VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de

Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung
5.1.10 Stechen
Bei gleichen Ergebnissen können selbstverständlich auch gleiche Platzierungen vergeben (z.
B. zwei „1. Plätze“) und Preise gegeben werden. Die Ausschreibung kann dann ausdrücklich
auf ein Stechen verzichten. Will man aber eindeutig gestaffelte Platzierungen vergeben und
Preise aussetzen (z. B. „1., 2., 3. Brutto“), so wird man um ein Stechen bei gleichen Ergebnissen
nicht herumkommen. Das kann durch Spielen (Spielfortsetzung, z. B. „Sudden Death“)
oder die Auswertung von Teilergebnissen auf der Zählkarte („Kartenstechen“) geschehen. In
jedem Fall muss die Ausschreibung den Modus vorher festlegen. Im Folgenden werden mehrere
Möglichkeiten dargestellt, die sich in der Praxis bewährt haben. Die Spielleitung des Wettspiels
sollte eine dieser Varianten wählen:
5.1.10.1 Stechen im Zählspiel
• Bei Gleichstand in einem Zählspiel ohne Vorgabe wird die Spielfortsetzung über 18 oder
eine geringer festgelegte Anzahl von Löchern empfohlen. Sollte das nicht durchführbar
sein oder zu keiner Entscheidung führen, so wird empfohlen:
• Spielfortsetzung über eine bestimmte Anzahl von Löchern bis zum ersten Loch mit besserem
Ergebnis (Sudden Death).
Diese beiden Formen empfehlen sich besonders bei Bruttospielen von Bedeutung, z. B. Clubmeisterschaft,
Landesmeisterschaft u. ä.
Die Ausschreibung sollte eindeutig besagen, wann und wo das Spiel ggf. fortgesetzt wird.
• Auch bei Vorgabenspielen wird die Spielfortsetzung über 18 Löcher empfohlen. Die
Spielleitung kann auch eine geringere Zahl oder Sudden Death festlegen. In diesem Fall
sollte die Vorgabe prozentual der Teilrunde entsprechen (0,5 und höhere Bruchteile
zählen als ein Schlag, geringere Bruchteile bleiben außer Betracht) oder (bei Sudden
Death) gemäß Vorgabenverteilung auf die Löcher verteilt werden.
• Bei der Wertung von Teilergebnissen (im Zählspiel netto mit prozentual anteiliger Vorgabe),
auch „Kartenstechen“ genannt, ist es oft besonders einfach und wird vom DGV
empfohlen, bei Wettspielen über 18 Löcher die letzten 9 Löcher des Platzes heranzuziehen
(netto mit 1/2 Vorgabe). Bei weiterer Gleichheit die letzten 6 (1/3 Vorgabe), dann
die letzten 3 (1/6 Vorgabe), schließlich das letzte Loch (1/18 Vorgabe). Bei Spielen mit
Vorgabe, die auf die Löcher verteilt wurde, wie z. B. Stableford, wird die Vorgabe nach
der Vorgabenverteilung berücksichtigt. Besonders bei Auswertungen ohne Computerhilfe
lässt sich auf diese Weise schnell die Entscheidung treffen. Wenn allerdings nicht
alle Teilnehmer am ersten Abschlag starten mussten, ergeben sich eventuell Verzerrungen,
weil die letzten 9 Löcher des Platzes zu unterschiedlichen Abschnitten der für
die einzelnen Spieler abweichend festgesetzten Runde werden (s.u.).
• Bewährt hat sich bei Wettspielen über 18 Löcher im Brutto und Netto, insbesondere,
wenn von unterschiedlichen Abschlägen gestartet wurde, auch ein Stechen unter
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