07.06.2024 Aufrufe

Das MesseMagazin zur jobmesse münster 2024

Willkommen zur 17. jobmesse münster am 15./16. Juni 2024 im Messe und Congress Centrum Halle Münsterland. Mit über 150 regional, national und international tätigen Ausstellern und tausenden neuen Karrierechancen für Messegäste vom Schüler bis zum Ingenieur!

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36 17. <strong>jobmesse</strong> <strong>münster</strong><br />

Anzeigen-Sonderveröffentlichung ·12. Juni <strong>2024</strong><br />

NeuerJob ohneVorstellungsgespräch<br />

Was kannOpen Hiring?<br />

Keine Anschreiben verfassen,keine Bewerbungsgesprächeführen: <strong>Das</strong> Recruiting-Konzept Open Hiring soll beides überflüssig machen.<br />

Foto:dpa/Bernd Diekjobst<br />

Einen Job bekommen,<br />

ganz ohne Vorstellungsgespräch<br />

und Auswahlprozess:<br />

<strong>Das</strong> soll das Recruiting-Konzept<br />

Open Hiring<br />

möglich machen. Klingtungewöhnlich?<br />

Ist es auch. Soll<br />

eine Stelle besetzt werden,<br />

sieht das Verfahren schließlich<br />

oftsoaus: Die Personalabteilung<br />

prüft eingehende Bewerbungen,<br />

leitet sie, wenn<br />

alles passt, andie Fachabteilungen<br />

weiter. Dort beratschlagen<br />

die Verantwortlichen<br />

untereinander, obdiese<br />

Kandidatin oder jener Kandidat<br />

die richtige Wahl sein<br />

könnte. Anschließend stehen<br />

Vorstellungsgespräche an.<br />

Und schon wieder Beratungen:<br />

Diese Kandidatin oder<br />

besser jene?<br />

Dann eine Zusage geben,<br />

Absagen verschicken, für den<br />

Job geeignete Bewerber auf<br />

eine Warteliste setzen und so<br />

weiter und so fort.Ein Manko<br />

bei solchen Auswahlverfahren:<br />

Neben all dem Zeitaufwand<br />

ist dieGefahr groß, dass<br />

von Arbeitgeberseite unbewusst<br />

Vorurteile indie Personalentscheidung<br />

einfließen –<br />

und eine eigentlich gute Besetzung<br />

für den Job ihn womöglich<br />

nicht bekommt. Solche<br />

Fehlentscheidungen soll<br />

Open Hiring vermeiden. Was<br />

steckt also dahinter? Antwortenauf<br />

diewichtigsten Fragen.<br />

• Was genau versteht man<br />

unter Open Hiring?<br />

Die Open-Hiring-Idee<br />

stammt aus den USA. Eine<br />

Großbäckerei für Brownies<br />

setzt hier beispielsweise seit<br />

Anfang der 1980er Jahre bei<br />

der Besetzung von Stellen auf<br />

offene Verfahren. Konkret<br />

heißt das: „Freie Stellen<br />

werden ohne Auswahlverfahren<br />

besetzt“, sagt Monika V.<br />

Kronbügel, Gesamtvorstandsmitglied<br />

des Bundesverbands<br />

der Personalmanager (BPM).<br />

Die Stelle wird ausgeschrieben,<br />

und dieerste,oft über ein<br />

elektronisches Formular eingehende<br />

Bewerbung kommt<br />

zum Zug.<br />

Es gilt also: „first come, first<br />

served“, heißt es im Online-<br />

Magazin „Faktor A“ der Bundesagentur<br />

für Arbeit. Haben<br />

sich weitere Personen beworben,<br />

wird eine Nachrückerliste<br />

angelegt. Arbeitgebersollen<br />

so möglichst unvoreingenommen<br />

auf begabte Beschäftigte<br />

treffen. Alter, Geschlecht, Aussehen,<br />

Herkunft – all solche<br />

Faktoren, die bei einem Vorstellungsgespräch<br />

auffallen<br />

undeine Entscheidungbeeinflussen<br />

können, fallen dabei<br />

weg.<br />

• Wie verbreitet ist Open<br />

Hiring?<br />

„OpenHiring ist bisher eher<br />

ein Randphänomen“,sagtProfessor<br />

Enzo Weber vom Institut<br />

für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung<br />

(IAB) in Nürnberg.<br />

Ihm zufolge haben bislang<br />

nur einige Prozent der<br />

Arbeitgeber auf das Instrument<br />

OpenHiring gesetzt.<br />

Allerdings könnte sich das<br />

Open Hiring künftig auch<br />

hierzulande mehr und mehr<br />

durchsetzen. „Der teils ausgeprägte<br />

MangelanArbeits- und<br />

Fachkräften zwingt quasi dazu“,<br />

so Kronbügel, CEO beim<br />

Consultingunternehmen Global<br />

Division in Hamburg. <strong>Das</strong><br />

Open Hiring ist schnell und<br />

verzichtet darauf, Standards<br />

zu prüfen, die esmöglicherweise<br />

verhindern, dass die<br />

Stelle überhaupt besetzt<br />

werden kann.<br />

Ideal sei es, wenn es um<br />

einen Arbeitsplatz beispielsweise<br />

im Facility Management<br />

geht oder umJobs als<br />

Kraftfahrerin oder Lagerist.<br />

Andererseits eigne sich Kronbügel<br />

zufolge das Open Hiring-Verfahren<br />

nicht für jede<br />

Branche–undvor allemnicht<br />

für höhere Positionen.<br />

Arbeitsplätze mit komplexeren<br />

Anforderungen, etwa für<br />

Medizinerinnen oder für Juristen,<br />

ließen sich nicht über<br />

das Open Hiring-Verfahren<br />

besetzen.<br />

• Was spricht für Open Hiring,was<br />

dagegen?<br />

Weber zufolge könne sich<br />

Open Hiringpositivauf dieDiversität<br />

auswirken. Ein weiterer<br />

Vorteil: „Mögliche Lücken<br />

im Lebenslauf sind irrelevant,<br />

weil sie im Bewerbungsprozess<br />

erst gar nicht Thema<br />

sind“, erklärt Kronbügel. So<br />

lässt sich verhindern, dass<br />

Menschen mit diesen in eine<br />

bestimmte Schublade gesteckt<br />

werden.<br />

Dochesgibt auch Nachteile.<br />

Der wesentliche: Wichtige Informationen<br />

darüber, wie gut<br />

eine Person <strong>zur</strong> Stelle passt,<br />

werden nicht wahrgenommen.<br />

„Dementsprechend hat<br />

Open Hiring in Reinform bei<br />

komplexerenStellen auch weniger<br />

Potenzial als bei Stellen<br />

mit einfacheren Anforderungen“,soWeber.<br />

Er geht davon aus, dass das<br />

Prinzip eher als Mischform<br />

zukunftsfähig ist. Sodass Bewerbungs-<br />

und Auswahlprozessenicht<br />

komplettentfallen,<br />

aber stark vereinfacht und digitalisiert<br />

werden. Ein weiterer<br />

Nachteil ist aus Sicht von<br />

Weber, dass das Prinzip „wer<br />

zuerst kommt, mahlt zuerst“<br />

nicht unbedingt Chancengleichheitimpliziert.<br />

• Was sollten Unternehmer<br />

und Bewerber beim Open<br />

Hiringbeachten?<br />

Unternehmen müssen darauf<br />

achten, dass die Stellenausschreibung<br />

klar beschreibt,<br />

welche Anforderungen<br />

Menschen auf Jobsuche<br />

erfüllenmüssen –und welche<br />

Aufgaben auf sie zukommen.<br />

„Malerisch-blumige Umschreibungen<br />

ergeben andieser<br />

Stelle keinen Sinn, in der<br />

Ausschreibung müssen Faktenstehen“,soKronbügel.(dpa)

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