VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de
VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de
VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.1.1 Grüns<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für das ganze Golfspiel. Feste,<br />
schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten Ansprüche an das Können bei<br />
Annäherungsschlägen und beim Putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten Schlag<br />
gegenüber einem weniger guten. Beson<strong>de</strong>rs beim Putten sind weiche Grüns weniger „treu“<br />
als feste Grüns, so dass das Können nicht mehr genügend zur Entfaltung kommen kann.Auch<br />
sind bei weichen Grüns und großer Spielerzahl später starten<strong>de</strong> Spieler gegenüber früh gestarteten<br />
Spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt, weil die Puttoberfläche durch die Trittbelastung oftmals<br />
schon starke Unebenheiten aufweist. Die Grüns sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch<br />
genug sein, dass sie einen sauber ausgeführten Eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber<br />
einen fehlerhaften und unkontrollierten Schlag aus <strong>de</strong>m Rough.<br />
13.1.1.1 Bewässerung<br />
Um feste Grüns zu erhalten, sind diese so selten wie irgend vertretbar zu bewässern. Wenn<br />
bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n, dass die Rasentragschicht vollständig<br />
durchtränkt wird.Wenn <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n nämlich regelmäßig nur oberflächlich durchfeuchtet<br />
wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.<br />
Eine häufige starke Bewässerung in <strong>de</strong>r Absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns zu<br />
erreichen, ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn verhin<strong>de</strong>rt<br />
auch die lebenswichtige Ventilation <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und ist daher unbedingt zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Merke als Faustregel für das Bewässern: so selten wie möglich, aber dann durchdringend. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet in <strong>de</strong>r Regel eine Gabe von 20 bis 25 l/m 2, bei manchen Grüns sind die Rasentragschichten<br />
jedoch schon nach 10 bis 15 l gesättigt und nicht weiter aufnahmefähig.<br />
Die Frage, wie häufig solche Mengen einzuregnen sind, hängt von zu vielen Faktoren ab, als<br />
dass sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: von <strong>de</strong>r Drainfähigkeit und Wasserspeicherkapazität<br />
<strong>de</strong>r Rasentragschicht, von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, von <strong>de</strong>r Intensität <strong>de</strong>r<br />
Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs win<strong>de</strong>xponierten Grüns, von <strong>de</strong>r hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Grassorte<br />
usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen Eigenschaften „seiner“ Grüns<br />
kennen. Voraussetzung hierfür sind spezifische Analysen <strong>de</strong>r Rasentragschicht durch ein<br />
Prüflabor für Sportplatzbau.<br />
13.1.1.2 Vertikalschnitt<br />
Die Grüns sollten während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n, zuletzt aber eine Woche vor einem wichtigen Wettspiel. Unter Vertikalschnitt versteht<br />
man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- und Filzschicht bis maximal 1 mm<br />
tief in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das Tiefschlitzen mit Schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht<br />
in die Rasentragschicht eindringen.<br />
Es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs und quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. Anschließend<br />
muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial zu beseitigen.<br />
190