VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de
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Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Wenn von bis zu sechs Zählspielabschlägen gesprochen wird, be<strong>de</strong>utet dies natürlich nicht,<br />
dass sich diese auf sechs getrennten Abschlagsbauwerken befin<strong>de</strong>n müßten. So ist es durchaus<br />
nicht unüblich, dass ein Abschlagsbauwerk mehrere Zählspielabschläge trägt. Ein „Zählspielabschlag“<br />
beschreibt lediglich <strong>de</strong>n Bereich, innerhalb <strong>de</strong>ssen Abschlagsmarkierungen<br />
gesteckt wer<strong>de</strong>n müssen, wenn vorgabenwirksam gespielt wer<strong>de</strong>n soll (ist also eine fiktive<br />
Fläche auf einem Abschlagsbauwerk). Stets ist allerdings auch darauf zu achten, dass sich die<br />
Abschlagsfläche, die einem Spieler nach Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln für einen regelkonformen<br />
Abschlag zur Verfügung steht, innerhalb <strong>de</strong>s Zählspielabschlags liegt. Dies be<strong>de</strong>utet, dass für<br />
vorgabenwirksames Spiel die Abschlagsmarkierungen zumin<strong>de</strong>st zwei Schlägerlängen vor <strong>de</strong>r<br />
hinteren Begrenzung <strong>de</strong>s (fiktiven) Zählspielabschlags gesteckt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Die vorgeschriebene farbliche Kennzeichnung <strong>de</strong>r Abschläge bezieht sich auf die Vermarkung (Messpunkt).<br />
Um Irritationen zu vermei<strong>de</strong>n, sollten diese Farben auch auf <strong>de</strong>r Zählkarte <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Abschlägen zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Es hat sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt, auch die Abschlagsmarkierungen<br />
in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Farben zu gestalten.Verwen<strong>de</strong>t ein Mitgliedsverein <strong>de</strong>s DGV an<strong>de</strong>re<br />
Abschlagsmarkierungen (z. B. Golfbälle in Übergröße), so ist auch das möglich.<br />
9.8 Ziffer 8. <strong>de</strong>s Vorgabensystems<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Par<br />
Das Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 kannte sogenannte „überlappen<strong>de</strong> Pargrenzen“.<br />
Damit war es je<strong>de</strong>m Mitgliedsverein möglich, in <strong>de</strong>n Grenzbereichen zwischen Par 3 und<br />
Par 4 bzw. Par 4 und Par 5 in einer gewissen Bandbreite selbst festzulegen, ob ein Loch als Par 3,<br />
4 o<strong>de</strong>r 5 gespielt wer<strong>de</strong>n soll. Diese Überlappungsbereiche sind in das DGV-Vorgabensystem nicht<br />
übernommen wor<strong>de</strong>n. Es gelten, wie schon vor 1998, zunächst feste Pargrenzen, die <strong>de</strong>r Tabelle<br />
<strong>de</strong>r Ziffer 8. entnommen wer<strong>de</strong>n können. Wird man mit diesen festen Grenzen <strong>de</strong>r Spielschwierigkeit<br />
eines Lochs jedoch nicht gerecht (Beispiel: Ein Loch ist von <strong>de</strong>r Länge ein Par 4, spielt sich<br />
jedoch aufgrund <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Spielschwierigkeiten wie ein Par 5), so kann eine gewünschte<br />
Abweichung beim DGV beantragt wer<strong>de</strong>n. Dies kann dazu führen, dass sogar Abweichungen über<br />
die früher vorhan<strong>de</strong>nen Bandbreiten hinaus möglich wer<strong>de</strong>n, wenn dies sachgerecht erscheint.<br />
An<strong>de</strong>rs herum mag es vorkommen, dass <strong>de</strong>r DGV in Einzelfällen die gewünschte Paranpassung<br />
über eine feste Grenze hinweg versagt. Bei einer solchen Entscheidung stützt er sich auf die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
DGV-Course-Rating-Bewertungen, die bei ihm für je<strong>de</strong>s einzelne Loch vorliegen. Damit<br />
ist es <strong>de</strong>m DGV in stichhaltigerer Form, als es <strong>de</strong>m Verein möglich wäre, möglich, die Spielschwierigkeit<br />
eines Lochs konkret einzuschätzen. Nur eine solche Prüfung erscheint <strong>de</strong>m DGV<br />
sachgerecht, damit nicht durch sachwidrige Parfestlegungen einzelner Vereine <strong>de</strong>r gesamte<br />
Bewertungsaufwand in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating ad absurdum geführt wird.<br />
Par ist und war nie eine wohl<strong>de</strong>finierte Größe. Als golfsportlicher Begriff wur<strong>de</strong> Par anlässlich<br />
<strong>de</strong>r British Open 1870 erstmals benutzt. A. H. Doleman, ein britischer Golfjournalist, fragte<br />
einige Golf-Professionals nach <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Schläge, die notwendig seien, um auf <strong>de</strong>m 12-<br />
Löcher-Platz von Prestwick zu gewinnen. Die Antwort war: 49 Schläge bei fehlerfreiem Spiel.<br />
Dieses Ergebnis <strong>de</strong>finierte Doleman als Par in Analogie zu <strong>de</strong>m Begriff „pari“ (gleich Nennwert)<br />
aus <strong>de</strong>m Wertpapierhan<strong>de</strong>l. Als Tom Morris jr. das Drei-Run<strong>de</strong>n-Turnier mit 149 Schlägen<br />
gewann, war <strong>de</strong>r Begriff eingeführt.<br />
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