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architektur FACHMAGAZIN Ausgabe 3 2024

Neue Lösungsansätze müssen her Das vergangene Jahr markierte einen beispiellosen Einbruch in der Wohnbautätigkeit Österreichs. Mit einem Rückgang von einem Viertel der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr erreichte die Zahl der geplanten Wohneinheiten einen Tiefpunkt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2010. Gegenüber den Spitzenjahren 2017 und 2019 verzeichnete die Statistik Austria sogar einen Rückgang von rund 46 Prozent. Die Gründe dafür sind vielschichtig, wobei hohe Zinssätze und steigende Baupreise die Hauptfaktoren bilden, die die Bauinvestitionen bremsen. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf den Wohnbau selbst, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang im gemeinnützigen Wohnbau, der normalerweise als eine wichtige Säule für die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum gilt. Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger geförderte Wohnungen fertiggestellt, und auch für die kommenden Jahre wird ein negativer Ausblick prognostiziert. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen sind alarmierend. Die hier beschriebene Problematik erfordert nicht nur eine intensive Ausein­andersetzung mit den ökonomischen Faktoren, sondern auch eine Neuausrichtung in Bezug auf Architektur und die zugrundeliegenden Baukonzepte. Politische Interventionen allein werden das Problem nicht lösen können, und eine Rückkehr zur Null-Zins-Politik gilt in näherer Zukunft als überaus unwahrscheinlich. Daran festzuhalten, einfach so weiterbauen zu wollen wie bisher und auf das Beste zu hoffen, klingt nach einer schlechten Option. Nachhaltiges Bauen, Flexibilität im Wohnbau, gemeinschaftliches Wohnen und die Integration moderner Bautechniken sowie groß angelegter Vorfertigung sind nicht mehr nur Visionen, sondern dringend benötigte Lösungsansätze mit besonders hohem Potenzial. Bei der Auswahl der vorgestellten Wohnbauprojekte dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, diesen Ansprüchen möglichst gerecht zu werden.

Neue Lösungsansätze müssen her

Das vergangene Jahr markierte einen beispiellosen Einbruch in der Wohnbautätigkeit Österreichs. Mit einem Rückgang von einem Viertel der Baugenehmigungen im Vergleich zum Vorjahr erreichte die Zahl der geplanten Wohneinheiten einen Tiefpunkt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2010. Gegenüber den Spitzenjahren 2017 und 2019 verzeichnete die Statistik Austria sogar einen Rückgang von rund 46 Prozent.

Die Gründe dafür sind vielschichtig, wobei hohe Zinssätze und steigende Baupreise die Hauptfaktoren bilden, die die Bauinvestitionen bremsen. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen, nicht nur auf den Wohnbau selbst, sondern auch auf die Gesellschaft als Ganzes. Besonders besorgniserregend ist der Rückgang im gemeinnützigen Wohnbau, der normalerweise als eine wichtige Säule für die Schaffung von erschwinglichem Wohnraum gilt. Im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger geförderte Wohnungen fertiggestellt, und auch für die kommenden Jahre wird ein negativer Ausblick prognostiziert. Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen sind alarmierend.
Die hier beschriebene Problematik erfordert nicht nur eine intensive Ausein­andersetzung mit den ökonomischen Faktoren, sondern auch eine Neuausrichtung in Bezug auf Architektur und die zugrundeliegenden Baukonzepte. Politische Interventionen allein werden das Problem nicht lösen können, und eine Rückkehr zur Null-Zins-Politik gilt in näherer Zukunft als überaus unwahrscheinlich. Daran festzuhalten, einfach so weiterbauen zu wollen wie bisher und auf das Beste zu hoffen, klingt nach einer schlechten Option. Nachhaltiges Bauen, Flexibilität im Wohnbau, gemeinschaftliches Wohnen und die Integration moderner Bautechniken sowie groß angelegter Vorfertigung sind nicht mehr nur Visionen, sondern dringend benötigte Lösungsansätze mit besonders hohem Potenzial.
Bei der Auswahl der vorgestellten Wohnbauprojekte dieser Ausgabe haben wir uns bemüht, diesen Ansprüchen möglichst gerecht zu werden.

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<strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

WISSEN, BILDUNG, INFORMATION FÜR DIE BAUWIRTSCHAFT<br />

Erscheinungsort Vösendorf, Verlagspostamt 2331 Vösendorf. P.b.b. 02Z033056; ISSN: 1606-4550<br />

03<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

April/Mai <strong>2024</strong><br />

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3<br />

Editorial<br />

Neue Lösungsansätze müssen her<br />

Das vergangene Jahr markierte einen beispiellosen Einbruch in der Wohnbautätigkeit<br />

Österreichs. Mit einem Rückgang von einem Viertel der Baugenehmigungen<br />

im Vergleich zum Vorjahr erreichte die Zahl der geplanten Wohneinheiten<br />

einen Tiefpunkt seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2010. Gegenüber den<br />

Spitzenjahren 2017 und 2019 verzeichnete die Statistik Austria sogar einen Rückgang<br />

von rund 46 Prozent.<br />

Die Gründe dafür sind vielschichtig, wobei<br />

hohe Zinssätze und steigende Baupreise<br />

die Hauptfaktoren bilden, die die Bauinvestitionen<br />

bremsen. Diese Entwicklung hat<br />

weitreichende Auswirkungen, nicht nur<br />

auf den Wohnbau selbst, sondern auch<br />

auf die Gesellschaft als Ganzes. Besonders<br />

besorgniserregend ist der Rückgang im<br />

gemeinnützigen Wohnbau, der normalerweise<br />

als eine wichtige Säule für die Schaffung<br />

von erschwinglichem Wohnraum gilt.<br />

Im vergangenen Jahr wurden deutlich<br />

weniger geförderte Wohnungen fertiggestellt,<br />

und auch für die kommenden Jahre<br />

wird ein negativer Ausblick prognostiziert.<br />

Die Auswirkungen dieser Entwicklung auf<br />

die Verfügbarkeit von bezahlbarem Wohnraum<br />

für einkommensschwächere Bevölkerungsgruppen<br />

sind alarmierend.<br />

Die hier beschriebene Problematik erfordert<br />

nicht nur eine intensive Auseinandersetzung<br />

mit den ökonomischen<br />

Faktoren, sondern auch eine Neuausrichtung<br />

in Bezug auf Architektur und die zugrundeliegenden<br />

Baukonzepte. Politische<br />

Interventionen allein werden das Problem<br />

nicht lösen können, und eine Rückkehr<br />

zur Null-Zins-Politik gilt in näherer Zukunft<br />

als überaus unwahrscheinlich. Daran<br />

festzuhalten, einfach so weiterbauen<br />

zu wollen wie bisher und auf das Beste zu<br />

hoffen, klingt nach einer schlechten Option.<br />

Nachhaltiges Bauen, Flexibilität im<br />

Wohnbau, gemeinschaftliches Wohnen<br />

und die Integration moderner Bautechniken<br />

sowie groß angelegter Vorfertigung<br />

sind nicht mehr nur Visionen, sondern<br />

dringend benötigte Lösungsansätze mit<br />

besonders hohem Potenzial.<br />

Bei der Auswahl der vorgestellten Wohnbauprojekte<br />

dieser <strong>Ausgabe</strong> haben wir<br />

uns bemüht, diesen Ansprüchen möglichst<br />

gerecht zu werden. Das klassische<br />

Einfamilienhaus wird zur Lösung des<br />

Wohnbauproblems nur wenig beitragen<br />

können. Doch auch ein paar ausgewählte<br />

Exemplare dieser Spezies wollten wir Ihnen<br />

nicht vorenthalten. Denn gerade im<br />

privaten Umfeld zeigt sich häufig größerer<br />

Mut zu neuen Ideen. Im Kleineren lassen<br />

sich unorthodoxe Baupraktiken leichter<br />

umsetzen, der Bestand besonders gut<br />

einbinden oder es kann mit neuen Materialien<br />

experimentiert werden. Es ist immer<br />

wieder bemerkenswert, was kreative Architekturschaffende<br />

mit diesen Freiheiten<br />

anzustellen wissen.<br />

Andreas Laser<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

4<br />

Inhalt<br />

Editorial 03<br />

Magazin 08<br />

Das Stadtchamäleon 28<br />

Wettbewerb / Münster /<br />

Albert Wimmer ZT-GmbH<br />

Einfacher geht’s (n)immer 30<br />

Wohnen in Bad Aibling /<br />

Bad Aibling, Bayern /<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Passiver Klimapuffer 36<br />

47 Sozialwohnungen in Torre Baró /<br />

Barcelona, Spanien /<br />

dataAE, narch & maira arquitectes<br />

Effizient, funktional 42<br />

und flexibel<br />

ParkLife / Melbourne, Australien /<br />

Austin Maynard Architects<br />

Dynamisches Ensemble 48<br />

Wohn- und Geschäftsbau Pünktchen<br />

und Anton / Wien /<br />

Freimüller Söllinger Architektur<br />

Die Verwandlung 54<br />

Haus mit Veranda /<br />

Engerwitzdorf, Österreich /<br />

mia2 Architektur<br />

Wohnen im Gewächshaus 60<br />

Green House / Haringey, London /<br />

Hayhurst & Co Architects<br />

Naturstein 66<br />

Produkt News 76<br />

edv 102<br />

BMSP-Software:<br />

Büro und Projekte auf dem Schirm<br />

30<br />

42<br />

54<br />

36<br />

48<br />

60<br />

MEDIENINHABER UND HERAUSGEBER Laser Verlag GmbH; Ortsstraße 212/2/5, 2331 Vösendorf, Österreich<br />

CHEFREDAKTION Andreas Laser (andreas.laser@laserverlag.at) n REDAKTION DI Linda Pezzei, Edina Obermoser, Roland Kanfer, DI Marian Behaneck<br />

LTG. PRODUKTREDAKTION Nicolas Paga (nicolas.paga@laserverlag.at) Tel.: +43-1-869 5829-14 n MEDIASERVICE Manuel Katsikopoulos (manuel.k@laserverlag.at)<br />

GRAFISCHE GESTALTUNG & WEB Andreas Laser n LEKTORAT Mag. Heidrun Schwinger n DRUCK Bauer Medien & Handels GmbH<br />

GESCHÄFTSLEITUNG Silvia Laser (silvia.laser@laserverlag.at)<br />

ABONNEMENTS Abonnement (jeweils 8 <strong>Ausgabe</strong>n/Jahr): € 109,- / Ausland: € 133,-, bei Vorauszahlung direkt ab Verlag n Studentenabonnement (geg. Vorlage einer gültigen Inskriptionsbestätigung):<br />

€ 75,- / Ausland: € 105,- (Das Abonnement verlängert sich automatisch, sofern nicht mind. 6 Wochen vor Erscheinen der letzten <strong>Ausgabe</strong> eine schriftliche Kündigung bei uns einlangt.)<br />

EINZELHEFTPREIS € 15,- / Ausland € 20,- n ABOSERVICE office@laserverlag.at<br />

BANKVERBINDUNG BAWAG Mödling, Konto Nr. 22610710917, BLZ 14000, IBAN AT 87 1400022610710917, BIC BAWAATWW n Bank Austria, Konto Nr. 51524477801, BLZ 12000<br />

IBAN AT 231200051524477801, BIC BKAUTWW; UID-Nr. ATU52668304; DVR 0947 270; FN 199813 v; n ISSN: 1606-4550<br />

Mit ++ gekennzeichnete Beiträge und Fotos sind entgeltliche Einschaltungen. Die Redaktion haftet nicht für unaufgefordert eingesandte Manuskripte und Fotos. Berichte, die nicht von einem Mitglied<br />

der Redaktion gekennzeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Das Magazin und alle in ihm enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

8<br />

Magazin<br />

A.I.-Kollektion von Kartell<br />

© Kartell © Ton<br />

Kollektion 314 von Ton<br />

Milan Design Week <strong>2024</strong><br />

1961 fand in Mailand auf dem Messegelände Rho Fiera die erste Möbelmesse unter<br />

dem Namen Salone del Mobile statt. Mittlerweile als Milan Design Week bekannt,<br />

hat sich die jährlich stattfindende Veranstaltung zu dem internationalen Branchentreffen<br />

schlechthin entwickelt – und mit dem Fuorisalone fast die gesamte<br />

Stadt für sich erobert.<br />

Text: Linda Pezzei<br />

Die Messe als Trendbarometer<br />

1.950 Aussteller aus 35 Ländern präsentierten im<br />

Rahmen der Möbelmesse sowie der beiden Biennalen<br />

EuroCucina – der internationalen Ausstellung für<br />

Küchenmöbel – und der internationalen Badezimmer<br />

Ausstellung ihre Neuheiten. Der SaloneSatellite widmete<br />

sich wie bereits die Jahre zuvor aufstrebenden<br />

Nachwuchstalenten und war wieder eine gelungene<br />

Ergänzung der etablierten Hersteller. Erkennbare<br />

Trends für diese Saison: back to the Seventies wie<br />

mit Minottis modularem Sitzsystem Supermoon von<br />

Giampiero Tagliaferri, softe Formen und kuschelige<br />

Textilien wie Bouclé für indoor und outdoor sowie KI<br />

und Art Pieces.<br />

Wie sich die Möglichkeiten der künstlichen Intelligenz<br />

smart auf Möbelentwürfe ummünzen lassen, zeigt die<br />

A.I.-Kollektion, die der Designer Philippe Starck mit<br />

Kartell entwickelt hat. Die Serie umfasst neben einem<br />

Stuhl und Sessel auch eine Konsole – allesamt mittels<br />

einer KI als Antwort auf den Input des Designers und<br />

das Know-how des Unternehmens kreiert. So lässt<br />

sich Kreativität zwar nicht künstlich ersetzen, der<br />

Prozess des Prototypings und der Konstruktion aber<br />

beschleunigen. Der scheinbar niemals alternde Bugholzmöbelhersteller<br />

TON schaffte es wieder einmal,<br />

sich neu zu erfinden. Das tschechische Traditionsunternehmen<br />

präsentierte zwei Neu-Interpretationen<br />

der Stuhl-Ikone 14: die skulpturale, knallblaue „Ode an<br />

den Stuhl 14“ des Designers Jiri Krejcirik sowie die alltagstauglichere<br />

Kollektion 314 des schwedischen Design<br />

Studios Claesson Koivisto Rune, deren Stuhl aus<br />

nur fünf Holzteilen und acht Schrauben besteht. u<br />

© Jiri Krejcirik for Ton


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

10<br />

Magazin<br />

Installation Re/Creation von Maxim Velčovský Installation Bioismus von Aljoscha<br />

© Lasvit © Aljoscha<br />

Die Messe als Laboratorium für Experimente<br />

Im Sinne der Experimentierfreude und des Anregens<br />

von Gedankenspielen und Diskussionen gab es rund<br />

um den Salone wieder zahlreiche beeindruckende Installationen<br />

und Ausstellungen zu sehen. Herausragend:<br />

die von Maxim Velčovský konzipierte Installation<br />

Re/Creation aus großformatigen Glaselementen<br />

im Palazzo Isimbardi, für die der Leuchtenhersteller<br />

Lasvit den von der Design-Community während der<br />

Mailänder Designwoche vergebenen Fuorisalone<br />

Award <strong>2024</strong> einheimsen durfte. Nicht weniger poetisch<br />

gestaltete sich die Installation Bioismus des ukrainischen<br />

Künstlers Aljoscha in der Galerie Tempesta<br />

und der Kirche Santa Maria degli Angeli. Die Werke<br />

aus Acrylglas sollen ein Zeugnis der Mutationen und<br />

der daraus resultierenden Schönheit sein und eine<br />

Welt aufzeigen, die frei von Leid ist.<br />

Bereits zum zweiten Mal in Folge veranstaltete Kia<br />

während der Milan Design Week die Ausstellung Opposites<br />

United. Diesmal in Kooperation mit Zero und<br />

unter dem Titel „Intersections Beyond Boundaries“.<br />

Visuelle Installationen, Live-Musik-Performances mit<br />

Künstlern wie Oliver Coates und Vorträge bildeten<br />

einen spannenden Dialog rund um das Spielfeld an<br />

Gegensätzlichkeiten. Auch Österreich zeigte Präsenz<br />

in Mailand – sei es in Form von begehbaren Interventionen<br />

wie „The Art of Dreams“ von Numen / For Use<br />

im Palazzo Clerici oder dem eigenen Design Hotspot<br />

im Design Palazzo Austria. 30.000 Besucher:innen<br />

kamen in den Centro Congressi Fondazione Cariplo<br />

mit seinem einladenden Garten inmitten der Stadt.<br />

Zu sehen gab es zuvor kuratierte Exponate von 30<br />

österreichischen Designer:innen und Möbelherstellern.<br />

Darunter den von Lucie Koldova für Team7 gestalteten<br />

Sessel Elliot und den von EOOS für Hussl<br />

entworfenen stapelbaren Stuhl ST8. Die Ausstellungsgestaltung<br />

stammte aus der Feder des Wiener<br />

Design Studios Vasku & Klug. Das Konzept basierte<br />

auf dem Wunsch, das geschichtsträchtige österreichische<br />

Design an einem historischen Ort voller<br />

Charme in Szene zu setzen.<br />

•<br />

Design Palazzo Austria<br />

Opposites United von Kia in Kooperation mit Zero<br />

© Carlo Francesco Amoroso<br />

© Kia


Spinpark Eiche Avorio in einer lebhaften Sortierung


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

12<br />

Magazin<br />

Lichtdurchflutetes<br />

Stadtwohnhaus<br />

Im Herzen Wiens, zwischen der lebhaften Schönbrunner Straße und der rechten<br />

Wienzeile, erhebt sich ein neues Wohnhaus, geplant vom renommierten Wiener<br />

Architekturbüro GERNER GERNER PLUS. In einem Zeitraum von nur zwei Jahren<br />

entstand ein Bauwerk, das die Bedürfnisse seiner Bewohner:innen und die des<br />

Auftraggebers in harmonischer Einheit zu verbinden weiß.<br />

Fotos: Matthias Raiger<br />

Mit einer bebauten Fläche von 668 m² und einer Nutzfläche<br />

von rund 3.600 m² bietet das Gebäude Raum<br />

für insgesamt 60 Mietwohnungen. Diese Wohnungen,<br />

ausgerichtet zu beiden Straßenseiten hin, zeichnen<br />

sich besonders durch ihre großzügigen Verglasungen<br />

aus, die eine Fülle von natürlichem Licht in die<br />

Räume strömen lassen. Jede Einheit verfügt zudem<br />

über Freiflächen in Form von Balkonen und Loggien,<br />

die nicht nur den Bewohnern Rückzugsorte im Freien<br />

bieten, sondern auch die Fassaden des Gebäudes<br />

mit Leben erfüllen. Das Gebäude ist sowohl von der<br />

Schönbrunner Straße, durch den Haupteingang, als<br />

auch von der Rechten Wienzeile aus zu begehen und<br />

hat demzufolge nicht nur eine primäre Schauseite. u


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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

14<br />

Magazin<br />

Die ästhetische Gestaltung des Wohnhauses verbindet<br />

auf gelungene Weise verschiedene Materialien:<br />

Weißer Beton und breite Glasflächen verleihen dem<br />

Bauwerk eine leuchtende Eleganz, während hochwertiges<br />

Holz, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich,<br />

eine warme Atmosphäre schafft. Holzgitter<br />

schaffen Privatsphäre bei den vom Boden bis zur<br />

Decke reichenden Fenstern und dienen gleichzeitig<br />

der Sicherheit. Ein zentrales Anliegen bei der Planung<br />

des Wohnhauses war es, Gemeinschaftsräume<br />

zu schaffen, die zum Austausch und Miteinander<br />

anregen. Im Erdgeschoss finden sich daher ein Jugend-<br />

und Gemeinschaftsraum, ein Fahrradraum mit<br />

Mietboxen sowie eine Waschküche. Ein Highlight<br />

bildet die belebte Dachterrasse, die allen Bewohnern<br />

des Hauses zugänglich ist und mit einer Vielzahl von<br />

Sitzgelegenheiten, Liegebereichen und Hochbeeten<br />

zu einem sozialen Treffpunkt avanciert.<br />

Die Wohnungen selbst sind modern und loftartig gestaltet,<br />

wobei der Wohnraum zur Küche hin geöffnet<br />

ist und durch die großflächigen Glasfronten nahtlos<br />

ins Freie übergeht. Die hochwertige Ausstattung,<br />

angefangen bei modernen Geräten bis hin zu ausgewählter<br />

Keramik, unterstreicht den hohen Anspruch<br />

des Bauherrn. Die Böden in den Wohnungen sind<br />

aus Vollholzparkett und auch die Stiegenhausportale<br />

sind aus Holz gefertigt. Mangels der Möglichkeit<br />

von Tiefenbohrungen bieten zwei umweltfreundliche<br />

Luftwärmepumpen auf der Dachterrasse die Möglichkeit,<br />

unabhängig vom Heizkessel alle Wohnungen<br />

zu heizen und zu kühlen. Wärmepumpen erzeugen<br />

vor Ort keine CO 2 -Emissionen und keine Verbrennungsrückstände.<br />


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15<br />

Magazin<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

16<br />

Magazin<br />

© Luiza Puiu<br />

Die Ausschreibung für das Quartier Seebogen in der Seestadt Aspern entstand mit Begleitung der IBA_Wien.<br />

Wie werden wir<br />

morgen wohnen?<br />

Sozialer Wohnbau und Quartiersentwicklung waren die zentralen Themen der Internationalen<br />

Bauausstellung Wien. Als konkretes Ergebnis ist der Qualitätsbeirat<br />

entstanden, der seit heuer die Planung großer Wohnquartiere beurteilt.<br />

Text: Roland Kanfer<br />

Fragen nach dem Morgen sind schwierig<br />

zu beantworten, vor allem, weil sie sich<br />

bekanntlich mit der Zukunft befassen. Das<br />

betrifft auch die Frage, wie wir morgen<br />

wohnen werden, ein Thema, das uns naturgemäß<br />

alle brennend interessiert. Wien,<br />

die Stadt, die für ihr Modell des sozialen<br />

Wohnbaus auch international Anerkennung<br />

genießt, hat sich eben dieses Thema als<br />

Leitmotiv für die „Internationale Bauausstellung“<br />

IBA_Wien genommen, eine Prozessplattform,<br />

in der sich Planer, Bauträger,<br />

Forschung, Lehre, Politik und Verwaltung<br />

dem sozialen Wohnbau und hier speziell der<br />

Quartiersentwicklung in Wien widmeten.<br />

„Wien ist stark im sozialen Wohnbau. Genau<br />

das ist die Legitimation in einer Zeit, in der<br />

wir so vielen Veränderungen ausgesetzt<br />

sind, in der die Grundstückspreise explodieren,<br />

in der die Einkommensschere weit<br />

auseinandergeht, dass sich die Stadt mit<br />

diesem Thema auseinandersetzt“, erläutert<br />

Kurt Hofstetter, Koordinator der IBA_Wien,<br />

die Themensetzung.<br />

Urbanes Entwicklungslabor<br />

Ende 2022 wurde die IBA abgeschlossen.<br />

Was ist, mit gehörigem Abstand betrachtet,<br />

das Fazit? Man habe innovative Ideen identifiziert,<br />

Initiativen unterstützt und teilweise<br />

in Umsetzung gebracht. In den nächsten<br />

Jahren werden sich Ergebnisse zeigen,<br />

erläutert Daniel Glaser, Wohnbauexperte<br />

der Stadt Wien. Anders als vergangene<br />

Bauausstellungen, die sich, ausgehend von<br />

Deutschland, als reine Architekturschauen<br />

IBA-Koordinator Kurt Hofstetter<br />

© IBA_Wien


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

17<br />

Magazin<br />

einzelner Leuchtturmprojekte dargestellt<br />

haben, entwickelte sich die IBA_Wien zu einem<br />

Entwicklungslabor urbaner Planungsund<br />

Baukultur. Für Kurt Hofstetter liegt<br />

der Schwerpunkt ganz klar bei der Quartiersentwicklung.<br />

Etliche Ausschreibungen<br />

von großen Bauträgerwettbewerben haben<br />

die IBA-Verantwortlichen mitgestaltet,<br />

wie für das Quartier Seebogen in der Seestadt<br />

Aspern, das Wohnquartier Berresgasse<br />

mit rund 3.000 Wohnungen oder den<br />

neuen Stadtteil An der Schanze mit 1.400<br />

Wohnungen. Anhand dieser Wohnquartiere<br />

habe man alle Themen erreicht, meint<br />

Hofstetter. Viele Ziele, die im Memorandum<br />

für die IBA_Wien definiert waren, wie Mobilität,<br />

öffentlicher Raum, kurze Wege, die<br />

CO 2 -Reduktion, konnten mit der Quartiersentwicklung<br />

erreicht werden.<br />

Qualitätsbeirat<br />

Diese ganzheitliche Quartiersentwicklung<br />

in den Mittelpunkt zu stellen, ist Aufgabe<br />

des seit Anfang <strong>2024</strong> im Wohnfonds installierten<br />

Qualitätsbeirats – ein konkretes Ergebnis<br />

des IBA-Prozesses. Erstmals werden<br />

In Ausstellungen und Podiumsdiskussionen wurde über<br />

das Wohnen morgen referiert und diskutiert.<br />

die genannten Qualitäten nicht nur im geförderten,<br />

sozialen Wohnbau beurteilt und<br />

sichergestellt, sondern auch im freifinanzierten.<br />

Vorsitzender des Beirats ist Rudolf<br />

Scheuvens, Dekan der Fakultät für Architektur<br />

und Raumordnung an der TU Wien.<br />

Das Quartier Meischlgasse in Liesing war<br />

der erste Bauträgerwettbewerb, der vom<br />

Qualitätsbeirat begutachtet wurde, andere<br />

© IBA_Wien Fürthner © IBA_Wien A. Ackerl<br />

Quartiere wie Kurbadstraße, Am Rain oder<br />

Kempelenpark folgten.<br />

Für die Zukunft wünscht sich IBA-Koordinator<br />

Kurt Hofstetter, dass die moderierten<br />

Gespräche und Entscheidungen in den<br />

Quartiersentwicklungen automatisiert werden<br />

und nicht jedes Mal – mit großem Aufwand<br />

– ein neuer Prozess in Gang gesetzt<br />

werden muss.<br />

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<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

18<br />

Magazin<br />

Respektvoll eingebettet<br />

Das Apartmentgebäude L329, entworfen von den Architekten Rossetti+Wyss,<br />

erhebt sich als elegante Ergänzung seiner Nachbarschaft in Zürich. In einer Umgebung,<br />

geprägt von einer aufgelösten Bebauungsstruktur mit freistehenden Gebäuden<br />

unterschiedlicher Körnung sowie grünen Freiflächen, ersetzt der Neubau<br />

einen Apartmentkomplex aus den 1930er-Jahren.<br />

Fotos: Jürg Zimmermann<br />

Das Gebäude fügt sich auf natürliche Weise in den<br />

bestehenden Kontext ein, sowohl in Bezug auf Struktur<br />

als auch Volumen, und berücksichtigt dabei die<br />

vorhandenen Gegebenheiten. Es umfasst sieben<br />

Apartments, einen kleinen Gewerberaum im Erdgeschoss<br />

und eine Tiefgarage im hinteren Bereich<br />

des Grundstücks. Trotz des erhöhten Wohnraums<br />

erscheint das Volumen des neuen Gebäudes in dem<br />

begrünten städtischen Körper zurückhaltend und<br />

vervollständigt die rhythmische Gebäudestruktur<br />

entlang der Limmattalstrasse. Die Erscheinung der<br />

Gebäudeabmessungen wird durch das Biegen der<br />

Fassadenenden aufgebrochen, und seine Proportionen<br />

vermitteln zu den umliegenden Grundstücken.<br />

Die Wahl eines Satteldachs für das neue Gebäude<br />

folgt der gleichen Absicht und vermittelt respektvoll<br />

zum nachbarschaftlichen Kontext. Große Aufmerksamkeit<br />

wird der topografischen Einbettung geschenkt,<br />

die einen natürlichen Verlauf der Umgebung<br />

gewährleistet. Die punktuelle Bauweise ermöglicht<br />

qualitative und fließende Grünflächen, die die typischen<br />

lokalen Gegebenheiten weiterführen.


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19<br />

Magazin<br />

Der architektonische Ausdruck des neuen Gebäudes<br />

entsteht durch eine einfache und homogene Formsprache.<br />

Die Fassaden streben ein klares und ruhiges<br />

Erscheinungsbild an. Alle sechs Seiten werden auf<br />

dieselbe Weise behandelt, mit unterschiedlichen Öffnungen<br />

je nach ihrer Ausrichtung. Kleine Abweichungen<br />

im Rhythmus der vertikalen Pilasterstreifen und<br />

der Formatgrößen verfeinern die gleichmäßig ausgerichteten<br />

Fassaden. Die geneigten Holzpaneele zwischen<br />

den vertikalen Holzpilastern erzeugen dabei<br />

unterschiedliche Schatteneffekte und Lichtreflexionen,<br />

die dem Volumen ein lebendiges Erscheinungsbild<br />

verleihen. Die Proportion der Fenster variiert<br />

über die Fassaden. Die Loggien suchen eine südliche<br />

Ausrichtung und fügen sich unauffällig in die Geometrie<br />

der Struktur ein. Auskragende Elemente wie<br />

Balkone und Erker werden vermieden.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem nachhaltigen<br />

Konzept. Es zeichnet sich, dank Solarthermie<br />

und Photovoltaik auf dem Dach, durch einen reduzierten<br />

Energieverbrauch aus. Die Undurchsichtigen<br />

und matten Paneele fügen sich fast unsichtbar in die<br />

Dachhaut aus Faserzementpaneelen ein und vermeiden<br />

Reflexionen in die Umgebung.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

20<br />

Magazin<br />

Fertighaus<br />

mit Anspruch<br />

Das renommierte Studio F. A. Porsche wagte sich erstmals in seiner Geschichte an<br />

das Design eines Einfamilienhauses und fand im führenden Kärntner Holzbauspezialisten<br />

Griffner, einen Partner, der diese Vision in die Realität umsetzte. Mit seinem<br />

Fokus auf zeitloses Design und einer Ausrichtung auf das Luxussegment tritt das<br />

neue Floating House in direkte Konkurrenz mit hochwertigen Architektenhäusern.<br />

Fotos: GRIFFNER/Jorj Konstantinov<br />

Das Floating House wird in exklusiver Auflage weltweit<br />

angeboten. Die schlüsselfertige Realisierung<br />

variiert je nach Größe (ab 180 Quadratmetern), Ausstattung<br />

und Bauort und wird ab 6500 Euro pro Quadratmeter<br />

kosten. Der Rohbau steht innerhalb von lediglich<br />

zwei Wochen, während das Haus insgesamt in<br />

einem Zeitraum von fünf bis sieben Monaten bezugsfertig<br />

ist. Durch die Verschmelzung von Industrial<br />

Design, Architektur und industrieller Vorfertigung<br />

wurden ideale Maße und ein flexibler Grundraster<br />

entwickelt, der eine optimale Anpassung an jedes<br />

Grundstück ermöglicht. Diese modulare Philosophie<br />

eröffnet eine Fülle von Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und erlaubt theoretisch unendliche Variationen.


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21<br />

Magazin<br />

Markante Merkmale des zweigeschossigen Floating<br />

House sind die durchgängigen Fassadenbänder sowie<br />

die schwarzen Glasfliesen, die dem Gebäude<br />

seine charakteristische schwebende Hülle verleihen.<br />

Die beeindruckende Raumhöhe von bis zu 5,85 Metern<br />

im Inneren schafft eine großzügige Wohnatmosphäre.<br />

Technische Innovationen im Fertigteilbau<br />

wie raumhohe Panoramafenster, eine monumentale<br />

Eingangstür mit asymmetrischem Drehpunkt und<br />

handwerkliche Präzisionsarbeiten wie unsichtbare<br />

Stehfalze oder Fallrohre für die Dachentwässerung<br />

zeugen von höchster Qualität und Liebe zum Detail.<br />

Die Fassadenbänder bringen zusätzliches Licht von<br />

außen in das Gebäude und erzeugen die Illusion, dass<br />

die einzelnen Baukörper schweben. Die schwarzen<br />

Glasfliesen, die das Erdgeschoss umhüllen, verleihen<br />

dem Haus ein unverwechselbares Erscheinungsbild,<br />

während das einfallende Licht in beeindruckenden<br />

Reflexionen die Umgebung widerspiegelt. Jede Glasfliese<br />

wird per Hand unsichtbar am Haus befestigt,<br />

ein Ergebnis eines eigens patentierten Verfahrens.<br />

Das Floating House wird ausschließlich mit authentischen<br />

und nachhaltigen Materialien wie Holz und<br />

Glas gebaut. Es enthält zudem weitere Design-Highlights<br />

von Marken wie Duravit, Light-Point und Hafi<br />

sowie den legendären 247 Billardtisch, dem im Haus<br />

ein eigener Salon gewidmet ist. Rund 25 Spezialunternehmen<br />

sind am Bau des Floating House beteiligt,<br />

jedes trägt mit seinem Fachwissen zur Einzigartigkeit<br />

des Projekts bei.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

22<br />

Magazin<br />

Schwarze Hülle,<br />

heller Kern<br />

Die Sehnsucht nach Ruhe und Erholung führt uns oft in die unberührte Natur. Insbesondere<br />

die finnische Schärenlandschaft bietet die perfekte Kulisse, um die Sehnsüchte<br />

nach Abgeschiedenheit und Verbundenheit mit der Natur stillen zu können.<br />

Doch wie kann man diesen Bedürfnissen gerecht werden, ohne die Ursprünglichkeit<br />

des Ortes zu stören? NANA Architektur aus Wien hat sich dieser Herausforderung<br />

angenommen und ein Sommerhaus entworfen, das die Balance zwischen Mensch<br />

und Natur sowie zwischen Tradition und Moderne gekonnt herstellt.<br />

Fotos: Andreas Jackwerth<br />

Das 100 Quadratmeter große Ferienhaus schmiegt<br />

sich behutsam in die Landschaft. Teils auf einem vorhandenen<br />

Felsen ruhend und auf Stelzen gelagert,<br />

berührt es den Boden kaum. Das äußere Erscheinungsbild<br />

des Hauses ist von traditioneller Gestaltung<br />

geprägt. Eine dunkle Fassade, mehrmals mit<br />

Holzteer gestrichen, harmoniert mit weißen Fensterrahmen,<br />

die aus der Dunkelheit hervorleuchten. Das<br />

verwendete Material, im Bootsbau üblich, wird auf<br />

natürlicher Basis hergestellt und schützt das Holz<br />

langfristig vor Verwitterung. Die nordseitige Fassade<br />

präsentiert sich mit klassischen Kastenfenstern,<br />

während die südseitige Öffnung durch ihre bodentiefe<br />

Eckverglasung den nahtlosen Übergang zwischen<br />

Innen- und Außenraum ermöglicht.


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23<br />

Magazin<br />

Das durchdachte Farb- und Gestaltungsschema<br />

setzt sich im Inneren des Hauses fort. Ein großer offener<br />

Raum wird durch zwei eingeschobene Kuben<br />

gegliedert, die die Individualräume beherbergen.<br />

Diese Boxen dienen nicht nur als Schlafbereiche,<br />

sondern bieten auch zusätzliche Galerieflächen, von<br />

denen die Familie eine schon heute nutzt, die andere<br />

später als Rückzugsort für die Kinder dienen soll.<br />

Eigens entworfen, umrahmt ein schlankes Stahlgeländer<br />

aus filigranen, mehrfach überkreuzten Stangen<br />

die Veranda und die bereits genutzte Galerie.<br />

Helle Böden und Einbauten, Wand- und Deckenflächen<br />

erhalten durch die schwarzen aussteifenden<br />

Stahlträger unterm Dach und den holzbetriebenen<br />

Kaminofen einen kräftigen Kontrapunkt. Die großzügige<br />

Kücheninsel zieht sich raumgreifend durch<br />

den offenen Wohnbereich. Besonders hervorzuheben<br />

ist zudem das Elternschlafzimmer, dessen Wände<br />

aus geschliffenem Ökobeton bestehen und welches<br />

durch eine Stahl-Glas-Falttür bei Bedarf zum Wohnraum<br />

hin geöffnet werden kann. Dank zusätzlicher<br />

Elektroradiatoren und einer ebenso effektiven wie<br />

ökologischen Strohdämmung kann das Haus ganzjährig<br />

genutzt werden.


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24<br />

Magazin<br />

Verjüngungskur<br />

mit Weitblick<br />

Das Architekturbüro Moser und Hager hat erneut seine Expertise in der Revitalisierung<br />

von Bestandsobjekten bewiesen. Ihr jüngstes Projekt, das Haus im Hausruck,<br />

vereint gekonnt alte Substanz mit moderner Architektur und gehobenen<br />

Ansprüchen an Wohnkomfort. Das Haus, das in den 1950er- und 1980er-Jahren<br />

erbaut wurde, ist ein Sinnbild für viele ältere Gebäude, die eine dringende Modernisierung<br />

benötigen, um den aktuellen Lebensstilen, dem demografischen Wandel<br />

und energieeffizienten Standards gerecht zu werden.<br />

Fotos: Gregor Graf


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25<br />

Magazin<br />

Das leerstehende Objekt – mitten im Hügelland des<br />

Hausruck – sollte als Alterssitz reaktiviert werden.<br />

Dabei standen eine barrierefreie Gestaltung sowie der<br />

atemberaubende Panoramablick ins Alpenvorland im<br />

Mittelpunkt der Bauaufgabe. Bei der Umsetzung des<br />

Projekts legte das Team um Anna Moser und Michael<br />

Hager besonderen Wert auf das Erhalten vorhandener<br />

Bauelemente, die den Charme und die Geschichte des<br />

Hauses bewahren sollen. So wurden beispielsweise<br />

wertvolle Elemente wie der Kachelofen geschützt und<br />

in das neue Design integriert. Das äußere Erscheinungsbild<br />

wurde harmonisch an die umgebende Landschaft<br />

angepasst. Parallel zu den Höhenschichtlinien<br />

des Hangs entwickelt sich ein flacher, langgezogener<br />

Baukörper mit großzügigen, geschützten Außenräumen.<br />

Durch die Ergänzung eines westlichen Gebäudeteils<br />

und die Gestaltung eines altersgerechten Lifts<br />

und Treppenhauses wurde eine barrierefreie Erschließung<br />

ermöglicht. Das Wohnen wurde auf das obere<br />

Geschoss verlagert, um eine komfortable Nutzung auf<br />

einer Ebene zu gewährleisten.<br />

u


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26<br />

Magazin<br />

Die Innenraumgestaltung des Wohngeschosses wird von<br />

der beinahe sakral anmutenden neuen Deckenkonstruktion,<br />

dem weiten Blick in die umliegende Natur und einer<br />

edlen Materialpalette geprägt. Lediglich die bewusst<br />

erhaltenen und in Szene gesetzten Elemente, wie der weiße<br />

Kachelofen, lassen erahnen, dass es sich hier nicht um<br />

einen Neubau handelt.


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27<br />

Magazin<br />

Die Außen- und Innenwände des oberen Geschosses<br />

wurden größtenteils beibehalten, während zwei<br />

Außenwände in Massivholzbauweise neu errichtet<br />

wurden. Statt des alten Satteldachs wurde eine<br />

neue Konstruktion auf Basis von siebzig Zentimeter<br />

hohen Brettsperrholzträger verwendet, die nun das<br />

gesamte Geschoss eindrucksvoll überspannen. Fixverglaste<br />

Oberlichtbänder sorgen für eine natürliche<br />

Belichtung und verbinden den Wohnraum mit der<br />

umgebenden Natur. Besonders hervorzuheben ist der<br />

geschützte Außenbereich auf der Südseite, der mit<br />

seinen auskragenden Trägern und einer geschlossenen<br />

Brüstung einladend wirkt und fast ganzjährig<br />

genutzt werden kann. Zusätzlich wurde auf dem<br />

angrenzenden Grundstück mit altem Baumbestand<br />

ein Saunahaus errichtet, das über einen Steg vom<br />

Hauptgebäude aus erreichbar ist. Dieser Steg ist als<br />

reversible Stahlkonstruktion ausgeführt, um die Umgebung<br />

möglichst wenig zu beeinträchtigen.<br />

Das Haus im Hausruck zeigt eindrucksvoll, wie durch<br />

eine durchdachte Planung und Umsetzung ein veraltetes<br />

Bestandsobjekt zu neuem Leben erweckt werden<br />

kann. Und das bei höchsten Ansprüchen an Gestaltung,<br />

Qualität und Komfort.<br />

•<br />

Bestand<br />

© Moser und Hager Architekten


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28<br />

Wettbewerbe<br />

© ZoomVP bearbeitet von AWZT<br />

Fußgängerperspektive Entréeplatz Ost Stadtfoyer<br />

Das Stadtchamäleon<br />

Der Rat der Stadt Münster hat im Jahr 2020 die Entwicklung neuer Modellquartiere für zwei zentrale Stadträume<br />

beschlossen. Gewinner des städtebaulichen Wettbewerbs wurde ein Team aus Österreich.<br />

In direkter Nachbarschaft der alten<br />

Handelsroute und Allee „Appelbreistiege“,<br />

dem Münster Stadtteilzentrum<br />

Gievenbeck sowie dem<br />

Technologie- und Wissensquartier<br />

soll ein neues lebendiges Modellquartier<br />

in einer dichten, vitalen Mischung<br />

aus Wohnen, Wissenschaft und Forschung<br />

entstehen. Das ca. 18 ha große<br />

Wettbewerbsgebiet spielt eine besondere<br />

Rolle. Innerhalb des Areals sollen<br />

nicht nur die Verknüpfungen und Voraussetzungen<br />

für die Arbeitsplätze<br />

der Zukunft rund um Forschung und<br />

Wissenschaft geschaffen werden, die<br />

zeitgemäße Herausforderung liegt<br />

auch in einem möglichst hochgradig<br />

zu mischenden Quartier. Im Sinne einer<br />

verantwortungsvollen Urbanität<br />

und Mischung, vor dem Hintergrund<br />

weniger noch vorhandener Flächenressourcen<br />

in Münster, sind im Programm<br />

zum Wettbewerb auch geförderte<br />

Wohnangebote, einschließlich<br />

zugehöriger Anteile für Studierende<br />

vorgesehen.<br />

Das Wettbewerbsgebiet an der<br />

Busso-Peus-Straße soll über den<br />

Kindebachbogen mit dem weiteren<br />

Modellquartier an der Steinfurter<br />

Straße und über die Kernstadt hin-<br />

weg mit den Modellquartieren im<br />

Bereich des Dortmund-Ems-Kanals,<br />

im Kontext einer weiterwachsenden<br />

Stadt, stadträumlich und funktional<br />

in Beziehung gesetzt werden. Die<br />

Rahmenplanung beinhaltet darüber<br />

Ausloberin<br />

Stadt Münster, Stadtplanungsamt<br />

Bau- und Liegenschaftsbetrieb BLB NRW,<br />

Niederlassung Münster<br />

Koordination<br />

Faltin + Sattler | FSW Düsseldorf<br />

Art des Verfahrens<br />

Begrenzt offener zweiphasiger städtebaulich-landschaftsplanerischer<br />

Realisierungswettbewerb<br />

im Raum EU/EWR<br />

Beurteilungskriterien<br />

Qualität der städtebaulich-freiraumplanerischen<br />

Gesamtkonzeption; Gestalt- und<br />

Nutzungsqualität; Qualität des Mobilitäts-<br />

und Erschließungskonzeptes; Ideen<br />

zum Prozessdesign eines Modellquartiers;<br />

Realisierungsfähigkeit in Baustufen und<br />

Wirtschaftlichkeit; Klimaschutz, Klimaanpassung,<br />

Ökologie und Nachhaltigkeit; Entwässerungskonzept.<br />

Preisgericht (ohne Titel)<br />

Kunibert Wachten, Dortmund (Vorsitz)<br />

Christa Reicher, Aachen<br />

Robin Denstorff, Stadtbaurat Münster<br />

Cornelia Müller, Berlin<br />

Birgitta Hörnschemeyer, Münster<br />

AUSSCHREIBUNG<br />

hinaus die ganzheitliche, gestalterische,<br />

strategische und konzeptionelle<br />

Bearbeitung und integrierte<br />

Darstellung aller wesentlichen städtebaulichen<br />

Elemente zu einer räumlichen<br />

Entwicklung.<br />

Ina Laux, München<br />

Christine Schulz, Ausschuss Stadtplanung<br />

Peter Wolfgarten, Bezirk Münster-West<br />

Gabriele Willems, BLB NRW<br />

Preisgerichtssitzungen<br />

25.-26.10.2023/15.02.<strong>2024</strong><br />

Preisträger<br />

1. Preis (€ 44.200,00 netto)<br />

Albert Wimmer ZT-GmbH, Wien<br />

Knollconsult Umweltplanung ZT GmbH, Wien<br />

ZT-Büro Zeleny Infrastrukturplanung,<br />

Traismauer<br />

3. Preis (€ 26.000,00 netto)<br />

URBANLUST GmbH, Köln<br />

ASSMANN BERATEN PLANEN GmbH, Berlin<br />

glaßer und dagenbach<br />

landschaftsarchitekten, Berlin<br />

H2R-Ingenieure Huhmann + Rummel<br />

Beratende Ingenieure PartG mbB, Bad Breisig<br />

3. Preis (€ 26.000,00 netto)<br />

raumwerk Gesellschaft f. Architektur und<br />

Stadtplanung mbH, Frankfurt<br />

KRAFT. RAUM., Düsseldorf<br />

Ingenieurbüro Angenvoort + Barth Partnerschaft,<br />

Krefeld


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1. Rang „Stadtchamäleon“<br />

Projekt 1001 | 302309<br />

Albert Wimmer ZT-GmbH,<br />

Wien<br />

Mitarbeiter: Michael Frischauf,<br />

Celine Stemmelen, Annika<br />

Michel, Ada Curkic, Martina<br />

Unzeitig, Oliver Ulrich<br />

www.awimmer.at<br />

29<br />

Wettbewerbe<br />

Knollconsult Umweltplanung<br />

ZT GmbH, Wien<br />

www.knollconsult.at<br />

ZT-Büro Zeleny<br />

Infrastrukturplanung, Traismauer<br />

www.zeleny-zt.at<br />

Rosinak & Partner ZT GmbH,<br />

Wien<br />

www.rosinak.at<br />

Axonometrie<br />

Aus dem Juryprotokoll<br />

Der städtebauliche Entwurf „Das<br />

Stadtchamäleon“ überzeugt aufgrund<br />

der klaren Leitidee, mit zwei<br />

Ringen unterschiedlicher Ausprägung<br />

und einem zentralen Grünraum<br />

dem neuen Quartier eine unverwechselbare<br />

Note zu verleihen und starke<br />

Vernetzungen mit den benachbarten<br />

Arealen zu entwickeln. Der „Urbane<br />

Ring“ verbindet das Modellquartier<br />

sehr geschickt mit den Wissensquartieren<br />

im Osten und mit dem Gievenbecker<br />

Zentrum im Südwesten.<br />

Die Mitte des Quartiers bildet ein<br />

nutzungsoffener Park. Das Stadtfoyer<br />

dient als überzeugender Eingang<br />

und öffnet den Blick großzügig auf<br />

die neue grüne Mitte. Der „Grüne<br />

Ring“ schafft neben den Vernetzungen<br />

nach außen einen Rundweg im<br />

Inneren und bindet die wichtigen<br />

Grünbestände der Appelbreistiege<br />

und der Wallhecke ein.<br />

Die Nutzungen im Modellquartier sind<br />

gut verteilt und zoniert. Die Aktivierung<br />

der Erdgeschosse mit flexiblen<br />

Angeboten wird gut dargelegt. Blockund<br />

Hoftypologien schaffen exponierte<br />

Adressen und gemeinschaftliche<br />

Räume. Das Erschließungskonzept<br />

priorisiert den Verzicht auf privaten<br />

KFZ-Verkehr. MobilityHubs am Rand<br />

dienen der Parkierung und sind mit<br />

ergänzenden Nutzungen kombiniert.<br />

Der Entwurf zeigt eine intensive Auseinandersetzung<br />

auf verschiedenen<br />

Ebenen und präsentiert einen „dynamischen<br />

Masterplan“.<br />

Erschließungskonzept<br />

Lageplan<br />

ZITIERT<br />

Projektbeschreibung der Planer:<br />

Am östlichen Rand von Gievenbeck soll mit dem „Stadtchamäleon“<br />

ein zukunftsweisendes Wissensquartier mit planern Knollconsult Umweltplanung, Zeleny Infrastruk-<br />

Der Entwurf entstand in Zusammenarbeit mit den Fach-<br />

hoher Lebensqualität entstehen, das zum einen eine Erweiterung<br />

des bestehenden Wissenschaftsparks im Osten<br />

turplanung und Rosinak & Partner.<br />

darstellt und zum anderen auf die sich wandelnden Bedürfnisse<br />

der Nutzer sowie zukünftige Anforderungen an Wir glauben daran, dass ArchitektInnen zuallererst schar-<br />

Das Architekturatelier:<br />

Naturräume reagiert und anpassungsfähig bleibt.<br />

fe BeobachterInnen und InterpretInnen gesellschaftlicher<br />

Ein urbaner Ring bindet das Quartier nach Osten an den Entwicklungen und Strömungen sein müssen, bevor sie zu<br />

bestehenden Wissenspark und nach Westen an das Zentrum<br />

Gievenbeck. Er ist das lebendige Gegenstück zum nach der sozialen Verortung unserer Vorhaben.<br />

planen beginnen. Am Anfang steht daher immer die Frage<br />

grünen Ring, der den Austausch aller Nutzer und Besucher<br />

fördert, weshalb die Wohn- und Forschungsnutbeiten,<br />

leben und vor allem, wie? Was braucht der Mensch<br />

Wem muss unser Projekt dienen? Wer soll hier wohnen, arzungen<br />

entlang des Rings einander gegenübergestellt und wie kann Architektur sein Leben bereichern?<br />

angeordnet sind und eine durchmischte „Wissensmeile“ Ästhetik und Ordnung führen und gestalten unsere Arbeit,<br />

entstehen lassen. Gemeinsam mit zwei grünen Säumen ob im Detail, oder der großmaßstäblichen Stadtentwicklung.<br />

nach Norden und Süden wird das Areal mit übergeordneten<br />

Grünzügen vernetzt.<br />

Schönheit ist die Seele unserer Projekte.<br />

Eine klimaresiliente Freiraumplanung berücksichtigt das Klarheit und Lesbarkeit unsere Handschrift.<br />

Schwammstadtprinzip und eine sinnvolle Nutzung und<br />

Ableitung von Regenwasser und integriert die vorhandenen<br />

Frischluftzirkulationen durch blau-grüne Infrastrukturen.<br />

Das Vorbildprojekt reagiert auf die Auswirkungen und<br />

Belastungen des Klimawandels.


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30<br />

Wohnraum<br />

Einfacher<br />

geht’s (n)immer<br />

Wohnen in Bad Aibling / Bad Aibling, Bayern / Florian Nagler Architekten<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Pk. Odessa Co / Schels, Lanz


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31<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Die Holzbauhistorie von Florian Nagler Architekten<br />

in Bad Aibling geht in die nächste Runde: Unweit der<br />

drei, 2020 errichteten Forschungshäuser entwickelte<br />

das Planerteam in der oberbayerischen Stadt erneut<br />

ein Projekt, das ganz im Zeichen des einfachen Bauens<br />

steht. Das Ziel? Ein robuster, simpel nutzbarer und<br />

zugleich wirtschaftlicher Wohnungsbau. Das Gebäude<br />

sollte nicht nur mit reduzierter Haustechnik auskommen,<br />

sondern auch möglichst wenig graue Energie<br />

verbrauchen und im laufenden Betrieb sparsam sein.


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32<br />

Wohnraum<br />

Einfaches Bauen perfektionieren<br />

Der Errichtung des jüngsten Wohngebäudes ging<br />

– wie auch bei den drei bereits realisierten Forschungshäusern<br />

in Bad Aibling – eine intensive Entwicklungsphase<br />

an der TU München voran. Für die<br />

Umsetzung der ambitionierten Ziele konzentrierten<br />

sich der Münchner Architekt Florian Nagler und sein<br />

Team auf mehrere Planungsparameter: Sie setzten<br />

einmal mehr ausschließlich auf einfache Geometrien,<br />

umweltfreundliche Baumaterialien, ausreichend<br />

Speichermasse und großzügige Raumhöhen. Das<br />

Ergebnis ist ein Mehrparteienhaus, der sich auf das<br />

Wesentliche beschränkt und zugleich die Bedürfnisse<br />

der Bewohner abdeckt. Entwickelt und gebaut<br />

wurde der Wohnungsbau im Auftrag der WOGENO,<br />

der Genossenschaft für soziales, ökologisches und<br />

selbstverwaltetes Wohnen mit Sitz in München. Der<br />

Typus, der aus den wissenschaftlichen Vorarbeiten<br />

hervorging, ist ein schlichter, langgezogener Bau. Er<br />

verfügt über drei Geschosse und integriert sich mit<br />

seinem Satteldach harmonisch in die ländliche Umgebung<br />

und die angrenzenden Grün- und Parkflächen<br />

im Nordwesten der Stadt in Oberbayern.<br />

Reduziert und flächeneffizient<br />

Betreten wird das riegelförmige Wohnhaus über einen<br />

gemeinsamen Zugang an der südwestlichen<br />

Längsseite. Hinter der Doppelflügeltür führt ein Flur<br />

weiter zu einem langen Quergang im Zentrum des<br />

Gebäudes. Er endet in je einem Treppenhaus und<br />

unterteilt den Bau somit intern in zwei Hälften. Im<br />

Anschluss an den Eingang gibt es außerdem einen<br />

Gemeinschaftsraum – zusammen lassen sich diese<br />

beiden Bereiche als Veranstaltungshalle nutzen.<br />

Das gesamte Erdgeschoss wurde leicht angehoben,<br />

um auch den Bewohnern in den untersten Einheiten<br />

genügend Privatsphäre zu garantieren. Aufgrund des<br />

hohen Grundwasserspiegels befinden sich die Abstellräume,<br />

die zu jeder Wohnung gehören – ebenso<br />

wie die gesamte Haustechnik – nicht in einem Keller,<br />

sondern unter dem Dach und sind dank Aufzug barrierefrei<br />

für alle erreichbar.


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33<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Erstaunlich vielfältige Grundrisse<br />

Sämtliche Etagen des wegweisenden Mehrfamilienhauses<br />

in Bad Aibling sind als Regelgeschosse<br />

ausgeführt und umfassen je acht Wohnungen. Die<br />

insgesamt 23 Einheiten variieren sowohl in ihrer<br />

Größe als auch in ihrer Aufteilung und überraschen<br />

aufgrund der einfachen Grundstruktur des<br />

Hauses mit ihrer Vielfältigkeit. So stehen neben<br />

kompakten Studios auch Appartements mit offenem<br />

Wohn-Essbereich und drei separaten Zimmern<br />

zur Auswahl. Besonderes Augenmerk legte<br />

man auch auf private Außenräume und ordnete<br />

jeder Wohnung einen eigenen Balkon zu. Die großen<br />

Loggien sind dem Haus vorgelagert – zum<br />

einen an der Hauptfassade im Südwesten, zum<br />

anderen in Form von erkerartigen Anbauten an<br />

den beiden Queransichten. Als luftige Freiflächen<br />

erweitern sie die Wohnungen nach draußen und<br />

fungieren in den warmen Monaten als geschützter<br />

Ort zum Essen, Arbeiten und Entspannen an<br />

der frischen Luft. Darüber hinaus gelangt durch<br />

die Fenstertüren der Balkone reichlich Tageslicht<br />

in die dahinterliegenden Wohnräume. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

34<br />

Wohnraum<br />

Eichenböden, Holzfenster<br />

und weiß verputzte<br />

Innenwände lassen die<br />

einzelnen Wohnungen<br />

in Kombination mit den<br />

2.65 m hohen Brettsperrholzdecken<br />

geräumig und<br />

freundlich erscheinen.<br />

Nachhaltige Ausführung in Holz<br />

Bei der Tragstruktur entschieden sich die Architekten<br />

für eine Holzkonstruktion aus regionalen Materialien<br />

und damit für einen kostengünstigen Werkstoff mit<br />

optimaler CO 2 -Bilanz. Diese Wahl wurde auch bei der<br />

Planung der Grundrisse berücksichtigt: Das Haus basiert<br />

auf einem Raster von 3.10 m und schafft so optimale<br />

Voraussetzungen für die strukturelle Umsetzung<br />

des Holzbaus. Der Nachhaltigkeit und Einfachheit<br />

zuliebe kamen einschichtige, großteils vorgefertigte<br />

Wand- und Deckenaufbauten zum Einsatz. Auf unnötige<br />

Elemente und Zusatzstoffe wurde weitgehend<br />

verzichtet. Die tragenden Bauteile – welche die nötige<br />

thermische Speichermasse liefern – sind die beiden<br />

langgezogenen Erschließungskerne aus Stahlbeton<br />

sowie die massiven Außenwände. Bei Letzteren<br />

handelt es sich um kreuzverleimte Massivholztafeln.<br />

Deren monolithischer Aufbau mit eingeschlossenen<br />

Luftkammern wirkt zugleich als Dämmung und ermöglicht<br />

einen besonders schlanken Querschnitt. So<br />

gelang es, die Wandstärke bei dem Projekt auf schlanke<br />

26 cm zu reduzieren (bei den drei Forschungshäusern<br />

waren es 39 cm) und wertvolle Wohnfläche<br />

dazuzugewinnen. Auch bei der technischen Ausstattung<br />

des Gebäudes folgte das Planerteam dem Motto<br />

„weniger ist mehr“. Zu den Essentials gehören z.B. die<br />

Installationen für die Sanitärbereiche sowie für die<br />

Heizung und das Beleuchtungssystem.<br />

Einfach, aber nicht eintönig<br />

Der Wohnbau ist rundum schlicht – aber keinesfalls<br />

langweilig – in Grau gehalten. Dezente Akzente setzten<br />

die Architekten in Form von naturbelassenen<br />

Holz elementen: Die hellen Laibungen der Fenster unterbrechen<br />

die lasierte, vertikale Fichtenholzlattung<br />

und verleihen den Fassaden eine lebendige, dreidimensionale<br />

Optik. Die Hauptansicht wird von den Konstruktionshölzern<br />

und Brüstungen der vorgelagerten<br />

Balkone rhythmisiert. Mit ihrer feingliedrigen Struktur<br />

prägen die Balken und Latten das Erscheinungsbild<br />

des gesamten Hauses und machen die Einteilung der<br />

einzelnen Stockwerke von außen klar ersichtlich. Auch<br />

der Eingang fügt sich hier unauffällig ein. Im Inneren<br />

ist die Materialpalette ebenfalls reduziert gehalten:<br />

Während die Gemeinschafts- und Zirkulationsbereiche<br />

mit ihren Sichtbetonoberflächen funktional gestaltet<br />

sind, bringen Böden, Deckenuntersichten und<br />

Fensterrahmen aus Holz Wärme und Gemütlichkeit in<br />

die einzelnen Einheiten. Weiß verputzte Wände sorgen<br />

für einen modernen Touch und komplettieren das einfache<br />

Wohnkonzept in Bad Aibling.<br />


9<br />

15<br />

SCHNITT 100<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

Wo<br />

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35<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

Florian Nagler Architekten<br />

Ansicht Süd-West<br />

Ansicht Nord-West<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

ANSICHT SÜD-WEST 200<br />

Florian Nagler Architekten<br />

ANSICHT NOR<br />

Ansicht Nord-Ost<br />

ANSICHT NORD-OST 200<br />

OG 1<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

Florian Nagler Architekten<br />

GRUNDRISS OGs 200<br />

EG<br />

GRUNDRISS OGs 200<br />

Wohnen in Bad Aibling<br />

Bad Aibling, Bayern<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Brandschutzplanung:<br />

Holzbau:<br />

TGA-Planung:<br />

Bauphysik:<br />

Grundstücksfläche: 3.930 m 2<br />

Bebaute Fläche: 788 m 2<br />

Wohnfläche: 1.866 m 2<br />

Planungsbeginn: Dez. 2020<br />

Baubeginn: Nov. 2021<br />

Fertigstellung: Juli 2022<br />

www.nagler-architekten.de<br />

WOGENO<br />

Florian Nagler Architekten<br />

merz kley partner<br />

esg Ingenieure<br />

Hebensteiner Holzbau<br />

Duschl Ingenieure<br />

ig-bauphysik<br />

GRUNDRISS EG 200<br />

„Das Haus wurde nach dem Prinzip des „einfach<br />

bauen“ entwickelt, an dem wir an der TU München<br />

im Rahmen von mehreren Forschungsprojekten<br />

(erste Prototypen entstanden auf<br />

benachbarten Grundstücken) in den letzten<br />

Jahren intensiv gearbeitet haben. Ziel war die<br />

Errichtung robuster, einfach zu nutzender Gebäude,<br />

die mit minimalem Einsatz von Haustechnik,<br />

möglichst geringer Verwendung grauer<br />

Energie und geringem Energieverbrauch dennoch<br />

wirtschaftlich gebaut werden können.“<br />

Florian Nagler Architekten


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

36<br />

Wohnraum<br />

Passiver Klimapuffer<br />

47 Sozialwohnungen in Torre Baró / Barcelona / dataAE, narch & maira arquitectes<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Adrià Goula


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

37<br />

dataAE, narch & maira arquitectes<br />

47 Wohnungen, semi-private Zwischenräume und ein bioklimatisches Atrium – aus<br />

diesen drei Elementen setzt sich der soziale Wohnungsbau von dataAE, narch und<br />

maira arquitectes zusammen. Mit ihm entwickelten die drei lokalen Architekturbüros<br />

in Torre Baró – einem Viertel im Norden von Barcelona – dringend benötigten,<br />

leistbaren Wohnraum. Zum Herzstück des Hauses wird der zentrale Innenhof. Er<br />

trägt ganzjährig zur passiven Regulierung des Raumklimas und somit maßgeblich<br />

zur Energieeffizienz des Gebäudes bei.<br />

Leistbarer Wohnraum für alle<br />

Das Quartier am Rande der spanischen Küstenstadt<br />

liegt direkt an der nördlichen Hauptverkehrsachse<br />

und zeichnet sich – wie so viele Gegenden Barcelonas<br />

– durch seine bewegte Topografie aus. Viele<br />

Grundstücke und Bauten wurden hier in Terrassenbauweise<br />

angelegt, um die teils steilen Hänge optimal<br />

zu nutzen. Großzügige Außenbereiche verstärken<br />

auf allen terrassierten Ebenen den Bezug zur<br />

Natur und dem angrenzenden Parc de Collserola.<br />

Auch der Neubau sollte eine intensive Beziehung zu<br />

der gebirgigen Umgebung herstellen und zugleich erschwinglichen<br />

Wohnraum für Familien in dem Stadtteil<br />

schaffen. Um sämtliche Vorgaben zu erfüllen, entschieden<br />

sich die ortsansässigen Planer für eine Art<br />

Blockrandbebauung in Holzbauweise. Wo sich zuvor<br />

ein Parkplatz befand, legt sich diese rund um ein bioklimatisches<br />

Atrium, welches sowohl als Empfangsbzw.<br />

Erschließungsraum als auch als Begegnungsort<br />

fungiert. Dabei scheint sich die mäandernde Form<br />

des Wohnungsbaus den Höhenschichtenlinien anzupassen.<br />

Die vertikal strukturierten Außenansichten<br />

sind in dunkelgrünem Wellblech mit 8 mm Stärke<br />

ausgeführt und betten den Baukörper stimmig in die<br />

Nachbarschaft ein. Neben raumhohen Fenstern (mit<br />

passenden Fensterläden im Stil der funktionalen Gebäudehaut)<br />

werden die Fassaden von Loggien – die<br />

sich bis zum überdachten Innenhof erstrecken – und<br />

weißen Brüstungsgittern geprägt.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

38<br />

Wohnraum


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

39<br />

dataAE, narch & maira arquitectes<br />

Effizienz durch passive Planung<br />

Auf sechs Geschossen umfasst der soziale Wohnungsbau<br />

47 subventionierte Einheiten. Die Grundrisse<br />

der kompakten Wohnungen unterscheiden sich<br />

zwar je nach Position und Ausrichtung, beruhen jedoch<br />

stets auf derselben Raumaufteilung. Küche<br />

und Wohnzimmer sind in sämtlichen Appartements<br />

offen als Gemeinschaftsbereiche gestaltet. Ein Gang<br />

erschließt Bad und zwei separate Zimmer mit je 10<br />

m 2 , die entweder als Schlaf- oder Arbeitszimmer genutzt<br />

werden. Zusätzlich ist jeder Einheit ein 13 m 2<br />

großer, überdachter Freibereich zugeordnet, der die<br />

Wohnfläche nach außen erweitert. Dieser ist über<br />

Glasschiebetüren mit dem Appartement verbunden<br />

und erstreckt sich – wo möglich – über die gesamte<br />

Gebäudetiefe von der Fassade bis hin zum Atrium. Bei<br />

manchen Wohnungen stellt dieser Zwischenraum zugleich<br />

den Eingangsbereich dar und grenzt die privaten<br />

sanft von den kollektiven Funktionen ab, in anderen<br />

befindet er sich am Ende und wird zum Abschluss<br />

des Zuhauses. Als Übergangszone zwischen Innenund<br />

Außenraum dienen die Loggien zugleich auch<br />

als Klimapuffer. Sie bilden die Basis für das passive<br />

Energiesystem des sozialen Wohnungsbaus: Während<br />

sie im Sommer im geöffneten Zustand mittels Querlüftung<br />

eine kühlende Wirkung haben, bleiben sie im<br />

Winter geschlossen und verhindern das Entweichen<br />

der erwärmten Luft. Die Sonne steht in der dunklen<br />

Jahreszeit so tief, dass die Wohnräume sogar ganz<br />

ohne zusätzliche Heizung auskommen sollen. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

40<br />

Wohnraum<br />

Gemeinsame Mitte mit Mehrwert<br />

Zum gemeinschaftlichen und energetischen Herzstück<br />

des Neubaus wird der zentrale Innenhof. Dieser<br />

ist mit einem Glasdach ausgestattet, das sich flexibel<br />

öffnen bzw. schließen lässt. Innenfassaden aus<br />

Fichtenholz (15 mm Dreischichtplatten) schaffen hier<br />

eine wohnliche Atmosphäre und zwei Treppen sowie<br />

Brücken führen zu den einzelnen Wohneinheiten. In<br />

den Sommermonaten schützt das Dach vor der heißen<br />

spanischen Sonne und leitet die warme Luft nach<br />

oben ab. Die Loggien in den unteren Bereichen stellen<br />

eine konstante Frischluftzufuhr sicher, Luken unter<br />

dem Oberlicht lenken die Abluft nach draußen und<br />

garantieren eine natürliche Zirkulation. In der kühlen<br />

Jahreszeit dient das geschlossene Atrium hingegen<br />

als Glashaus und beugt Wärmeverlusten vor. Auf diese<br />

Weise möchte man bewirken, dass die Bewohner<br />

die großzügig dimensionierten Erschließungsflächen<br />

365 Tage im Jahr gemeinsam nutzen und sich im Zentrum<br />

des Hauses treffen und austauschen. Außerdem<br />

gelang es den drei Büros dataAE, narch und maira arquitectes<br />

mit diesen passiven Planungsmaßnahmen –<br />

in Kombination mit einer Photovoltaikanlage auf dem<br />

Gebäudedach – die erforderliche Haustechnik in der<br />

hügeligen Nachbarschaft von Torre Baró auf ein Minimum<br />

zu senken. Ein klimatischer Ansatz, von dem<br />

nicht nur die Nutzer des sozialen Wohnungsbaus profitieren,<br />

sondern der in Spanien auch in den nächsten<br />

Jahren auf Grund von steigenden Temperaturen immer<br />

wichtiger werden dürfte.<br />

•<br />

Während sich die offenen<br />

Wohn-Essräume und Zimmer<br />

sämtlicher Einheiten<br />

entlang der Außenfassade<br />

befinden, sind die<br />

Flure jeweils zur Mitte des<br />

Hauses und dem Atrium<br />

hin orientiert.


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41<br />

dataAE, narch & maira arquitectes<br />

47 Sozialwohnungen in Torre Baró<br />

Nou Barris, Barcelona<br />

Bauherr:<br />

IMHAB (Institut Municipal de l‘Habitatge<br />

i Rehabilitació de Barcelona)<br />

Planung:<br />

dataAE, narch & maira arquitectes<br />

Statik:<br />

MVA<br />

Nachhaltigkeitsplanung: Societat Orgànica +10<br />

Bebaute Fläche: 957 m 2<br />

Nutzfläche: 4.713 m 2<br />

Planungsbeginn: 2017<br />

Baubeginn: 2020<br />

Fertigstellung: 2022<br />

Baukosten: 5.554.078 €<br />

www.narch.eu<br />

„Das kollektive und bioklimatische Atrium ist ein zentraler<br />

Raum, der die Beziehung zwischen den Bewohnern<br />

fördern soll und gleichzeitig den Grundstein für<br />

eine hohe Energieeffizienz des Gebäudes legt.“<br />

narch


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42<br />

Wohnraum<br />

Effizient, funktional<br />

und flexibel<br />

ParkLife / Melbourne, Australien / Austin Maynard Architects<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Tom Ross<br />

Das Ziel des Wohnprojekts<br />

ParkLife von Austin<br />

Maynard Architects: das<br />

Gemeinschaftsgefühl<br />

der Bewohner:innen zu<br />

stärken und dabei das<br />

städtische Wohnen in<br />

hoher Dichte auf eine<br />

neue Ebene zu heben. Das<br />

aus sozialer, wirtschaftlicher<br />

und ökologischer<br />

Sicht höchst nachhaltig<br />

konzipierte Objekt befindet<br />

sich in Brunswick, im<br />

inneren Norden Melbournes<br />

und ist Teil des ersten<br />

CO 2 -neutralen Wohngebiets<br />

in Australien.<br />

Eine gezackte Dachkante, knallgelbe Loggien mit<br />

asymmetrischen Balkonen und eine vertikale Fassadenstruktur<br />

zeichnen das Wohngebäude ParkLife<br />

zur Straßenseite hin aus. Zu der Vielzahl von Sozial-<br />

und Gemeinschaftsbereichen zählen auch ein eigenes<br />

Amphitheater auf dem Dach sowie ein Gemüsegarten<br />

und eine Rasenfläche zum Picknicken und<br />

Grillen. Die Wohnungen bestehen aus 14 Ein-Zimmer-,<br />

19 Zwei-Zimmer-, zwei Drei-Zimmer- und zwei<br />

Teilhaus-Apartments – platzsparenden Wohnungen,<br />

die dank Einbaumöbeln und flexibler Raumnutzung<br />

bei geringem Platzbedarf eine hohe Funktionalität<br />

aufweisen. Fünf der Wohnungen sind als Sozialwohnungen<br />

ausgewiesen.<br />

The Village<br />

Das Apartmentgebäude mit 37 Wohnungen und<br />

zwei Gewerbebetrieben bildet das neue Zentrum<br />

des Vorzeige-Bezirks The Village in Melbourne.<br />

ParkLife ist eines von sechs Gebäuden, die jeweils<br />

von einem lokalen, preisgekrönten Architekturbüro<br />

rund um soziale, ökologische, ethische und nachhaltige<br />

Grundsätze entworfen wurden. Mit Blick auf den<br />

Bulleke-Bek-Park bildet Austin Maynard Architects<br />

ParkLife eine Hälfte der Nordseite von The Village,<br />

während Claire Cousins Architects Evergreen im<br />

Westen liegt. Die gleichzeitige Planung der Gebäude<br />

bot die Gelegenheit, Synergien zu nutzen – darunter<br />

auch wechselseitige Lichtschächte, was sowohl eine<br />

Verdoppelung der Gartenfläche als auch der Menge<br />

an natürlichem Lichteinfall im Innenhof ermöglichte.<br />

Wie schon bei dem vielfach ausgezeichneten Vorgängerprojekt<br />

Terrace House übernahmen Austin Maynard<br />

Architects auch für die Umsetzung von ParkLife<br />

wieder die Rolle des Entwicklers und des Architekten.<br />

Die aus bereits umgesetzten Projekten gewonnenen<br />

Erkenntnisse setzten die Planer in Form von einer<br />

Lüftung mit Energierückgewinnung um. Hierbei wird<br />

jede Wohnung durch Wärmetauscher kontinuierlich<br />

mit Frischluft versorgt, was zu einem minimalen<br />

Temperaturverlust führt. So kommt das Gebäude<br />

ohne aktive Heizung oder Kühlung aus. Ein wichtiger<br />

Schritt im Kontext der Verortung in einem CO 2 -neutral<br />

konzipierten Wohngebiet. Da der rückseitige Teil<br />

des Komplexes an einen öffentlichen Park grenzt, bot<br />

sich die Gelegenheit, die privaten Gartenbereiche der<br />

Wohnungen im Erdgeschoss in den Park übergehen zu<br />

lassen. Im Sinne der Verbindung von Öffentlichem und<br />

Privatem führt ein für die Allgemeinheit offener Pfad<br />

mitten durch das Gebäude – ein Knotenpunkt, der eine<br />

direkte Durchwegung anstelle eines sonst notwendigen<br />

Umgehens des Wohnviertels ermöglicht. u


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43<br />

Austin Maynard Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

44<br />

Wohnraum<br />

Sonnengelb und strahlend weiß<br />

Die Hülle von ParkLife besteht aus einer hochisolierten<br />

weißen Stahlverkleidung mit Netzen, Gittern und<br />

Stäben, die auch als Rankgitter dienen. Die weißen<br />

Colorbond-Platten der Außenverkleidung weisen<br />

nicht nur einen feuerfesten Isolierkern, sondern auch<br />

einen hohen Reflexionsgrad auf, wodurch der Wärmeeintrag<br />

und der städtische Wärmeinseleffekt im<br />

Sommer reduziert werden sollen. Prägnante vertikale<br />

Linien verleihen dem Gebäude optisch einen wohnlichen<br />

Charakter. Die Fassade ist neben der Außenverkleidung<br />

in einer zweiten Ebene in vertikale Streifen<br />

in Weiß und Gelb unterteilt, wobei sich letztere Farbe<br />

visuell konsistent durch das gesamte Gebäude zieht<br />

und die Durchgangsbereiche und den Fahrradraum<br />

akzentuiert. Diese Gemeinschaftsräume durchwegs<br />

gelb zu streichen war auch ein Kunstgriff der Architekten,<br />

um Kosten zu sparen – so konnten die Leitungen<br />

sichtbar bleiben und gleichzeitig “versteckt”<br />

werden. Auch das verglaste Treppenhaus ist in einem<br />

hellen Gelb gehalten und eröffnet von natürlichem<br />

Licht durchflutet Ausblicke auf die Grünflächen und<br />

die Umgebung.<br />

Im Inneren wurde die Materialpalette bewusst<br />

schlicht gehalten: Böden aus Holz, weiß gestrichene<br />

Wände und weiße Schrankelemente, Decken aus<br />

Beton und Terrazzo im Bad sorgen für eine zurückhaltende<br />

und dennoch wohnliche Atmosphäre. Die<br />

Idee der Architekten: den Bewohnern die Möglichkeit<br />

zu geben, ihre Wohnungen individuell zu gestalten,<br />

anstatt zu viele Oberflächen und Texturen zu verwenden.<br />

Entstanden sind so funktionale Räume mit<br />

schöner Aussicht und guter Belichtung, welche der<br />

oder die Einzelne in ihr Zuhause verwandeln soll.


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45<br />

Austin Maynard Architects<br />

Wohldurchdacht<br />

Logisch, pragmatisch und einfach – um das aus<br />

energetischer Sicht optimale Verhältnis von Glas zu<br />

massiven Wänden zu erzielen, senkten Austin Maynard<br />

Architects den Sturz der Schiebetüren zu den<br />

Balkonen auf 2,1 Meter ab. Am Wandabschnitt oberhalb<br />

wurde ein Regal angebracht, das als dekoratives<br />

Board für Bücher und Pflanzen oder zur Montage von<br />

Vorhängen dienen kann. Solch verspielte Elemente<br />

ziehen sich von den gezackten Postkasten über einen<br />

Palmengarten und gelbe Pflanztröge in den Loggien<br />

bis hinauf aufs Dach. Die überdachte Terrasse<br />

wurde – wie alle öffentlichen Bereiche im Außenraum<br />

– in Zusammenarbeit mit den Landschaftsarchitekten<br />

Openwork entworfen. Neben einem Nutzgarten<br />

mit Obstbäumen und einer Wiese zum Entspannen<br />

finden die Bewohner von ParkLife auf dem Dach<br />

Platz für Versammlungen, einen elektrischen Grill<br />

sowie praktische Einrichtungen, eine Toilette, einen<br />

Wasch- und Trockenraum. Das Herzstück stellt das<br />

Amphitheater dar, das vom Morgenkaffee zum Sonnenaufgang<br />

bis zum geselligen Sundowner ein Treffpunkt<br />

für alle sein soll.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

46<br />

Wohnraum<br />

Die Erschließung und<br />

die Gemeinschaftsflächen<br />

sind durchlässig,<br />

farbenfroh und mit Bezug<br />

zur Umgebung gestaltet<br />

– sehen und gesehen<br />

werden.<br />

Nachhaltig im Sinne der Gemeinschaft<br />

Abgesehen von der Wahl der Materialien und einem<br />

smarten Lüftungskonzept wurde in den Lichtschächten<br />

eine Nebelkühlung installiert, die an heißen<br />

Tagen zuvor gesammeltes Wasser versprüht.<br />

Durch das Öffnen der Fenster der Schlafzimmer ist<br />

so auch an heißen Tagen eine Querlüftung mit kühler<br />

Luft möglich. Da die gesamte Klimatisierung passiv<br />

läuft, konnte auf mechanische Heizung oder Kühlung<br />

komplett verzichtet werden. Die zehn von ParkLife<br />

berücksichtigten Schlüsselkategorien des ökologisch<br />

nachhaltigen Designs sollen aber nicht nur zu<br />

langfristig geringeren Umweltauswirkungen führen,<br />

sondern den Bewohnern auch komfortable Lebensbedingungen<br />

und geringere Betriebskosten ermöglichen.<br />

Dieser Gedanke schließt auch die Abwesenheit<br />

von Privatparkplätzen ein. Im gemeinsam genutzten<br />

Untergeschoss gibt es im Gegenzug einen öffentlichen<br />

Car-Sharing-Pool sowie 95 Fahrradabstellplätze<br />

für die 37 Wohnungen.<br />


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47<br />

Austin Maynard Architects<br />

1. One Bedroom Home<br />

2. Two Bedroom Duplex<br />

3. Hanging Area<br />

4. Communal Area<br />

5. Lawn<br />

6. Laundry/ Workshop<br />

7. BBQ<br />

8. Productive Gardens<br />

9. Fruit Tree<br />

10. Light Court<br />

11. External Common Area<br />

12. Amphitheatre<br />

12<br />

North Elevation<br />

1:200 @A3<br />

Ansicht Nord<br />

ne Bedroom Home1. One Bedroom Home<br />

o Bedroom Duplex 2. Two Bedroom Duplex<br />

anging Area 3. Hanging Area<br />

ommunal Area 4. Communal Area<br />

wn<br />

5. Lawn<br />

undry/ Workshop6. Laundry/ Workshop<br />

BQ Sixth Level 7. Floor BBQ Plan<br />

roductive Gardens8. Productive<br />

Fourth<br />

Gardens<br />

Level Floor Plan<br />

1:200 @A3<br />

1:200 @A3<br />

ruit Tree 9. Fruit Tree 0 1 2 3 4 5<br />

ght Court 10. Light Court<br />

xternal Common Area 11. External Common Area<br />

mphitheatre 12. Amphitheatre<br />

N<br />

OG 4 OG 7<br />

N<br />

0 1 2 3 4 5<br />

N<br />

Seventh Level Floor Plan<br />

Fifth Level Floor Plan<br />

1:200 @A3<br />

1:200 @A3<br />

0 1 2 3 4 5<br />

N<br />

0 1 2 3 4 5<br />

North Elevation<br />

1:200 @A3<br />

South Elevation<br />

1:200 @A3<br />

Ansicht Süd<br />

N<br />

EG OG 1<br />

Ground Level Floor Plan Ground Level Floor Plan<br />

First Level Floor Plan First Level Floor Plan<br />

1:200 @A3<br />

1:200 @A3<br />

1:200 @A3<br />

1:200 @A3<br />

0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5 0 1 2 3 4 5<br />

N<br />

N<br />

N<br />

ParkLife<br />

Melbourne, Australien<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Team:<br />

Statik:<br />

Austin Maynard Architects<br />

Austin Maynard Architects<br />

Andrew Maynard, Mark Austin, Mark Stranan<br />

Irwin Consult (WSP)<br />

Grundstücksfläche: 796 m 2<br />

Nutzfläche: 4.210 m 2<br />

Bauzeit:<br />

18 Monate<br />

Fertigstellung: Mai 2022<br />

www.maynardarchitects.com<br />

„Als Architekten versuchen wir, für die<br />

Welt relevant zu sein und Räume zu<br />

schaffen, die über ihre Funktion hinaus<br />

ansprechen und überzeugen.“<br />

Andrew Maynard und Mark Austin


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

48<br />

Wohnraum<br />

Dynamisches<br />

Ensemble<br />

Wohn- und Geschäftsbau Pünktchen und Anton / Wien / Freimüller Söllinger Architektur<br />

Text: Roland Kanfer Fotos: Kurt Hoerbst


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49<br />

Freimüller Söllinger Architektur<br />

Der Standort bestimmt die Perspektive und damit das<br />

Erscheinungsbild: Die beiden Baukörper der Wohnhausanlage<br />

mit dem pittoresken Namen „Pünktchen und<br />

Anton“ in Wien-Donaustadt bieten ein abwechslungsreiches<br />

optisches Erlebnis. Je nachdem, wo man steht,<br />

erscheinen die beiden bogenförmigen, auf einem Sockel<br />

sitzenden Bauteile entweder als schlanke, stehende<br />

oder als flache, liegende Baukörper. Und auch sonst<br />

bietet das Gebäudeensemble spannende, alles andere<br />

als monotone Architektur. Da gibt es geschwungene<br />

Bauteile ebenso wie rechte und stumpfe Winkel, Vorsprünge<br />

und zurückversetzte Fronten, Fassadenöffnungen<br />

in unterschiedlichen Formaten.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

50<br />

Wohnraum<br />

„Pünktchen und Anton“ ist ein Projekt der Wiener Architektin<br />

Regina Freimüller-Söllinger. Ihr Büro hatte<br />

2017 den vom Wohnbauträger Haring ausgeschriebenen,<br />

geladenen Architekturwettbewerb gegen<br />

sechs weitere Teilnehmer (2. Rang: GSarchitects,<br />

3. Rang: Wöhrer Architektur, weiters Adelheid Pretterhofer,<br />

Schenker Salvi Weber, synn architekten,<br />

TM-Architektur) gewonnen. Allerdings war die Jury<br />

von Pünktchen und Anton nicht sofort überzeugt:<br />

Erst in einer zweiten Runde wurde der bereits ausgeschiedene<br />

Wettbewerbsbeitrag wieder in die Wertung<br />

zurückgeholt. Das eingereichte Projekt hatte<br />

sich nämlich nicht an die Vorgabe der Ausschreibung<br />

gehalten, wonach der öffentliche Raum als Teil der<br />

Bauplatzfläche behandelt werden und damit über<br />

das Grundstück führen sollte. Wie im Juryprotokoll<br />

vermerkt wurde, hätten sich „die Stärken dieses Projektes<br />

erst schrittweise mit zunehmender Betrachtungstiefe<br />

offenbart“. Die in der ersten Bewertungsstufe<br />

formulierten Kritikpunkte – die Ausrichtung<br />

und Anbindung der Baukörper an den Effenbergplatz,<br />

insbesondere der Umgang mit der Topografie<br />

entlang der Busschleife – seien aus missverständlichen<br />

Darstellungen im Modell und im Rendering entstanden<br />

und ausgeräumt worden, so die Jury. Was<br />

die Juroren nun lobten: Die Bewegungsströme werden<br />

nicht ins Innere des Baufelds gezogen und damit<br />

fragmentiert, sondern außen herumgeführt. Dadurch<br />

werden die Straßenräume und der Effenbergplatz<br />

belebt, während sich der Innenhof als grüner, ruhiger<br />

und besonnter Freiraum zeigt.


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51<br />

Freimüller Söllinger Architektur<br />

Lärm und Wind<br />

Das Ziel des Wettbewerbs war es, die städtebauliche<br />

Situation am Effenbergplatz aufzuwerten und<br />

die Potenziale der Lage und der Umgebung zu<br />

nutzen. Im Westen führt die Donauuferautobahn<br />

am Grundstück vorbei, im Süden die Trasse der<br />

U-Bahnlinie U2 in Hochlage, im Osten liegt der<br />

Kaisermühlendamm mit mehrgeschoßiger Bebauung.<br />

Im Norden dominiert ein Gebiet mit Einfamilienhäusern<br />

in geringer Bebauungsdichte, das an<br />

die Alte Donau anschließt. Dort war eine Bauhöhe<br />

von 16 Metern (Bauklasse 3) einzuhalten. Dadurch<br />

sollte ein fließender Übergang zwischen der urbanen<br />

Bebauung und einer eher ländlichen Kulisse<br />

geschaffen werden. Hier platzierten die Architekten<br />

den niedrigeren Baukörper namens Anton, horizontal<br />

gegliedert und mit Loggien aufgelockert.<br />

Im übrigen Baugebiet war die Gebäudehöhe mit<br />

35 Metern vorgegeben. Hier sitzt Pünktchen, der<br />

höhere der beiden Baukörper, in Nachbarschaft<br />

zur U-Bahntrasse.<br />

Der Bauträger verlangte in der Ausschreibung<br />

auch, geeignete Vorkehrungen für die Reduktion<br />

der Lärmbelästigung sowie der Windbelastung<br />

anzudenken. Mit dem nunmehr gebauten Resultat<br />

kann der Bauherr zufrieden sein: Städtebaulich<br />

stellt die Wohnhausanlage ein Bindeglied zwischen<br />

den unterschiedlichen Erscheinungsformen<br />

und Strukturen der Umgebung dar. u<br />

Die Straßenräume und der<br />

Effenbergplatz werden belebt<br />

(oben), während sich der<br />

Innenhof als grüner, ruhiger<br />

und besonnter Freiraum<br />

zeigt (rechts).


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

52<br />

Wohnraum<br />

Wohnungen mit Freiräumen<br />

Das Gebäude besteht aus zwei Sockelgeschossen<br />

mit überwiegend gewerblicher Nutzung. Ab dem 2.<br />

Obergeschoss teilt sich das Gesamtensemble in zwei<br />

Baukörper. Pünktchen erstreckt sich über zehn, Anton<br />

über sechs Geschosse. Von den insgesamt 286<br />

Wohnungen mit durchschnittlichen Wohnnutzflächen<br />

von 45 m 2 stehen in den ersten drei Geschossen<br />

35 Einheiten für temporäres Wohnen zur Verfügung.<br />

Sämtliche Wohnungen verfügen über einen Freiraum,<br />

entweder als Balkon, als Terrasse oder als Loggia.<br />

Östlich und westlich orientiert befinden sich pro Geschoss<br />

acht Eckwohnungen. Die südlich ausgerichteten<br />

Loggien dienen auch dem Schallschutz zur Bahn,<br />

während die windausgesetzten Ecken leicht abgerundet<br />

sind.<br />

Semitransparentes Kleid<br />

Ein charakteristisches Merkmal des Projekts ist das<br />

sogenannte „Fassadenkleid“ – eine Verblendung<br />

aus weiß lackiertem Streckmetall, einem gitterähnlichen,<br />

vor die Fassade gesetzten Lochblech, das<br />

mehrere Funktionen erfüllt: In Richtung Süden dient<br />

es als semitransparenter Sonnen- und Lärmschutz,<br />

die Unterkonstruktion stellt ein permanentes Gerüst<br />

für die Fassadenwartung dar, und es erzeugt ein abwechslungsreiches<br />

Fassadenbild. Dafür sorgen die<br />

unregelmäßigen, in unterschiedlichen Formaten angeordneten<br />

größeren und kleineren Öffnungen im Fassadenkleid.<br />

Deren Anordnung stellt ein Spiegelbild der<br />

benachbarten Einfamilienhaussiedlung dar, von deren<br />

scheinbar willkürlichen, aber individuellen Formaten<br />

das Architekturteam inspiriert wurde. Die Sockelzone<br />

ist mit ockerfarbenem Falzblech verkleidet. •


Lift<br />

Lift<br />

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53<br />

Freimüller Söllinger Architektur<br />

1:500<br />

EG OG 2<br />

OG1 OG2<br />

1:500<br />

Ansicht Ost<br />

Pünktchen und Anton<br />

1220 Wien<br />

Ansicht Ost<br />

chnitt 1:350<br />

Bauherren:<br />

Architektur:<br />

Generalplanung:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Statik:<br />

Konsulenten:<br />

Haring Group Bauträger GmbH,<br />

Huber & Drott GmbH & Co OG<br />

Freimüller Söllinger Architektur, Wien<br />

WGA ZT GmbH, Wien<br />

D/D Landschaftsplanung, Wien<br />

Pilz & Partner ZT GmbH, Wien<br />

WGA ZT GmbH IC Konsulenten, Wien<br />

Wohnungen: 286<br />

Grundstücksfläche: 4.250 m 2<br />

Bebaute Fläche:<br />

3.637 m 2 oberirdisch, 4.235 m 2 unterirdisch<br />

Nutzfläche: 14.189 m 2<br />

Bruttogeschoßfläche: 20.000 m 2<br />

Wettbewerb: 2017<br />

Planungsbeginn: 2018<br />

Baubeginn: 06/2021<br />

Fertigstellung: 10/2023<br />

www.freimueller-soellinger.at<br />

© FSA<br />

„Die städtebauliche Figur tritt als Reaktion auf<br />

die unterschiedlichen Erscheinungsformen mit<br />

dynamisch veränderndem Charakter auf.“<br />

Regina Freimüller-Söllinger


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

54<br />

Wohnraum<br />

Die Verwandlung<br />

Haus mit Veranda / Engerwitzdorf, Österreich / mia2 Architektur<br />

Text: Linda Pezzei Fotos: Kurt Hörbst


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

55<br />

mia2 Architektur<br />

Das „Haus mit Veranda“ beweist, wie sich ein einfacher<br />

Bestandsbau aus den 60er-Jahren in ein anspruchsvolles<br />

und individuell auf die Bedürfnisse der designaffinen<br />

Bewohner zugeschnittenes Zuhause verwandeln<br />

lässt. Ganz nebenbei macht dieser beispielhafte Zu- und<br />

Umbau von mia2 Architektur deutlich, dass der Traum<br />

vom Haus mit großem Garten nicht zwingend einen<br />

Neubau erfordert.<br />

„Die aktuellen Baukosten sind für viele die größte<br />

Herausforderung“, meint Sandra Gnigler auf die<br />

Frage nach den Hürden, wenn es um das Schaffen<br />

von lebenswertem Wohnraum geht. „Ich sehe diese<br />

Zwänge aber auch als Chance. Wir leben in einer Zeit<br />

des Überflusses und der Maßlosigkeit. Darum entstehen<br />

auch so viele architektonische Schandtaten.<br />

Es sollte vielmehr reflektiert werden, was wir wirklich<br />

zum Wohnen und Leben brauchen. Muss es immer<br />

das Haus auf der grünen Wiese sein oder erkennt<br />

man auch in Beständen die Qualität und das Potenzial,<br />

sich darin zu verwirklichen?“ Für die Mitbegründerin<br />

des Linzer Architekturbüros mia2 ist der bewusste<br />

Umgang mit dem aktuellen Lebensraum in diesem<br />

Zusammenhang ein erster wichtiger Schritt. u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

56<br />

Wohnraum<br />

Die großzügige Veranda schmiegt sich von<br />

einem zurückhaltenden Vordach begleitet<br />

an das langgezogene Wohnhaus und erweitert<br />

den Wohnraum über eine Pufferzone in<br />

Richtung der weitläufigen Gartenlandschaft.<br />

Naturver- und -eingebunden<br />

Die konventionelle Grundrissstruktur des Objekts in<br />

Engerwitzdorf in Oberösterreich entsprach zu Beginn<br />

der Planungen so gar nicht den Wohnvorstellungen<br />

der privaten Bauherrschaft. Den Ausschlag<br />

für den Kauf des Grundstücks in einer klassischen<br />

Einfamilienhaussiedlung gab letztlich der weitläufige<br />

Garten mit groß gewachsenen Nussbäumen,<br />

Obstbäumen und Sträuchern. „Die naturverbundenen<br />

Bauherren kamen mit dem Wunsch auf uns zu,<br />

ein Eigenheim zu gestalten, bei dem der Außenraum<br />

und die Landschaft eine große Rolle spielen“, erzählt<br />

Gnigler und ergänzt: „So wurde der wildromantische<br />

Garten zum wesentlichen Entwurfsthema – die klare<br />

Kante der durchgängigen, südseitig ausgerichteten<br />

Terrasse steht im Kontrast zum natürlich gewachsenen<br />

Garten.“


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57<br />

mia2 Architektur<br />

Im Zuge der Verwandlung des Bestandsbaus wurden<br />

das Steildach und die Giebelwände abgetragen.<br />

In Richtung Osten und Westen ergänzten die Architekten<br />

das Gebäude mittels Zubauten. Die vorgesetzte,<br />

langgezogene Veranda ist nun Begleiter der<br />

Wohnräume und des gefassten Terrassenbereichs.<br />

Dank einer durchgehenden Überdachung erweitert<br />

die Veranda den Wohnraum ganz natürlich hinaus<br />

ins Freie. Der etwas tiefer gelegene Garten ist bewusst<br />

vom Haus losgelöst. „Bestände zu erhalten<br />

und deren Möglichkeiten zu nutzen, ist immer eine<br />

Herausforderung. Wir konnten Teile des Erdgeschosses<br />

und den gesamten Keller sinnvoll nutzbar in die<br />

Grundstruktur einweben“, sagen mia2 über den Umbauprozess<br />

des Hauses mit Veranda. „Im Sinne der<br />

Nachhaltigkeit ist das Weiterbauen von Beständen<br />

in Kombination mit einem hohen Anspruch an ökologische<br />

Materialien an sich bereits Vorbild genug.<br />

In diesem konkreten Fall ist ganz besonders auch<br />

die Haltung der Bauherrschaft hervorzuheben: Der<br />

Wunsch nach diesem besonderen Garten, der nicht<br />

– wie so oft – künstlich inszeniert wurde, sondern in<br />

seiner natürlichen Kraft strahlen darf, macht die Qualität<br />

des Projekts aus.“<br />

Vorbei am roten Ahornbaum<br />

Erschlossen wird das Grundstück von Westen. Eine<br />

gekieste Einfahrt, die geschlossene Holzfassade des<br />

Zubaus und ein imposanter rotblättriger Ahornbaum<br />

begrüßen Besucher und Bewohner beim Ankommen.<br />

Von einem geschützten Vorhof führt der Weg ins<br />

Innere des Hauses durch ein Ensemble an Wasserbrunnen,<br />

Gartenmauern und wild wachsenden Ästen,<br />

die Anklänge an einen japanischen Garten wecken<br />

sollen. Das Spiel mit den Texturen in der Horizontalen<br />

sorgt gerade im Außenraum für spannende Kontraste<br />

zwischen natürlich Gewachsenem und bewusst<br />

Hinzugefügtem: Kleine Kiesel werden durch große<br />

Pflastersteine ergänzt, die Holzterrasse wirkt wie ein<br />

ausgerollter Teppich und das üppige Grün weiß sich<br />

seinen Weg zu ebnen.<br />

u


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58<br />

Wohnraum<br />

Den Innenraum dominiert eine großzügige Küche<br />

mit Essbereich und offener Wohnlandschaft. Daran<br />

anschließend eröffnet die Veranda den Blick ins<br />

Freie. Als Spitzengastronom war es dem Bauherren<br />

wichtig, das Herzstück des Hauses als einladenden<br />

und gemütlichen Ort des Zusammenkommens zu<br />

gestalten. Die privaten Rückzugsräume wurden zugunsten<br />

der Großzügigkeit der Aufenthaltsbereiche<br />

in zurückhaltender Größe gestaltet, ohne dabei beengend<br />

zu wirken. Aus räumlicher Sicht sorgt die<br />

Komposition aus einfachen baulichen Elementen, aus<br />

dem Bestandsgebäude mit den Zubauten, den Höfen<br />

und der Veranda für eine spannende Abfolge aus<br />

kontrastreichen Wohnbereichen, die stets im Dialog<br />

mit der Wildheit des Gartens stehen.<br />

Reduzierter Materialmix<br />

Die Horizontale und das Gefühl des Geerdet-Seins<br />

werden, wie im Außenraum auch im Inneren, durch<br />

starke Materialitäten für Böden und Decken gezielt<br />

unterstrichen. Diese bestehen ebenso wie das Vordach<br />

über dem Terrassenband weitgehend aus Holz,<br />

was den Raum optisch in die Natur hinauswachsen<br />

lässt. Die Rohheit des Betons setzt im Bereich der<br />

Terrasse und der Außenküche mit Grillfläche zu dieser<br />

Weichheit einen spannenden Kontrastpunkt. Im<br />

Bad kamen Terrazzofliesen zum Einsatz. Hinter der<br />

Fassade verborgen, entschieden sich die Bauherren<br />

für eine möglichst ökologische Bauweise basierend<br />

auf Hochlochziegeln samt Hanfdämmung und einer<br />

Luftwärmepumpe.<br />


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59<br />

mia2 Architektur<br />

270<br />

Schnitt<br />

Haus mit Veranda<br />

Engerwitzdorf, Österreich<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

privat<br />

mia2 Architektur ZT GmbH<br />

Grundstücksfläche: 1.260 m 2<br />

Nutzfläche: 132 m²<br />

Baufläche: 230 m²<br />

Planungsbeginn: 2020<br />

Bauzeit:<br />

1,8 Jahre<br />

Fertigstellung: 2023<br />

www.mia2.at<br />

Süd<br />

© Fabienne Roth<br />

„Das Projekt zeigt, wie ein konventionelles Bestandshaus<br />

durch geschickte Umbauten und Erweiterungen<br />

zu einem einzigartigen und naturverbundenen<br />

Wohntraum umgestaltet werden kann. Die Verbindung<br />

von Innen- und Außenraum sowie die Integration<br />

des Gartens als zentrales Element schaffen eine<br />

harmonische und inspirierende Wohnatmosphäre.“<br />

Gunar Wilhelm und Sandra Gnigler,<br />

Gründer mia2 Architektur


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60<br />

Wohnraum<br />

Inspiriert von der Geschichte des Grundstücks,<br />

entwarfen Hayhurst & Co Architects<br />

mit dem Green House ein unkonventionelles<br />

Einfamilienhaus. Mit seiner einfachen<br />

Konstruktion, lebendiger Bepflanzung und<br />

fließenden Übergängen zwischen Innen<br />

und Außen sticht es im Londoner Norden<br />

klar hervor. Trotz des begrenzten Budgets<br />

gelang es dem Planerteam, ein gemütliches,<br />

flexibles Zuhause zu entwickeln,<br />

das zugleich als nachhaltiges Vorbild für<br />

vergleichbare Projekte dienen soll.


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61<br />

Hayhurst & Co Architects<br />

Wohnen im<br />

Gewächshaus<br />

Green House / Haringey, London / Hayhurst & Co Architects<br />

Text: Edina Obermoser Fotos: Kilian O‘Sullivan<br />

Erschwingliche Architektur mit Kontext<br />

Das Wohnhaus liegt in einer unbefestigten, schmalen<br />

Sackgasse in Tottenham Clyde Circus, einer denkmalgeschützten<br />

Gegend im Bezirk Borough of Haringey.<br />

Früher war das Gebiet im Norden der britischen<br />

Hauptstadt – und auch der Bauplatz – geprägt von<br />

Obsthainen, Gewächshäusern und Gärtnereien. Ein<br />

verwildertes Wäldchen und eine alte Remise zeugen<br />

auf der gegenüberliegenden Straßenseite bis heute<br />

von vergangenen Tagen. Rundum schließen die<br />

für England typischen Backsteinbauten im viktorianischen<br />

Stil an. In den 2000er-Jahren erbaut, wurden<br />

die zweistöckigen Nachbargebäude inzwischen<br />

weitgehend in Wohnungen unterteilt. Dazwischen<br />

wünschte sich das Bauherrenpaar für seine zwei<br />

Kinder und sich ein Haus, das den begrenzten Platz<br />

bestmöglich nutzt und zugleich großzügig und naturverbunden<br />

ist. Pro Quadratmeter sollten die Kosten<br />

dabei nicht über 3.000 Pfund (rund 3.500 Euro<br />

– und damit merklich unter dem Londoner Durchschnitt)<br />

liegen.<br />

Modern, energieeffizient & grün<br />

Die Architekten verpackten all diese Anforderungen<br />

in einem innovativen Entwurf. Mit dem Green House<br />

interpretierten sie die Typologie des Gewächshauses<br />

auf moderne und energieeffiziente Weise neu<br />

und griffen damit den grünen Charakter des Standortes<br />

auf. Aus Effizienzgründen fiel die Wahl auf einen<br />

rechteckigen Baukörper. Die reduzierte Blockform<br />

ermöglicht eine einfache Konstruktion und<br />

spart zugleich Material. Während die Rückseite des<br />

Hauses in dunkles Wellblech gekleidet ist, wird an<br />

der nach Süden ausgerichteten Hauptfassade der<br />

Name des Gebäudes deutlich: Die Ansicht ist in verschiebbaren<br />

Polycarbonat-Paneelen ausgeführt. Sie<br />

erinnern an ein Gewächshaus und stellen eine kostengünstige<br />

Alternative dar. Zusätzlich wurde die<br />

mehrschichtige, funktionale Fassade mit Bambus<br />

bepflanzt. Wie ein grüner Filter wird die Vegetation<br />

hinter den semi-transparenten Wänden zum natürlichen<br />

Sonnenschutz und bewahrt die Privatsphäre<br />

der Bewohner.<br />

u


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

62<br />

Wohnraum<br />

Konstruktion trifft Gestaltung<br />

Holz spielt im gesamten Haus eine wichtige Rolle:<br />

Das Tragwerk beruht auf einer Brettsperrholz-Struktur.<br />

Für eine optimale, thermische Performance des<br />

Neubaus legten die Planer großen Wert auf eine<br />

hochisolierte Gebäudehülle. Die konstruktiven<br />

Elemente wurden vorgefertigt und in das Designkonzept<br />

integriert. So konnte auf zusätzliche Verkleidungen<br />

verzichtet und noch mehr CO 2 eingespart<br />

werden. Im Inneren bleibt das Naturmaterial<br />

ebenfalls weitgehend sichtbar. Die Wände erhalten<br />

dank der Maserung der nackten CLT-Bauteile eine<br />

spannende Textur und tragen zu einer angenehmen,<br />

wohnlichen Atmosphäre bei. Die Liebe zum<br />

Detail wird im Inneren des Green House bis in jede<br />

Ecke sichtbar: z.B. bei den Innentüren. Anstelle von<br />

Rahmen und Blenden sind die Zargen direkt in die<br />

hellen Zwischenwände eingekerbt. Durch die kreative<br />

Verwendung von Materialien ließen sich die<br />

Kosten weiter reduzieren. Im Außenbereich kamen<br />

recycelte Betonblöcke zum Einsatz und die Böden<br />

im Obergeschoss wurden aus Gummikork aus einstigen<br />

Dichtungen gefertigt. Einen Farbtupfer bringen<br />

lediglich die zentral positionierte Stahltreppe sowie<br />

die Unterkonstruktion und das Geländer der Galerie<br />

in die sonst schlicht gestalteten Räume. In Grün gestrichen,<br />

harmonieren diese bunten Bauteile mit den<br />

Protagonisten des Hauses: den Pflanzen hinter der<br />

Fassade und im Freien.<br />

u


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63<br />

Hayhurst & Co Architects<br />

Im zentralen Atrium des<br />

Hauses erstreckt sich<br />

der Essbereich über die<br />

doppelte Raumhöhe.<br />

Er verbindet sämtliche<br />

Bereiche und lässt durch<br />

das Oberlicht reichlich<br />

Tageslicht ins Innere.


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64<br />

Wohnraum<br />

Atrium als Herzstück<br />

Aufgrund der angrenzenden Bebauung gestaltete<br />

sich die Tageslichtversorgung über die Stirnseiten<br />

schwierig. Das Planerteam bediente sich deshalb<br />

eines Elements aus der marokkanischen Architektur:<br />

dem Riad, einem traditionellen Bau mit<br />

Innenhof oder Garten. Das Green House wurde<br />

mit einem zentralen Atrium versehen und sämtliche<br />

Räume rundherum auf zwei Niveaus angeordnet.<br />

Dieses Herzstück verleiht dem Projekt den<br />

liebevollen Beinamen Tottenham Riad. Der von<br />

oben belichtete Hof sorgt für helle, freundliche<br />

Innenräume und verbindet die einzelnen Funktionen.<br />

Im offen gestalteten Erdgeschoss befinden<br />

sich die große Küche mit Essbereich sowie das<br />

zum Garten hin orientierte Wohnzimmer. Mit fünf<br />

Schlafzimmern in der oberen Etage erhalten alle<br />

Bewohner einen privaten Rückzugsort. Gleichzeitig<br />

bietet der Neubau der Familie ausreichend<br />

Platz, um weiter wachsen zu können. Alle Räume<br />

des Neubaus verfügen über einen Ausblick<br />

in den Himmel oder ins Grüne – entweder in den<br />

Vorgarten, den rückseitigen Freibereich oder auf<br />

die umliegenden Bäume. Großflächige Verglasungen<br />

lassen die Grenzen zwischen den Innen- und<br />

Außenräumen verschwimmen. Das Atrium lässt<br />

sich im unteren Stock mit raumhohen Vorhängen<br />

von den übrigen Wohnflächen abtrennen. So verwandelt<br />

sich die lichtdurchflutete Mitte des Einfamilienhauses<br />

bei Bedarf in einen spektakulären<br />

Speisesaal. Der schwere Stoff in Beige und Gelb<br />

schafft nicht nur eine optische Abgrenzung, sondern<br />

reguliert zudem die Raumakustik.<br />

Anders als die transluzente,<br />

mit Bambus bepflanzte<br />

Hauptfassade ist die<br />

zum Garten gewandte<br />

Nordfront des Hauses<br />

mit recyceltem Wellblech<br />

aus landwirtschaftlichen<br />

Betrieben verkleidet.


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65<br />

Hayhurst & Co Architects<br />

Nachhaltiges Energiekonzept<br />

Im Sinne der Nachhaltigkeit setzte man neben der<br />

effizienten Kubatur des Green House ausschließlich<br />

auf erneuerbare Energien. Das Heizsystem<br />

basiert auf einer Luftwärmepumpe, Solarpaneele<br />

auf dem Dach decken den Strombedarf des Hauses.<br />

Das Regenwasser wird in einer Tonne gesammelt<br />

und für die Bewässerung des Grundstücks<br />

verwendet. Zusätzlich wirkt sich das Atrium positiv<br />

auf das Raumklima aus und trägt in den heißen<br />

Sommermonaten zur passiven Kühlung bei:<br />

Dank Kamineffekts kann die warme Abluft nach<br />

oben entweichen, während unten Frischluft nachströmt.<br />

So demonstrierten Hayhurst & Co Architects<br />

mit dem einfachen Wohnhaus einmal mehr,<br />

wie viel man auch mit begrenzten finanziellen Mitteln<br />

und in der Stadt erreichen kann. Nachhaltige<br />

Architektur kann so einfach sein…<br />

•<br />

5<br />

6<br />

EG<br />

4 7<br />

2<br />

3<br />

9<br />

8<br />

1<br />

2<br />

2<br />

7<br />

7<br />

7<br />

7<br />

OG<br />

1 Küche, 2 Bad, 3 Essbereich,<br />

4 Wohnzimmer, 5 Abstellraum,<br />

6 Speisekammer, 7 Schlafzimmer<br />

8 Ankleide, 9 Hauswirtschaftsraum<br />

Green House<br />

Haringey, London<br />

Bauherr:<br />

Planung:<br />

Statik:<br />

Holzbau:<br />

Stahlkonstruktion:<br />

Landschaftsplanung:<br />

Energieplanung:<br />

Wohnfläche: 189 m 2<br />

Baubeginn: 2020<br />

Fertigstellung: 2021<br />

Baukosten: £ 500.000<br />

www.hayhurstand.co.uk<br />

Privat<br />

Hayhurst & Co Architects<br />

Iain Wright Associates<br />

Eurban<br />

Surrey Steel Trading<br />

Ollie Allen<br />

Mesh Energy<br />

„Durch das begrenzte Budget mussten wir Prioritäten<br />

setzen. Das beeinflusste sowohl die Form des<br />

Hauses als auch die Materialstrategie. Die einfache<br />

Blockform wählten wir aufgrund ihrer Material- bzw.<br />

Konstruktionseffizienz und um den Wärmeverlust zu<br />

minimieren. Freigelegte CLT- und Stahlelemente bedeuten,<br />

dass kein Geld für Verkleidungen, Gipskartonplatten,<br />

Verputz etc. ausgegeben wurde.“<br />

Hayhurst & Co Architects


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

66<br />

Naturstein<br />

Casa Sasso<br />

Steinmetz<br />

4055 Pucking<br />

office@casa-sasso.at<br />

www.casa-sasso.at<br />

Sölker Marmor<br />

Bergbau<br />

8961 Sölk<br />

office@soelker.at<br />

www.soelker.at<br />

Poschacher<br />

Natursteinwerke<br />

4222 Langenstein<br />

office@poschacher.com<br />

www.poschacher.com<br />

Lauster<br />

Naturstein GmbH<br />

9971 Huben/Osttirol<br />

st.johann@lausternaturstein.at<br />

www.lausternaturstein.at<br />

Kienesberger<br />

Steinmetzmeister<br />

4707 Schlüßlberg<br />

office@kienesberger-stein.at<br />

www.kienesberger-stein.at<br />

Steinmetzbetrieb<br />

Wolfgang Ecker<br />

2514 Traiskirchen<br />

office@ecker-stein.at<br />

www.ecker-stein.at<br />

Steinmetzmeister<br />

Dietmar Steller<br />

4600 Wels<br />

office@steller-stein.at<br />

www.steller-stein.at<br />

Schreiber & Partner<br />

Natursteine<br />

2170 Poysdorf<br />

office@sp-natursteine.at<br />

www.sp-natursteine.at<br />

Marmor<br />

Industrie Kiefer<br />

5411 Oberalm<br />

office@marmor-kiefer.at<br />

www.marmor-kiefer.at<br />

Josef Kogler<br />

Steinbruch & Schotterwerk<br />

9554 St. Urban<br />

kogler.naturstein@aon.at<br />

www.kogler-natursteinwerk.at<br />

Gustav Hummel<br />

GmbH & Co KG<br />

2452 Mannersdorf<br />

info@hummel-stein.at<br />

www.hummel-stein.at<br />

Stone4you<br />

Steinmetzbetriebe<br />

2020 Hollabrunn<br />

office@stone4you.at<br />

www.stone4you.at<br />

Pro Naturstein. Die gebündelte Faszination für ein einzigartiges, kraftvolles und von der Natur geschaffenes Unikat. Ein über Generationen<br />

vermitteltes Fachwissen über den Abbau und die Veredelung der österreichischen Natursteinvorkommen, eine gemeinsame Verantwortung,<br />

welche die Begeisterung und das Handwerk verbindet. Pro Naturstein steht für die Vereinigung ausgewählter, österreichischer<br />

Naturstein-Leitbetriebe, die mit Qualität und Leidenschaft hinter ihren Produkten stehen<br />

www.pronaturstein.at


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67<br />

Naturstein<br />

© Malik Architecture<br />

Aus dem Vollen schöpfen<br />

Naturstein ist mehr als nur eine Zierde am Bau. Wie kein anderer<br />

Baustoff vereint er optische und technische Vorzüge gleichermaßen.<br />

Text: Richard Watzke Fotos: Richard Watzke, Malik Architecture<br />

Die hohe Wertschätzung von Naturstein zeigt nicht<br />

zuletzt ein Blick auf Kollektionen der Keramikindustrie.<br />

Kein Hersteller, der nicht mindestens ein Natursteinimitat<br />

im Sortiment führt, und doch bevorzugen<br />

immer mehr Bauherren statt des schönen Scheins die<br />

Authentizität des Originals. Einen wesentlichen Anteil<br />

am visuellen und haptischen Erlebnis von Naturstein<br />

hat die Oberfläche, und die ist dank innovativer Bearbeitungen<br />

vielfältig wie nie zuvor: Alternativ zur<br />

klassischen Politur sind matt geschliffene oder gebürstete<br />

Flächen im Innenraumdesign immer stärker<br />

anzutreffen. Ein weiteres Alleinstellungsmerkmal ist<br />

die optische Tiefe. Abhängig von der Zusammensetzung<br />

der Mineralien und dem Lichteinfall erzeugt<br />

die natürliche Kristallstruktur einen räumlichen Eindruck,<br />

den eine geschickte Plattenteilung und über<br />

die Kanten durchlaufende Maserung noch verstärkt.<br />

Am stärksten vermitteln massive Werkstücke Räumlichkeit.<br />

Individuelle, aus dem vollen Material ausgearbeitete<br />

Becken, Duschtassen und auch Massivstufen<br />

sind Paradebeispiele für Werkstücke, die auch bei<br />

den in Sanierungen häufig anzutreffenden Grundrissen<br />

ohne rechte Winkel individuell an die räumlichen<br />

Gegebenheiten angepasst werden.<br />

u<br />

© Malik Architecture<br />

Das „House of Solid Stone“ schützt seine<br />

Bewohner mit perforierten Steinblenden vor<br />

der sengenden Hitze. Der lokale Sandstein ist<br />

tragendes und dekoratives Element zugleich.


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68<br />

Naturstein<br />

Ein Haus ganz aus Stein<br />

In Regionen, in denen die klimatischen Bedingungen<br />

außergewöhnliche bauliche Maßnahmen erfordern,<br />

punktet Naturstein vor allem wegen seiner technischen<br />

Eigenschaften. Das vom indischen Büro Malik<br />

Architecture entworfene „House of Solid Stone“, ein<br />

Einfamilienhaus in Jaipur im Bundesstaat Rajasthan,<br />

ist besonders kompromisslos: Bei dem 2019 fertiggestellten<br />

Projekt dient ein nur 45 Kilometer vom<br />

Standort entfernt gewonnener Sandstein nicht als<br />

dekorative Schicht über einer herkömmlichen Tragkonstruktion,<br />

sondern als Baustoff und strukturell<br />

tragendes Element im ursprünglichsten Sinn. Als<br />

Weiterentwicklung traditioneller, massiv aufgemauerter<br />

Wände tritt beim Haus in Jaipur ein eigens dafür<br />

entwickeltes, hohl ineinandergreifendes Wandsystem<br />

auf. Dieses System schafft eine effektivere Wärmeisolierung,<br />

bietet in den Hohlräumen Platz für die<br />

Infrastruktur wie Strom und Wasserleitungen und<br />

reduziert den Materialverbrauch um fast ein Drittel.<br />

Das trocken gefügte Mauerwerk wird lediglich durch<br />

stählerne Zugstangen und Scherstifte gegen seismische<br />

Belastungen gesichert. Zum Schutz vor der<br />

Oben: Bei diesem Projekt<br />

schätzen die Bauherren<br />

Naturstein nicht nur wegen<br />

seiner Robustheit.<br />

Links: Dank geschickter<br />

Plattenteilung erstreckt<br />

sich die Maserung über<br />

alle Stufen.<br />

Unten: Drinnen wie draußen:<br />

Der einheitliche Bodenbelag<br />

erzeugt einen nahtlosen<br />

Übergang ins Freie.


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69<br />

Naturstein<br />

tropischen Hitze beschatten Überhänge und bewegliche<br />

Steingitter die Verglasungen an der Vorder- und<br />

Rückseite. Allein schon dank dieser konstruktiven<br />

Details und der hohen thermischen Masse des Natursteinmauerwerks<br />

beträgt die Temperaturdifferenz<br />

zwischen Außen- und Innenbereich ohne aktive Kühlung<br />

bis zu sieben Grad Celsius.<br />

So konsequent wie die Bauweise zeigt sich auch das<br />

Innenraumdesign. Sämtliche Gänge und Räume sind<br />

steinsichtig. Spaltraue Flächen wurden mit Steinen<br />

mit gesägter Oberfläche kombiniert. Das Ergebnis<br />

ist ein archaisch und modern zugleich anmutendes<br />

Raumerlebnis. •<br />

Oben: Lebhaft strukturierter<br />

brasilianischer Quarzit verleiht<br />

diesem Bad einen exotischen<br />

Touch.<br />

Unten; Der Kaminsockel wurde<br />

aus dem gleichen Kalkstein wie<br />

der Boden gefertigt.<br />

u


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70<br />

Naturstein<br />

Lichtdurchflutet: Der Wohnraum öffnet sich zur umliegenden Landschaft.<br />

Ein Haus mit Weitblick<br />

Bei der Gestaltung eines Privathauses im Süden Wiens setzt der Architekt auf regionalen<br />

Naturstein. St. Margarethener Kalksandstein prägt als vielseitiger Werkstoff das gesamte<br />

Projekt – als Fassadenbekleidung, Bodenbelag und bei der Innenraumgestaltung.<br />

Auf einem Hügelzug südlich von Wien erstreckt sich<br />

ein zweigeschossiges Privathaus. Vom Wohnraum<br />

und dem Schlafzimmer aus gewähren großzügige<br />

Glasflächen und Schiebeelemente einen freien Panoramablick<br />

in die Landschaft. Um die Verschmelzung<br />

des Hausinneren mit der Terrasse zu betonen, wählte<br />

der Architekt einen einheitlichen Bodenbelag. Der<br />

warme Beigeton des St. Margarethener Kalksandsteins<br />

erzeugt eine harmonische Basis: Im Inneren<br />

sind die Oberflächen der Bodenplatten geschliffen,<br />

die auf einem Drainagemörtelbett verlegten Bodenplatten<br />

der Terrasse und Freiflächen sind diamantgesägt.<br />

Durch das Sägen erhält der bereits seit der<br />

Römerzeit begehrte Naturstein eine leicht aufgeraute,<br />

trittsichere Oberfläche, welche die feine Struktur<br />

des Sedimentgesteins mit den darin eingebetteten<br />

Fossilienresten zur Geltung bringt. Die Fassadenbekleidung<br />

wurde ebenfalls aus St. Margarethener gestaltet.<br />

Dank der individuellen Fertigung ab Rohblock<br />

war es möglich, die Plattenformate und das Fugenbild<br />

bis ins kleinste Detail nach den gestalterischen<br />

Vorgaben der Bauherren auszuführen.<br />

Die Fugenteilung der Wandbekleidung<br />

korrespondiert mit der Breite der Trittstufen.


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71<br />

Naturstein<br />

Minimalismus: Die Gartendusche ist in die Hausfassade integriert.<br />

Fotos: Richard Watzke<br />

Rechts: Der Bodenbelag aus<br />

St. Margarethener ist das verbindende<br />

Element zwischen Hausinnerem<br />

und Außenflächen.<br />

Unten: In der kühleren Jahreszeit<br />

lädt die Kaminbank zum<br />

Verweilen ein.<br />

Privathaus, Wien<br />

Architektur: Architekt DI Gottfried Buresch, Wien<br />

Naturstein: St. Margarethener Kalksandstein,<br />

diamantgesägt und geschliffen<br />

Natursteinarbeiten: Gustav Hummel GmbH & Co KG<br />

7062 St. Margarethen/Burgenland<br />

www.hummel-stein.at


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72<br />

Naturstein<br />

Flächenbündig eingepasst: 5,7 m lange, hinterleuchtete Fensterbank aus Onyx im Wohnbereich.<br />

Über den Dächern Wiens<br />

Mitten in der Stadt und der Hektik dennoch entrückt: Durch den Ausbau eines<br />

Dachgeschosses hat sich eine Großfamilie ein komfortables Refugium auf zwei<br />

Etagen realisiert.<br />

Bei der Revitalisierung der Dachzone eines Gründerzeithauses<br />

in der Wiener Innenstadt entstand<br />

aus mehreren kleinen Wohnungen eine repräsentative,<br />

zweistöckige Wohnlandschaft mit großzügigen<br />

Gemeinschaftsflächen. Dazu teilten die Architekten<br />

die verwinkelte Bausubstanz mit ihren zahlreichen<br />

schrägen Wänden und Flächen in zwei neue Wohnzonen<br />

auf. In der unteren Ebene liegen die Schlafräume<br />

sowie die Bäder und die privaten Wohnbereiche. Im<br />

oberen Geschoss findet das gemeinsame Familienleben<br />

statt. Eine wichtige Rolle spielt dabei die zentral<br />

angeordnete, großzügig bemessene Küche. Noch<br />

mehr Raum wurde der langen Esstafel gewährt, von<br />

der aus ein raumhohes Fensterband freien Blick in<br />

den Himmel über Wien bietet.<br />

Aufwendig verarbeitete Natursteine erzeugen im gesamten<br />

Projekt ein hochwertiges Ambiente, vorwiegend<br />

dunkelgrau-brauner Infinity Brown. Lederoptik<br />

bringt die Textur eindrucksvoll zur Geltung und wirkt<br />

edel und natürlich. Neben Bodenbelägen, Wandbekleidungen<br />

und Waschtischen in den Bädern wurden<br />

auch die Küchenarbeitsplatten aus dem brasilianischen<br />

Hartgestein gefertigt. Die Treppe vom<br />

Eingangsbereich in das obere Geschoss ziert Perla<br />

Venata. Mit seinem hellen Beige verleiht der Quarzit<br />

dem Raum Größe und Leichtigkeit. Highlight ist die<br />

beinahe sechs Meter lange Fensterbank aus hinterleuchtetem<br />

Onyx im Dachgeschoss. Für einen flächenbündigen<br />

Abschluss der Türen in den Bädern<br />

sind die Scharniere in die Steinpaneele eingetieft.


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

73<br />

Naturstein<br />

Waschtisch in Massivoptik an der Stirnseite des Wohnzimmers.<br />

Rechts: Großformatige Wandbekleidung<br />

und Fensterlaibungen<br />

aus Perla Venata im Vorraum.<br />

Unten: Wellness für jeden Tag:<br />

Das Masterbad umfasst eine<br />

Sauna sowie ein Dampfbad.<br />

Apartment A, Wien<br />

Architektur: archiguards ZT GmbH,<br />

Arch. Andreas Heizeneder, Wien<br />

Natursteine: Infinity Brown, 170 m 2 Oberfläche „Leather“;<br />

Quarzit Perla Venata, Onyx „Honey“ hinterleuchtet<br />

Natursteinarbeiten: Schreiber & Partner Natursteine,<br />

2170 Poysdorf<br />

www.sp-natursteine.at<br />

Fotos: Richard Watzke


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74<br />

Naturstein<br />

Erholung fernab<br />

vom Trubel<br />

An Rand des Wienerwalds befindet sich, umgeben von sattgrüner Natur, das House<br />

P. Der außergewöhnliche und einzigartige Grundriss der Villa, welcher an einen<br />

Fächer erinnert, hat das Team vor eine anspruchsvolle Herausforderung gestellt.<br />

Das von Najjar Najjar Architects entworfene Haus P.<br />

liegt an der grünen Stadtgrenze Wiens, die sich sanft<br />

in die Ausläufer des Wienerwaldes schmiegt. Besonderes<br />

Augenmerk legten die Architekten darauf, die<br />

Bewohner in die natürliche Schönheit der Umgebung<br />

und die idyllischen Aussichten einzubeziehen. Innerhalb<br />

der Wohnbereiche wurde eine Abfolge von weitläufigen,<br />

miteinander verbundenen Zonen geschaffen,<br />

welche die großzügige Terrasse sowie den quer<br />

zur Gebäudeachse angeordneten Pool nahtlos integriert.<br />

So rückt der Pool beim Öffnen der Glaswände<br />

zur großzügigen Terrasse in unmittelbare Nähe des<br />

Wohnraums, wodurch die Grenzen zwischen den<br />

Wohnbereichen fließend verschwimmen. Ein gebogenes,<br />

frei schwebendes Dach über der Wohnebene im<br />

Obergeschoss und der Gartenebene ermöglicht eine<br />

ungehinderte Sicht auf die Stadt und ist mit Solarpaneelen<br />

ausgestattet.<br />

Exakte Kantenausrichtung<br />

Sorgfältige Planung und Liebe zum Detail zeigen<br />

sich auch bei den Natursteinarbeiten: So gelang es,<br />

sämtliche Kanten der Steinplatten exakt entlang der<br />

Grundrisslinien auszurichten. Diese Linien durchziehen<br />

nicht nur den Innenbereich, sondern erstrecken<br />

sich nahtlos über die Terrasse bis hin zur Fassade,<br />

wodurch die Außenanlagen harmonisch mit dem Gebäude<br />

verschmelzen.<br />

Fotos: Curt Themessl / stone4you


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

75<br />

Naturstein<br />

Die verwendeten Natursteine Kanfanar<br />

und Travertin Noce unterstreichen nochmals<br />

die Natürlichkeit des Wohnraumes<br />

der Villa am Rand des Wienerwaldes.<br />

Projekt: House P<br />

Architektur: Najjar Najjar Architects, Wien<br />

Wohnfläche: 800 m 2<br />

Grundstückgröße: 3.162 m 2<br />

Naturstein: Kanfanar und Travertin Noce<br />

Natursteinwerk: Stone4you e.U.<br />

www.stone4you.at


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76<br />

Produkt News<br />

Modular und zeitlos<br />

Mit MEDA präsentiert LAUFEN eine auf das Wesentliche reduzierte Badkollektion,<br />

die in Zusammenarbeit mit dem Schweizer Designer Peter Wirz entstanden<br />

ist: Zeitlos elegant und in höchstem Maße alltagstauglich bilden die Keramiken,<br />

Möbel, Badewannen und Armaturen eine formale Einheit.<br />

Ein prägendes Element sind dabei die Waschtische<br />

aus Keramik. Ihre Außenform wird von rechten Winkeln<br />

und geraden Linien geprägt, während die innere<br />

Linienführung mit großen Eckradien und sanften<br />

Wölbungen spielt.<br />

Die Kollektion bietet WCs und Bidets im passenden<br />

Design – vom wandhängenden Kompakt-WC über<br />

ein Wand-WC bis hin zu bodenstehenden WC-Varianten<br />

mit und ohne Spülkasten. Die WCs gehören zudem<br />

zu den ersten Modellen, die mit der innovativen<br />

Wirbelspültechnik Silent Flush von LAUFEN auf den<br />

Markt kommen.<br />

Aufgegriffen wird das reduzierte Design auch von<br />

den drei Badewannen der Kollektion: die freistehende,<br />

die wandgebundene und die zwei Eck-Badewannen<br />

für jede Seite. Die charakteristische Designsprache<br />

findet sich ebenfalls bei den Armaturen wieder.<br />

Sie kombinieren schlanke, zylindrische Körper mit<br />

einem breiten Auslauf und dazu passenden Griffhebeln,<br />

welche die ovale Grundform der Waschtische<br />

aufnehmen. Passend zu MEDA hat Peter Wirz zudem<br />

eine Badmöbelkollektion entwickelt, die perfekt auf<br />

die Möbelwaschtische abgestimmt ist.<br />

LAUFEN Austria AG<br />

T +43 (0)2746 6060-0<br />

office@at.laufen.com<br />

www.laufen.co.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

77<br />

Produkt News<br />

Fotos: HG Esch für AXOR / Hansgrohe SE<br />

Ästhetik der Entspannung<br />

Das außergewöhnliche Spa- und Wellnessresort ATMOSPHERE by Krallerhof, entworfen<br />

von dem renommierten Architekten Hadi Teherani, eröffnete im April 2023 seine<br />

Türen. Eingebettet in die malerische Landschaft der Leoganger Steinberge, bietet es<br />

eine einzigartige Fusion aus Luxus, Naturverbundenheit und innovativem Design.<br />

Die organisch geformte Außenhülle von ATMOSPHERE<br />

by Krallerhof umschließt mehrere Saunen, einen Ruheraum,<br />

die Blaue Grotte, einen Yogaraum und ein<br />

Café. Eine 22 Meter lange Glasfassade erstreckt sich<br />

über die gesamte Front des Gebäudes und schafft<br />

eine visuelle Verbindung zur Umgebung, wodurch die<br />

einzigartige natürliche Landschaft in den Fokus gerückt<br />

wird. Jeder Bereich spiegelt die Grundidee des<br />

Designs wider, die von Respekt für die Natur, Harmonie<br />

und Eleganz geprägt ist. Die vorherrschenden<br />

Materialien wie Sichtbeton, regionales Holz, alpiner<br />

Marmor und Glas bestimmen auch die Farbpalette<br />

des Interieurs. Passend zu diesem schlichten Design<br />

sind die Duschbereiche und Badezimmer mit minimalistischen<br />

Armaturen, monolithischen Duschen und<br />

innovativen Thermostaten aus der AXOR One Kollektion<br />

ausgestattet. Diese fügen sich in Kombination<br />

mit den AXOR Universal Circular Accessories perfekt<br />

in das reduzierte Farbschema des Spas ein und bestechen<br />

durch ihre intuitive Bedienung und erstklassige<br />

Verarbeitung. Hadi Teherani betont: „Diese Produkte<br />

sind ein hervorragendes Beispiel dafür, wie ein<br />

scheinbar kleines Detail in einem so großen Projekt<br />

eine entscheidende Rolle bei der Schaffung eines positiven<br />

Gesamterlebnisses spielen kann.“<br />

Hansgrohe<br />

Handelsges.m.b.H.<br />

info@hansgrohe.at<br />

www.hansgrohe.at<br />

www.axor-design.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

78<br />

Produkt News<br />

Designstarkes<br />

Baderlebnis<br />

Das Hotel VierJahreszeiten in Iserlohn spiegelt das natürliche Umfeld<br />

der Wiesen und Wälder erlebbar wider. Die Innen<strong>architektur</strong> stammt von<br />

JOI-Design aus Hamburg und das durchgängige Konzept findet sich auch<br />

im Interieur der neuen Zimmer und Suiten wieder: Viel Holz und warme<br />

Töne geben den Räumen Gemütlichkeit, große Fenster öffnen den Blick<br />

ins Grüne. In den modernen Bädern verleihen eine indirekte Beleuchtung,<br />

großformatige Fliesen, viele Ablageflächen und KEUCO Armaturen und<br />

Accessoires den Räumen eine designstarke Wirkung.<br />

Am Waschtisch, in der Dusche und an der<br />

Wanne kommen IXMO Armaturen zum Einsatz<br />

und je nach Zimmerkategorie gehört<br />

eine große Kopfbrause oder die KEUCO<br />

Duschleuchte zur Ausstattung. Die Duschleuchte<br />

vereint Licht und Wasser in Perfektion<br />

und lässt das Duschen zu einem Erlebnis<br />

für die Sinne werden. In der Suite mit Sauna<br />

sind Schwallbrause und Gussschlauch von<br />

KEUCO über die IXMO Armaturen bedienbar.<br />

Der Kosmetikspiegel iLook_move ist ein weiteres<br />

wertvolles Ausstattungselement und<br />

am PLAN Handtuchhalter trocknen Handtücher<br />

in luftiger Entfernung zum Waschtisch.<br />

Das WC befindet sich in einem separaten<br />

Raum: KEUCO Accessoires halten Toilettenpapier<br />

und -bürste griffbereit. Der Toilettenpapierrollenhalter<br />

hat eine im Design integrierte<br />

Ablagefläche für die Tascheninhalte.<br />

KEUCO GmbH<br />

T +43 (0)662 45 40 56-0<br />

office@keuco.at<br />

www.keuco.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

79<br />

Produkt News<br />

Fotos: GRIFFNER/Jorj Konstantinov<br />

Geballte Designkompetenz<br />

Es ist das Streben nach der perfekten Symbiose von Form und Funktion, das die Designer<br />

von Studio F. A. Porsche und GRIFFNER zum gemeinsamen Gestaltungsprozess<br />

antrieb. Als Ergebnis entstand das GRIFFNER Floating House als Ikone funktionalen<br />

Wohndesigns. Wesentlicher Bestandteil des innovativen Gesamtkonzepts<br />

sind die zeitlos modernen Formen der Duravit-Serien, die hervorragend miteinander<br />

kombinierbar sind und im Floating House zum Einsatz kommen.<br />

Neben der internen Designkompetenz kooperiert<br />

Duravit in der Produktentwicklung eng mit einem<br />

Netzwerk aus internationalen Größen wie Cecilie<br />

Manz, Philippe Starck, Christian Werner, Sebastian<br />

Herkner und Studio F. A. Porsche. Aber auch wenn Die<br />

Duravit-Serien von verschiedenen Designern stammen,<br />

ergibt sich stets eine perfekte Harmonie der Formen<br />

und Materialien, der Oberflächen und Farben.<br />

Wie etwa die neue Badserie Qatego, die das Studio<br />

F. A. Porsche für Duravit entworfen hat: Holz, Keramik<br />

und Naturstein verbinden sich zu einer harmonischen<br />

Badeinrichtung. Die Planer verstehen die<br />

Waschbecken und Möbel als gestalterische und<br />

funktionale Einheit.<br />

Aus der Zusammenarbeit mit dem italienischen<br />

Industriedesigner Antonio Bullo stammt mit dem<br />

Wand-WC Millio eine Toilette, deren hygienischer<br />

Keramik-Innenkörper mit einem individuell gestaltbaren<br />

Außenkörper aus DuroCast Smooth verbunden<br />

ist. Hier kommt ein Reliefmuster in Rillenoptik<br />

zum Einsatz, das einen besonderen Akzent setzt.<br />

Von Philippe Starck kommen Accessoires aus dem<br />

Programm Starck T im Floating House zum Einsatz:<br />

Sie sind exakt auf die Armaturenoberfläche abge-<br />

stimmt und garantieren ein harmonisch durchgestyltes<br />

Ambiente. Vom gleichen Designer stammt die Armaturenserie<br />

Tulum by Philippe Stark in Chrom, die<br />

das anspruchsvolle Designkonzept vervollständigt.<br />

Duravit Austria GmbH<br />

T +43 (0)2236 677 033 0<br />

info@at.duravit.com<br />

www.duravit.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

80<br />

Produkt News<br />

Sicherheit und Eleganz<br />

Der Schwarze Be-Line® Duschhandlauf von DELABIE wurde kürzlich mit dem<br />

begehrten GERMAN DESIGN AWARD <strong>2024</strong> ausgezeichnet. Dieser innovative<br />

Handlauf setzt neue Standards in puncto Komfort, Ästhetik und Funktionalität im<br />

Bereich der barrierefreien Badezimmerausstattung.<br />

Durch seine schlichte und dezente Gestaltung<br />

hebt er sich von herkömmlichen<br />

barrierefreien Hilfsmitteln ab und verleiht<br />

jedem Badezimmer eine moderne Note. Die<br />

vertikal verschiebbare Brausestange ermöglicht<br />

eine mühelose Anpassung an jede<br />

bestehende Duscheinrichtung, wodurch<br />

eine flexible Nutzung gewährleistet wird.<br />

Die nahtlose Integration von Accessoires<br />

der Be-Line® Serie wie Brausehalter und<br />

Seifenablage macht diesen Duschhandlauf<br />

zu einer praktischen und ästhetisch ansprechenden<br />

Lösung für jedes Badezimmer.<br />

Seine ergonomische Form und hochwertige<br />

Verarbeitung garantieren eine sichere und<br />

komfortable Nutzung für alle.<br />

Wie alle Produkte aus dem Bereich Barrierefreiheit<br />

von DELABIE ist auch der Schwarze<br />

Be-Line® Duschhandlauf in T-Form mit einem<br />

umfassenden Sicherheitspaket ausgestattet.<br />

Mit einer Garantie von 30 Jahren,<br />

CE-Kennzeichnung und einer Belastbarkeit<br />

von mehr als 200 kg bietet er höchste<br />

Sicherheit und Qualität für den Einsatz<br />

in öffentlichen Einrichtungen und privaten<br />

Badezimmern. Die Be-Line® Serie umfasst<br />

neben der schwarzen Ausführung auch<br />

matte Weiß- und Anthrazit-Metallic-Optionen<br />

sowie eine Vielzahl von barrierefreien<br />

Ausstattungen und Hygiene-Accessoires.<br />

DELABIE GmbH<br />

+49(0)231496634-0<br />

www.delabie.de<br />

Fotos: DELABIE


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81<br />

Produkt News<br />

Klare Linien, frischer Stil<br />

Die Badmöbelserie PowerNOW! ist das<br />

neueste Highlight aus der renommierten<br />

Tiroler Industrie-Manufaktur Conform.<br />

Die Serie überzeugt mit einem klaren, modularen<br />

Design, das sich jugendhaft beschwingt<br />

in nahezu jede Bad<strong>architektur</strong><br />

einfügt. Die markante Griffmulde verleiht<br />

den Möbeln ihr charakteristisches Bild<br />

und unterstreicht die aufgeräumte Optik.<br />

PowerNOW! setzt auf feingliedrige Keramikwaschtische,<br />

die durch ihre geometrische<br />

Form und horizontale Linienführung<br />

bestechen. Korpus und Fronten<br />

sind in klassischer Rahmenbauweise aus<br />

hochwertigen, 16 mm starken Holzwerkstoffen<br />

gefertigt. Durch präzises Fugenspiel<br />

fügen sich Laden- und Türmodule<br />

harmonisch in das Gesamtbild ein.<br />

Die Serie bietet eine Vielzahl an Stauraum-Optionen,<br />

von Unter- über Hochbis<br />

Halbhochschränken, die optional mit<br />

Spiegelschränken oder Leuchtspiegeln<br />

kombiniert werden können.<br />

Die Badmöbel sind in fünf verschiedenen<br />

Breiten von 60 cm bis 140 cm erhältlich.<br />

Zudem können die Oberflächen der Korpuselemente<br />

und Fronten aus einem Angebot<br />

von 27 Holzdekoren und trendigen<br />

Unis individuell kombiniert werden. Trotz<br />

der individuellen Anpassungsmöglichkeiten<br />

können die Badmöbel der Serie<br />

PowerNOW! innerhalb von nur 9 Arbeitstagen<br />

geliefert werden.<br />

CONform Badmöbel GmbH<br />

T +43 (0)5412 63493<br />

office@conformbad.at<br />

www.conformbad.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

82<br />

Produkt News<br />

Multifunktionell und designorientiert<br />

Mit dem Multi-Switch-Einsatz erweitert JUNG die Anwendungsmöglichkeiten des<br />

Kipptasters LS 1912. Die zusätzliche Kipphebelstellung bietet eine ästhetische<br />

Aufwertung des traditionellen Schalterdesigns und ermöglicht einen vielseitigen<br />

Einsatz in der intelligenten Gebäudeautomation. Damit eignet er sich besonders als<br />

Steuertaster für Relaisschaltungen, wie etwa für eine Jalousiesteuerung mit Lamellenverstellung,<br />

und mit dem neuen Einsatz und der KNX Tasterschnittstelle wird<br />

LS 1912 zur KNX Bedienstelle.<br />

Ein breites Spektrum an Gestaltungsmöglichkeiten<br />

eröffnet JUNG zudem durch die Erweiterung um die<br />

vielfältige Farbwelt des französischen Architekten<br />

Le Corbusier: Die Polychromie Architecturale von<br />

Le Corbusier basiert auf der künstlerischen Auswahl<br />

von Pigmenten und der Wiederholung weniger<br />

Grundtöne. Alle 63 Farben sind Farben der Natur und<br />

als solche durchgängig harmonisch. Jede Farbe lässt<br />

sich stimmig mit einer beliebigen anderen des Systems<br />

kombinieren. Das unterscheidet die Polychromie<br />

Architecturale von anderen Farbsystemen.<br />

Die in Les Couleurs® Le Corbusier handlackierten<br />

Kippschalter werden auftragsbezogen gefertigt,<br />

die Lieferzeit beträgt circa zehn Wochen. So deckt<br />

der LS 1912 als Taster, Schalter oder neu als Multi-Switch<br />

vielseitige Funktionen ab und lässt sich<br />

funktionell und optisch für die ganzheitliche Raumgestaltung<br />

einsetzen.<br />

Euro Unitech Elektrotechnik<br />

Gesellschaft m.b.H.<br />

T +43 (0)1 662 72 50<br />

office@eurounitech.at<br />

www.eurounitech.at


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83<br />

Produkt News<br />

Einfach und effizient<br />

Das Downlight OTIN von Molto Luce ist<br />

ein wahres Effizienzwunder, das mit einer<br />

überragenden Leistung von über 180 lm/W<br />

neue Maßstäbe setzt. In einer Welt, die immer<br />

energiebewusster wird, ist es die perfekte<br />

Antwort auf die Herausforderungen<br />

der Nachhaltigkeit. Zudem ermöglicht die<br />

besonders flache Bauweise eine unkomplizierte<br />

Integration in nahezu jede Zwischendecke.<br />

Mit nur wenigen Handgriffen ist das<br />

Downlight installiert und bereit, perfektes<br />

Licht zu entfalten.<br />

Dank der unterschiedlichen Größenvarianten<br />

findet man für nahezu jeden Deckenausschnitt<br />

eine passende Lösung und das LED-<br />

Board lässt sich zudem einfach, schnell und<br />

werkzeuglos austauschen. Darum ist OTIN<br />

mehr als nur eine Beleuchtungslösung – es<br />

ist ein Statement für Nachhaltigkeit und<br />

Ressourcenschonung und das, ohne bei der<br />

Leistung Kompromisse einzugehen.<br />

Molto Luce GmbH<br />

T +43 (0)7242 698-0<br />

office@moltoluce.com<br />

www.moltoluce.com<br />

FILIGRAN, STABIL UND MULTIFUNKTIONAL - PROFIL S36 von SPECTRAL<br />

Ob in Museen, Foyers oder Bürobereichen – die verschiedenen lichtlenkenden Abdeckungen sorgen für maximale Flexibilität.<br />

Neben zwei opalen Varianten stehen als Sonderausführung mikroprismatische, asymmetrische oder tiefstrahlende Linearoptiken<br />

zur Auswahl. Besondere Akzente setzt die Pergamentabdeckung aus klarem, seitlich polierten Vollmaterial.<br />

RIDI Leuchten GmbH, Industriepark Nord, Rudolf-Hausner-Gasse 16, 1220 Wien<br />

Tel.: 01/73 44 210, Fax: 01/73 44 210 5; E-Mail: office@ridi.at, www.ridi.at


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84<br />

Produkt News<br />

Variabler,<br />

montagefreundlicher,<br />

nachhaltiger<br />

Seit Jahrzehnten beleuchten Lichtbänder von RIDI Produktionshallen, Lager, Großmärkte,<br />

Schulen und Büros. Diese Erfahrung steckt in jedem innovativen Detail des<br />

neuen Lichtbands RIDI LINIA EVO, das bei Montagefreundlichkeit, Variabilität, Qualität<br />

und Nachhaltigkeit neue Maßstäbe setzt.<br />

Das Rückgrat der Innovation bildet die neu konstruierte<br />

Tragschiene mit der zusätzlichen, mittigen Kugelnut<br />

in der Oberseite: Sie erhöht die Stabilität und<br />

ermöglicht Abhängeabstände von bis zu 5 Metern.<br />

Zudem verfügt das neue Profil über einen Doppelkanal<br />

für die Stromführung, wobei die 5- oder 7-poligen<br />

Stromführungen nur einen Kanal belegen. Der 2. Kanal<br />

kann als Raumreserve oder für komplexe Installationen,<br />

etwa mit DALI-Leitungen, mehrere Stromkreise<br />

oder die Sicherheitsbeleuchtung verwendet<br />

werden. Weiterentwickelt wurde auch die bekannt<br />

konsequente Farbcodierung der verschiedenen<br />

Stromführungen, Kontaktblöcke und Verbinder. So<br />

lassen sich passende Lichtbandelemente mit einem<br />

Blick zuordnen. Und auch bei den Geräteträgern<br />

hat RIDI sein Sortiment überarbeitet und bietet eine<br />

umfassende Auswahl an LED-Leuchten und Funktionsmodulen<br />

an: von diffus strahlenden Wannen über<br />

diverse Prismen- und Linsenoptiken bis zu normgerecht<br />

entblendeten Leuchten für das Office oder Anwendungen<br />

in der Industrie.<br />

RIDI Leuchten GmbH<br />

T +43 (0)1 7344 210-0<br />

office@ridi.at<br />

www.ridi-group.com


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85<br />

Produkt News<br />

Groß denken<br />

bis ins Detail.<br />

Neue Luxus-Türsprechanlage<br />

Mit der neuen Türsprechanlage Adelante<br />

vervollständigt der belgische Hersteller<br />

Basalte sein Home-Produktprogramm<br />

und bringt anspruchsvolles Design an die<br />

Haustüre. Das wunderschöne OLED-Display<br />

mit extrem hohem Kontrast zeugt<br />

von großer Eleganz und das berührungsempfindliche<br />

Display reagiert auf<br />

die geringste Berührung. Aber auch eine<br />

physische Taste ist vorhanden und bietet<br />

das taktile Gefühl, das man von einer Türklingel<br />

erwartet. Zwei Arten von Kameras<br />

sind integriert und bieten immer einen<br />

klaren Überblick über die Besucher und<br />

den Außenbereich. Durch den modularen<br />

Aufbau der neuen Türsprechanlage sind<br />

verschiedene Einbaumöglichkeiten und<br />

-größen sowie Optionen wie Zugangskontrolle,<br />

Ausweisleser, Fingerabdruckerkennung<br />

und vieles mehr verfügbar.<br />

Adelante ist ein Design-Statement, das<br />

sich perfekt in das Basalte Home System<br />

integriert.<br />

Basalte<br />

T +32 9 385 78 38<br />

info@basalte.be<br />

www.basalte.be<br />

Fassadenverschattung heroal VS Z CS<br />

teilintegriert:<br />

+ Besonders ästhetisch: fassadennah &<br />

für sehr schmale Fassaden (50 mm)<br />

+ Windstabil bis 145 km/h<br />

+ Sonnenschutz und Fassade aus einer<br />

Hand<br />

+ Auch für Pfosten-Riegel-Fassaden<br />

anderer Hersteller<br />

Große<br />

Farbauswahl<br />

Rollläden | Sonnenschutz | Rolltore<br />

Fenster | Schiebetüren | Türen<br />

Fassaden | Überdachungen heroal.de


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

86<br />

Produkt News<br />

Matte und ultramatte Oberflächen<br />

Kaindl, das Traditionsunternehmen in Sachen dekorative Holzwerkstoffe, präsentiert<br />

viele Erweiterungen seiner Boards Kollektionen: Neben der bewährten OPTIBOARD<br />

Verbundplatte mit verleimtem Deckschichtlaminat und dem Schichtstoff-Laminat<br />

gibt es die hoch resistente KAINDL Anti-Fingerprint Oberfläche jetzt zusätzlich als<br />

OPTIFACED BOARD in Direktbeschichtung in 10 trendigen Farbstellungen.<br />

Auch aus der COLOURline CLASSIC Unifarbenkollektion<br />

kommen frische Töne in matter Optik. Harmonische<br />

Weißtöne in verschiedenen Nuancen ergänzen<br />

die bestehende UNI-Farbpalette der KAINDL<br />

BOARDS Collection und der BOARDS LEAD22.<br />

Die REALwood collection verbindet ursprüngliches<br />

Holzfurnier mit hochwertiger Bearbeitung, um das vielfältige<br />

Spektrum moderner Naturholzplatten zur Geltung<br />

zu bringen. Die Basis bildet eine große Auswahl<br />

an Trägerplatten in Kombination mit den 28 verschiedenen<br />

Furnieren aus der OAK-, SOFT- und HARDwood<br />

collection. Und das Dekorplatten-Produktsortiment<br />

WOODline CLASSIC & NATURAL repräsentiert die<br />

ganze Bandbreite dessen, was ein Holzdekor zu leisten<br />

vermag: Auch der Dauerbrenner „Eiche Evoke“ mit<br />

NATURAL TOUCH Oberfläche gehört zu dieser Dekorfamilie.<br />

Neben den bewährten Naturfarbstellungen<br />

präsentiert KAINDL die fast schwarze „Infinity“, die<br />

den aktuellen Trend nach dunklen Holztönen aufgreift<br />

und die helle, jugendliche „Light“, die mit ihren ausgeprägten<br />

Farbkontrasten perfekt zur Kombination mit<br />

vielen UNI-Farbtönen anregt.<br />

M. KAINDL GmbH<br />

T +43 (0)662 85 88-0<br />

sales@kaindl.com<br />

www.kaindl.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

87<br />

Produkt News<br />

Fotos: Cornelis Bootsman/RAKO<br />

Exklusive Outdoor-Fliesen<br />

Für das vom spanischen Architekturbüro<br />

abx arcquitectura umfassend sanierte<br />

Clubgebäude am Port d’Aro (Costa Brava,<br />

Spanien) lieferte der Fliesenspezialist<br />

RAKO (Hersteller Lasselsberger) insgesamt<br />

1.500 Quadratmeter hochwertige,<br />

unglasierte Outdoor-Fliesen in den Farben<br />

Grau und Beige.<br />

Die Produkte aus dem tschechischen Pilsen<br />

komplettieren das luxuriöse Erscheinungsbild<br />

des Clubhauses und der graue<br />

Naturstein der öffentlichen Hafenpromenade<br />

geht perfekt in die unglasierten<br />

grauen Outdoor-Bodenfliesen der Serie<br />

Piazetta (Rutschfestigkeitsklasse R11)<br />

über. Im Bereich der rückwärtigen Terrasse<br />

des Restaurants und am Außenpool<br />

des Clubs sind Piazetta im Farbton Beige<br />

(Rutschfestigkeitsklasse R11) verlegt, die<br />

den architektonischen Entwurf ebenfalls<br />

unterstreichen. Die Planer setzen auf<br />

Fliesen der Serie Piazetta aus Gestaltungsgründen<br />

aber nicht im Format 60 x<br />

60 cm, sondern in 60 x 30 cm. Sie wurden<br />

direkt in Spanien auf Format geschnitten<br />

und bearbeitet.<br />

LASSELSBERGER, s.r.o.<br />

T +420 378 021 172<br />

info@rako.cz<br />

www.rako.cz/de<br />

Ihr Gebäude besteht aus<br />

unterschiedlichen Räumen,<br />

Türen, Toren und unzähligen<br />

Schlössern.<br />

Sie entscheiden, wer welche<br />

öffnet. Und das mit nur<br />

einem Schlüssel.<br />

blueEvo.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

88<br />

Produkt News<br />

Spiel mit der<br />

Geometrie<br />

Inspiriert von der Natur kreierte das Schweizer<br />

Architektur- und Designstudio atelier oï mit und<br />

für Bauwerk Parkett die neue Parkettkollektion<br />

Spinpark. Es ist im Prinzip eine einfache Drehung<br />

(Englisch: „spin“), die das neue Parkett so<br />

besonders macht: Die Drehung der Holzmaserung<br />

um 45° zur Diele lässt völlig neue Fußboden-Optiken<br />

entstehen.<br />

Die Decklage des 2-Schicht-Parketts besteht dabei<br />

je Diele aus mehreren einzelnen, präzise gestoßenen<br />

Lamellen, die um 45° zur Parkettdiele gedreht, auf<br />

die Unterlage aus klassischem Fichte-Tanne-Holz<br />

aufgebracht werden. Spinpark gibt es in einer linken<br />

und rechten Laufrichtung und lässt sich sowohl parallel<br />

als auch im Fischgrat verlegen. Insgesamt sind<br />

zwölf unterschiedliche, kreative Verlegearten mit<br />

dem neuen Produkt möglich.<br />

Spinpark ist in den drei natürlichen Farbnuancen Eiche,<br />

Eiche Avorio und Eiche Caramello erhältlich, alle<br />

mit naturgeölter Oberfläche und in einer lebhaften<br />

Sortierung. Die Abmessungen betragen 827 x 130 x<br />

9,5 Millimeter, die Nutzschicht aus Eiche ist 2,5 Millimeter<br />

stark.<br />

Bauwerk Group Österreich GmbH<br />

T +43 (0)662 873 871-0<br />

salzburg@bauwerk.com<br />

www.bauwerk-parkett.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Komfort und Sicherheit<br />

Die Fensterbau Frontale <strong>2024</strong> war ein Schaufenster für bahnbrechende<br />

Innovationen in der Bau- und Architekturbranche.<br />

Unter dem Motto „Komfort und Sicherheit für Anwender, Arbeitserleichterung<br />

für Profis“ präsentierte Winkhaus eine Vielzahl<br />

von Neuheiten, die das Fachpublikum aus dem In- und<br />

Ausland begeisterten.<br />

Ein Highlight auf dem Messestand war das neue Schiebe-<br />

Beschlag-Programm für Balkon- und Terrassentüren, das unter<br />

dem Namen primePort eingeführt wurde. Diese Serie bietet<br />

nicht nur hohen Bedienkomfort und einfache Verarbeitung,<br />

sondern auch unterschiedliche Beschlagvarianten – Schiebe-Kipp,<br />

Abstell-Schiebe und Hebe-Schiebe – die alle Anwendungsbereiche<br />

abdecken. Besonders beeindruckend waren<br />

auch die barrierefreien Lösungen für Fenster und Fenstertüren,<br />

die durch die robuste Bandseite von Winkhaus ermöglicht<br />

werden. Mit dem Beschlag activPilot Concept können auch<br />

große Fenster-Elemente gefertigt und mit niveaugleichen<br />

Schwellen kombiniert werden.<br />

Im Fokus standen auch das Beschlagsystem aluPilot für Aluminiumfenster<br />

im Objektbereich sowie verschiedene Öffnungsbegrenzer<br />

und Drehbegrenzer, die den Komfort und die Sicherheit<br />

am Fenster erhöhen. Außerdem wurde eine beeindruckende<br />

Studie eines motorischen Fensters erstmals präsentiert und<br />

erhielt eine äußerst positive Resonanz. Eine weitere Innovation<br />

sind die motorischen Sicherheits-Tür-Verriegelungen<br />

blueMotion+ und blueMatic EAV4+, die über Bluetooth oder<br />

WLAN mit dem Smartphone kommunizieren und somit eine<br />

Türöffnung im Bluetooth-/WLAN-Bereich ermöglichen.<br />

Auch im Bereich der mechanischen Schließzylinder präsentierte<br />

das Unternehmen neue Produkte, darunter das robuste<br />

Zackenschlüsselsystem keyTec VSX+ mit einer neuartigen<br />

Kombination aus Hinterschnitt und optionaler Hinterschnittabfrage.<br />

Neben den mechanischen Lösungen beeindruckte<br />

auch das elektronische Schließsystem blueCompact, das per<br />

App konfigurierbar ist und sowohl im privaten als auch im gewerblichen<br />

Bereich vielseitig einsetzbar ist.<br />

Winkhaus Austria GmbH<br />

T +43 (0)62 467 22 26-0<br />

austria@winkhaus.at<br />

at.winkhaus.com<br />

89<br />

Produkt News<br />

Energie aus<br />

der Fassade<br />

Doppelt nachhaltig:<br />

Das Fassadendämmsystem<br />

StoVentec Photovoltaics Inlay HC<br />

ist Stromlieferant und energiesparender<br />

Wärmeschutz<br />

in einem.<br />

Aus Liebe zum Bauen.<br />

Bewusst bauen.<br />

Jetzt<br />

425 Wp<br />

Module<br />

Mit neuester<br />

TOPCon-Halbzellen<br />

Technologie<br />

QR-Code mit<br />

der Fotofunktion<br />

Ihres Handys<br />

scannen und<br />

informieren!


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

90<br />

Produkt News<br />

Fotos: Malik Pahlmann für Solarlux<br />

Gläsernes<br />

Strandhaus<br />

In der faszinierenden Dünenlandschaft an der<br />

Westküste Dänemarks erschuf Architekt Jan<br />

Wenzel ein sich auf wenige Materialien reduziertes<br />

Feriendomizil.<br />

Er entwickelte ein vor Einblicken und Witterung geschütztes<br />

Strandhaus, das durch raumhohe Glasfronten<br />

die außergewöhnliche Natur sowie das faszinierende<br />

Licht des Nordens ungehindert ins Haus<br />

holt: Insgesamt vier cero Schiebefenster von Solarlux<br />

mit neun beweglichen Schiebeelementen können<br />

zum Innenhof geöffnet werden und heben dabei<br />

die räumliche Trennung zwischen Innen und Außen<br />

komplett auf.<br />

Eigentlicher Star des Strandhauses ist aber die Küche:<br />

Sie ist das räumliche Verbindungsglied zwischen<br />

dem Schlaf- und Wohnbereich und kann auf ihren<br />

beiden Längsseiten auf einer Breite von fast 6 m vollständig<br />

geöffnet werden. Verantwortlich für diese<br />

Metamorphose in eine trendige Outdoor-Küche ist<br />

das Glas-Faltwand-System Highline von Solarlux: Insgesamt<br />

sechs Elemente lassen sich auf jeder Seite mit<br />

dem Harmonika-Falt-Prinzip zusammenschieben und<br />

als schmales Glaspaket auf der Terrassenseite parken.<br />

So lassen sich alle Raumbegrenzungen auffalten<br />

und machen das Kochen zu einem Outdoor-Erlebnis.<br />

Solarlux Austria GmbH<br />

T +43 (0)512 209023<br />

info.at@solarlux.com<br />

www.solarlux.com


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

91<br />

Produkt News<br />

Nachhaltigkeits-Kampagne<br />

Deceuninck schlägt mit der Marken-Kampagne „Jedes<br />

Fenster zählt“ einen neuen Weg in der Kommunikation<br />

ein, seine Nachhaltigkeitsstrategie breiter<br />

bekannt zu machen. Der Fokus der Kampagne liegt<br />

darauf, dass jedes Fenster für den Schutz unseres<br />

Planeten relevant ist und die Fensterprofilsysteme<br />

des Unternehmens aus PVC modulare Lösungen,<br />

nachhaltig im Umgang mit natürlichen Ressourcen,<br />

recycelbar und enorm energieeffizient sind.<br />

Ein wesentliches Element der Strategie ist das Recycling<br />

von alten PVC-Fenstern. Die Verarbeitung von<br />

Recyclingmaterial verbraucht 90 % weniger Energie<br />

und verursacht somit weniger CO 2 -Emissionen als<br />

die Herstellung von Neumaterial. Bereits heute enthält<br />

das Elegant-Standardsortiment von Deceuninck<br />

15 - 30 % Recyclingmaterial und bei bestimmten Rahmen-Flügel-Kombination<br />

wird sogar ein Anteil von<br />

mehr als 55 % erreicht. Phoenix Profile nehmen mit<br />

100 % recyceltem PVC aber eine Führungsposition im<br />

Produktportfolio des Produzenten ein. Entsprechend<br />

dieser Nachhaltigkeitsstrategie hat Deceuninck bereits<br />

im Vorjahr die Investitionen in die Recyclinganlage<br />

in Diksmuide in Belgien darauf ausgerichtet,<br />

die Recyclingkapazität von 8.000 Tonnen auf 45.000<br />

Tonnen Input jährlich zu erhöhen.<br />

Deceuninck Germany GmbH<br />

T +49 (0)9422 8210-0<br />

info@deceuninck.de<br />

www.deceuninck.de<br />

Design<br />

Neuheit<br />

Minimalismus<br />

gedacht.<br />

Großschattig<br />

gemacht.<br />

Das konsequent eckige Design der<br />

neuen pergola style steht klar im Fokus,<br />

verleiht es diesem Sonnenschutzsystem<br />

doch eine moderne Leichtigkeit.<br />

Konsequent, herzerwärmend, cool –<br />

bei Tag und Nacht.<br />

Mehr Infos?<br />

JETZT entdecken auf markilux.com


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

92<br />

Produkt News<br />

Fotos: Adrien Williams<br />

Historie im neuen Licht<br />

Inmitten einer idyllischen Kulisse erhebt sich ein außergewöhnliches Anwesen,<br />

das nach einer umfassenden Renovierung in neuem Glanz erstrahlt.<br />

Das Haus, ein Zeitzeuge aus dem Jahr 1954, ist unter Denkmalschutz<br />

gestellt, was die Herausforderung mit sich brachte, die straßenseitige<br />

Fassade unverändert zu belassen. Diese besondere Vorgabe forderte die<br />

Kreativität und das Fachwissen der Architekten heraus und führte zu einer<br />

bemerkenswerten Lösung.<br />

Im Rahmen einer umfassenden Sanierung und Erweiterung<br />

wurde die Rückseite des Hauses neu gestaltet.<br />

Hier entstand eine faszinierende Verbindung aus<br />

historischem Erbe und moderner Ästhetik: raumhohe<br />

Glasflächen, die den Innenraum mit natürlichem Licht<br />

durchfluten und eine nahtlose Verbindung zwischen Innen<br />

und Außen herstellen. Die Schiebetüren, mit ihren<br />

extrem schmalen Rahmen und dem nahezu rahmenlosen<br />

Design, bilden die perfekte Bühne für den Blick<br />

nach draußen. Der Außenbereich, kunstvoll gestaltet<br />

und ästhetisch ansprechend, verschmilzt so nahtlos<br />

mit dem Wohnzimmer, in dem ein schwarzer Klavierflügel<br />

als weiterer faszinierender Blickfang dient. Beim<br />

Betreten dieses einladenden Zuhauses umfängt den<br />

Besucher sofort ein Gefühl von Wärme und Geborgenheit.<br />

Das harmonische Zusammenspiel von Licht und<br />

Struktur schafft eine einladende Atmosphäre, die zum<br />

Verweilen einlädt und die Sinne anspricht.<br />

Josko Fenster<br />

& Türen GmbH<br />

T +43 (0)7763 2241-0<br />

office@josko.at<br />

www.josko.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

93<br />

Produkt News<br />

Geplanter Komfort<br />

für Terrasse und Co.<br />

Komfortable Outdoorbereiche sind bei<br />

Wohnimmobilien jeder Art und Größe weiter<br />

im Kommen. Sonnenschutzsysteme von<br />

VALETTA verwandeln Terrassen und Balkone<br />

in Wohlfühloasen. Die zahlreichen Lösungen<br />

des Linzer Sonnenschutzprofis passen<br />

zu den unterschiedlichsten Planungen, erhöhen<br />

zugleich den Wohnkomfort und schützen<br />

vor übermäßiger Sonneneinstrahlung.<br />

Die ZIP-Beschattungsmodelle wie die freistehende<br />

Pergolamarkise CUBA-ZIP und die<br />

gestützte Variante BAHAMA-ZIP schützen<br />

großzügig vor Sonne und Wärme, trotzen<br />

Wind und Wetter und sind besonders stabil<br />

und sicher. Auch die Wintergarten-Beschattung<br />

HAITI-ZIP bietet umfassenden Schutz<br />

für große Flächen. Jedes dieser Modelle<br />

kann man koppeln und so besonders geräumige<br />

Outdoorbereiche schaffen. CUBA und<br />

BAHAMA können darüber hinaus mit einem<br />

ZIP-Solidscreen senkrecht ergänzt werden.<br />

Durch ihr stilvolles Design und die Vielfalt an<br />

verfügbaren Farben und Stoffen fügen sich<br />

die LUNA Markisen harmonisch in die Architektur<br />

und die Gestaltung verschiedener Gebäude<br />

ein. Das robuste Tuch ist umweltschonend<br />

hergestellt, und mit der PFAS-freien<br />

Ausrüstung TEXgard OEKO CLEAN versehen,<br />

was Langlebigkeit, Stabilität und Schutz<br />

vor Umwelteinflüssen garantiert.<br />

Smart-Home Markisen und Modelle mit<br />

Solarantrieb wie die LUNA SOLAR bieten<br />

zusätzlichen Komfort durch funkbasierte<br />

Steuerungsmöglichkeiten – ganz ohne Kabelverlegung<br />

und daher ideal für Renovierungen<br />

und überall dort, wo kein Stromanschluss<br />

möglich ist.<br />

VALETTA Sonnenschutztechnik GmbH<br />

T +43 (0)732 38 80-0<br />

office@valetta.at<br />

www.valetta.at<br />

++<br />

rigips.at/rigips-rooom<br />

SYSTEMATISCH<br />

ÜBERLEGEN<br />

- -<br />

Raumsysteme sind mehr als die simple<br />

Aneinanderreihung von Wänden und Decken.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

94<br />

Produkt News<br />

Mit besonderem Ausblick<br />

Für naturnahen Freizeitspaß und Übernachtung in traumhafter Umgebung<br />

vermietet die Delphin Tec Schiffstechnik GmbH in Mettlach sechs neue,<br />

umweltfreundliche Hausboote, die auf 54 m² Wohnfläche Platz für bis zu<br />

sechs Personen bieten.<br />

Konzipiert wie Tiny Houses auf dem Wasser verfügen<br />

diese Joylife Boats über möglichst großzügige<br />

Glasflächen, um die Räume mit viel Tageslicht zu versorgen.<br />

Die raumhohen Aluminiumfenster von heroal<br />

geben aus jeder Position den Blick auf das Wasser<br />

und die Uferlandschaften frei.<br />

Während das Glas zu den Seiten fest in den Rahmenprofilen<br />

verglast ist, ist das mittlere Fenster als<br />

Kippfenster ausgeführt, so dass es zum Lüften von<br />

oben einen Spalt nach innen geöffnet werden kann,<br />

ohne dass der Flügel anschlägt oder zu viel Platz einnimmt.<br />

Für mehr Privatsphäre gibt es Vorhänge, die<br />

geschlossen werden können.<br />

Zum Einsatz kamen bei den neuen Hausbooten, die<br />

vom Bootsbauer SBS Andernach GmbH hergestellt<br />

wurden, das Fenstersystem heroal W 72 und das<br />

Schiebetürsystem heroal S 42.<br />

heroal – Johann Henkenjohann GmbH & Co. KG<br />

T +49 (0)5246 507-0<br />

info@heroal.de<br />

www.heroal.de/architekten


BEST<br />

www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

95<br />

Produkt News<br />

Das Plus<br />

für noch<br />

mehr<br />

Leistung.<br />

Spiel mit Licht, Design und Funktion<br />

Mit der Kollektion Twilight beweist<br />

SATTLER, wie ein angenehmes Durchlicht<br />

durch modernen Sicht- und Blendschutz<br />

funktioniert, ohne auf natürliches<br />

Licht verzichten zu müssen. Anwendbar<br />

sowohl im Innen- als auch im Außenbereich<br />

bietet Twilight optimalen Sicht- und<br />

Hitzeschutz und ausreichend Tageslicht<br />

in den jeweiligen Räumen. Durch die hohen<br />

Reflexionswerte der Gewebe wird das<br />

Raumklima positiv beeinflusst und Energiekosten<br />

gesenkt.<br />

Die Kollektion umfasst die Qualitäten<br />

Twilight Pearl und Twilight Comfort, die<br />

beide aus dem PAN–Polyacrylnitril-Garn<br />

gewebt werden und keine Ummantelung<br />

von UV-Stabilisatoren benötigen. Die Kollektion<br />

Twilight für den privaten Einsatzbereich<br />

besticht durch ihre einzigartig<br />

geschmeidige, flache und glatte Gewebeoptik,<br />

die durch eine raffinierte Kettwebung<br />

entsteht. Twilight Pearl zeichnet<br />

sich durch seine Schwerentflammbarkeit<br />

aus und präsentiert sich als optimale Lösung<br />

für öffentliche Gebäude.<br />

Die Vielseitigkeit und Qualität der<br />

Twilight- Kollektion bietet nicht nur optimalen<br />

Sonnenschutz, sondern ist durch<br />

ihre breite Palette an Farben sowie ihre<br />

innovative Technologie die ideale Wahl<br />

für hochwertigen und ansprechenden-<br />

Sicht- und Hitzeschutz.<br />

SATTLER SUN-TEX GmbH<br />

T +43 (0)316 4104-550<br />

mail@sattler.com<br />

suntex.sattler.com<br />

www.sattler-projects.com<br />

Patrick<br />

Strasser<br />

Dachdecker/<br />

Spengler, bei<br />

Dachstrasser,<br />

Sipbachzell, OÖ<br />

Die Spezialversiegelung<br />

WD Top+ bringt mir noch mehr<br />

Aufträge, denn ihr Einsatzgebiet<br />

ist extrem vielseitig. Sie schützt die<br />

Spezialabdichtung WD-1K , kann aber<br />

auch direkt auf Beton aufgetragen<br />

werden und verhindert das Eindringen<br />

von schädlichen Medien. Seit der<br />

Abdichtungsschulung bei Murexin bin<br />

ich ein Profi.<br />

Mehr erfahren über<br />

die BEST4YOU<br />

Produkt-Reihe unter<br />

murexin.at/best4you<br />

Das hält.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

96<br />

Produkt News<br />

Sockel und Scheibe<br />

Inmitten der Seestadt Aspern, eines der größten Stadtentwicklungsgebiete in<br />

Europa, präsentiert sich das neue Wohngebäude des renommierten Architekturbüros<br />

Hillinger Mayrhofer. Das Projekt setzt auf innovative Ansätze und hochwertige<br />

Materialien, darunter auch Produkte von Sto, die einen wichtigen Beitrag zur<br />

Gesamtkonzeption leisten.<br />

Fotos: Christian Schellander, artboxx<br />

Das markante Merkmal des Baus ist seine gelungene<br />

Verbindung von Scheibe und Sockel. Durch geschickte<br />

Einschnitte und Vor- und Rücksprünge im Sockel<br />

entstehen ansprechende Vorplätze und geschützte<br />

Zonen, während das weit hervortretende Dach des<br />

Sockelgeschosses den Bewohnern als großzügige<br />

Dachterrasse dient. Diese architektonische Gestaltung<br />

integriert den Bau nahtlos in den umgebenden<br />

Stadtraum und schafft gleichzeitig attraktive Außenbereiche<br />

für die Bewohner. Die Balkone wurden<br />

versetzt angeordnet, um trotz ihrer Präsenz viel Tageslicht<br />

in den Innenraum zu lassen und zugleich für<br />

spannende Akzente in der Scheibe zu sorgen.<br />

Besonders hervorzuheben ist die Verwendung<br />

hochwertiger Sto-Produkte, die maßgeblich zur Ästhetik<br />

und Funktionalität des Gebäudes beitragen.<br />

Das WDVS StoTherm Vario mit Klinkeroberfläche<br />

StoBrick verleiht der Fassade nicht nur eine ansprechende<br />

Optik, sondern sorgt auch für eine effiziente<br />

Wärmedämmung. Die dunklen Klinkerriemchen im<br />

Erdgeschoss betonen die horizontale Achse des Gebäudes,<br />

während der weiße Beton der Obergeschosse<br />

einen deutlichen Kontrast setzt und zugleich für<br />

lichtdurchflutete Innenräume sorgt.<br />

Sto Ges.m.b.H.<br />

T +43 (0)4242 33 133-0<br />

info.at@sto.com<br />

www.sto.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

Für höchste<br />

Designansprüche<br />

Die Kassetten-Markise Terrea K55 von Warema verbindet<br />

runde mit kubischen Stilelementen und etabliert<br />

damit eine neue Formensprache im Outdoor<br />

Living Segment des Herstellers. Mehr als 200 verschiedene<br />

Tuchdessins stehen für die Individualisierung<br />

der Markise zur Wahl, die mit ihrer Baugröße<br />

von 5 Metern Breite und 3 Metern Ausfall hervorragend<br />

für kleine und mittelgroße Terrassen geeignet<br />

ist. Für den senkrechten Sicht- und Sonnenschutz<br />

bei tiefstehender Sonne kann das Produkt zudem<br />

mit einem Volant-Rollo ausgestattet werden. Die Bedienung<br />

erfolgt komfortabel per Motor, optional auch<br />

mit WMS Funksteuerung über Handsender, Wandsender,<br />

Tablet oder Smartphone.<br />

Besonders durchdacht und edel: die äußere<br />

LED-Lichtschiene der Terrea K55 lässt sich auch bei<br />

geschlossener Markise bedienen und erleuchtet auf<br />

Wunsch ganzjährig die Terrasse. Ein zweiter LED-<br />

Stip innerhalb der Kassette illuminiert das ausgefahrene<br />

Tuch und schafft behagliche Lichteffekte durch<br />

indirekte Beleuchtung.<br />

97<br />

WAREMA Austria GmbH<br />

T +43 (0)662 853015-0<br />

info@warema.at<br />

www.warema.at<br />

Produkt News<br />

Neues Zentrum<br />

für die Jugend<br />

Auf rund 600 Quadratmetern Nutzfläche wurde in<br />

der Salzburger Gemeinde Kuchl in 14-monatiger<br />

Bauzeit ein neues „Haus der Jugend“ geschaffen. Um<br />

auch bei höherem Lärmpegel noch eine gute Raumatmosphäre<br />

zu bieten, standen beim trockenen Innenausbau<br />

vor allem umfangreiche Akustikmaßnahmen<br />

im Fokus. Dem entsprechend ist ein Großteil der<br />

Deckenflächen als Akustikdecken ausgeführt und in<br />

Summe über 800 Quadratmeter mit RIGIPS Rigiton<br />

Air Lochplatten realisiert worden. Das innovative<br />

Deckensystem sorgt neben besten akustischen und<br />

bauphysikalischen Eigenschaften auch für eine deutliche<br />

Verbesserung der Raumluft: Durch eine natürliche<br />

Mineralstoffkombination werden Schadstoffe<br />

und störende Gerüche nachweislich und dauerhaft<br />

reduziert. In den Decken sind neben den Ausschnitten<br />

für die deckenebenen Leuchten und Revisionsöffnungen<br />

auch zahlreiche Lüftungsauslässe integriert.<br />

Dabei nimmt der Deckenhohlraum die gesamte<br />

HKLS-Technik auf.<br />

Saint-Gobain Austria GmbH<br />

RIGIPS Austria<br />

T +43 (0)3622 505-0<br />

rigips.austria@saint-gobain.com<br />

www.rigips.at


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

98<br />

Produkt News<br />

Durchdachte Transformation<br />

Baumeister Jürgen Haller verwandelte in Übersaxen, Vorarlberg, ein Mehrfamilienhaus<br />

aus den 80er-Jahren in eine moderne Wohnidylle für drei Generationen.<br />

Sein durchdachtes Konzept ermöglicht es, die 310 Quadratmeter große Nutzfläche<br />

in mindestens drei separat bewohnbare Einheiten zu unterteilen. Den Wohnraum<br />

setzte er dabei mit gezielten Aus- und Einblicken besonders in Szene und die Drehung<br />

des Giebels um 90 Grad ermöglicht so mehr Lichteinfall.<br />

Die Realisierung des Dachs erwies sich dabei als<br />

anspruchsvoll, insbesondere aufgrund der flachen<br />

Neigung und außergewöhnlich langen Scharen. Die<br />

innenliegende Entwässerung, die Integration von<br />

Aluminiumelementen in Fenster und Holzfassade<br />

sowie der nahtlose Übergang vom Pool in die Dachschräge<br />

waren als komplexe Aufgaben zu bewältigen.<br />

Gelöst wurden diese Herausforderungen vom ausführenden<br />

Unternehmen Tectum mit Produkten<br />

von PREFA, die vielseitige Lösungen für Dach und<br />

Fassade bieten. Innenliegende Dachrinnen, wohl<br />

proportionierte Aluminium-Einfassungen der Dachterrasse<br />

und des Pools sowie das nussbraune Prefalz<br />

Dach tragen so nun zur ästhetischen Harmonie<br />

des Hauses bei.<br />

PREFA Aluminiumprodukte GmbH<br />

T +43 (0)2762 502 0<br />

office.at@prefa.com<br />

www.prefa.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

99<br />

Produkt News<br />

Spezialversiegelung für vielseitige Anwendungen<br />

Die Murexin Spezialversiegelung WD Top+ eröffnet,<br />

dank ihrer herausragenden Eigenschaften und vielseitigen<br />

Einsatzbereiche, eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten<br />

im Bauwesen. Als einkomponentige,<br />

chemisch hochbeständige Lösung bietet sie<br />

eine zuverlässige Versiegelung für eine Vielzahl von<br />

Oberflächen, sowohl im Innen- als auch im Außenbereich.<br />

Sie eignet sich perfekt für wasserundurchlässigen<br />

Beton, was ihre Verwendung in verschiedenen<br />

Anwendungen wie Behältern, Auffangbecken<br />

und Zisternen ermöglicht. Sie fungiert nicht nur als<br />

Schutzschicht für die Murexin Spezialabdichtung<br />

WD-1K, sondern bietet auch eine optimale Versiegelung<br />

für WU-Beton-Pools und Polyesterbecken.<br />

Darüber hinaus zeigt die WD Top+ ihre Stärke bei<br />

der Auffrischung von Dacheindeckungen. Egal ob<br />

Metalldächer, Betondachsteine, Tondachziegel oder<br />

Faserzementplatten – im Roll- oder Airlessverfahren<br />

appliziert, verleiht sie diesen Oberflächen neuen<br />

Glanz und schützt sie vor den Elementen.<br />

Dank ihrer niedrigen Oberflächenenergie ist sie<br />

leicht zu reinigen und behält ihre Ästhetik über lange<br />

Zeit bei. Ihre chemische Beständigkeit gegenüber<br />

üblichen Wasseraufbereitungsmitteln macht sie zur<br />

idealen Wahl für den Einsatz in verschiedenen Umgebungen.<br />

Bereits nach kurzer Trocknungszeit von<br />

30 Minuten ist sie grifffest und bereit für weitere<br />

Schichten oder den Einsatz. So können beispielsweise<br />

Becken bereits nach 72 Stunden wieder in Betrieb<br />

genommen werden.<br />

Murexin GmbH<br />

T +43 (0)2622 27401-0<br />

info@murexin.com<br />

www.murexin.com<br />

BEI UNS GIBT ES<br />

KEINE UNDICHTEN<br />

STELLEN<br />

Bei Aschl bekommst du lebenslänglich!<br />

Jedes Produkt ist auf maximale<br />

Lebensdauer ausgelegt.<br />

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Die SPArin ® von ASCHL ® .<br />

Punkt.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

100<br />

Produkt News<br />

Bauliches Tetris<br />

Mit einem spannenden Neubau ist im Grazer Bezirk Lend eine Aufwertung gelungen:<br />

Anstelle eines niedrigen Bankgebäudes erhebt sich hier nun ein kompakter,<br />

siebengeschossiger Geschäfts- und Wohnbau. 21 Wohnungen finden im neuen<br />

Gebäude Platz, dessen Erdgeschoss wieder die Bankfiliale beherbergt.<br />

Bilder: ATWIGA, Austrotherm<br />

Bei der Planung der Wohngeschosse wurde dabei<br />

hoher Wert auf die Freiraumgestaltung gelegt und<br />

Loggien, Balkone und Terrassen bieten nun Möglichkeiten<br />

des Aufenthalts im Freien und Fördern den<br />

sozialen Austausch.<br />

Die Gestaltung der Fassade schafft dabei den Eindruck,<br />

als seien Module übereinandergesetzt worden.<br />

Daraus leitet sich auch der Name „Kalvarien.Tetris“<br />

des Neubaus ab. Eine wichtige Grundlage bei der<br />

Fassadengestaltung kommt dabei dem Nutprofil von<br />

Austrotherm® zu, das schon in der Plattenstärke vom<br />

Werk geliefert wurde. So konnten die Profile ganz<br />

einfach mit dem WDVS aufgebracht werden. Es ist<br />

beschichtet und musste nur noch gestrichen werden.<br />

Austrotherm GmbH<br />

T +43 (0)2633 401-0<br />

info@austrotherm.at<br />

www.austrotherm.at


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

101<br />

Produkt News<br />

Frischer Wind im Flächendesign<br />

Friedl Steinwerke setzen mit ihren außergewöhnlichen Flächendesigns neue Akzente in<br />

der Gestaltung privater und öffentlicher Außenanlagen. Die unregelmäßige Sechseckplatte<br />

Kumo VG4 erzeugt mit ihren unterschiedlich langen Seiten spannende asymmetrische<br />

Fugenverläufe. Sie ist scharfkantig und bei einer Größe von 59 x 41,3 cm und<br />

8 cm Stärke Pkw-befahrbar bis 3,5 t.<br />

Eine Abwandlung dieser Platte ist die Kumo Style<br />

VG4, die ein erhabenes Polygon-Relief ziert und von<br />

Friedl Steinwerke im Objektbereich angeboten wird.<br />

Das Relief sorgt für eine besondere Optik auf der<br />

Fläche. Für nur begehbare Flächen steht mit der Terrassenplatte<br />

Kusus29 ebenfalls eine Polygonplatte<br />

zur Verfügung, die darüber hinaus eine strukturierte<br />

Oberfläche aufweist.<br />

Beim Gestalten von Versickerungsflächen bieten<br />

Friedl Steinwerke eine ebenfalls innovative wie<br />

chice Lösung: Das Pflaster Drops vereint eine außergewöhnliche<br />

Optik mit der Funktionalität des<br />

Rasengitters. Drops besteht aus zwei Motivplatten<br />

mit verschieden angeordneten und unterschiedlich<br />

großen Kreisen, die unregelmäßig verlegt und deren<br />

Zwischenräume mit Pflanzsubstrat oder Kies befüllt<br />

werden können. Drops Platten sind 70 x 60 x 10 cm<br />

groß. Sie können auf Flächen mit Lkw-Nutzung mit<br />

geringem Verkehrsaufkommen (z. B. Müllabfuhr, Feuerwehrzufahrt,<br />

Wartungsfahrt) und ohne Durchzugsverkehr<br />

eingesetzt werden.<br />

Für eine kreative Wegegestaltung bieten Spot Trittplatten<br />

in den Durchmessern von 40 cm, 60 cm und<br />

80 cm eine einladende Möglichkeit zum individuellen<br />

Verlegen.<br />

Kumo VG4<br />

Spot Trittplatte<br />

Friedl Steinwerke GmbH<br />

T +43 2618 3208-0<br />

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www.steinwerke.at<br />

Drops


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

102<br />

edv<br />

BMSP-Software<br />

Büro und Projekte auf dem Schirm<br />

Bauprojekte kann man heute überall managen – am Arbeitsplatz, auf der<br />

Baustelle oder im Homeoffice. Welche Werkzeuge braucht man dazu und was<br />

sind die aktuellen Trends bei Programmen für das Management von Bauprojekten<br />

und des Planungsbüros?<br />

Text: Marian Behaneck<br />

Zu den vielen Herausforderungen für Planer<br />

gehören unter anderem knappe Kosten-<br />

und Terminrahmen, Personal- und<br />

Kapazitätsengpässe oder der zunehmende<br />

Aufwand für die Baustellendokumentation.<br />

Büro- und Management-Software für Planungsbüros<br />

(BMSP) wird deshalb immer<br />

wichtiger – und sie wird immer mobiler.<br />

Wichtige Funktionen sind entweder auch<br />

als App mobil verfügbar oder die komplette<br />

Software kann als SaaS-Anwendung (Software<br />

as a Service) zeit-, orts- und plattformunabhängig<br />

eingesetzt werden. Zu den weiteren<br />

Trends gehören die Einbindung von<br />

BIM-Gebäudemodellen in das Management<br />

von Projekten, die Ressourcenplanung oder<br />

die flexible Zeiterfassung, wahlweise am<br />

PC-Arbeitsplatz, über ein Büro-Terminal<br />

oder mobil per App.<br />

Büro und Projekte stets im Blick<br />

BMSP-Software unterstützt Büro- und Projektverantwortliche<br />

bei der Erledigung von<br />

betriebswirtschaftlichen, organisatorischen<br />

und administrativen Aufgaben sowie bei<br />

der Projektplanung und -realisierung. Werden<br />

alle Projekt- und Mitarbeiterzeiten,<br />

sämtliche Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n, Budgets<br />

und Termine konsequent erfasst, erhalten<br />

Verantwortliche in Form von Tabellen<br />

oder Grafiken eine Übersicht über den<br />

aktuellen Projektstand und die wirtschaftliche<br />

Bürosituation. Darüber hinaus bieten<br />

die Programme zahlreiche Funktionen zur<br />

Verbesserung der Arbeitsabläufe und der<br />

Büroorganisation – etwa eine zentrale Bereitstellung<br />

von Projektdaten oder eine automatische<br />

Zuordnung von E-Mails. Da das<br />

Büro- und Projektmanagement eine Vielzahl<br />

von Aufgaben umfasst, ist BMSP-Software<br />

in der Regel modular aufgebaut: Um<br />

Büro und Projekte auf dem Schirm: Digitale Büro- und Projektmanager unterstützen Planer bei<br />

der Büro-, Bauzeiten- oder Budget-Kontrolle. © Projekt Pro<br />

ein zentrales Verwaltungssystem mit allen<br />

wichtigen Stammdaten wie Mitarbeiter,<br />

Projektbeteiligte, Projekte, Kostenstellen<br />

etc. gruppieren sich meist mehrere Module<br />

für die Mitarbeiter-/Projektzeiterfassung,<br />

Angebotserstellung und Honorarermittlung,<br />

Projektorganisation und dokumentation,<br />

für die Kontrolle von Projektständen,<br />

Arbeitsfortschritten und Projektkosten,<br />

für die Kommunikation, Korrespondenz,<br />

Adress-, Aufgaben- und Terminverwaltung,<br />

die Ressourcenplanung, das Dokumentenund<br />

Kundenmanagement und einige mehr.<br />

BMSP-Software verbessert die Büroeffizienz<br />

durch eine transparente, strukturierte<br />

Verteilung von Informationen und Dokumenten<br />

an Projektbeteiligte, eine kontinuierliche<br />

Dokumentation, durch optimierte<br />

Abläufe und kürzere Suchzeiten. Suchfunktionen<br />

sorgen dafür, dass Informationen,<br />

Dokumente oder Vorgänge stets verfügbar<br />

sind. Wer woran arbeitet und wo alle Projektdokumente<br />

abgelegt sind, ist genauso<br />

schnell ersichtlich wie die Zuordnung von<br />

Mitarbeitern und Terminen zu einzelnen Tätigkeiten<br />

am Projekt. Wiedervorlage-Funktionen<br />

sorgen dafür, dass Unerledigtes<br />

nicht vergessen wird. Auf der Baustelle<br />

oder unterwegs erfasste Notizen, Adressen,<br />

Termine, Aufgaben oder Projektstände<br />

werden zentral online abgelegt, respektive<br />

automatisch mit der Bürosoftware synchronisiert.<br />

Fehler, die häufig aufgrund einer<br />

doppelten Datenhaltung entstehen, werden


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

103<br />

edv<br />

Büro und Projekte managen kann man heute überall – am Büroarbeitsplatz, auf der Baustelle,<br />

unterwegs oder im Home-Office. © UntermStrich Software<br />

dadurch vermieden. Projektinformationen<br />

und -abläufe werden insgesamt transparenter,<br />

lassen sich automatisch dokumentieren<br />

und in Sekundenschnelle abrufen.<br />

Um den Aufwand erbrachter oder noch zu<br />

erbringender Planungsleistungen quantifizieren<br />

und neue Projekte zuverlässig kalkulieren<br />

zu können, werden Mitarbeiterzeiten<br />

projekt- und tätigkeitsorientiert erfasst. So<br />

lässt sich schnell prüfen, in welchen Bereichen<br />

Gewinne oder Verluste entstehen.<br />

Anhand dieser Nachkalkulationen laufender<br />

und abgeschlossener Projekte können<br />

interne Abläufe und die Kalkulation neuer<br />

Aufträge optimiert werden.<br />

Wie unterscheiden sich<br />

die Programme?<br />

Rund 20 branchenspezifische BMSP-Programme<br />

bietet der Markt (siehe Infokasten).<br />

Unterscheiden lassen sich die<br />

Programme nach mehreren Kriterien<br />

– etwa nach dem Softwarekonzept: War<br />

BMSP-Software ursprünglich nur als so<br />

genannte On Premises-Lösung erhältlich,<br />

die auf einem lokalen Rechner oder Server<br />

installiert wurde, so sind zunehmend<br />

auch SaaS-Lösungen erhältlich. Diese<br />

ermöglichen eine Softwarenutzung über<br />

einen Internet-Browser auch ohne lokale<br />

Software-Installation. Gegen eine monatliche<br />

oder jährliche Nutzungsgebühr kann<br />

man sie plattformunabhängig auf beliebigen<br />

Rechnern nutzen. Zu den Bürofunktionen<br />

von BMSP-Programmen zählen die<br />

Adressenverwaltung und Korrespondenz,<br />

das E-Mail-Management, eine Volltextsuche<br />

sowie Erinnerungs- und Wiedervorlage-Funktionen.<br />

Mit einer MS-Outlook- oder<br />

MS-Exchange-Schnittstelle lassen sich<br />

E-Mail- und Adressdaten synchronisieren.<br />

Eine TAPI-Anbindung ordnet eingehende<br />

Anrufe automatisch Projekten zu und dokumentiert<br />

sie. Büro-Controlling-Funktionen<br />

überwachen wichtige Bürokennzahlen,<br />

wie etwa die Arbeitskosten, den Projektstundenanteil,<br />

den mittleren Bürostundensatz<br />

oder den Gemeinkostenfaktor und<br />

machen damit die wirtschaftliche Bürosituation<br />

transparenter. Ebenso wichtig für die<br />

wirtschaftliche Sicherheit sind Prognosen<br />

– etwa wie lange ein Büro mit dem aktuellen<br />

Auftragsbestand kostendeckend arbeiten<br />

kann – oder Liquiditäts-Kontrollen, die<br />

Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n kontinuierlich<br />

im Blick behalten. Ressourcenplaner unterstützen<br />

eine Optimierung des Einsatzes<br />

von Mitarbeitern.<br />

Weitere Unterschiede und Kosten<br />

Die Grundlage für das Projekt-Controlling<br />

bildet die Zeiterfassung. Sie sollte sowohl<br />

lokal am PC-Arbeitsplatz möglich sein als<br />

auch mobil per iOS-, Android-, respektive<br />

Web-App oder optional an einem Erfassungs-Terminal<br />

im Büro. Zu den Projekt-Controlling-Funktionen<br />

zählen das Aufgabenund<br />

Termin-Management, die Überwachung<br />

von Bauzeiten und des Projektstatus oder<br />

u<br />

AVA und Kostenplanung für<br />

Architekten und Ingenieure<br />

CaliforniaX im BIM-Prozess<br />

gw-software.de<br />

nach<br />

ÖNORM<br />

A2063


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

104<br />

edv<br />

Cashflow Auswertung in ingo365 – unten: Balkendiagramm in der Monatsansicht zur<br />

raschen Erfassung, oben: Cashflow nach Gruppen mit Saldos. © newvision<br />

Die digitale Zeiterfassung kann wahlweise im Büro per Erfassungs-Terminal, am Homeoffice-<br />

Arbeitsplatz oder mobil per App erfolgen. © Weise Software<br />

Anhand individuell konfigurierbarer Auswertungs-Funktionen kann man den Projekterfolg und die<br />

Büro-Performance besser einschätzen. © UntermStrich Software<br />

die Erstellung von Soll-Ist-Vergleichen. Ist<br />

ein Modul für die Erstellung von Angeboten<br />

und Honorar-Rechnungen integriert, spart<br />

das nicht nur Zeit – es mindert auch die Gefahr,<br />

dass erbrachte Leistungen vergessen<br />

werden, weil die Software daran erinnert.<br />

Neben den üblichen Schnittstellen wie DOC,<br />

PDF, XLS, HTML oder XML sollten auch die<br />

Datenformate ebInterface (Österreich) sowie<br />

ZUGFeRD und XRechnung (Deutschland)<br />

unterstützt werden, damit Rechnungen maschinell<br />

gelesen und geprüft werden können.<br />

Die Preise für die BMSP-Basissoftware liegen<br />

zwischen 500 und 2.000 Euro – je nach<br />

Programmkonzeption und Funktionsumfang.<br />

Hinzu kommen Kosten für Zusatzmodule<br />

(ca. 100 bis 1.000 Euro). Nicht vergessen<br />

werden sollten Schulungskosten und bei<br />

Kaufprogrammen jährliche Wartungskosten.<br />

In diesen sollte mindestens ein Software-Update,<br />

respektive Upgrade sowie gegebenenfalls<br />

weitere Leistungen enthalten sein, etwa<br />

ein Telefon-Support. Die SaaS-Nutzungsgebühren<br />

liegen zwischen 20 und 30 Euro pro<br />

Arbeitsplatz und Monat, gegebenenfalls zuzüglich<br />

einer Grundgebühr oder Serverspeicher-Kosten.<br />

Trends: Ressourcen, Cloud und BIM<br />

Mit der aktuellen Personalknappheit und<br />

steigenden Personalkosten wird die Planung<br />

personeller Ressourcen immer wichtiger.<br />

BMSP-Lösungen offerieren deshalb<br />

zunehmend auch Funktionen, mit denen<br />

die Mitarbeiter-Auslastung optimiert werden<br />

kann. So lassen sich beispielsweise<br />

sogenannte Büro-KPIs (Key Performance<br />

Indicators) auswerten. Mit diesen Schlüsselkennzahlen<br />

kann man die Leistung und<br />

Auslastung besser einschätzen. Neben der<br />

Ressourcenplanung werden die zeitnahe digitale<br />

Vor-Ort-Datenerfassung, der Mobilzugriff<br />

auf Projektdaten und der Abgleich mit<br />

der Bürosoftware immer wichtiger. Damit<br />

können Prozesse auch von unterwegs oder<br />

auf der Baustelle gesteuert, unnötige Mehrfacheingaben,<br />

Medienbrüche und Fehler<br />

vermieden werden. Cloudbasierte SaaS-Lösungen<br />

haben hier die Nase vorn. Während<br />

Android- oder iOS-Apps meist nur ausgewählte<br />

Funktionen mobil verfügbar machen<br />

– etwa die Zeiterfassung – und mobil<br />

erfasste Daten synchronisiert werden müssen,<br />

sind bei Weblösungen alle Funktionen<br />

auch unterwegs verfügbar. Die Nutzerdaten<br />

bleiben konsistent und sind sicher vor Datenverlust,<br />

weil sie zentral online abgelegt<br />

und automatisch gesichert werden. Bei der<br />

Auswahl des Anbieters sollte man auf eine<br />

mit der (Datenschutz-Grundverordnung)<br />

(DSGVO) konforme Lösung achten und mit<br />

ihm einen sogenannten Auftragsverarbei-


www.<strong>architektur</strong>-online.com<br />

105<br />

edv<br />

Zu den vielen BMSP-Funktionen gehört unter anderem die<br />

Abrechnung von Planungsleistungen, … © Weise Software<br />

… die Planung von Projektzeiten und Terminen … © StaWare EDV Beratung<br />

tungs- oder kurz AV-Vertrag abschließen, in<br />

dem er sich verpflichtet, DSGVO-Vorgaben<br />

einzuhalten. Auch BIM spielt eine immer<br />

wichtigere Rolle. Einige Programme bieten<br />

inzwischen eine Anbindung an das BIM-Gebäudedatenmodell<br />

an, das als IFC-Datei<br />

importiert und für unterschiedliche Zwecke<br />

verwendet werden kann – beispielsweise<br />

für die Übernahme von Raumbuchdaten, die<br />

automatisierte Erstellung von Bauzeitenplänen<br />

oder die Verortung von Mängeln. Auf<br />

der KI (Künstliche Intelligenz) basierende<br />

Funktionen werden auch im BMSP-Bereich<br />

zunehmend Einzug halten, etwa bei der Automatisierung<br />

von Prozessen, der Prüfung<br />

und Freigabe von Rechnungen oder der<br />

Vorhersage von Projektentwicklungen.<br />

BMSP-Software sorgfältig auswählen<br />

Büro- und Management-Software für Planungsbüros<br />

ist ein zentrales Werkzeug für<br />

Büro- und Projektverantwortliche, unterscheidet<br />

sich aber sowohl softwaretechnisch<br />

als auch inhaltlich in vielen Punkten. Bei der<br />

Auswahl sollte man berücksichtigen, dass<br />

sie nicht zwingend alle in dieser Produktübersicht<br />

gelisteten Kriterien erfüllen muss,<br />

sondern nur jene, die aktuell auch tatsächlich<br />

gebraucht werden. Funktionsvielfalt macht<br />

die Bedienung schließlich nicht einfacher.<br />

Außerdem kann es zu Funktionsüberschneidungen<br />

kommen. Neben BMSP-Programmen<br />

unterstützen nämlich auch Virtuelle<br />

Projekträume (<strong>architektur</strong> 3/2019: Einfach<br />

zusammenarbeiten), Programme für die Baustellendokumentation<br />

(<strong>architektur</strong> 5/2021:<br />

Mängel mobil managen) oder für die Bauzeitenplanung<br />

(<strong>architektur</strong> 8/2018: Die digitale<br />

Zeitmaschine) das Projektmanagement.<br />

Deshalb sollte man sich vorher gut überlegen,<br />

was man braucht und was man wofür<br />

einsetzt – schließlich kommt es letztlich auf<br />

die Effizienz der Arbeitsabläufe an. •<br />

… oder die Budget- und Kostenkontrolle. © ib-data<br />

BMSP-Lösungen und Anbieter*<br />

Abacus allprojects (www.abacus-solutions.de), ABK (www.abk.at),<br />

Acclaro (www.acclaro.de), BauProCheck (www.bauprocheck.de),<br />

BKS Win (www.heitker.de), Buildup hp (www.bauer-software.de),<br />

Cycot OM (www.cycot.de), Ingo365 (www.newvision.eu),<br />

IsyControl (www.isycontrol.de), OfficeWare (www.officeware.de),<br />

Pre² (www.pre2.de), ProjektPro (www.projektpro.com),<br />

RP-PRO (www.loreg.de), S-Control (www.kbld.de), SDR-Optimus (www.sdr.at),<br />

SJ Office (www.sj-software.de), StaWare E&P (www.staware.de),<br />

untermStrich X4 (www.untermstrich.com), Überbau (www.metis-ag.com),<br />

Visuplus (www.visuplus.com), VVW Control (www.weise-software.de),<br />

Wiko (www.wiko.de), ZT-Office (www.mursoft.at)<br />

Weitere Infos und Quellen<br />

Kunick, D: Büromanagement-Software für Planer am Bau. Der Praxis-Check 2017, aus:<br />

PBP Planungsbüro professionell, Sonderausgabe, IWW Institut für Wissen in der Wirtschaft,<br />

Würzburg 2017, Download: https://planer-am-bau.de/fileadmin/user_upload/<br />

wp-content/sonderausgabe-der-grosse-buerosoftware-check-2017.pdf<br />

* Ohne Anspruch auf Vollständigkeit.


<strong>architektur</strong> <strong>FACHMAGAZIN</strong><br />

106<br />

edv<br />

Umbruch im Abrechnungsprozess<br />

Durch die Einführung einer generellen<br />

Öffnungsklausel für die allgemeine technische<br />

Vorschrift für Mengenermittlung und<br />

Abrechnung wurde die Vergabe- und Vertragsordnung<br />

für Bauleistungen erweitert<br />

und vereinfacht. Das bedeutet, dass Architekten<br />

und Ingenieure heute reale Mengen<br />

nach dem BIM-Modell abrechnen können.<br />

Dazu wird mit dem Auftraggeber vereinbart,<br />

dass die Planung und Abrechnung des<br />

Projektes nach den realen Modellmengen<br />

erfolgt. Arbeiten die Kostenplanenden mit<br />

dem durchgängigen AVA- und Baukostenmanagementsystem<br />

California der G&W<br />

Software AG, können sie den BIM-orientierten<br />

Ansatz schon in einer frühen Phase<br />

der Kostenplanung einsetzen. Das Modell<br />

dient den ausführenden Unternehmen, ein<br />

Angebot auf Basis der real geplanten Menge<br />

zu erstellen, bei Auftragsvergabe exakte<br />

Mengen der Materialien zu bestellen und<br />

folgend die fertiggestellten Arbeiten im<br />

Modell zu markieren.<br />

Als Nebeneffekt der dazu notwendigen exakten<br />

Planung und sich daraus ergebenen<br />

Realmengen, stehen den Planenden Werte<br />

für eine CO 2 -Bilanz oder ein Ressourcen-Register<br />

zur Verfügung.<br />

G&W Software AG<br />

T +49 (0)89 51506-4<br />

info@gw-software.de<br />

www.gw-software.de<br />

Optimiertes Kostenmanagement für Bauprojekte<br />

Nach Veröffentlichung des neuen Abrechnungsmoduls<br />

Anfang <strong>2024</strong>, konzentriert<br />

sich das Team von Abis-Software nun darauf,<br />

weitere Funktionen nachzureichen und<br />

bestehende Prozesse zu optimieren.<br />

So wurde mit April <strong>2024</strong> das Modul Kostenkontrolle<br />

veröffentlicht, welches den<br />

direkten Zugang für das Projekt-Kostenmanagement<br />

bildet. Hier kann der aktuelle<br />

Projekt-Kostenstand über mehrere LVs<br />

eingesehen werden. Dabei wird die aktuellste<br />

Zahl aus Kostenschätzung, Vergabe<br />

und Abrechnung berücksichtigt, so dass<br />

die Endsumme auf die tatsächliche Endsumme<br />

hin iteriert. Fehlende Daten (ohne<br />

Ausschreibung vergebene Aufträge) können<br />

ergänzt werden, um eine jeweils genaue<br />

Prognose über die finalen Projektkosten<br />

zu erhalten.<br />

Die Baukostenindex-Verwaltung wurde<br />

komplett neu konzipiert und erlaubt einen<br />

automatischen Import der von Statistik-Austria<br />

zur Verfügung gestellten Tabellen<br />

(Gesamt-CSV). Die gespeicherten<br />

Tabellen können manuell mit weiteren Daten<br />

ergänzt werden.<br />

Bauindices werden dann auf Leistungsteil-Ebene<br />

den Positionen zugewiesen.<br />

Damit können dann die Umrechnungsprozente<br />

für die im LV-vorhandenen<br />

Leistungszeiträume bezogen auf das Datum<br />

der Preisbasis generiert und normgemäß<br />

die entsprechenden Preisperioden gebildet<br />

werden. Auch die Berechnung über<br />

Preisbasissprünge (alle 5 Jahre wird der Index<br />

auf 100 gesetzt) sind kein Problem und<br />

werden automatisch richtig berücksichtigt.<br />

ABIS Softwareentwicklungs GesmbH<br />

T +43 (0)316 83 13 61<br />

reichhart@abis-software.com<br />

www.abis.at


Ob diese Nachricht ankommt, ist fraglich.<br />

Und wie sieht das mit Ihren Werbebotschaften aus?<br />

Die Fachmedien des ÖZV werden von Entscheidungsträgern<br />

genutzt und geschätzt: Sie sind für über 90 % der Entscheider<br />

als Informationsquellen unerlässlich, wenn es um Marktentwicklungen<br />

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