lösung:<br />

Sohn Severin, ebenfalls Ingenieur und seit 2016<br />

bei Aschwanden und Partner tätig, bekundete<br />

Interesse, die <strong>Firma</strong> zu übernehmen. «Für mich<br />

natürlich ein Glücksfall», sagt Aschwanden<br />

senior. «Klar hätte ich die <strong>Firma</strong> an einen anderen<br />

Interessenten verkaufen können – aber<br />

durch die familieninterne Lösung wusste ich<br />

meine <strong>Firma</strong> und meine Mitarbeitenden in guten<br />

Händen.» Das bekräftigt auch Sohn Severin,<br />

seit Januar 2023 offizieller Geschäftsführer des<br />

Familienunternehmens: «Mein Vater hat mich<br />

das Handwerk gelehrt und mich geprägt; nicht<br />

weiter erstaunlich führe ich die <strong>Firma</strong> in seinem<br />

Stil weiter. Das gibt auch der Belegschaft<br />

ein Stück Sicherheit – sowohl während als auch<br />

nach dem Nachfolgeprozess.»<br />

▶<br />

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm. Sohn Severin führt heute die Aschwanden und Partner AG im Sinn und Geist seines Vaters Melchior weiter.<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

8 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong><br />

9<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


NACHFOLGEPLANUNG<br />

«Heute würde ich von Beginn an einen Profi hinzuziehen,<br />

der den Nachfolgeprozess sauber aufgleist.»<br />

Ruedi Bütler, Teilinhaber, Tribus Verkehrsplanung AG<br />

Ruedi Bütler (M.) und Jürg von Arx (r.) sind happy, mit Daniel Bärlocher, Geschäftsführer der Rudolf Keller & Partner, eine gute Nachfolgelösung gefunden zu haben.<br />

Transparente Kommunikation ist elementar<br />

Trotzdem habe es auch Stolpersteine gegeben,<br />

sagen die beiden. «Innerhalb der Familie kam es<br />

anfangs zu Diskussionen, gerade weil mehrere<br />

Kinder da sind», erklärt Aschwanden senior.<br />

«Wir mussten Verständnis dafür schaffen, dass<br />

ich niemanden bevorzugen wollte. Es war einfach<br />

realistisch gesehen die beste Lösung, weil<br />

Severin denselben Beruf ausübt und bereits in<br />

der <strong>Firma</strong> arbeitete.» Das kennt auch Experte<br />

Stephan Illi nur zu gut: «Familieninterne Nachfolgen<br />

bergen häufig emotionale Konflikte. In<br />

einem solchen Moment ist es wichtig, dass man<br />

alle Beteiligten an einen Tisch holt und offen<br />

und transparent miteinander kommuniziert,<br />

bei Bedarf auch mit einem externen Moderator,<br />

der das Ganze sachlich einordnen und objektivieren<br />

kann.»<br />

Generell habe er die Sache etwas unterschätzt,<br />

sagt Melchior Aschwanden heute: «Ich dachte,<br />

da handelt man einen Kaufpreis aus, und gut<br />

ist. Dass das häufig aus steuerlichen Aspekten<br />

nicht die beste Lösung ist, war mir nicht<br />

klar.» Das bestätigt auch Stephan Illi: «Der<br />

vermögensrechtliche Aspekt darf auf keinen<br />

Fall vernachlässigt werden, schliesslich will<br />

durch den Verkauf die Altersvorsorge des bisherigen<br />

Eigentümers finanziert werden. Die<br />

Verflechtung des Sozialsystems der Eigentümerfamilie<br />

mit dem Unternehmen bedingt in<br />

der Regel eine Trennung der Kapital-, Finanzierungs-<br />

und Führungsstruktur.» Es mache deshalb<br />

gerade zu Beginn des Nachfolgeprozesses<br />

Sinn, einen externen Experten hinzuzuziehen,<br />

der Erfahrung in Sachen Wirtschaftsprüfung,<br />

Recht und Steuern hat. Das kann sich auch finanziell<br />

lohnen, so Illi: «Bei einer steueroptimierten<br />

Nachfolge können bis zu 20 Prozent<br />

des Gesamtwerts der Unternehmung an Steuern<br />

eingespart werden.»<br />

Die firmenexterne Übergabe<br />

Die Nachfolgeplanung etwas unterschätzt hat<br />

auch Ruedi Bütler, wie er rückblickend sagt.<br />

Der Teilinhaber der Tribus Verkehrsplanung<br />

AG begann 2020 zusammen mit Kompagnon<br />

Jürg von Arx, die Nachfolge aufzugleisen. «Wir<br />

wollten, dass unsere <strong>Firma</strong> weiterhin unter unserem<br />

Namen und mit unseren Mitarbeitenden<br />

bestehen bleibt. Unsere Idee war deshalb, die<br />

Nachfolge intern zu lösen, als Co-Inhaberschaft<br />

mit zwei Mitgliedern der Geschäftsleitung.» Als<br />

sie jedoch mit den potenziellen Nachfolgern<br />

das Gespräch suchten, stellte sich heraus, dass<br />

die vorgeschlagene Lösung nicht im Sinne der<br />

beiden war. In der Folge verhärteten sich die<br />

Fronten, die designierten Nachfolger verliessen<br />

die <strong>Firma</strong>. Ein Plan B musste her, denn eine familieninterne<br />

Lösung schien ebenfalls nicht in<br />

Sicht: «Mein Sohn ist zwar in derselben Branche<br />

tätig, hatte aber gerade eine Stelle bei einer<br />

anderen <strong>Firma</strong> angenommen. Und Jürgs Tochter<br />

studierte damals noch Mobility Science und<br />

war als Nachfolgerin deshalb noch zu jung und<br />

unerfahren.»<br />

Synergien nutzen<br />

In einem solchen Fall bleibt nur der Verkauf an<br />

einen Dritten. Zum Glück hatten Ruedi Bütler<br />

und Jürg von Arx auch da einen Plan. «Da wir<br />

keine interne Lösung fanden, war die Rudolf<br />

Keller & Partner unser Favorit. Das Unternehmen<br />

ist im gleichen Segment tätig, wir hatten<br />

schon des Öfteren zusammengearbeitet und<br />

versprachen uns von dieser Lösung, Kräfte zu<br />

bündeln und Synergien nutzen zu können»,<br />

so Ruedi Bütler. Mit Hilfe der Consulta AG erstellten<br />

die beiden alle nötigen Unterlagen und<br />

offerierten dem Mitbewerber ihr Lebenswerk.<br />

Und dort stiessen sie auf offene Ohren. «Ruedi<br />

Bütler und ich kannten uns schon lange und<br />

hatten auch schon darüber gesprochen, wie<br />

es nach seiner Pensionierung weitergehen<br />

könnte. Mit dem Kauf der Tribus sahen wir<br />

die Möglichkeit, unser eigenes Marktgebiet zu<br />

erweitern – eine Win-win-Situation», erklärt<br />

Daniel Bärlocher, Geschäftsführer der Rudolf<br />

Keller & Partner.<br />

Ende gut, alles gut<br />

Einig werden musste man sich noch beim<br />

Preis, aber auch da fand man sich schliesslich.<br />

Im Juli 2021 übernahm die Rudolf Keller<br />

& Partner die Aktienpakete der Tribus, die jedoch<br />

wie bisher selbständig weiterläuft und<br />

durch einen eigenen Geschäftsleiter geführt<br />

wird. Ruedi Bütler konnte im September 2023<br />

in den wohlverdienten Ruhestand gehen, Jürg<br />

von Arx reduziert sein Pensum derzeit schrittweise.<br />

«Im Nachhinein gesehen hatten wir uns<br />

das alles zu einfach vorgestellt. Heute würde<br />

ich von Beginn an einen Profi hinzuziehen, der<br />

den Nachfolgeprozess sauber aufgleist», sagt<br />

Ruedi Bütler selbstkritisch.<br />

Die firmeninterne Lösung<br />

Von Beginn an sauber aufgleisen wollte auch<br />

Martin Steiner seine Nachfolge, als er 2022<br />

beschloss, eines der drei Fitnesscenter seiner<br />

Chili Health Group zu verkaufen. Er betrieb<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Beekeeper Seit 2011 ist ist die eine Tribus Kommunikationsplattform,<br />

Verkehrsplanung AG die die<br />

gewerblich Expertin für geprägte Strassenverkehrstechnik<br />

unterstützt, und Mobilitäts-<br />

ihre Mit-<br />

Firmen<br />

dabei<br />

arbeitenden planung im Raum ohne Zürich. digitalen<br />

Arbeitsplatz Das in Dübendorf untereinander<br />

beheimatete<br />

verbinden, Unternehmen sie zu mit infor-<br />

17<br />

zu<br />

mieren Mitarbeitenden und zu engagieren.<br />

übernimmt<br />

2012 nicht gegründet, nur Neu-, Aus- beschäftigt und<br />

das Umbau Unternehmen sowie Sanierungen heute<br />

über von Lichtsignalanlagen,<br />

200 Mitarbeitende.<br />

beekeeper.ch<br />

Kreuzungen und Fussgängerstreifen,<br />

sondern auch<br />

Verkehrsführungskonzepte<br />

und -gutachten<br />

sowie Tunnelsteuerungen.<br />

tribus.ch<br />

Planen Sie Ihre<br />

Nachfolge?<br />

Wollen Sie verhindern, dass<br />

Ihr Unternehmen mit Ihnen<br />

in den Ruhestand geht? Dann<br />

planen Sie Ihre Nachfolge<br />

frühzeitig. Die AXA unterstützt<br />

Sie dabei, die optimale<br />

Nachfolgelösung zu finden.<br />

Sie erhalten eine umfassende<br />

Beratung und wertvolle<br />

Tipps für eine erfolgreiche<br />

Nachfolgeregelung.<br />

axa.ch/nachfolgeplanung<br />

▶<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

10<br />

02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 11<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


NACHFOLGEPLANUNG<br />

«Während andere in ihren Zwanzigern das Leben genossen,<br />

habe ich mich stetig neben meinem Job weitergebildet.»<br />

Martin Steiner, Inhaber, Chili Health Group<br />

Quelle: Consulta, nachfolge-navigator.ch<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Die Chili Health Group wurde<br />

2017 durch Martin Steiner<br />

gegründet und betreibt<br />

heute drei Fitnesscenter in<br />

Hinwil, Hombrechtikon und<br />

Männedorf. 2023 übernahmen<br />

Marcus Lang und Birsen<br />

Danielson das «Hombi» mit<br />

dem Ziel, das Studio per 2026<br />

aus der Gruppe auszugliedern.<br />

Insgesamt beschäftigt<br />

die Gruppe 16 Mitarbeitende,<br />

in Hombrechtikon sind es<br />

deren drei.<br />

chili-health.ch<br />

bis dahin Standorte in Hinwil, Männedorf<br />

und Hombrechtikon und wollte endlich etwas<br />

kürzertreten: «Während andere in ihren<br />

Zwanzigern das Leben genossen, habe ich mich<br />

stetig neben meinem Job weitergebildet und<br />

mich schon sehr früh selbständig gemacht. Als<br />

mein Partner der Chili Health Group verkündete,<br />

für längere Zeit in die USA zu gehen, war<br />

für mich der ideale Zeitpunkt, meine eigenen<br />

Zukunftspläne zu überdenken.» Gesagt, getan.<br />

So beschloss der ausgebildete Personal Trainer,<br />

den Standort Hombrechtikon abzugeben: «Das<br />

Studio produziert durch seine geringe Grösse<br />

nicht viel Verwaltungsaufwand und ist durch<br />

das persönliche Ambiente stark abhängig von<br />

den Personen vor Ort. Dadurch eignet es sich<br />

Die 12 Themen der Nachfolgeplanung<br />

Projektmanagement. Das Projektmanagement<br />

umfasst die Projektplanung. Ziehen<br />

Sie die richtigen Personen bei und definieren<br />

Sie den zeitlichen Ablauf genau.<br />

Weiche Faktoren. Hier steht die Grundeinstellung<br />

des Unternehmers zum Unternehmen<br />

im Zentrum. Stellen Sie fest, wo<br />

Sie mit Ihrem Unternehmen momentan<br />

stehen, und prüfen Sie verschiedene Nachfolgeoptionen.<br />

Immobilien. Prüfen Sie die Errichtung<br />

einer Immobiliengesellschaft. Beurteilen<br />

Sie vor einem Verkauf die steuerlichen und<br />

betriebswirtschaftlichen Konsequenzen.<br />

Vorsorge. Klären Sie ab, ob Sie vor dem<br />

Verkauf nicht betrieblich benötigte Mittel<br />

steueroptimiert ins Privatvermögen überführen<br />

können. Erstellen Sie ein Budget für<br />

Ihren Lebensabschnitt nach der Pensionierung.<br />

Versicherungen. Verschaffen Sie sich<br />

einen Überblick über den vollständigen<br />

Versicherungsbedarf Ihres Unternehmens.<br />

Klären Sie, ob die Unternehmensrisiken<br />

hinreichend versichert sind.<br />

Standortbestimmung. Legen Sie fest, welche<br />

Handlungen Sie heute ausführen müssen,<br />

damit Ihr Unternehmen morgen ohne<br />

Sie auskommt und weiterhin erfolgreich<br />

ist. Stellen Sie das Zukunftspotenzial Ihres<br />

Unternehmens strukturiert dar.<br />

Businessplan. Fassen Sie die wesentlichen<br />

Elemente der Bewertung, der Standortbestimmung<br />

sowie des Firmenprofils in<br />

einem Businessplan zusammen. Achten Sie<br />

besonders auf die finanzielle Entwicklung<br />

und bestimmen Sie, in welche Produkte<br />

und Dienstleistungen weiter investiert<br />

werden sollte.<br />

Finanzierung. Seien Sie sich über die<br />

Möglichkeiten zur Finanzierung eines<br />

Unternehmenskaufs im Klaren. Prüfen Sie<br />

verschiedene Möglichkeiten. Einflussfaktoren<br />

dazu sind das Zinsumfeld sowie die<br />

konjunkturelle Entwicklung.<br />

Unternehmenswert. Achten Sie bei der<br />

Bewertung darauf, dass nicht betriebliche<br />

Vermögenswerte identifiziert und allenfalls<br />

über Ihre Vorsorge ins Privatvermögen<br />

überführt werden. Lassen Sie einen<br />

Ertragswert berechnen.<br />

Steuern. Beachten Sie sämtliche steuerlichen<br />

Folgen des Nachfolgeprozesses. Beurteilen<br />

Sie ebenfalls die Möglichkeiten einer<br />

Käuferholding. Steuerrechtliche Folgen<br />

knüpfen direkt an die zivilrechtlichen an.<br />

Recht. Lassen Sie die Verträge von den<br />

jeweiligen Spezialisten erstellen. Bestimmen<br />

Sie die Wichtigkeit von Themen wie<br />

Ehe- und Erbrecht, Immaterialgüterrecht<br />

und Due Diligence.<br />

Nachfolgersuche. Erstellen Sie ein realistisches<br />

Anforderungsprofil Ihres Nachfolgers.<br />

Setzen Sie ein Kernteam ein, das<br />

sich strukturiert mit der Nachfolgersuche<br />

auseinandersetzt.<br />

ideal für den Einstieg ins Unternehmertum, in<br />

dem ein junger Unternehmer sein Herzblut einbringen<br />

und seine Ideen verwirklichen kann.»<br />

Im selben Sinn und Geist<br />

Mit Betriebsleiter Marcus Lang hatte Steiner einen<br />

langjährigen Mitarbeiter, der schon lange<br />

von einem eigenen Studio träumte. «Sich etwas<br />

komplett Neues aufzubauen, ist aber in<br />

der Branche gar nicht so einfach», so Lang.<br />

Und auch Stephan Illi sagt: «Im Vergleich zu<br />

Neugründungen haben übertragene Unternehmen<br />

mit 95 Prozent eine deutlich höhere<br />

Überlebenswahrscheinlichkeit als Start-ups.<br />

Für Jungunternehmer kann es wirtschaftlich<br />

interessanter sein, ein bestehendes Unternehmen<br />

zu übernehmen als ein neues zu gründen.»<br />

Das Problem war nur, dass Marcus Lang die nötigen<br />

finanziellen Mittel fehlten. «Ich wollte<br />

das Hombi, wie es von uns liebevoll genannt<br />

wird, aber unbedingt übernehmen und musste<br />

verhindern, dass Martin einen externen Käufer<br />

sucht», erinnert sich Lang. Also fragte er seine<br />

Arbeitskollegin Birsen Danielson, die ebenfalls<br />

schon lang als Trainerin im Studio arbeitete, ob<br />

sie als Teilhaberin mit einsteigen wolle. Danielson<br />

war sofort Feuer und Flamme: «Das Studio<br />

mit seinen Mitgliedern liegt uns sehr am Herzen.<br />

Die Atmosphäre bei uns ist einzigartig, wir<br />

sind wie eine Familie. Ein externer Käufer hätte<br />

es nie im selben Stil weiterführen können.»<br />

Mit externer Unterstützung<br />

Mit vereinten Kräften konnten die beiden die<br />

nötigen finanziellen Mittel aufbringen; die Verträge<br />

wurden alsbald aufgesetzt. Aber: «Den<br />

administrativen Aufwand unterschätzt man<br />

schnell», sagt Marcus Lang. Umso dankbarer<br />

waren die beiden künftigen Teilhaber um die<br />

externe Hilfe: «Sowohl Consulta als auch unsere<br />

eigene Treuhänderin haben uns sehr unterstützt,<br />

aber auch Martin Steiner mit seiner<br />

grossen Erfahrung war uns eine grosse Hilfe<br />

– allein hätten wir das wohl ohne Vorkenntnisse<br />

nicht geschafft.» Seit November 2023<br />

sind die beiden nun stolze Besitzer des Standorts<br />

Hombrechtikon und werden dem Studio<br />

Schritt für Schritt ihren eigenen Stempel aufdrücken.<br />

Martin Steiner wiederum freut sich,<br />

dass er den zwei ehemaligen Mitarbeitenden<br />

eine Chance bieten kann: «Ich kann mich noch<br />

gut erinnern, wie erfüllend es war, endlich<br />

das erste eigene Geschäft zu besitzen. Und ich<br />

kann mich jetzt neuen Projekten widmen.» Na<br />

dann – wann planen Sie Ihre Nachfolge? ●<br />

Im Chili Health Center Hombrechtikon wird Beratung grossgeschrieben: Martin Steiner (ganz oben) mit den neuen Inhabern Birsen Danielson und Marcus Lang.<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

12 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong><br />

13<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

einer ungesunden Körperhaltung ausgesetzt.<br />

Das wirkt sich mit der Zeit auf Muskulatur,<br />

Gelenke und den gesamten Bewegungsapparat<br />

aus, längere Ausfälle sind da vorprogrammiert.<br />

Corinne Hofstetter und ich waren uns deshalb<br />

einig, dass wir insbesondere das Thema Ergonomie<br />

in Angriff nehmen mussten.»<br />

Präventiv unterwegs: Corinne<br />

Hofstetter weiss, dass gesunde<br />

Mitarbeitende motivierter und<br />

leistungsfähiger sind. Und sorgt mit<br />

den richtigen Massnahmen vor.<br />

Gesunde Mitarbeitende<br />

braucht das Land<br />

Wenn Mitarbeitende längerfristig ausfallen, ist das nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern<br />

auch für das Unternehmen ein schwerwiegendes Problem. Für KMU wird es deshalb zunehmend<br />

wichtiger, das Thema Gesundheitsmanagement präventiv anzugehen und systematisch umzusetzen.<br />

Das lohnt sich nicht nur finanziell, sondern steigert auch die Arbeitgeberattraktivität.<br />

Text Melanie Ade Fotos Marco Vara<br />

Es herrscht emsiges Treiben in der<br />

Produktionsstätte der Event- und<br />

Cateringfirma La Culina in Bad Ragaz:<br />

32 Frauen aus rund zehn Nationen<br />

stehen an ihren Arbeitsplätzen,<br />

blanchieren Mangoldblätter, schöpfen sie ab<br />

und wickeln die Spezialität des Hauses: die<br />

berühmten Capuns, deren Rezept noch von<br />

der Grossmutter der Gründerin, Brigitta Meli-<br />

Cabalzar, stammt. Die Stimmung in der Grossküche<br />

ist gelöst, es wird geplaudert und zusammen<br />

gelacht. Und doch betreiben diese Frauen<br />

Schwerstarbeit: Die riesigen Pfannen sind<br />

schwer, ebenso die Mangoldblätter, die aus den<br />

hohen Pfannen gehoben werden müssen; und<br />

auch das stundenlange, meist etwas vornübergebeugte<br />

Stehen beim Drehen der Krautwickel<br />

ist keine Wohltat für den Bewegungsapparat.<br />

WeCare-Expertin Christina Villinger (l.) zeigt den Mitarbeiterinnen live vor Ort, wie auch kleine<br />

Anpassungen der Arbeitsabläufe grosse Auswirkungen auf den Bewegungsapparat haben können.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

1990 gründeten Brigitta und<br />

Anton Meli-Cabalzar ihre<br />

Event- und Cateringfirma<br />

La Culina in Bad Ragaz.<br />

Heute beschäftigt das<br />

Unternehmen unter der<br />

Leitung von Nichte Corinne<br />

Hofstetter 40 Mitarbeitende,<br />

davon 32 in der Produktion.<br />

Die Bündner Spezialitäten<br />

werden alle von Hand hergestellt<br />

und täglich frisch an<br />

ausgewählte Comestiblesgeschäfte<br />

und Zwischenhändler<br />

der Region geliefert.<br />

laculina.ch<br />

Hohe körperliche Belastung, wenig Erholung<br />

«Zwar hatten wir bisher noch keine längeren<br />

Ausfälle zu verzeichnen, aber einige Frauen<br />

klagen regelmässig über Rücken- oder Schulterschmerzen,<br />

die auf die repetitiven Bewegungen<br />

in ihrem Arbeitsalltag zurückzuführen<br />

sind», sagt Corinne Hofstetter, die heutige<br />

Geschäftsführerin der <strong>Firma</strong>. Bei den meisten<br />

komme erschwerend hinzu, dass sie auch im<br />

Privatleben zu wenig Bewegung und Erholung<br />

hätten: «Viele unserer Mitarbeiterinnen haben<br />

einen Migrationshintergrund und müssen sich<br />

neben ihrem 60- bis 80-Prozent-Pensum auch<br />

noch um Haushalt und Kindererziehung kümmern.<br />

Da bleibt keine Zeit, dem Körper die nötigen<br />

Pausen zu gönnen. Ich wollte ihnen einen<br />

Denkanstoss geben, dass sie ihrer Gesundheit<br />

besser Sorge tragen müssen – und wie sie das<br />

im Arbeitsalltag umsetzen können.»<br />

Da kam Christina Villinger ins Spiel. Die Gesundheitsexpertin<br />

von WeCare analysierte im<br />

Erstgespräch die Problemfelder, unter denen<br />

die Mitarbeiterinnen der Produktionsstätte<br />

litten. «Diese Frauen sind tagtäglich mehrere<br />

Stunden grosser körperlicher Belastung, einseitigen<br />

und repetitiven Bewegungen sowie<br />

«Ich kann als Arbeitgeberin die nötigen Rahmenbedingungen<br />

schaffen, damit meine<br />

Mitarbeitenden gesund und motiviert bleiben.»<br />

Corinne Hofstetter, Geschäftsführerin La Culina<br />

Mit Ergonomie zu mehr Sicherheit<br />

und Effizienz<br />

Unter Ergonomie versteht man im weitesten<br />

Sinn die Anpassung der Arbeitsbedingungen an<br />

die körperlichen und psychisch kognitiven Fähigkeiten<br />

des Menschen, um so die Sicherheit,<br />

Effizienz und Produktivität am Arbeitsplatz zu<br />

optimieren. Christina Villinger analysierte also<br />

in einem ersten Schritt die Arbeitsabläufe und<br />

-prozesse in der Produktionsküche und erstellte<br />

darauf basierend einen individuellen und zielgerichteten<br />

Massnahmenplan. Dieser enthielt<br />

zum einen praktische Übungen, die den Bewegungsapparat<br />

entlasteten und die Arbeitsabläufe<br />

optimierten; zudem wurden die Mitarbeiterinnen<br />

in einem separaten Workshop für das<br />

Thema Gesundheit sensibilisiert und geschult.<br />

«Das Befähigen der Mitarbeitenden, sich in ihrem<br />

Arbeitsumfeld gesund zu bewegen und zu<br />

verhalten, ist ein zentrales Handlungsfeld, dem<br />

viel mehr Gewicht geschenkt werden sollte», so<br />

die Gesundheitsexpertin. Dabei sei es von entscheidender<br />

Bedeutung, nicht nur die physische,<br />

sondern auch die mentale Gesundheit zu<br />

fördern, um eine ganzheitliche Perspektive auf<br />

die Gesundheit am Arbeitsplatz zu schaffen.<br />

Tatsächlich sind gemäss Bundesamt für Statistik<br />

die Hauptgründe für Absenzen im Arbeitsumfeld<br />

gesundheitliche Probleme wie Rückenbeschwerden,<br />

Schmerzen im Schulter- und<br />

Nackenbereich oder arbeitsbedingter Stress.<br />

Das generierte der Schweiz gemäss Bundesamt<br />

für Statistik allein im Jahr 2022 Gesamtkosten<br />

von 22 Milliarden Franken, Tendenz steigend.<br />

«Der Anteil belasteter Mitarbeitender nimmt<br />

zu, deshalb werden Prävention und Ergonomie<br />

auch für KMU zunehmend wichtiger, um<br />

die Gesundheit der Mitarbeitenden zu fördern<br />

und dadurch Ausfallzeiten zu reduzieren. Das<br />

Thema Gesundheitsmanagement nicht aktiv<br />

anzugehen, kann sich heute kein Unternehmen<br />

mehr leisten», warnt Christina Villinger.<br />

Und zeigt auf, dass sich Gesundheitsmanagement<br />

in vielerlei Hinsicht lohnt: «Mitarbeitende,<br />

die eine BGM-Massnahme erfahren haben,<br />

fallen im Schnitt 2,6 Tage weniger aus,<br />

sind zehn Prozent leistungsfähiger und zu<br />

25 Prozent weniger gestresst. Ein systematisch<br />

betriebenes Gesundheitsmanagement hilft also<br />

nicht nur dabei, gesundheitliche Risiken frühzeitig<br />

zu erkennen und Ausfälle zu vermeiden,<br />

sondern spart darüber hinaus auch Kosten und<br />

Ressourcen.»<br />

▶<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

14 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 15<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

GESUNDHEITSMANAGEMENT<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Sie kombinieren leistungsfähige<br />

Pflanzen mit Technologie<br />

und bringen so die<br />

Vorteile der Natur ins Büro:<br />

Gegründet 2017 durch Joel<br />

Bloch, Rita Salathé und<br />

Manuel Winter, reduziert<br />

Oxygen at Work durch eine<br />

smarte Begrünung die Konzentration<br />

von Schadstoffen<br />

in Büroräumlichkeiten<br />

und sorgt für eine optimale<br />

Luftfeuchtigkeit. Das<br />

Unternehmen mit Sitz<br />

in Zürich beschäftigt<br />

45 Mitarbeitende.<br />

oxygenatwork.com<br />

fluss auf die Luftqualität. Da man nun aber das<br />

Büro schlecht in die Natur bringen kann, bringen<br />

wir die Natur einfach ins Büro», erklärt der<br />

CEO des 2017 gegründeten Start-ups.<br />

Das Konzept scheint auf den ersten Blick einfach:<br />

Man stellt sich eine Handvoll Pflanzen<br />

ins Büro und hat nicht nur ein aufgepepptes<br />

Raumbild, sondern auch bessere Luft und motiviertere<br />

Mitarbeitende. Warum also extra jemanden<br />

dafür engagieren? «Wer eine Person<br />

in der Belegschaft hat, die sich mit Pflanzen<br />

gut auskennt, einen grünen Daumen und genügend<br />

Zeit zur Pflege hat, kann das natürlich<br />

selbst versuchen», sagt Manuel Winter. So einfach<br />

sei es aber eben doch nicht. «Da Pflanzen<br />

teuer sind und kaum jemand weiss, welche<br />

Pflanze positive Auswirkungen auf die Akustik<br />

oder Luftfeuchtigkeit hat, lohnt sich der Beizug<br />

eines Experten aus finanzieller und ressourcentechnischer<br />

Sicht schnell einmal.» In vielen<br />

Bürogebäuden oder Produktionsbetrieben<br />

lasse die Luftqualität sehr zu wünschen übrig,<br />

so der Experte. Das hat Folgen: Eine niedrige<br />

Luftfeuchtigkeit führe zu trockenen Schleimhäuten<br />

bei den Mitarbeitenden und dadurch zu<br />

einem geschwächten Immunsystem; es kommt<br />

schneller zu Ausfällen. In Grossraumbüros sei<br />

zudem die Akustik ein zunehmender Stressfaktor<br />

für viele Mitarbeitende – gerade heute,<br />

wo viele Meetings virtuell abgehalten würden.<br />

Und nicht zuletzt sei der psychologische Aspekt<br />

ebenfalls entscheidend. «Man fühlt sich<br />

einfach wohler in einer grünen Umgebung als<br />

in einem grauen, sterilen Büro», so der studierte<br />

Betriebsökonom.<br />

Mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz<br />

Wer Oxygen at Work engagiert, erhält basierend<br />

auf den Räumlichkeiten, der Anzahl Quadratmeter,<br />

dem Grundriss und der Lichtsituation<br />

ein massgeschneidertes Pflanzenkonzept inklusive<br />

Unterhalt und Pflege sowie Sensoren<br />

zur stetigen digitalisierten Überwachung des<br />

Raumklimas. Die Lieferung erfolgt als Gesamtkonzept<br />

im Jahresabo – inklusive Pflanzenersatz,<br />

falls nötig. Das lohnt sich auch finanziell.<br />

«Gerade kleinere KMU müssen sich bei den<br />

heutigen Quadratmeter-Mietpreisen gut überlegen,<br />

wie sie den vorhandenen Platz optimal<br />

für sich nutzen. Wir sind dafür da, ihnen den<br />

bestmöglichen Impact zu ermöglichen und dafür<br />

zu sorgen, dass ihre Mitarbeitenden nicht<br />

nur gesünder und fokussierter sind, sondern<br />

sich am Arbeitsplatz wohl fühlen und dadurch<br />

motiviert bleiben. Und das zahlt sich schlussendlich<br />

auch auf die Attraktivität und Wettbewerbsfähigkeit<br />

eines Unternehmens aus», sagt<br />

Manuel Winter. ●<br />

WeCare:<br />

Betriebliches<br />

Gesundheitsmanagement<br />

für<br />

Unternehmen<br />

Ob präventive Massnahmen<br />

für mehr Mitarbeitergesundheit<br />

oder schnelle Hilfe im<br />

Ernstfall: Mit WeCare, dem<br />

betrieblichen Gesundheitsmanagement<br />

für Unternehmen,<br />

wissen Sie das<br />

Wohlbefinden Ihrer Mitarbeitenden<br />

jederzeit in den<br />

besten Händen.<br />

axa.ch/wecare<br />

Bringt mit Oxygen at Work die Natur ins Büro: CEO Manuel Winter.<br />

Checkliste: Ergonomie im Büro<br />

«Man fühlt sich einfach wohler in einer grünen<br />

Umgebung als in einem grauen, sterilen Büro.»<br />

Manuel Winter, CEO Oxygen at Work<br />

Systematisches Vorgehen als Erfolgsrezept<br />

Voraussetzung für ein erfolgreiches Gesundheitsmanagement<br />

sei jedoch, dass das Thema<br />

wirklich systematisch angegangen werde: «Ein<br />

Flickenteppich an Massnahmen, die nicht aufeinander<br />

abgestimmt sind, bringt meist nicht<br />

das gewünschte Resultat. Es macht deshalb immer<br />

Sinn, zuerst mittels Mitarbeiterbefragung<br />

zu analysieren, wo der Schuh drückt, konkrete<br />

Handlungsfelder zu bestimmen und darauf<br />

abgestimmte Massnahmen zu erarbeiten», so<br />

Christina Villinger. Das sei zeitlich schnell umsetzbar<br />

und finanziell für jedes KMU tragbar.<br />

«Mitarbeitende, die krankheitsbedingt längere<br />

Zeit ausfallen, schlagen finanziell sehr viel<br />

höher zu Buche als bedarfsgerechte Massnahmen,<br />

die meist mit geringen Anpassungen umgesetzt<br />

werden können», erklärt die Expertin.<br />

Für Corinne Hofstetter hat sich der Präventionsworkshop<br />

auf jeden Fall gelohnt: «Die<br />

Frauen waren erstaunt, wie wenig es benötigt,<br />

um sie in ihren Bewegungen zu entlasten, und<br />

viele von ihnen setzen das Gelernte auch nach<br />

wie vor um. Natürlich gibt es einige, die weiterhin<br />

lieber über Rückenschmerzen klagen,<br />

als ihre Übungen regelmässig zu machen – das<br />

kann ich als Arbeitgeberin nicht forcieren. Aber<br />

ich kann ihnen regelmässige Anreize geben und<br />

die nötigen Rahmenbedingungen schaffen, damit<br />

sie gesund und motiviert bleiben.»<br />

Die Natur im Büro<br />

Für gesunde und motivierte Mitarbeitende sorgen<br />

auch Manuel Winter und seine Crew von<br />

Oxygen at Work. Das tun sie aber nicht mittels<br />

Bewegungstherapie oder Sensibilisierungsworkshops,<br />

sondern mit Hilfe von Grünpflanzen.<br />

«Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass das<br />

Stresshormon Cortisol sinkt, wenn man sich<br />

in der Natur aufhält – eine grüne Umgebung<br />

hat also nachweislich direkten Einfluss auf<br />

das menschliche Wohlbefinden. Zudem haben<br />

Grünpflanzen einen positiven Effekt auf den<br />

CO 2- und Feuchtigkeitsgehalt und damit Ein-<br />

Arbeiten am Bildschirm ist für<br />

den Körper einseitig belastend<br />

und führt bei vielen Personen zu<br />

schmerzhaften Verspannungen.<br />

Mit diesen Tipps für mehr Ergonomie<br />

am Arbeitsplatz können<br />

Sie vorbeugen – und erhalten so<br />

langfristig Ihre Gesundheit und<br />

Leistungsfähigkeit.<br />

So richten Sie Ihren Arbeitsplatz<br />

ergonomisch ein.<br />

1. Bürostuhl einstellen<br />

☑ Sitzhöhe: Stellen Sie die Füsse<br />

flach auf den Boden. Knie und<br />

Hüftgelenke sollten einen<br />

Winkel von mindestens 90 Grad<br />

bilden. Achtung: Schuhe mit<br />

Absätzen verändern die empfohlene<br />

Stuhlhöhe.<br />

☑ Sitztiefe: Der Abstand zwischen<br />

den Kniekehlen und der vorderen<br />

Sitzkante sollte etwa fünf<br />

Zentimeter betragen.<br />

☑ Höhe der Rückenlehne: Die<br />

Innenwölbung der Rückenlehne<br />

sollte sich auf der Höhe des<br />

Beckenkamms befinden.<br />

☑ Rückenlehnendynamik: Die Rückenlehne<br />

wird optimalerweise<br />

deblockiert, damit sie nach hinten<br />

bewegt werden kann und<br />

Ihre Wirbelsäule immer wieder<br />

anders belastet wird.<br />

☑ Widerstand der Rückenlehne:<br />

Wählen Sie bei höherem Körpergewicht<br />

– und wenn Sie den<br />

Stuhl neu einstellen – einen höheren<br />

Widerstand. Das Drehen<br />

im Uhrzeigersinn erhöht den<br />

Widerstand.<br />

2. Tischhöhe anpassen<br />

☑ Entspannen Sie die Schulterund<br />

Nackenmuskulatur. Legen<br />

Sie die Unterarme auf die Tischplatte.<br />

Zwischen Ober- und<br />

Unterarmen sollte der Winkel<br />

mindestens 90 Grad betragen.<br />

3. Tastatur einstellen<br />

☑ Die Tastatur liegt flach und<br />

gerade vor dem Körper. Der<br />

Abstand zur Tischkante sollte<br />

10 bis 15 Zentimeter betragen.<br />

Achtung: Vermeiden Sie die<br />

Erhöhung der Tastatur durch<br />

«Tastaturfüsschen». Arme und<br />

Hände sollten stattdessen eine<br />

Linie bilden, damit das Handgelenk<br />

nicht abgeknickt wird.<br />

4. Maus platzieren<br />

☑ Die Maus sollte auf derselben<br />

Höhe wie die Tastatur und nicht<br />

zu weit von ihr entfernt liegen.<br />

Ihre Hand liegt locker auf der<br />

Maus.<br />

5. Bildschirm positionieren<br />

☑ Ihr Bildschirm befindet sich gerade<br />

vor Ihrem Körper und etwa<br />

eine Armlänge von Ihren Augen<br />

entfernt. Er steht parallel zur<br />

Tischkante. Die Oberkante des<br />

Bildschirms befindet sich eine<br />

Handbreit unter Ihrer Augenhöhe.<br />

Der Bildschirm ist oben<br />

leicht nach hinten gekippt. Das<br />

Licht fällt seitlich ein. Dadurch<br />

werden Reflexionen auf dem<br />

Bildschirm vermieden.<br />

☑ Wenn Sie mit zwei Bildschirmen<br />

arbeiten, ist einer davon<br />

Ihr Hauptbildschirm. Dieser<br />

sollte zentral hinter der Tastatur<br />

positioniert werden. Der zweite<br />

dient als Nebenbildschirm<br />

und darf leicht schräg platziert<br />

werden.<br />

6. Headset benutzen<br />

☑ Das Einklemmen des Hörers<br />

zwischen dem Ohr und der<br />

Schulter ist eine grosse Belastung<br />

für die Schulter- und<br />

Nackenmuskulatur und sollte<br />

vermieden werden. Ein Headset<br />

bietet Entlastung und sorgt<br />

zusätzlich dafür, dass Sie beide<br />

Hände frei haben.<br />

7. Zubehör verwenden<br />

☑ Um die Arbeitshöhe Ihres<br />

Bildschirms zu verbessern,<br />

können Sie die Rückseite Ihres<br />

Laptops leicht anheben (z. B.<br />

mittels eines Ordners). Nutzen<br />

Sie Ihren Laptop länger als eine<br />

Stunde pro Tag, sollten Sie<br />

eine externe Tastatur und Maus<br />

anschliessen. Bei mehr als vier<br />

Stunden pro Tag empfiehlt es<br />

sich zusätzlich, einen externen<br />

Bildschirm zu verwenden.<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

16 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 17<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


DIE GRAFIK: KONSUM<br />

Wandel im Handel<br />

Das Konsumverhalten hat sich in den letzten Jahren<br />

stark verändert – die Haupttreiber dafür waren die Digitalisierung<br />

und die Globalisierung.<br />

11,2%<br />

Sonstiges und<br />

Dienstleistungen<br />

Konsummix<br />

Unter den rund 350 Milliarden Franken, die in der Schweiz jährlich<br />

für den privaten Konsum ausgegeben werden, sind die grössten<br />

Posten das Wohnen und die Gesundheitspflege. Auf die Ernährung<br />

hingegen gehen mittlerweile weniger als 10 Prozent der Ausgaben<br />

zurück. Praktisch gar nicht mehr ins Gewicht fallen mit 2,3 Prozent<br />

Kleider und Schuhe.<br />

Quelle: Bundesamt für Statistik<br />

Sicherheit<br />

Leserfrage<br />

Spätfolgen<br />

eines Unfalls<br />

Einführungskurs<br />

berufliche Vorsorge<br />

CHATEAUX<br />

Unser Mitarbeiter ist arbeitsunfähig<br />

aufgrund eines alten Unfalls,<br />

den er als Schüler erlitten hat und<br />

für den damals keine Versicherung<br />

zuständig war. Bezahlt die AXA<br />

dafür trotzdem Taggeld?<br />

H.-J. S., St. Gallen<br />

Online-Einkauf<br />

im Ausland<br />

2,2 Mrd. CHF<br />

12,2 Mrd. CHF<br />

Online-Einkauf<br />

im Inland<br />

5,9%<br />

Restaurants<br />

und Hotels<br />

7,7%<br />

Freizeit und<br />

Kultur<br />

Boomendes<br />

Online-Shopping<br />

2023 kauften Schweizer Konsumentinnen<br />

und Konsumenten<br />

für 14,4 Milliarden<br />

Schweizer Franken Waren<br />

und Güter online ein. Dies<br />

entspricht einem Plus von<br />

3 Prozent gegenüber dem<br />

Vorjahr.<br />

Etwa jedes siebte Paket kommt<br />

dabei schon aus dem Ausland.<br />

Der Online-Einkauf im Ausland<br />

hat mit 2,2 Milliarden<br />

Schweizer Franken einen<br />

neuen Höchststand erreicht<br />

und wächst gegenüber 2022<br />

um 10 Prozent. Treiber dafür<br />

sind die Kleinpakete aus Asien.<br />

Diese werden von den grossen<br />

Plattformen vor allem per<br />

Luftfracht direkt nach Zürich<br />

und Genf geliefert.<br />

Quelle: GfK Switzerland<br />

Rote Gefahr<br />

Geschätzte 350 Millionen Franken setzte die chinesische<br />

Shopping-Plattform Temu in ihrem ersten Jahr 2023 auf<br />

dem Schweizer Markt bereits um. Die Billigstpäckliflut aus<br />

Fernost wird von einer massiven Werbekampagne begleitet<br />

und spült Facebook, TikTok und Co. Milliardeneinnahmen<br />

in die Kasse. Da die Direktimporte aus China keinerlei<br />

europäische Sicherheitsstandards erfüllen müssen, fühlen<br />

sich hiesige Händler stark benachteiligt.<br />

Quelle: Carpathia<br />

11,6%<br />

17,4%<br />

Verkehr und Gesundheits-<br />

Kommunikation pflege<br />

4,0%<br />

Alkoholische<br />

Getränke<br />

und<br />

Tabakwaren<br />

2,3%<br />

Bekleidung<br />

und Schuhe<br />

9,9%<br />

Nahrungsmittel<br />

und Getränke<br />

(alkoholfrei)<br />

Beliebteste Marken<br />

Trotz wirtschaftlicher Turbulenzen ist die<br />

Migros, laut dem «Brand Indicator Switzerland»,<br />

wieder die beliebteste Marke in der<br />

Schweiz. Auf Platz zwei und drei folgen die<br />

beiden Tech-Giganten Meta und Google.<br />

Quelle: Brand Indicator Switzerland<br />

1 – Migros<br />

2 – Whatsapp<br />

3 – Google<br />

4 – Coop.ch<br />

5 – Twint<br />

6 – Aus der Region,<br />

für die Region (Migros)<br />

7 – Coop<br />

8 – Le Gruyère<br />

9 – Lindt<br />

10 – Coop Supercard<br />

3,7%<br />

27,1%<br />

Möbel und Wohnen<br />

Haushaltsführung<br />

12% Online<br />

12% Verkauf im Laden<br />

Laden-Hüter<br />

Von den rund 103<br />

Milliarden Franken, die<br />

der Schweizer Detailhandel<br />

jährlich umsetzt,<br />

werden aber nach wie<br />

vor 88 Prozent im<br />

stationären Verkauf<br />

erwirtschaftet.<br />

Quelle: GfK Switzerland/<br />

Handelsverband.Swiss/Post<br />

Retourkutsche<br />

75,6 Millionen versandte Pakete, davon<br />

17,4 Millionen Retouren. Fast jede vierte<br />

Online-Bestellung wird zurückgeschickt.<br />

Besonders hoch ist der Anteil Retouren<br />

mit 40 Prozent bei der Bekleidung.<br />

Quelle: GfK Switzerland/Handelsverband.Swiss/Post<br />

Ja, sofern bei der AXA eine Unfallzusatzversicherung<br />

besteht, erbringen<br />

wir bei Rückfällen und Spätfolgen<br />

früherer Unfälle, die nicht UVG-versichert<br />

waren, während längstens sechs<br />

Monaten Taggelder (maximal 80% des<br />

versicherten Verdiensts auf Basis des<br />

UVG-Lohns). Sofern in der Police auch<br />

zusätzliches Taggeld versichert ist,<br />

entrichtet die AXA auch dieses<br />

Taggeld während sechs Monaten. Dies<br />

auch, wenn der Rückfall UVG-versichert<br />

war. Sofern die gesetzliche<br />

Lohnfortzahlungspflicht nach Artikel<br />

324a Absatz 1 OR länger als sechs<br />

Monate dauert, verlängert sich die<br />

Leistungsdauer der AXA entsprechend.<br />

Eine vertraglich vom Arbeitgeber<br />

eingegangene Verpflichtung, den<br />

Lohn über die Dauer der gesetzlichen<br />

Regelung hinaus auszurichten, ist<br />

davon ausgenommen. Besteht für die<br />

gleiche Periode Anspruch auf Taggeldleistungen<br />

einer anderen Unfallversicherung<br />

oder eines haftpflichtigen<br />

Dritten, ergänzt die AXA diese<br />

Leistungen bis zur Höhe des versicherten<br />

Taggelds.<br />

Alexandra Studerus,<br />

Leistungen Unfall OST<br />

Fotos: zVg; iStockphoto.com<br />

Fachspezialistinnen und -spezialisten der AXA führen in einem eintägigen Kurs<br />

durch die Grundlagen der beruflichen Vorsorge. Der Kurs verschafft Ihnen<br />

einen Überblick über die rechtlichen Aspekte, die Rahmenbedingungen, die<br />

Verantwortlichkeiten und die Vermögensanlage.<br />

Zielgruppe<br />

Stiftungsräte, Mitglieder von Personalvorsorgekommissionen<br />

und<br />

weitere Interessierte.<br />

Zweck und Ziel<br />

Das im Kurs vermittelte Wissen unterstützt<br />

Sie im Alltag bei:<br />

• der Analyse und Optimierung der<br />

Vorsorgelösung Ihrer Stiftung<br />

• der Beantwortung von Fragen rund<br />

um die berufliche Vorsorge<br />

• der Überprüfung von Dokumenten<br />

Ihrer Vorsorgeeinrichtung<br />

• der Festlegung von Verantwortlichkeiten<br />

und der Gestaltung von<br />

internen Kontrollen<br />

• der Auseinandersetzung mit<br />

Anlageentscheiden<br />

Kursdatum und -dauer<br />

24. September <strong>2024</strong><br />

von 8.15 bis 16.45 Uhr<br />

«Deep Fakes zielen in der Regel auf das Verhalten<br />

der Mitarbeitenden ab.»<br />

Katrin Sprenger, CEO Silenccio, Seite 20<br />

Kursort<br />

AXA Ausbildungszentrum<br />

Superblock, Pionierstrasse 3,<br />

8400 Winterthur<br />

Kosten<br />

Die Kosten für den Kurs betragen<br />

550 Franken pro Person inkl. Getränke<br />

und Mittagessen. Kundinnen<br />

und Kunden mit einer bestehenden<br />

BVG-Lösung der AXA erhalten<br />

100 Franken Rabatt.<br />

Anmeldung<br />

Sie können sich über<br />

die Website<br />

kurs.events.axa.ch<br />

anmelden.<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

18 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong><br />

19 <strong>Meine</strong> FIRMA


KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

Deep Fakes:<br />

Täuschend echte Bedrohung<br />

Dass Fotos bearbeitet und manipuliert werden können, ist nicht neu. Bisher war es aber<br />

sehr aufwändig, Videos oder Audiodateien qualitativ hochwertig zu manipulieren. Durch<br />

den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) ist dies mittlerweile deutlich einfacher<br />

geworden. Sogenannte Deep Fakes werden zunehmend zu einer Gefahr – auch für KMU.<br />

Ende 2023 ging ein gefälschtes Video<br />

des ehemaligen Bundespräsidenten<br />

Alain Berset viral: Das Videomaterial<br />

stammt von Bersets Rede am<br />

Weltwirtschaftsforum in Davos und<br />

sieht entsprechend seriös aus – doch<br />

plötzlich macht er Werbung für<br />

ein vermeintlich lukratives Finanzprodukt.<br />

Wer genau hinschaute,<br />

merkte: Stimme und Bild waren<br />

nicht ganz synchron, das Video ein<br />

Fake. Kein Einzelfall. Immer wieder<br />

werden prominente Persönlichkeiten<br />

Opfer von Deep Fakes, indem sie<br />

in vermeintlichen Werbevideos die User davon<br />

überzeugen sollen, auf bösartige Software zuzugreifen.<br />

Heute verwenden Cyberkriminelle<br />

gefälschte Video- und Audiodaten aber nicht<br />

mehr ausschliesslich für Beeinflussungs- oder<br />

Desinformationskampagnen. Ihr neues Ziel<br />

ist es, mit Hilfe der neuen Technologie Sicherheitskontrollen<br />

von Unternehmen zu umgehen<br />

und sich Zugang zum Firmennetzwerk zu<br />

verschaffen. Wir haben bei CEO Katrin Sprenger<br />

und CTO Lukas Keller vom Zürcher Start-up<br />

Silenccio nachgefragt, wie man sich vor Angriffen<br />

durch Deep Fakes schützen kann.<br />

Katrin Sprenger und Lukas Keller:<br />

Was genau versteht man unter Deep<br />

Fakes?<br />

Lukas Keller: Unter Deep Fakes versteht man<br />

gefälschte Videos, Audiodateien oder Fotos,<br />

die durch künstliche Intelligenz erstellt oder<br />

verändert wurden und nicht ohne Weiteres als<br />

Fälschung erkennbar sind.<br />

Welche Formen von Deep Fakes gibt es?<br />

Lukas Keller: Die heute gängigsten Methoden<br />

werden bei den Medienformen Video/Bild, Audio<br />

und Text angewendet. Bei der Gesichts- und<br />

Stimm-Manipulation werden Kopfbewegung,<br />

Mimik oder Lippenbewegung einer Person manipuliert.<br />

Das ermöglicht es, visuell täuschend<br />

echte Videos zu erstellen, bei denen eine Per-<br />

Text Melanie Ade<br />

CEO Katrin Sprenger und CTO Lukas Keller vom<br />

Zürcher Start-up Silenccio wissen, wie man sich vor<br />

Angriffen durch Deep Fakes schützen kann.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Das Zürcher Start-up<br />

Silenccio schützt seit 2019<br />

Privatpersonen und neu<br />

auch KMU präventiv und<br />

unkompliziert vor Gefahren<br />

im Netz: Der innovative<br />

Onlinedienst bietet seinen<br />

Kundinnen und Kunden<br />

Hilfe und Schutz bei Vorfällen<br />

in den Bereichen<br />

Onlineshopping, Hackingund<br />

Phishing-Attacken<br />

sowie Cybermobbing.<br />

silenccio.com<br />

cyberpreventionservices.axa.ch<br />

son Aussagen macht, die sie in der<br />

Realität nie getätigt hat – wie auch<br />

das Beispiel von Alain Berset zeigt,<br />

der während einer WEF-Rede selbstverständlich<br />

keine Werbung für ein<br />

Investmentprodukt machen würde.<br />

Eine weitere Möglichkeit ist es, einfach<br />

das Gesicht einer Person mit<br />

dem einer anderen Person auszutauschen<br />

und damit ein völlig neues Bild<br />

zu generieren. Bei Textfälschungen<br />

wiederum wird durch künstliche Intelligenz<br />

schnell eine grosse Masse<br />

an gefälschten Nachrichten, Blog-Einträgen<br />

oder Chats generiert – sogenannte Fake<br />

News.<br />

Welche Tricks wenden Cyberkriminelle<br />

bei einem Angriff auf Unternehmen<br />

mittels Deep Fakes hauptsächlich an?<br />

Katrin Sprenger: Deep Fakes bieten grundsätzlich<br />

zwei Möglichkeiten zum Angriff auf ein<br />

Unternehmen: Im Bereich des Identitätsbetrugs<br />

können mittels Deep Fakes biometrische<br />

Systeme überwunden werden, zum Beispiel bei<br />

der Authentifizierung via Video oder Spracherkennung.<br />

Sicherheitsmassnahmen können<br />

also umgangen werden, indem man den Identitätsabdruck<br />

einer Person fälscht. Oder aber<br />

durch das bereits länger bekannte Social Engineering,<br />

bei dem beispielsweise die Stimme des<br />

CEO dafür genutzt wird, eine Zahlung oder den<br />

Versand sensibler Daten anzuordnen.<br />

Sind auch KMU von<br />

solchen Angriffen betroffen?<br />

Katrin Sprenger: Definitiv. Viele KMU wiegen<br />

sich in Sicherheit, da sie nach wie vor der Überzeugung<br />

sind, dass ein Angriff sich für Hacker<br />

nur auf Grosskonzerne lohnt. Man sollte sich<br />

jedoch vor Augen halten, dass Cyberkriminelle<br />

nach dem besten Aufwand-Nutzen-Verhältnis<br />

vorgehen. Da in KMU die Sicherheitsvorkehrungen<br />

meist geringer sind als bei einer Bank,<br />

finden die Hacker schneller Zugang, und so<br />

lohnen sich mehrere Attacken mit niedriger<br />

Eintrittshürde ebenso wie ein grossangelegter<br />

Angriff auf ein Grossunternehmen. Schnell<br />

können so ein paar tausend Franken via Social<br />

Engineering ergaunert oder Kundendaten gewonnen<br />

werden, die dann im Darknet landen.<br />

Wie erkenne ich einen Deep Fake?<br />

Lukas Keller: Vor allem benötigt es ein Bewusstsein<br />

dafür, dass nicht alles, was man sieht<br />

oder hört, zwangsläufig echt ist. Achten Sie bei<br />

Videos auf eine ungewöhnliche Mimik, fehlendes<br />

Blinzeln oder unnatürliche Schatten im Gesicht.<br />

Auch verwaschene Konturen zwischen<br />

Gesicht, Haaren und Hals können ein Indiz für<br />

einen Deep Fake sein, ebenso ungewöhnliche<br />

Übergänge zwischen Gesicht und Hintergrund.<br />

Bei Audioaufnahmen ist auf den Sprechrhythmus,<br />

metallische Geräusche oder eine falsche<br />

Aussprache zu achten und natürlich auf den<br />

Inhalt.<br />

Wie können sich KMU präventiv vor<br />

einem solchen Cyberangriff schützen?<br />

Katrin Sprenger: Deep Fakes zielen in der Regel<br />

auf das Verhalten der Mitarbeitenden ab. Die<br />

wichtigste Schutzmassnahme ist dementsprechend<br />

die Sensibilisierung der Belegschaft. Wissen<br />

sie, worauf sie achten müssen, kann der Angriff<br />

als solcher zwar nicht unterbunden, aber<br />

ein grösserer Schaden vermieden werden. Im<br />

Verdachtsfall ist es wichtig, sofort alle Personen<br />

im Unternehmen zu informieren, da davon ausgegangen<br />

werden kann, dass der Angriff über<br />

verschiedene Mitarbeitende erfolgte. Zudem<br />

sollten KMU einen Notfallplan erarbeiten, der<br />

allen Mitarbeitenden bekannt ist.<br />

Gibt es weitere Möglichkeiten?<br />

Lukas Keller: KMU fehlt es oftmals an der Zeit<br />

und den Ressourcen, sich mit dem Thema IT-<br />

Sicherheit zu befassen. In solchen Fällen ist<br />

es ratsam, externe Unterstützung durch IT-<br />

Experten beizuziehen. Wir bieten beispielsweise<br />

einen Schwachstellen-Scan für KMU an,<br />

der automatisiert die gängigsten Einfalltore<br />

in der IT-Infrastruktur testet und mögliche Sicherheitslücken<br />

offenlegt. Eine erste Einschätzung<br />

erhalten unsere Kundinnen und Kunden<br />

kostenlos direkt nach der Registrierung bei<br />

uns auf der Plattform. Neben einer integrierten<br />

Phishing-Simulation zur Sensibilisierung<br />

der Mitarbeitenden informieren wir sie zudem<br />

proaktiv über Betrugskampagnen und neu bekannt<br />

gewordene Sicherheitslücken. Ab dem<br />

zweiten Halbjahr <strong>2024</strong> werden zudem ein auf<br />

firmeninterne Prozesse ausgerichtetes Risk Assessment<br />

sowie sensibilisierende Mitarbeiterschulungen<br />

unser Cyber-Präventionsangebot<br />

für KMU abrunden. <br />

●<br />

Keine Vision<br />

zu gross<br />

Jeden Tag unterstützen wir zahlreiche<br />

Gründer:innen. Wir bestärken sie in ihren<br />

Ambitionen, indem wir ihnen mit Rat und<br />

Tat – sowie den passenden Versicherungsund<br />

Vorsorgelösungen – zur Seite stehen.<br />

«Im Bereich<br />

des Identitätsbetrugs<br />

können<br />

mittels<br />

Deep Fakes<br />

biometrische<br />

Systeme<br />

überwunden<br />

werden.»<br />

Katrin Sprenger, CEO Silenccio<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

Foto: zVg<br />

Know You Can<br />

20 02/<strong>2024</strong> 02/<strong>2024</strong> 21<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


FLOTTENMANAGEMENT<br />

FLOTTENMANAGEMENT<br />

Die Nutzfahrzeugflotte<br />

Übersicht über die meistverkauften E-Nutzfahrzeuge<br />

in guten Händen<br />

Mit jedem zusätzlichen Fahrzeug wird der Betrieb einer Fahrzeugflotte aufwändiger<br />

und komplexer. Dank des Fachwissens und des grossen Netzwerks von spezialisierten<br />

Flottenmanagern spart die <strong>Firma</strong> PePa Bau Zeit und Geld.<br />

Text Marion Fehr<br />

Fotos Marco Vara<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Modell Citroën e-Berlingo Citroën e-Jumper Citroën e-Jumpy Fiat e-Doblo Fiat e-Ducato Fiat e-Scudo Ford e-Transit<br />

Body Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen<br />

Leistung (kW/PS) 100/136 88/120 100/136 100/136 205/279 100/136 135/184<br />

Netto-Akkugrösse (kWh) 50 75 75 50 110 75 68<br />

Drehmoment (Nm) 270 350 270 260 410 260 430<br />

0-100 km/h (s) 11.7 k.A. 13.1 11.2 k.A. 13.3 k.A.<br />

Vmax (km/h) 135 110 130 130 k.A. 130 k.A.<br />

Antrieb VR VR VR VR VR VR HR<br />

Reichweite (km) 346 248 350 275 420 350 317<br />

Verbrauch/100 km (kWh) 21.7 24.3 29.5 22.7 k.A. 27.3 59.3<br />

Zuladung (kg) 735 1120 927 542 - 728 1020 1000 1615<br />

Basispreis CHF ab 34 700 90 480 56 634 34 581 59 444 51 337 70 295<br />

Neue Fahrzeuge anzuschaffen, sie<br />

zu warten oder reparieren zu lassen,<br />

aber auch der Verkauf nicht<br />

mehr benötigter Fahrzeuge erfordern<br />

Zeit und branchenspezifisches<br />

Know-how. Zeit, welche die PePa Bau<br />

lieber nutzt, um sich auf ihr Kerngeschäft zu<br />

fokussieren. «Dass sich der Finanzchef nur bedingt<br />

mit Motorenölen auskennt, war mit ein<br />

Grund, wieso wir uns entschieden haben, den<br />

Flottenbetrieb auszulagern», erklärt Donato<br />

Pescheta, Leiter Finanzen und Prozesse bei der<br />

<strong>Firma</strong> PePa Bau, mit einem Augenzwinkern.<br />

Mehr als 485’000 Nutzfahrzeuge waren gemäss<br />

Bundesamt für Statistik vergangenes Jahr auf<br />

Schweizer Strassen unterwegs. 18 davon betreibt<br />

die AXA Mobility Services AG (AMS) für<br />

den auf Umbauten, Renovationen und Gipserarbeiten<br />

spezialisierten Familienbetrieb. Hinzu<br />

kommen sieben Personenwagen. Je grösser die<br />

Flotte und je mehr Kilometer gefahren werden,<br />

desto eher macht es Sinn, sie von einem spe- ▶<br />

Die PePa Bau bietet<br />

ihren Kundinnen und<br />

Kunden seit über 30 Jahren<br />

eine vielfältige Palette<br />

von Dienstleistungen an,<br />

darunter Gipserarbeiten,<br />

Plattenarbeiten und Baumeisterarbeiten<br />

aus einer<br />

Hand. Beim Familienunternehmen<br />

aus Effretikon sind<br />

35 Mitarbeitende angestellt.<br />

pepabau.ch<br />

Modell Iveco Daily electric MAN eTGE Maxus eDeliver 3 Maxus eDeliver 9 Mercedes e-Sprinter Mercedes e-Vito Nissan Townstar EV<br />

Body Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen<br />

Leistung (kW/PS) 140/190 100/136 118/160 100/136 150/204 100/136 85/116 90/122<br />

Netto-Akkugrösse (kWh) 37 35.8 52 88.5 k.A. 60 45<br />

Drehmoment (Nm) 400 290 225 310 k.A. 295 295<br />

0-100 km/h (s) k.A. - 12 k.A. k.A. k.A. 11.6<br />

Vmax (km/h) 120 90 120 100 k.A. 120 132<br />

Antrieb HR VR VR VR k.A. VR VR<br />

Reichweite (km) 180 120 238 328 k.A. 327 297<br />

Verbrauch/100 km (kWh) 36 29 - 30.9 22.4 32.1 k.A. 28.3 17.5 - 28.0<br />

Zuladung (kg) k.A. k.A. 835 785 k.A. 888 547<br />

Basispreis CHF ab k.A. 69 455 42 689 81 075 73 970 68 595 44 311<br />

Modell Opel Combo-e Cargo Opel Movano-e Opel Vivaro-e Cargo Peugeot e-Boxer Peugeot e-Expert Peugeot e-Partner<br />

Renault Kangoo<br />

E-Tech electric<br />

Body Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen<br />

Leistung (kW/PS) 100/136 100/136 100/136 205/279 100/136 100/136 90/122<br />

Netto-Akkugrösse (kWh) 50 75 75 110 50 50 45<br />

Drehmoment (Nm) 260 220 260 410 270 260 245<br />

0-100 km/h (s) 11.7 12.1 13.3 k.A. k.A. k.A. 11.6<br />

Vmax (km/h) 135 100 130 k.A. k.A. k.A. 132<br />

Antrieb VR VR VR VR k.A. VR VR<br />

Reichweite (km) 293 339 339 420 224 275 300<br />

Verbrauch/100 km (kWh) 22.7 38.3 29.5 k.A. k.A. 22.7 18.4<br />

Zuladung (kg) 745 740 1175 1020 k.A. 542 510<br />

Basispreis CHF ab 43 867 103 668 61 304 80 751 48 105 41 391 37 565<br />

Renault Master Renault Trafic Renault Trucks Toyota Proace<br />

Modell Toyota Proace EV VW e-Crafter VW ID Buzz Cargo<br />

E-Tech electric E-Tech Master E-Tech Trafic<br />

City EV<br />

Können sich dank ausgelagertem Flottenmanagement wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren: Donato Pescheta (l.), Leiter Finanzen und<br />

Prozesse der PePa Bau, und sein Vater Michele, Geschäftsführer des Unternehmens.<br />

Body Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Kastenwagen Bus<br />

Leistung (kW/PS) 57/78 90/122 120 100/136 100/136 100/136 150/204<br />

Netto-Akkugrösse (kWh) 52 k.A. 52 50 75 31.7 77<br />

Drehmoment (Nm) 225 k.A. k.A. 260 260 290 310<br />

0-100 km/h (s) - k.A. k.A. 11.2 k.A. - 10.2<br />

Vmax (km/h) 100 k.A. 110 130 130 90 145<br />

Antrieb VR k.A. FWD VR VR VR HR<br />

Reichweite (km) 174 294 297 330 308 115 394 - 425<br />

Verbrauch/100 km (kWh) 34 k.A. k.A. 21.7 27.4 21.5 22.2<br />

Zuladung (kg) 958 k.A. 1249 600 836 - 951 982 647<br />

Basispreis CHF ab 85 994 50 050 k.A. 40 754 53 942 k.A. 61 887<br />

Quelle: AboutFleet, Transporter Guide, transporterguide.ch<br />

<strong>Meine</strong><br />

<strong>Meine</strong> FIRMA FIRMA<br />

22 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 23<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


FLOTTENMANAGEMENT<br />

Verantwortung<br />

zialisierten Dienstleister betreiben zu lassen.<br />

«Ab zehn Fahrzeugen lohnt es sich unserer Erfahrung<br />

nach, über die Auslagerung der Flotte<br />

nachzudenken», erklärt Luca Blasi, Leiter Flottenmanagement<br />

bei AMS.<br />

Grosses Netzwerk, bessere Konditionen<br />

Donato Pescheta schätzt das grosse Fachwissen<br />

von AMS und ihr breites Netzwerk innerhalb<br />

der Automobilbranche. Letzteres zeigt sich<br />

zum Beispiel beim Wiederverkauf von Fahrzeugen:<br />

«Dank der Kontakte von AMS können<br />

wir die Baustellenfahrzeuge über Plattformen,<br />

die Fahrzeughändlern vorbehalten sind, verkaufen<br />

und erhalten so merklich mehr Geld<br />

für unsere gebrauchten, aber sehr gut gewarteten<br />

Wagen.» Auch neue Fahrzeuge kauft oder<br />

mietet das Unternehmen oftmals über den<br />

Flottenbetreiber, weil dieser von besseren Konditionen<br />

profitiert. Doch sowohl beim Kauf als<br />

auch in der Garagenwahl ist PePa Bau grundsätzlich<br />

frei. «Wir können weiterhin mit den<br />

uns bekannten Betrieben zusammenarbeiten<br />

und so das lokale Gewerbe unterstützen, was<br />

uns sehr wichtig ist», sagt Donato Pescheta.<br />

Auch der jährliche Fahrzeugservice, der ausschliesslich<br />

während der Betriebsferien stattfindet,<br />

berge enormes Sparpotenzial. «AMS<br />

führt uns mit Garagen zusammen, die Kapazität<br />

für eine gesamte Flotte haben. So können<br />

wir die Ausfallzeiten unserer Fahrzeuge deutlich<br />

reduzieren», sagt er weiter. Generell habe<br />

AMS einen besseren Überblick über Kosten und<br />

könne beispielsweise Rechnungen von Garagen<br />

detaillierter prüfen.<br />

Flottenmanagement<br />

UPTO<br />

Das UPTO Flottenmanagement<br />

von AXA Mobility<br />

Services unterstützt die<br />

Kundinnen und Kunden mit<br />

einer «Alles aus einer Hand»-<br />

Lösung, die exakt an die<br />

Bedürfnisse der <strong>Firma</strong> angepasst<br />

wird. Je nach Bedarf<br />

können einzelne Module wie<br />

nur das Flottenmanagement<br />

oder gleich das gesamte<br />

Paket inklusive Fahrzeugbeschaffung,<br />

Finanzierung und<br />

Verkauf gebucht werden.<br />

upto.ch<br />

«Ab zehn<br />

Fahrzeugen<br />

lohnt es<br />

sich unserer<br />

Erfahrung<br />

nach, über die<br />

Auslagerung<br />

der Flotte<br />

nachzudenken.»<br />

Luca Blasi,<br />

Leiter Flottenmanagement bei AMS<br />

Mit dem Elektrolieferwagen auf die Baustelle<br />

In den letzten Jahren ist auch die Zahl elektrischer<br />

Nutzfahrzeuge auf Schweizer Strassen<br />

angestiegen. Gemäss Swiss eMobility betrug der<br />

elektrische Marktanteil bei leichten Nutzfahrzeugen<br />

im Jahr 2023 bereits 13 Prozent. Und<br />

auch die <strong>Firma</strong> PePa Bau hat kürzlich ein E-<br />

Nutzfahrzeug in ihre Flotte integriert. Vorgängig<br />

hat der Betrieb gemeinsam mit AMS analysiert,<br />

ob ein Umstieg überhaupt Sinn macht.<br />

«Wir führen für unsere Kundinnen und Kunden<br />

eine kostenlose Chancen-Risiken-Analyse<br />

durch. Dabei achten wir insbesondere darauf,<br />

wie viele Kilometer zurückgelegt und welche<br />

Art von Strecken gefahren werden oder ob die<br />

benötigte Ladeinfrastruktur vorhanden ist», so<br />

Luca Blasi.<br />

Grösstes Fragezeichen bei der Anschaffung des<br />

strombetriebenen Montagebusses waren die<br />

Reichweite und damit verbunden das Gewicht<br />

des Fahrzeugs, wie Donato Pescheta erklärt:<br />

«Wir haben geprüft, ob wir die Nutzlast durch<br />

sogenannte Auflastung erhöhen können und<br />

wie sich Transporte mit hoher Zuladung auf die<br />

Reichweite auswirken.» Die Tests hätten jedoch<br />

gezeigt, dass sich die Batteriekapazität aufgrund<br />

des zusätzlichen Gewichts nur marginal<br />

verschlechterte. Ebenfalls nicht zu unterschätzen<br />

sei der Fahrstil der Mitarbeitenden, gibt<br />

Donato Pescheta zu bedenken. Schon bald folgt<br />

der Praxistest – und je nach Erfolg in absehbarer<br />

Zeit weitere elektrische Nutzfahrzeuge. ●<br />

Leserfrage<br />

Auflagen Cyberversicherung<br />

Wir haben kürzlich eine Cyberversicherung<br />

abgeschlossen. Betreffend<br />

Auflagen für den Versicherungsschutz<br />

haben wir uns gerade gefragt,<br />

ob unser Steuercomputer, der noch<br />

mit Windows 7 läuft, ein Problem<br />

darstellt. Wir benötigen diesen<br />

Rechner für die Steuersoftware<br />

unserer CNC-Fräse. Leider unterstützt<br />

diese Steuersoftware kein<br />

neueres Betriebssystem. Gibt es für<br />

solche Konstellationen eine Ausnahme?<br />

Ch. V., Mettmenstetten<br />

Es ist uns bekannt, dass gewisse Hersteller<br />

von Produktionsanlagen ihre Steuerungssoftware<br />

nicht mehr unterstützen,<br />

weil sie sich auf die neuere Generation<br />

von Anlagen konzentrieren. Grundsätzlich<br />

werden Leistungen bei Schadenfällen,<br />

die über ein Legacy-System<br />

verursacht werden, gekürzt, da diese ein<br />

erhebliches Sicherheitsrisiko darstellen.<br />

Daher empfehlen wir, diese Rechner in<br />

einem separaten Netzwerk zu isolieren.<br />

Dafür müssen die Verbindungen über<br />

eine Firewall restriktiv eingeschränkt<br />

werden, sodass nur für den Betrieb<br />

notwendige Verbindungen erlaubt sind.<br />

Dabei ist es wichtig, dass der Computer<br />

keinen Zugriff auf das Internet hat. So<br />

können Sie im Schadenfall nachweisen,<br />

dass dieses System nicht als Einfallstor<br />

genutzt wurde und somit keine Kürzung<br />

der Versicherungsleistung erfolgt, sofern<br />

nicht eine andere Obliegenheit verletzt<br />

wurde.<br />

David Oberlin,<br />

Risk Engineer<br />

Cyberversicherungen<br />

Fotos: zVg, iStock<br />

Das neue Immobilienportfolio wird aus über 180 Liegenschaften bestehen.<br />

Neuer AXA Immobilienfonds<br />

Per 31. März <strong>2024</strong> wurden die drei Immobilienfonds «AXA Vorsorge Fonds Immobilien<br />

Schweiz», «AXA Immovation Residential» und «AXA Immovation Commercial»<br />

zum neuen Fonds «AXA Real Estate Fund Switzerland» vereinigt. Das<br />

Gesamtfondsvermögen (GAV) der drei Immobilienfonds belief sich per Halbjahresabschluss<br />

vom 31. März <strong>2024</strong> auf total 4,78 Milliarden Franken. Der neue<br />

AXA Real Estate Fund Switzerland wird somit – gemessen am Nettofondsvermögen<br />

(NAV 3,81 Milliarden Franken) – zum grössten NAV-basierten Immobilienfonds in<br />

der Schweiz. Das vereinigte Immobilienportfolio wird aus über 180 attraktiven<br />

Wohn- und Geschäftsliegenschaften, gemischt genutzten Liegenschaften sowie<br />

Entwicklungs- und Bauprojekten bestehen. Das Portfolio konzentriert sich auf<br />

Städte in den wachstumsstarken Wirtschaftsregionen und ihre Einzugsgebiete,<br />

wobei der Schwerpunkt auf Wohnimmobilien liegt (rund 60 % des Gesamtportfolios).<br />

Die neue Anlagelösung richtet sich ausschliesslich an qualifizierte, steuerbefreite<br />

Personalvorsorgeeinrichtungen in der Schweiz. Diese profitieren durch die<br />

Zusammenlegung von einer erhöhten Diversifikation dank breiter Allokation in<br />

Nutzungsarten, Anlageregionen sowie einer erweiterten Investorenbasis.<br />

«<strong>Meine</strong> Vision ist, dass europaweit jeder Transportweg<br />

über 600 Kilometer auf die Schienen verlagert werden muss.»<br />

Nils Planzer, CEO Planzer Transport AG, Seite 30<br />

<strong>Meine</strong><br />

<strong>Meine</strong> FIRMA FIRMA<br />

24 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 25<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


VORSORGE<br />

VORSORGE<br />

Für jedes<br />

KMU<br />

die richtige<br />

Vorsorge<br />

berufliche Vorsorge vertraut und konnten so<br />

ihre Anforderungen an eine Pensionskassenlösung<br />

klar formulieren.» Durch die Familiengründung<br />

schwankte das Arbeitspensum<br />

der beiden Frauen in den vergangenen fünf<br />

Jahren stark. Mit der flexiblen Vorsorgelösung<br />

Professional Invest der AXA konnte dieser Dynamik<br />

problemlos begegnet werden. «Koordinationsabzug,<br />

Risikoleistungen und Sparteile<br />

können monatlich flexibel im Vorsorgeportal<br />

angepasst werden», begründet Roger Christen<br />

die Wahl der Lösung. «Damit ist im Invaliditäts-<br />

oder Todesfall jederzeit der gewünschte<br />

Prozentsatz des vorherigen Lohns abgedeckt.»<br />

1 Haben gut lachen: Die Unternehmerinnen<br />

Sandra Werneyer (l.)<br />

und Lea Ott haben auf die<br />

richtige Pensionskasse gesetzt.<br />

2 AXA Experte Roger Christen riet<br />

den beiden zu einer flexiblen<br />

Vorsorgelösung.<br />

3 Die beiden Architektinnen waren<br />

trotz Vorwissen dankbar für die<br />

umfassende Beratung.<br />

Eine passende Pensionskassenlösung zu finden,<br />

stellt viele KMU vor eine Herausforderung. Je nach<br />

Bedürfnis eignet sich eine Vollversicherungslösung<br />

oder der Anschluss an eine teilautonome<br />

Pensionskasse.<br />

Text Seraina Acker Fotos Marco Vara<br />

Selbständig machen? Niemals. Noch vor<br />

ein paar Jahren kam die Gründung der<br />

eigenen <strong>Firma</strong> für Sandra Werneyer<br />

und Lea Ott nicht in Frage. Heute sind<br />

die beiden Co-Inhaberinnen der werneyer<br />

ott architektur gmbh in Luzern. Ausschlaggebend<br />

für den Sinneswandel war ein<br />

Stück Bauland, erzählt Lea Ott: «Diese Chance<br />

haben wir gepackt und unser eigenes Business<br />

aufgebaut.» Ein gewagter Schritt, standen<br />

beide Frauen zu diesem Zeitpunkt doch im Begriff,<br />

Familien zu gründen. Heute, rund sechs<br />

Jahre und bald fünf Kinder später, würden sie<br />

es nicht anders machen. Gerade weil sie ihre<br />

Familien über ihre zweite Säule finanziell gut<br />

abgesichert haben. «Eine passende Pensionskassenlösung<br />

zu finden, war für uns ein zentrales<br />

Thema im Prozess der Firmengründung»,<br />

sagt Sandra Werneyer. «Als teilzeitarbeitende<br />

Mütter müssen wir nicht nur fürs Alter vorsorgen,<br />

sondern unsere Familien auch für die<br />

Szenarien Invalidität und Tod absichern.»<br />

Teilzeitarbeitende brauchen eine<br />

flexible Vorsorgelösung<br />

Die passende Lösung konnte Roger Christen,<br />

Generalagent Vorsorge & Vermögen der AXA in<br />

Luzern, bieten: «Lea und Sandra waren bereits<br />

bei unserem ersten Gespräch mit dem Thema<br />

Teilautonome<br />

Lösung oder<br />

Vollversicherung?<br />

Die Wahl der richtigen Pensionskasse<br />

bietet Unternehmen<br />

viele Vorteile: administrative<br />

Aufwände verringern,<br />

Kosten einsparen und die<br />

Attraktivität als Arbeitgeberin<br />

oder Arbeitgeber<br />

steigern. Doch wie wählen<br />

Sie die beste Vorsorgelösung<br />

für Ihr Unternehmen aus?<br />

Worauf sollten Sie bei einem<br />

Pensionskassenwechsel<br />

achten? Wir beantworten<br />

die häufigsten Fragen zum<br />

Thema Kassenwahl und<br />

unterstützen Sie mit unserer<br />

Checkliste – damit der Wechsel<br />

reibungslos klappt.<br />

axa.ch<br />

So viel wie möglich,<br />

so wenig wie nötig<br />

«Ziel einer jeden Unternehmerin und eines jeden<br />

Unternehmers sollte die Besitzstandwahrung<br />

sein», sagt Roger Christen. Will heissen:<br />

so viel wie möglich, so wenig wie nötig in die<br />

zweite Säule einzahlen. Gerade für selbständig<br />

Erwerbende sei die zweite Säule hinsichtlich<br />

Steueroptimierung und Absicherung deutlich<br />

attraktiver als die dritte Säule, gibt der AXA<br />

Experte zu bedenken. Um die optimale Vorsorgelösung<br />

empfehlen zu können, sei ein<br />

vertiefter Einblick in die betrieblichen Finanzen<br />

unumgänglich. «Können oder wollen sich<br />

Unternehmerinnen und Unternehmen nicht<br />

im Detail mit ihren finanziellen Möglichkeiten<br />

auseinandersetzen, kann es hilfreich sein,<br />

einen Treuhänder beizuziehen», empfiehlt<br />

Roger Christen. Lea Ott und Sandra Werneyer<br />

betreuen ihre Finanzen selbst. «Als junges Unternehmen<br />

wollten wir unser Geld richtig einsetzen<br />

– wir brauchten die Beratung, um zu<br />

wissen, was wir damit machen können», gibt<br />

sich Lea Ott zufrieden.<br />

Vom «Gestell»,<br />

das die Fitnesswelt erobert hat<br />

Bei Sensopro, einem heute international tätigen<br />

Sportgerätehersteller, sahen die Anfänge,<br />

was Finanz- und Versicherungswissen angeht,<br />

etwas anders aus: Da war vor über 15 Jahren<br />

dieser Sportstudent, der sich weder für Versicherungen<br />

und Finanzen interessierte noch<br />

für stundenlanges Tippen am Computer. Nicht<br />

erstaunlich, dass er anstatt einer seitenlangen<br />

Seminararbeit lieber etwas Handfestes baute.<br />

Zusammen mit seinem Onkel entwickelte er<br />

über die nächsten vier Jahre den Prototyp von<br />

«Luna», einem multifunktionalen Trainingsgerät,<br />

mit dem Sensopro heute in zahlreichen<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Die werneyer ott architektur<br />

gmbh mit Sitz in Luzern ist<br />

ein Architekturbüro und<br />

Totalunternehmen mit<br />

Neubauprojekten in den Regionen<br />

Aargau und Luzern.<br />

Die beiden Unternehmerinnen<br />

und Architektinnen ETH<br />

arbeiten im Jobsharing und<br />

werden unterstützt durch<br />

eine Mitarbeiterin und eine<br />

Architekturassistentin.<br />

woarchitektur.ch<br />

1<br />

1<br />

«Eine passende Pensionskassenlösung zu finden,<br />

war für uns ein zentrales Thema im Prozess der Firmengründung.»<br />

2<br />

Sandra Werneyer, werneyer ott architektur gmbh ▶<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

26 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 27<br />

3 <strong>Meine</strong> FIRMA


SCHADENREPORTAGE<br />

VORSORGE<br />

«Die Pensionskasse ist der<br />

wichtigste ‹Fringe Benefit›»<br />

1 2<br />

1 Mit dem multifunktionalen<br />

Trainingsgerät «Luna» gelang<br />

Sensopro der Durchbruch.<br />

2 Das Team beliefert heute<br />

Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen<br />

in ganz Europa.<br />

3 Ist genauso sattelfest im<br />

Finanzwissen wie auf den<br />

eigenen Geräten: CFO Florian<br />

Kuchen.<br />

<strong>Meine</strong> <strong>Firma</strong><br />

Sensopro war einmal eine<br />

Idee eines Studenten, der lieber<br />

etwas Handfestes baute,<br />

anstatt seitenlang Wörter<br />

aufs Papier zu bringen.<br />

Heute beschäftigt die <strong>Firma</strong><br />

über 40 Mitarbeitende, und<br />

ihre Trainingsgeräte stehen<br />

in zahlreichen Fitnessstudios<br />

und Physiotherapiepraxen in<br />

der Schweiz, in Österreich,<br />

Holland und Schweden.<br />

sensopro.swiss<br />

Fitnessstudios und Physiotherapiepraxen in<br />

der Schweiz und im europäischen Ausland vertreten<br />

ist.<br />

Berner Oberland goes international<br />

Entsprechend hegten die beiden Entwickler<br />

nicht den Wunsch, ihre Idee zu Geld zu machen.<br />

Erst als die drei weiteren Mitgründer<br />

zum heutigen Unternehmen stiessen und die<br />

«Luna» auf der Fitnessmesse «Fibo» gefeiert<br />

wurde, machte man sich über die professionelle<br />

Vermarktung Gedanken. Zu dieser Zeit<br />

liefen sich auch die beiden ehemaligen Swiss-<br />

Ski-Fahrer Jan Urfer, Mitbegründer und heutiger<br />

CEO von Sensopro, und Daniel Zumbrunn,<br />

Vorsorge- und Vermögensberater bei der AXA in<br />

Thun, nach Jahren wieder über den Weg. Und<br />

so führte das eine zum anderen: Die berufliche<br />

Vorsorge bei der AXA war schnell beschlossene<br />

Sache – und ist es bis heute geblieben. Das freut<br />

Daniel Zumbrunn: «Wir sind stolz, eines der<br />

wenigen Start-ups aus dem Berner Oberland,<br />

das es auf die internationale Bühne geschafft<br />

hat, in der beruflichen Vorsorge zu beraten.»<br />

Vorsorge delegieren,<br />

Energie im Kerngeschäft bündeln<br />

Bei Sensopro Schweiz arbeiten heute über 40<br />

Mitarbeitende – an den Standorten in Österreich,<br />

Schweden und Holland noch einige mehr. Aus<br />

Einzelkind «Luna» ist die Gerätefamilie «Luna<br />

Fitness», «Luna Physio», «Piccolo» und «Casa»<br />

geworden. Mit dem internationalen Erfolg und<br />

dem Ausbau ihres Mitarbeiterbestandes musste<br />

sich Sensopro mit verschiedenen Vorsorgesystemen<br />

auseinandersetzen. Da kam gelegen, dass<br />

Florian Kuchen, studierter Jurist und inzwischen<br />

CFO von Sensopro, gut mit Zahlen umgehen<br />

konnte. «Als Unternehmen mit vielen<br />

jungen Mitarbeitenden und entsprechend langem<br />

Sparhorizont ist für uns eine teilautonome<br />

Lösung wie der AXA Group Invest mit genügend<br />

Flexibilität und ausreichend Sicherheiten das<br />

Richtige», sagt er. Anderen Gründerinnen und<br />

Gründern rät Florian Kuchen: «Wenn du dich<br />

mit dem Thema Vorsorge schwertust, delegiere<br />

es an einen Treuhänder deines Vertrauens. So<br />

kannst du deine Zeit und Energie aufs Kerngeschäft<br />

fokussieren.»<br />

●<br />

Teilautonome<br />

Sammelstiftung<br />

Vorteile<br />

• Höhere Verzinsung der<br />

Altersguthaben möglich<br />

• Flexibilität bei der Anlagestrategie<br />

eröffnet Chancen<br />

auf attraktive Renditen<br />

• Risikobewusste und nachhaltige<br />

Anlagestrategie mit<br />

hoher Diversifikation für<br />

Stabilität<br />

Nachteile<br />

• Unterdeckung ist möglich,<br />

wenn auch eher selten<br />

(Ausnahmeszenario)<br />

Vollversicherung<br />

Vorteile<br />

• Hohe Sicherheit der<br />

Altersguthaben<br />

• Eine Unterdeckung ist nicht<br />

möglich<br />

• Komplette Risikoabsicherung<br />

des Sparprozesses<br />

Nachteile<br />

• Geringe Verzinsung, kaum<br />

über gesetzlichem Mindestzins<br />

• Schwierigkeiten beim<br />

Erwirtschaften attraktiver<br />

Renditen aufgrund hoher<br />

Solvenzvorschriften und<br />

konservativer Anlagestrategie<br />

(Aktienanteil < 5 %)<br />

Herr Lombardi, das Thema berufliche Vorsorge<br />

wurde lange stiefmütterlich behandelt.<br />

Jetzt hält es mehr und mehr Einzug in den Diskurs<br />

rund um Arbeitgeberattraktivität. Warum?<br />

Eine attraktive Pensionskassenlösung wird im Wettbewerb<br />

um qualifizierte Fachkräfte immer wichtiger.<br />

Wir dürfen nicht vergessen: Die Pensionskasse ist der<br />

grösste «Fringe Benefit», also die wichtigste Lohnnebenleistung,<br />

für viele Mitarbeitende.<br />

Was sollte ein Unternehmen prüfen, bevor es sich<br />

für eine Pensionskassenlösung entscheidet?<br />

Sehen Sie sich die finanzielle Situation einer Pensionskasse<br />

genau an – nicht nur den Deckungsgrad,<br />

sondern auch den technischen Zinssatz. Dann spielt<br />

die demografische Struktur eine Rolle. Gibt es viele<br />

Pensionierte in der Einrichtung, oder sind überwiegend<br />

junge Arbeitnehmende angeschlossen? Ebenfalls<br />

wichtig ist die Dienstleistungsqualität einer Stiftung.<br />

Und natürlich ist auch die Höhe des viel genannten<br />

Umwandlungssatzes ein zentrales Kriterium im Entscheidungsprozess.<br />

Es gibt also kein allgemeingültiges Rezept<br />

für die ideale Vorsorgelösung?<br />

Tatsächlich ist die passende Vorsorgelösung stark von<br />

der Branchenzugehörigkeit eines Unternehmens und<br />

der Altersstruktur seiner Mitarbeitenden abhängig.<br />

Noch mehr ins Gewicht fällt meiner Meinung nach jedoch<br />

der «Mindset» der <strong>Firma</strong> – also ob ein Unternehmen<br />

eher risikoaffin oder sicherheitsorientiert ist.<br />

Welche Lösungen empfehlen Sie bei welchem<br />

Sicherheitsbedürfnis?<br />

Wer Risiken komplett ausschliessen möchte, dem<br />

empfehle ich die Vollversicherung. Diese Sicherheitsgarantie<br />

ist aber auch mit dem entsprechenden<br />

Preisschild versehen und das Renditepotenzial wegen<br />

konservativer Anlagestrategien sehr eingeschränkt. Mit<br />

einer teilautonomen oder autonomen Lösung lassen<br />

sich deutlich höhere Renditen erzielen. Das Risiko<br />

einer Sanierung, dies hat die Vergangenheit gezeigt, ist<br />

dabei verschwindend klein. Daher empfehle ich meistens,<br />

auf eine teilautonome oder autonome Lösung zu<br />

setzen. Die Mehrkosten einer Vollversicherung lohnen<br />

sich nur dann, wenn der Aspekt der Sicherheit für ein<br />

Unternehmen absolut zentral ist.<br />

Ruben Lombardi ist Pensionsversicherungsexperte<br />

und Mitglied der Geschäftsleitung bei<br />

Libera, einem der führenden Beratungsunternehmen<br />

für Vorsorgeeinrichtungen in der<br />

Schweiz. Libera betreut diverse Pensionskassen<br />

und Sammelstiftungen in jeglichen<br />

Geschäftsbelangen. Die <strong>Firma</strong> beschäftigt<br />

heute 25 Mitarbeitende an den Standorten<br />

Basel und Zürich.<br />

«Wenn du dich mit dem Thema Vorsorge schwertust, delegiere es<br />

an einen Treuhänder deines Vertrauens.»<br />

Florian Kuchen, CFO, Sensopro<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

3<br />

28 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong><br />

29<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


MARKETING<br />

INTERVIEW<br />

«Mobilität sollte je nach<br />

Tageszeit unterschiedlich<br />

teuer sein»<br />

Seit 2003 leitet Nils Planzer das gleichnamige Familienunternehmen in dritter<br />

Generation – und das mit Herzblut und Leidenschaft. Warum der Camionneur nicht<br />

an Transportdrohnen glaubt und weshalb beim Thema Mobilität ein Umdenken<br />

passieren muss, erklärt er im grossen Interview.<br />

Interview Melanie Ade<br />

Fotos Marco Vara<br />

Klickt man Ihre Homepage an,<br />

wird man in breitestem Züritütsch<br />

begrüsst. Marketinggag oder<br />

kulturelle Botschaft?<br />

Wir sind sehr stolz darauf, dass wir eine<br />

Schweizer <strong>Firma</strong> sind, das wollen wir auch zeigen.<br />

Auch wenn wir heute Personen aus über<br />

80 Nationen beschäftigen, hat die Planzer Transport<br />

AG hier im Limmattal ihren Ursprung. Zudem<br />

ist der Umgangston in einem Transportunternehmen<br />

bisweilen etwas rauer als anderswo,<br />

da passt das Züritütsch ganz gut rein. (Lacht)<br />

Gemäss Website ist Ihnen nachhaltiges<br />

Handeln wichtiger als kurzfristiges<br />

Gewinnstreben. Wie lässt sich das mit<br />

einem Logistikunternehmen vereinbaren,<br />

das eine Flotte mit über 2000<br />

Fahrzeugen betreibt?<br />

Logistik gehört zu unserem Leben und unserer<br />

Versorgung dazu – da sehe ich keinen<br />

Widerspruch. Zudem geben wir unser Bestes,<br />

das Thema Nachhaltigkeit auch wirklich<br />

aktiv umzusetzen. Im Schweizer Binnenverkehr<br />

haben wir einen Modalsplit von 80/20;<br />

fast 20 Prozent der Güter werden hierzulande<br />

nicht auf der Strasse, sondern auf Schienen<br />

transportiert – bei der Planzer Transport AG<br />

sind es 60 Prozent. Als Familienunternehmen<br />

ist Nachhaltigkeit zudem Teil unserer DNA, indem<br />

wir für die nächste Generation mitplanen<br />

und langfristig investieren, anstatt kurzfristig<br />

und rein gewinnorientiert zu handeln.<br />

Wo steht das Schweizer System<br />

im Vergleich zum Ausland?<br />

Was die Infrastruktur des Schweizer Schienen-<br />

und Strassennetzwerks anbelangt, haben<br />

wir in der Schweiz paradiesische Zustände,<br />

da macht der Bund einen tollen Job. Ganz im<br />

Gegensatz zum restlichen Europa. 95 Prozent<br />

des Transports erfolgen dort immer noch ausschliesslich<br />

auf der Strasse, und das durch Billiganbieter,<br />

die quer durch den Kontinent steuern.<br />

Haarsträubend, denn gerade diese langen<br />

Strecken wären prädestiniert für den Schienenverkehr.<br />

<strong>Meine</strong> Vision ist, dass europaweit<br />

jeder Transportweg über 600 Kilometer auf die<br />

Schienen verlagert werden muss.<br />

Wie hoch ist der Anteil internationaler<br />

Transporte bei Planzer, und wie<br />

managen Sie das grenzüberschreitende<br />

Geschäft?<br />

Das internationale Geschäft macht rund<br />

20 Prozent unseres Gesamtvolumens aus. Wir<br />

haben dafür eigene Standorte im angrenzenden<br />

Ausland, wie zum Beispiel im süddeutschen<br />

Raum, im grenznahen Frankreich oder<br />

in Norditalien, über die wir den Import und<br />

Export für Europäer in die Schweiz oder für<br />

Schweizer nach Europa laufen lassen. Für ein<br />

Netzwerk in ganz Europa sind wir zu klein.<br />

Der Bundesrat will stark in den<br />

Ausbau der Autobahnen investieren –<br />

ist das die Lösung für unsere Verkehrsprobleme?<br />

<strong>Meine</strong>r Meinung nach darf man die Lösung<br />

nie bei einem einzelnen Verkehrsträger suchen.<br />

Der Bund macht das wirklich gut, indem<br />

die Investitionen fair verteilt werden: In den<br />

letzten Jahren wurde vermehrt der Schienenverkehr<br />

ausgebaut, in den nächsten Jahren<br />

wird vermehrt in die Strasseninfrastruktur investiert.<br />

Tendenziell sehe ich die Lösung aber<br />

in der Digitalisierung, nicht im Beton.<br />

Wie meinen Sie das?<br />

Wir können nicht einfach sinnlos Strassen<br />

erweitern und denken, damit werde alles gelöst.<br />

Natürlich muss das Schweizer Autobahnnetz an<br />

«Was die<br />

Infrastruktur<br />

des Schweizer<br />

Schienenund<br />

Strassennetzwerks<br />

anbelangt,<br />

haben wir in<br />

der Schweiz<br />

paradiesische<br />

Zustände.»<br />

Nils Planzer<br />

Krempelt nicht nur fürs Foto<br />

die Ärmel hoch. CEO Nils<br />

Planzer packt auch sonst gern<br />

mit an.<br />

▶<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

30<br />

02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 31<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


MARKETING<br />

INTERVIEW<br />

«Die Leute<br />

bestellen<br />

jeden Mist bei<br />

irgendwelchen<br />

chinesischen<br />

Online-Grosshändlern.<br />

Einfach<br />

deshalb, weil<br />

das Angebot<br />

vorhanden<br />

und zudem<br />

viel günstiger<br />

ist als<br />

bei einem<br />

lokalen<br />

Anbieter.»<br />

Nils Planzer<br />

Zur Person<br />

Nils Planzer ist Hauptaktionär,<br />

Verwaltungsratspräsident<br />

und CEO von Planzer.<br />

Das 1936 gegründete Logistikunternehmen<br />

ist damit<br />

bereits in dritter Hand familiengeführt.<br />

Nach einer Lehre<br />

als Lastwagenmechaniker<br />

absolvierte der 53-Jährige die<br />

Handelsschule und machte<br />

eine Ausbildung zum technischen<br />

Kaufmann. 1997 stieg<br />

er im Familienunternehmen<br />

ein und war zu Beginn in verschiedenen<br />

Bereichen tätig,<br />

bevor er 2003 die Geschäftsführung<br />

übernahm. 2017<br />

beteiligte sich Nils Planzer<br />

zudem an der Fitnesscenter-<br />

Kette Kieser Training. Er ist<br />

verheiratet und Vater zweier<br />

Kinder.<br />

planzer.ch<br />

die massiv angestiegene Bevölkerung und Mobilität<br />

angepasst und müssen gewisse neuralgische<br />

Punkte und Achsen ausgebaut werden.<br />

Aber es braucht neue Modelle, um den Stau zu<br />

reduzieren.<br />

…was wiederum gerade für ein<br />

Transportunternehmen wie Planzer<br />

besonders wichtig ist.<br />

Es ist leider eine Tatsache, dass wir heute aufgrund<br />

der aktuellen Verkehrslage einen Stauzuschlag<br />

verlangen und damit überwiegend<br />

unsere Endkunden bestrafen müssen. Aber wir<br />

haben sehr hohe Stauzeiten, und die werden in<br />

Zukunft tendenziell zunehmen. Deshalb bin ich<br />

weiterhin – auch wenn viele das nicht gerne hören<br />

– der Meinung, dass Mobilität zu billig ist.<br />

Inwiefern?<br />

Heutzutage bestellen die Leute jeden Mist<br />

bei irgendwelchen chinesischen Online-Grosshändlern.<br />

Einfach deshalb, weil das Angebot<br />

vorhanden und zudem viel günstiger ist als<br />

bei einem lokalen Anbieter. Davon profitiert<br />

zwar die Logistikbranche, aber mit gesundem<br />

Menschenverstand betrachtet, macht das überhaupt<br />

keinen Sinn. Mobilität steigt aber auch<br />

durch den Individualverkehr, auch hier müsste<br />

deshalb ein Umdenken stattfinden, um nachhaltige<br />

Modelle zu konzipieren.<br />

Und wo liegt Ihrer Meinung<br />

nach die Lösung?<br />

Die Zukunft heisst für mich Mobility Pricing.<br />

Mobilität sollte je nach Tageszeit unterschiedlich<br />

teuer sein, damit sie besser gelenkt werden<br />

kann. Also ähnlich wie beim Güterverkehr, wo<br />

die Einführung der LSVA bewirkt hat, dass bedeutend<br />

weniger Lastwagen unterwegs sind –<br />

aber mehr Waren transportieren. Der LKW ist<br />

heutzutage das einzige Gefährt, das wirklich<br />

kostendeckend unterwegs ist. Wenn Sie und ich<br />

morgens allein mit dem Auto ins Büro fahren,<br />

ist das zwar bequem, aber weder effizient noch<br />

nachhaltig. Zeitabhängige Tarife sind überall<br />

nötig, wo wir uns fortbewegen. Dafür müssen<br />

wir in digitale Lösungen investieren.<br />

Mit der Übernahme der Postdienstleister<br />

Quickpac und Quickmail<br />

Anfang Februar haben Sie viele<br />

Arbeitsplätze gerettet.<br />

Ich war überzeugt, dass die Post den Zuschlag<br />

erhält. Als die Weko die Übernahme ablehnte,<br />

haben wir innerhalb von Wochenfrist<br />

reagiert und die beiden Unternehmen übernommen,<br />

um damit den Konkurs zu verhindern.<br />

Quickpac war für uns natürlich äusserst<br />

attraktiv – durch diese Übernahme erreichten<br />

wir genau die Volumensteigerung, die wir im<br />

Paketgeschäft noch benötigten, um gesamt-<br />

schweizerisch jedes Tal jeden einzelnen Tag<br />

beliefern zu können.<br />

Dadurch wurden Sie endgültig<br />

zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten<br />

für die Post.<br />

Ich bin ein grosser Befürworter von Wettbewerb<br />

und finde, die Post macht einen sehr<br />

guten Job. Klar, der Spruch kommt nicht von<br />

ungefähr, dass Konkurrenz das Geschäft belebt.<br />

Aber ein Anreiz für den Kauf war es nicht.<br />

Durch die Übernahme wuchs Ihre<br />

Belegschaft von einem Tag auf den<br />

anderen um über die Hälfte. Was war<br />

da die grösste Herausforderung?<br />

Schnelles Wachstum ist immer eine grosse<br />

Herausforderung. Da braucht man Führungspersonen,<br />

die mit gutem Beispiel vorangehen<br />

und die Mitarbeitenden mitziehen können.<br />

Wir haben zum Glück eine hohe Kontinuität<br />

und Stabilität in der Geschäftsleitung, dafür<br />

bin ich dankbar. Natürlich gibt es bei Übernahmen<br />

immer mal wieder schwierige Situationen.<br />

Mir ist wichtig, in solchen Momenten<br />

nichts zu beschönigen, sondern transparent,<br />

offen und ehrlich zu kommunizieren.<br />

In der Paketbranche regelt bei<br />

Ihnen ein Gesamtarbeitsvertrag (GAV)<br />

Lohn und Arbeitszeit der Mitarbeitenden.<br />

Lohnt sich das?<br />

Der Job an sich ist anstrengend, das darf<br />

man nicht beschönigen – man fährt nicht vier<br />

Stunden lang durch die Schweiz und betrachtet<br />

den Sonnenuntergang. Entsprechend gut soll<br />

er auch entlöhnt werden. Als Dienstleister legen<br />

wir zudem Wert auf eine hohe Servicequalität.<br />

Dafür benötigen wir Mitarbeitende, die<br />

stolz und motiviert darüber sind, dass sie für<br />

unsere <strong>Firma</strong> arbeiten, und dieses Gefühl auch<br />

gegenüber unseren Kundinnen und Kunden<br />

vermitteln. Unser Credo ist, dass unsere Mitarbeitenden<br />

– auch wenn sie nicht alle perfekt<br />

Schweizerdeutsch können – respektvoll und<br />

sympathisch auftreten und einen zuvorkommenden<br />

Kundenservice abliefern. Dadurch<br />

heben wir uns von unseren Mitbewerbern ab.<br />

Insofern lohnt sich das, ja.<br />

Trotzdem liest man immer wieder von<br />

schlechten Arbeitsbedingungen im<br />

Transportgewerbe. Die Stimmung hier<br />

am Standort Altstetten ist aber sehr<br />

gelöst, alle sind fröhlich und zuvorkommend,<br />

es herrscht offenbar ein guter<br />

Teamspirit. Wie schaffen Sie das?<br />

Das überrascht mich nicht. Als Familienunternehmen<br />

stehen für uns die Menschen im<br />

Zentrum, denn ohne sie geht als Dienstleister<br />

gar nichts. Daher pflegen wir eine ausgeprägt<br />

familiäre Firmenkultur. Dazu gehören Anstand,<br />

Respekt, Fleiss und nicht zuletzt eine<br />

gehörige Portion Spass.<br />

Seit Sommer 2022 sind bei Planzer<br />

15 E-LKWs auf Achse. Elektrifizieren<br />

Sie Ihre Lastwagenflotte komplett?<br />

Nein, das glaube ich nicht. Die Anzahl Elektrolastwagen<br />

auf Schweizer Strassen wird sicher<br />

zunehmen, das Thema ist aber ein Stück<br />

weit zu einem Hype geworden. Es gehört mittlerweile<br />

fast zum guten Ton, auf Elektromobilität<br />

zu setzen. Bei uns werden die E-LKWs im<br />

Rahmen unseres City-Logistik-Konzepts eingesetzt,<br />

also vorwiegend in Städten und Agglomerationen<br />

auf der ersten und letzten Meile. Das<br />

ist die Strecke vom Absender zum Bahncenter<br />

und vom Bahncenter bis zum Empfänger.<br />

Apropos Hype: Was halten Sie<br />

von Transportdrohnen?<br />

Nichts. Drohnen eignen sich vielleicht dazu,<br />

Medikamente in eine SAC-Hütte oder Einzelaufträge<br />

ins Industriegebiet zu liefern, aber<br />

nicht dazu, den Warenfluss in Grossstädten<br />

komplett zu übernehmen.<br />

Neben Ihrer Tätigkeit bei Planzer<br />

sind Sie darüber hinaus auch noch<br />

Miteigentümer der Kieser-Training-<br />

Gruppe – wie kam es dazu?<br />

Mein früherer Nachbar arbeitete bei Kieser<br />

als Finanzchef, unsere Kinder wuchsen<br />

gemeinsam auf. Daraus hat sich eine Freundschaft<br />

entwickelt, und als Werner Kieser eine<br />

Nachfolgelösung suchte, haben wir die <strong>Firma</strong><br />

übernommen. Ich glaube an das Produkt und<br />

möchte einen Beitrag dazu leisten, dass diese<br />

<strong>Firma</strong> weiterbesteht. Ein angenehmer Nebeneffekt<br />

ist, dass ich selbst häufiger trainiere, um<br />

fit zu bleiben: Ich kann schliesslich nicht als<br />

beleibter Siebzigjähriger mit Zigarre und Cognac<br />

an einer Verwaltungsratssitzung teilnehmen.<br />

(Lacht)<br />

Wie bringen Sie das alles unter einen<br />

Hut – schlafen Sie überhaupt?<br />

Ich brauche sogar sehr viel Schlaf und gehe<br />

dementsprechend früh ins Bett; als Chef eines<br />

Logistikunternehmens beginnt mein Tag sehr<br />

früh. Zum Glück fällt mir das Aufstehen heute<br />

deutlich leichter als vor 30 Jahren.<br />

Wohin geht Ihre Reise noch,<br />

was wollen Sie noch erreichen?<br />

Für mich ist wichtig, dass ich der nächsten<br />

Generation eine gesunde <strong>Firma</strong> übergeben<br />

kann – und das meine ich nicht nur mit<br />

Blick auf die Bilanz, sondern auch hinsichtlich<br />

der Kultur, der Mitarbeitenden und Kundinnen<br />

und Kunden. Das erachte ich als meinen<br />

Hauptauftrag im Leben. Und ich versuche mit<br />

zunehmendem Alter, qualitativ mehr Zeit mit<br />

Freunden und Familie zu verbringen, gesund<br />

zu bleiben und das Leben auch abseits des Arbeitslebens<br />

zu geniessen.<br />

●<br />

Ist ein grosser Fan der Bahn,<br />

braucht viel Schlaf und will der<br />

nächsten Generation eine<br />

gesunde <strong>Firma</strong> übergeben:<br />

Camionneur Nils Planzer.<br />

«Als Familienunternehmen<br />

stehen für<br />

uns die<br />

Menschen im<br />

Zentrum,<br />

denn ohne sie<br />

geht als Dienstleister<br />

gar<br />

nichts. Daher<br />

pflegen wir<br />

eine<br />

ausgeprägt<br />

familiäre<br />

Firmenkultur.»<br />

Nils Planzer<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

32 02/<strong>2024</strong><br />

02/<strong>2024</strong> 33<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA


Mein Stolz<br />

Mein Stolz<br />

Thomas Holenstein,<br />

Geschäftsführer Sebotics AG<br />

Severin Meyer (Mitte),<br />

Stiftung Trimons, mit Ewald<br />

und Betreuerin Ursula.<br />

Roboter mit Servicecharakter<br />

Damit Demenzkranke nicht vergessen gehen<br />

Die Idee zu Sebotics kam mir mitten in der Coronapandemie:<br />

Gastronomie- und Hotelleriebetriebe<br />

mussten ihr Servicepersonal entlassen, viele kamen<br />

nach der Pandemie nicht zurück. Dadurch litt die<br />

Branche bereits 2020 unter starkem Fachkräftemangel.<br />

Mit unseren Service- und Abräumrobotern<br />

konnten wir die Betriebe dabei unterstützen,<br />

den Personalengpass abzuschwächen. Sie übernahmen<br />

lange Laufwege oder einfache Aufgaben wie<br />

das Tragen von schweren Tellern und entlasteten<br />

dadurch das Servicepersonal. Heute ist unser Portfolio<br />

stark angewachsen. Vom Serviceroboter im<br />

Bergrestaurant über den Reinigungsroboter, der im<br />

Hotel die Eingangshalle und Flure sauber macht,<br />

bis zum Lieferroboter, der im Industriebetrieb oder<br />

in der Pflegeeinrichtung Warengüter von A nach B<br />

transportiert – das Potenzial für unsere digitalen<br />

Helfer ist riesig. Mittlerweile haben wir rund 50 Roboter<br />

in Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

im Einsatz, Tendenz und Nachfrage stark steigend.<br />

Das zeigt, dass meine – zugegeben damals recht<br />

visionäre Idee – einen echten Mehrwert generiert.<br />

Worauf ich stolz bin? Dass Sebotics nach so kurzer<br />

Zeit eine so grosse Sichtbarkeit im Markt geniesst<br />

und wir mit unseren Servicerobotern den Firmen<br />

dabei helfen, wieder mehr Ruhe ins Tagesgeschäft<br />

zu bringen und ihre Effizienz zu steigern.<br />

sebotics.com<br />

Rund 130’000 Menschen leiden in der Schweiz an<br />

Demenz. Meist tritt die Krankheit im Alter auf,<br />

aber zirka sechs Prozent aller Betroffenen sind<br />

unter 65 Jahre alt. Auch mein Vater war demenzkrank.<br />

Gemeinsam mit meiner Mutter und meinen<br />

Brüdern habe ich ihn jahrelang gepflegt und<br />

musste am eigenen Leib erfahren, wie kräftezehrend<br />

die Situation für die Angehörigen ist. Gerade<br />

für jüngere Betroffene fehlt es an Betreuungsangeboten,<br />

das wollten wir ändern. Also haben wir<br />

im Dezember 2020 die Stiftung Trimons gegründet.<br />

In unserem Ladenlokal mit Bündner Produkten<br />

mitten in Zürich bieten wir jungen Menschen<br />

mit einer demenziellen Erkrankung einen Ort, an<br />

dem sie nicht nur betreut und begleitet werden,<br />

sondern darüber hinaus sinnvolle Beschäftigungsmöglichkeiten<br />

und eine Tagesstruktur haben. Dadurch<br />

erhalten sie ein Stück Selbstbestimmung<br />

und Selbstverantwortung zurück, zudem werden<br />

die Angehörigen entlastet und erhalten einen<br />

Treffpunkt für den gegenseitigen Austausch. Als<br />

junge und privatwirtschaftlich agierende Stiftung<br />

sind wir auf jede Unterstützung angewiesen, sei<br />

dies durch freiwillige Mitarbeitende, Spenden<br />

oder Kooperationen. Wichtig ist uns, dass wir allen<br />

Gönnern etwas zurückgeben und dadurch eine<br />

Win-win-Situation für alle schaffen können.<br />

trimons.ch<br />

<strong>Meine</strong> FIRMA<br />

34 02/<strong>2024</strong><br />

<strong>Meine</strong> 02/<strong>2024</strong>FIRMA<br />

35<br />

<strong>Meine</strong> 03/2023 FIRMA


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gemäss Tabelle oben, Sonderzahlung CHF 13 640.–, 48 Monate, 10 000 km pro Jahr, effektiver Jahreszins Leasing<br />

2,01%, exkl. obligatorischer Vollkaskoversicherung. Abgebildet: Audi Q4 45 e-tron quattro Attraction, 285 PS,<br />

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CHF 2000.–, Barkaufpreis CHF 60 200.–, Sonderzahlung CHF 15 050.–. Leasingrate CHF 359.–/Mt. Die Kreditvergabe ist<br />

verboten, falls sie zur Überschuldung des Konsumenten führt. Finanzierung über die AMAG Leasing AG. Aktion gültig für<br />

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