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KöZeitung Zeitung Ausgabe 02 2024

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KUNST & KULTUR<br />

Köflacher Museumsschätze<br />

DIE NOT MIT DEM GELD<br />

Foto: Museum Köflach<br />

1920 – Der 1. Weltkrieg war verloren,<br />

die Donaumonarchie zerfallen, Mangel<br />

ein Wort, das sich für alle Lebensbereiche<br />

einsetzen ließ - die Wirtschaft<br />

lag am Boden.<br />

Mangel an Rohstoffen, unter anderem<br />

an Buntmetallen, wurde schnell<br />

drastisch spürbar. Um diesen Mangel zu<br />

beheben, haben viele Gemeinden, aber<br />

auch Private eigene Geldgutscheine -<br />

auch Notgeld genannt - aufgelegt, die<br />

regional begrenzt als Zahlungsmittel<br />

gültig waren. Sie dienten als Ersatz für<br />

Münz- und Kleingeld. Die ersten Notgeldscheine<br />

glichen in ihrer Funktion<br />

den ersten Banknoten, die ursprünglich<br />

ebenfalls keine gesetzlichen Zahlungsmittel<br />

waren, sondern wie<br />

Schecks eine Art Gutschrift<br />

für hinterlegte Geldmengen<br />

darstellten.<br />

Jedoch hatten viele<br />

Bewohnerinnen und<br />

Bewohner der einstigen<br />

Donaumonarchie Zweifel an<br />

diesem kleinen Staat namens<br />

Deutsch-Österreich, der<br />

späteren Republik Österreich.<br />

Und so stellt das Notgeld<br />

nicht nur eine Funktion dar,<br />

sondern war außerdem Sinnbild<br />

eines neuen Heimatbewusstseins,<br />

das durch verschiedene<br />

Motive und im<br />

Besonderen durch kleine Verse<br />

noch unterstrichen wurde.<br />

Der Geldmangel zwang 1918<br />

auch die Österreichisch-Alpine Montangesellschaft<br />

Wien (ÖMAG) neben<br />

Kriegsgefangenen-Lagergeld ihr eigenes<br />

Werksgeld auszugeben. Kerngebiete der<br />

ÖMAG waren vornehmlich die Industrieanlagen<br />

rund um den Steirischen Erzberg,<br />

und zwar die Hochofen-, Stahlund<br />

Walzwerke in Donawitz sowie Hochofenanlagen<br />

in Eisenerz und Hiefl au. Das<br />

zweitgrößte Kerngebiet bestand in<br />

Kärnten und außerhalb der der Steiermark<br />

und Kärntens gab es Hüttenwerke<br />

in Schwechat und Krems. Neben diesen<br />

gehörten der Gesellschaft auch Kohlebergwerke,<br />

vor allem in Fohnsdorf,<br />

Seegraben und Köfl ach. Das Werksgeld<br />

war im Unterschied zum Kriegsgefangenen-Lagergeld<br />

weitaus größer<br />

und ansprechender gestaltet. Die Österreichisch-Alpine<br />

Montangesellschaft<br />

„haftet für dieses Werksgeld mit ihrem<br />

ganzen beweglichen und unbeweglichen<br />

Vermögen. Das Werksgeld ist nur zum<br />

Umlaufe im Werksbereiche bestimmt<br />

und wird bis längstens 28. Februar 1919<br />

an der Werkskasse in gesetzlichem Bargeld<br />

eingelöst“, steht auf der Rückseite<br />

des Werksgelds. Daher war diese Form<br />

von Notgeld klarerweise nur im Werksbereich<br />

gültig.<br />

WAS ERZÄHLST DU:<br />

STEIERMARK<br />

Unter dem Titel Was erzählst du: Steiermark? fi ndet<br />

eine Gesprächsreihe in sieben steirischen Regionen<br />

statt. Damit bietet das Museumsforum vor allem den<br />

Menschen vor Ort die Möglichkeit, tiefer in die<br />

Geschichten der Museumsobjekte einzutauchen. Der<br />

Auftakt dazu fi ndet am 18. Mai im Stadtmuseum Weiz<br />

statt. Die Veranstaltungen sind eine Kooperation mit<br />

der Kulturvermittlung des Universalmuseums<br />

Joanneums, der Museen und dem Museumsforum<br />

Steiermark.<br />

Information<br />

Museum Köflach, Studiendepot,<br />

Bibliothek & Archiv<br />

Schulstraße 7 / 2. Stock, 8580 Köflach,<br />

T: +43 3144 2519 901 | museum@koeflach.at<br />

Büro- und Öffnungszeiten<br />

Mo, Di, Do: 8-14:30 Uhr<br />

Mi, Fr: 8-11 Uhr<br />

und nach Terminvereinbarung<br />

36 KÖFLACHER RATHAUSKURIER

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