Jacob Böhme
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Programmheft<br />
zum 400. Todestag von<br />
JACOB<br />
BÖHME<br />
Ausstellungen, Führungen,<br />
Vorträge, Lesungen, Filme, Konzerte,<br />
Audio und weitere Specials.<br />
2024
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
Sie halten das Programmheft zum 400. Todestag von <strong>Jacob</strong><br />
<strong>Böhme</strong> in den Händen.<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> gilt als die Görlitzer Persönlichkeit, die in der<br />
europäischen und internationalen Geistesgeschichte größte<br />
Wirkung erzielt hat. Der deutsche Theosoph und Mystiker besaß<br />
nur elementare Schulkenntnisse, studierte jedoch die Bibel<br />
sowie die Werke des deutschen Alchimisten und Naturphilosophen<br />
Paracelsus. Der gelernte Schuhmacher erwarb 1599 als<br />
Meister das Bürgerrecht in Görlitz und eröffnete ein eigenes<br />
Geschäft.<br />
Um 1612 verfasste er seine wichtigste Schrift „Die Morgenröte<br />
im Aufgang“ später lateinisch „Aurora“ genannt, in der er seine<br />
mystischen Erfahrungen festhielt und über Gott meditierte.<br />
Dieses universelle Werk enthält alle wesentlichen Gesichtspunkte<br />
seiner späteren Schriften.<br />
Auf Betreiben des orthodoxen Pfarrers Gregor Richter, dem<br />
das Original der „Aurora“ in die Hände geriet, erteilte der<br />
Görlitzer Stadtrat im Jahre 1613 <strong>Böhme</strong> ein Schreibverbot, an<br />
das er sich bis 1619 hielt. Seine restlichen Schriften (Von den<br />
drei Prinzipien (1619), Der Weg zu Christo (1624), Theosophische<br />
Sendbriefe, u. a.) entstanden in rascher Folge bis zu seinem<br />
Tod am 17.11.1624.<br />
Erst 1682 erschien die erste gedruckte Gesamtausgabe seiner<br />
Werke in Amsterdam. Lebhafte Resonanz fanden seine Schriften<br />
zunächst in England, Holland und Frankreich. In Deutschland<br />
übten sie großen Einfluss auf die Philosophie um 1800<br />
aus, insbesondere Schelling und Hegel sowie die Literaten der<br />
deutschen Romantik.<br />
Da er der erste Philosoph war, der seine Schriften in deutscher<br />
Sprache verfasste, verlieh man ihm den Namen „Philosophus<br />
Teutonicus“. Beachtung und Wertschätzung findet er nicht nur<br />
in Philosophie und Theologie, sondern auch in verschiedenen<br />
Naturwissenschaften und überall dort, wo disziplinübergreifendes<br />
Denken geübt wird.<br />
3
An <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> erinnern in Görlitz sein Grab auf dem Nikolaifriedhof,<br />
ein Denkmal im Stadtpark und eine nach ihm<br />
benannte Straße. Auf der polnischen Seite wurde ihm ein kleines<br />
Museum in dem Haus eingerichtet, welches er mit seiner<br />
Ehefrau Katharina Kuntschmann und seinen vier Söhnen bewohnte.<br />
Mit seinen Schriften übte er einen wesentlichen Einfluss auf<br />
die nachfolgende philosophische wie auch literarische Entwicklung<br />
aus.<br />
Verschiedene Ausstellungen, Vorträge, Lesungen, Filme, Konzerte<br />
und weitere Specials sind in diesem Heft zusammengestellt.<br />
Ich danke allen Organisatoren für Ihr Engagement und wünsche<br />
Ihnen allen viel Freude beim Lesen und Erleben.<br />
Ihr<br />
Octavian Ursu<br />
Oberbürgermeister der<br />
Stadt Görlitz<br />
Foto: Stadt Görlitz<br />
5
AUS<br />
STEL<br />
LUN<br />
GEN
17. März - 17. November 2024, Nikolaikirche Görlitz<br />
„HÖRE DU BLINDER MENSCH”<br />
Hör-Installation in der Nikolaikirche des <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Bundes<br />
in Zusammenarbeit mit der Evangelische Kulturstiftung Görlitz<br />
Stimme: Max Hopp / Regie: Ronald Steckel<br />
Produktion: nootheater und Organisation zur Umwandlung<br />
des Kinos 2024<br />
Ausstellung der Titelkupfer von Michael Andreae zu den Werken<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s von 1682<br />
Gestaltung: Hauke Johanna Gerdes<br />
Mit der Audio-Installation „HÖRE DU BLINDER MENSCH“<br />
des <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> Bundes wurde am 17.03.2024 das <strong>Böhme</strong>-Jahr<br />
offiziell feierlich in der Nikolaikirche Görlitz eröffnet. In Zusammenarbeit<br />
mit der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz<br />
hat Ronald Steckel (nootheater, Berlin) einen berührenden<br />
Raum zum Eintauchen in die Worte <strong>Böhme</strong>s mit der Stimme<br />
von Max Hopp geschaffen.<br />
Ergänzt wird die Hör-Installation durch eine Ausstellung von<br />
Titelkupfern Michael Andreaes zu den Werken des Philosophen<br />
aus dem Jahr 1682. Beides wird bis zum Abschluss des<br />
<strong>Böhme</strong>-Jahres am 17.11.2024 zu hören und zu sehen sein.<br />
Finissage 17. November 2024, 14.30 Uhr, Nikolaikirche Görlitz<br />
„HÖRE DU BLINDER MENSCH”<br />
Hör-Installation des <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> Bund<br />
Ronald Steckel (Berlin), Klaus Weingarten (Hannover)<br />
7
Ronald Steckel ist ein in Berlin lebender Regisseur, Autor<br />
und Künstler. Zu seinen Veröffentlichungen gehören Bücher,<br />
Essays, Hörstücke und Features, Kompositionen für Theaterstücke,<br />
Klang-Installationen, Konzert-Performances, Experimentalfilme<br />
und Theaterstücke.<br />
Gemeinsam mit dem Berliner Schauspieler und Filmemacher<br />
Max Hopp gründete Steckel 2005 das nootheater als Kooperative<br />
für Film-, Theater- und Audioproduktionen. 2008 erschien<br />
die nootheater-Filmproduktion Das schöne Licht der<br />
Utopie, ein filmischer Essay über Utopie und Gegenwart. Ein<br />
zentrales Kapitel in Steckels Medienarbeiten bezieht sich auf<br />
den Görlitzer Mystiker und Visionär <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>. 1993 veröffentlichte<br />
er zwei Radioproduktionen mit Texten <strong>Böhme</strong>s,<br />
von denen Aurora oder Morgenröte im Aufgang – hommage<br />
à <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> zwischen 1994 und 2000 in Zusammenarbeit<br />
mit dem Kulturamt der Stadt Görlitz als Klanginstallation<br />
in der GörlitzerPfarrkirche St. Peter und Paul zu hören war.<br />
In den Jahren 2011 bis 2015 entstand in Zusammenarbeit mit<br />
der Organisation zur Umwandlung des Kinos der Film Morgenröte<br />
im Aufgang – hommage à <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>, der 2016 mit<br />
dem Deutschen FILMGEIST Preis 2016 und dem Rosa Mars<br />
Filmpreis 2016 ausgezeichnet wurde.<br />
8
20. April - 29. September 2024,<br />
Kustoshaus am Heiligen Grab, Görlitz<br />
„Im Ungrund, ein Höhlengleichnis”<br />
Videoinstallation von Hans-Peter Klie (Kolochau) in Zusammenarbeit<br />
mit der Evangelischen Kulturstiftung Görlitz<br />
Die Videoinstallation des Konzeptkünstlers Hans-Peter Klie<br />
transportiert <strong>Böhme</strong>s Gedankenwelt auf sinnliche Art in das<br />
21. Jahrhundert.<br />
9
4. Mai - 17. November 2024, im Kaisertrutz,<br />
Platz des 17. Juni 1, Görlitz<br />
„Die Suchenden. Die Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes”<br />
Sonderausstellung der Görlitzer Sammlungen für Geschichte<br />
und Kultur<br />
Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Zusammenbruch<br />
des deutschen Kaiserreichs fanden sich in einer Zeit der<br />
gesellschaftlichen und politischen Verunsicherung Vertreterinnen<br />
und Vertreter der bildenden Kunst, Literatur, Architektur<br />
und Musik aus Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />
im Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund zusammen. Sie waren auf der Suche<br />
nach neuen Impulsen und strebten von Görlitz aus gemeinsam<br />
nach einer Erneuerung der Künste. Den geistigen Mittelpunkt<br />
des Bundes bildete der Maler und Schriftsteller Joseph Anton<br />
Schneiderfranken (Bô Yin Râ / 1876-1943).<br />
Bewusst wählte der Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund den Görlitzer Mystiker<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> (1575-1624) als seinen geistigen Vordenker.<br />
<strong>Böhme</strong>s philosophische Schriften, die während des 30-jährigen<br />
Krieges ebenfalls in einer Zeit der großen Verunsicherung<br />
entstanden waren, eröffneten den Mitgliedern des Bundes den<br />
Weg zu einer von Mystik und Theosophie angeregten neuen<br />
Sakralkunst. Damit wurde der Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund zur ersten<br />
Künstlervereinigung in Deutschland, »die bewusst mystischem<br />
Erleben Ausdruck zu geben« suchte, wie es ein zeitgenössischer<br />
Autor formulierte.<br />
Am Ort von <strong>Böhme</strong>s einstigem Wirken trat die nach ihm benannte<br />
Künstlervereinigung 1920 erstmals an die Öffentlichkeit.<br />
Wie Joseph Anton Schneiderfranken betonte, erfolgte<br />
ihre Gründung auch »um zu zeigen, daß Görlitz in der Reihe<br />
10
der deutschen Städte, in denen neuere künstlerische Bestrebungen<br />
am Werke sind, durchaus nicht die letzte Stelle einzunehmen<br />
gesonnen sei«. Mit diesem Ziel erreichte der Jakob-<br />
<strong>Böhme</strong>-Bund innerhalb kurzer Zeit eine weit über Görlitz<br />
hinausreichende Resonanz. Obwohl er sich bereits 1924 wieder<br />
auflöste, wirkten seine Ideen bei vielen Mitgliedern noch lange<br />
fort. Erstmals nach seiner Auflösung vor einhundert Jahren<br />
widmet sich die Sonderausstellung ausführlich dem Jakob-<br />
<strong>Böhme</strong>-Bund.<br />
Die in dieser Ausstellung vertretenen Künstlerinnen und<br />
Künstler des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes:<br />
Joseph Anton Schneiderfranken (Bô Yin Râ), Fritz Neumann-Hegenberg,<br />
Fritz Hofmann-Juan, Hans Poelzig, Gustav Meyrink, Willy Schmidt,<br />
Walter Deckwarth, Dora Kolisch, Arno Henschel, Walter Rhaue, Fritz<br />
Lafeldt, Arthur Haupt, Bruno Seener, Hanns Weikert, Herbert von Hoerner,<br />
Susanne von Hoerner-Heintze, Maria Hiller-Foell, Emma Schlangenhausen,<br />
Fritz Stuckenberg, Theo Glinz, Yoshijirô Urushibara<br />
Bô Yin Râ (1876-1943) Geburt des Kosmos (historische Reproduktion), 1922, Görlitzer Sammlungen, OLB,<br />
Foto: K. Wenzel<br />
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Kuratorenführungen zur Sonderausstellung<br />
»Die Suchenden. Die Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bundes«<br />
Ausführlich erläutert Kunsthistoriker und Kurator<br />
Kai Wenzel die Entstehung und Entwicklung<br />
dieses einzigartigen Künstlerbundes – der<br />
von 1920 bis 1924 bestand – und gibt Einblicke<br />
in das Werk und das Wirken seiner Mitglieder.<br />
Es erwartet Sie ein kurzweiliger Rundgang, der<br />
einen eindrucksvollen Blick auf eine besondere<br />
Zeit der Kunst- und Kulturgeschichte eröffnet.<br />
Zum ersten Mal nach seiner Auflösung vor einhundert<br />
Jahren widmet sich die Sonderausstellung<br />
ausführlich dem Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund. Ein<br />
weiterer Anlass für diese Schau ist der 400. Todestages<br />
des Görlitzer Theosophen <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong><br />
in diesem Jahr.<br />
Termine: immer sonntags 5. Mai | 30. Juni | 28.<br />
Juli | 25. August | 22. September | 20. Oktober –<br />
jeweils 15.00 Uhr und 17. November, 11.00 Uhr<br />
Treffpunkt ist die Museumskasse im Kaisertrutz |<br />
Eintritt: 8 €, 6 € ermäßigt, 4 € für Kinder ab 6 J.<br />
Ausstellungsimpression „Die Suchenden“ im Kaisertrutz, Görlitz, Foto: Pawel Sosnowski
Kulturgeschichtlicher Spaziergang im Rahmen<br />
der Sonderausstellung »Die Suchenden. Die<br />
Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes«<br />
Wo wohnten die Görlitzer Mitglieder des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes?<br />
Kulturgeschichtlicher Spaziergang mit Kunsthistoriker<br />
Kai Wenzel<br />
Der Spaziergang führt durch die Görlitzer Innenstadt<br />
zu den einstigen Wohnhäusern von<br />
Mitgliedern des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes, einer<br />
Künstlervereinigung der frühen 1920er Jahre. Besucht<br />
werden Orte, an denen Gemälde, Zeichnungen<br />
oder Druckgrafiken entstanden, die auf<br />
den Ausstellungen des Bundes gezeigt wurden.<br />
Einige dieser Werke sind in der Sonderausstellung<br />
„Die Suchenden. Die Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes“<br />
zu sehen, die vom 4. Mai bis 17. November<br />
2024 im Kaisertrutz stattfindet.<br />
Termin: Donnerstag, 16. Mai 2024, 17.00 Uhr<br />
Treff: Kaisertrutz | Tickets: 8 €, 6 € ermäßigt, 4 €<br />
für Kinder | Dauer: ca. 1,5 h<br />
Kurator und Kunsthistoriker Kai Wenzel, Foto: Pawel Sosnowski
Kulturgeschichtlicher Spaziergang im Rahmen<br />
der Sonderausstellung »Die Suchenden. Die<br />
Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes«<br />
Gräber von Künstlern, Industriellen und Oberbürgermeistern<br />
Kulturgeschichtlicher Spaziergang mit Historikerin<br />
Ines Haaser<br />
Dieser Spaziergang führt zu Gräbern von Künstlern,<br />
Industriellen und Oberbürgermeistern aus<br />
der Zeit der Weimarer Republik. Nur kurze<br />
vierzehn Jahre währte die erste Demokratie in<br />
Deutschland - die Weimarer Republik. Nach<br />
Kriegsende waren die Menschen traumatisiert,<br />
viele hatten ihr Leben auf den Schlachtfeldern<br />
verloren. Wirtschaftlich schwierige Jahre folgten.<br />
Dafür hatte das kulturelle Leben einen<br />
enormen Aufschwung genommen.<br />
Termin: Donnerstag, 18.07.2024, 17.00 Uhr<br />
Treff: Städtischer Friedhof, Alte Feierhalle | Tickets:<br />
8 €, 6 € ermäßigt, 4 € für Kinder | Dauer:<br />
ca. 1,5 h<br />
Historikerin Ines Haaser, Foto: Pawel Sosnowski<br />
Familiengrabstätte der Familie Lüders, Foto: StadtBILD-Verlag
Angebote für Schulen – im Rahmen der Sonderausstellung<br />
»Die Suchenden. Die Kunst des<br />
Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes«<br />
»Du, Ich, Wir – zusammen Besonders« | für<br />
Grundschulen, Horte<br />
Alle Menschen sind auf der Suche nach etwas<br />
Besonderem in ihrem Leben und etwas Besonderes<br />
steckt in uns selbst. Gemeinsam mit Museumspädagogin<br />
Marie Karutz setzen sich die<br />
Gruppen mit ihrer eigenen Suche nach dem Ich,<br />
nach dem Wir und dem Besonderen in uns allen<br />
auseinander. Hierbei wird dem freien kreativen<br />
Schaffen der Klassen/Gruppen besonders viel<br />
Raum gegeben. Ergebnis des Projektes soll ein<br />
expressionistisch inspiriertes Selbstporträt sein.<br />
Treff: Kaisertrutz | Dauer: ca. 3 Stunden | Kosten:<br />
25 € Führungsgebühr für die Gruppe + 2 €<br />
Material pro Kind | Bitte beachten: Das Tragen<br />
von Kleidung, die schmutzig werden darf, wird<br />
empfohlen.<br />
Die Bilder können erst nach Trocknung aus<br />
dem Kaisertrutz abgeholt werden.<br />
Buchungen über Museumspädagogin Marie Karutz<br />
unter museum@goerlitz.de, Tel. 03581 67-1355<br />
Museumspädagogin Marie Karutz hält ein abwechslungsreiches Begleitprogramm für Kinder, Jugendliche und Familien bereit, Foto: Pawel Sosnowski
»Gedanken Finden Formen« | für weiterführende<br />
Schulen<br />
Kunstklassen sind eingeladen, sich gemeinsam<br />
mit Museumspädagogin Marie Karutz mit der<br />
Geschichte und der multimedialen Kunst des<br />
Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes vertraut zu machen.<br />
Neben einer Führung durch die Ausstellung<br />
setzen sich die Klassen anhand verschiedener<br />
Methoden der Kunstbetrachtung selbst mit den<br />
Kunstwerken, ihren Techniken und der Formenvielfalt<br />
auseinander.<br />
Treff: Kaisertrutz | Dauer: ca. 3 Stunden | Kosten:<br />
25 € Führungsgebühr für die Gruppe +<br />
2 € Material pro Teilnehmer<br />
Bitte beachten: Zeichenmaterial wird vom Museum<br />
gestellt. Die Teilnehmer bringen bitte eine<br />
Mappe zum Transport ihrer Studien mit.<br />
Workshop-Formate für Gruppen können auch<br />
auf Anfrage gebucht bzw. gemeinsam mit Museumspädagogin<br />
Marie Karutz geplant werden.<br />
Kontakt: museum@goerlitz.de, Tel. 03581 67-1355<br />
Ferienangebote – im Rahmen der Sonderausstellung<br />
»Die Suchenden. Die Kunst des Jakob-<br />
<strong>Böhme</strong>-Bundes«<br />
Öffentliche Familienführung<br />
Sonntag, 23.06.2024 und Sonntag, 20.10.2024 –<br />
jeweils 11.00 Uhr | »Vom Suchen und Finden«<br />
Wonach haben die Mitglieder des Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bundes in ihrem Leben, in Kunst und Gesellschaft<br />
gesucht? Haben sie es gefunden? Und was können<br />
wir daraus für unser eigenes Leben lernen?
Interessierte Familien erfahren von Museumspädagogin<br />
Marie Karutz mehr über<br />
Künstler und Kunst der »Suchenden« und<br />
tauschen sich darüber aus, wonach wir alle heute<br />
suchen.<br />
Treff: Museumskasse im Kaisertrutz | Eintritt: 8 €,<br />
6 € ermäßigt, 4 € für Kinder ab 6 J.<br />
Buchbares Ferienangebot für Kitas, Horte und<br />
Gruppen<br />
20.06.-04.08.2024 (in den Sommerferien) und<br />
07.10.-20.10.2024 (in den Herbstferien) | »Wir<br />
alle sind Künstler!«<br />
Was genau ist Kunst? Wie kommt man als kleiner<br />
oder großer Künstler von einer zündenden<br />
Idee zum fertigen Gemälde? Angeleitet von<br />
Museumspädagogin Marie Karutz können sich<br />
Kita- und Hortgruppen sowie Individualgruppen<br />
ab 5 Personen von der Ausstellung inspirieren<br />
lassen, um anschließend die eigene Idee in<br />
Farbe umzusetzen.<br />
Treff: Museumskasse im Kaisertrutz | Dauer: ca. 2<br />
Stunden | Kosten: 25 € Gruppenführungsgebühr<br />
+ 2 € Material pro Teilnehmer<br />
Bitte beachten: Das Tragen von Kleidung, die<br />
schmutzig werden darf, wird empfohlen.<br />
Die Bilder können erst nach Trocknung aus dem<br />
Kaisertrutz abgeholt werden.<br />
Buchungen über Museumspädagogin Marie Karutz<br />
unter museum@goerlitz.de, Tel. 03581 67-1355
8. Mai - 3. Juli 2024, mittwochs 12.12 Uhr, im Kaisertrutz Görlitz<br />
Kunstpausen in der Sonderausstellung »Die Suchenden. Die<br />
Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes«<br />
In der etwa 20-minütigen Kunstpause stellt Kurator und Kunsthistoriker<br />
Kai Wenzel innerhalb der Sonderausstellung »Die Suchenden.<br />
Die Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes« jeweils einen Vertreter<br />
oder eine Vertreterin dieses einzigartigen Künstlerbundes – der<br />
von 1920 bis 1924 bestand – und deren Schaffen ausführlich vor.<br />
Kunstpause einzeln: 4 € Eintritt + 1 € | alle 9 Kunstpausen im<br />
Abo: einmalig 4 € Eintritt + 20 €<br />
Treffpunkt: Museumskasse im Kaisertrutz<br />
Zum ersten Mal nach seiner »Auflösung vor einhundert Jahren<br />
widmet sich die Sonderausstellung ausführlich dem Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund.<br />
Ein weiterer Anlass für diese Schau ist der 400. Todestages<br />
des Görlitzer Theosophen <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> in diesem Jahr.<br />
8. Mai Bô Yin Râ | 15. Mai Fritz Neumann-Hegenberg | 22.<br />
Mai Fritz Hofmann-Juan | 29. Mai Hans Poelzig | 5. Juni Willy<br />
Schmidt | 12. Juni Walter Deckwarth | 19. Juni Dora Kolisch | 26.<br />
Juni Emma Schlangenhausen | 3. Juli Fritz Stuckenberg<br />
15. August - 31. November 2024<br />
in der Frauenkirche, An der Frauenkirche 4, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Memoria<br />
„So tritt heraus aus deiner Hülle“<br />
Evangelische Innenstadtgemeinde Görlitz<br />
21
„Aurora oder Morgenröte im Aufgang“ ist das 1612 verfasste Erstlings- und Hauptwerk <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s; hier in<br />
einem frühen Druck von 1634 aus der Bibliothek des Schlesischen Museums. Foto: SMG
31. August 2024 - 2. Februar 2025<br />
Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
„LILIENZEIT. Der mystische Philosoph <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und<br />
die Erneuerung der Welt”<br />
Eine Ausstellung der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden<br />
und des Schlesischen Museums zu Görlitz, in Kooperation mit<br />
den Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur.<br />
30. August 2024, 18.00 Uhr<br />
Vernissage<br />
Ausstellungsführungen:<br />
13.10., 10.11., 08.12., 12.01.25, 02.02.25, jeweils 15.00 Uhr<br />
Die Ausstellung lädt in die Gedankenwelt <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s<br />
ein und zeigt insbesondere seine Bedeutung in Schlesien. Es<br />
werden die verschlungenen Wege seiner Manuskripte bis zur<br />
Veröffentlichung und ihre Rezeption beleuchtet. Zahlreiche<br />
wertvolle bibliophile Leihgaben aus der Oberlausitzischen<br />
Bibliothek der Wissenschaften in Görlitz vermitteln einen<br />
Eindruck von der Schaffenskraft <strong>Böhme</strong>s und seiner Unterstützer.<br />
An Hörstationen können sich die Besucher in <strong>Böhme</strong>s<br />
Erkenntnisse und Ideen vertiefen.<br />
Die Schau reiht sich in eine Ausstellungsserie der Staatlichen<br />
Kunstsammlungen Dresden ein, die 2017 mit einer vielbeachteten<br />
Präsentation in der Dresdner Schlosskapelle ihren Anfang<br />
nahm. 2019 folgten Ausstellungen in Coventry und Amsterdam<br />
sowie 2022 in Breslau (Wrocław).<br />
Das Projekt wurde gefördert durch das Auswärtige Amt und<br />
die Stiftung der Sparkasse Oberlausitz-Niederschlesien.<br />
23
Innenraum des Dom Kultury in Zgorzelec, Foto: MDK
15. November 2024 - 16. Februar 2025, Miejski Dom Kultury,<br />
Ul Parkowa 1, 59-900 Zgorzelec<br />
„Aurora oder Aufgang der Morgenröte – Bilder zu Jakob<br />
<strong>Böhme</strong>“ (Arbeitstitel)<br />
Frank-Ole Haake (Dresden)<br />
15. November 2024, 18.00 Uhr<br />
Vernissage (zweisprachig)<br />
Foto: Frank-Ole Haake,<br />
Märchenerzähler, Künstler, Männerberatung<br />
25
VORTRÄGE<br />
„AUF<br />
BÖHMES<br />
SPUREN…“
PhiloVorträge<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
20. April 2024, 10.30 - 13.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„Anmerkungen zu <strong>Böhme</strong>s Werk und Quellen“<br />
Ronald Steckel (Berlin)<br />
4. Mai 2024, 10.30 - 13.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„Bildende Kunst im Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund (1920-1924)“<br />
Jan Korthäuer (Hannover), Klaus Weingarten (Hannover)<br />
15. Juni 2024, 10.30 - 13.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„De Signatura Rerum - Jakob <strong>Böhme</strong> als Wegbereiter einer<br />
spirituellen Naturwissenschaft“<br />
Ralf Gleide (Gaiberg)<br />
Studium der Germanistik und Philosophie, daneben freies<br />
Studium der Anthroposophie.<br />
Im Unterschied zur modernen Naturwissenschaft, die ihren<br />
Blick nur auf die materiellen Vorgänge richtet, beschrieb <strong>Jacob</strong><br />
<strong>Böhme</strong> einen Weg zum Verständnis der geistigen Signaturen<br />
der Dinge. Mineralien, Pflanzen und Tiere waren für ihn<br />
keine Zufallsprodukte, sondern göttliche Schöpfungen, deren<br />
Qualitäten, wie die Worte einer Sprache, einen tieferen Sinnzusammenhang<br />
zum Ausdruck bringen. <strong>Böhme</strong> lehrte seine<br />
Schüler auch einen Weg der seelisch-geistigen Transformation,<br />
auf dem man lernen kann, die Signaturen der Naturwesen zu<br />
entziffern. Dadurch war er ein wichtiger Vorbereiter einer zukünftigen<br />
spirituellen Naturwissenschaft und Ökologie.<br />
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6. Juli 2024, 10.30 - 13.00 Uhr, Brauner Hirsch, Untermarkt<br />
PhiloVorträge „Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren…“<br />
„Theater und Oper im Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund (1920-1924)“<br />
im Rahmen des ViaTheaFestivals<br />
Jan Korthäuer (Hannover), Klaus Weingarten (Hannover)<br />
Foto: Deutsche Bô Yin Râ-Stiftung<br />
Joseph Anton Schneiderfranken<br />
oder Bô Yin Râ war<br />
1896-1898 als Maler am Stadttheater<br />
in Frankfurt tätig und<br />
Fritz Neumann-Hegenberg<br />
wäre gerne Schauspieler geworden.<br />
Mit dem Bau des<br />
Berliner Schaupielhauses 1919<br />
wurde Hans Poelzig praktisch<br />
über Nacht zum bekanntesten<br />
Architekten Deutschlands. Viele Künstler des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes<br />
hatten zuvor bei ihm an der Königlichen Akademie für Bau- und<br />
Kunstgewerbe in Breslau studiert, und es kann belegt werden, dass er<br />
selbst Mitglied der Künstlervereinigung gewesen ist. Gerade in dieser<br />
Zeit prägte sein Schaffen das Theater, und wir wollen sowohl seine<br />
architektonischen Bauten in dieser Hinsicht als auch seine Bühnenbilder,<br />
die er für Theater und die Oper geschaffen hat, beleuchten.<br />
Franz Spunda und Herbert von Hoerner verfassten zu gleicher Zeit<br />
Mysterienschauspiele, die zeitnah ihre Theaterpremieren feierten.<br />
Auf mysteriöse Art entsteht 1923 die Oper „Der Golem” von Eugen d‘<br />
Albert. Wir wollen auch auf spätere Arbeiten der Künstler eingehen<br />
wie die Oper „Schneewitchen”, die 1940 aus der Zusammenarbeit von<br />
Otto Maag und Felix von Weingartner entstanden war und auf die<br />
weitgehend unbekannten „Notizen für ein Jakob-<strong>Böhme</strong>-Stück” zu<br />
sprechen kommen, die Johannes Wüsten 1943 kurz vor seinem Tod<br />
im Gefängnis verfasst hat.<br />
29
17. August 2024, 10.30 - 13.00 Uhr,<br />
Brauner Hirsch, Untermarkt<br />
PhiloVorträge „Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren…“<br />
„Die musikalische Dimension des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes<br />
(1920-1924)“<br />
Jan Korthäuer (Hannover), Klaus Weingarten (Hannover)<br />
Die Ehefrau des Gründers Fritz Neumann-Hegenberg, Hildegard<br />
von Lyncker-Hegenberg, war Musikerin. Er selbst malte<br />
nach Musik. Bedeutende Musiker waren geistige Schüler von<br />
Joseph Anton Schneiderfranken.<br />
Felix von Weingartner war zur Zeit des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes<br />
der bekannteste Dirigent im deutschsprachigen Raum und Eugen<br />
d‘ Albert, Schüler von Franz Liszt, galt dort zur Jahrhundertwende<br />
als der größte Komponist seiner Zeit und war schon<br />
als Kind als herausragender Pianist bekannt. Die Zusammengehörigkeit<br />
im Mysterium der Menschwerdung Gottes war ein<br />
zentrales theologisches Thema mit dem sich Egon Wellesz als<br />
Byzantinist und Musikologe lange Zeit auseinandergesetzt hat<br />
und er transkribierte als erster die mittelalterliche byzantinische<br />
Notenschrift.<br />
Bei der ersten Ausstellung des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes 1921 trug<br />
H. H. Stuckenschmit über „Das Problem der neuen Musik” vor.<br />
Sowohl Stuckenschmidt als auch Wellecz standen in enger Verbindung<br />
zu Arnold Schönberg.<br />
30
Vorträge im Rahmen der Ausstellung „Lilienzeit“<br />
31. August 2024, 18.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s Erbe: Von Schlesien in die Welt<br />
Dr. Lucinda Martin (Dresden)<br />
8. September 2024, 17.00 Uhr,<br />
Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
Buchstabe, Kugel, Kreuz und Strich – Jakob <strong>Böhme</strong>s „Philosophische<br />
Kugel“ wird nachgebaut.<br />
Dr. Thomas Regehly (Offenbach)<br />
4. Oktober 2024, 18.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
Die Kunst, Papier und Bücher zu restaurieren<br />
Christoph Roth (Papier- und Buchrestaurator, Döbeln)<br />
19. Oktober 2024, 10.30 - 13.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
PhiloVorträge „Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren…“ in Kooperation mit<br />
der <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
„Sprache und Vernunft zu <strong>Böhme</strong>s Zeiten“<br />
Dr. Andreas Eichler (Niederfrohna)<br />
Studierte von 1978-83 in Leipzig Philosophie, u. a. bei Helmut<br />
Seidel, Ende der 1990er Jahre Vermittlung an Günter Arnold<br />
(Herder) in Weimar. Über die Weisheit (Einheit von Glaube<br />
und Vernunft) erschloss sich ihm u.a. Herder. Aus traditioneller<br />
Sicht, die Philosophie und Vernunft gleich setzt, ist er<br />
bis heute ein Außenseiter. Unter dem Pseudonym Johannes<br />
Eichenthal erinnerte er 2019 an das Jubiläum der Diskussion<br />
zwischen Joseph Kardinal Ratzinger und Prof. em. Jürgen Habermas<br />
in München 2004. Begründer des Mironde-Verlages.<br />
31
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
in Kooperation mit dem Muzeum ŁUŻYCKIE & dem<br />
Miejski Dom Kultury, Zgorzelec<br />
14. November 2024, 16.00 - 18.30 Uhr,<br />
Muzeum ŁUŻYCKIE Zgorzelec<br />
Eröffnung deutsch-polnisch<br />
16.15 Uhr polnischer Experte<br />
17.15 Uhr Dr. Andreas Gauger (Berlin)<br />
15. November 2024, 17.00 Uhr,<br />
Miejski Dom Kultury, Zgorzelec<br />
„In der der Sprache der Natur. <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> als<br />
Dichter gelesen“ PhiloVortrag deutsch-polnisch<br />
Dr. h. c. theol. Christian Lehnert (Leipzig)<br />
Der Dichter Christian Lehnert erkundet die Faszination, die<br />
bis heute von der Sprachkraft <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s ausgeht. Sprache<br />
ist für <strong>Böhme</strong> ein Schöpfungsgeschehen, dem er sich schreibend<br />
überlässt. Er gerät an die Grenzen des Sagbaren. Dahin<br />
folgt ihm Christian Lehnert, indem er <strong>Böhme</strong> mit heutiger<br />
Dichtung ins Gespräch bringt.<br />
Christian Lehnert, geboren 1969 in Dresden, ist Dichter und<br />
Theologe. Seine Gedichte und Prosa erscheinen im Suhrkamp<br />
Verlag, zuletzt: „Das Haus und das Lamm. Fliegende Blätter<br />
zur Apokalypse des Johannes“. 2012 erhielt er den Hölty-Preis<br />
für sein lyrisches Gesamtwerk, 2018 den Deutschen Preis für<br />
Nature Writing.<br />
32
16. November 2024, 10.00 - 11.15 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„Die literarische Bedeutung des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes (1920-<br />
1924)“<br />
Jan Korthäuer (Hannover), Klaus Weingarten (Hannover)<br />
Durch die Freundschaft Silbergleits mit dem Lyriker und Essayisten<br />
Paul Mühsam (1876-1960) entwickelten sich enge Beziehungen<br />
zwischen der „Breslauer Dichterschule“ und dem „Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bund”. In der Görlitzer Sektion des literarischen Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bundes waren Ludwig Kunz (1900 in Görlitz geb., Erzähler und<br />
Herausgeber der liberal-literaturkritischen Flugblätter „Die Lebenden”),<br />
der Hamburger Otto Schlüter (Chefredakteur des „Neuen<br />
Görlitzer Anzeiger”), Carola von Roon, Suse von Hoerner-Heintze<br />
und ihr Gemahl, der baltische Dichter Herbert von Hoerner, vertreten.<br />
Das verbindende Glied zu Gerhart Hauptmann war Felix<br />
A. Voigt, der sich in Görlitz der <strong>Böhme</strong>-Forschung widmete. Über<br />
Paul Mühsam bahnten sich Verbindungen zu Hermann Stehr und<br />
Carl Hauptmann an.<br />
16. November 2024, 11.30 - 12.30 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und die literarische Opposition gegen den Nationalsozialismus<br />
in Deutschland“<br />
Prof. em. Hans-Rüdiger Schwab (Heidelberg)<br />
Germanist und katholischer Theologe, Tätigkeiten im Kulturmanagement,<br />
Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, Redakteur<br />
beim Bayerischen Rundfunk. Professor für „Ästhetik und Kommunikation/Kulturpädagogik“<br />
an der der Katholischen Fachhochschule<br />
Nordrhein-Westfalen, Münster, Zahlreiche Fernsehfilme<br />
und -gespräche, Mitherausgeber der Großen Werksausgabe<br />
von Lou Andreas-Salomé.<br />
33
16. November 2024, 20.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
PhiloVorträge „<strong>Böhme</strong>MemorialFestival“<br />
„Jakob <strong>Böhme</strong> in Horror-, Phantasy- und Science Fiction-Geschichten<br />
(z.B. M. P. Shiel, Arthur Machen, J. R. R. Tolkien,<br />
Gwendolyn MacEwen, Philip K. Dick, Philip Pullman)“<br />
Prof. Dr. Hans-Rüdiger Schwab (Heidelberg)<br />
Musikalisch-sphärisch begleitet von Tomasz Krawczyk (Handpan)<br />
Foto: KulturErbeForum (ideenfluß e.V.)<br />
17. November 2024, ab 9.30 - 14.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
Literarisches Frühstück mit 2 PhiloVorträgen:<br />
„<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> - Mystiker und Philosoph. Zu seiner Wirkungsgeschichte<br />
in Persönlichkeiten des 18./19. Jahrhundert“<br />
Thomas Keil (Chemnitz)<br />
PhiloVortrag mit polnischem Experten, weitere Informationen<br />
zu gegebener Zeit unter www.kultuerbeforum.de<br />
34
Im Rahmen der Ausstellung „Lilienzeit“<br />
Schlesisches Museum zu Görlitz und Evangelische Innenstadtgemeinde<br />
Görlitz<br />
17. November 2024, 18.00 Uhr,<br />
Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
Dialektiker, Mystiker, Theosoph – Die dreifaltige Jakob-<strong>Böhme</strong>-Rezeption<br />
in der DDR<br />
Prof. Dr. Thomas Elßner (Berlin)<br />
Impressum:<br />
Herausgeber: incaming media GmbH<br />
Carl-v.-Ossietzky-Str. 45, 02826 Görlitz<br />
Telefon: 03581 87 87 87<br />
www.incaming.de<br />
Druck: incaming print<br />
Titelgestaltung: Kathrin Drochmann<br />
Titelabbildung: Die Philosophische Kugel, aus:<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>, Vierzig Fragen von der Seelen, 1730<br />
Satz & Layout: Kathrin Drochmann<br />
Stand: Mai 2024<br />
Wir bedanken uns sehr bei den Görlitzer Sammlungen für Geschichte und Kultur,<br />
dem Schlesische Museum zu Görlitz sowie dem KulturErbeForum (ideenfluß e.V.) für die wertvolle Zusammenarbeit<br />
und Unterstützung bei der Realisierung dieser Jubiläumsbroschüre.<br />
35
„BÖHME<br />
FÜR ALLE!“<br />
INTERNATIONALE<br />
JACOB BÖHME<br />
GESELLSCHAFT E.V.<br />
GÖRLITZER<br />
SAMMLUNGEN<br />
FÜR GESCHICHTE<br />
UND KULTUR
Was kann der Görlitzer Philosoph <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> uns heute noch sa-<br />
gen?<br />
Eine öffentliche Vortragsreihe, veranstaltet von den Görlitzer Sammlungen<br />
für Geschichte und Kultur und der Internationalen <strong>Jacob</strong><br />
<strong>Böhme</strong> Gesellschaft.<br />
Wir haben zwölf ausgewiesene Kenner ihres Fachs und der Schriften<br />
und Gedanken <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s gebeten, ihn so allgemein wie möglich<br />
einem größeren Kreis von Interessenten nahezubringen.<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> gilt als der erste deutsche Philosoph. Das Werk genoss<br />
in den letzten vier Jahrhunderten mehrere Wellen von Popularität.<br />
Sein Mut war bemerkenswert: „So will ich nach meinem Anschauen<br />
recht schreiben, und keines Menschen Autorität ansehen“, heißt es in<br />
der „Aurora“, 1612.<br />
Dieses Selbstbewusstsein gehört zu dem, was wir von ihm lernen<br />
können, neben den Thesen der religiösen Toleranz, neben seiner<br />
Auffassung von Gelassenheit und Selbsterkenntnis. Liegt auch seine<br />
Naturphilosophie fernab von unserer modernen Naturwissenschaft,<br />
so bleibt dennoch das Faszinosum <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>, der mit seiner Philosophie<br />
mehr komponiert statt konstruiert, mit seiner Sprache mehr<br />
mitteilt als sie zu sagen weiß, und mit seinem Glauben mehr Fragen<br />
aufwirft als wir heute beantworten können.<br />
Dauer: 17.00 bis 18.30 Uhr<br />
Eintritt: 2 €<br />
Tickets vor Ort erhältlich<br />
37
5. September 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
„Philosophus Teutonicus. <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s Lehren in ihren<br />
Grundzügen“<br />
Prof. Wilhelm Schmidt-Biggemann<br />
Emeritierter Professor für Philosophie an der Freien Universität<br />
Berlin. Die Schwerpunkte seiner Forschungen und Lehre<br />
liegen in der Geschichte der Philosophie und der Geisteswissenschaften<br />
sowie in der Spiritualität der Frühen Neuzeit.<br />
<strong>Böhme</strong> variiert in seinen Schriften einige Hauptmotive, die<br />
das Gerüst seiner Theophilosophie bilden. Die vier wichtigsten<br />
sollen in diesem Einführungsvortrag vorgestellt werden: 1. Die<br />
sieben Quellgründe (Qualitäten) allen Seins. 2. Spekulationen<br />
zur Geburt und Natur Gottes. 3. Die Lehren der Schöpfung aus<br />
der himmlischen Weisheit (Sophia). 4. Die Erlösung des Menschengeschlechts<br />
durch die Vereinigung des göttlichen Worts<br />
und der himmlischen Sophia.<br />
38
Abbildungen: Titelkupfer der Werkausgaben, Amsterdam 1682. Kupferstecher Michael Andreae (1628-1720).<br />
Fotos: Görlitzer Sammlungen/OLB<br />
39
19. September 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> - ein Görlitzer Bürger. Das historische Umfeld<br />
um 1600<br />
Dr. Ines Haaser<br />
Historikerin in den Görlitzer Sammlungen. Kustodin zum Bereich<br />
Stadtgeschichte, Kuratorin verschiedenster Ausstellung<br />
vom mittelalterlichen Görlitz, über die des Gymnasium Augustum,<br />
der Geschichte des Essens und Trinkens in der Stadt,<br />
der Sportgeschichte oder Geschichte der DDR.<br />
Neben der Biographie <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s steht die Stadt Görlitz im<br />
Mittelpunkt des Vortrages. Eine blühende Wirtschaft und ein tolerantes,<br />
weltoffenes Geistesleben, dessen wichtigster Protagonist der<br />
Bürgermeister und Gelehrte Bartholomäus Scultetus war, ermöglichten<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> mystische und philosophische Denkansätze.<br />
7. November 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> gestern und heute: Vom „Ungrund“ bis „Blade<br />
Runner“<br />
Dr. Lucinda Martin<br />
Amerikanische Historikerin, Kuratorin zahlreicher <strong>Jacob</strong>-<br />
<strong>Böhme</strong>-Ausstellungen, Direktorin der „Embassy of the free<br />
mind“ in Amsterdam, Kuratorin bei den Staatlichen Kunstsammlungen<br />
Dresden.<br />
40
Der Einfluss von <strong>Böhme</strong> ist schier unüberschaubar und reicht<br />
über nationale und disziplinäre Grenzen hinweg. Dieser bildhafte<br />
Vortrag wird eine zentrale Idee <strong>Böhme</strong>s, seinen „Ungrund“<br />
präsentieren, und zeigen, wie verschiedene Denker<br />
durch die Jahrhunderte diese Idee aufgegriffen und transformiert<br />
haben. Einige Hauptmomente dieser Rezeption sind<br />
Leibnitz‘ binäre Mathematik, die moderne abstrakte Kunst<br />
(Kandinsky, Bissier) und P.K. Dicks Blade Runner.<br />
21. November 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
Alles Urdenken geschieht in Bildern<br />
Dr. Thomas Regehly<br />
Präsident der Internationalen <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Gesellschaft e.V. ,<br />
Vorstandsmitglied der Arthur-Schopenhauer-Gesellschaft in<br />
Frankfurt a. M.. Er unterrichtet als Dozent an der Jüdischen<br />
Volkshochschule Frankfurt a. M., der Frankfurter Malakademie<br />
und der Frankfurter Universität.<br />
Die Spannung zwischen Wort und Bild, Schriftbild und Sprachlaut<br />
zeichnet das Denken <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s aus, das nicht mit abstrakten<br />
Begriffen operiert, sondern von einer lebendigen Sprache ausgeht,<br />
die ganz eigentümliche Denkräume eröffnen kann. Seine „Natursprache“<br />
ist erstaunlich konkret und anschaulich.<br />
41
5. Dezember 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
Lesung mit Diskussion: Ein Hörstück zu <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> (im<br />
Auftrag des mdr)<br />
Dr. Ruth Johanna Benrath<br />
Autorin von Lyrik, Prosa, Theaterstücken. Seit mehreren Jahren<br />
Hörspielautorin für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, 2020<br />
Auszeichung zum „Hörspiel des Jahres“. 2021 Lyrikpreis München.<br />
Um eine Begegnung mit <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> in die Gegenwart hinein<br />
zu ermöglichen, greift die Autorin Passagen aus seinem Werk auf,<br />
kontrastiert sie mit eigenen Sichtweisen, spinnt sie weiter und<br />
knüpft so spannende Verbindungen zwischen den Jahrhunderten.<br />
19. Dezember 2024, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des<br />
Barockhauses, Neißstraße 30, Görlitz<br />
Über die Natur des Bösen. Anmerkungen eines Psychiaters<br />
Dr. Dirk Schmoll, Chefarzt der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie<br />
am Städtischen Klinikum Görlitz<br />
Nach <strong>Böhme</strong> sind das Gute und das Böse im Menschen immer<br />
schon angelegt. Diese Auffassung scheint nicht so weit entfernt von<br />
der Freudschen Triebpsychologie, den widerstreitenden Kräften<br />
von Eros und Thanatos. Ist das Böse - psychologisch gesprochen:<br />
das Feindselig-Destruktive - also biologisch determiniert? Daran<br />
lässt sich mit guten Gründen zweifeln.<br />
43
VORSCHAU<br />
AUF 2025<br />
„BÖHME<br />
FÜR ALLE!“<br />
INTERNATIONALE<br />
JACOB BÖHME<br />
GESELLSCHAFT E.V.<br />
GÖRLITZER<br />
SAMMLUNGEN<br />
FÜR GESCHICHTE<br />
UND KULTUR
9. Januar 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
Was geschieht nach dem Tod? <strong>Böhme</strong>s Seelen- und Jenseitsvorstellung<br />
Dr. Giulia Baldelli<br />
Literaturwissenschaftlerin, Koordinatorin der <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-<br />
Forschungsstelle am Stuttgart Research Center for Text Studies.<br />
Ko-Herausgeberin des 2023 erschienen Bandes »Von der<br />
wahren Gelassenheit« der historisch-kritischen Gesamtausgabe<br />
der Schriften und Briefe <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s.<br />
Die Seele spielt in <strong>Böhme</strong>s Werk eine große Rolle und ist<br />
Hauptgegenstand seiner Schrift «Vierzig Fragen von der Seele»<br />
(1620). Besonders wichtig ist sie auch im Zusammenhang<br />
mit dem Jenseits und der Frage, wie sich der Übertritt vom<br />
irdisch-körperlichen Leben in die Ewigkeit gestaltet. Wie definiert<br />
<strong>Böhme</strong> die Seele und welche Funktionen kommen ihr in<br />
der ‘übersinnlichen’ Welt, im Leben nach dem Tod zu?<br />
45
23. Januar 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
Bloß gut, dass Gott auch böse ist.<br />
Prof. Dr. Thomas Elßner<br />
Seit 2005 ist er Militärseelsorger und Dozent am Zentrum Innere<br />
Führung in Koblenz. Sein Hauptforschungsgebiet ist die<br />
Rechtfertigung von Gewalt in biblischen Schriften.<br />
Woher kommt das Böse in der Welt. Diese Frage beschäftigt Menschen<br />
von alters her. Mehr noch – wozu ist das Böse gut? <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong><br />
hatte eine außergewöhnliche Erkenntnis. Gott an sich ist zwar<br />
gut, aber alle Dinge, die aus der von Gott verursachten Schöpfung<br />
hervorgehen, erfahren letztlich stets eine Scheidung in Gut und<br />
Böse. All dies ist in Gott selbst begründet. Beispiel gefällig? Gott<br />
lässt im Paradies (!) den Baum der Erkenntnis von Gut und Böse<br />
wachsen. An den Ästen dieses einen Baumes wachsen Früchte, die<br />
zur Erkenntnis von Gut und Böse verhelfen, auch wenn man nur<br />
eine davon isst. Ein Baum, eine Frucht tragen in sich Gut und Böse<br />
zugleich. Aber ohne Erkenntnis, keine Veränderung.<br />
6. Februar 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Böhme</strong>s und Heideggers Gespräche über Gelassenheit in Zeiten<br />
des Krieges<br />
Dr. Hans-Joachim Friedrich<br />
Ehemaliger Dozent für Ethik im Fachbereich Alten- und Krankenpflege<br />
in Aachen. Herausgeber der Bände 46 und 67 (Metaphysik<br />
und Nihilismus) der Martin Heidegger Gesamtausgabe.<br />
46
Im Krieg hat der Mensch sich selbst zum Feind gemacht, so<br />
die These <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s. Die Frage ist, ob und wie der Mensch<br />
aus dieser „ewigen Selbst-Feindschaft“ herausfinden kann. Für<br />
<strong>Böhme</strong> wie auch für Martin Heidegger gibt es letztlich nur<br />
einen Ausweg: nämlich indem er sich auf den Gang eines Gesprächs<br />
einlässt, der ein „Nicht-Wollen“ ist.<br />
6. März 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und der Krieg<br />
Dr. Günther Bonheim<br />
Promotion an der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule<br />
Aachen mit einer Dissertation über <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> (Zeichendeutung<br />
und Natursprache, 1991). Zahlreiche Publikationen<br />
zu <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>. Herausgeber der neuen Historisch-Kritischen<br />
Gesamtausgabe der Werke <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s.<br />
Mit Ausnahme seines ersten Werks, der „Morgenröte im Aufgang“,<br />
hat <strong>Böhme</strong> seine sämtlichen Schriften und alle von ihm<br />
erhaltenen Briefe in der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs verfaßt.<br />
Gleichwohl scheint ihn das Thema dort als Autor nicht<br />
allzu sehr zu beschäftigen. Ein Brief, der in die Gesamtausgabe<br />
seiner Werke nicht aufgenommen wurde, zeugt vom Gegenteil.<br />
47
20. März 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und die Bibel<br />
Prof. Jan Rohls<br />
Protestantischer Theologe, Autor zahlreicher Werke zur Theologiegeschichte<br />
sowie zu Kunst und Religion. Zuletzt Veröffentlichungen<br />
zu <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und seiner Rezeption.<br />
<strong>Böhme</strong> liest die Bibel durch eine andere Brille als die damals herrschende<br />
lutherische Theologie. Daher gelangt er auch zu anderen<br />
theologischen Schlüssen als sie. Der Vortrag will dies exemplarisch<br />
an zentralen Bibelstellen des Alten und Neuen Testaments veranschaulichen.<br />
3. April 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und die weibliche Seite Gottes<br />
Prof. em. Hans-Rüdiger Schwab<br />
Germanist und katholischer Theologe, Tätigkeiten im Kulturmanagement,<br />
Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, Redakteur<br />
beim Bayerischen Rundfunk. Professor für „Ästhetik und<br />
Kommunikation/Kulturpädagogik“ an der Katholischen Fachhochschule<br />
Nordrhein-Westfalen, Münster. Zahlreiche Fernsehfilme<br />
und -gespräche, Mitherausgeber der Großen Werkausgabe<br />
von Lou Andreas-Salomé.<br />
48
Die „Sophia“ wird in der jüdischen Bibel teils als Weisheit<br />
Gottes personifiziert. Als Medium sozusagen, durch das Gott<br />
sich selbst aus dem Urgrund hervorbringt, ordnet <strong>Böhme</strong> sie<br />
seinem Wesen selbst zu. Durch die Sophia verwirklicht und<br />
offenbart er sich. Als seine Schöpfung war auch der Mensch<br />
im Paradies mit männlichen und weiblichen Anteilen ausgestattet.<br />
Am Ende der Zeiten soll ihm diese Ganzheit wieder<br />
zuteilwerden. Auf anschauliche Weise wird der Vortrag den<br />
Spuren dieser Lehre des Görlitzer Denkers folgen.<br />
10. April 2025, 17.00 Uhr, im Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
Ein aufsteigender Qual-Fürst. Sozialkritik bei <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong><br />
Dr. Thomas Isermann<br />
Vorstand der <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Gesellschaft, Geschäftsführer in<br />
Handel und Logistik im Ruhestand, Germanist. Bereits 1984<br />
Magisterarbeit über <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>, zahlreiche Seminare und Publikationen<br />
zu <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und seiner Wirkung.<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> war ein Kritiker seiner Zeit und ihrer Obrigkeiten.<br />
Seine „Sozialkritik“ führt ihn zu einer Ethik, die das<br />
Zentrum seiner Philosophie berührt. Wir wollen einmal sehen,<br />
wie seine Kritik am Sozialverhalten und an den Zuständen in<br />
seiner Zeit sich in seine Philosophie einfügt und dadurch eine<br />
vielleicht überhistorische Aktualität erhält.<br />
49
BÖHME<br />
MEMORIAL<br />
FESTIVAL
<strong>Böhme</strong>MemorialFestival GörlitZgorzelec<br />
14. - 17. November 2024<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Haus, Muzeum Łużyckie, Zgorzelec<br />
Eröffnung<br />
14. Nov. 2024, 16:00 Uhr<br />
Vorträge (deutsch-polnisch) Muzeum Łużyckie, Zgorzelec<br />
16.15 Uhr Experte aus Polen<br />
17.15 Uhr Dr. Andreas Gauger (Berlin)<br />
15. November 2024, 17.00 Uhr,<br />
Miejski Dom Kultury Zgorzelec<br />
Ul Parkowa 1, 59-900 Zgorzelec<br />
Vortrag deutsch-polnisch<br />
„In der der Sprache der Natur. <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> als Dichter gelesen“<br />
Dr. h. c. theol. Christian Lehnert (Leipzig)<br />
15. November 2024, 17.45 Uhr<br />
„Ewiges Licht“ – 4 Vokalstimmen und Orgel<br />
15. November 2024, 18.00 Uhr<br />
Vernissage<br />
„Aurora oder Aufgang der Morgenröte – Bilder zu Jakob<br />
<strong>Böhme</strong>“<br />
Frank-Ole Haake (Dresden)<br />
51
Görlitzer<br />
Stadtrundfahrten<br />
im Cabrio-Bus oder mit<br />
dem Touri-Mobil<br />
AltstadtTour<br />
April - Oktober<br />
Nov. - Dez.<br />
10, 12, 14, 16 Uhr (tägl.) 10, 12, 14 Uhr (tägl.)<br />
Jan. - 14. März<br />
14 Uhr (tägl.)<br />
10, 12 Uhr (Samstagen)<br />
ab 15. März<br />
10, 12, 14 Uhr (tägl.)<br />
PanoramaTour<br />
April - Oktober<br />
10.30, 12.30, 14.30 Uhr (tägl.),<br />
ausser sonntags<br />
Live<br />
– live moderiert – bei uns!
in 90 Minuten Görlitz live erleben,<br />
mit Wissenswertem zur Stadt,<br />
viel Charme und jeder Menge Flair<br />
Treffpunkt:<br />
• AltstadtTour:<br />
Obermarkt am Reichenbacher Turm<br />
• PanoramaTour / FilmstadtTour:<br />
Obermarkt 29 am Napoleonhaus<br />
neben „Hotel Italia“<br />
spätestens 15 Minuten vor Abfahrt<br />
Preis je Tour:<br />
13,10 € pro Erwachsenen<br />
8,10 € pro Kind (4-12 Jahre)<br />
Dauer je Tour ca. 90 Minuten<br />
In den Wintermonaten wird je nach Witterung ein Bus eingesetzt.<br />
Die AltstadtTour wird im Linienverkehr betrieben.<br />
Buchen Sie jetzt unter<br />
www.stadtschleicher-goerlitz.de<br />
unter Tel. 03581 414163 oder<br />
direkt im Büro Obermarkt 13<br />
(am Reichenbacher Turm) 02826 Görlitz
LE<br />
SUN<br />
GEN
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
16. März 2024, 15.00 Uhr,<br />
Gleis 1 KulTourPunkt im Bahnhof Görlitz<br />
„EIN SCHUSTER REDET VON GOTT“<br />
aus „Die Schusterkugel“ von Susanne von Hoerner-Heintze,<br />
1.Teil<br />
Blanche Kommerell<br />
Daniela Niedel<br />
Im Rahmen des Festivals „dreyfach leben“<br />
27. April 2024, 18.00 Uhr, Apollo-Theater Görlitz<br />
„Himmelsboten“<br />
Was ist die Seele und Paradies?<br />
Szenische Lesung mit Texten von <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und Musik, mit<br />
anschließendem Gesprächsangebot.<br />
Im Rahmen des Festival „dreyfach leben“<br />
Karten über die Theaterkasse & an der Abendkasse 12 € / 9,50 €<br />
ermäßigt.<br />
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Im Rahmen des <strong>Böhme</strong>MemorialFestivals<br />
16. November 2024, 15.00 Uhr,<br />
Gleis 1 KulTourPunkt im Bahnhof Görlitz<br />
„EIN SCHUSTER REDET VON GOTT“<br />
aus „Die Schusterkugel“ von Susanne (Suse) v. Hoerner-Heintze, 2.<br />
Teil, Vortrag und Lesung<br />
Blanche Kommerell, Daniela Niedel<br />
Es liest Blanche Kommerell<br />
und stellt den zweiten Teil<br />
des Buches „Die Schusterkugel“<br />
von S. v. Hoerner-<br />
Heintze vor. Ergänzt wird<br />
die Lesung durch Zitate<br />
aus <strong>Böhme</strong>s Frühwerk. Es<br />
ist eine gemeinsame Reise<br />
durch sein Leben.<br />
Foto: privat<br />
Die Lesung findet in Kooperation<br />
mit Daniela Niedel<br />
statt.<br />
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<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
LeseReise zu <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> - online<br />
• immer am 17. eines Monats (von März bis November 2024)<br />
• es liest Eveline Krug<br />
• erscheint auf dem YouTube Kanal:<br />
ideenfluss e.V. KulTourPunkt play on station<br />
Frei nach dem Motto „Wer Reisen will, braucht gutes Schuhwerk“<br />
widmet die <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie dem Freidenker<br />
und Schumacher der Stadt Görlitz eine eigene Veranstaltungsreihe.<br />
Eine Reise, um sich über die Lektüre der Originaltexte<br />
seinem Leben und Werk zu nähern und so den großen Mystiker<br />
in sein Herz und in die heutige Zeit zu holen. Denn 400<br />
Jahre nach seinem Tod wartet so manche Lehre in <strong>Böhme</strong>s<br />
Werk, die für die Prüfungen der heutigen Zeit heilsam oder<br />
erhellend sein kann.<br />
Foto: KulturErbeForum (ideenfluß e.V.)<br />
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EVENTS
Ausstellungen<br />
6. Juli 2024, 10.00 - 19.00 Uhr,<br />
Brauner Hirsch, am Untermarkt Görlitz<br />
„<strong>Böhme</strong> und sein Fernweh“ virtuelle Ausstellung<br />
Andreas De Morales Roque<br />
Conny Wiesner<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
PhiloVortrag<br />
6. Juli 2024,<br />
10.30 - 13.00 Uhr,<br />
Brauner Hirsch, am Untermarkt<br />
Görlitz<br />
„Theater und Oper im<br />
Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund (1920-<br />
1924)“<br />
Jan Korthäuer, Klaus Weingarten<br />
Foto: StadtBILD-Verlag<br />
Stadtführung<br />
6. Juli 2024, 14.00 - 15.30 Uhr,<br />
Obermarkt, Georgbrunnen<br />
Foto: Helena Snoeijer<br />
„Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren“…<br />
Stadtführung mit Petrus<br />
Snoeijer<br />
Beginn: 14.00 Uhr Georg-<br />
Brunnen, Obermarkt<br />
Ankunft: 15.30 Uhr <strong>Böhme</strong>s-<br />
BottenBaum, Untermarkt<br />
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Fotos: Touristische Information Zgorzelec
Performance<br />
6. Juli 2024, 16.00 und 18.00 Uhr,<br />
Brauner Hirsch, am Untermarkt Görlitz<br />
„<strong>Böhme</strong> und sein Fernweh“ – Gesponnenes aus dem Nähkästchen<br />
Sascha Röhricht, Eveline Krug<br />
„(Wahr)Zeichen <strong>Böhme</strong>“<br />
Programm zum Tag des offenen Denkmals 2024<br />
Streifen e.V, ideenfluß e.V. & Muzeum ŁUŻYCKIE Zgorzelec<br />
Performance/<strong>Böhme</strong>Gang<br />
8. September 2024, 12.00 - 14.00 Uhr<br />
„Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren“ … zu <strong>Böhme</strong> Orten beiderseits der Neiße<br />
Künstler: Sascha Röhricht<br />
Picknick<br />
8. September 2024, 17.00 Uhr,<br />
Park Błachańca/Miejski Dom Kultury, Zgorzelec<br />
„ Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren“…<br />
„...mit Ausblick auf Alt Seidenberg!“ Musikalische Kaffeetafel<br />
Sascha Röhricht & weitere Künstler ideenfluß e.V. & Streifen e.V.<br />
Ein Görlitzer Schuhmacher wurde zum ersten Philosophen<br />
deutscher Sprache. Von den einen wurde er bekämpft und verachtet,<br />
von den anderen bewundert und verehrt. Gehen Sie<br />
mit <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> auf einen Rundgang durch Görlitz und erfahren<br />
Sie, wie es so weit kam.<br />
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MU<br />
SIK
Im Rahmen des Festivals „dreyfach leben“<br />
3. Mai 2024, 19.00 Uhr, Görlitzer Synagoge<br />
Klang der Mystik | Konzert<br />
Im Rahmen des Festival „dreyfach leben“<br />
Karten erhältlich im Kulturforum: 20 €, ermäßigt 17 €<br />
Im Programm „Klang der Mystik“ beschäftigen sich die drei<br />
Musiker des internationalen Ensemble „nu:n“ mit der Gedankenwelt<br />
mittelalterlicher Mystiker wie die, eines Meister<br />
Eckhart oder von Hildegard von Bingen bis Jakob <strong>Böhme</strong>. Inspirierende<br />
Texte und ein überirdisches Geflecht aus mittelalterlicher<br />
Musik, unerhörten Klängen, gehauchter Stimme und<br />
expressiven Improvisationen schaffen Raum für atemlose Stille<br />
und entspanntes Lauschen gleichermaßen.<br />
ensemble nu:n<br />
Cora Schmeiser (Rotterdam/D) Gesang/Rezitation<br />
Gert Anklam (Berlin) Saxophone<br />
Falk Zenker (Weimer) Gitarren/Liveelektronik<br />
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Sommermusik im Barockhof, Foto: Görlitzer Sammlungen
„Die Suchenden” im Rahmen der Sommermusik im Barockhof<br />
Eine Serenade mit Musikerinnen und Musikern der Neuen<br />
Lausitzer Philharmonie<br />
6. Juni, 8. Juni, 15. Juni, 2. Juli, 3. Juli, 7. Juli, jeweils 19.30 Uhr,<br />
Barockhaus, Neißstraße 30, Görlitz<br />
Vorverkauf: 20 €, ermäßigt 15 € | Abendkasse: 22 €, ermäßigt 17 €<br />
Vorverkauf an der Kasse des Gerhart-Hauptmann-Theaters, Demianiplatz<br />
2, Kartentelefon: 03581 474747, weitere Vorverkaufsstellen<br />
auf www.g-h-t.de | Abendkasse am Veranstaltungsort<br />
Mozart persönlich nannte seine Serenade in G-Dur „Eine<br />
kleine NachtMusick“ - ein Stück, das perfekt für einen lauen<br />
Sommerabend im Barockhof geeignet ist. Neben diesem Werk<br />
erklingen auch Stücke von Edvard Grieg, Igor Strawinsky und<br />
dem schlesischen Komponisten Salomon Jadassohn. Wie eine<br />
Nachtigall präsentiert sich die Flöte als zauberhaftes Soloinstrument.<br />
Eine Tänzerin wird diesen Konzertabend auch visuell<br />
zu einem besonderen Erlebnis machen. – Das moderierte Konzert<br />
nimmt inhaltlich Bezug auf den Mystiker und Philosophen<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und die Künstlervereinigung „Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bund“. Davon inspiriert, malt der Görlitzer Künstler Andreas<br />
Neumann-Nochten zu jedem Konzertabend live vor Publikum.<br />
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15. Juni 2024, 18.00 Uhr, Nikolaikirche Görlitz<br />
„Ewiges Licht, op. 125/ 2022“ - Motette für vier Vokalstimmen<br />
und Orgel nach Texten von <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und Christian<br />
Knorr von Rosenroth<br />
KMD Prof. Dr. phil. Neithard Bethke<br />
Motette für vier Vokalstimmen und Orgel nach Texten von<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> (um 1600) und Christian Knorr von Rosenroth<br />
(ca.1664). Der Komponist plant gemeinsam mit dem Vokalensemble<br />
seines Chores eine Uraufführung des Werks in Görlitz<br />
und Zgorzelec. In enger Anlehnung an einen Motettenabschnitt<br />
aus seinem Oratorium opus 100 „Lux aeterna“, der sich<br />
der musikalischen Ausdeutung eines prägnanten Textes von<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> widmet unter Verwendung eines großen Symphonieorchesters,<br />
Vokalsolisten und Chor, fertigte der Komponist<br />
eine Adaption und eine vollgültige, selbständige freie<br />
Bearbeitung an für vier Vokalstimmen und Orgel, die beginnen<br />
und einmünden mit dem wunderbaren Choral „Morgenglanz<br />
der Ewigkeit“ nach dem Text von Christian Knorr von<br />
Rosenroth aus dem Jahr 1664.<br />
Foto: Neithard Bethke (2024)<br />
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Ausstellungsimpressionen „Die Suchenden“ im Kaisertrutz, Görlitz, Fotos: Pawel Sosnowski
„Die Suchenden” im Rahmen des Lausitzer Musiksommers<br />
9. August 2024, 16.30 Uhr, im Kaisertrutz,<br />
Platz des 17. Juni 1, Görlitz<br />
Kuratorenführung mit Kai Wenzel<br />
Treffpunkt ist die Museumskasse im Kaisertrutz | Eintrittskarten<br />
im Kaisertrutz erhältlich: 8 €, 6 € ermäßigt, 4 € für Kinder ab 6 J.<br />
Kunsthistoriker und Kurator Kai Wenzel führt durch die Sonderausstellung<br />
»Die Suchenden. Die Kunst des Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Bundes«. Diese Führung wird im Rahmen des Lausitzer Musiksommers<br />
angeboten.<br />
Ausführlich erläutert er die Entstehung und Entwicklung<br />
dieses einzigartigen Künstlerbundes – der von 1920 bis 1924<br />
bestand und in Görlitz tätig war. Zudem gibt er Einblicke in<br />
das Werk und das Wirken seiner Mitglieder. Einige von ihnen<br />
ließen sich ihre Bilder durch die Musik „diktieren“: Es war Musik<br />
von Beethoven, Schumann, Grieg. Kunst und Musik bringt<br />
auch der Lausitzer Musiksommer zusammen. Freuen Sie sich<br />
auf einen kurzweiligen Rundgang, der einen eindrucksvollen<br />
Blick auf eine besondere Zeit der Kunst- und Kulturgeschichte<br />
eröffnet.<br />
Erstmals nach seiner Auflösung vor einhundert Jahren widmen<br />
sich die Görlitzer Sammlungen in dieser Sonderaustellung<br />
ausführlich dem Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bund. Ein weiterer Anlass<br />
für diese Schau ist der 400. Todestages des Görlitzer Theosophen<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> in diesem Jahr.<br />
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Franziska Pietsch, Violine, Foto: Tommaso Tuzj<br />
Maki Hayashida, Piano, Foto: odradek-records.com
„Klangbilder” im Rahmen des Lausitzer Musiksommers<br />
9. August 2024, 16.30 Uhr, Johannes-Wüsten-Saal des Barockhauses,<br />
Neißstraße 30, Görlitz<br />
Vom hörenden Sehen – ein klang- und farbenreiches Konzert<br />
in Reflexion auf die Kunst des Görlitzer Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes.<br />
Vorverkauf: 15 € | Alle Vorverkaufsstellen finden Sie unter<br />
http://www.lausitzer-musiksommer.de/eintrittskarten<br />
Abendkasse: 20 €, ermäßigt 15 €<br />
Es erklingen die Sonate F-Dur von Felix Mendelssohn Bartholdy,<br />
das Poème für Violine und Klavier von Ernest Chausson<br />
und die Violinsonate Nr. 3 c-Moll von Edvard Grieg.<br />
Die Musik des Konzerts ist reich an Bildern und Ausdruck und<br />
steht für inneren Aufbruch ihrer Schöpfer und Zeit: aus Romantik,<br />
Spätromantik hin zu lyrischen Impressionen geht sie<br />
ein Bündnis mit der Kunst ein.<br />
Es musizieren an diesem Abend für Sie: Franziska Pietsch,<br />
Violine | Maki Hayashida, Piano<br />
Musikalischer Stadtspaziergang<br />
17. August 2024, 15.00 Uhr, Start: Obermarkt Görlitz<br />
„Zwei Herren aus der Zeit gefallen!?“- ein musikalisches Tête<br />
à Tête mit Jakob <strong>Böhme</strong> und Franz Kafka<br />
Hans Narva, „Kommen und Gehen“ -<br />
Das Sechsstädtebundfestival! e.V.<br />
VIAREGIA Landesverband<br />
ideenfluß e.V./<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie<br />
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Im Rahmen des Lausitz Festival<br />
30. August 2024, 20.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
Konzert des A-Cappella-Ensembles „Sjaella“<br />
„Sjæl” ist das schwedische Wort für Seele, nach dem sich die<br />
Sängerinnen des Vokalsextetts Sjaella aus Leipzig benannt haben.<br />
Das Ensemble fasziniert durch klangliche Vielseitigkeit,<br />
Präzision und berührende Innigkeit. 2005 von Teenagern gegründet,<br />
gehören Sjaella heute zur Spitzenklasse der A-cappella-Szene,<br />
und die Lust der Sängerinnen am Singen ist unüberhörbar.<br />
Ihr Repertoire sprengt Stil- und Genregrenzen, immer<br />
sind sie musikalisch miteinander verbunden, als wären sie ein<br />
Klangkörper. Dabei verschmelzen die Stimmen und behalten<br />
zugleich ihren jeweils individuellen Charakter.<br />
Foto: Lara Müller<br />
72
7. September 2024, Nikolaikirche Görlitz<br />
Wohlgestimmte gebärende Harmoney‘ - „Annäherungen an<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>“ (2018)<br />
Sopran, Viola, Posaune, E-Gitarre und Orgel.<br />
Aufführung von Manfred Stahnke<br />
Komponist Manfred Stahnke schrieb für die Görlitzer Nikolaikirche<br />
ein Stück für Instrumente und Stimme zum Thema<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>. Ziel sollte es sein, eine neue Musik zu schaffen,<br />
die die wesentlichen Ideen <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s transportiert und für<br />
einen besonderen Raum in Görlitz bestimmt ist.<br />
Konzert<br />
17. November 2024, 16.00 Uhr, Frauenkirche Görlitz<br />
„Nun fahr ich hin ins Paradies“ - <strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Requiem<br />
von Friedrich Rothe und Dieter Liebig<br />
Konzert<br />
21. Dezember 2024, 20.00 Uhr, Gleis 1, Bahnhof Görlitz<br />
„Renaissance dark wave“ (Arbeitstitel)<br />
Texte von <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> und Musik aus der Zeit, aber diesmal<br />
keine leise Barock-Musik, sondern „Renaissance dark wave“ von<br />
der „Schoole of Nigth“ um Frank Pschichholz und Maria Skiba.<br />
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BÖHME<br />
GANG<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s Wohnhaus in Zgorzelc, Foto: Touristische Information Zgorzelec<br />
Auf dem Nikolaifriedhof in Görlitz bef<br />
indet sich die Grabstelle von <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>, Foto: StadtBILD-Verla
LD-Verlag<br />
Streifen e.V. &<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Akademie/ideenfluß e.V.<br />
Auf <strong>Böhme</strong>s Spuren…<br />
von <strong>Böhme</strong>sBottenBaum (Untermarkt)<br />
zu <strong>Böhme</strong>Orten<br />
immer am 17. eines Monats ab 17:00 Uhr<br />
von März bis Oktober 2024.<br />
17. November 2024 <strong>Böhme</strong>Gang, 20.00 Uhr<br />
<strong>Böhme</strong>sBottenBaum zum <strong>Böhme</strong>Grab<br />
Abschluss des „<strong>Böhme</strong>MemorialFestivals“ auf<br />
dem Nikolaifriedhof<br />
Künstler: Sascha Röhricht<br />
<strong>Jacob</strong>-<strong>Böhme</strong>-Denkmal im Park des Friedens Görlitz, Foto: StadtBILD-Verlag
FILM
4. August 2024, 11.00 Uhr, Nikolaikirche Görlitz<br />
Filmische Rekonstruktion der Beerdigung des Mitbegründers des<br />
Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes (1920-1924) Fritz Neumann-Hegenberg<br />
Veranstalter: <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>-Bund und<br />
Organisation zur Umwandlung des Kinos e.V.<br />
Die Beerdigung des Künstlers Fritz Neumann-Hegenberg, der<br />
am 2. August 1924 an Tuberkolose verstorben war, wollen wir<br />
als Zäsur und zugleich Schlusspunkt des Jakob-<strong>Böhme</strong>-Bundes<br />
aufgrund historischer Dokumente auf den Tag genau hundert<br />
Jahre danach, am Sonntag, dem 4. August 2024 erneut aufleben<br />
lassen und mittels der damals gebräuchlichen Analogfilmtechnik<br />
festhalten. Da es damals eine gut besuchte Veranstaltung<br />
war, bitten wir alle Görlitzer, uns bei dieser filmischen Rekonstruktion<br />
zu unterstützen und Trauerkleidung im Stil der<br />
20er Jahre zu tragen.<br />
Filme im Rahmen der Ausstellung „Lilienzeit“<br />
7. September 2024, 19.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
„Morgenröte im Aufgang“ Filmaufführung und Gespräch mit<br />
den Filmemachern Ronald Steckel und Klaus Weingarten<br />
18. Januar 2025, 17.00 Uhr, Schlesisches Museum zu Görlitz<br />
„<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> - Leben und Werk“ Filmaufführung und Gespräch<br />
mit dem Regisseur Łukasz Chwałko<br />
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KURS
20. September 2024, 16.00 - 19.00 Uhr,<br />
Volkshochschule Görlitz, Langenstraße 23 | Raum 02<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s Schrift „Von der Gnadenwahl“ (1623)<br />
Dr. Thomas Isermann (Dozent)<br />
Gebühr: 23 €<br />
21. September 2024, 9.00 - 13.00 Uhr,<br />
Volkshochschule Görlitz, Langenstraße 23 | Raum 02<br />
<strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s Schrift „Von der Gnadenwahl“ (1623)<br />
Dr. Thomas Isermann (Dozent)<br />
Gebühr: 23 €<br />
Das mit Abstand umfangreichste Werk <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>s ist das<br />
„Mysterium Magnum“ von 1623. Auf rund 900 Seiten kommentiert<br />
<strong>Böhme</strong> die Themen des ersten Buches Mosis, der sogenannten<br />
„Genesis“. Genesis heißt „Entstehung“: Nicht nur<br />
diejenige der Natur, auch die des Menschen. Auch das Böse<br />
ist “entstanden“. Es beschäftigt <strong>Böhme</strong> außerordentlich, wie<br />
bereits in der Entstehung schon Vernichtung und Untergang<br />
etwa von ganzen Städten angelegt ist, so dass „das Erste Buch<br />
Mosis“ umfassend den Beginn und den Untergang meint.<br />
Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Alle Text-Auszüge, die<br />
wir gemeinsam besprechen wollen, werden als Kopien zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
79
EX<br />
KUR<br />
SION
23. August 2024, Start der Exkursion 13.00 Uhr am Demianiplatz<br />
Exkursion zu Lebens- und Wirkungsorten von <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong>:<br />
Seidenberg (heute Zawidów; der Geburtsort <strong>Böhme</strong>s) Schönberg<br />
(Sulików) und Leopoldshain (Łagów).<br />
Veranstalter: Kulturreferat für Schlesien und<br />
Kirchliche Stiftung Evangelisches Schlesien, Görlitz<br />
In Alt Seidenberg, heute Stary Zawidów, steht das Geburtshaus<br />
von Jakob <strong>Böhme</strong>, dessen Gedanken die Menschen auf der<br />
ganzen Welt bis heute faszinieren. Im Jahre 1575 kam <strong>Böhme</strong><br />
zur Welt. Er stammte aus einer alt eingesessenen lutherischen<br />
Bauernfamilie aus Alt Seidenberg in der Oberlausitz. Von Beruf<br />
war er Schuhmacher, obwohl er vor allem als Mystiker und<br />
Theosoph in die Geschichte der menschlichen Gedankenwelt<br />
eingegangen ist. Abraham von Franckenberg, der erste Biograph<br />
des lausitzischen Mystikers, beschreibt <strong>Böhme</strong>s Eltern,<br />
Jakob und Ursula, als arme und bescheidene Bauern von deutschem<br />
Schlag. Jakobs Großvater, Ambrosius <strong>Böhme</strong>, war in Alt<br />
Seidenberg Dorfschöffe und ist 1563 gestorben. Der Vater des<br />
Philosophen, ebenfalls Jakob, war Schöffe in Seidenberg und<br />
ist 1618 gestorben. Im Januar 1619 haben seine Erben (darunter<br />
auch Jakob <strong>Böhme</strong>) ihre Rechte für 600 Mark an den jüngsten<br />
Bruder Michael abgetreten.<br />
Die Geburtsstätte <strong>Jacob</strong> <strong>Böhme</strong> in Alt Seidenberg.<br />
Fotos: © Robert Scholz (links) StadtBILD-Verlag<br />
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Foto: © Michael Prochnow<br />
Auf Jakob <strong>Böhme</strong>s Spuren zum Schloss Leopoldshain (Łagów)<br />
Schloss Lagów ist eine weitere Station auf dem Jakob-<strong>Böhme</strong>-<br />
Rundweg. Denn Karl Ender von Sercha, im ersten Viertel des 17.<br />
Jahrhunderts Eigentümer des Gutshofs, war der erste Förderer<br />
des berühmten Mystikers <strong>Böhme</strong>, der 1575 als Hannus Beheme in<br />
Seidenberg geboren wurde, später das Handwerk des Schusters<br />
betrieb und schließlich als Philosoph 1624 in Görlitz verstarb. Als<br />
<strong>Böhme</strong> zwischen dem 27. Januar 1611 und dem 3. Juni 1612 sein<br />
berühmtes kritisches Werk „Aurora“ schrieb, gab er es von Sercha<br />
zur Abschrift. Der verbreitete es im Freundeskreis und machte es<br />
auf diese Weise weit über die Grenzen von Niederschlesien hinaus<br />
schnell bekannt. <strong>Böhme</strong> gewann viele Freunde, darunter auch<br />
andere in Niederschlesien ansässige Gutsherren, machte sich aber<br />
auch erbitterte Feinde wie den Görlitzer Pfarrer Gregor Richter.<br />
Der fanatische orthodoxe Lutheraner ließ das originale Manuskript<br />
von „Aurora“ konfiszieren und <strong>Böhme</strong> schließlich verhaften.<br />
Freigelassen wurde er nur unter der Bedingung, zu schweigen<br />
und fortan allein seinem Schusterhandwerk nachzugehen. Erst<br />
nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges konnte von Sercha<br />
„Meister Jakob“ zum Weiterschreiben überreden. Auf Schloss Leopoldshain<br />
redigierte <strong>Böhme</strong> dann sein „De tribus principiis“ (Die<br />
Beschreibung der drei Prinzipien göttlichen Wesens).<br />
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