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RE KW 23

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5./6. Juni 2024<br />

Guter Spürsinn und freundliches Wesen<br />

Bracken zeigten sich in der Burgenwelt Ehrenberg von ihrer besten Seite<br />

Wo einst beim Adel beliebte Jagdgründe lagen und sich so manch<br />

illustre Jagdgesellschaft in den Wäldern tummelte, hielt der Österreichische<br />

Brackenverein vom 30. Mai bis 1. Juni seine jährliche Generalverammlung<br />

ab. 60 Bracken, Brandlbracken und Steirische Rauhaarbracken<br />

bevölkerten das Areal der Burgenwelt Ehrenberg. Ich<br />

war bei der Prämierung der „Besten unter den Besten“ mit dabei und<br />

lernte die liebenswerten Jagdhunde und ihre Halter kennen.<br />

Von Sabine Schretter<br />

Europawahl<br />

Wahlberechtigte, die aus gesundheitlichen<br />

oder anderen Gründen am<br />

Wahltag verhindert sind, können vorab<br />

mit Wahlkarte wählen. Eine schriftliche<br />

Beantragung (auf dem Postweg oder<br />

per E-Mail) bzw. eine Beantragung<br />

über das Internet unter www.wahlkartenantrag.at<br />

ist noch bis inklusive Mittwoch,<br />

5. Juni, möglich. Anschließend<br />

– bis Freitag, 7. Juni, 12 Uhr – kann die<br />

Wahlkarte nur mehr mündlich in der<br />

eigenen Hauptwohnsitzgemeinde beantragt<br />

werden. Wenn eine persönliche<br />

Übergabe an eine vom Antragsteller bevollmächtigte<br />

Person möglich ist, kann<br />

auch der schriftliche Antrag bis Freitag,<br />

7. Juni, 12 Uhr, gestellt werden.<br />

Sie kamen aus verschiedenen österreichischen<br />

Bundesländern, aus<br />

Deutschland, Italien, der Schweiz,<br />

Schweden, den Niederlanden und<br />

Luxenburg und maßen sich bei der<br />

Formwertschau, die im Zuge der<br />

Generalversammlung durchgeführt<br />

wurde. Der Steirer Wolfgang Wachter,<br />

Präsident des Österreichischen<br />

Brackenvereins, und Karl Walch aus<br />

Pinswang, Gebietsführerstellvertreter<br />

für Tirol, weihten mich ein, was nun<br />

das Besondere an den Bracken ist.<br />

Im nächsten Jahr feiert der Österreichische<br />

Brackenverein sein 75-jähriges<br />

Bestehen. Mit aktuell 1.600 Mitgliedern<br />

ist er der größte Jagdhundeverein<br />

Österreichs. „Wir betreuen in unserem<br />

Verein Brandlbracken und Steirische<br />

Rauhaarbracken“, erzählt Wolfgang<br />

Wachter. Die Brandlbracke, vor allem<br />

in den westlichen Bundesländern gehalten,<br />

zeichnet sich durch ihr schwarzes<br />

Fell mit dem typischen braunen<br />

Brand (braune Zeichnung) aus. Über<br />

den Augen besitzt die Brandlbracke<br />

kleine braune Flecken, was ihr auch<br />

den Namen „Vieräugerl“ beschert.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg war<br />

der Bestand der Brandlbracken stark<br />

reduziert. Aus einer in Kärrnten existierenden<br />

Gruppe ging dann eine<br />

neue Entwicklung aus. Die Steirische<br />

Rauhaarbracke stammt ursprünglich<br />

aus Vordernberg (Steiermark), wo sie<br />

Mitte des 19. Jahrhunderts vom Gewerken<br />

Karl Peintinger gezüchetet<br />

worden war. Peintinger kreuzte dafür<br />

die Hannoveraner Bracke (gute Nasenleistung)<br />

mit der Istrianer Bracke<br />

(aufgrund ihres rauen Haares sehr<br />

gebirgstauglich). Steirische Rauhaarbracken<br />

werden bevorzugt in Niederösterreich<br />

und in der Steiermark gehalten.<br />

Die Bracke hat ihren Ursprung<br />

im Nahen Osten und gilt als ältester<br />

Jagdhund überhaupt. „Schon die Kelten<br />

jagten mit Bracken. Daher passt<br />

die Generalversammlung unseres Vereins<br />

so gut in das historische Ambiente<br />

hier“, freut sich Karl Walch.<br />

F<strong>RE</strong>UNDLICH, ROBUST, ORI-<br />

ENTIERT. Bracken zeichnen sich vor<br />

allem durch ihren hervorragenden<br />

Orientierungssinn aus. Sie finden<br />

Füchse und Hasen, aber auch Schwarzwild,<br />

bringen die Tiere in Bewegung<br />

und geben einen Spurlaut ab. „Diesen<br />

Spurlaut nimmt das Wild nicht ernst,<br />

für den Jäger ist er aber eine wichtige<br />

Orientierungshilfe“, erläutert Wolfgang<br />

Wachter. Auch bei der Nachsuche<br />

von Wild – bei verletzten Tieren<br />

oder bei Verkehrswild – kommen Bracken<br />

zum Einsatz. „Weil Bracken eben<br />

so perfekte Jagdeigenschaften besitzen,<br />

sehr bewegungsstark und robust<br />

sind, werden unsere Tiere ausschließlich<br />

an Jäger abgegeben“, führt Karl<br />

Walch aus. Bracken sind sehr familienfreundlich<br />

und kommen gut mit anderen<br />

Hunden aus. „Das ist auch Teil<br />

der Ausbildung“, so Wolfgang Wachter.<br />

Die Nachfrage nach Bracken ist<br />

groß, gezüchtet wird dennoch niemals<br />

ohne Kontrolle. Alle Hunde werden<br />

auf Leistung geprüft.<br />

Karl Walch (stv. Gebietsführer Tirol), Diana und Christine Kruckenhauser (Gebietsführerin<br />

Tirol) (v.l.) waren mit der Veranstaltung auf Ehrenberg sehr zufrieden.<br />

RS.Fotos: Schretter<br />

Fleischhof<br />

Oberland.<br />

In aller Munde.<br />

www.fleischhof-oberland.at<br />

Ehrenpräsident Gottfried Kernegger<br />

(r.) ist stolz auf seinen Aaron von der<br />

Fischerwand.<br />

DIE BESTEN DER BESTEN. Im<br />

Zuge der Generalversammlung fand<br />

die sogenannte Formbewertung der 60<br />

Bracken statt. Diese Formbewertung<br />

ist Teil der Prüfung, die alle Hunde<br />

alblegen müssen. Überprüft werden<br />

das Brackieren, der Spurlaut, das Können<br />

auf Wundfährten, Gehorsam und<br />

die Schussfestigkeit der Bracken. Erfüllt<br />

ein Hund diese Kriterien, erlangt<br />

er seine Zuchtfähigkeit. Hunde, deren<br />

Beurteilung nicht passt, werden zur<br />

Zucht nicht eingesetzt. Bracken werden<br />

frühestens mit 16 Monaten zur<br />

Gebrauchsprüfung zugelassen. „Diese<br />

Formwertprüfung ist eine Schönheitsprüfung.<br />

Daneben gibt es Leistungsprüfungen,<br />

die die Bracken absolvieren<br />

müssen“. Gespannt verfolgte<br />

ich die Runden, die die Bracken und<br />

Halter in kleinen Gruppen absolvierten.<br />

Am Ende des „Dogwalks“<br />

wurde den Gewinnern gratuliert.<br />

Gern ließen sich Hund und Mensch<br />

fotografieren. Gebietsleiterin Tirol,<br />

Christine Kruckenhauser, gesellte sich<br />

mit ihrer Brandlbracke Diana zu uns.<br />

Diana ist ein wunderhübsches Mädchen,<br />

das ich augenblicklich ins Herz<br />

schloss und das mir freudig Leckerlis<br />

aus der Hand fraß. „Wir sind mit der<br />

Veranstaltung hier auf Ehrenberg sehr<br />

zufrieden. Das Ambiente ist toll und<br />

die Stimmung sehr gut“, lobte Christine<br />

Kruckenhauser die Organisation<br />

durch Karl Walch. „Es war schon viel<br />

Arbeit. Meine Familie hat mich sehr<br />

unterstützt, zum Beispiel auch die Ehrenberg<br />

Arena dekoriert, wo wir uns<br />

gleich zur Generalversammlung treffen.<br />

Ohne diese Unterstützung wäre<br />

das alles nicht möglich gewesen“, zeigt<br />

sich auch Karl Walch zufrieden. Ein<br />

Spruch, den der Altpräsident des Österreichischen<br />

Brackenvereins, Hansjörg<br />

Baumann, getätigt hat, beschreibt,<br />

was der stellvertretende Gebietsleiter<br />

Tirols empfindet: „Mit euch (den<br />

Hunden) geht alles, ohne euch geht<br />

gar nichts!“<br />

RUNDSCHAU Seite 19

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