Sanitätshaus 2024

OTWorld
Atmosphäre wie im Sanitätshaus – Workshops
bieten Raum für offenen Erfahrungsaustausch
Theorie ist gut – und mit zusätzlicher Praxis noch besser. Das
gilt nicht nur in der Werkstatt, sondern auch im Sanitätshaus.
Täglich treffen die Fachangestellten auf Kund:innen
mit unterschiedlichen Bedürfnissen und Wünschen. Und
die gilt es bestmöglich zu erfüllen. Wie das gelingen kann,
möchte die OTWorld aufzeigen. 2024 richten sich erstmals
Workshops gezielt an Sanitätshausfachangestellte.
Nach der vergangenen Ausgabe im Jahr 2022 haben sich
die Initiatoren auf die Fahne geschrieben, die OTWorld
künftig noch praxisorientierter zu gestalten. Der Grund:
Eine von den Veranstaltern durchgeführte Branchenumfrage
zeigt, dass Grundlagenwissen und Praxisinformationen
zu den gefragtesten Inhalten des Weltkongresses
zählen. Das ist in das Konzept 2024 eingeflossen. „Diese
Workshops sind in der Planung und Durchführung natürlich
sehr aufwendig und werden in der Regel auf Kongressen
weniger angeboten, aber wir haben uns entschieden,
dass gerade dieser Erfahrungsaustausch einen entscheidenden
Unterschied macht“, betont Antje Feldmann, Projektleiterin
der für die Kongressorganisation zuständigen
Confairmed GmbH. Und: Die Workshops haben ab diesem
Jahr ein neues Zuhause: Erstmals sind sie unter dem Dach
des Weltkongresses vereint.
In den knapp 30 Workshops bekommen Besucher:innen
aus Handwerk, Medizin, Therapie und Sanitätshaus die Gelegenheit,
vom Wissen der Referent:innen zu profitieren,
selbst Hand anzulegen und diese Erfahrungen in ihren
Berufsalltag zu integrieren. Für die Programmgestaltung
zeichnet das Workshopkomitee verantwortlich, bestehend
aus Vertreter:innen der Orthopädie-Technik und Orthopädie-Schuhtechnik,
der Medizin und des Sanitätsfachhandels.
Seit März 2023 trafen sich die Mitglieder regelmäßig
und tauschten sich aus, um Workshops zu den verschiedensten
Themen und mit namenhaften Expert:innen auf
die Beine zu stellen. Diese Verbindung der Professionen
macht das Programm zu dem, was es ist: vielfältig, aktuell
und nah am Versorgungsalltag.
Fortbildung für alle Berufsgruppen
Für die Sanitätshausfachangestellten gibt es sieben thematisch
unterschiedliche Workshops, die das breite Spektrum
der Versorgung aufzeigen. Schwerpunkte bilden die
Themen Brustversorgung, Schlaganfall, Lymphödem und
die Abgrenzung zwischen konfektionierter Versorgung
und Maßanfertigung. „In einem eigenen Raum schaffen
wir die Atmosphäre wie in einem Sanitätshaus. Hier steht
das gesamte Sortiment der Hilfsmittel bereit, das dann in
der Sanitätshaus-Kulisse für die Demonstration der Versorgung
an den Patient:innen in die Hand genommen werden
kann“, berichtet Feldmann.
Die Mitarbeiter:innen im Sanitätshaus haben bei vielen
Versorgungen den ersten Kontakt zu den Patient:innen,
wenn diese mit einer Verordnung das Geschäft betreten.
„Eine gute Fortbildung ist bei ihnen daher ebenso unerlässlich
wie bei Gesell:innen und Meister:innen“, betont
Feldmann. Die Erweiterung des Kongressprogramms um
spezielle Workshops für Sanitätshausfachangestellte sei
eine logische Folge dieser Branchenentwicklung, die schon
sehr lange von einem starken Fachkräftemangel geprägt
ist. „In Leipzig sollen alle Berufsgruppen der Hilfsmittelversorgung
Erkenntnisse für den beruflichen Alltag gewinnen,
aber auch Motivation und Tatendrang für die Umsetzung
erhalten. Schließlich sichert eine zielgerichtete Fortbildung
die Versorgungsqualität und sorgt ganz nebenbei
für zufriedene Mitarbeitende.“
Interdisziplinäre Zusammenarbeit
Nie müde wird die Branche zu betonen, dass interdisziplinäre
Zusammenarbeit für eine erfolgreiche Versorgung
von Nöten ist. Aus diesem Grund sind bei den Workshops
Expert:innen aus Medizin, Technik, Physiotherapie und
Fachhandel vor Ort, die ihr Wissen vereinen und aufzeigen,
wie das Ineinandergreifen der Professionen aussehen kann
und sollte. Fragen und Diskussionen sind bei diesem Format
nicht nur erlaubt, sondern erwünscht. „Zur OTWorld
schaffen wir im Workshop – ähnlich wie im Beratungszimmer
im Sanitätshaus – einen Raum für einen offenen Erfahrungsaustausch“,
betont Petra Menkel, Geschäftsführerin
und Bandagistenmeisterin der Paul Schulze Orthopädie &
Bandagen GmbH sowie Vorstandsmitglied des Bundesinnungsverbandes
für Orthopädie-Technik (BIV-OT), die als
Chair dreier Workshops fungiert. „Hier können und sollen
die Teilnehmenden auch über Versorgungen sprechen,
die nicht so optimal gelaufen sind. Insbesondere von diesen
Fällen können wir am meisten lernen.“ Und nicht nur
fachliches Wissen ist im Alltag der Sanitätshausfachange-
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