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ELMA_Magazin_JuniJuli_2024

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ERWACHSEN WERDEN<br />

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© privat<br />

Kind mehr. Etwas, was wir Erwachsenen oft nicht<br />

so gerne hören. Die Diplom-Psychologin erklärt,<br />

warum wir damit Schwierigkeiten haben: „Das<br />

eigene Kind wendet sich von den Eltern ab , was<br />

aber gerade in der Pubertät ein notwendiger Entwicklungsschritt<br />

ist. Und genau diese Pubertät ist<br />

an sich schon herausfordernd für Eltern, weil die<br />

Abgrenzung selten sanft und in kleinen Schritten<br />

vor sich geht, sondern vielmehr einhergeht mit<br />

Provokationen, Austesten, emotionalen Durchbrüchen<br />

und plötzlichen Rückzugstendenzen der<br />

Jugendlichen. Der Partner oder die Partnerin des<br />

eigenen Jugendlichen kann dann schnell als Sündenbock<br />

gesehen werden, obwohl er oder sie nur<br />

eine Konkretisierung der bereits einsetzenden<br />

Distanzierung ist.“<br />

Der andere muss dem Kind gefallen, nicht den<br />

Eltern. Ein Verbieten ist in der Regel keine gute<br />

Idee und kann zum Gegenteil, nämlich zur Fixierung<br />

und weiteren Entfremdung den Eltern<br />

gegenüber führen. Oder anders herum formuliert:<br />

Wenn es erlaubt wird, schafft das eine Vertrauensbasis.<br />

Denn eines darf man bei dem Ganzen<br />

nicht vergessen: Sex kann man problemlos auch<br />

tagsüber haben. Es ist dazu keineswegs notwendig,<br />

beim anderen zu übernachten. Im Gegenteil, das<br />

Übernachten dient oft einem ganz anderen Zweck<br />

– dem Sich-nahe-sein, dem Zugeständnis, wirklich<br />

zueinander zu gehören. Letztendlich aber werden<br />

die Jugendlichen das tun, was sie für richtig halten,<br />

und wenn nicht zuhause, dann woanders. Sie sind<br />

dabei, erwachsen zu werden und müssen lernen,<br />

ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Dabei<br />

aber ist es oft hilfreich, die moralischen oder auch<br />

religiösen Vorstellungen der Eltern gut zu kennen<br />

– manchmal hilft es einfach dabei, einmal mehr<br />

nachzudenken. Zumindest solange dahinter nicht<br />

Druck und Verbote stehen.<br />

Wichtig ist auch bei diesem Thema die Kommunikation.<br />

Es ist durchaus sinnvoll, dem eigenen<br />

Nachwuchs seine Gefühle mitzuteilen und zum<br />

Beispiel interessiert, aber nicht neugierig oder indiskret,<br />

nachzufragen, wie es dem Jugendlichen<br />

SABINE MÖDL<br />

Leiterin der Beratungsstelle für<br />

Kinder, Jugendliche und Eltern<br />

der Caritas Bamberg<br />

mit der Beziehung geht.<br />

So können Eltern zum einen<br />

dazu beitragen, dass<br />

ihre Kinder sich in dieser<br />

verletzlichen Phase ihres<br />

Lebens sicher und unterstützt<br />

fühlen, und zum<br />

anderen gibt es den Erwachsenen<br />

den Raum,<br />

auch ihre Grenzen zu<br />

ziehen. „Bei Unsicherheiten,<br />

oder wenn die Fronten<br />

sich bereits beginnen<br />

zu verhärten, kann auch<br />

der Gang zu einer Erziehungsberatungsstelle<br />

hilfreich sein“, schlägt Sabine<br />

Mödl vor. Hier überlegt man dann gemeinsam, wie<br />

man als Familie mit der Situation am besten umgehen<br />

kann.<br />

Der Place to be<br />

für musikalische Jungs<br />

Klangfänger<br />

Nürnberg<br />

Erlangen<br />

Ansbach<br />

Bad Windsheim<br />

Pappenheim<br />

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