Die Wirtschaft 04.24 Stand 27.05
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| Leben & Wissen<br />
ZWEI NEUE BRÜCKEN<br />
Köln erweitert die Fuß- und Radverkehrsverbindungen<br />
Hohenzollernbrücke<br />
Severinsbrücke<br />
Zoobrücke<br />
Mülheimer Brücke<br />
Brücke in Planung<br />
Deutzer Brücke<br />
Brücke in Planung<br />
Karte: tish11 / Icons: stockphoto-graf – stock.adobe.com<br />
Südbrücke<br />
Rodenkirchener Brücke<br />
Übersicht über die zwei neuen Rheinbrücken in Köln in Planung<br />
<strong>Die</strong> Stadt Köln möchte zwei neue Brücken über den Rhein bauen, die rein dem Fußund<br />
Radverkehr dienen sollen. Damit knüpft sie an die sieben bestehenden Brücken<br />
über den Rhein an, die allerdings auch für den Kraftfahrzeug- oder den Bahnverkehr<br />
geöffnet sind.<br />
Eine der Brücken soll die Verbindung zwischen<br />
der Bastei und dem Rheinpark ermöglichen.<br />
Es ist die nördliche der beiden<br />
neuen Brücken und sie soll dann zwischen<br />
der Zoobrücke und der Hohenzollernbrücke<br />
entstehen. Eine weitere Brücke plant<br />
die Stadt auf Höhe des Ubierrings. Sie soll<br />
zwischen der Severinsbrücke und der Südbrücke<br />
gebaut werden. Das sich neu entwickelnde<br />
Stadtviertel Deutzer Hafen<br />
(w berichtete) würde damit<br />
an die linksrheinische Innenstadt angebunden.<br />
Jede Brücke soll eine Länge von etwa<br />
600 Metern und eine Breite von acht Metern<br />
haben. Von den bisherigen sieben Brücken<br />
sind zwei Eisenbahnbrücken und auf fünf<br />
davon fahren Autos. Auf der Südbrücke gibt<br />
es nur einen Gehweg, auf den anderen Brücken<br />
gibt es sowohl Geh- als auch Radwege.<br />
<strong>Die</strong> letzte Brücke wurde 1966 gebaut, die<br />
Zoobrücke.<br />
Es besteht bereits ein städtebaulicher Masterplan<br />
„Innenstadt“ des Planungsbüros Albert<br />
Speer von 2009, der die beiden neuen<br />
Rheinbrücken spezifisch für den Fuß- und<br />
Radverkehr reserviert hat, genauso wie der<br />
Verkehrsnetzplan des Radverkehrskonzepts<br />
„Innenstadt“ der Stadt Köln, welcher 2016<br />
beschlossen wurde. Um den wachsenden<br />
Bedürfnissen der Bürgerinnen und Bürger<br />
nach einer zukunftsorientierten, menschengerechten<br />
und umweltverträglichen<br />
Verkehrsentwicklung zu entsprechen, hat<br />
die Stadt Köln ein Strategiepapier zur Mobilitätsentwicklung<br />
unter dem Titel „Köln<br />
mobil 2025“ erarbeitet. Darin hat sie das<br />
Ziel definiert, bis 2025 den Verkehrsanteil<br />
des sogenannten Umweltverbunds auf<br />
zwei Drittel zu erhöhen. Unter dem Umweltverbund<br />
versteht man die zu Fuß, auf<br />
dem Fahrrad oder per ÖPNV zurückgelegten<br />
Strecken. Den Anteil des Radverkehrs zu<br />
steigern ist für die Umsetzung dieses ehrgeizigen<br />
Ziels entscheidend wichtig. 2021<br />
hat die Stadt dazu unter anderem einen europaweiten<br />
Teilnahmewettbewerb zur Realisierung<br />
der beiden neuen Brücken ausgerufen.<br />
<strong>Die</strong>ses Wettbewerbsverfahren soll<br />
die unterschiedlichen Belange (Ingenieurbau,<br />
Denkmalschutz, Landschaftsschutz,<br />
Städtebau) bestmöglich berücksichtigen. Es<br />
richtet sich sowohl an Ingenieurinnen und<br />
Ingenieure als auch an Architektinnen und<br />
Architekten, die innerhalb des Vergabeverfahrens<br />
Konzeptentwürfe für einen oder<br />
beide Brückenstandorte entwickeln werden.<br />
Bei dem gewählten Vergabeverfahren<br />
besteht die Möglichkeit, bereits vor Beauftragung<br />
Entwürfe der Brückenkonstruktion<br />
mit den interdisziplinären Planungsteams<br />
zu erarbeiten. Der Wettbewerb läuft bereits<br />
und soll insgesamt ein Jahr lang dauern. <strong>Die</strong><br />
Vergabe der Aufträge ist dann zu Ende 2024<br />
geplant. Bevor die Stadt ein Planungsteam<br />
beauftragt, muss noch ein Bedarfsfeststellungs-<br />
und Planungsbeschluss eingeholt<br />
werden.<br />
Ausbau der<br />
Hohenzollernbrücke<br />
Auch die Hohenzollernbrücke, die unser<br />
Stadtbild seit über hundert Jahren so eindrucksvoll<br />
prägt, soll ausgebaut werden. An<br />
beiden Seiten der Hohenzollernbrücke befinden<br />
sich Geh- und Radwege. <strong>Die</strong>se sind<br />
für den steigenden Bedarf zu schmal geworden.<br />
Deswegen arbeitet die Stadt Köln<br />
an einem Ausbau der bestehenden Verbindung<br />
sowohl auf der Nord- als auch auf der<br />
Südseite. <strong>Die</strong> Hohenzollernbrücke wurde<br />
von 1907 bis 1911 gebaut. Sie ersetzte die<br />
Dombrücke, die den Anforderungen des stetig<br />
zunehmenden Eisenbahnverkehrs nicht<br />
länger gewachsen war. <strong>Die</strong> Hohenzollernbrücke<br />
ist die einzige Brücke in Köln, die<br />
nicht durch Bomben im Zweiten Weltkrieg<br />
zerstört wurde. Sie wurde am 5. August<br />
1997 unter Denkmalschutz gestellt. W<br />
Karoline Sielski<br />
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