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Leseprobe Die Allgäuerin 04/2024

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Juli/August 2024

Landleben genießen • Juli/August Ausgabe 4/2024

Landleben

genießen

ZKZ75380 6,70 €

006-007 Leserbriefe 4-24_2.indd 6 03.06.24 07:26


Aus dem Inhalt

Beruf, Familie & Kinder

Mit großer

Übersichtskarte

auf

Seite 9

8 Griaß di… stellt vor

60 Liebevolle Näharbeiten von RosaMint

70 Vom Bastelset zum Seifengeschäft

96 Familie Bereuter l(i)ebt die Direktvermarktung

154 Erste Bürgermeisterin Renate Schön und ihr Energiedorf

46

Bewegung & Freizeit

10 Badespaß unterm freien Himmel

16 Mit den Wanderschuhen zur Alpe Berghofer Wald

110 Zwei Freundinnen und ihre Leidenschaft fürs Laufen

Gesundheit & Wellness

128 Naturkosmetik für heiße Tage

160 Tiefenentspannung und Zykluswissen

164 Darm gut, alles gut!

168 Drogen im Drink

172 Hilfe für Arthrose-Patienten

176 Funktionelle Störungen unserer inneren Organe

154

74

Mode, Wohnen & Dekoration

92 DIY: Sommer auf dem Tisch

124 Ein Sommerleben im Garten

Natur, Garten & Tiere

34 Oh schau, ein Pfau!

74 Der Storchenschnabel – eine dankbrare Staude

78 Bäume als natürliche Schattenspender

82 Schmetterlingsfrau Heidi Zielbauer

114 Förderung der Unterallgäuer Artenvielfalt

140 Vom Rasen zum grünen Teppich

Verlosung!

42

Kochen, Küche & Gäste

46 Rezepte Holunderbeeren –Schätze des Sommers

52 Café Canapé: Wo Kaffeegenuss auf Antikes trifft

56 Kuchen zum Mitnehmen!

86 Violett und vielseitig: die Aubergine

104 Paprika bringt Farbe und Abwechslung auf den Teller

146 Spitzkohl in Szene gesetzt


16

Kunst, Kultur & Brauchtum

20 Ein Leben für die Edelweißstickerei

24 Das Bräuhaus im neuen Glanz

30 Die Allgäuer Festwoche – Hommage an die Heimat

42 Auf dem Feld tafeln und genießen

64 Bühnenjubiläum der Vivid Curls

68 Farbenfrohe Glasgebilde

100 Vom alten Tiroler Hof zum Traumhaus

118 Handwerkskunst aus Holz und Keramik

136 Tauzieherinnen ziehen an einem Strang

Termine, Tipps & Tricks

102 Die Paprika unter der Lupe

144 Haushalt leicht gemacht

180 Geld, Finanzen und Versicherungen

188 Wo ist was los? Menschen, Märkte und Termine

92

110 96

Rubriken

6 Briefkasten

158 Schönes & Nützliches

182 Regio-Presse

184 Schaufenster

190 Rätselspaß

194 Impressum

Verlosung!


OBERSTAUFEN; LKR. OBERALLGÄU

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Während die Männer die traditionellen Edelweiß-Hosenträger angefertigt bekommen, fertigt Dani Schälling

für die Damenwelt Filztaschen mit entsprechender Stickerei an.

Vom Beruf

zur Berufung

»D

as Edelweiß-Sticken ist meine große Leidenschaft geworden«,

schwärmt Dani Schälling. Vor rund acht Jahren brachte sie

ihre ehemalige Chefin auf die Idee, vor fünf Jahren meldete die

Oberstaufenerin bereits stolz ein eigenes Gewerbe an.

Die Oberstaufenerin Dani Schälling

stickt mit Begeisterung Edelweiß-

Hosenträger, -Taschen und

sonstige Accessoires.

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Willkommener Ausgleich

Meist hört man, dass sich eine kreative Leidenschaft aus der

Nachahmung familiärer Vorbilder entwickelt oder ihre Wurzeln

zumindest schon auf die Schulzeit zurückgehen. Umso mehr

verwundert es, dass bei Dani Schälling keines von beidem

zutrifft. Die 42-Jährige stammt aus keiner Künstlerfamilie

und hatte sogar lange Zeit keinerlei Affinität zu Handarbeit.

Der Anregung ihrer Chefin ist es zu verdanken, dass sie ihr

Faible fürs Sticken entdeckte. Nach der Geburt ihrer Kinder

21


WIRTSHAUS

leben

Anna und Stefan Sonntag erfüllten sich einen

Lebenstraum mit dem 400 Jahre altem Bräuhaus.

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WOLFEGG; LKR. RAVENSBURG

A

nna und Stefan Sonntag sind keine

gewöhnlichen Gastwirte. Das junge

Ehepaar hat sich einem besonderen

Herzensprojekt verschrieben: Sie haben

den über 400 Jahre alten »Gasthof zum

Bräuhaus« in Roßberg, Landkreis Ravensburg

in Oberschwaben, gekauft und

in mühevoller Arbeit mit viel Liebe und

Leidenschaft renoviert. »Wir sind so oft

am Bräuhaus vorbeigefahren und haben

es sehr bedauert, dass der Gasthof so

lange leer stand«, erzählt Anna Sonntag

über die ersten Begegnungen mit dem

alten Gebäude. »Da entstand bei uns der

Wunsch, einen größeren Veranstaltungsraum

anbieten zu können.«

Die Vorbesitzerin Sieglinde Nold wollte

den Gasthof zunächst nur verpachten,

nicht verkaufen. Sie erklärte, dass ihr

die bisherigen Anfragen nicht zusagten.

Nachdem sie Annas Deko-Laden »Annamia«

besuchte und die Restaurierung

bewunderte, stimmte sie einem Verkauf

zu. Anna Sonntag erklärt, dass sie die Renovierung

als Investition in ihr Eigentum

betrachtete, getrieben von ihrer Leidenschaft

für die Wirtshauskultur und dem

Wunsch, einen Ort der Zusammenkunft

zu schaffen. Dies überzeugte auch Nold,

die darauf vertraute, dass Anna und Stefan

die richtigen Nachfolger sind. Trotz

des Aussterbens traditioneller Gasthäuser

bereuten sie ihre Entscheidung nicht,

auch wenn sie die Arbeit möglicherweise

unterschätzten. Das Endergebnis war

jedoch jede Mühe wert.

Servicemitarbeiterin Lara, Koch Robby und das gesamte

Team des Bräuhaus (oben) sorgen für einen guten Ablauf.

Unfall und unerwartete Schätze

boden. Dabei erlebte er eine böse Tücke

der jahrhundertealten Architektur: »Ich

bin durch den morschen Boden durchgekracht

und eine Etage tiefer auf die Stühle

gefallen. Gott sei Dank habe ich mir

dabei nur die Rippen geprellt.« Nach

Vor der Wiederöffnung des Bräuhaus

mussten sie durch zwei intensive Jahre

mit den notwendigen Renovierungsarbeiten

– und die waren alles andere als

einfach und zeitweise nicht ungefährlich.

Stefan Sonntag stöberte auf dem Dachdem

Unfall überwog aber die Freude

angesichts ungeahnter Überraschungen

unter dem Dach des Bräuhaus: Auf dem

Dachboden entdeckten Anna und Stefan

wahre Schätze aus der Vergangenheit.

Alte Schwarz-Weiß-Fotos, Urkunden,

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Jeder kennt ihn, den schillernden Vogel mit

dem Krönchen auf dem Kopf und den schönsten

und längsten Schwanzfedern,

die er stolz als Rad zeigt.

Oh schau,

ein Pfau

D

er Blaue Pfau ist in unseren Breiten

wohl der größte Showstar unter den

Vögeln. Wer kennt nicht das Sprichwort:

Eitel wie ein Pfau! Doch mit Eitelkeit hat

das nichts zu tun. So was kennen Tiere einfach

nicht. Wenn der männliche Pfau seine

bis zu 150 cm langen Schleppfedern zu dem

wohl prächtigsten Federrad auffächert und

zur Schau stellt, sich dann dreht und wendet,

will er einen möglichen Feind abschrecken

oder Konkurrenten beeindrucken, aber

in erster Linie natürlich dem weiblichen

Geschlecht gefallen.

Hier ist Damenwahl gefragt

Denn »Sie« treffen die Wahl und der

schönste Hahn bekommt ihre Gunst. Als

wäre sein spektakuläres Rad nicht schon ein

Hingucker. Nein, dazu lässt er seine Feder

erzittern, dass das Rad nur so rauscht. Dieser

»Wow-Effekt« und die Anzahl der Federaugen

beeindrucken natürlich das zarte Geschlecht.

›Schau mir in die Augen, Kleines‹,

könnte er damit ausdrücken, und nicht nur

zwei, nein, Hundert oder mehr schauen dann

eine Pfauendame an. Das wäre dann selbst

dem nervenstärksten Feind zu viel, aber den

Damen gefällt’s! Man fand auch heraus, je

mehr Federaugen er besitzt, desto höher

steigt er in der Gunst seiner Frauen. Können

die Damen vielleicht zählen? Wer weiß! Fakt

ist, dass die Nachkommen von Vätern mit

vielen Federaugen besonders gesund und

kräftig sind. Meist hat ein solcher Hahn sogar

einen kleinen Harem um sich. Und noch ein

Aspekt wird von den Damen berücksichtigt.

Je länger die Federn des Hahnes, desto mehr

Kraft muss er aufwenden, um sie schneller

zum Rauschen zu bringen. Die wählerischen

Pfauendamen könnten darin Folgendes sehen:

Ein eleganter Pfauen-Mann mit offenbar

viel Energie verspricht gute Gene! Nach der

Paarung legt das Weibchen rei Eier, die sie ca.

30 Tage lang bebrütet. Anschließend kümmert

sie sich liebevoll um ihre Jungen, denen

schon nach 30 Tagen ihr kleines Krönchen

wächst. Die Jungs bekommen erst im Alter

von drei Jahren ihr prächtiges Federkleid.

Wie der König der Vögel zu uns kam

Die einmalige Schönheit und ihre leichte

Zähmbarkeit machten den Pfau zu einem

der begehrtesten Vögel. Das erkannten

schon unsere Vorfahren und brachten

vor 4.000 Jahren den ursprünglich aus

Indien stammenden Vogel auf Schiffs- und

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RAVENSBURG; LKR. RAVENSBURG (BADEN-WÜRTTEMBERG)

Ein Ort

In der Nähe von Ravensburg, der Stadt der Türme,

erfüllte sich Familie Brugger vor drei Jahren ihren Traum

vom eigenen Café mit besonderem Ambiente.

voller Geschichten

Die Leidenschaft zum

Erschaffen und Kreieren

haben Beate und Klaus

ihrem Sohn Franz in

die Wiege gelegt. Er war

schon als Kind voller

Eifer beim Aufbau und

der Umsetzung dabei.

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D

er Vater von Beate Brugger-Dorn bewirtschaftete

unweit der Tore von Ravensburg einen idyllisch

gelegenen Hof. Als Beate den Hof 1994 von ihrem Vater

übernahm, war dieser in einem maroden Zustand. Trotz

vieler Ratschläge, dass sie den Hof verkaufen solle und

unzähligen Kaufangeboten, entschied sich die damals

23-Jährige, den Hof zu behalten und mit der aufwendigen

Restaurierung zu beginnen. Stück für Stück wurde dem

Gebäude ein neuer Glanz verpasst und es wurde zu einem

prachtvollen Juwel. Die meisten Arbeiten bewerkstelligte

Beate Brugger-Dorn dabei mit ihrem Mann Klaus –

welcher ein leidenschaftlicher Handwerker und Tüftler

ist. Das Gebäude sowie der Hof wurden immer wieder

erweitert und saniert. Neue Projekte wie der Einbau

einer Schnaps-Brennerei oder ein Shabby-Chic-Gartenhaus

kamen hinzu und bereicherten den Hof.

Jede freie Minute verbrachten Beate und Klaus dort

und bauten ihn wieder auf.

Kontinuierliche Weiterentwicklung

Die Gestaltung ihres geliebten

Gartenhauses, bei dem Beate von

Anfang an genaue Vorstellungen

hatte, wie es aussehen sollte,

war ein Schlüsselmoment

für die Familie. Das Häuschen

wurde ein absoluter

Blickfang, der großen Zuspruch

bei Bekannten und

Freunden fand. »Immer

wieder haben Leute angehalten

und die Gartenhütte

mehr oder weniger heimlich

fotografiert«, lacht die Ravensburgerin.

Mit dem Bau und dem darauffolgenden

Kaffeeklatsch mit Familie und

Freunden kam bei Familie Brugger immer

wieder der Gedanke auf, Kaffee und Kuchen für

Gäste anzubieten und ein eigenes Café zu eröffnen. Bis zur

Umsetzung dauerte es jedoch noch einige Jahre, in denen

neben weiteren Baumaßnahmen ihr gemeinsames Hobby in

Unzählige kleine Details bereichern

das Café Canapé innen wie außen. Darüber hinaus lässt

sich herrlich in liebevoll hergestellter Dekoration stöbern.

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Kuchen

zum Mitnehmen

Genießen Sie köstliche Kuchen im Freien!

Einfache Rezepte zum Mitnehmen, perfekt für

Sommerpicknicks mit Familie und Freunden.

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Text & Fotos: Silvia Schlögel; Hintergrund: fotozick/stock.adobe.com •

Mandelschnecken

Zutaten:

Quarkblätterteig:

100 g Butter

100 g Mehl

1 Prise Salz

100 g Quark (20 %)

Füllung:

2 Äpfel

80 g gehackte Mandeln

3 EL Zimtzucker

Zum Bestäuben:

Puderzucker

Zubereitung:

Die kalte Butter in kleine Stücke schneiden. Mit den Teigzutaten zu einem weichen

Knetteig verarbeiten. Flach drücken und zugedeckt mind. 30 Min. kühl stellen.

Die Äpfel schälen, vierteln, entkernen und in kleine Stücke schneiden.

Den Teig zu einem dünnen Rechteck ausrollen. Apfelstücke, Mandeln und Zimtzucker

darauf verteilen. Von der Längsseite her aufrollen und in Scheiben schneiden.

Die Schnecken auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche legen und backen.

Backzeit: ca. 20 Min. bei 180 °C (160 °C Heißluft)

Die abgekühlten Schnecken mit Puderzucker bestäuben.

Käsekuchen am Stiel

Zutaten:

Mürbteig:

200 g Mehl, 80 g Zucker,

100 g Butter, 1 Ei

Belag:

250 g Mascarpone,

150 g Frischkäse, 50 g Zucker,

½ Pck Vanillepuddingpulver,

2 Eier

Zum Überziehen:

10 Holz-Eisstäbchen,

200 g Kuvertüre Zartbitter,

200 g Kuvertüre weiß

Zum Verzieren:

Schokoröllchen, Zuckerdekor,

Karamell, Früchte, Blüten

Zubereitung:

Aus den Teigzutaten einen Mürbteig herstellen.

Zwei Drittel des Teiges für den Boden einer gefetteten

Springform (24 cm Ø) verwenden. Aus dem restlichen

Mürbteig eine Rolle formen und als Rand an die Form

drücken. 30 Min. kühl stellen.

Die Zutaten für die Füllung glattrühren. Auf dem Teig

verteilen und backen.

Backzeit: ca. 45 Min. bei 180 °C (160 °C Heißluft)

Den kalten Kuchen in zehn Stücke schneiden. Mit

einem spitzen Messer jedes Stück in der Mitte des

Randes leicht einstechen und ein Holz-Eisstäbchen

hineinstecken. Die Kuvertüren klein hacken und

getrennt im Wasserbad schmelzen. Die Kuchenstücke

darin eintauchen und nach Belieben verzieren.

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SONTHOFEN; LKR. OBERALLGÄU

Melina hat ihr Hobby zum Beruf gemacht und mit viel Herzblut einen zauberhaften

Laden eröffnet, in dem man ihr auch beim Schneidern zusehen kann.

ROSAMINT

verzaubert

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Vor einem Jahr eröffnete Melina Florek

den zauberhaften Laden »Rosa Mint«

in der Sonthofener Innenstadt. Die 30Jährige

wagte den Schritt in die Selbstständigkeit,

um ihrer Leidenschaft zu folgen.

S

chon vor Jahren begann die kreative Sonthofenerin, Stirnbänder

für sich zu nähen; hauptsächlich deshalb fand sie

zu ihrem Nähhobby. Passend zu jedem ihrer Bergoutfits

nähte sie Stirnbänder und entwickelte bald darauf ihr

eigenes Logo. Schließlich begann sie auch eigene

Stoffe für Funktionsstirnbänder und für Kinderkleidung

zu entwerfen. Ihre liebevollen Designund

Näharbeiten sprachen sich schnell herum,

sodass sie in ihrer Wohnung ein Nähzimmer

einrichtete. Gleich daneben hatte Melina bereits

zuvor schon ein Zimmer für kosmetische Behandlungen

eingerichtet. Denn schon als junge

Frau begeisterte Melina sich für das Thema

Beauty, insbesondere für schöne Wimpern und

Permanent Make-up. In Schulungen bildete sich die

junge Frau zur Wimpernstylistin und Permanent Makeup-Artistin

weiter. »Ich mag es, den natürlichen Look

meiner Kundinnen zu unterstreichen, um sie noch mehr zum

Strahlen zu bringen«, sagt Melina.

Die ideenreiche

Sonthofenerin designt

ihre Stoffe selbst.

Mit Mut in die Selbstständigkeit

In der Zeit der Corona-Pandemie konnte Melina aufgrund

der Restriktionen kaum noch kosmetische Behandlungen

durchführen. So nutzte sie ihre freigewordene Zeit und baute

ihren ersten Online-Shop auf. Bald darauf bestellten die ersten

Kunden über den Internetshop. Als nach der Pandemie alles

wieder regulär lief, arbeitete sie als Vertriebsmitarbeiterin im

Büro, führte nachmittags kosmetische Behandlungen durch

und setzte sich nachts oder am Wochenende noch bis spät in

die Nacht an die Nähmaschine, um die neuen Bestellungen

fertig zu machen. Im Oktober 2022 beschloss sie schließlich,

ihren Job an den Nagel zu hängen und endlich den Schritt

vom Kleingewerbe in die Selbstständigkeit zu wagen. »Dabei

war ich ganz schön nervös«, sagt Melina. Um sicher durch

das erste Jahr zu kommen, meldete sich Melina kurzerhand bei

vielen regionalen Events und Kunsthandwerkermärkten an.

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Ottmar Hübner,

Gartengestalter aus

Stiefenhofen

Schmucke

natürliche

Schattenspender

EXPERTENTIPP

Gemeinsam mit Freunden unter dem natürlichen Schatten das herrliche Wetter und die Gesellschaft in vollen Zügen genießen.

W

er an Beschattung für den Garten

denkt, hat oft die ganz natürliche

Variante des Sonnenschutzes,

den Baum, gar nicht im Fokus. »Unter

einem Baum im Schatten zu sitzen, ist

etwas ganz Besonderes«, schwärmt

Ottmar Hübner, Gartengestalter aus

Stiefenhofen. »Bäume bieten eine

einzigartig natürliche Atmosphäre, die

keine andere, noch so kreative Konstruktion

erzeugen kann.« Dabei muss es

kein uralter großer Baum sein, unter dessen

Zweigen man der Sonne entflieht.

Eine tolle Variante dieses natürlichsten

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Natürliche Schattenlösungen werden oft übersehen, während

Bäume eine einzigartige Atmosphäre im Garten schaffen.

aller Schattenspender sind Spalierbäume

mit schirmförmig erzogenen Kronen,

eine schöne Lösung für eher kleine Gärten.

Das schafft eine grüne Atmosphäre

ohne Überladenheit. Gruppen von ihnen

dienen als lebendiges Dach, perfekt

über Sitz- oder Ruheplätzen platziert.

Besitzer von alten Laubbäumen sollten

sie unbedingt in ihr Gartenkonzept

integrieren, um eine harmonische

Verbindung zu schaffen.

Natürliches Klima

Deutlich angenehmer ist das Mikroklima

dort, wo sich der Schatten ganz natürlich

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TETTNANG; LKR. BODENSEEKREIS IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Glücklich durch einen sonnigen Tag zu flattern klingt

gut, ist aber nicht immer möglich. Denn 80 % ihrer

Lebensräume sind zerstärt. Doch Heidi Zielbauer aus

Tettnang weiß Abhilfe und hilft unserem schönsten

Falter, dem Schwalbenschwanz, zu überleben.

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Schmetterlingsfrau und

Wildkräuterführerin

Heidi Zielbauer gibt

ihr Wissen auch an

Interessierte weiter.

Ein Garten

voller

Schmetterlinge

J

eder Schmetterling liebt Wildnis:

wilde Wegränder, wilde Wälder,

wildes Land und ja, auch wilde Gärten.

Doch zu oft bestimmen einheitlich grüne

Rasenflächen mit einzelnen exotisch

anmutenden und kultivierten Blumen

das Bild unserer Gärten. Keine wilden,

bunten Blüten, wo sie ihren Saugrüssel

hineinstecken können und keine

wilden Pflanzen, wo sie ihre Eier ablegen

können. Es liegt an uns, das zu ändern.

Machen wir doch unsere Balkone und

Gärten wieder insektenfreundlich.

Heidi Zielbauer hat es wahrgemacht.

Ein besonderes Hobby

Sie ist eine Allgäuer Wildkräuterführerin

und passionierte »Schmetterlings-Aufzieherin«.

Besonders Schwalbenschwänze

haben es ihr angetan. Warum gerade

diese? »Sie haben einfach Charisma!

Daneben sind sie natürlich wunderschön

und, leider, leider viel zu selten«, erzählt

sie etwas geknickt. Eigentlich ist das eine

eher ungewöhnliche Liebhaberei, doch

z. B. in der Schweiz, wo man den Schwalbenschwanz

noch überall beobachten

kann, ist das Aufziehen der Schmetterlinge

ein weit verbreitetes und schönes

Hobby. In Deutschland allerdings ist

der Falter selten und steht unter Naturschutz.

Deshalb hat Frau Zielbauer auch

eine staatliche Genehmigung. Sie lebt mit

ihrer Familie in einem ehemaligen Bauernhof

in einer herrlichen Landschaft im

Hinterland von Kressbronn mit großen

Wiesenflächen drum herum, Apfelbäumen

und einem naturnahen Garten mit

vielen der sonst ungeliebten Brennnessel,

die eine wichtige Futterpflanze für viele

Schmetterlingsarten ist. Hier zieht sie die

Raupen geschützt auf, und hilft somit den

Schwalbenschwänzen auf die »Sprünge,

bzw. in die Lüfte«.

Der schönste heimische Falter

Früh am Morgen betreten wir den Garten

und entdecken zahlreiche Schmetterlinge,

besonders die imposanten Ritterfalter,

die friedlich an ihren Schlafplätzen

ruhen. Der Schwalbenschwanz, mit einer

imposanten Größe von bis zu 8 cm, sticht

besonders hervor und verdankt seinen

Namen den verlängerten Hinterflügelauswüchsen,

die an den Schwanz einer

Rauchschwalbe erinnern. Sobald die

Sonnenstrahlen den Garten erwärmen,

erwachen die Schmetterlinge zum Leben,

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Auberginen sind nicht nur äußerst gesund, sondern auch

ausgesprochen köstlich. Ob gebacken, gefüllt oder püriert

– die Vielfalt der Zubereitungsmöglichkeiten

dieses Fruchtgemüses ist schier grenzenlos.

Violett

Rezepte & Fotos: Mareen Kurray; Illustration: Hanna/stock.adobe.com •

Zutaten ǀ für 4 Personen

2 Auberginen

100 g Alblinsen

2 EL Olivenöl

1 Knoblauchzehe

1 kleine Zwiebel

etwas ÖL zum Dünsten

1 EL Tomatenmark

200 g passierte Tomaten

½ TL italienische Kräuter

½ TL Zucker

Salz und Pfeffer nach Belieben

3 Frühlingszwiebeln

150 g Feta

300 g Kirschtomaten

1 TL Oregano

Für den Couscous

250 g Couscous

1 TL Gemüsebrühepulver

1 EL Rapsöl

Zitronensaft nach Belieben

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und vielseitig!

Gefüllte Auberginen

mit Couscous

Zubereitung

1. Den Backofen vorheizen. Eine große Auflaufform bereit stellen.

2. Die Linsen nach Packungsangaben garen.

3. Die Auberginen waschen, halbieren und aushöhlen. Das Fruchtfleisch in kleine Würfel

schneiden. Die Auberginenhälften in die Auflaufform legen mit Öl einpinseln und salzen.

Im Ofen vorgaren.

Backzeit: 20–25 Minuten bei 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft).

4. Knoblauch und Zwiebel schälen und fein würfeln. In etwas Öl andünsten, das Tomatenmark

mit andünsten. Die passierten Tomaten, die Kräuter, den Zucker, Salz und Pfeffer dazu

geben und einmal aufkochen, 15 Minuten köcheln lassen. Eventuell etwas Wasser dazu geben.

Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

5. Die Frühlingszwiebeln waschen und in Ringe schneiden. Den Feta in Würfel schneiden.

Die Kirschtomaten vierteln. In einer Pfanne das Auberginenfruchfleisch andünsten,

die Frühlingszwiebeln kurz mit dünsten. Zu den Linsen geben, den Feta und die Tomaten

dazu und alles mit Oregano, Salz und Pfeffer würzen und abschmecken.

6. Die Auberginen vorsichtig aus der Form heben. Die Tomatensoße in der Auflaufform verteilen,

Auberginen darauf setzen und mit der Linsenmischung füllen. Im vorgeheizten Ofen backen.

Backzeit 20–25 Minuten bei 200 °C Ober-/Unterhitze (180 °C Umluft)

7. Den Couscous mit dem Gemüsebrühepulver und dem Öl in eine hitzebeständige

Schüssel geben. 300 ml Wasser aufkochen und damit übergießen. Durchrühren und

zugedeckt 5 Minuten quellen lassen. Mit einer Gabel auflockern und mit Zitronensaft

abschmecken.

8. Die Gefüllten Auberginen mit dem Couscous und der Tomatensoße servieren.

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Kreativer,

sommerlicher

Tischschmuck

Dekoration & Umsetzung: Martina Niedermaier; Fotos: Silvia Bühler •

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KREATIV-TIPP VON MARTINA

Floristin Martina Niedermaier

aus Dettingen/Iller zeigt Schritt

für Schritt zauberhafte Ideen für

den Frühsommer.​

Eine liebevoll gestaltete Tischdekoration

bereichert das gemeinsame Essen oder

Beisammensein im Freien, indem sie die

Schönheit der Natur direkt auf

den Tisch bringt.

Ideen

zum selbermachen

Blumenkranz

Eine schnell gezauberte Tischdekoration fürs Sommerfest

1

1. Gebraucht werden:

Ein grün beschichteter Wickeldraht

(um Rostbildung vorzubeugen).

Zudem benötigen Sie eine

Drahtzange, eine Gartenschere,

eine Schale oder einen tiefen

Teller, verschiedene Blumen und

Kräuter wie Rosmarin, Lavendel

und Salbei aus dem Garten, ein

Glas, das sicher in die Schale

oder den Teller passt, eine Kerze

sowie etwas Deko-Kies oder

Sand. Vergessen Sie nicht, auch

ein Stück Juteschnur für das

Kerzenglas bereitzuhalten.

2

3

2. Legen Sie den Wickeldraht einmal um das Glas, um das Maß zu nehmen,

und wickeln Sie dann ungefähr die zehnfache Länge ab. Anschließend zwickt

man den Draht ab und kräuselt ihn locker zusammen. Achten Sie darauf,

den Draht nicht zu fest zu kräuseln, da das Drahtgerüst als Steckhilfe fungiert.

3. Formen Sie den gekräuselten Draht um das mit Sand gefüllte Kerzenglas, die Enden

fest miteinander verdrahten, das Geflecht muss gut am Glas anliegen, die Juteschnur

anbringen und etwas Wasser ins Gefäß einfüllen.

4

4. Schneiden Sie die Blumen und das Grün auf eine Länge von etwa 5–10 cm ab.

Stecken Sie sie dann kreuz und quer in die Lücken des Drahtes, wobei sich die

Stielenden automatisch verkeilen und ein wunderschönes gestecktes Kränzchen

bilden. Achten Sie darauf, dass alle Stielenden im Wasser stehen. Fügen Sie so

viele Blumen hinzu, bis der Draht nicht mehr sichtbar ist.

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