VORGABEN- UND SPIELBESTIMMUNGEN - gc-jersbek.de
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DGV-Vorgabensystem<br />
(DGV-VS)<br />
Spiel- und Wettspielhandbuch<br />
(SWSH)<br />
<strong>VORGABEN</strong>- <strong>UND</strong><br />
<strong>SPIELBESTIMMUNGEN</strong><br />
D E U T S C H E R<br />
G O L F V E R B A N D<br />
Berechnung von DGV-Vorgaben<br />
DGV-Course-Rating und Slope<br />
Inhalt von Ausschreibungen<br />
Spielformen und<br />
Vorgabenzuteilungen<br />
Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs<br />
Durchführung von Wettspielen
IMPRESSUM<br />
Herausgeber: Deutscher Golf Verband e.V. (DGV), Wiesba<strong>de</strong>n<br />
http://www.golf.<strong>de</strong><br />
Verlag: E. Albrecht Verlags-KG., Gräfelfing<br />
Verantwortlich für <strong>de</strong>n Inhalt: Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e.V.<br />
Gesamtherstellung: E. Albrecht Verlags-KG., Gräfelfing<br />
Graphik und Satz: Liebl Satz+Grafik, Emmering<br />
Druck: Bosch-Druck, Landshut<br />
Herausgegeben: Oktober 2000<br />
Copyright Deutscher Golf Verband e.V.<br />
Alle Rechte vorbehalten. Nach <strong>de</strong>m Urheberrechtsgesetz vom 9.9.1965 i.d.F. vom 10.11.1972 ist die<br />
Vervielfältigung o<strong>de</strong>r Übertragung urheberrechtlich geschützter Werke, also auch <strong>de</strong>r dieses Buches, nicht<br />
gestattet. Ausgenommen davon sind die Teile, die mit Genehmigung aus an<strong>de</strong>ren Quellen entnommen<br />
wur<strong>de</strong>n. Dieses Verbot erstreckt sich auch auf die Vervielfätigung für Zwecke <strong>de</strong>r Unterrichtsgestaltung –<br />
mit Ausnahme <strong>de</strong>r in §§ 53, 54 URG ausdrücklich genannten Son<strong>de</strong>rfälle –, wenn nicht die Einwilligung <strong>de</strong>s<br />
DGV vorher eingeholt wur<strong>de</strong>.<br />
ISBN 3-87014-121-2<br />
Als Vervielfältigung gilt jegliche Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Vi<strong>de</strong>o, Btx, Filme,<br />
Bücher, Platten, Magnetband, Matrizen, CD-ROM, CD-I, Internet und an<strong>de</strong>re Medien.
Vorwort<br />
Die „Vorgaben- und Spielbestimmungen“ enthalten das „DGV-Vorgabensystem“ und das<br />
„Spiel- und Wettspielhandbuch“ <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e. V. Während das DGV-Vorgabensystem<br />
(DGV-VS) verbindlich die Bewertung <strong>de</strong>r Golfplätze, die Vorgabenberechnung und<br />
die Ausrichtung vorgabenwirksamer Wettspiele und Privatrun<strong>de</strong>n regelt, enthält das Spiel- und<br />
Wettspielhandbuch (SWSH) darüber hinausgehend eine Fülle von Hinweisen, Ratschlägen und<br />
Empfehlungen für eine sportlich faire Abwicklung <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein.<br />
Als Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems dient das EGA Handicap System <strong>de</strong>s Europäischen<br />
Golfverban<strong>de</strong>s (EGA).Ausgehend von <strong>de</strong>m gemeinsamen Ziel <strong>de</strong>r europäischen Golfnationen,<br />
die Vorgabenverwaltung zukünftig nach einheitlichen Grundsätzen durchzuführen, hat <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Golf Verband e. V. die Regelungen <strong>de</strong>r EGA einerseits weitgehend übernommen, sie<br />
an<strong>de</strong>rerseits dort, wo es nötig erschien, an die nationalen Gegebenheiten angepasst.<br />
Ziel <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist es u. a., einer größtmöglichen Anzahl von Golfspielern zu<br />
ermöglichen, eine DGV-Vorgabe zu erspielen. Dies ist Voraussetzung dafür, <strong>de</strong>n Golfsport langfristig<br />
mit Freu<strong>de</strong> ausüben zu können. Daneben beabsichtigt <strong>de</strong>r Deutsche Golf Verband e. V.<br />
mit <strong>de</strong>m gleichzeitig eingeführten DGV-Course-Rating- und Slope-System die individuelle<br />
Spielschwierigkeit <strong>de</strong>r Golfplätze in Deutschland besser zu erfassen und damit die Spielergebnisse<br />
und in <strong>de</strong>r Folge auch die DGV-Vorgaben <strong>de</strong>r Golfspieler unmittelbar vergleichbar<br />
zu machen.<br />
DEUTSCHER GOLF VERBAND e. V.
DGV-Vorgabensystem<br />
5
Übersicht<br />
Übersicht<br />
Seite<br />
Abschnitt 1 Einführung 11<br />
Abschnitt 2 Definitionen 12<br />
Abschnitt 3 Der Golfplatz und seine Bewertung 17<br />
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung 20<br />
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems (Golfplatz und Course Rating) 37<br />
Anhang B Notwendiger Inhalt eines Vorgabenstammblatts 42<br />
Anhang C Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe 43<br />
Anhang D Vorgabenverteilung, Vorgabenzuteilung 44<br />
Anhang E Einzelfragen 45<br />
Anhang F DGV-Spielvorgabentabelle (Beispiel) 51<br />
Anhang G Ausschreibungen 52<br />
Stichwortregister 207<br />
7
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Abschnitt 1<br />
Einführung<br />
1. Grundlagen und Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems 11<br />
1.1 Grundlagen 11<br />
1.2 Ziele 11<br />
Abschnitt 2<br />
Definitionen<br />
2. Definitionen 12<br />
2.1 Clubvorgabe 12<br />
2.2 Club-Spielvorgabe 12<br />
2.3 Clubvorgabenanpassung 12<br />
2.4 Course-Rating-Wert 12<br />
2.5 DGV-Spielvorgabe (DGV-Playing-Handicap) 12<br />
2.6 DGV 13<br />
2.7 DGV-Spielvorgabentabelle (DGV-Playing-Handicap-Table) 13<br />
2.8 DGV-Stammvorgabe (DGV-Exact-Handicap) 13<br />
2.9 DGV-Vorgabe (DGV-Handicap) 13<br />
2.10 DGV-Vorgabenklasse (DGV-Handicap-Category) 13<br />
2.11 DGV-Vorgabensystem (DGV-Handicap-System) 13<br />
2.12 EGA 13<br />
2.13 Extra Day Score 14<br />
2.14 Heimatverein 14<br />
2.15 Lan<strong>de</strong>sgolfverband 14<br />
2.16 Messpunkt 14<br />
2.17 Mitgliedsverein 14<br />
2.18 Pufferzone 14<br />
2.19 Slope-Wert (Slope) 15<br />
2.20 USGA 15<br />
2.21 USGA Course Rating System 15<br />
2.22 Vermessener Platz 15<br />
2.23 Vorgabenausschuss (Handicap Committee) 15<br />
2.24 Vorgabeninstanz (Handicapping Authority) 15<br />
2.25 Vorgabenanschlag (Handicap Stroke) 16<br />
2.26 Vorgabenverteilung (Handicap Stroke In<strong>de</strong>x) 16<br />
2.27 Vorgabenwirksame Bedingungen (Handicap Conditions) 16<br />
2.28 Vorgabenwirksames Ergebnis (Qualifying Score) 16<br />
2.29 Vorgabenwirksames Wettspiel (Qualifying Competition) 16<br />
2.30 Zähler 16<br />
2.31 Zählspielabschlag 16<br />
8
Inhalt<br />
Abschnitt 3<br />
Der Golfplatz und seine Bewertung<br />
3. Vermessung 17<br />
4. Platzbewertung (Course Rating) 17<br />
5. Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz und falsche Platzregeln 17<br />
6. Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz 18<br />
7. Abschläge 18<br />
8. Par 18<br />
9. Besserlegen 19<br />
Abschnitt 4<br />
Vorgabenberechnung<br />
10. Einführung 20<br />
11. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV 20<br />
12. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV 21<br />
13. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins 21<br />
14. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses im Verein 22<br />
15. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers 23<br />
16. Vorgabenwirksame Ergebnisse (Qualifying Scores) 25<br />
17. Extra Day Scores 26<br />
18. DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe 28<br />
19. Vorgabenberechnung nach Stableford 29<br />
20. Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw. einer Clubvorgabe 29<br />
21. Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben und Clubvorgaben) 32<br />
22. Verlust und Sperrung von DGV-Vorgaben 34<br />
23. Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe 35<br />
24. Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss 35<br />
25. Regelmässige Überprüfung von DGV-Vorgaben 36<br />
Anhang A<br />
Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
(Golfplatz und Course Rating)<br />
1. Einleitung 37<br />
2. Vermessung 37<br />
2.1 Ausgangspunkt: Permanente Vermarkung 37<br />
2.2 Art <strong>de</strong>r Vermessung 38<br />
3. Course Rating 38<br />
4. Einführung <strong>de</strong>s Course-Rating-Systems in Deutschland 38<br />
4.1 Nationale Verbän<strong>de</strong> bewerten die Golfplätze ihrer Region 38<br />
4.2 Überprüfung bereits durch <strong>de</strong>n DGV bewerteter Plätze 39<br />
4.3 Archivierung <strong>de</strong>r Bewertungsunterlagen 39<br />
4.4 Verän<strong>de</strong>rungen am Platz 40<br />
4.5 Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung für einen Golfplatz 40<br />
4.6 Offenlegung <strong>de</strong>r Platzbewertung durch <strong>de</strong>n Verein 40<br />
9
Inhalt<br />
5. Ausgestaltung <strong>de</strong>s Golfplatzes 40<br />
5.1 Platzschwierigkeit konstant halten 40<br />
5.2 Ausgeglichene Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen 40<br />
5.3 Platzierung <strong>de</strong>r Fahnen 41<br />
5.4 Markierung <strong>de</strong>s Platzes 41<br />
Anhang B<br />
Notwendiger Inhalt eines Vorgabenstammblatts 42<br />
Anhang C<br />
Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe 43<br />
Anhang D<br />
Vorgabenverteilung, Vorgabenzuteilung<br />
1. Vorgabenverteilung 44<br />
2. Vorgabenzuteilung 44<br />
3. Spiel von unterschiedlichen Zählspielabschlägen in einem Wettbewerb;<br />
Wettbewerb von Damen und Herren von <strong>de</strong>n gleichen Zählspielabschlägen 44<br />
Anhang E<br />
Einzelfragen<br />
1. Vorgabenfortschreibung bei Disqualifikation 45<br />
2. No Return 46<br />
3. Verbindliche Entscheidungen zum DGV-Vorgabensystem 46<br />
3.1 Überschreiten <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe eines Wettspiels 46<br />
3.2 Spieler reicht Ergebnis eines nicht vorgabenwirksamen Wettspiels als<br />
Extra Day Score ein 47<br />
3.3 Spielvorgabe, wenn nicht auf Grundlage <strong>de</strong>s EGA Handicap Systems gespielt wird 47<br />
3.4 Spieler mit Handicap außerhalb <strong>de</strong>r EGA tritt in Wettspiel eines Mitgliedsvereins an 48<br />
3.5 Konvertierung von Vorgaben, die auf Basis <strong>de</strong>s SVS errechnet wur<strong>de</strong>n 48<br />
3.6 Inhalt <strong>de</strong>r Prüfung über Golfregeln (Etikette) gem. Ziffer 20.5 48<br />
4. Provisorische Course-Rating- und Slope-Werte 49<br />
5. Nutzung <strong>de</strong>s DGV-Emblems 49<br />
6. Rechte für Jungen 49<br />
7. Vorgabenwirksame Wettspiele Dritter 49<br />
Anhang F<br />
DGV-Spielvorgabentabelle (Beispiel) 51<br />
Anhang G<br />
Ausschreibungen<br />
1. Min<strong>de</strong>stinhalt einer Wettspielausschreibung eines vorgabenwirksamen Wettspiels 52<br />
2. Min<strong>de</strong>stinhalt einer Ausschreibung für Extra Day Scores 54<br />
10
Abschnitt 1<br />
Einführung<br />
Abschnitt 1 Einführung<br />
Umfassen<strong>de</strong> Erläuterungen zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bestimmungen und <strong>de</strong>ren sachgerechte Auslegung<br />
enthält Abschnitt 9.1. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs. Bei Unklarheiten und<br />
Zweifeln sollten diese Hinweise zu Rate gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
1. Grundlagen und Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
1.1 Grundlagen<br />
Das Vorgabensystem <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e.V. (DGV-Vorgabensystem) basiert<br />
auf <strong>de</strong>m „EGA Handicap System“ <strong>de</strong>r European Golf Association (EGA). Es enthält neben<br />
<strong>de</strong>n Vorgabenbestimmungen auch Regelungen zum DGV-Course-Rating- und Slope-<br />
System, <strong>de</strong>ren Verwendung durch die United States Golf Association (USGA) lizensiert ist.<br />
Diese Bestimmungen sind für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e. V. (DGV) verbindlich<br />
und treten am 1. Januar 2001 in Kraft. Das DGV-Vorgabensystem darf nur von<br />
Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s DGV verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, die durch die DGV-Satzung und/o<strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />
bzw. darauf beruhen<strong>de</strong>n Erlaubnissen nutzungsberechtigt sind. Eine<br />
Vorgabenverwaltung auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems darf von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s<br />
DGV nur für <strong>de</strong>ren Mitglie<strong>de</strong>r erfolgen.<br />
Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist die Annahme, dass sich je<strong>de</strong>r Spieler stets<br />
bemüht, das bestmögliche Ergebnis an je<strong>de</strong>m Loch in je<strong>de</strong>r gespielten Run<strong>de</strong> in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>n Golfregeln zu erzielen. Gleichzeitig wird erwartet, dass ein Spieler<br />
so viele vorgabenwirksame Ergebnisse wie möglich einreicht, damit die Vorgabe ein<br />
getreues Abbild seiner Spielstärke bietet.<br />
1.2 Ziele<br />
Ziel <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist es,<br />
- einer größtmöglichen Anzahl von Golfspielern zu ermöglichen, eine DGV-Vorgabe zu<br />
erspielen;<br />
- eine weitgehen<strong>de</strong> Vergleichbarkeit und Gleichwertigkeit in <strong>de</strong>r Vorgabenbewertung<br />
zu erreichen;<br />
- Spielern mit einer Vorgabe in <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen 4, 5 und 6 zu ermöglichen,<br />
Spielergebnisse zur Vorgabenfortschreibung einzureichen, die außerhalb vorgabenwirksamer<br />
Wettspiele erzielt wer<strong>de</strong>n;<br />
- durch Umrechnung <strong>de</strong>r Ergebnisse in Stableford-Nettopunkte hohe Ergebnisse an<br />
einem Loch o<strong>de</strong>r mehreren Löchern, die nicht die eigentliche Spielstärke <strong>de</strong>s Spielers<br />
wie<strong>de</strong>rgeben, außer Acht zu lassen;<br />
- eine DGV-Spielvorgabe zu erteilen, die <strong>de</strong>m relativen Spielschwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s<br />
jeweiligen Platzes angepasst wird (DGV-Course-Rating- und Slope-System);<br />
- ein Höchstmaß an Einfachheit für Spieler und Verantwortliche zu erreichen.<br />
11
Abschnitt 2 Definitionen<br />
Abschnitt 2<br />
Definitionen<br />
Umfassen<strong>de</strong> Erläuterungen zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bestimmungen und <strong>de</strong>ren sachgerechte Auslegung<br />
enthält Abschnitt 9.2 <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs. Bei Unklarheiten und<br />
Zweifeln sollten diese Hinweise zu Rate gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Definitionen<br />
Immer, wenn in einer Ziffer <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ein Ausdruck erstmalig benutzt<br />
wird, <strong>de</strong>r innerhalb <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Definitionen <strong>de</strong>finiert wird, wird dieser Ausdruck in<br />
Kursivschrift gedruckt.<br />
2.1 Clubvorgabe<br />
Die Clubvorgabe ist eine DGV-Vorgabe im Bereich zwischen 37 und 54. Je<strong>de</strong>m Mitgliedsverein<br />
ist die Einführung von Clubvorgaben freigestellt. Führt ein Mitgliedsverein<br />
Clubvorgaben, sind die hier enthaltenen Bestimmungen für Clubvorgaben verbindlich.<br />
2.2 Club-Spielvorgabe<br />
Die Club-Spielvorgabe drückt die Anzahl <strong>de</strong>r Vorgabenschläge aus, die ein Spieler, <strong>de</strong>r<br />
eine festgesetzte Run<strong>de</strong> von bestimmten Zählspielabschlägen spielt, erhält. Sie wird<br />
durch die Clubvorgabenanpassung auf Grundlage <strong>de</strong>r Clubvorgabe errechnet.<br />
2.3 Clubvorgabenanpassung<br />
Durch die Clubvorgabenanpassung wird die Clubvorgabe zur Club-Spielvorgabe umgerechnet.<br />
Die Clubvorgabenanpassung erfolgt bei je<strong>de</strong>r Clubvorgabe in Höhe <strong>de</strong>r Differenz<br />
zwischen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe und DGV-Spielvorgabe, die ein Spieler mit DGV-<br />
Stammvorgabe 36,0 (höchstmögliche DGV-Stammvorgabe) von bestimmten Zählspielabschlägen<br />
erhalten wür<strong>de</strong>.<br />
2.4 Course-Rating-Wert<br />
Der Course-Rating-Wert ist das Maß <strong>de</strong>s Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>s eines Golfplatzes für<br />
Scratch-Spieler unter normalen Platz- und Wetterbedingungen. Ermittelt wird dieser<br />
Wert aus <strong>de</strong>r effektiven Spiellänge <strong>de</strong>s Platzes und an<strong>de</strong>ren Erschwernisfaktoren, soweit<br />
sie das Spiel <strong>de</strong>r Scratch-Spieler beeinflussen. Der Course-Rating-Wert wird in Schlägen<br />
angegeben, auf eine Dezimalstelle hinter <strong>de</strong>m Komma genau.<br />
2.5 DGV-Spielvorgabe (DGV-Playing-Handicap)<br />
Die DGV-Spielvorgabe gibt die Anzahl an Vorgabenschlägen an, die ein Spieler vom<br />
jeweiligen Zählspielabschlag <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes erhält. Ein Spieler mit einer<br />
„Plus“-DGV-Spielvorgabe gewährt Schläge. Die Spielvorgabe wird als ganze Zahl ausgedrückt<br />
(ab Dezimalstelle 5 aufgerun<strong>de</strong>t).<br />
12
2.6 DGV<br />
Deutscher Golf Verband e. V.<br />
2.7 DGV-Spielvorgabentabelle (DGV-Playing-Handicap-Table)<br />
Die DGV-Spielvorgabentabelle ist eine Tabelle, an <strong>de</strong>r die DGV-Spielvorgabe eines Spielers<br />
für die Zählspielabschläge, die er zu spielen beabsichtigt, unter Zugrun<strong>de</strong>legung seiner<br />
DGV-Stammvorgabe abgelesen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
2.8 DGV-Stammvorgabe (DGV-Exact-Handicap)<br />
Die DGV-Stammvorgabe entspricht <strong>de</strong>r Spielfähigkeit eines Spielers auf einem Platz mit<br />
einem Slope Rating von 113 und wird als eine Zahl mit einer Dezimalstelle hinter <strong>de</strong>m<br />
Komma dargestellt. Die DGV-Stammvorgabe wird als Grundlage für die Errechnung <strong>de</strong>r<br />
jeweiligen DGV-Spielvorgabe benutzt.<br />
2.9 DGV-Vorgabe (DGV-Handicap)<br />
Eine DGV-Vorgabe ist je<strong>de</strong> Vorgabe, die auf Grundlage <strong>de</strong>r Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
berechnet wur<strong>de</strong>.<br />
2.10 DGV-Vorgabenklasse (DGV-Handicap-Category)<br />
DGV-Vorgaben sind in die folgen<strong>de</strong>n sechs DGV-Vorgabenklassen unterteilt:<br />
2.11 DGV-Vorgabensystem (DGV-Handicap-System)<br />
Das DGV-Vorgabensystem ist ein System, das <strong>de</strong>r DGV anwen<strong>de</strong>t, um die Spielstärke<br />
von Golfspielern zu ermitteln und auf <strong>de</strong>ssen Grundlage Spieler mit unterschiedlichen<br />
Spielstärken in Wettspielen unter Wahrung <strong>de</strong>r Chancengleichheit miteinan<strong>de</strong>r konkurrieren<br />
können.<br />
2.12 EGA<br />
European Golf Association.<br />
DGV-Vorgabenklasse DGV-Stammvorgabe/<br />
Clubvorgabe<br />
1 bis 4,4<br />
2 4,5 bis 11,4<br />
3 11,5 bis 18,4<br />
4 18,5 bis 26,4<br />
5 26,5 bis 36,0<br />
6 (Clubvorgaben) 37 bis 54<br />
Abschnitt 2 Definitionen<br />
13
Abschnitt 2 Definitionen<br />
2.13 Extra Day Score<br />
Ein Extra Day Score (EDS) ist ein Stableford-Nettoergebnis, das unter vorgabenwirksamen<br />
Bedingungen gem. Ziffern 16. und 17. und nicht in einem vorgabenwirksamen<br />
Wettspiel erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />
2.14 Heimatverein<br />
Der Heimatverein eines Spielers im Sinne <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist ein Mitgliedsverein,<br />
in <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Spieler spielberechtigtes Mitglied ist. In <strong>de</strong>m Fall, dass ein Spieler in<br />
mehr als einem Verein spielberechtigtes Mitglied ist, muss <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Verein<br />
bestimmen, <strong>de</strong>r sein Heimatverein ist.<br />
2.15 Lan<strong>de</strong>sgolfverband<br />
Ein Lan<strong>de</strong>sgolfverband (LGV) im Sinne <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist ein regionaler Verband,<br />
<strong>de</strong>r als Mitglied <strong>de</strong>s DGV innerhalb eines bestimmten Gebiets Rechte auf Grundlage<br />
<strong>de</strong>r nachfolgen<strong>de</strong>n Bestimmungen ausübt bzw. <strong>de</strong>m nachfolgend Aufgaben übertragen<br />
sind (siehe Ziffer 12.)<br />
2.16 Messpunkt<br />
Der Messpunkt ist eine sichtbare permanente Vermarkung rechts in Höhe <strong>de</strong>r Längenmitte<br />
auf einem Zählspielabschlag, von <strong>de</strong>r aus die Länge <strong>de</strong>r Spielbahn gemessen wird<br />
(siehe auch Ziffer 7.2).<br />
2.17 Mitgliedsverein<br />
Ein Mitgliedsverein im Sinne <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist ein <strong>de</strong>m DGV und einem<br />
Lan<strong>de</strong>sgolfverband angeschlossener Verein, <strong>de</strong>m die Rechte aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
zustehen. Die Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e. V. (VcG) gilt als Mitgliedsverein<br />
in diesem Sinne.<br />
2.18 Pufferzone<br />
Die Pufferzone <strong>de</strong>finiert <strong>de</strong>n Bereich, in <strong>de</strong>m ein Stableford-Nettoergebnis nicht zur Heraufsetzung<br />
<strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe eines Spielers führt.<br />
Ein Stableford-Nettoergebnis liegt innerhalb <strong>de</strong>r Pufferzone, wenn das Ergebnis eines<br />
Spielers innerhalb <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Bandbreiten liegt:<br />
14
DGV-Vorgabenklasse Pufferzone<br />
(Stableford-Nettopunkte)<br />
1 34 – 36<br />
2 34 – 36<br />
3 33 – 36<br />
4 32 – 36<br />
5 31 – 36<br />
6 —<br />
Abschnitt 2 Definitionen<br />
Hinweis: In <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 6 gibt es keine Pufferzone, da keine Heraufsetzungen<br />
erfolgen.<br />
2.19 Slope-Wert (Slope)<br />
Der Slope-Wert ist das Maß <strong>de</strong>s relativen Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>s eines Platzes für Golfer,<br />
die nicht Scratch-Spieler sind. Der Slope-Wert wird gerun<strong>de</strong>t auf ganze Zahlen angegeben<br />
und kann zwischen 55 und 155 liegen. Ein Golfplatz mit einem standardisierten<br />
mittleren Spielschwierigkeitsgrad hat einen Slope-Wert von 113 (Basis-Slope-Faktor).<br />
2.20 USGA<br />
United States Golf Association.<br />
2.21 USGA Course Rating System<br />
Das USGA Course Rating System ist ein von <strong>de</strong>r USGA entwickeltes Verfahren zur Bewertung<br />
von Golfplätzen. Ausschließlich <strong>de</strong>r DGV ist als Nationalverband in Deutschland<br />
berechtigt, dieses Verfahren in Lizenz zu übernehmen, und damit verpflichtet, die Golfplätze<br />
seiner Mitgliedsvereine unter Wahrung <strong>de</strong>s USGA Course Rating Systems zu<br />
bewerten.<br />
2.22 Vermessener Platz<br />
Ein vermessener Platz ist ein Platz, <strong>de</strong>r von einem Mitgliedsverein genutzt wird, <strong>de</strong>ssen<br />
Länge gem. Ziffer 3. und Anhang A, Ziffern 2.1, 2.2 ermittelt und bescheinigt wur<strong>de</strong> und<br />
<strong>de</strong>ssen vermessene Länge nicht unter 2.750 Metern liegt.<br />
2.23 Vorgabenausschuss (Handicap Committee)<br />
Der Vorgabenausschuss ist ein Ausschuss, <strong>de</strong>r von je<strong>de</strong>m Mitgliedsverein, <strong>de</strong>n LGV und<br />
<strong>de</strong>m DGV zu bil<strong>de</strong>n ist, um die Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems innerhalb <strong>de</strong>s<br />
Vereins bzw. Verban<strong>de</strong>s umzusetzen und anzuwen<strong>de</strong>n.<br />
2.24 Vorgabeninstanz (Handicapping Authority)<br />
Die Vorgabeninstanz für einen Spieler ist sein Heimatverein, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>r Überwachung<br />
durch DGV und LGV unterliegt.<br />
15
Abschnitt 2 Definitionen<br />
2.25 Vorgabenschlag (Handicap Stroke)<br />
Ein Vorgabenschlag ist ein fiktiver Schlag, <strong>de</strong>n ein Spieler von seinem Bruttoergebnis<br />
abziehen darf.<br />
Hinweis: Ein Spieler mit einer Plus-Vorgabe muss Vorgabenschläge zu seinem Bruttoergebnis<br />
hinzuzählen.<br />
2.26 Vorgabenverteilung (Handicap Stroke In<strong>de</strong>x)<br />
Eine Vorgabenverteilung auf <strong>de</strong>r Zählkarte zeigt an, in welcher Lochreihenfolge Vorgabenschläge<br />
gegeben o<strong>de</strong>r erhalten wer<strong>de</strong>n. Alle Mitgliedsvereine müssen die Vorgabenverteilung<br />
veröffentlichen (Regel 33-4. <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
2.27 Vorgabenwirksame Bedingungen (Handicap Conditions)<br />
Vorgabenwirksame Bedingungen sind gegeben, wenn die Voraussetzungen gemäß Ziffer<br />
16. und/o<strong>de</strong>r Ziffer 17. erfüllt sind.<br />
2.28 Vorgabenwirksames Ergebnis (Qualifying Score)<br />
Ein vorgabenwirksames Ergebnis ist ein Ergebnis, das unter <strong>de</strong>n Voraussetzungen von<br />
Ziffer 16. und/o<strong>de</strong>r Ziffer 17. zustan<strong>de</strong> gekommen ist.<br />
2.29 Vorgabenwirksames Wettspiel (Qualifying Competition)<br />
Ein vorgabenwirksames Wettspiel ist ein Wettspiel, <strong>de</strong>m vorgabenwirksame Bedingungen<br />
zugrun<strong>de</strong> liegen.<br />
2.30 Zähler<br />
Zähler ist jemand, <strong>de</strong>n die Spielleitung zum Aufschreiben <strong>de</strong>r Schlagzahl eines Bewerbers<br />
im Zählspiel bestimmt hat. Er kann ein Mitbewerber sein. Er ist kein Platzrichter.<br />
2.31 Zählspielabschlag<br />
Ein Zählspielabschlag ist ein fiktiver rechteckiger, ebener Bereich auf einem Abschlagsbauwerk,<br />
<strong>de</strong>ssen vor<strong>de</strong>re Linie bis zu 10 Meter, min<strong>de</strong>stens aber 4 Meter vor <strong>de</strong>m<br />
zugehörigen Messpunkt liegt und <strong>de</strong>ssen hintere Linie bis zu 10 Meter, min<strong>de</strong>stens aber<br />
4 Meter hinter <strong>de</strong>m Messpunkt liegt. Ein Abschlagsbauwerk kann einen o<strong>de</strong>r mehrere,<br />
ggf. auch sich überlappen<strong>de</strong> Zählspielabschläge tragen.<br />
16
Abschnitt 3 Der Golfplatz und seine Bewertung<br />
Abschnitt 3<br />
Der Golfplatz und seine Bewertung<br />
Umfassen<strong>de</strong> Erläuterungen zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bestimmungen und <strong>de</strong>ren sachgerechte Auslegung<br />
enthält Abschnitt 9.3 ff. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs. Bei Unklarheiten und<br />
Zweifeln sollten diese Hinweise zu Rate gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Vermessung<br />
Die Vermessung <strong>de</strong>r einzelnen Spielbahn erfolgt entlang einer horizontalen Ebene vom<br />
Messpunkt auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag bis zum Mittelpunkt <strong>de</strong>s Grüns gemäß <strong>de</strong>r Anleitung<br />
zur Vermessung von Golfplätzen nach <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating-System.<br />
4. Platzbewertung (Course Rating)<br />
Alle Golfplätze von Mitgliedsvereinen, die min<strong>de</strong>stens neun Löcher (Spielbahnen) umfassen,<br />
wer<strong>de</strong>n vom DGV nach <strong>de</strong>m USGA Course Rating System bewertet (siehe Anhang A).<br />
4.1 Das USGA Course Rating System ist Eigentum <strong>de</strong>r USGA. Der DGV als Nationalverband<br />
hat die schriftliche Genehmigung <strong>de</strong>r USGA eingeholt, um das System anzuwen<strong>de</strong>n. Die<br />
Platzbewertung wird streng nach <strong>de</strong>r Anleitung und <strong>de</strong>m Handbuch <strong>de</strong>r USGA durchgeführt.<br />
Än<strong>de</strong>rungen sind nicht zulässig. Die USGA behält sich die Auslegung ihrer Verfahrensrichtlinien<br />
vor. Einzelheiten dazu enthält Anhang A und Abschnitt 9., Ziffer 9.25 im<br />
Spiel- und Wettspielhandbuch.<br />
4.2 Je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein <strong>de</strong>s DGV muss, soweit er dazu berechtigt ist, Course-Rating-Werte<br />
und Slope-Werte <strong>de</strong>s DGV benutzen.<br />
5. Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz und falsche Platzregeln<br />
Verän<strong>de</strong>rungen auf einem Golfplatz, die seine Länge o<strong>de</strong>r seine Spielschwierigkeit<br />
erhöhen o<strong>de</strong>r verringern, muss <strong>de</strong>r Mitgliedsverein <strong>de</strong>m DGV mel<strong>de</strong>n. Der Mitgliedsverein<br />
informiert darüber auch <strong>de</strong>n zuständigen LGV. Der DGV entschei<strong>de</strong>t, ob eine neue<br />
Vermessung und/o<strong>de</strong>r eine neue Platzbewertung vorzunehmen ist.<br />
Mel<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Mitgliedsverein <strong>de</strong>m DGV Verän<strong>de</strong>rungen, die sich auf die Spielschwierigkeit<br />
auswirken, nicht, kann <strong>de</strong>r DGV, wenn er von <strong>de</strong>n Verän<strong>de</strong>rungen Kenntnis erlangt,<br />
bestimmen, dass vorgabenwirksames Spiel bis zu einer möglichen Neuvermessung<br />
und/o<strong>de</strong>r neuen Platzbewertung nicht möglich ist. Entsprechen Platzregeln, ggf. nach<br />
Überprüfung durch <strong>de</strong>n LGV, nicht <strong>de</strong>n Golfregeln, prüft <strong>de</strong>r DGV, ob die Spielschwierigkeit<br />
<strong>de</strong>s Platzes dadurch in erheblicher Weise beeinflusst ist. Ist dies nach sachgerechter<br />
Einschätzung <strong>de</strong>r Fall, for<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>n Mitgliedsverein auf, die Platzregeln zu<br />
än<strong>de</strong>rn. Erfolgt keine Än<strong>de</strong>rung, kann <strong>de</strong>r DGV bestimmen, dass vorgabenwirksames<br />
Spiel auf <strong>de</strong>m Platz bis zur Behebung <strong>de</strong>s Mangels nicht möglich ist.<br />
17
Abschnitt 3 Der Golfplatz und seine Bewertung<br />
6. Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />
Je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein muss je<strong>de</strong>rzeit die vermessene Länge <strong>de</strong>r einzelnen Spielbahnen<br />
seines Platzes aufrecht erhalten. Wer<strong>de</strong>n durch Baumaßnahmen o<strong>de</strong>r sonstige zwingen<strong>de</strong><br />
Grün<strong>de</strong> vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen notwendig, bleiben vorgabenwirksame<br />
Bedingungen erhalten, soweit die vermessene Länge um nicht mehr als 100 Meter verlängert<br />
o<strong>de</strong>r verkürzt wird (bei größeren Än<strong>de</strong>rungen siehe Anhang A, Ziffer 4.4).<br />
7. Abschläge<br />
7.1 Der vom Mitgliedsverein genutzte Golfplatz muss an je<strong>de</strong>r Spielbahn min<strong>de</strong>stens zwei<br />
Zählspielabschläge haben. Diese wer<strong>de</strong>n als mittlere Damen- bzw. Herrenabschläge<br />
(Standardabschläge) bezeichnet. Zusätzlich können maximal zwei weitere Zählspielabschläge<br />
für Damen bzw. Herren (vor<strong>de</strong>re bzw. hintere) eingerichtet wer<strong>de</strong>n, die eine<br />
geringere o<strong>de</strong>r größere Bahnlänge bieten.<br />
7.2 Um die verschie<strong>de</strong>nen Zählspielabschläge leichter unterschei<strong>de</strong>n zu können, muss<br />
je<strong>de</strong>m Zählspielabschlag eine bestimmte Farbe zugeordnet wer<strong>de</strong>n:<br />
vor<strong>de</strong>re Damenabschläge . . . . . . . . . . . . . . ORANGE<br />
mittlere Damenabschläge (Standardabschläge) . . . ROT<br />
hintere Damenabschläge . . . . . . . . . . . . . . SCHWARZ<br />
vor<strong>de</strong>re Herrenabschläge . . . . . . . . . . . . . . BLAU<br />
mittlere Herrenabschläge (Standardabschläge) . . . GELB<br />
hintere Herrenabschläge . . . . . . . . . . . . . . WEISS<br />
Die Vermarkung, die <strong>de</strong>n Messpunkt kennzeichnet, muss die Farbe <strong>de</strong>s Zählspielabschlags<br />
und die Länge <strong>de</strong>r Spielbahn in Metern tragen. Sie ist rechts auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag<br />
in Höhe seiner Längenmitte sichtbar ebenerdig anzubringen.<br />
8. Par<br />
Das Par wird vom Mitgliedsverein in Abhängigkeit von <strong>de</strong>r vermessenen Länge für je<strong>de</strong><br />
Spielbahn festgelegt (siehe Tabelle). Hält ein Mitgliedsverein ein Par für allein sachgerecht,<br />
das außerhalb <strong>de</strong>r dafür in <strong>de</strong>r Tabelle in Metern angegebenen Bandbreite liegt,<br />
so muss die gewünschte Abweichung <strong>de</strong>m DGV begrün<strong>de</strong>t und von diesem genehmigt<br />
wer<strong>de</strong>n. Das Par und die Länge ist für je<strong>de</strong> Spielbahn auf <strong>de</strong>r Zählkarte anzugeben.<br />
18<br />
Par DAMEN HERREN<br />
3 bis 192 m bis 229 m<br />
4 193 - 366 m 230 - 430 m<br />
5 ab 367 m ab 431 m<br />
Die Summe <strong>de</strong>s Par für 18 Löcher muss nicht mit <strong>de</strong>m Course-Rating-Wert übereinstimmen.<br />
Par wird benutzt für die Berechnung von Stableford-Punkten und infolge<strong>de</strong>ssen<br />
für Vorgabenzwecke.
Abschnitt 3 Der Golfplatz und seine Bewertung<br />
9. Besserlegen<br />
9.1 In <strong>de</strong>r Zeit vom 1. November bis 30. April eines Jahres sind vorgabenwirksame Bedingungen<br />
auch dann gegeben, wenn wegen erschwerter Spielbedingungen „Besserlegen“<br />
durch Platzregel zeitlich nicht begrenzt gestattet ist. Vom 1. Mai bis einschließlich 31.<br />
Oktober eines Jahres darf eine Platzregel, die zur Schonung <strong>de</strong>s Platzes o<strong>de</strong>r zur<br />
Gewährleistung gerechter und tragbarer Spielbedingungen Besserlegen gestattet, nur<br />
zeitweilig in Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n. Eine <strong>de</strong>rartige Platzregel muss außer Kraft gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, sobald es die Verhältnisse zulassen.<br />
9.2 Vorgabenwirksame Bedingungen sind trotz Besserlegens u. a. nur dann gegeben, wenn<br />
<strong>de</strong>r Mitgliedsverein eine Platzregel entsprechend Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln mit folgen<strong>de</strong>m<br />
Wortlaut erlässt:<br />
“Ein auf einer kurzgemähten Fläche im Gelän<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>r Ball darf straflos innerhalb<br />
(folgt Entfernungsangabe wie: „15 Zentimeter“, „einer Schlägerlänge“ usw.) von seiner<br />
ursprünglichen Lage, jedoch nicht näher zum Loch und nicht in ein Hin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r auf<br />
ein Grün, bewegt o<strong>de</strong>r nach Aufnehmen und ggf. Reinigen hingelegt wer<strong>de</strong>n. Ein Spieler<br />
darf seinen Ball nur einmal bewegen o<strong>de</strong>r hinlegen, und nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Ball so bewegt<br />
o<strong>de</strong>r hingelegt wor<strong>de</strong>n ist, ist er im Spiel. Strafe für Verstoß gegen Platzregel: Lochspiel<br />
- Lochverlust; Zählspiel - Zwei Schläge“<br />
Unter kurz gemähter Fläche wird je<strong>de</strong> Fläche auf <strong>de</strong>m Platz verstan<strong>de</strong>n, die,Wege durch<br />
das Rough eingeschlossen, auf Fairway-Höhe o<strong>de</strong>r kürzer geschnitten wor<strong>de</strong>n ist.<br />
In <strong>de</strong>r Zeit vom 1. Mai bis einschließlich 31. Oktober eines Jahres sind vorgabenwirksame<br />
Bedingungen trotz Besserlegens darüber hinaus nur dann gegeben, wenn <strong>de</strong>r<br />
zuständige LGV <strong>de</strong>r Platzregel zugestimmt hat.<br />
19
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
Abschnitt 4<br />
Vorgabenberechnung<br />
Umfassen<strong>de</strong> Erläuterungen zu <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Bestimmungen und <strong>de</strong>ren sachgerechte Auslegung<br />
enthält Abschnitt 9.10 ff. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs. Bei Unklarheiten und<br />
Zweifeln sollten diese Hinweise zu Rate gezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
10. Einführung<br />
10.1 Das DGV-Vorgabensystem basiert auf <strong>de</strong>m EGA Handicap System. Ziel <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen<br />
<strong>de</strong>r EGA ist es, eine weitgehend einheitliche Vorgabenberechnung in<br />
Europa zu gewährleisten. Da die Vorgabenberechnung schon wegen <strong>de</strong>r unterschiedlichen<br />
äußeren Spielbedingungen, die in <strong>de</strong>r Natur <strong>de</strong>s Golfspiels liegen, nicht immer eine<br />
vergleichbare Basis hat, kommt gera<strong>de</strong> <strong>de</strong>r gleichmäßigen Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
in allen Mitgliedsvereinen ein großer Stellenwert zu. Es liegt <strong>de</strong>shalb im<br />
Interesse von Spielern, Mitgliedsvereinen und Verbän<strong>de</strong>n, dass alle an <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
Beteiligten ihre Verpflichtungen bestmöglich erfüllen.<br />
11. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />
11.1 Das DGV-Vorgabensystem ist als Verbandsordnung Bestandteil <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s DGV.<br />
Dem DGV obliegt aufgrund <strong>de</strong>ssen die Anwendung und Auslegung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems,<br />
soweit nicht nachfolgend allgemein o<strong>de</strong>r aufgrund einer Ermächtigung im Einzelfall<br />
Zuständigkeiten auf an<strong>de</strong>re Beteiligte durch <strong>de</strong>n DGV übertragen sind.<br />
11.2 Der Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s DGV hat das Recht, von <strong>de</strong>n LGV und<br />
Mitgliedsvereinen alle Informationen einzuholen, die nach seinem sachgemäßen<br />
Ermessen notwendig sind, um die einwandfreie Handhabung <strong>de</strong>r Bestimmungen <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems durch die LGV und Mitgliedsvereine zu überprüfen.<br />
11.3 Der Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s DGV überwacht die ordnungsgemäße<br />
Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems. Er entschei<strong>de</strong>t endgültig über alle ihm zur Entscheidung<br />
vorgelegten o<strong>de</strong>r von ihm aufgegriffenen Fragen bzw. Streitigkeiten, soweit<br />
sie das DGV-Vorgabensystem betreffen.<br />
Bei Verstößen gegen das DGV-Vorgabensystem kann <strong>de</strong>r Vorgaben- und Course-Rating-<br />
Ausschuss <strong>de</strong>s DGV gemäß § 18 Abs. 1 i. V. m. Abs. 3 DGV-Satzung Verwarnungen aussprechen<br />
und/o<strong>de</strong>r Auflagen erteilen. Eine Überprüfung dieser Entscheidungen (§ 18<br />
Abs. 4 DGV-Satzung) durch <strong>de</strong>n Kontrollausschuss <strong>de</strong>s DGV erfolgt nicht. Sonstige Sanktionen<br />
gemäß § 18 DGV-Satzung wer<strong>de</strong>n durch das Präsidium <strong>de</strong>s DGV beschlossen.<br />
Einzelheiten zum zu beachten<strong>de</strong>n Verfahren regelt die Rechts- und Verfahrensordnung<br />
(RVfO) <strong>de</strong>s DGV.<br />
11.4 Der DGV überträgt einzelne Überwachungsaufgaben <strong>de</strong>n LGV, die diese gemäß Ziffer 12.<br />
wahrnehmen.<br />
20
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
12. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />
12.1 Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> sind zur Überwachung <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
innerhalb ihres Verbandsgebiets insoweit zuständig, als ihnen durch das DGV-Vorgabensystem<br />
allgemein (gemäß 11.4) o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n DGV im Einzelfall die Überwachung<br />
<strong>de</strong>r Anwendung übertragen ist.<br />
12.2 Im Rahmen <strong>de</strong>r Überwachung <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems haben die<br />
Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> das Recht, von ihren Mitgliedsvereinen alle notwendigen Informationen<br />
zur Überprüfung <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen Vorgabenverwaltung, <strong>de</strong>r einwandfreien<br />
Ausrichtung vorgabenwirksamer Wettspiele und <strong>de</strong>r Handhabung von Extra Day Scores<br />
zu verlangen sowie Korrekturen zu veranlassen. Von Sachverhalten, die einen Verstoß<br />
gegen die DGV-Vorgabenbestimmungen be<strong>de</strong>uten können, setzen die Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>n DGV in Kenntnis, <strong>de</strong>ssen Vorgabenausschuss letztverbindlich entschei<strong>de</strong>t.<br />
12.3 Die Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> sind in ihrem Verbandsgebiet zuständig für die Überprüfung, ob<br />
auf <strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n Mitgliedsvereinen zum vorgabenwirksamen Spiel genutzten Golfplätzen<br />
vorgabenwirksame Spielbedingungen bestehen. Es han<strong>de</strong>lt sich hierbei insbeson<strong>de</strong>re<br />
um Feststellungen in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Kennzeichnung <strong>de</strong>s Platzes entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Golfregeln, <strong>de</strong>n Platzregeln und <strong>de</strong>n weiteren unabdingbaren Platzbedingungen<br />
für vorgabenwirksames Spiel nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem. Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong><br />
nehmen Überprüfungen aus eigenem Entschluss o<strong>de</strong>r im Auftrag <strong>de</strong>s DGV vor.<br />
Fehlt danach eine Voraussetzung für vorgabenwirksames Spiel nach Ziffer 16., teilt <strong>de</strong>r<br />
LGV dies <strong>de</strong>m Verein unter Hinweis auf die Konsequenzen mit und setzt <strong>de</strong>n DGV in<br />
Kenntnis.<br />
12.4 Je<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverband setzt einen Ausschuss (Vorgabenausschuss) ein, <strong>de</strong>r die Aufgabe<br />
und Befugnis hat, die aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem folgen<strong>de</strong>n Verpflichtungen<br />
<strong>de</strong>r Mitgliedsvereine zu überprüfen, soweit <strong>de</strong>m LGV Überprüfungsaufgaben zugewiesen<br />
sind (siehe Ziffern 5., 9.2, 12.1, 12.2, 12.3, 15.3, 20.6, 22.2, 24.2, Anhang E 7).<br />
13. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins<br />
13.1 Ausschließlich Mitgliedsvereine sind, neben <strong>de</strong>m DGV und <strong>de</strong>n LGV, berechtigt, die sich<br />
aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ergeben<strong>de</strong>n Rechte auszuüben, soweit in diesen<br />
Bestimmungen nichts an<strong>de</strong>res bestimmt ist. Der Mitgliedsverein ist Vorgabeninstanz.Als<br />
Vorgabeninstanz führt er alle DGV-Vorgaben <strong>de</strong>r spielberechtigten Mitglie<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>ren Heimatverein<br />
er ist. Nur spielberechtigten Mitglie<strong>de</strong>rn, die Golfamateure im Sinne <strong>de</strong>s Amateurstatuts<br />
<strong>de</strong>s DGV sind, wird eine DGV-Vorgabe zuerkannt. Der Mitgliedsverein ist als<br />
Vorgabeninstanz zur Ausrichtung vorgabenwirksamer Wettspiele und zur Registrierung<br />
von Extra Day Scores berechtigt.<br />
13.2 Der Mitgliedsverein gewährleistet die ordnungsgemäße Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems.<br />
Bei Verstößen <strong>de</strong>s Vereins gegen das DGV-Vorgabensystem kann <strong>de</strong>r Vorgaben-<br />
und Course-Rating-Ausschuss <strong>de</strong>s DGV bzw. das Präsidium <strong>de</strong>s DGV Sanktionen<br />
21
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
gemäß § 18 DGV-Satzung verhängen (vgl. auch Ziffer 11.3). Einzelheiten <strong>de</strong>s zu beachten<strong>de</strong>n<br />
Verfahrens regelt die Rechts- und Verfahrensordnung (RVfO) <strong>de</strong>s DGV.<br />
13.3 Der Mitgliedsverein setzt zur Sicherstellung <strong>de</strong>r ordnungsgemäßen Anwendung <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems einen Vorgabenausschuss ein. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />
ergeben sich aus Ziffer 14.<br />
13.4 Der Mitgliedsverein hat unmittelbar mit Einführung dieses Vorgabensystems alle zu diesem<br />
Zeitpunkt verwalteten DGV-Stammvorgaben seiner Mitglie<strong>de</strong>r zu konvertieren<br />
(Anpassung an das DGV-Course-Rating- und Slope-System). Die Konvertierung erfolgt<br />
entsprechend Anhang E, Ziffer 3.5.<br />
Wer<strong>de</strong>n zu einem späteren Zeitpunkt Stammvorgaben in die Vorgabenverwaltung eines<br />
Mitgliedsvereins übernommen, die noch nicht konvertiert wor<strong>de</strong>n sind und nicht auf<br />
Basis eines Course-Rating- und Slope-Systems erspielt wur<strong>de</strong>n, so hat zu diesem Zeitpunkt<br />
eine Konvertierung unter Zugrun<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>s Durchschnitts-Slopes aller Mitgliedsvereine<br />
zu erfolgen.<br />
14. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses im Verein<br />
14.1 Der Vorgabenausschuss stellt sicher, dass <strong>de</strong>r Name eines Spielers vor Antritt zu je<strong>de</strong>m<br />
vorgabenwirksamen Wettspiel bzw. vor einem Extra Day Score (EDS) erfasst bzw. festgehalten<br />
wird, so dass gewährleistet ist, dass das erzielte Ergebnis bei <strong>de</strong>r Vorgabenverwaltung<br />
berücksichtigt wird. Der Vorgabenausschuss hat, soweit zumutbar, dafür zu<br />
sorgen, dass alle vorgabenwirksamen Ergebnisse <strong>de</strong>r spielberechtigten Mitglie<strong>de</strong>r für<br />
die <strong>de</strong>r Verein Heimatverein ist, zu seiner Kenntnis gelangen. Hierzu stellt er, soweit möglich,<br />
<strong>de</strong>n Rücklauf ausgegebener Zählkarten und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Erhalt von Ergebnislisten, die<br />
die zur Vorgabenverwaltung notwendigen Informationen enthalten, sicher.<br />
14.2 Der Vorgabenausschuss errechnet stets unverzüglich nach Kenntnisnahme eines vorgabenwirksamen<br />
Ergebnisses die DGV-Stammvorgabe für das betroffene Mitglied und<br />
sorgt für eine geordnete Aufzeichnung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe (Vorgabenstammblatt).<br />
Um <strong>de</strong>n je<strong>de</strong>rzeitigen Nachweis <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe zu ermöglichen, gibt <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
die DGV-Stammvorgaben aller Heimatvereinsmitglie<strong>de</strong>r ständig an gut<br />
sichtbarer Stelle bekannt. Geän<strong>de</strong>rte DGV-Stammvorgaben sind unverzüglich durch Aushang<br />
bekanntzugeben und, sofern <strong>de</strong>r Verein am DGV-Intranet teilnimmt, unverzüglich<br />
<strong>de</strong>r Datenbank (Server) zu übermitteln.<br />
14.3 Der Vorgabenausschuss sorgt dafür, dass alle vorgabenwirksamen Ergebnisse, die zu<br />
seiner Kenntnis gelangen, in chronologischer Reihenfolge zur Vorgabenverwaltung<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
14.4 Der Vorgabenausschuss führt ausschließlich für spielberechtigte Heimatvereinsmitglie<strong>de</strong>r<br />
die DGV-Vorgabe und erstellt dazu ein Vorgabenstammblatt für je<strong>de</strong>s dieser Mitglie<strong>de</strong>r<br />
mit <strong>de</strong>m in Anhang B vorgegebenen Inhalt.<br />
22
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
14.5 Der Vorgabenausschuss übernimmt eine ordnungsgemäß nachgewiesene DGV-Stammvorgabe<br />
eines Spielers, wenn <strong>de</strong>r Verein neuer Heimatverein <strong>de</strong>s Spielers wird, so wie<br />
sie besteht (Ausnahme: Ziffer 13.4, 2. Abs.), in die Vorgabenverwaltung (er ist berechtigt,<br />
auch Clubvorgaben zu übernehmen). Der Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s bisherigen Heimatvereins<br />
eines Spielers übergibt dazu eine Kopie <strong>de</strong>s aktuellen Vorgabenstammblattes<br />
<strong>de</strong>s Spielers an <strong>de</strong>n neuen Heimatverein. Diese Regelung gilt sinngemäß für Vorgaben,<br />
die im Ausland im Bereich <strong>de</strong>r EGA geführt wer<strong>de</strong>n. In an<strong>de</strong>ren Fällen soll <strong>de</strong>r Übernahme<br />
eine Prüfung gemäß Ziffer 24. vorausgehen.<br />
14.6 Der Vorgabenausschuss ist zuständig für die Sperrung bzw.Aberkennung von DGV-Vorgaben<br />
gemäß Ziffer 22. und die Herauf- bzw. Herabsetzung von DGV-Vorgaben gemäß Ziffer 24. Er<br />
mel<strong>de</strong>t Einzelheiten einer Herabsetzung nach Ziffer 24.6 <strong>de</strong>m Heimatverein <strong>de</strong>s Spielers.<br />
14.7 Der Vorgabenausschuss hat das Recht, bevor ein vorgabenwirksames Wettspiel o<strong>de</strong>r<br />
eine EDS-Run<strong>de</strong> begonnen hat, diese mit Begründung als „nicht vorgabenwirksam“ zu<br />
<strong>de</strong>klarieren. (Nach Beginn richtet sich die Vorgabenwirksamkeit nach Ziffer 16. und 17.)<br />
14.8 Der Vorgabenausschuss mel<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Heimatvereinen auswärtiger Spieler stets unverzüglich<br />
alle vorgabenwirksamen Ergebnisse einschließlich „No Return“, die in einem<br />
vorgabenwirksamen Wettspiel <strong>de</strong>s ausrichten<strong>de</strong>n Vereins erzielt wur<strong>de</strong>n, mit Angabe von<br />
Datum, Ort, Course-Rating-Wert, Slope-Wert und Par einschließlich <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s Spiels<br />
sowie Brutto- und Nettoergebnis und <strong>de</strong>r für die Vorgabenfortschreibung notwendigen<br />
Stableford-Nettopunkte. Bei Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspielen ist (wegen <strong>de</strong>r Regelung in Ziffer<br />
21.7) darauf zu achten, dass erzielte Stableford-Nettopunkte und die zur Vorgabenberechnung<br />
zu übermitteln<strong>de</strong>n nicht übereinstimmen müssen. Als Meldung im Sinne von<br />
14.8 gilt auch die Übermittlung <strong>de</strong>r Ergebnisse über das DGV-Intranet.<br />
14.9 Der Vorgabenausschuss ist für die Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe gemäß Ziffer<br />
23. verantwortlich.<br />
14.10 Der Vorgabenausschuss überprüft nach Abschluss <strong>de</strong>r Saison die DGV-Vorgaben <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r gemäß Ziffer 25.<br />
15. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers<br />
15.1 Die DGV-Stammvorgabe (bzw. die Clubvorgabe) <strong>de</strong>s Spielers wird ausschließlich von<br />
seinem Heimatverein geführt bzw. verwaltet. Diese DGV-Stammvorgabe (bzw. die Clubvorgabe)<br />
wird <strong>de</strong>m Spiel (nach Umrechnung in eine DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe)<br />
auch bei je<strong>de</strong>m an<strong>de</strong>ren Verein, selbst wenn <strong>de</strong>r Spieler dort ebenfalls Mitglied<br />
ist, zugrun<strong>de</strong> gelegt.<br />
15.2 Der Spieler erklärt, sofern er spielberechtigtes Mitglied mehrerer Mitgliedsvereine (o<strong>de</strong>r<br />
gleichzeitig Mitglied eines ausländischen Golfvereins) ist, einen Verein zum Heimatverein<br />
und teilt diese Entscheidung diesem Verein und <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Vereinen mit. Der Mitteilungsnachweis<br />
obliegt <strong>de</strong>m Spieler.<br />
23
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
15.3 Der Spieler wechselt seinen Heimatverein durch vorherige Mitteilung an die betroffenen<br />
Vereine bzw. bei En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitgliedschaft im bisherigen Heimatverein. Der Spieler mel<strong>de</strong>t<br />
im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 1 <strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>s Heimatvereins <strong>de</strong>m zuständigen<br />
LGV und teilt, wenn durch <strong>de</strong>n Wechsel <strong>de</strong>s Heimatvereins auch <strong>de</strong>r LGV gewechselt<br />
wird, <strong>de</strong>n Wechsel allen betroffenen LGV schriftlich mit. Der Mitteilungsnachweis<br />
obliegt <strong>de</strong>m Spieler. Zum Wechsel im Rahmen <strong>de</strong>r Deutschen Mannschaftsmeisterschaften<br />
ist zu<strong>de</strong>m das Ligastatut <strong>de</strong>s DGV zu beachten.<br />
15.4 Der Spieler gewährleistet unverzüglich die Rückgabe seiner Zählkarten (einschließlich<br />
unvollständig ausgefüllter Zählkarten) an die Spielleitung bei vorgabenwirksamen Wettspielen<br />
bzw. bei Extra Day Scores an die vom Heimatverein sonst dafür bestimmte<br />
Stelle.<br />
15.5 Der Spieler ist verpflichtet, seinem Heimatverein stets unverzüglich alle vorgabenwirksamen<br />
Ergebnisse, einschließlich „No Return“, die er an<strong>de</strong>rswo als beim Heimatverein<br />
erzielt hat, durch Vorlage <strong>de</strong>r Zählkarte mit Angabe von Datum, Ort, Course-Rating-Wert<br />
und Slope-Wert sowie Par <strong>de</strong>s vorgabenwirksamen Wettspiels einschließlich <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>s<br />
Spiels mit Angabe von Brutto- und Nettoergebnis zu mel<strong>de</strong>n. Wird anstelle <strong>de</strong>r Vorlage<br />
<strong>de</strong>r Zählkarte eine vom ausrichten<strong>de</strong>n Verein erstellte Ergebnisliste vorgelegt, so muss<br />
sie, unabhängig von <strong>de</strong>r Spielform <strong>de</strong>s Wettspiels, zusätzlich die zur Vorgabenfortschreibung<br />
benötigten Stableford-Nettopunkte aufweisen.<br />
Bei vorgabenwirksamen Ergebnissen aus <strong>de</strong>m Ausland ist <strong>de</strong>r Spieler ebenfalls zur Vorlage<br />
<strong>de</strong>r Zählkarte o<strong>de</strong>r Ergebnisliste verpflichtet. Im Einzelfall kann <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
hier an<strong>de</strong>re geeignete Nachweise genügen lassen.<br />
15.6 Der Spieler stellt vor Teilnahme an einem vorgabenwirksamen Wettspiel o<strong>de</strong>r vor Antritt<br />
zu einer EDS-Run<strong>de</strong> sicher, dass notwendige Än<strong>de</strong>rungen seiner DGV-Stammvorgabe<br />
erfolgt sind.<br />
24<br />
Ist ein Spieler gehin<strong>de</strong>rt, gleich aus welchem Grund, seinem Heimatverein eine o<strong>de</strong>r<br />
mehrere Unterspielungen seiner DGV-Stammvorgabe sofort zu mel<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r sich zu<br />
informieren, ob gemel<strong>de</strong>te Unterspielungen zu einer Herabsetzung seiner DGV-Stammvorgabe<br />
geführt haben, bzw. erfolgt keine Herabsetzung, obwohl sie hätte erfolgen müssen,<br />
so muss <strong>de</strong>r Spieler vor <strong>de</strong>r Teilnahme an jeglichem Wettspiel o<strong>de</strong>r vor Antritt einer<br />
EDS-Run<strong>de</strong> die Unterspielung <strong>de</strong>r Spielleitung o<strong>de</strong>r sonst zuständigen Stelle mel<strong>de</strong>n, die<br />
ihrerseits die DGV-Stammvorgabe für die Run<strong>de</strong> herabsetzt. Ist dies nicht möglich, setzt<br />
<strong>de</strong>r Spieler seine DGV-Stammvorgabe für das Wettspiel bzw. die EDS-Run<strong>de</strong> entsprechend<br />
<strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem selbst herab .
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
16. Vorgabenwirksame Ergebnisse (Qualifying Scores)<br />
16.1 Ergebnisse sind nur vorgabenwirksam und wer<strong>de</strong>n zur Vorgabenverwaltung herangezogen,<br />
wenn folgen<strong>de</strong> Voraussetzungen erfüllt sind:<br />
a. Das Ergebnis wur<strong>de</strong> in einer Run<strong>de</strong> erzielt, die nach Golfregeln (einschließlich zulässiger<br />
Platzregeln) gespielt wur<strong>de</strong>.<br />
b. Das Ergebnis ist auf einem vermessenen Platz erzielt wor<strong>de</strong>n und die Länge <strong>de</strong>s Platzes<br />
war gegenüber <strong>de</strong>r Vermessung nicht mehr als insgesamt 100 m verkürzt o<strong>de</strong>r<br />
verlängert.<br />
c. Das Ergebnis ist im Inland von Zählspielabschlägen erzielt wor<strong>de</strong>n, für die <strong>de</strong>m nutzungsberechtigten<br />
Verein durch <strong>de</strong>n DGV ein Course Rating/Slope Rating wirksam<br />
zugeteilt ist.<br />
d. Das Ergebnis ist im Ausland von Abschlägen erzielt wor<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nen vom dortigen<br />
Nationalverband entwe<strong>de</strong>r ein Course Rating/Slope Rating wirksam zugeteilt bzw. für<br />
die ein Standard festgesetzt ist.<br />
e. Das Ergebnis wur<strong>de</strong> über eine festgesetzte Run<strong>de</strong> von 18 Löchern erzielt.<br />
f. Das Ergebnis wur<strong>de</strong> in einem Wettspiel eines Mitgliedsvereins, eines LGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
DGV (Ausnahme:Anhang E 7.) bzw. als Extra Day Score (gem. Ziffer 17.) o<strong>de</strong>r im Ausland<br />
in einem Wettspiel eines vom dortigen Nationalverband anerkannten Vereins<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r dortigen Verbän<strong>de</strong> erzielt.<br />
g. Die Spielform ist Einzel-Zählspiel, Stableford o<strong>de</strong>r gegen Par mit voller Spielvorgabe.<br />
h. Das Ergebnis ist in Stableford-Nettopunkte umgerechnet.<br />
i. Vor <strong>de</strong>m ersten Start <strong>de</strong>s Wettspiels o<strong>de</strong>r vor Antritt zu <strong>de</strong>r EDS-Run<strong>de</strong> ist <strong>de</strong>n Spielern<br />
eine Ausschreibung bekannt gemacht, die <strong>de</strong>n in Anhang G genannten Voraussetzungen<br />
entspricht, bzw. im Ausland <strong>de</strong>n dort gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen.<br />
j. Das Ergebnis wird im Inland von einem Zähler bestätigt, <strong>de</strong>r gemäß Ziffer 2.30<br />
und/o<strong>de</strong>r Ziffer 17.6 als Zähler im Sinne <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems gilt.<br />
16.2 Unter <strong>de</strong>n in Ziffer 16.1 genannten Voraussetzungen wird ein Ergebnis auch dann als<br />
vorgabenwirksam gewertet, wenn<br />
a. das Ergebnis einer nach Entscheidung <strong>de</strong>r Spielleitung abgebrochenen bzw. unvollständigen<br />
Run<strong>de</strong> eines Spielers entstammt, aber innerhalb <strong>de</strong>r Pufferzone o<strong>de</strong>r besser<br />
liegt;<br />
b. das Ergebnis über die festgesetzte Run<strong>de</strong> ordnungsgemäß erzielt, aber <strong>de</strong>r Disqualifikation<br />
verfallen ist (siehe zur Bewertung eines nicht ordnungsgemäßen Ergebnisses,<br />
das <strong>de</strong>r Disqualifikation verfallen ist, Ziffer 21.2 und Anhang E);<br />
c. das Ergebnis unter Anwendung einer Platzregel für „Besserlegen“ entsprechend Ziffer<br />
9. erzielt wor<strong>de</strong>n ist;<br />
d. das Ergebnis ein einzelnes Ergebnis aus einem Vierball-Aggregat-Wettspiel ist;<br />
e. das Ergebnis in einer Run<strong>de</strong> erzielt wur<strong>de</strong>, für die <strong>de</strong>r Spieler „No Return“ eingereicht<br />
hat und innerhalb <strong>de</strong>r Pufferzone o<strong>de</strong>r besser ist (siehe dazu auch Ziffer 16.3, g und<br />
21.2 und Anhang E);<br />
25
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
f. das Ergebnis in einer Run<strong>de</strong> erzielt wur<strong>de</strong>, für die <strong>de</strong>r Spieler „No Return“ eingereicht<br />
hat und unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone liegt, vorausgesetzt, Spielleitung und Vorgabenausschuss<br />
stellen keinen sachlich gerechtfertigten Grund für die Nichtbeendigung<br />
<strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> fest (es erfolgt Vorgabenfortschreibung gemäß Ziffer 21.2);<br />
g. das Ergebnis in einem Wettspiel erzielt wor<strong>de</strong>n ist, in <strong>de</strong>m Teilnehmer von verschie<strong>de</strong>nen<br />
Löchern abgespielt haben (z. B. Kanonenstart).<br />
16.3 Ein Ergebnis, das <strong>de</strong>n Voraussetzungen nach Ziffer 16.1 bzw. 16.1 und 16.2 entspricht,<br />
ist jedoch nicht vorgabenwirksam, wenn<br />
a. das Ergebnis in einem Wettspiel erzielt wur<strong>de</strong>, das vom Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins/LGV/DGV<br />
unter Angabe einer Begründung vor <strong>de</strong>m 1. Start in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
als „nicht vorgabenwirksam“ bezeichnet wur<strong>de</strong>;<br />
b. das Ergebnis unterhalb <strong>de</strong>r jeweiligen Pufferzone liegt und aufgrund offensichtlich<br />
ungünstiger Spielbedingungen insgesamt weniger als 10 % <strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer<br />
in <strong>de</strong>r Pufferzone und/o<strong>de</strong>r besser liegen.<br />
c. das Ergebnis in einem Wettspiel erzielt wur<strong>de</strong>, das von einer Organisation ausgerichtet<br />
wur<strong>de</strong>, die nicht Vorgabeninstanz ist (Ausnahme: Wettspiele <strong>de</strong>s DGV/eines<br />
LGV und Anhang E 7.);<br />
d. das Ergebnis als Extra Day Score erzielt wur<strong>de</strong>, und <strong>de</strong>r zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n EDS-<br />
Run<strong>de</strong> ein organisatorischer Rahmen durch eine Organisation gegeben wur<strong>de</strong>, die<br />
nicht Vorgabeninstanz ist;<br />
e. das Ergebnis einer nach Entscheidung <strong>de</strong>r Spielleitung abgebrochenen bzw. unvollständigen<br />
Run<strong>de</strong> entstammt und unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone liegt;<br />
f. das Ergebnis in einem Wettspiel/als Extra Day Score erzielt wur<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>m/bei <strong>de</strong>m<br />
ein Spieler mit einem Partner spielte, z. B. Vierball-Zählspiel (Ausnahme: Vierball-<br />
Aggregat, siehe Ziffer 16.2, d.);<br />
g. das Ergebnis unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone liegt und in einer Run<strong>de</strong> erzielt wur<strong>de</strong>, für die<br />
<strong>de</strong>r Spieler No Return eingereicht hat, vorausgesetzt Spielleitung und Vorgabenausschuss<br />
stellen einen sachlich gerechtfertigten Grund für die Nichtbeendigung <strong>de</strong>r<br />
festgesetzten Run<strong>de</strong> fest (vgl. auch Ziffer 16.2, e. und 21.2);<br />
h. das Ergebnis innerhalb eines Pro-Am-Wettspiels erzielt wur<strong>de</strong>.<br />
17. Extra Day Scores<br />
17.1 Ein Extra Day Score (EDS) ist ein Stableford-Nettoergebnis, das unter vorgabenwirksamen<br />
Bedingungen und nicht in einem vorgabenwirksamen Wettspiel erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />
Ein solches Ergebnis ist vorgabenwirksam, wenn es <strong>de</strong>n Voraussetzungen von Ziffer<br />
16.1 und 16.2 sowie Ziffer 17. entspricht und die Vorgabenwirksamkeit nicht nach Ziffer<br />
16.3 ausgeschlossen ist.<br />
17.2 Extra Day Scores können nur auf <strong>de</strong>m vom Heimatverein <strong>de</strong>s Spielers genutzten Golfplatz<br />
(„Heimatplatz“) erspielt wer<strong>de</strong>n. Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r VcG können Extra Day Scores auf<br />
Golfplätzen von Mitgliedsvereinen erspielen, soweit diese Vereine dies zulassen. Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>r VcG sind innerhalb eines Kalen<strong>de</strong>rjahres zum Spiel von EDS-Run<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n<br />
26
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
Golfplatz beschränkt, von <strong>de</strong>m sie <strong>de</strong>n ersten Extra Day Score <strong>de</strong>s Jahres eingereicht<br />
haben.<br />
17.3 Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 5 und 6 (Clubvorgaben) können eine beliebige Anzahl<br />
von Extra Day Scores als „vorgabenwirksam“ einreichen.<br />
Die erstmalige Erspielung einer DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 kann<br />
jedoch nur in einem vorgabenwirksamen Wettspiel erfolgen.<br />
Bei Spielern mit einer DGV-Stammvorgabe in <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 dürfen nur so<br />
viele Extra Day Scores als „vorgabenwirksam“ eingereicht und berücksichtigt wer<strong>de</strong>n,<br />
wie vorgabenwirksame Wettspielergebnisse erspielt und bereits in die Vorgabenverwaltung<br />
übernommen wur<strong>de</strong>n. Maßgebend dafür ist die Anzahl <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen Kalen<strong>de</strong>rjahres. Bei Wechsel von <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 in Klasse 4<br />
wer<strong>de</strong>n, um zu ermitteln, ob EDS-Run<strong>de</strong>n gespielt wer<strong>de</strong>n dürfen, maximal so viele EDS-<br />
Run<strong>de</strong>n berücksichtigt, wie im jeweiligen Kalen<strong>de</strong>rjahr bereits Wettspielergebnisse registriert<br />
wur<strong>de</strong>n.Wettspielergebnisse, die vor Inkrafttreten dieser Vorgabenbestimmungen<br />
erzielt wur<strong>de</strong>n, können nicht herangezogen wer<strong>de</strong>n.<br />
Spieler mit einer DGV-Stammvorgabe in <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen 1 bis 3 dürfen keine<br />
Extra Day Scores einreichen.<br />
17.4 Ein Extra Day Score ist nur dann vorgabenwirksam, wenn <strong>de</strong>r Spieler sich vor Beginn <strong>de</strong>r<br />
Run<strong>de</strong> bei seinem Heimatverein (das VcG-Mitglied beim jeweiligen Gastverein) für <strong>de</strong>n<br />
Extra Day Score angemel<strong>de</strong>t hat. Die Anmeldung muss folgen<strong>de</strong> Einzelheiten berücksichtigen,<br />
die vom Verein festzuhalten sind:<br />
a. Datum <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>;<br />
b. Name <strong>de</strong>s Spielers;<br />
c. Name und Vorgabe <strong>de</strong>s Zählers;<br />
d. Bezeichnung <strong>de</strong>r Zählspielabschläge, von <strong>de</strong>nen gespielt wird.<br />
17.5 Die Brutto-Schlagzahlen <strong>de</strong>s Extra Day Scores sind auf einer Zählkarte einzutragen. Die<br />
Zählkarte ist unverzüglich nach Beendigung <strong>de</strong>r EDS-Run<strong>de</strong> beim Heimatverein einzureichen,<br />
nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Zähler sie unterschrieben und <strong>de</strong>r Spieler sie gegengezeichnet<br />
hat. Gibt <strong>de</strong>r Spieler nach Anmeldung bzw. Registrierung eines Extra Day Scores bzw.<br />
Eintrag in ein Extra-Day-Score-Mel<strong>de</strong>formular keine Zählkarte ab, so wird die DGV-<br />
Stammvorgabe um 0,1 heraufgesetzt. Bei Clubvorgaben erfolgt keine Heraufsetzung.<br />
17.6 Zähler eines Spielers, <strong>de</strong>r einen Extra Day Score einreicht, darf nur eine Person mit DGV-<br />
Stammvorgabe 36,0 o<strong>de</strong>r besser sein.<br />
27
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
18. DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe<br />
18.1 Die DGV-Spielvorgabe gibt die Anzahl an Vorgabenschlägen an, die ein Spieler mit DGV-<br />
Stammvorgabe vom jeweiligen Zählspielabschlag <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes erhält. Ein<br />
Spieler mit einer „Plus“-DGV-Spielvorgabe gewährt Schläge.<br />
18.2 Die DGV-Spielvorgabe eines Spielers wird durch Umrechnung seiner DGV-Stammvorgabe<br />
in die DGV-Spielvorgabe gemäß folgen<strong>de</strong>r Formel ermittelt:<br />
DGV-Stammvorgabe x (Slope Rating ÷ 113) – Course-Rating-Wert + Par =<br />
DGV-Spielvorgabe.<br />
Hinweis: Bei Anwendung <strong>de</strong>r Formel ist eine DGV-Stammvorgabe im „Plus“-Bereich mit<br />
einem „+“ zu versehen, alle an<strong>de</strong>ren DGV-Stammvorgaben mit einem „–“ zu bezeichnen.<br />
Die DGV-Spielvorgabe wird als ganze Zahl ausgedrückt, ab Dezimalstelle 5 aufgerun<strong>de</strong>t.<br />
(Hinweis: z. B. wird + 0,5 zu „0“ gerun<strong>de</strong>t, + 1,5 zu + 1 und - 0,5 zu - 1 etc.)<br />
Die DGV-Spielvorgabe kann auch dadurch ermittelt wer<strong>de</strong>n, dass sie <strong>de</strong>r Spieler unter<br />
Zugrun<strong>de</strong>legung seiner DGV-Stammvorgabe an einer DGV-Spielvorgabentabelle abliest,<br />
wie sie in Anhang F beispielhaft dargestellt ist.<br />
18.3 Die Club-Spielvorgabe drückt die Anzahl <strong>de</strong>r Vorgabenschläge aus, die ein Spieler mit Clubvorgabe,<br />
<strong>de</strong>r eine festgesetzte Run<strong>de</strong> von bestimmten Zählspielabschlägen spielt, erhält.<br />
Sie wird durch die Clubvorgabenanpassung auf Grundlage <strong>de</strong>r Clubvorgabe errechnet.<br />
Beispiel zur Clubvorgabenanpassung:<br />
Die höchste DGV-Stammvorgabe ist 36,0. Hätte ein Spieler mit DGV-Stammvorgabe 36,0<br />
z. B. von <strong>de</strong>n hinteren Abschlägen eines Platzes die DGV-Spielvorgabe 39, so ist die<br />
Clubvorgabenanpassung für alle Spieler mit einer Clubvorgabe beim Spielen von <strong>de</strong>n<br />
hinteren Abschlägen „drei Vorgabenschläge“. Je<strong>de</strong> Clubvorgabe wird also beim Spiel<br />
von <strong>de</strong>n hinteren Abschlägen um drei Vorgabenschläge zur Club-Spielvorgabe erhöht.<br />
18.4 Die Club-Spielvorgabe eines Spielers wird durch Umrechnung seiner Clubvorgabe in die<br />
Club-Spielvorgabe gemäß folgen<strong>de</strong>r Formel ermittelt:<br />
28<br />
Club-Spielvorgabe = Clubvorgabe + Clubvorgabenanpassung<br />
Die Club-Spielvorgabe wird als ganze Zahl ausgedrückt.<br />
Die Club-Spielvorgabe kann auch dadurch ermittelt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Spieler seiner<br />
Clubvorgabe anhand <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabentabelle für <strong>de</strong>n jeweiligen Abschlag die Differenz<br />
zwischen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe 36,0 und <strong>de</strong>r für diese Stammvorgabe ausgewiesenen<br />
DGV-Spielvorgabe hinzuaddiert.
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
18.5 Die Umrechnung von DGV-Stammvorgaben bzw. Clubvorgaben kann zu einer DGV-<br />
Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe führen, die die höchste DGV-Stammvorgabe (36,0)<br />
bzw. Clubvorgabe (54) überschreitet.<br />
19. Vorgabenberechnung nach Stableford<br />
19.1 Um eine DGV-Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe zu errechnen, müssen alle vorgabenwirksamen<br />
Ergebnisse unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r vollen DGV-Spielvorgabe bzw. Club-<br />
Spielvorgabe in Stableford-Nettopunkte umgerechnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Vorgabenschläge zur Ermittlung <strong>de</strong>r Stableford-Nettopunkte wer<strong>de</strong>n gemäß <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
(auf <strong>de</strong>r Zählkarte), beginnend bei <strong>de</strong>r Spielbahn mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
1, lochweise vergeben.<br />
Ein Spieler spielt seine DGV-Vorgabe genau, wenn er 36 Stableford-Nettopunkte erzielt.<br />
19.2 Für die Vorgabenberechnung wer<strong>de</strong>n Stableford-Nettopunkte an je<strong>de</strong>m Loch im Verhältnis<br />
zum Par wie folgt vergeben:<br />
Nettoergebnis (d. h. Schläge nach Abzug <strong>de</strong>r Vorgabenschläge<br />
– bzw. bei „Plus“-Vorgaben Addition –) an einem Loch Punkt(e)<br />
Mehr als ein Schlag über Par<br />
o<strong>de</strong>r kein Ergebnis eingetragen<br />
0<br />
Ein Schlag über Par 1<br />
Par 2<br />
Ein Schlag unter Par 3<br />
Zwei Schläge unter Par 4<br />
Drei Schläge unter Par 5<br />
usw. usw.<br />
19.2 En<strong>de</strong>rgebnisse <strong>de</strong>r Spielform „gegen Par“ wer<strong>de</strong>n durch Addition von 36 Punkten zu<br />
<strong>de</strong>m erzielten En<strong>de</strong>rgebnis „gegen Par“ in ein Stableford-Nettoergebnis umgerechnet.<br />
Beispiel:<br />
2 „Unter“: – 2 + 36 = 34 Stableford-Nettopunkte<br />
5 „Über“: + 5 + 36 = 41 Stableford-Nettopunkte<br />
„Gleich“: 0 + 36 = 36 Stableford-Nettopunkte<br />
20. Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw. einer Clubvorgabe<br />
20.1 Eine DGV-Stammvorgabe bzw. eine Clubvorgabe darf nur von Mitgliedsvereinen geführt<br />
wer<strong>de</strong>n, die or<strong>de</strong>ntliches Mitglied im DGV sind. Diese Mitgliedsvereine dürfen DGV-<br />
Stammvorgaben bzw. Clubvorgaben nur für Spieler führen, die <strong>de</strong>n Amateurstatus im<br />
Sinne <strong>de</strong>s Amateurstatuts <strong>de</strong>s DGV haben, spielberechtigtes Mitglied <strong>de</strong>s Vereins sind<br />
und diesen Verein als Heimatverein führen.<br />
29
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
20.2 Die höchste DGV-Stammvorgabe ist für Damen und Herren 36,0. Clubvorgaben können<br />
von Mitgliedsvereinen im Bereich von 37 bis 54 geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Umrechnung von DGV-Stammvorgaben o<strong>de</strong>r Clubvorgaben kann zu einer DGV-Spielvorgabe<br />
bzw. Club-Spielvorgabe führen, die die höchste DGV-Stammvorgabe (36,0) bzw.<br />
Clubvorgabe (54) überschreitet.<br />
20.3 Ein Spieler erhält erstmals eine DGV-Stammvorgabe, wenn er im Rahmen eines vorgabenwirksamen<br />
Wettspiels in seinem Heimatverein ein Stableford-Nettoergebnis erzielt,<br />
das einer DGV-Stammvorgabe von 36,0 o<strong>de</strong>r besser entspricht (zum erstmaligen Erlangen<br />
einer Clubvorgabe siehe Ziffer 20.7).<br />
30<br />
Je nach<strong>de</strong>m, ob ein Verein Clubvorgaben führt o<strong>de</strong>r nicht, tritt <strong>de</strong>r Spieler zur Erlangung<br />
einer DGV-Stammvorgabe mit unterschiedlichen Vorgaben an:<br />
Verein führt Clubvorgaben<br />
Zur Erlangung <strong>de</strong>r ersten DGV-Stammvorgabe erhält <strong>de</strong>r Spieler die nach folgen<strong>de</strong>r Formel<br />
ermittelte Anzahl von Vorgabenschlägen:<br />
Clubvorgabe + Clubvorgabenanpassung = Vorgabenschläge (Club-Spielvorgabe)<br />
Verein führt keine Clubvorgaben<br />
Zur Erlangung <strong>de</strong>r ersten DGV-Stammvorgabe erhält <strong>de</strong>r Spieler die nach folgen<strong>de</strong>r Formel<br />
ermittelte Anzahl von Vorgabenschlägen:<br />
Max. zugelassene DGV-Stammvorgabe x (Slope Rating ÷ Basis-Slope-Faktor 113) –<br />
Course-Rating-Wert + Par = Vorgabenschläge (fiktive DGV-Spielvorgabe)<br />
Hinweis: Bei Anwendung <strong>de</strong>r Formel ist eine DGV-Stammvorgabe mit einem „–“ zu<br />
bezeichnen.<br />
Beispiel:<br />
Die max. zugelassene DGV-Stammvorgabe ist - 36,0.<br />
Das Slope Rating <strong>de</strong>s Platzes, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Spieler bespielt, ist 125, <strong>de</strong>r Course-Rating-Wert<br />
ist 71,3 und Par ist 72. Der Spieler erhält:<br />
- 36 x (125 ÷ 113) – 71,3 + 72 = - 39,1 = 39 Vorgabenschläge (fiktive DGV-Spielvorgabe)
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
20.4 Die erste DGV-Stammvorgabe wird auf Basis <strong>de</strong>s eingereichten Stableford-Nettoergebnisses<br />
wie folgt berechnet:<br />
Verein führt Clubvorgaben:<br />
Club-Spielvorgabe – [(Stableford-Nettopunkte – 36) x anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>(r)<br />
Herabsetzungsmultiplikand(en)] = DGV-Stammvorgabe.<br />
Beispiel:<br />
1. Ein Spieler hat auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz Club-Spielvorgabe - 44. Er erzielt in einem<br />
Wettspiel 40 Stableford-Nettopunkte. Herabsetzungsmultiplikand <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse<br />
6 ist 1,0, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Klasse 5 ist 0,5.<br />
Die Formel lautet: 44 – (40 – 36 x 1,0) = 40. Das be<strong>de</strong>utet: Erste DGV-Stammvorgabe<br />
verfehlt, jedoch Clubvorgabe 40 erspielt.<br />
2. Der Spieler erzielt 46 Stableford-Nettopunkte.<br />
Die Formel lautet: 44 – [(8 x 1,0) + (2 x 0,5)] = 35. Die erste DGV-Stammvorgabe ist<br />
also - 35,0.<br />
Anmerkung: Da im 2. Beispiel eine DGV-Vorgabenklasse überschritten wird, fin<strong>de</strong>t Ziffer<br />
21.6 sinngemäß Anwendung.<br />
Verein führt keine Clubvorgaben:<br />
Max. zugelassene DGV-Stammvorgabe + [(Stableford-Nettopunkte – 36) x<br />
anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>(r) Herabsetzungsmultiplikand(en)] = DGV-Stammvorgabe.<br />
Hinweis: Bei Anwendung <strong>de</strong>r Formel ist die DGV-Stammvorgabe mit einem „–“ zu<br />
bezeichnen.<br />
Beispiel:<br />
Die maximal zugelassene DGV-Stammvorgabe für Damen und Herren ist - 36,0.<br />
1. Ein Spieler erzielt in einem Wettspiel 32 Stableford-Nettopunkte.<br />
Erste DGV-Stammvorgabe verfehlt.<br />
2. Ein Spieler erzielt in einem Wettspiel 36 Stableford-Nettopunkte.<br />
Erste DGV-Stammvorgabe ist - 36,0.<br />
31
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
3. Ein Spieler erzielt in einem Wettspiel 40 Stableford-Nettopunkte.<br />
Erste DGV-Stammvorgabe ist - 34,0.<br />
20.5 Ein Spieler erhält eine DGV-Stammvorgabe erst dann, wenn die erfolgreiche Teilnahme<br />
an einer Prüfung über die Golfregeln (einschl. <strong>de</strong>r Etikette) gemäß Anhang E, Ziffer 3.6<br />
nachgewiesen ist.<br />
20.6 Der Vorgabenausschuss eines Mitgliedsvereins kann beim erstmaligen Erlangen einer<br />
DGV-Stammvorgabe eine als ganze Zahl ausgedrückte DGV-Stammvorgabe vergeben,<br />
die geringer ist, als auf Basis <strong>de</strong>s eingereichten Ergebnisses errechnet, wenn er <strong>de</strong>r<br />
begrün<strong>de</strong>ten Auffassung ist, dass eine niedrigere DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>r Spielstärke<br />
eines Spielers besser entspricht. Bei Vorliegen außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> kann auch<br />
eine höhere DGV-Stammvorgabe, die als ganze Zahl ausgedrückt wird, als die, die durch<br />
das eingereichte Ergebnis zu ermitteln wäre, vergeben wer<strong>de</strong>n.<br />
Einem Spieler ohne DGV-Vorgabe o<strong>de</strong>r mit Clubvorgabe darf ohne schriftliche Genehmigung<br />
<strong>de</strong>s zuständigen LGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV eine DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse<br />
1 nach Ziffer 20.6 nicht zuerkannt wer<strong>de</strong>n.<br />
20.7 Führt ein Verein Clubvorgaben, erhält ein Spieler erstmals eine Clubvorgabe (zunächst<br />
stets Clubvorgabe 54), wenn <strong>de</strong>r Mitgliedsverein ihm das Recht zum selbständigen Spielen<br />
auf <strong>de</strong>m Platz (Platzerlaubnis) einräumt. Kin<strong>de</strong>r erhalten mit erfolgreichem Absolvieren<br />
<strong>de</strong>s DGV-Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichens in Gold als erste Clubvorgabe unmittelbar die<br />
Clubvorgabe 45.<br />
21. Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben und Clubvorgaben)<br />
21.1 DGV-Stammvorgaben wer<strong>de</strong>n in fünf Vorgabenklassen (DGV-Vorgabenklassen 1 bis 5)<br />
geführt. Die DGV-Vorgabenklasse 6 bil<strong>de</strong>n die Clubvorgaben, wenn ein Mitgliedsverein<br />
Clubvorgaben führt.<br />
21.2 Erzielt ein Spieler ein vorgabenwirksames Ergebnis, das weniger Stableford-Nettopunkte<br />
als die auf seine DGV-Stammvorgabe anwendbare Pufferzone aufweist, o<strong>de</strong>r verfällt<br />
ein nicht ordnungsgemäßes Ergebnis <strong>de</strong>r Disqualifikation, o<strong>de</strong>r liegt das Ergebnis<br />
eines No Return nicht in <strong>de</strong>r Pufferzone o<strong>de</strong>r besser und bestand kein sachlich gerechtfertigter<br />
Grund für die Nichtbeendigung <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>, wird die DGV-Stammvorgabe um 0,1<br />
heraufgesetzt. Eine DGV-Stammvorgabe kann höchstens auf 36,0 heraufgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben erfolgt keine Heraufsetzung.<br />
21.3 Erzielt ein Spieler ein vorgabenwirksames Ergebnis von mehr als 36 Stableford-Nettopunkten,<br />
wird seine DGV-Stammvorgabe bzw. seine Clubvorgabe um <strong>de</strong>n aus nachfolgen<strong>de</strong>r<br />
Tabelle zu ermitteln<strong>de</strong>n Wert (rechte Spalte) für je<strong>de</strong>n Stableford-Nettopunkt, <strong>de</strong>r<br />
über 36 Stableford-Nettopunkte hinaus erzielt wur<strong>de</strong>, herabgesetzt.<br />
32
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
21.4 DGV-Stammvorgaben bzw. Clubvorgaben wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>rmaßen geän<strong>de</strong>rt:<br />
DGV- DGV- Pufferzone Stableford- Herabsetzungs-<br />
Vorgaben- Stamm- (Stableford- Nettopunkte multiplikand für<br />
klasse vorgaben Nettopunkte) unter <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Punkt über<br />
Pufferzone: 36 Stablefor<strong>de</strong>inmal<br />
addieren Nettopunkte:<br />
1 bis 4,4 34 bis 36 0,1 0,1<br />
2 4,5 bis 11,4 34 bis 36 0,1 0,2<br />
3 11,5 bis 18,4 33 bis 36 0,1 0,3<br />
4 18,5 bis 26,4 32 bis 36 0,1 0,4<br />
5 26,5 bis 36,0 31 bis 36 0,1 0,5<br />
6 Clubvorgaben — — 1,0<br />
37 bis 54<br />
Beispiel:<br />
Wenn ein Spieler mit DGV-Stammvorgabe 11,2 ein Stableford-Nettoergebnis von 32<br />
Punkten einreicht, wird seine DGV-Stammvorgabe 11,3. Wenn er dann ein Stableford-<br />
Nettoergebnis von 42 Punkten abgibt, wird seine DGV-Vorgabe reduziert um 6 x 0,2 =<br />
1,2 herabgesetzt, d. h. auf eine DGV-Stammvorgabe von 10,1.<br />
21.5 Erzielt ein Spieler ein vorgabenwirksames Ergebnis, das innerhalb <strong>de</strong>r für seine DGV-<br />
Stammvorgabe maßgeben<strong>de</strong>n Pufferzone liegt, bleibt seine DGV-Stammvorgabe unverän<strong>de</strong>rt.<br />
21.6 Sinkt die DGV-Stammvorgabe eines Spielers bei einer Herabsetzung von einer höheren<br />
DGV-Vorgabenklasse in eine niedrigere DGV-Vorgabenklasse, wird <strong>de</strong>r Herabsetzungsmultiplikand<br />
(Tabelle Ziffer 21.4, rechte Spalte) <strong>de</strong>r bisherigen DGV-Vorgabenklasse nur<br />
so lange angewen<strong>de</strong>t, bis eine DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>r nächstniedrigeren DGV-Vorgabenklasse<br />
erreicht ist. Die verbleiben<strong>de</strong>n Stableford-Nettopunkte wer<strong>de</strong>n dann mit <strong>de</strong>m<br />
Herabsetzungsmultiplikan<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r niedrigeren DGV-Vorgabenklasse verrechnet.<br />
Beispiel:<br />
Wenn ein Spieler mit DGV-Stammvorgabe 19,1 ein Stableford-Nettoergebnis von 42<br />
Punkten einreicht, wird seine DGV-Stammvorgabe wie folgt reduziert:<br />
19,1 – (2 x 0,4) = 19,1 – 0,8 = 18,3<br />
18,3 – (4 x 0,3) = 18,3 – 1,2 = 17,1 (neue DGV-Stammvorgabe)<br />
21.7 Herab- und Heraufsetzungen einer DGV-Stammvorgabe bzw. Herabsetzungen einer<br />
Clubvorgabe sind unverzüglich nach Kenntnisnahme von <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>r vorgabenwirksamen<br />
Run<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Heimatverein vorzunehmen. Ausnahmsweise nimmt <strong>de</strong>r<br />
Spieler bzw. die Spielleitung eine Än<strong>de</strong>rung selbst vor (siehe Ziffer 15.6).<br />
33
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
Hinweis: Unabhängig von vorstehen<strong>de</strong>r Regelung wird bei Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspielen zur<br />
Ermittlung <strong>de</strong>s Wettspielergebnisses eines Spielers für alle Run<strong>de</strong>n die Vorgabe herangezogen,<br />
mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spieler zur ersten Run<strong>de</strong> angetreten ist.<br />
21.8 Alle vorgabenwirksamen Ergebnisse, die ein Spieler zur Kenntnis seines Heimatvereins<br />
erzielt bzw. bei seinem Heimatverein einreicht, müssen vom Vorgabenausschuss in<br />
einem Vorgabenstammblatt, wie in Anhang B beschrieben, erfasst wer<strong>de</strong>n. Das Vorgabenstammblatt<br />
dient insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>s Nachweises von Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe<br />
bzw. <strong>de</strong>r Clubvorgabe. Der Nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe bzw. aktueller<br />
Vorgabenän<strong>de</strong>rungen kann auch durch einen Ausdruck <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe bzw.<br />
<strong>de</strong>r Clubvorgabe aus <strong>de</strong>m DGV-Intranet geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
22. Verlust und Sperrung von DGV-Vorgaben<br />
22.1 DGV-Stammvorgabe o<strong>de</strong>r Clubvorgabe dürfen für einen Spieler mit Amateurstatus nur<br />
von Beginn bis En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mitgliedschaft und/o<strong>de</strong>r En<strong>de</strong> einer spielberechtigten Mitgliedschaft<br />
in einem Mitgliedsverein <strong>de</strong>s DGV geführt wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n er als Heimatverein<br />
führt. En<strong>de</strong>t die Mitgliedschaft, das Spielrecht o<strong>de</strong>r verliert <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Status als<br />
Golfamateur im Sinne <strong>de</strong>s Amateurstatuts <strong>de</strong>s DGV, verliert er seine DGV-Stammvorgabe<br />
bzw. seine Clubvorgabe.<br />
22.2 Verstößt ein Spieler grob fahrlässig o<strong>de</strong>r vorsätzlich gegen seine Pflichten aus <strong>de</strong>m DGV-<br />
Vorgabensystem, so kann er verwarnt wer<strong>de</strong>n. Verstößt ein Spieler wie<strong>de</strong>rholt o<strong>de</strong>r in<br />
einem unentschuldbaren Einzelfall grob fahrlässig o<strong>de</strong>r vorsätzlich gegen seine Pflichten<br />
aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem, so kann seine DGV-Stammvorgabe bzw. seine Clubvorgabe<br />
gesperrt wer<strong>de</strong>n. Die Sperre erfolgt befristet. Die Dauer <strong>de</strong>r Sperre richtet sich insbeson<strong>de</strong>re<br />
nach <strong>de</strong>r Schwere <strong>de</strong>s Verstoßes, <strong>de</strong>ssen Auswirkungen und <strong>de</strong>m Verhalten<br />
<strong>de</strong>s Spielers nach erfolgtem Verstoß. Daneben sind die Auswirkungen <strong>de</strong>r Sperre auf die<br />
sportliche Zukunft <strong>de</strong>s Spielers zu berücksichtigen. Nur in beson<strong>de</strong>rs schweren Fällen<br />
kann eine Vorgabensperre von mehr als einem Jahr ausgesprochen wer<strong>de</strong>n. Zuständig<br />
für die Verhängung <strong>de</strong>r Sperre bzw. einer Verwarnung ist <strong>de</strong>r Vorstand <strong>de</strong>s Heimatvereins<br />
<strong>de</strong>s Spielers, <strong>de</strong>r auf Vorschlag <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses entschei<strong>de</strong>t. Der Vorgabenausschuss<br />
<strong>de</strong>s DGV ist zuständig, wenn er durch schriftliche Erklärung gegenüber <strong>de</strong>m<br />
Heimatverein die Entscheidung an sich gezogen hat. Entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
<strong>de</strong>s DGV, gilt für das anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verfahren die Rechts- und Verfahrensordnung (RVfO)<br />
<strong>de</strong>s DGV. Entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Heimatverein, gilt: Der Spieler erhält vor Verhängung <strong>de</strong>r Sperre<br />
o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Verwarnung Gelegenheit zur Stellungnahme. Er wird von <strong>de</strong>r Sperre bzw.Verwarnung<br />
unter Darlegung <strong>de</strong>r Grün<strong>de</strong> benachrichtigt. Die Entscheidung <strong>de</strong>s Heimatvereins<br />
unterliegt <strong>de</strong>r Überprüfung durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s zuständigen LGV, <strong>de</strong>ssen<br />
Entscheidung wie<strong>de</strong>rum <strong>de</strong>r Überprüfung durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s DGV<br />
unterliegt. Der jeweilige Antrag <strong>de</strong>s Spielers auf Überprüfung muss innerhalb einer Ausschlussfrist<br />
von sieben Tagen nach Kenntnis von <strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>s Vereins bzw. LGV<br />
beim Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s LGV bzw. DGV eingegangen sein. Auf das Recht zur Überprüfung<br />
muss <strong>de</strong>r Spieler hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Für das Überprüfungsverfahren <strong>de</strong>s DGV<br />
gilt die RVfO. Die Überprüfung hat aufschieben<strong>de</strong> Wirkung.<br />
34
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
22.3 Ein Spieler mit gesperrter o<strong>de</strong>r verlorener DGV-Vorgabe kann zu keinem Wettspiel mel<strong>de</strong>n,<br />
bei <strong>de</strong>m als Voraussetzung <strong>de</strong>r Meldung o<strong>de</strong>r Teilnahme eine Vorgabe o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Amateurstatus<br />
nachgewiesen wer<strong>de</strong>n müssen. Gleiches gilt sinngemäß für EDS-Run<strong>de</strong>n.<br />
22.4 Während <strong>de</strong>r Dauer <strong>de</strong>r Sperre gilt für alle Mitgliedsvereine, in <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Spieler Mitglied<br />
ist o<strong>de</strong>r wird, ein Verbot, für diesen Spieler eine DGV-Vorgabe zu führen. Alle Vereine, in<br />
<strong>de</strong>nen ein Spieler Mitglied ist, sind durch <strong>de</strong>n Mitgliedsverein, <strong>de</strong>r die Sperre verhängt hat,<br />
über die Sperrung <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe zu informieren. Im Falle <strong>de</strong>r Sperre einer DGV-Vorgabe<br />
<strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 1 sind daneben <strong>de</strong>r DGV und <strong>de</strong>r betroffene LGV zu informieren.<br />
23. Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />
23.1 Wird einem Spieler eine verlorene bzw. gesperrte DGV-Vorgabe (DGV-Stammvorgabe<br />
bzw. Clubvorgabe) innerhalb von zwölf Monaten nach Verlust o<strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>r Sperre<br />
wie<strong>de</strong>rzuerkannt, wird sie in zuletzt gültiger Höhe geführt.<br />
In allen an<strong>de</strong>ren Fällen erhält <strong>de</strong>r Spieler eine neue DGV-Vorgabe auf Grundlage von drei<br />
Ergebnissen, die er unter vorgabenwirksamen Bedingungen mit vom Mitgliedsverein<br />
bestimmtem Zähler erzielt hat und unter angemessener Berücksichtigung seiner vormaligen<br />
DGV-Vorgabe. Der Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins setzt in diesem Fall<br />
entsprechend Ziffer 24. die DGV-Vorgabe fest. Die Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-<br />
Stammvorgabe <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 1 kann nur mit schriftlicher Genehmigung <strong>de</strong>s<br />
zuständigen LGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV wirksam wer<strong>de</strong>n.<br />
24. Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe durch <strong>de</strong>n<br />
Vorgabenausschuss<br />
24.1 Um allgemeine Vorgabengerechtigkeit zu gewährleisten, ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass die Vorgabenausschüsse<br />
laufend Überblick über die DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben und<br />
Clubvorgaben) und die tatsächliche Spielstärke aller Heimatvereinsmitglie<strong>de</strong>r wahren<br />
und Maßnahmen in Betracht ziehen, sofern DGV-Vorgaben ein falsches Bild von <strong>de</strong>r<br />
tatsächlichen Spielstärke eines Spielers vermitteln.<br />
24.2 Gelangt <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Heimatvereins eines Spielers zu <strong>de</strong>r begrün<strong>de</strong>ten Überzeugung,<br />
dass die DGV-Stammvorgabe bzw. die Clubvorgabe <strong>de</strong>s Spielers zu hoch ist und<br />
ein falsches Bild von <strong>de</strong>ssen tatsächlicher Spielstärke vermittelt, so hat <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
die DGV-Vorgabe <strong>de</strong>s Spielers angemessen (und um volle „Schläge“) herabzusetzen.<br />
Herabsetzungen in <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 1 bzw. Herabsetzungen von <strong>de</strong>r DGV-<br />
Vorgabenklasse 2 in die DGV-Vorgabenklasse 1 sind nur wirksam, wenn <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
die Zustimmung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses <strong>de</strong>s betroffenen LGV erhalten hat.<br />
24.3 Gelangt <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Heimatvereins eines Spielers zu <strong>de</strong>r begrün<strong>de</strong>ten<br />
Überzeugung, dass die DGV-Stammvorgabe <strong>de</strong>s Spielers zu niedrig ist und ein falsches<br />
Bild von <strong>de</strong>ssen tatsächlicher Spielstärke vermittelt, so hat <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss die<br />
DGV-Vorgabe <strong>de</strong>s Spielers angemessen (und um volle „Schläge“) heraufzusetzen. Her-<br />
35
Abschnitt 4 Vorgabenberechnung<br />
aufsetzungen in <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 1 sind nur wirksam, wenn <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss<br />
die Zustimmung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses <strong>de</strong>s betroffenen LGV erhalten hat.<br />
24.4 Bei <strong>de</strong>n Herauf- bzw. Herabsetzungen zieht <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss sämtliche verfügbaren<br />
Informationen zur Spielstärke <strong>de</strong>s Spielers in Betracht, insbeson<strong>de</strong>re<br />
a. die Häufigkeit <strong>de</strong>r vom Spieler in jüngster Zeit erzielten vorgabenwirksamen Ergebnisse<br />
entsprechend o<strong>de</strong>r besser als die DGV-Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe bzw.<br />
die Differenzen zwischen vorgabenwirksamen Ergebnissen und <strong>de</strong>r anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Pufferzone;<br />
b. Leistungen <strong>de</strong>s Spielers in Lochwettspielen, Vierball-Zählwettspielen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren<br />
nicht vorgabenwirksamen Wettbewerben;<br />
c. regelmäßige und erhebliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen Ergebnissen aus EDS-Run<strong>de</strong>n<br />
und Wettspielrun<strong>de</strong>n.<br />
Ein Verein darf kein festes Schema festlegen, nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgaben gemäß Ziffer 24.<br />
geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Insbeson<strong>de</strong>re ist es nicht zulässig, DGV-Vorgaben nur aufgrund <strong>de</strong>s<br />
Umstan<strong>de</strong>s, dass ein Spieler während eines Kalen<strong>de</strong>rjahres kein vorgabenwirksames<br />
Ergebnis eingereicht hat, heraufzusetzen.Auch ein einzelnes Ergebnis allein rechtfertigt<br />
im Allgemeinen keine Herauf- o<strong>de</strong>r Herabsetzung. Je<strong>de</strong> Herauf- bzw. Herabsetzung<br />
muss individuell beurteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
24.5 Von Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe bzw. <strong>de</strong>r Clubvorgabe gemäß Ziffer 24. hat <strong>de</strong>r<br />
Vorgabenausschuss <strong>de</strong>n Spieler unverzüglich zu benachrichtigen. Än<strong>de</strong>rungen treten mit<br />
Kenntnisnahme durch <strong>de</strong>n Spieler in Kraft.<br />
24.6 Die DGV-Stammvorgabe bzw. die Clubvorgabe eines Spielers, <strong>de</strong>r an einem auswärtigen<br />
Wettspiel teilnimmt, kann durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss o<strong>de</strong>r die Wettspielleitung <strong>de</strong>s<br />
das Wettspiel ausrichten<strong>de</strong>n Vereins ausschließlich für das Wettspiel herabgesetzt wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn Vorgabenausschuss bzw. Spielleitung <strong>de</strong>r begrün<strong>de</strong>ten Überzeugung sein<br />
dürfen, dass die Vorgabe zu hoch ist und nicht <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielstärke <strong>de</strong>s Spielers<br />
entspricht. Vorgabenausschuss bzw. Spielleitung müssen <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />
<strong>de</strong>s Heimatvereins <strong>de</strong>s Spielers unmittelbar im Anschluss an das Wettspiel über alle Einzelheiten<br />
in Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Herabsetzung informieren.<br />
25. Regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />
Der Vorgabenausschuss je<strong>de</strong>s Mitgliedsvereins muss grundsätzlich nach Abschluss <strong>de</strong>r<br />
Spielsaison zum Jahresen<strong>de</strong> die DGV-Stammvorgaben bzw. Clubvorgaben <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r<br />
<strong>de</strong>s Vereins daraufhin überprüfen, ob sie die tatsächliche Spielstärke <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n<br />
Spielers wie<strong>de</strong>rgeben.Voraussetzungen und Verfahren <strong>de</strong>r Überprüfung bestimmen<br />
sich nach Ziffer 24.<br />
36
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Anhang A<br />
Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems<br />
(Golfplatz und Course Rating)<br />
1. Einleitung<br />
Das DGV-Vorgabensystem folgt <strong>de</strong>m EGA Handicap System, um europaweit Vorgaben<br />
gleichartig zu ermitteln, die <strong>de</strong>r Spielschwierigkeit (Course- und Slope Rating) <strong>de</strong>s<br />
jeweils bespielten Platzes angepasst sind.<br />
Das USGA Course Rating System wur<strong>de</strong> als Grundpfeiler in das EGA Handicap System<br />
übernommen, da es die oben genannten Ziele am besten erfüllt.<br />
Bestimmungen nationaler Verbän<strong>de</strong>, die Course-Rating- und Slope-Werte vergeben,<br />
müssen mit <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>s USGA Course Rating Systems übereinstimmen.<br />
Die nationalen Verbän<strong>de</strong> müssen alle Verfahren <strong>de</strong>r Platzbewertung, wie die Bestimmung<br />
<strong>de</strong>r Länge (Vermessung) und die Ermittlung von Course-Rating- und Slope-Werten,<br />
genau so durchführen, wie es das USGA-Course-Rating-Handbuch (Manual) und die<br />
Anleitung (Gui<strong>de</strong>) vorschreiben. Än<strong>de</strong>rungen sind nicht zulässig.Alle Auslegungen erfolgen<br />
durch die USGA.<br />
2. Vermessung<br />
2.1 Ausgangspunkt: Permanente Vermarkung<br />
Der Punkt, von <strong>de</strong>m aus je<strong>de</strong> Spielbahn vermessen wird, muss <strong>de</strong>finiert sein. Regelmäßig<br />
ist die Mitte <strong>de</strong>s Zählspielabschlags <strong>de</strong>r Ausgangspunkt <strong>de</strong>r Vermessung. Seitlich<br />
rechts hiervon ist auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag ebenerdig eine permanente Vermarkung<br />
(Messpunkt) anzubringen, auf <strong>de</strong>r die Länge <strong>de</strong>r Spielbahn in Metern anzugeben ist, wie<br />
es vom DGV vorgeschrieben wird (siehe hierzu „Anleitung zur Vermessung von<br />
Golfplätzen nach <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating-System“ im Spiel- und Wettspielhandbuch).<br />
Trägt ein Abschlagsbauwerk mehrere Zählspielabschläge, so ist auf je<strong>de</strong>m Zählspielabschlag<br />
eine permanente Vermarkung anzubringen.<br />
Der DGV empfiehlt, die Abschlagsmarkierungen (nach Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln) farblich<br />
anzulegen, wie in Ziffer 7.2 dieses DGV-Vorgabensystems angegeben. Die permanenten<br />
Vermarkungen müssen die Farben gemäß Ziffer 7.2 tragen.<br />
37
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
2.2 Art <strong>de</strong>r Vermessung<br />
Je<strong>de</strong> Spielbahn ist mit einem elektronischen Messinstrument auf die horizontale Strecke<br />
reduziert (Luftlinie) zu vermessen und zwar vom Messpunkt eines je<strong>de</strong>n Zählspielabschlags<br />
bis zum Mittelpunkt <strong>de</strong>s Grüns. Das Messinstrument muss in <strong>de</strong>r Lage sein, die<br />
Gesamtlänge einer Spielbahn - auch bei Vermessung über mehrere Teilstrecken - auf<br />
<strong>de</strong>n Meter genau zu bestimmen.<br />
Je<strong>de</strong>r vom DGV autorisierte Vermesser kann - unter <strong>de</strong>m Vorbehalt einer Überprüfung<br />
und Bestätigung durch <strong>de</strong>n DGV - eine Platzvermessung durchführen.<br />
Die Längenangaben für die Spielbahnen auf <strong>de</strong>r Zählkarte müssen die Ergebnisse dieser<br />
Vermessung auf <strong>de</strong>n Meter gerun<strong>de</strong>t wie<strong>de</strong>rgeben. Auf <strong>de</strong>n Meter genaue Vermessungen<br />
sind sehr wichtig.<br />
Für die Ziffern 2.1 und 2.2 gelten die Bestimmungen <strong>de</strong>r „Anleitung zur Vermessung von<br />
Golfplätzen nach <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating-System“ <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs<br />
verbindlich.<br />
3. Course Rating<br />
Eine ausführliche Darstellung <strong>de</strong>r Grundlagen, <strong>de</strong>r Instrumente und <strong>de</strong>r Verfahrensweise<br />
bei <strong>de</strong>r Bewertung von Golfplätzen nach <strong>de</strong>m USGA Course Rating System fin<strong>de</strong>t sich in<br />
Abschnitt 9. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs. An dieser Stelle ist nur auf einige Voraussetzungen<br />
für die Platzbewertung hinzuweisen:<br />
a. Platzierung von Abschlagsmarkierungen und Fahnen<br />
Am Tag <strong>de</strong>r Platzbewertung sollte <strong>de</strong>r Verein:<br />
(i) Abschlagsmarkierungen auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r permanenten Vermarkungen setzen, von<br />
<strong>de</strong>nen aus vermessen wur<strong>de</strong>,<br />
(ii) Fahnen auf mittelschweren Grünpositionen platzieren,<br />
(iii)<strong>de</strong>n Platz für einen Spielbetrieb mittlerer Schwierigkeit herrichten und diesen Zustand<br />
beibehalten.<br />
b. Spielbedingungen während <strong>de</strong>r Saison<br />
Das Course Rating sollte die Bedingungen wi<strong>de</strong>rspiegeln, die während <strong>de</strong>r Saison,<br />
wenn die meisten Run<strong>de</strong>n gespielt wer<strong>de</strong>n, als normal gelten.<br />
c. Golfregeln<br />
Das Course Rating basiert auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die Golfregeln eingehalten wer<strong>de</strong>n.<br />
Etwaige Platzregeln müssen mit <strong>de</strong>n Golfregeln im Einklang stehen.<br />
4. Einführung <strong>de</strong>s Course-Rating-Systems in Deutschland<br />
4.1 Nationale Verbän<strong>de</strong> bewerten die Golfplätze ihrer Region<br />
Je<strong>de</strong>r Golfplatz eines Mitgliedsvereins muss von einem Course-Rating-Team <strong>de</strong>s DGV in<br />
Übereinstimmung mit <strong>de</strong>m durch die USGA genehmigten Verfahren bewertet wer<strong>de</strong>n. Es<br />
kann für je<strong>de</strong>n Zählspielabschlag (je<strong>de</strong> Abschlagsfarbe) ein separates Course- und Slope<br />
38
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rating durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Die Ergebnisse <strong>de</strong>r Platzbewertungen müssen durch einen<br />
Überprüfungsausschuss <strong>de</strong>s DGV ausgewertet wer<strong>de</strong>n. Mitgliedsvereine dürfen Golfplätze<br />
nicht bewerten.<br />
Einheitliche Bewertungen sind erfor<strong>de</strong>rlich, um sicherzustellen, dass alle DGV-Stammvorgaben<br />
auf <strong>de</strong>rselben Grundlage festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Mitgliedsverein muss die Course-Rating- und Slope-Werte, die <strong>de</strong>r DGV für <strong>de</strong>n Platz<br />
<strong>de</strong>s Mitgliedsvereins vergibt, akzeptieren und anwen<strong>de</strong>n. Wenn ein Mitgliedsverein die<br />
Bewertung seines Platzes begrün<strong>de</strong>t anzweifelt, kann er <strong>de</strong>n DGV ersuchen, die Bewertung<br />
zu überprüfen.<br />
4.2 Überprüfung bereits durch <strong>de</strong>n DGV bewerteter Plätze<br />
Der DGV wird von Zeit zu Zeit die Platzbewertungen überprüfen und, wenn erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
abän<strong>de</strong>rn. Neu gebaute Plätze verän<strong>de</strong>rn sich in <strong>de</strong>n ersten Jahren schnell und sollten<br />
bis zum Ablauf <strong>de</strong>s neunten Jahres alle drei Jahre wie<strong>de</strong>rbewertet wer<strong>de</strong>n. Generell<br />
muss ein Platz min<strong>de</strong>stens alle zehn Jahre wie<strong>de</strong>rbewertet wer<strong>de</strong>n, selbst dann, wenn<br />
es keine Verän<strong>de</strong>rung gegeben hat. Ein Platz darf seine Course-Rating- und Slope-Werte<br />
o<strong>de</strong>r das Slope-System nicht mehr verwen<strong>de</strong>n, wenn die Bewertungen mehr als zehn<br />
Jahre alt sind. Um wie<strong>de</strong>rbewertet zu wer<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>r Mitgliedsverein <strong>de</strong>n DGV<br />
ansprechen.<br />
4.3 Archivierung <strong>de</strong>r Bewertungsunterlagen<br />
a. Informationen, die aufbewahrt wer<strong>de</strong>n müssen<br />
Der DGV führt von allen Golfplätzen komplette Bewertungsakten für spätere Überprüfungen.<br />
Die Checkliste für die Akte enthält eine Zählkarte, die Namen <strong>de</strong>r Personen,<br />
die <strong>de</strong>n Platz bewertet haben, das Datum, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Platz bewertet wur<strong>de</strong>,<br />
Informationen über das Wetter und an<strong>de</strong>re Bedingungen an jenem Tag,Angaben zum<br />
Spielbahn-Bewässerungssystem sowie zur Höhe <strong>de</strong>s Roughs, die offiziellen Vermessungsprotokolle,<br />
die Namen <strong>de</strong>r Personen, die <strong>de</strong>n Platz vermessen haben und<br />
ob permanente Messpunkte gesetzt wur<strong>de</strong>n.<br />
b. DGV-Course- und Slope-Rating-Liste<br />
Nach<strong>de</strong>m die Plätze aller Mitgliedsvereine bewertet wor<strong>de</strong>n sind, erstellt <strong>de</strong>r Überprüfungsausschuss<br />
eine Liste aller Bewertungsergebnisse. Diese Liste enthält die<br />
Gesamtlänge, das Par sowie die Course-Rating- und Slope-Werte für je<strong>de</strong>n Platz.<br />
Der Überprüfungsausschuss wird diese Liste von Zeit zu Zeit aktualisieren. Die Liste<br />
soll an alle Mitgliedsvereine verteilt wer<strong>de</strong>n, so dass Meldungen von auswärtigen<br />
vorgabenwirksamen Ergebnissen leichter bearbeitet wer<strong>de</strong>n können. Diese Liste<br />
muss als offizielle DGV-Course- und Slope-Rating-Liste erkennbar sein. Eine Kopie<br />
dieser Liste wird alljährlich an <strong>de</strong>n EGA-Handicap- & Course-Rating-Ausschuss<br />
abgegeben.<br />
39
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
4.4 Verän<strong>de</strong>rungen am Platz<br />
a. Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen<br />
Verän<strong>de</strong>rn vorübergehen<strong>de</strong> Maßnahmen die vermessene Länge <strong>de</strong>s Platzes um mehr<br />
als 100 m, sollte <strong>de</strong>r Mitgliedsverein <strong>de</strong>n DGV (und in Kopie <strong>de</strong>n LGV) darüber informieren.<br />
Der DGV soll darüber entschei<strong>de</strong>n, ob Ergebnisse, die unter diesen Bedingungen<br />
erzielt wur<strong>de</strong>n, für Vorgabenzwecke anerkannt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht, und ob das<br />
Course- und Slope Rating vorübergehend angepasst wer<strong>de</strong>n sollte.<br />
b. Permanente Än<strong>de</strong>rungen<br />
Ein Mitgliedsverein muss <strong>de</strong>n DGV (und in Kopie <strong>de</strong>n LGV) frühzeitig über permanente<br />
Än<strong>de</strong>rungen am Platz informieren. Der DGV entschei<strong>de</strong>t, ob <strong>de</strong>r Platz neu bewertet<br />
wer<strong>de</strong>n muss.<br />
4.5 Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung für einen Golfplatz<br />
Ein Golfclub darf seinen eigenen Platz nicht selbst bewerten. Ist ein Golfclub nicht Mitgliedsverein<br />
<strong>de</strong>s DGV, kann er für seinen Platz kein Course Rating vom DGV erhalten. Erst<br />
nach <strong>de</strong>r Aufnahme in <strong>de</strong>n Verband erteilt ihm <strong>de</strong>r DGV zunächst ein vorübergehen<strong>de</strong>s<br />
Course Rating. Dieses darf <strong>de</strong>r Mitgliedsverein so lange benutzen, bis er ein offizielles<br />
Course- und Slope Rating vom DGV für seinen Platz erhalten hat. Mit Erteilung <strong>de</strong>s vorübergehen<strong>de</strong>n<br />
Course- und Slope Ratings darf ein Mitgliedsverein das DGV-Vorgabensystem<br />
anwen<strong>de</strong>n. Ein Mitgliedsverein darf nie sein eigenes Slope Rating erstellen, um<br />
das DGV-Vorgabensystem anwen<strong>de</strong>n zu können.<br />
4.6 Offenlegung <strong>de</strong>r Platzbewertung durch <strong>de</strong>n Verein<br />
Die Zählkarten <strong>de</strong>r Mitgliedsvereine müssen die Course-Rating- und Slope-Werte für<br />
je<strong>de</strong>n markierten Zählspielabschlag (Abschlagsfarbe) ausweisen. Die Werte müssen<br />
auch dort angegeben wer<strong>de</strong>n, wo die Wettspielergebnisse mitgeteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
5. Ausgestaltung <strong>de</strong>s Golfplatzes<br />
Vgl. hierzu die Abschnitte 9. und 10. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />
5.1 Platzschwierigkeit konstant halten<br />
Wer<strong>de</strong>n die Länge o<strong>de</strong>r die normale Spielschwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes wesentlich verän<strong>de</strong>rt,<br />
so verzerrt dies die DGV-Stammvorgaben. Eine Längenabweichung von 20 m für Herren<br />
o<strong>de</strong>r 16 m für Damen wirkt sich mit 0,1 Schlag auf die Längenbewertung aus. Der Mitgliedsverein<br />
muss sich daher bemühen, die Länge und die normale Spielschwierigkeit<br />
stets auf einem konstanten Niveau zu halten.<br />
5.2 Ausgeglichene Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />
Die Abschlagsmarkierungen sollten so ausgeglichen platziert wer<strong>de</strong>n, dass die effektive<br />
Spiellänge <strong>de</strong>s Platzes von Tag zu Tag in etwa gleich bleibt. Anpassungen dürfen erfolgen,<br />
um Wetter- und Bo<strong>de</strong>nbedingungen Rechnung zu tragen.<br />
40
Anhang A Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
5.3 Platzierung <strong>de</strong>r Fahnen<br />
Viele Faktoren beeinflussen die Auswahl <strong>de</strong>r Fahnenpositionen. Der wichtigste Faktor<br />
hierbei ist ein gutes Urteil bei <strong>de</strong>r Entscheidung, welche Fahnenposition faire Ergebnisse<br />
herbeiführen wird.<br />
5.4 Markierung <strong>de</strong>s Platzes<br />
Es ist außeror<strong>de</strong>ntlich wichtig, dass <strong>de</strong>r Platz richtig und vollständig „ausgesteckt“ wird;<br />
<strong>de</strong>nn es ist schwierig, auf einem Platz gemäß <strong>de</strong>n Golfregeln zu spielen, <strong>de</strong>r nicht o<strong>de</strong>r<br />
unzureichend markiert ist.<br />
41
Anhang B Notwendiger Inhalt eines Vorgabenstammblatts<br />
Anhang B<br />
Notwendiger Inhalt eines Vorgabenstammblatts<br />
*) Bei <strong>de</strong>n Eintragungen han<strong>de</strong>lt es sich um Musterangaben.<br />
Je<strong>de</strong>s Vorgabenstammblatt muss <strong>de</strong>utlich lesbar folgen<strong>de</strong>n Hinweis enthalten: „Die Angaben<br />
in diesem Vorgabenstammblatt erfolgen auf Grundlage <strong>de</strong>r Offiziellen Golfregeln (einschl.Amateurstatut)<br />
und <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems.“<br />
Zur Nutzung <strong>de</strong>s DGV-Emblems siehe Anhang E, Ziffer 5.<br />
42
Anhang C Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe<br />
Anhang C<br />
Hinweis: Im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben (37 - 54) wird die Vorgabe für je<strong>de</strong>n über 36 Stableford-<br />
Nettopunkte erzielten Punkt um einen „Schlag“ herabgesetzt. Ab Erreichen <strong>de</strong>r DGV-<br />
Stammvorgabe 36,0 erfolgt die Herabsetzung entsprechend obiger Tabelle.<br />
43
Anhang D Vorgabenverteilung, Vorgabenzuteilung<br />
Anhang D<br />
Vorgabenverteilung, Vorgabenzuteilung<br />
1. Vorgabenverteilung<br />
Regel 33-4. <strong>de</strong>r Golfregeln verlangt von Spielleitungen zwingend, die Verteilung <strong>de</strong>r Vorgaben<br />
auf die Löcher bekanntzugeben.<br />
Die Bekanntgabe <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung hat also für je<strong>de</strong>s Wettspiel (unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r Frage, ob das Wettspiel vorgabenwirksam ist) und je<strong>de</strong> EDS-Run<strong>de</strong> zu erfolgen. Es<br />
empfiehlt sich eine einmalige Festlegung auf unbestimmte Zeit. Je<strong>de</strong>nfalls sollten Än<strong>de</strong>rungen<br />
während einer Spielsaison vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Art und Weise <strong>de</strong>r Verteilung <strong>de</strong>r Vorgabenschläge auf die einzelnen Löcher obliegt <strong>de</strong>m<br />
Verein.Abschnitt 4. im Spiel- und Wettspielhandbuch enthält Empfehlungen zu einer praxisgerechten<br />
Verteilung von Vorgaben. Unabhängig von <strong>de</strong>r Art <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
(siehe Empfehlungen) gilt, dass die Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 1, 3, 5, 7, 9, 11, 13,<br />
15, 17 auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern, die Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18<br />
auf <strong>de</strong>n zweiten neun Löchern einer festgesetzten Run<strong>de</strong> vergeben wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
2. Vorgabenzuteilung<br />
Die folgen<strong>de</strong> Vorgabenzuteilung ist für vorgabenwirksame Wettspiele und Extra Day Scores<br />
verbindlich. In allen an<strong>de</strong>ren Fällen empfiehlt <strong>de</strong>r DGV diese Vorgabenzuteilungen<br />
(siehe auch Abschnitt 4. <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs).<br />
a. Einzel-Zählspiel nach Regel 3-1.<br />
Vorgabenzuteilung: DGV-Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong>.<br />
b. Einzel nach Stableford nach Regel 32-1.a.<br />
Vorgabenzuteilung: DGV-Spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />
c. Einzel gegen Par nach Regel 32-1.a.<br />
Vorgabenzuteilung: DGV-Spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />
d. Entsprechen<strong>de</strong>s (a.,b.,c.) gilt für ein einzelnes Ergebnis in einem Vierball-Aggregat-Wettspiel.<br />
3. Spiel von unterschiedlichen Zählspielabschlägen in einem Wettbewerb;<br />
Wettbewerb von Damen und Herren von <strong>de</strong>n gleichen Zählspielabschlägen<br />
Für die Wettspielwertung (also nicht die Vorgabenverwaltung) gilt folgen<strong>de</strong>s: Spieler, die<br />
im gleichen Wettbewerb von Zählspielabschlägen mit einem unterschiedlichen Par spielen,<br />
erhalten sowohl im Zählspiel als auch im Lochspiel zusätzliche Vorgabenschläge<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Differenz zwischen <strong>de</strong>n Pars <strong>de</strong>r Zählspielabschläge, wenn sie von<br />
<strong>de</strong>n Zählspielabschlägen mit <strong>de</strong>m höheren Par spielen. Zunächst wird dabei die DGV-<br />
Spielvorgabe ermittelt und anschließend wer<strong>de</strong>n die zusätzlichen Vorgabenschläge zur<br />
DGV-Spielvorgabe <strong>de</strong>s Spielers/<strong>de</strong>r Spieler, die von <strong>de</strong>n Zählspielabschlägen mit <strong>de</strong>m<br />
höheren Par spielen, hinzugezählt.<br />
Einzelheiten zur Begründung und Beispiele sind Abschnitt 9., Ziffer 9.8 <strong>de</strong>s Spiel- und<br />
Wettspielhandbuchs zu entnehmen.<br />
44
Anhang E<br />
Einzelfragen<br />
Anhang E Einzelfragen<br />
1. Vorgabenfortschreibung bei Disqualifikation<br />
Gemäß 16.2, b. wer<strong>de</strong>n die tatsächlich erzielten Ergebnisse in vorgabenwirksamen<br />
Wettspielen bzw. Extra Day Scores, die <strong>de</strong>r Disqualifikation verfallen sind, aber ansonsten<br />
ordnungsgemäß erspielt wur<strong>de</strong>n, (nach Umrechnung in Stableford-Nettopunkte) zur<br />
Vorgabenfortschreibung herangezogen. Dies gilt vor allem in nachfolgen<strong>de</strong>n Beispielsfällen,<br />
wenn die richtige Schlagzahl ermittelt wer<strong>de</strong>n kann:<br />
a. Regel 3-4. Bewerber weigert sich im Zählspiel (einschl. Stableford und gegen Par)<br />
eine Regel anzuwen<strong>de</strong>n, die eines an<strong>de</strong>ren Bewerbers Rechte berührt.<br />
b. Regel 6-2.b. Auf <strong>de</strong>r Zählkarte eingetragene Vorgabe ist höher als die <strong>de</strong>m Bewerber<br />
zustehen<strong>de</strong>. Anmerkung: Ist die eingetragene Vorgabe zu niedrig,<br />
wird zu Zwecken <strong>de</strong>r Vorgabenfortschreibung die richtige Vorgabe<br />
zugrun<strong>de</strong> gelegt.<br />
c. Regel 6-3. Spieler spielt nicht zu <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Spielleitung angesetzten Zeit ab.<br />
d. Regel 6-6. Zählkarte ist vom Bewerber o<strong>de</strong>r Zähler nicht unterschrieben.<br />
e. Regel 6-6.b. Bewerber reicht Zählkarte nicht so bald wie möglich <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
ein.<br />
f. Regel 6-6.d. Zu niedrige Schlagzahl für das Loch.<br />
g. Regel 6-7. Spieler verzögert das Spiel unangemessen.<br />
h. Regel 6-8. Spieler unterbricht das Spiel.<br />
Um ein Ergebnis gemäß a. bis h. für die Vorgabenfortschreibung zu verwen<strong>de</strong>n, muss <strong>de</strong>r<br />
Vorgabenausschuss alle Einzelheiten sorgfältig prüfen. Hinweis: Alle Strafschläge<br />
müssen im Ergebnis berücksichtigt sein.<br />
Ist ein Ergebnis, das <strong>de</strong>r Disqualifikation verfallen ist, nicht ordnungsgemäß erzielt wor<strong>de</strong>n,<br />
erfolgt eine Heraufsetzung um + 0,1 (Ziffer 21.2). In <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Fällen ist beispielsweise<br />
nicht von einem ordnungsgemäß erspielten Ergebnis auszugehen, so dass<br />
eine Heraufsetzung um + 0,1 aufgrund <strong>de</strong>r Disqualifikation erfolgt:<br />
i. Regel 1-3. Spieler kommen überein, irgen<strong>de</strong>ine Regel nicht anzuwen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r eine<br />
Strafe zu erlassen.<br />
j. Regel 4-1., Gebrauch eines nicht <strong>de</strong>n Bestimmungen entsprechen<strong>de</strong>n<br />
4-2., 4-3. Schlägers.<br />
k. Regel 6-4. Spieler hat mehr als einen Caddie zu gleicher Zeit.<br />
l. Regel 7-1. Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz vor einer Run<strong>de</strong> am Tag eines Zählwettspiels.<br />
m. Regel 14-3. Benutzung eines künstlichen Hilfsmittels o<strong>de</strong>r ungebräuchlicher<br />
(unzulässiger) Ausrüstung.<br />
45
Anhang E Einzelfragen<br />
n. Regel 15-3. Bewerber spielt einen Schlag o<strong>de</strong>r Schläge mit einem falschen Ball,<br />
ohne <strong>de</strong>n Fehler zu beheben.<br />
o. Regel 20-7. Von falschem Ort spielen.<br />
2. No Return<br />
Von je<strong>de</strong>m Spieler, <strong>de</strong>r eine vorgabenwirksame Run<strong>de</strong> beginnt, wird erwartet, diese vollständig<br />
zu been<strong>de</strong>n.<br />
“No Return“ bezeichnet je<strong>de</strong>s, gemessen an <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong>, unvollständige<br />
Ergebnis, wenn ein Spieler die Run<strong>de</strong> aus eigenem Entschluss nicht been<strong>de</strong>t. (Bsp.: Ein<br />
Spieler bricht die Wettspielrun<strong>de</strong>, die auf 18 Löcher festgesetzt ist, nach 14 Löchern ab.)<br />
Alle in einem vorgabenwirksamen Wettspiel o<strong>de</strong>r als Extra Day Score erzielten Ergebnisse<br />
müssen eingereicht wer<strong>de</strong>n, unabhängig davon, ob sie vollständig sind o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Ein Mitgliedsverein muss im Falle eines „No Return“ für Vorgabenzwecke entwe<strong>de</strong>r die<br />
tatsächliche Schlagzahl werten (Ziffer 16.2, e) o<strong>de</strong>r die Vorgabe um 0,1 heraufsetzen<br />
(Ziffer 21.2). Er muss das Ergebnis als nicht vorgabenwirksam betrachten, wenn nach<br />
seiner Einschätzung ein sachlich gerechtfertigter Grund für die Nichtbeendigung <strong>de</strong>r<br />
festgesetzten Run<strong>de</strong> vorliegt und das Ergebnis unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone liegt (Ziffer<br />
16.3, g).<br />
Weil ein „No Return“ zu einer Erhöhung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe eines Spielers führen<br />
kann, ist <strong>de</strong>r Mitgliedsverein berechtigt, die Annahme einer Zählkarte o<strong>de</strong>r die Aufzeichnung<br />
eines „No Return“ zu verweigern, wenn ein Spieler eine Run<strong>de</strong> aufgrund<br />
eigenen Entschlusses abbricht, nach<strong>de</strong>m er nur einen Teil <strong>de</strong>r Löcher <strong>de</strong>r festgesetzten<br />
Run<strong>de</strong> gespielt hat. Ziffer 22. und 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems geben <strong>de</strong>m Mitgliedsverein<br />
hinreichen<strong>de</strong> Möglichkeiten, Spieler sachgerecht einzustufen, die eine<br />
größere Anzahl von „No Returns“ einreichen, wenn nach Auffassung <strong>de</strong>s Vereins dabei<br />
zu erkennen ist, dass eine bestimmte DGV-Vorgabe unlauter erreicht wer<strong>de</strong>n soll.<br />
Es sollten keine Zählkarten an Spieler mehr ausgegeben wer<strong>de</strong>n, wenn offensichtlich ist,<br />
dass die Lichtverhältnisse für die Vollendung einer vollständigen festgesetzten Run<strong>de</strong><br />
nicht mehr ausreichen wer<strong>de</strong>n.<br />
3. Verbindliche Entscheidungen zum DGV-Vorgabensystem<br />
3.1 Überschreiten <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe eines Wettspiels<br />
Frage:<br />
Ein Mitgliedsverein organisiert ein vorgabenwirksames Wettspiel, bei <strong>de</strong>m die zulässige<br />
Höchstvorgabe <strong>de</strong>r Teilnehmer bei DGV-Stammvorgabe 24,0 liegt. Die Spielleitung<br />
akzeptiert in <strong>de</strong>r Folge die Meldung eines Spielers mit einer DGV-Stammvorgabe von<br />
28,2 unter <strong>de</strong>r Voraussetzung, dass er mit DGV-Stammvorgabe 24 mel<strong>de</strong>t. Ist das Wettspiel<br />
für diesen Spieler vorgabenwirksam?<br />
46
Anhang E Einzelfragen<br />
Antwort:<br />
Ja, im Anschluss an das Wettspiel muss <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss das Stableford-Nettoergebnis<br />
entsprechend <strong>de</strong>r tatsächlichen DGV-Spielvorgabe, die aufgrund <strong>de</strong>r DGV-<br />
Stammvorgabe von 28,2 besteht, neu berechnen.<br />
Der DGV empfiehlt jedoch unabhängig davon, die Grün<strong>de</strong>, die eine Spielleitung zur Vornahme<br />
einer Begrenzung <strong>de</strong>s Teilnehmerfel<strong>de</strong>s durch maximale Höchstvorgaben hatte,<br />
zu beachten und <strong>de</strong>shalb in <strong>de</strong>r Regel die Teilnahme von Spielern mit höherer Vorgabe<br />
nicht zuzulassen.<br />
3.2 Spieler reicht Ergebnis eines nicht vorgabenwirksamen Wettspiels als Extra Day<br />
Score ein<br />
Frage:<br />
Eine Spielleitung richtet bestimmte Wettspiele „nicht vorgabenwirksam“ aus. Können<br />
Teilnehmer das in einem solchen Wettspiel erzielte Ergebnis als Extra Day Score einreichen?<br />
Antwort:<br />
Ja, vorausgesetzt, die Spielform ist Einzel-Zählspiel, Zählspiel nach Stableford o<strong>de</strong>r<br />
gegen Par, und alle sonstigen vorgabenwirksamen Bedingungen für Extra Day Scores<br />
wer<strong>de</strong>n erfüllt (insbeson<strong>de</strong>re vorherige Registrierung gem. Ziffer 17.)<br />
Hinweis: Vorgabenwirksame Wettspiele können nicht gleichzeitig als Extra Day Scores<br />
gespielt wer<strong>de</strong>n.<br />
3.3 Spielvorgabe, wenn nicht auf Grundlage <strong>de</strong>s EGA Handicap Systems gespielt<br />
wird<br />
Frage:<br />
Ein Spieler spielt in einem Wettspiel, das im Ausland ausgerichtet wird und bei <strong>de</strong>m die<br />
Grundsätze <strong>de</strong>s EGA Handicap Systems keine Anwendung fin<strong>de</strong>n.Wie wird seine Spielvorgabe<br />
für das Wettspiel berechnet?<br />
Antwort:<br />
Vor Antritt zur ersten Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Wettspiels muss <strong>de</strong>r Spieler die Spielleitung informieren.<br />
Der Spieler muss sein Vorgabenstammblatt o<strong>de</strong>r einen sonstigen Nachweis über<br />
seine DGV-Stammvorgabe und seine DGV-Spielvorgabe, bezogen auf die mittleren<br />
Abschläge seines Heimatplatzes, vorlegen. Die Spielleitung kann (und sollte) die Teilnahme<br />
unter Zugrun<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>r so nachgewiesenen DGV-Spielvorgabe ermöglichen.<br />
Kann ein Spieler kein DGV-Vorgabenstammblatt vorlegen und auch sonst keinen Nachweis<br />
führen, kann (und sollte) die Spielleitung die DGV-Stammvorgabe, gerun<strong>de</strong>t auf die<br />
nächste volle Zahl, zugrun<strong>de</strong> legen.<br />
47
Anhang E Einzelfragen<br />
3.4 Spieler mit Handicap außerhalb <strong>de</strong>r EGA tritt in Wettspiel eines Mitgliedsvereins<br />
an<br />
Frage:<br />
Ein Mitglied eines Vereins aus <strong>de</strong>m Ausland, in <strong>de</strong>m das EGA Handicap System nicht eingeführt<br />
ist, spielt in einem von einem DGV-Mitgliedsverein ausgerichteten Wettspiel. Mit<br />
welcher Spielvorgabe tritt es an?<br />
Antwort:<br />
Es spielt mit <strong>de</strong>r Spielvorgabe, die es, nach <strong>de</strong>n Regelungen <strong>de</strong>s Nationalverban<strong>de</strong>s, <strong>de</strong>m<br />
es angehört, errechnet, mitbringt und die auf seinem Vorgabennachweis erkennbar ist.<br />
3.5 Konvertierung von Vorgaben, die auf Basis <strong>de</strong>s SVS errechnet wur<strong>de</strong>n<br />
Frage:<br />
Können am 1.1.2001 bereits bestehen<strong>de</strong> Stammvorgaben, also solche, die auf Grundlage<br />
<strong>de</strong>s bis zu diesem Datum gültigen Standard- und Vorgabensystems (SVS) errechnet<br />
wur<strong>de</strong>n, ohne Anpassung an das DGV-Vorgabensystem unverän<strong>de</strong>rt weitergeführt<br />
wer<strong>de</strong>n?<br />
Antwort:<br />
Nein. Je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein muss zwingend eine Konvertierung, also eine Anpassung <strong>de</strong>r<br />
bestehen<strong>de</strong>n Stammvorgaben, vornehmen.<br />
Der Konvertierung ist folgen<strong>de</strong> Formel zugrun<strong>de</strong> zu legen:<br />
Letzte Stammvorgabe nach Standard- und Vorgabensystem (SVS) x 113 ÷ Slope<br />
Der in <strong>de</strong>r Formel zu verwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Slope muss sich auf <strong>de</strong>n mittleren (Standard-)<br />
Abschlag <strong>de</strong>s Heimatplatzes (Herren: gelb/Damen: rot) beziehen.<br />
Eine Konvertierung über die höchstmögliche DGV-Stammvorgabe hinaus erfolgt nicht.<br />
Für Clubvorgaben erfolgt keine Konvertierung.<br />
Die Konvertierung von Vorgaben von Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Vereinigung clubfreier Golfspieler<br />
erfolgt unter Zugrun<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>s Durchschnitts-Slopes aller Plätze <strong>de</strong>r DGV-Mitgliedsvereine.<br />
3.6 Inhalt <strong>de</strong>r Prüfung über Golfregeln (Etikette) gem. Ziffer 20.5<br />
Frage:<br />
Welchen Inhalt hat die Prüfung über Golfregeln (Etikette) gemäß Ziffer 20.5?<br />
48<br />
Antwort:<br />
Der Inhalt <strong>de</strong>r Prüfung besteht aus <strong>de</strong>n Teilbereichen „Etikette“ und „Regeln“. Die<br />
Gewichtung erfolgt 1/3 zu 2/3. Es sind 24 Fragen, ggf. im Multiple-Choice-Verfahren,
Anhang E Einzelfragen<br />
schriftlich zu stellen und zu beantworten. Der Schwierigkeitsgrad sollte wie folgt<br />
gewichtet wer<strong>de</strong>n: 1/3 leicht, 1/3 mittel, 1/3 schwer.<br />
Die theoretische Prüfung gilt als bestan<strong>de</strong>n, wenn ein Teilnehmer min<strong>de</strong>stens 18 Fragen<br />
richtig beantwortet hat. Dafür stehen ihm 60 Min. zur Verfügung.Als Hilfsmittel sind die<br />
Offiziellen Golfregeln <strong>de</strong>s DGV und persönliche Aufzeichnungen zulässig.<br />
Hinweis: Eine gute Hilfestellung bei <strong>de</strong>r Auswahl von Fragen für die theoretische Prüfung<br />
kann die Publikation „Golf - Regeln in Frage und Antwort“ <strong>de</strong>r Vereinigung clubfreier<br />
Golfspieler im DGV e. V. bieten.<br />
4. Provisorische Course-Rating- und Slope-Werte<br />
Der DGV ist bemüht, stets allen Plätzen von Mitgliedsvereinen Course-Rating- und<br />
Slope-Werte nach <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems zuzuteilen. Ist dies<br />
nach sachgemäßem Ermessen <strong>de</strong>s DGV nicht möglich, so erhält <strong>de</strong>r Mitgliedsverein<br />
zunächst sog. „provisorische“ Course-Rating- und Slope-Werte. Diese wer<strong>de</strong>n auf<br />
Grundlage <strong>de</strong>r vermessenen Länge <strong>de</strong>s Platzes ermittelt.<br />
5. Nutzung <strong>de</strong>s DGV-Emblems<br />
Das DGV-Emblem ist beim Deutschen Patent- und Markenamt als Marke geschützt. Zur<br />
Nutzung durch Wie<strong>de</strong>rgabe auf <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenstammblättern ihrer Mitglie<strong>de</strong>r sind<br />
neben <strong>de</strong>m DGV ausschließlich Mitgliedsvereine, <strong>de</strong>nen die Rechte nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
zustehen, berechtigt und verpflichtet, soweit sie zur Führung von DGV-Vorgaben<br />
berechtigt sind.<br />
6. Rechte für Jungen<br />
Jungen spielen mit Beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahres, in <strong>de</strong>m sie zwölf Jahre alt wer<strong>de</strong>n von <strong>de</strong>n<br />
Herrenabschlägen, zuvor von <strong>de</strong>n Damenabschlägen. Regelmäßig ist die DGV-Vorgabe dann<br />
in Anwendung von Ziffer 24. um ein bis drei Schläge heraufzusetzen. Unabhängig vom Alter<br />
müssen Jungen von <strong>de</strong>n Herrenabschlägen spielen, sobald sie die DGV-Stammvorgabe 20,0<br />
o<strong>de</strong>r besser erreicht haben. Jungen sind dann in Anwendung von Ziffer 24. regelmäßig um<br />
einen Schlag (in begrün<strong>de</strong>ten Einzelfällen um zwei Schläge) heraufzusetzen. Unabhängig<br />
<strong>de</strong>r Vorgabenentwicklung spielen diese Jungen weiterhin von <strong>de</strong>n Herrenabschlägen.<br />
7. Vorgabenwirksame Wettspiele Dritter<br />
Das Recht zur Ausrichtung vorgabenwirksamer Wettspiele steht nur Mitgliedsvereinen,<br />
<strong>de</strong>n LGV und <strong>de</strong>m DGV zu.<br />
Mitgliedsvereine, LGV und DGV können jedoch Dritte zur Ausrichtung vorgabenwirksamer<br />
Wettspiele entsprechend <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Regelung ermächtigen, solange dadurch<br />
kein <strong>de</strong>m „üblichen Spielbetrieb“ (siehe Aufnahme- und Mitgliedschaftsrichtlinien <strong>de</strong>s<br />
DGV) vergleichbarer Spielbetrieb für Dritte begrün<strong>de</strong>t wird:<br />
49
Anhang E Einzelfragen<br />
7.1 Ausrichtung eines einzelnen Wettspiels im Kalen<strong>de</strong>rjahr<br />
Ein einzelnes Wettspiel eines Dritten ist vorgabenwirksam, wenn <strong>de</strong>r Mitgliedsverein, auf<br />
<strong>de</strong>ssen „Heimatplatz“ das Wettspiel ausgerichtet wer<strong>de</strong>n soll, sicherstellt, dass <strong>de</strong>m<br />
Wettspiel eine Ausschreibung gemäß Anhang G zugrun<strong>de</strong> liegt, die Spielleitung überwiegend<br />
mit vom Mitgliedsverein benannten sachkundigen Personen besetzt ist und die<br />
Übernahme <strong>de</strong>r Ergebnisse in die Vorgabenverwaltung entsprechend <strong>de</strong>n Bestimmungen<br />
dieses DGV-Vorgabensystems gewährleistet ist.<br />
7.2 Ausrichtung mehrerer Wettspiele im Kalen<strong>de</strong>rjahr innerhalb <strong>de</strong>s Verbandsgebiets<br />
eines LGV<br />
Beabsichtigt ein Dritter die Ausrichtung mehrerer vorgabenwirksamer Wettspiele (auf<br />
<strong>de</strong>m „Heimatplatz“ eines Mitgliedsvereins o<strong>de</strong>r mehrerer Mitgliedsvereine innerhalb<br />
eines LGV), so bedarf er <strong>de</strong>r vorherigen schriftlichen Genehmigung <strong>de</strong>s zuständigen LGV.<br />
Dieser macht seine Genehmigung davon abhängig, dass <strong>de</strong>m Wettspiel eine Ausschreibung<br />
gemäß Anhang G zugrun<strong>de</strong> liegt, die Spielleitung überwiegend mit von Mitgliedsvereinen<br />
benannten sachkundigen Personen besetzt ist und die Übernahme <strong>de</strong>r<br />
Ergebnisse in die Vorgabenverwaltung <strong>de</strong>r betroffenen Mitgliedsvereine entsprechend<br />
<strong>de</strong>n Bestimmungen dieses DGV-Vorgabensystems gewährleistet ist.<br />
7.3 Ausrichtung mehrerer Wettspiele im Kalen<strong>de</strong>rjahr im Verbandsgebiet mehrerer<br />
LGV<br />
Beabsichtigt ein Dritter die Ausrichtung mehrerer vorgabenwirksamer Wettspiele (auf<br />
<strong>de</strong>n „Heimatplätzen“ mehrerer Mitgliedsvereine in mehreren LGV), so bedarf er <strong>de</strong>r vorherigen<br />
schriftlichen Genehmigung <strong>de</strong>s DGV. Dieser macht seine Genehmigung davon<br />
abhängig, dass <strong>de</strong>m Wettspiel eine Ausschreibung gemäß Anhang G zugrun<strong>de</strong> liegt, die<br />
Spielleitung überwiegend mit von Mitgliedsvereinen benannten sachkundigen Personen<br />
besetzt ist und die Übernahme <strong>de</strong>r Ergebnisse in die Vorgabenverwaltung <strong>de</strong>r betroffenen<br />
Mitgliedsvereine entsprechend <strong>de</strong>n Bestimmungen dieses DGV-Vorgabensystems<br />
gewährleistet ist.<br />
7.4 Allgemeines<br />
Genehmigungen wer<strong>de</strong>n nur erteilt, wenn die Ausrichtung <strong>de</strong>s Wettspiels/<strong>de</strong>r Wettspiele<br />
<strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs <strong>de</strong>s DGV folgt.<br />
50<br />
Mitgliedsverein, LGV und DGV können die Genehmigung insbeson<strong>de</strong>re verweigern, wenn<br />
die begrün<strong>de</strong>te Gefahr besteht, dass alle o<strong>de</strong>r einzelne <strong>de</strong>r vorgenannten Bestimmungen<br />
und sonstige <strong>de</strong>m Wettspiel zu Grun<strong>de</strong> zu legen<strong>de</strong>n Regeln und Regularien durch die<br />
Dritten nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n bzw. wenn in <strong>de</strong>r Vergangenheit Verstöße zu verzeichnen<br />
waren o<strong>de</strong>r ein Verstoß gegen sonstige wohlverstan<strong>de</strong>ne Belange <strong>de</strong>s Golfsports<br />
zu befürchten o<strong>de</strong>r bereits erfolgt ist.
Anhang F<br />
DGV-Spielvorgabentabelle (Beispiel)<br />
Anhang F DGV-Spielvorgabentabelle<br />
Hinweis: Falls ein Verein Clubvorgaben führt, kann die Tabelle insoweit fortgeschrieben<br />
wer<strong>de</strong>n. Da im gesamten Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben die Club-Spielvorgabe mittels <strong>de</strong>r Clubvorgabenanpassung<br />
mit einem gleich bleiben<strong>de</strong>n Anpassungswert berechnet wird (vgl. auch<br />
Ziffer 18.3) genügt auch ein bloßer Hinweis darauf, z. B. „Clubvorgabenanpassung Herren, hinten:<br />
8 Schläge. Herren, Mitte: 3 Schläge …)<br />
51
Anhang G Ausschreibungen<br />
Anhang G<br />
Ausschreibungen<br />
1. Min<strong>de</strong>stinhalt einer Wettspielausschreibung eines vorgabenwirksamen<br />
Wettspiels<br />
Gemäß Ziffer 16.1, i. ist ein Wettspiel u. a. nur dann vorgabenwirksam, wenn <strong>de</strong>n Teilnehmern<br />
vor Mel<strong>de</strong>schluss eine Ausschreibung bekannt gegeben wor<strong>de</strong>n ist, die die hier<br />
aufgeführten Punkte (Ziffern 1.1 bis 1.16) enthält.<br />
Enthält eine <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Regelungen Vorgaben für die inhaltliche Ausgestaltung (siehe<br />
Ziffern 1.1, 1.2, 1.3, 1.8, 1.12, 1.15), so sind diese verbindlich. Verbindliche Wortlaute<br />
(siehe Ziffern 1.2 und 1.16) sind in Anführungszeichen wie<strong>de</strong>rgegeben und unverän<strong>de</strong>rt<br />
zu übernehmen.<br />
Soweit im Folgen<strong>de</strong>n zu einem Punkt keine näheren inhaltlichen Angaben gemacht wer<strong>de</strong>n,<br />
obliegt es <strong>de</strong>r Spielleitung <strong>de</strong>s Vereins bzw. <strong>de</strong>s Wettspiels, <strong>de</strong>n konkreten Inhalt<br />
und Wortlaut <strong>de</strong>r Regelung nach sachgemäßem Ermessen festzulegen. Empfehlungen<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e.V. dazu und Hinweise auf mögliche Regelungsalternativen<br />
sind in Abschnitt 5 <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs enthalten.<br />
Im Einzelnen muss eine Ausschreibung Regelungen zu folgen<strong>de</strong>n Punkten enthalten:<br />
1.1 Bezeichnung und Spielformen <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
Spielformen können nur sein: Einzel-Zählspiel gem. Regel 3, Einzel nach Stableford gem.<br />
Regel 32, Einzel gegen Par gem. Regel 32.<br />
1.2 Spielbedingungen<br />
“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln (einschließlich Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Golf Verban<strong>de</strong>s e. V. Das Wettspiel wird nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausgerichtet.“<br />
Ergänzend dürfen Platzregeln zur Anwendung kommen.<br />
Die Spielleitung hat <strong>de</strong>n Ort für die Einsichtnahme in die genannten Verbandsordnungen<br />
in <strong>de</strong>r Ausschreibung zu nennen.<br />
1.3 Art <strong>de</strong>r Vorgabe und Hinweis auf Vorgabenwirksamkeit<br />
Vorgaben sind gemäß Anhang D zuzuteilen.<br />
52
1.4 Teilnahmevoraussetzungen und höchste Stammvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
1.5 Bekanntgabe <strong>de</strong>r für das Wettspiel zu nutzen<strong>de</strong>n Abschläge<br />
1.6 Höchst-/Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer und Verfahren zur Bestimmung <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
bei überzähligen Meldungen.<br />
1.7 Ort, Termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
1.8 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art und Ort <strong>de</strong>r Meldung<br />
Der Mel<strong>de</strong>schluss muss je<strong>de</strong>nfalls vor <strong>de</strong>m 1. Start eines Wettspiels liegen.<br />
1.9 Nenngeld<br />
1.10 Preise<br />
1.11 Stechen<br />
1.12 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen<br />
Zur Zusammenstellung <strong>de</strong>r Gruppen ist klarzustellen, nach welchen Kriterien die Teilnehmer<br />
zu Spielergruppen zusammengefasst wer<strong>de</strong>n (z. B. können Spielergruppen aufsteigend<br />
nach Vorgaben zusammengestellt wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r aber auch nach Vorgaben<br />
gemischt, d. h. hoch - mittel - tief).<br />
1.13 Qualifikation<br />
1.14 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung<br />
Anhang G Ausschreibungen<br />
1.15 Spielleitung<br />
Zunächst kann sich die Ausschreibung mit <strong>de</strong>m allgemeinen Hinweis begnügen, die<br />
Spielleitung liege beim Verein, LGV o<strong>de</strong>r DGV. In <strong>de</strong>r Ausschreibung o<strong>de</strong>r durch geson<strong>de</strong>rten<br />
Aushang muss jedoch vor <strong>de</strong>m 1. Start <strong>de</strong>s Wettspiels die Spielleitung namentlich<br />
benannt wer<strong>de</strong>n. Als Ausschuss besteht sie aus min<strong>de</strong>stens drei Personen.<br />
1.16 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />
“Die Spielleitung hat in begrün<strong>de</strong>ten Fällen bis zum 1. Start das Recht, die Ausschreibung<br />
zu än<strong>de</strong>rn (Ausnahme:Vorgabenwirksamkeit). Nach <strong>de</strong>m 1. Start sind Än<strong>de</strong>rungen<br />
<strong>de</strong>r Ausschreibung nur bei Vorliegen sehr außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> zulässig.“<br />
53
Anhang G Ausschreibungen<br />
Hinweis: Ist eine <strong>de</strong>r vorstehen<strong>de</strong>n Regelungen zur regelgerechten Abwicklung eines<br />
Wettspiels nicht erfor<strong>de</strong>rlich (z. B. „1.13 Qualifikation“ bei Wettspiel ohne vorherige Qualifikation),<br />
ist diese natürlich nicht zu übernehmen. Ergänzungen, die nicht im Wi<strong>de</strong>rspruch<br />
zu o. g. Regelungen stehen, sind zulässig.<br />
Anmerkung: Die vorgenannten Bestimmungen gelten nur für vorgabenwirksame Wettspiele.<br />
Da die Spielleitung aber auch unabhängig von <strong>de</strong>r Vorgabenwirksamkeit eines<br />
Wettspiels schon nach Regel 33-1. <strong>de</strong>r Offiziellen Golfregeln zwingend gehalten ist, stets<br />
die Bedingungen, unter <strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird, auszuschreiben, wird die<br />
Einhaltung obiger Regelungen generell empfohlen.<br />
Ein Muster einer Ausschreibung enthält das Spiel- und Wettspielhandbuch, Seite 118 .<br />
2. Min<strong>de</strong>stinhalt einer Ausschreibung für Extra Day Scores<br />
Auch Extra Day Scores sind gemäß Ziffer 16.1, i. nur vorgabenwirksam, wenn ihnen eine<br />
Ausschreibung zugrun<strong>de</strong> liegt. Es empfiehlt sich die Erstellung einer generellen Ausschreibung,<br />
die zu Saisonbeginn ortsüblich bekannt gemacht wird.<br />
Im Einzelnen muss die Ausschreibung folgen<strong>de</strong> Regelungen (Ziffern 2.1 bis 2.10) enthalten,<br />
wobei verbindliche Wortlaute in Anführungszeichen wie<strong>de</strong>rgegeben sind:<br />
2.1 Spielformen für Extra Day Scores<br />
“Zulässige Spielformen sind: Einzel-Zählspiel gem. Regel 3 o<strong>de</strong>r Zählspiel nach Stableford<br />
gem. Regel 32 o<strong>de</strong>r Zählspiel gegen Par über 18 Löcher.“<br />
Der Verein kann auch nur einzelne <strong>de</strong>r Spielformen zulassen.<br />
2.2 Spielbedingungen<br />
“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln (einschließlich Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Golf Verban<strong>de</strong>s e. V. Extra Day Scores wer<strong>de</strong>n nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
ausgerichtet.“<br />
Ergänzend dürfen Platzregeln zur Anwendung kommen.<br />
Die Spielleitung hat <strong>de</strong>n Ort für die Einsichtnahme in die genannten Verbandsordnungen<br />
in <strong>de</strong>r Ausschreibung zu nennen.<br />
2.3 Spieltage<br />
Je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein kann hier die Zeiten autonom festlegen, in <strong>de</strong>nen er das Erspielen<br />
eines Extra Day Scores zulässt. So kann das Erspielen von Extra Day Scores bspw.<br />
auf bestimmte Wochentage und/o<strong>de</strong>r Tageszeiten beschränkt wer<strong>de</strong>n.<br />
54
2.4 Spielberechtigung<br />
“Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 5 und 6 können eine beliebige Anzahl von Extra Day<br />
Scores als „vorgabenwirksam“ einreichen. Die erstmalige Erspielung einer DGV-Stammvorgabe<br />
<strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 kann jedoch nur in einem vorgabenwirksamen Wettspiel<br />
erfolgen. Bei Spielern mit einer DGV-Stammvorgabe in <strong>de</strong>r Vorgabenklasse 4 wer<strong>de</strong>n<br />
nur so viele Extra Day Scores als „vorgabenwirksam“ berücksichtigt, wie vorgabenwirksame<br />
Wettspielergebnisse im Kalen<strong>de</strong>rjahr erspielt und bereits in die Vorgabenverwaltung<br />
aufgenommen wur<strong>de</strong>n. Spieler mit einer DGV-Stammvorgabe in <strong>de</strong>n<br />
DGV-Vorgabenklassen 1 bis 3 können keine Extra Day Scores erspielen.“<br />
2.5 Anmeldung<br />
Hier ist <strong>de</strong>r Ort <strong>de</strong>r Anmeldung konkret zu benennen. Ferner ist folgen<strong>de</strong>r Text aufzunehmen:<br />
“Die Anmeldung muss folgen<strong>de</strong> Einzelheiten berücksichtigen: Datum <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>, Name<br />
<strong>de</strong>s Spielers, Name und Vorgabe <strong>de</strong>s Zählers, Bezeichnung <strong>de</strong>r Zählspielabschläge, von<br />
<strong>de</strong>nen gespielt wird.“<br />
2.6 Zähler<br />
“Zähler eines Spielers, <strong>de</strong>r einen Extra Day Score einreicht, darf nur eine Person mit<br />
DGV-Stammvorgabe 36,0 o<strong>de</strong>r besser sein.“<br />
2.7 Spielleitung<br />
Hier sind die Personen <strong>de</strong>r Spielleitung (min<strong>de</strong>stens drei Personen) zu benennen, die als<br />
Spielleitung während <strong>de</strong>r Saison für Entscheidungen zu Regel- und Regularienfragen<br />
zuständig sind (in <strong>de</strong>r Regel wohl <strong>de</strong>r Spielausschuss).<br />
2.8 Bestimmung <strong>de</strong>r für Extra Day Scores zu nutzen<strong>de</strong>n Abschläge<br />
Hier muss die Spielleitung festlegen, welche Abschläge für das Erspielen eines Extra Day<br />
Scores benutzt wer<strong>de</strong>n dürfen.<br />
2.9 Abgabe <strong>de</strong>r Zählkarte<br />
Hier ist konkret <strong>de</strong>r Ort zur Abgabe <strong>de</strong>r Zählkarte zu benennen. Weiter ist hier folgen<strong>de</strong>r<br />
Text aufzunehmen:<br />
“Die Zählkarte ist unverzüglich nach Beendigung <strong>de</strong>s Extra Day Scores abzugeben,<br />
nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Zähler sie unterschrieben und <strong>de</strong>r Spieler sie gegengezeichnet hat.“<br />
2.10 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />
“Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibung sind in begrün<strong>de</strong>ten Fällen zulässig.“<br />
Anhang G Ausschreibungen<br />
55
Spiel- und<br />
Wettspielhandbuch<br />
57
Übersicht<br />
Übersicht<br />
Seite<br />
Vorwort 66<br />
Abschnitt 1. Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein 67<br />
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs 71<br />
Abschnitt 3. Durchführung von Wettspielen 81<br />
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung 95<br />
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung 106<br />
Abschnitt 6. Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen 120<br />
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r 123<br />
Abschnitt 8. Platzerlaubnis (PE) 129<br />
Abschnitt 9. Erläuterungen zum DGV-Vorgabensystem 131<br />
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen 163<br />
Abschnitt 11. DGV-Intranet und Spielbetrieb 173<br />
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung 175<br />
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für <strong>de</strong>n<br />
Wettspielbetrieb und die Ausrichtung von Verbandswettspielen 189<br />
Abschnitt 14 Verschie<strong>de</strong>nes 203<br />
Stichwortregister 207<br />
59
Inhalt<br />
Inhalt<br />
Seite<br />
Vorwort 66<br />
Abschnitt 1.<br />
Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
1.1 Spielführer 67<br />
1.2 Spielausschuss 67<br />
1.3 Spielleitung 67<br />
1.4 Leiter von Golfgruppen 67<br />
1.5 Regelkundige Personen 68<br />
1.6 Vorgabenausschuss 68<br />
1.7 Hilfsmittel und Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> 68<br />
Abschnitt 2.<br />
Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
2.1 Spielleitung/Spielausschuss 71<br />
2.2 Allgemeine Aufgaben 71<br />
2.2.1 Regelentscheidungen 71<br />
2.2.2 Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz 72<br />
2.2.3 Zählkarte und Vorgabenverwaltung 73<br />
2.2.4 Erstellen von Platzregeln 73<br />
2.2.4.1 Zusammenhang von Platz- und Golfregeln 73<br />
2.2.4.2 Abän<strong>de</strong>rung von Golfregeln durch Platzregeln 73<br />
2.2.4.3 Auslegung von Platzregeln 73<br />
2.2.5 Erstellen von allgemeinen Spielordnungen, Wettspielordnungen<br />
und Jahresspielplan 73<br />
2.2.5.1 Allgemeine Spielordnung 74<br />
2.2.5.2 Wettspielordnung (Rahmenausschreibung) 74<br />
2.2.5.3 Jahresspielplan 79<br />
Abschnitt 3.<br />
Durchführung von Wettspielen<br />
3.1 Spielleitung 81<br />
3.2 Aufgaben <strong>de</strong>r Spielleitung 82<br />
3.2.1 Vor <strong>de</strong>m Wettspiel 82<br />
3.2.1.1 Ausschreibung 82<br />
3.2.1.2 Nachprüfen <strong>de</strong>r Meldungen/Erstellen <strong>de</strong>r Startliste/Festlegen<br />
<strong>de</strong>r Abspielzeiten und Zähler 83<br />
3.2.1.3 Vorbereitung <strong>de</strong>r Zählkarten 84<br />
3.2.1.4 Platzvorbereitung und -kontrolle 84<br />
3.2.1.5<br />
60<br />
Platzregeln 89
Inhalt<br />
3.2.1.6 Einteilung und Einweisung von Funktionspersonal 89<br />
3.2.1.7 Sonstiges 89<br />
3.2.1.7.1 Preise, Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise 89<br />
3.2.1.7.2 Son<strong>de</strong>rwertungen, Son<strong>de</strong>rpreise 90<br />
3.2.1.7.3 Abwicklung auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern 90<br />
3.2.1.7.4 Platzsperre 91<br />
3.2.1.5.5 Auslosung von k.o.-Wettspielen 91<br />
3.2.2 Während <strong>de</strong>s und nach <strong>de</strong>m Wettspiel 91<br />
3.2.2.1 Regelentscheidungen 91<br />
3.2.2.2 Bespielbarkeit <strong>de</strong>s Platzes 93<br />
3.2.2.3 Auswertung, Feststellung und Bekanntgabe von Ergebnissen 93<br />
3.2.2.4 Qualifikationswettspiele 94<br />
3.2.2.5 Vorgabenän<strong>de</strong>rung bei unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Wettspielen 94<br />
Abschnitt 4.<br />
Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
4.1 Spielformen 95<br />
4.1.1 Einzel bzw. Zweier 95<br />
4.1.1.1 Zählspiele 95<br />
4.1.1.1.1 Zählspiel-Einzel gemäß Regel 3-1. 95<br />
4.1.1.1.2 Einzel gegen Par gemäß Regel 32-1.a 95<br />
4.1.1.1.3 Einzel nach Stableford gemäß Regel 32-1.b 95<br />
4.1.1.1.4 Auswahlspiel (Eclectic) lochweise 95<br />
4.1.1.1.5 Lochspiele, Regel 2 96<br />
4.1.2 Dreier- und Dreiball-Spiele 96<br />
4.1.2.1 Nach Zählspielregeln 96<br />
4.1.2.1.1 Dreier gemäß Regel 29-1. und 3. 96<br />
4.1.2.1.2 Dreiball mit Punktwertung 97<br />
4.1.2.2 Nach Lochspielregeln 97<br />
4.1.2.2.1 Dreier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29 97<br />
4.1.2.2.2 Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“<br />
und Regel 30 97<br />
4.1.3 Vierer 97<br />
4.1.3.1 Zählspiele 97<br />
4.1.3.1.1 Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1. und 3. 97<br />
4.1.3.1.2 Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag 97<br />
4.1.3.1.3 Chapman-Zählspiel 98<br />
4.1.3.1.4 Vierer gegen Par gemäß Regeln 29-1. und 3. und 32 98<br />
4.1.3.1.5 Vierer nach Stableford gemäß Regeln 29-1. und 3. und 32 98<br />
4.1.3.1.6 Vierer mit Auswahltreibschlag nach Stableford 98<br />
4.1.3.1.7 Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31 98<br />
4.1.3.1.8 Vierball nach Stableford 99<br />
4.1.3.1.9 Aggregat-Zählspiel 99<br />
4.1.3.1.10 Aggregat-Stableford 99<br />
61
Inhalt<br />
4.1.3.1.11 Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit Punktwertung 99<br />
4.1.3.1.12 Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit Punktwertung 99<br />
4.1.3.2 Lochspiele 100<br />
4.1.3.2.1 Vierer gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29-2. 100<br />
4.1.3.2.2 Vierer-Lochspiel mit Auswahltreibschlag 100<br />
4.1.3.2.3 Bestball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
4.1.3.2.4 Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
4.2 Vorgabenzuteilung 101<br />
4.2.1 Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong> 101<br />
4.2.2 Spielvorgabe auf die Löcher verteilt 101<br />
4.2.3 Spielvorgabe pro Partner für die Run<strong>de</strong> 101<br />
4.2.4 Spielvorgabe <strong>de</strong>r Partner je für sich auf die Löcher verteilt 101<br />
4.2.5 Ganzer, 1/2 und 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds 101<br />
4.2.6 Ganze und 3/4 Restvorgaben auf die Löcher verteilt 101<br />
4.2.7 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für die Run<strong>de</strong> 102<br />
4.2.8 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben auf die Löcher verteilt 102<br />
4.3 Vorgabenverteilung 102<br />
Abschnitt 5.<br />
Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1 Inhalt von Ausschreibungen 106<br />
5.1.1 Bezeichnung und Spielform <strong>de</strong>s Wettspiels 106<br />
5.1.2 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen 107<br />
5.1.3 Art <strong>de</strong>r Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit 107<br />
5.1.4 Teilnehmer und Spielvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer 108<br />
5.1.5 Höchst- und Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer 109<br />
5.1.6 Ort, Termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels 109<br />
5.1.7 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art und Ort <strong>de</strong>r Meldung 109<br />
5.1.8 Nenngeld 110<br />
5.1.9 Preise, Wertung 111<br />
5.1.10 Stechen 113<br />
5.1.10.1 Stechen im Zählspiel 113<br />
5.1.10.2 Stechen im Lochspiel 114<br />
5.1.11 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen 115<br />
5.1.11.1 Auslosung 115<br />
5.1.11.2 Setzen 116<br />
5.1.12 Qualifikation 116<br />
5.1.13 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung 116<br />
5.1.14 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte 117<br />
5.1.15 Spielleitung 117<br />
5.1.16 Hinweis auf Wettspielordnung/Rahmenausschreibung 117<br />
5.2 Musterausschreibung 118<br />
62
Inhalt<br />
Abschnitt 6.<br />
Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
6.1 Zusammenhang von Platz- und Golfregeln 120<br />
6.2 Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen 120<br />
6.2.1 Bezeichnen von Aus 120<br />
6.2.2 Bezeichnen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />
und Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung 121<br />
6.2.3 Abschlagsmarkierungen 122<br />
Abschnitt 7.<br />
Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
7.1 Platzrichter 123<br />
7.1.1 Aufgaben und Verhalten <strong>de</strong>s Platzrichters 123<br />
7.1.2 Ausstattung und Ausrüstung <strong>de</strong>s Platzrichters 124<br />
7.1.3 Hauptaufgaben <strong>de</strong>s Platzrichters 125<br />
7.1.3.1 Vorbereitung 125<br />
7.1.3.2 Im Amt 125<br />
7.1.3.3 Regelentscheidungen 125<br />
7.1.3.4 Erleichterungsverfahren 126<br />
7.2 Beobachter 126<br />
7.3 Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r 127<br />
7.3.1 Lochspiel 127<br />
7.3.2 Zählspiel 127<br />
Abschnitt 8.<br />
Platzerlaubnis (PE)<br />
8.1 Allgemeines 129<br />
8.2 Min<strong>de</strong>stinhalt einer PE-Regelung 129<br />
8.3 PE-Regelung für Kin<strong>de</strong>r 130<br />
Abschnitt 9.<br />
Erläuterungen zum DGV-Vorgabensystem<br />
9.1 Grundlagen und Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems 131<br />
9.2 Definitionen 132<br />
9.3 Vermessung 135<br />
9.4 Platzbewertung (Course Rating) 135<br />
9.5 Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz und<br />
falsche Platzregeln 136<br />
9.6 Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz 136<br />
9.7 Abschläge 136<br />
9.8 Die Berechnung <strong>de</strong>s Par 137<br />
9.9 Besserlegen 143<br />
9.10 Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV 143<br />
9.11 Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV 143<br />
63
Inhalt<br />
9.12 Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins 144<br />
9.13 Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses im Verein 144<br />
9.14 Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers 145<br />
9.15 Vorgabenwirksame Ergebnisse 146<br />
9.16 Extra Day Scores 148<br />
9.17 DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe 150<br />
9.18 Vorgabenberechnung nach Stableford 150<br />
9.19 Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw.<br />
einer Clubvorgabe 151<br />
9.20 Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben und<br />
Clubvorgaben) 152<br />
9.21 Verlust und Sperrung von DGV-Vorgaben 153<br />
9.22 Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe 153<br />
9.23 Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgaben durch<br />
<strong>de</strong>n Vorgabenausschuss 153<br />
9.24 Regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben 154<br />
9.25 Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
(Golfplatz und Course Rating) 154<br />
Abschnitt 10.<br />
Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen 163<br />
10.1 Messpunkt 164<br />
10.2 Messverfahren und Protokollierung 164<br />
10.3 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung 164<br />
10.4 Erklärungen 166<br />
10.5 Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte an <strong>de</strong>n Abschlägen 167<br />
10.6 Vermarkungsplatten (Messpunkte) 168<br />
10.7 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung 169<br />
10.8 Golfplatz-Vermessungsprotokoll 170<br />
Abschnitt 11.<br />
DGV-Intranet und Spielbetrieb 173<br />
Abschnitt 12.<br />
Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung 175<br />
12.1 Blin<strong>de</strong> Golfspieler 176<br />
12.2 Golfspieler mit Amputationen 177<br />
12.3 Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen 178<br />
12.4 Golfspieler im Rollstuhl 181<br />
12.5 Golfspieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung 185<br />
12.6 Verschie<strong>de</strong>nes 186<br />
64
Inhalt<br />
Abschnitt 13.<br />
Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für <strong>de</strong>n<br />
Wettspielbetrieb und vor <strong>de</strong>r Ausrichtung von Verbandswettspielen<br />
13.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb 189<br />
13.2 Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage 197<br />
13.3 Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen 198<br />
13.4 Fahnenpositionen 200<br />
Abschnitt 14.<br />
Verschie<strong>de</strong>nes<br />
14.1 Altersklassen 203<br />
14.2 As (Hole-in-one) 203<br />
14.3 Platzrekord 203<br />
14.4 Regelanfragen 203<br />
14.5 Grafische Darstellung eines k.o.-Lochspiels (bei 64er-Feld) 205<br />
Stichwortregister 207<br />
65
Vorwort<br />
Vorwort<br />
In <strong>de</strong>n Verbandsordnungen <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s zum Spielbetrieb sind alle für DGV-<br />
Mitgliedsvereine verbindlichen Bestimmungen zur ordnungsgemäßen Abwicklung <strong>de</strong>s Spielbetriebs<br />
im Verein enthalten. Hierbei han<strong>de</strong>lt es sich um die Offiziellen Golfregeln (einschl.<br />
Amateurstatut), das DGV-Vorgabensystem und das Ligastatut. Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r DGV-<br />
Mitgliedsvereine, <strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s (DGV) und <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> (LGV) in<br />
Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Abwicklung <strong>de</strong>s Spielbetriebs ergeben sich aufgrund dieser Verbandsordnungen.<br />
Im Gegensatz dazu ist das hier vorliegen<strong>de</strong> Spiel- und Wettspielhandbuch (SWSH) zur weiteren<br />
Unterstützung <strong>de</strong>s Vereins und seiner Verantwortlichen gedacht und enthält viele Hinweise,<br />
Vorschläge und Empfehlungen, die für eine sachgerechte Organisation und Durchführung <strong>de</strong>s<br />
Spielbetriebs im Verein unentbehrlich sind. Das Spiel- und Wettspielhandbuch soll dabei in<br />
erster Linie als Wegweiser dienen. Hinweise, Vorschläge und Empfehlungen basieren auf<br />
langjähriger Erfahrung aller an <strong>de</strong>r Entstehung dieses Buches Beteiligten.<br />
Wer<strong>de</strong>n zu einem Thema mehrere Lösungsvorschläge unterbreitet, so ist stets sorgfältig<br />
zu prüfen, welcher Vorschlag <strong>de</strong>n individuellen Bedürfnissen und <strong>de</strong>n Prinzipien eines<br />
fairen und sportlichen Miteinan<strong>de</strong>rs am ehesten gerecht wird. In vielen Fällen spricht <strong>de</strong>r<br />
Deutsche Golf Verband Empfehlungen aus. Diese Empfehlungen sind im Text blau hinterlegt<br />
und damit leicht erkennbar. Um einen an sportlichen Grundsätzen und <strong>de</strong>n Zielen <strong>de</strong>s<br />
Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s ausgerichteten Spielbetrieb zu gewährleisten, legt <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Golf Verband allen Mitgliedsvereinen nahe, wo möglich, <strong>de</strong>n Empfehlungen zu folgen. Damit<br />
wird zu<strong>de</strong>m die Einheitlichkeit <strong>de</strong>s Spielbetriebs in allen Mitgliedsvereinen geför<strong>de</strong>rt.<br />
Dieses Buch kann zukünftig nur dann praxisnah fortgeschrieben wer<strong>de</strong>n, wenn <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Golf Verband Anregungen, Hinweise und Tipps aus <strong>de</strong>m Kreise seiner Mitgliedsvereine erhält.<br />
Auch Verbesserungsvorschläge sind willkommen.<br />
66
Abschnitt 1. Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
Abschnitt 1.<br />
Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
Um einen ordnungsgemäßen Spielbetrieb im Verein zu gewährleisten, empfiehlt es sich, eine<br />
Reihe organisatorischer und materieller Voraussetzungen zu schaffen. Die Golfregeln und das<br />
DGV-Vorgabensystem legen darüber hinaus bestimmte Organisationsstrukturen verbindlich<br />
fest. Im Einzelnen gilt:<br />
1.1 Spielführer<br />
We<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Golfregeln noch im DGV-Vorgabensystem wird <strong>de</strong>r „Spielführer“ erwähnt. Gleichwohl<br />
ist ein Spielführer (o<strong>de</strong>r Sportwart) in je<strong>de</strong>m Verein, in <strong>de</strong>r Regel als Vorstandsmitglied,<br />
mit Organisation und Durchführung <strong>de</strong>s Spielbetriebs betraut. Er vertritt üblicherweise die<br />
sportlichen Belange im Vorstand und ist regelmäßig Vorsitzen<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Spielausschusses.<br />
Soweit Rechte und Pflichten in <strong>de</strong>n Golfregeln bzw. im DGV-Vorgabensystem nie<strong>de</strong>rgelegt sind,<br />
kann diese jedoch niemals <strong>de</strong>r Spielführer allein ausüben, son<strong>de</strong>rn auch er nur als Teil <strong>de</strong>s<br />
Spielausschusses, einer Spielleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses.<br />
1.2 Spielausschuss<br />
Auch <strong>de</strong>r Begriff <strong>de</strong>s „Spielausschusses“ wird in <strong>de</strong>n Regularien nicht verwen<strong>de</strong>t. In <strong>de</strong>r Regel<br />
bil<strong>de</strong>n Vereine einen Spielausschuss, um <strong>de</strong>n Spielführer in <strong>de</strong>r Ausübung seines Amtes zu<br />
unterstützen und die mannigfaltigen Aufgaben auf mehrere Schultern zu verteilen. Die Besetzung<br />
kann z.B. durch Personen nach Ziffer 1.1, 1.4 und 1.5 erfolgen. Trifft ein Verein keine<br />
geson<strong>de</strong>rte Regelung, wird man davon ausgehen können, dass <strong>de</strong>r Spielausschuss gleichzeitig<br />
„Spielleitung“ im Sinne <strong>de</strong>r Golfregeln für die Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
während <strong>de</strong>r Saison ist. Nach <strong>de</strong>n Golfregeln (siehe Erklärung „Spielleitung“) ist nämlich<br />
außerhalb von Wettspielen „... <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Platz verantwortliche Ausschuss ...“ Spielleitung im<br />
Sinne <strong>de</strong>r Regeln. Tauchen also im Rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs (Privatrun<strong>de</strong>n)<br />
bspw. Regelfragen auf, so entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Spielausschuss als Spielleitung.<br />
1.3 Spielleitung<br />
Neben <strong>de</strong>r Spielleitung für <strong>de</strong>n allgemeinen Spielbetrieb (Spielausschuss; siehe Ziffer 1.2) ist<br />
nach <strong>de</strong>n Golfregeln (siehe Erklärung „Spielleitung“) bei Wettspielen ein verantwortlicher Ausschuss<br />
einzusetzen, <strong>de</strong>r ebenfalls „Spielleitung“ (o<strong>de</strong>r „Wettspielleitung“) genannt wird. Einzelheiten<br />
zur Spielleitung eines Wettspiels sind Regel 33 <strong>de</strong>r Golfregeln und Abschnitt 3. dieses<br />
Spiel- und Wettspielhandbuchs zu entnehmen.<br />
1.4 Leiter von Golfgruppen<br />
In <strong>de</strong>r Praxis zeigt sich, dass einzelne Gruppen im Verein (z. B. Damen, Herren, Jugendliche,<br />
Seniorinnen und Senioren) eine gewisse Anzahl von Privatrun<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r Wettspielen ausschließlich<br />
innerhalb ihrer Gruppe spielen möchten. Aufgrund <strong>de</strong>ssen hat es sich in vielen<br />
Vereinen eingebürgert, dass jeweils eine dieser Gruppen an einem bestimmten (Wochen-) Tag<br />
67
Abschnitt 1. Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
für die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r jeweiligen Gruppe Privatrun<strong>de</strong>n und/o<strong>de</strong>r Wettspiele organisiert<br />
(z. B. „Di Da-Go“ = dienstags Damengolf). Diese Golfgruppen wer<strong>de</strong>n regelmäßig ehrenamtlich<br />
von einem Mitglied <strong>de</strong>s Vereins geleitet (häufig „Ladies Captain“ o<strong>de</strong>r „Mens<br />
Captain“ genannt). Ob solche Golfgruppen im Vereinsgefüge eine eigenständige Be<strong>de</strong>utung<br />
(evtl. mit eigener „Budgetverantwortung“, aber innerhalb <strong>de</strong>r offiziellen Vereinsbuchführung)<br />
erhalten sollen o<strong>de</strong>r nur als unselbständige Abteilung (ohne eigene Entscheidungsbefugnis)<br />
geführt wer<strong>de</strong>n, obliegt <strong>de</strong>r Satzungsgestaltung bzw. Entscheidung <strong>de</strong>s<br />
Vorstands.<br />
1.5 Regelkundige Personen<br />
Für wichtige Vereinswettspiele (z. B. Clubmeisterschaften o<strong>de</strong>r offene Wettspiele) bzw. bei <strong>de</strong>r<br />
Ausrichtung von Verbandswettspielen, empfiehlt es sich, weitere regelkundige Personen bei<br />
Organisation und Durchführung <strong>de</strong>s Wettspielbetriebs einzusetzen. Dazu können Platzrichter<br />
und Beobachter gehören (siehe Abschnitt 7). Daneben können Starter, die die Teilnehmer<br />
rechtzeitig auf die Run<strong>de</strong> schicken, eingesetzt wer<strong>de</strong>n und Vorcaddies, die an unübersichtlichen<br />
Platzabschnitten (z. B. bei <strong>de</strong>r Ballsuche) weiterhelfen. Auch sogenannte „Marshalls“,<br />
die auf <strong>de</strong>m Platz für einen ungestörten, zügigen Wettspielablauf sorgen und sog. „Scorer“,<br />
die die Ergebnisse auswerten und bekanntgeben, können hilfreich sein. Damit im Verein,<br />
unabhängig von Amtszeiten <strong>de</strong>r Vorstandsmitglie<strong>de</strong>r, ein kompetenter Ansprechpartner für<br />
alle Regelfragen existiert, empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, einen Regelbeauftragten zu benennen. Das<br />
Regelwerk ist für die meisten Mitglie<strong>de</strong>r zu umfangreich, als dass man sich damit intensiv<br />
beschäftigt. Aufgabe eines Regelbeauftragten könnte es bspw. sein, Regelschulungen für Mitglie<strong>de</strong>r<br />
durchzuführen, die Entwicklung <strong>de</strong>r Golfregeln zu beobachten und als Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Spielausschusses beson<strong>de</strong>rs in die Systematik <strong>de</strong>r Regeln und Entscheidungen („Decisions“)<br />
eingearbeitet zu sein.<br />
1.6 Vorgabenausschuss<br />
Nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem muss ein Verein einen Vorgabenausschuss einsetzen. Er hat<br />
die in Ziffer 14. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems bestimmten Rechte und Pflichten. Ob er seine<br />
Befugnisse nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem autonom ausübt o<strong>de</strong>r die Letztverantwortung <strong>de</strong>m<br />
Vorstand zukommt, entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Verein. Bei <strong>de</strong>r Besetzung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses ist<br />
es durchaus nicht unüblich, die gleichen Personen zu benennen, die auch <strong>de</strong>m Spielausschuss<br />
angehören. Sinnvoll erscheint jedoch, Personeni<strong>de</strong>ntität möglichst zu vermei<strong>de</strong>n. Der Vorgabenausschuss<br />
sollte aus min<strong>de</strong>stens drei Personen bestehen.<br />
1.7 Hilfsmittel und Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />
Zur ordnungsgemäßen Abwicklung <strong>de</strong>s Spielbetriebs und zur sachgerechten Ausstattung <strong>de</strong>r<br />
Spielleitungen und ihrer Helfer wer<strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>ne Hilfsmittel und Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong><br />
benötigt:<br />
• Golfregeln (mit Amateurstatut), enthalten im Regelbuch <strong>de</strong>s DGV.<br />
• Decisions on the Rules of Golf. Diese wer<strong>de</strong>n vom Royal and Ancient Golf Club of St.Andrews<br />
(R & A) alle zwei Jahre überarbeitet. Neben <strong>de</strong>r englischen Originalfassung<br />
68
Abschnitt 1. Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
erscheint eine autorisierte <strong>de</strong>utsche Übersetzung <strong>de</strong>s DGV („DECISIONS – Entscheidungen<br />
zu <strong>de</strong>n Golfregeln“). Hier wer<strong>de</strong>n alle in <strong>de</strong>n Golfregeln verbliebenen Zweifelsfälle<br />
und die dazugehörigen verbindlichen Entscheidungen <strong>de</strong>s R & A sowie <strong>de</strong>r USGA<br />
(United States Golf Association) veröffentlicht. Deshalb ist diese Sammlung eine große<br />
Hilfe bei Regelfragen. Bei Entscheidungen eines Platzrichters o<strong>de</strong>r einer Spielleitung<br />
sollten die „Decisions“ angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
• DGV-Vorgabensystem.<br />
• Spiel- und Wettspielhandbuch (SWSH) <strong>de</strong>s DGV.<br />
• Broschüre „DGV-Wettspiele“ <strong>de</strong>s aktuellen Jahrgangs und die entsprechen<strong>de</strong> Publikation<br />
<strong>de</strong>s jeweiligen LGV. Hier fin<strong>de</strong>n sich alle Ausschreibungen und Spielbedingungen für<br />
Verbandwettspiele, zu <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Verein o<strong>de</strong>r seine Mitglie<strong>de</strong>r mel<strong>de</strong>n können.<br />
• DGV-Course- und -Slope-Rating-Liste aller <strong>de</strong>utschen Golfclubs.<br />
• Kennzeichnungsmaterial:<br />
– Rote, gelbe, blaue und weiße Kennzeichnungspfosten, sofern (seitliche) Wasserhin<strong>de</strong>rnisse,<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ und/o<strong>de</strong>r „Aus“ auf <strong>de</strong>m Platz zu kennzeichnen<br />
sind. Sollte die zuständige Behör<strong>de</strong> einen Teil <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s zum<br />
„geschützten Biotop“ erklärt haben, wer<strong>de</strong>n die entsprechen<strong>de</strong>n Kennzeichnungspfähle<br />
mit einem grünen Top versehen.<br />
– Rote, gelbe und weiße Farbe, falls man zur Kennzeichnung von (seitlichen) Wasserhin<strong>de</strong>rnissen,<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“, Dropping-Zonen und/o<strong>de</strong>r „Aus“ nicht<br />
(nur) mit Pfosten auskommt. Es gibt pflanzenverträgliche, umweltfreundliche<br />
Sprühfarben, die mit <strong>de</strong>m Gras herauswachsen und schließlich irgendwann mit<br />
abgemäht wer<strong>de</strong>n.<br />
– Reserve-Abschlagsmarkierungen.<br />
– Reserve-Locheinsätze.<br />
– Reserveflaggen.<br />
– Warngerät für Spielunterbrechung bzw. –abbruch (z.B. ein Signalhorn).<br />
Folgen<strong>de</strong> zusätzliche Ausstattung kann eine weitere Hilfe sein:<br />
• Messgeräte, wie Bandmaß, Stoppuhr, Stimpmeter zum Messen <strong>de</strong>r Grüngeschwindigkeit.<br />
• Funksprechgeräte in <strong>de</strong>r erfor<strong>de</strong>rlichen Anzahl <strong>de</strong>r eingesetzten Helfer.<br />
• Fahrzeuge (Golf-Carts) für Spielleitung und/o<strong>de</strong>r Platzrichter, ggf. entsprechend gekennzeichnet<br />
(„Regeln“).<br />
• Squeezes o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Geräte (Schlauch, Gummiabziehleisten o. ä.), um ein durchnässtes<br />
Grün von zeitweiligem Wasser zu befreien.<br />
• Liste <strong>de</strong>r zugelassenen Golfbälle (List of Conforming Golf Balls <strong>de</strong>s R & A), falls man in<br />
<strong>de</strong>r Ausschreibung von ihr Gebrauch machen will.<br />
69
Abschnitt 1. Organisation <strong>de</strong>s Spielbetriebs im Verein<br />
• Telefonnummer vom Erste-Hilfe-Notdienst.<br />
• Erste-Hilfe-Koffer.<br />
• Publikationen über Spielformen (im gut sortierten Buchhan<strong>de</strong>l), die in <strong>de</strong>n Regularien<br />
nicht erwähnt sind, die aber im Rahmen eines Spielbetriebes zur Auflockerung und<br />
Abwechslung beitragen.<br />
• Wettspiel-Checkliste, auf <strong>de</strong>r alle relevanten Punkte zum Ablauf eines Wettspiels aufgeführt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
70
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
Abschnitt 2.<br />
Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
2.1 Spielleitung/Spielausschuss<br />
Nicht nur bei Wettspielen, son<strong>de</strong>rn auch im Rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs während<br />
<strong>de</strong>r Saison muss es nach <strong>de</strong>n Golfregeln im Verein eine Spielleitung geben. Aus Erklärung<br />
„Spielleitung“ in Abschnitt I <strong>de</strong>r Golfregeln ergibt sich, dass Spielleitung, soweit es sich nicht<br />
um Wettspiele han<strong>de</strong>lt, <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Platz verantwortliche Ausschuss ist. Hierbei dürfte es sich<br />
regelmäßig um <strong>de</strong>n „Spielausschuss“ im Verein (Abschnitt 1., Ziffer 1.2) han<strong>de</strong>ln.<br />
Dieser Ausschuss soll aus min<strong>de</strong>stens drei Personen bestehen, um bei Zweifelsfällen Mehrheitsentscheidungen<br />
zu ermöglichen (für vorgabenwirksame Wettspiele und Extra Day Scores<br />
ergibt sich dies bereits zwingend aus Anhang G <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s<br />
Ausschusses müssen nicht unbedingt bereits ein Ehrenamt im Verein beklei<strong>de</strong>n. Für die Besetzung<br />
<strong>de</strong>s Spielausschusses wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Personen empfohlen: - Spielführer, - Mitglied <strong>de</strong>s<br />
Vorgabenausschusses, - Jugendwart, - Mannschaftskapitän, - Leiterin/Leiter <strong>de</strong>s Damen-<br />
/Herrengolf, - Leiterin/Leiter <strong>de</strong>s Seniorinnen-/Seniorengolf. Einzelne Aufgabenbereiche können<br />
Teilen <strong>de</strong>s Ausschusses zugewiesen wer<strong>de</strong>n (bspw. Erstellen einer Rahmenausschreibung,<br />
Jahresspielplan).<br />
2.2 Allgemeine Aufgaben<br />
Die Aufgaben <strong>de</strong>s für <strong>de</strong>n Spielbetrieb verantwortlichen Ausschusses als Spielleitung ergeben<br />
sich aus <strong>de</strong>n Golfregeln (siehe auch Stichwort „Spielleitung“ <strong>de</strong>s Systematischen Registers<br />
und <strong>de</strong>s Anhangs <strong>de</strong>r Golfregeln). Die Spielleitung darf Platzregeln für außergewöhnliche<br />
Umstän<strong>de</strong> erlassen (siehe Regel 33-8. <strong>de</strong>r Golfregeln) Die Spielleitung kann zu<strong>de</strong>m eine allgemeine<br />
Spielordnung (Rahmenausschreibung) erstellen, die allgemeine Regelungen zum<br />
Spielbetrieb enthält (siehe Ziffer 2.2.5.1). Die Spielleitung kann eine Wettspielordnung, also allgemeine<br />
Regelungen, die für alle Wettspiele gelten, erstellen (siehe Ziffer 2.2.5.2).<br />
2.2.1 Regelentscheidungen<br />
Der für <strong>de</strong>n Spielbetrieb verantwortliche Ausschuss entschei<strong>de</strong>t als Spielleitung in Privatspielen<br />
(einschließlich Extra Day Scores). Dadurch ist sichergestellt, dass immer dann, wenn<br />
nach Golfregeln gespielt wird (also auch außerhalb von Wettspielen), Regelentscheidungen<br />
getroffen und Auskünfte gegeben wer<strong>de</strong>n können. Die für ein einzelnes Wettspiel verantwortliche<br />
Spielleitung hingegen (vgl. Abschnitt 3.) entschei<strong>de</strong>t im Rahmen <strong>de</strong>s betroffenen Wettspiels.<br />
Je<strong>de</strong>r Spieler hat Anspruch auf Entscheidung, sofern das Spiel nach <strong>de</strong>n Golfregeln ausgetragen<br />
wird. Ist kein Mitglied <strong>de</strong>s Spielausschusses anwesend, sind die jeweils ohne erheblichen<br />
Verzug erreichbaren Ausschussmitglie<strong>de</strong>r verantwortlich.<br />
Gelangt die Spielleitung nicht zu einer Entscheidung, so muss sie die Entscheidung <strong>de</strong>m DGV<br />
übertragen. In diesem Fall ist nach Regel 34-3. <strong>de</strong>r Golfregeln eine Entscheidung schriftlich bei<br />
71
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
<strong>de</strong>r Geschäftsstelle <strong>de</strong>s DGV zu beantragen. Auch das Vortragsrecht <strong>de</strong>r von Regelentscheidungen<br />
betroffenen Spieler beim DGV ist in Regel 34-3. geregelt.<br />
Nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n Streit- und Zweifelsfälle sind bereits vom Royal and Ancient Golf<br />
Club of St. Andrews (R & A) entschie<strong>de</strong>n und in die „Decisions on the Rules of Golf“ aufgenommen<br />
wor<strong>de</strong>n. Zur Vermeidung von Fehlentscheidungen empfiehlt <strong>de</strong>r DGV allen Spielleitungen<br />
dringend, die aktuellen „Decisions“ ständig bereitzuhalten und in allen Zweifelsfällen<br />
anzuwen<strong>de</strong>n. Der DGV hat die Decisions in die <strong>de</strong>utsche Sprache übersetzt. Sie sind unter <strong>de</strong>m<br />
Titel „DECISIONS - Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ bei <strong>de</strong>r E.Albrecht Verlags-KG, Gräfelfing,<br />
in Pro Shops o<strong>de</strong>r im gut sortierten Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich. Es erscheint unverzichtbar,<br />
dass Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r und Platzrichter in die Systematik <strong>de</strong>r „Decisions“ eingearbeitet<br />
sind. Hierzu empfehlen sich insbeson<strong>de</strong>re die Platzrichter- und Spielführerseminare <strong>de</strong>r LGV.<br />
2.2.2 Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz<br />
Das Vorrecht auf <strong>de</strong>m Golfplatz ist als Bestandteil <strong>de</strong>r „Etikette“ in Abschnitt I <strong>de</strong>r Golfregeln<br />
geregelt. Sofern nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, sollten Zweiball-Spiele <strong>de</strong>n Anspruch haben, dass<br />
ihnen unaufgefor<strong>de</strong>rt Gelegenheit gegeben wird, je<strong>de</strong>s Dreiball- o<strong>de</strong>r Vierballspiel zu überholen.Aus<br />
<strong>de</strong>r Formulierung „Sofern nicht an<strong>de</strong>rs bestimmt, …“ folgt, dass die Spielleitung eine<br />
an<strong>de</strong>re Regelung treffen kann.<br />
Macht die Spielleitung von diesem Recht Gebrauch, so soll die Regelung vollständig und ein<strong>de</strong>utig<br />
sein.<br />
Insbeson<strong>de</strong>re an Wochenen<strong>de</strong>n und bei großem Andrang kann durch eine Regelung, wonach<br />
möglichst Vierball-Spiele gespielt wer<strong>de</strong>n sollen, die Kapazität <strong>de</strong>r Golfanlage bestmöglich<br />
genutzt wer<strong>de</strong>n. In diesem Fall empfiehlt es sich auch zu regeln, dass Dreiball- und Zweiball-<br />
Spiele ihr Durchspielrecht bei Vierball-Spielen verlieren, sofern durch die Vierball-Spiele<br />
Anschluss an die vor<strong>de</strong>re Spielergruppe gehalten wird.Trotz<strong>de</strong>m sollen die Vorgaben <strong>de</strong>r Golfetikette<br />
über Spieltempo und Positionen auf <strong>de</strong>m Platz beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Einzelspieler haben kein Durchspielrecht und sollten je<strong>de</strong>s an<strong>de</strong>re Spiel, das über die volle<br />
Run<strong>de</strong> geht, überholen lassen.<br />
Je<strong>de</strong>s Spiel über die volle Run<strong>de</strong> hat <strong>de</strong>n Anspruch, dass ihm unaufgefor<strong>de</strong>rt Gelegenheit<br />
gegeben wird, je<strong>de</strong>s Spiel über eine unterbrochene Run<strong>de</strong> zu überholen. Kommt aufgrund <strong>de</strong>s<br />
Bahnenverlaufs das Abkürzen <strong>de</strong>r regulären Golfrun<strong>de</strong> in Betracht, sollte die Spielleitung im<br />
Rahmen <strong>de</strong>r allgemeinen Spielordnung zur Zulässigkeit Stellung nehmen und bei Bedarf eine<br />
Regelung treffen. Ggf. empfiehlt es sich auch, eine Regelung zum Vorrang zwischen einem<br />
Einzelspieler auf <strong>de</strong>r vollen Run<strong>de</strong> und einer Spielergruppe auf einer abgekürzten Run<strong>de</strong> zu<br />
treffen.<br />
72
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
2.2.3 Zählkarte und Vorgabenverteilung<br />
Ausgehend von Regel 33-5. <strong>de</strong>r Golfregeln sollte <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n Spielbetrieb verantwortliche Ausschuss<br />
die für <strong>de</strong>n Platz gültigen Zählkarten erstellen und dabei die Vorgabenverteilung auf die<br />
einzelnen Löcher berücksichtigen (siehe Regel 33-4. <strong>de</strong>r Golfregeln). Einzelheiten zur Vorgabenverteilung<br />
sind in Anhang D <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und Abschnitt 4. dieses Spiel- und<br />
Wettspielhandbuchs dargestellt.<br />
2.2.4 Erstellen von Platzregeln<br />
Die Spielleitung darf Platzregeln für außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> erlassen und bekannt geben,<br />
sofern sie mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen vereinbar sind, wie sie aus <strong>de</strong>m Anhang I <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln hervorgehen (siehe Regel 33-8. <strong>de</strong>r Golfregeln). Diese gelten über ein einzelnes<br />
Wettspiel hinaus im Allgemeinen während <strong>de</strong>r Saison für <strong>de</strong>n gesamten Spielbetrieb, soweit<br />
nicht die Spielleitung im Rahmen eines Wettspiels an<strong>de</strong>re Platzregeln erlässt o<strong>de</strong>r die allgemein<br />
gelten<strong>de</strong>n Platzregeln außer Kraft setzt.<br />
Umfassen<strong>de</strong> Erläuterungen zum Erstellen von Platzregeln und ausführliche Musterplatzregeln<br />
enthält Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln. Allgemein gilt jedoch:<br />
2.2.4.1 Zusammenhang von Platz- und Golfregeln<br />
Platzregeln dienen <strong>de</strong>r Regelung von Umstän<strong>de</strong>n, die nicht durch die Golfregeln erfasst sind.<br />
Wo Platzregeln für Umstän<strong>de</strong> in Kraft sein sollten, die von <strong>de</strong>n Golfregeln erfasst wer<strong>de</strong>n, sollen<br />
sie zur Vermeidung von Miss<strong>de</strong>utungen außer Kraft gesetzt wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>m gleichen<br />
Grund sind auch Auszüge aus bzw. Zusammenfassungen von Golfregeln in Platzregeln zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
2.2.4.2 Abän<strong>de</strong>rung von Golfregeln durch Platzregeln<br />
Spielleitungen müssen beachten, dass eine Golfregel nicht durch Platzregel außer Kraft gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n darf (Regel 33-8.b. <strong>de</strong>r Golfregeln), und dass die Anwendung einer Golfregel durch<br />
Platzregel nicht ohne vorherige Zustimmung <strong>de</strong>s R & A eingeschränkt wer<strong>de</strong>n darf. Die Zustimmung<br />
ist über <strong>de</strong>n DGV einzuholen (Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln, Teil A). Die Zustimmung wird nur<br />
in beson<strong>de</strong>rs gelagerten Ausnahmefällen erteilt.<br />
2.2.4.3 Auslegung von Platzregeln<br />
Spielleitungen haben die von ihnen erlassenen Platzregeln selbst auszulegen und daraus<br />
erwachsen<strong>de</strong> Zweifelsfälle selbst zu entschei<strong>de</strong>n. Der DGV und die LGV erteilen auf Wunsch<br />
Rat zum Erlass von Platzregeln, legen sie aber nicht aus.<br />
2.2.5 Erstellen von allgemeinen Spielordnungen, Wettspielordnungen und<br />
Jahresspielplan<br />
Um einen ordnungsgemäßen Spiel- und Wettspielbetrieb sicherzustellen, sollte <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n allgemeinen<br />
Spielbetrieb verantwortliche Ausschuss (Spielausschuss) allgemein gültige Rahmenbestimmungen<br />
erstellen. Diese regeln, unabhängig vom einzelnen Wettspiel, die Grund-<br />
73
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
lagen <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielbetriebs während <strong>de</strong>r Saison im Allgemeinen. Dabei han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um die allgemeine Spielordnung (grundsätzliche Regelungen zum Spielbetrieb, wie z. B.<br />
Regelung <strong>de</strong>s Vorrechts auf <strong>de</strong>m Platz), die Wettspielordnung (allgemeine Regelungen, die für<br />
alle Wettspiele gelten, wie z. B. „Mel<strong>de</strong>schluss zwei Tage vor Wettspielbeginn“) und <strong>de</strong>n<br />
Jahresspielplan (Festlegung aller vom Verein in <strong>de</strong>r Saison geplanten Wettspiele).<br />
2.2.5.1 Allgemeine Spielordnung<br />
In einer allgemeinen Spielordnung sollten alle für einen reibungslosen Spielbetrieb auf <strong>de</strong>r Golfanlage<br />
notwendigen Rahmenbestimmungen getroffen wer<strong>de</strong>n. Dazu gehört u. a.<br />
• Spielberechtigung (wer ist zur Nutzung <strong>de</strong>r Golfanlage berechtigt/wann dürfen Gäste<br />
spielen/welche Höchstvorgabe gilt für Gäste etc.)<br />
• Platzsperre (Regelung für Platzsperre bei Wettspielen etc.)<br />
• Durchspielen (evtl. unterschiedliche Regelungen für Wochentage und Wochenen<strong>de</strong>n)<br />
• Abspielen vom 10. Abschlag (zulässig?)<br />
• Abkürzen <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> (zulässig?)<br />
• Platzpflege (evtl. auf Vorrang <strong>de</strong>r Greenkeeper an bestimmten Tagen hinweisen)<br />
• Landschaftsschutzzone (Hinweis auf mögliche Betretensverbote einer Behör<strong>de</strong> für<br />
geschützte Biotope auf <strong>de</strong>r Golfanlage)<br />
• Sicherheitshinweise (insbeson<strong>de</strong>re, wenn gefährliche Punkte auf <strong>de</strong>m Platz bekannt<br />
sind)<br />
• Hun<strong>de</strong> (zulässig?)<br />
• Benutzung von Carts (außerhalb von Wettspielen)<br />
• Bekleidung (sollen bestimmte „Bekleidungsstandards“ gelten?)<br />
• Spieltempo (hier könnten Richtzeiten angegeben wer<strong>de</strong>n)<br />
• usw.<br />
2.2.5.2 Wettspielordnung (Rahmenausschreibung)<br />
In einer Wettspielordnung bzw. Rahmenausschreibung können alle Regelungen aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, die für je<strong>de</strong>s Vereinswettspiel und/o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>n Extra Day Score gelten sollen. Durch die<br />
Bezugnahme auf diese Wettspielordnung bzw. Rahmenausschreibung in <strong>de</strong>r Einzelausschreibung<br />
eines Wettspiels (siehe Abschnitt 5.) können <strong>de</strong>ren Regelungen zum Bestandteil<br />
<strong>de</strong>r Einzelausschreibung gemacht wer<strong>de</strong>n. Dies erleichtert die Ausschreibung einzelner Wettspiele<br />
erheblich.<br />
In <strong>de</strong>r Praxis hat es sich bewährt, folgen<strong>de</strong> Regelungen bereits in einer Rahmenausschreibung<br />
zu treffen:<br />
74
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
• Verbindlichkeit von Verbandsordnungen<br />
“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln (einschließlich Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Golf Verban<strong>de</strong>s. Das Wettspiel wird nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausgerichtet.“<br />
(Siehe dazu DGV-Vorgabensystem, Anhang G.)<br />
• Spezifikation <strong>de</strong>s Balles<br />
Die Anmerkung zu Regel 5-1. <strong>de</strong>r Golfregeln erlaubt, die Auswahl <strong>de</strong>r Bälle, die Spieler<br />
benutzen dürfen, auf die Marken und Typen <strong>de</strong>r offiziellen Liste <strong>de</strong>r zugelassenen Bälle<br />
(List of Conforming Golf Balls) zu beschränken. Der Herausgeber dieser Liste, <strong>de</strong>r Royal<br />
and Ancient Golf Club of St. Andrews (R & A) empfiehlt die Anwendung dieser Liste<br />
jedoch nicht für Vereinswettspiele. Dies schon <strong>de</strong>shalb, weil gera<strong>de</strong> im Bereich <strong>de</strong>s Amateurgolfs<br />
auf unterer Ebene solange von <strong>de</strong>r Zulässigkeit je<strong>de</strong>s Golfballs ausgegangen<br />
wer<strong>de</strong>n sollte, bis ernstzunehmen<strong>de</strong> Hinweise auf eine Abweichung <strong>de</strong>r Beschaffenheit<br />
eines Golfballs von <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r Golfregeln vorliegen.<br />
Häufig wird über <strong>de</strong>n Einsatz sogenannter „X-Out“-Bälle diskutiert: Bis zum Beweis <strong>de</strong>s<br />
Gegenteils geht man zugunsten <strong>de</strong>s Spielers davon aus, dass die beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung<br />
eines solchen Balles auf bloßen Schönheitsfehlern beruht. Deshalb sind<br />
solche Bälle im Allgemeinen zugelassen, wenn nicht in <strong>de</strong>r Ausschreibung die oben<br />
erwähnte Einschränkung (Liste) gemacht wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r X-Out-Bälle explizit verboten<br />
wer<strong>de</strong>n, was nicht empfohlen wird (vgl. dazu auch Decision 5-1/4 <strong>de</strong>r „DECISIONS –<br />
Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“).<br />
• Abspielzeit<br />
Nach Regel 6-3.a. <strong>de</strong>r Golfregeln muss <strong>de</strong>r Spieler zu <strong>de</strong>r von <strong>de</strong>r Spielleitung angesetzten<br />
Zeit abspielen. Strafe für Verstoß ist die Disqualifikation. In einer Anmerkung zu<br />
Regel 6-3.a. wird <strong>de</strong>r Spielleitung jedoch das Recht eingeräumt, eine spielerfreundliche<br />
Regelung in <strong>de</strong>r Ausschreibung dahingehend zu treffen, dass ein Spieler, <strong>de</strong>r spielbereit<br />
innerhalb von 5 Minuten nach seiner Abspielzeit am Ort <strong>de</strong>s Starts eintrifft, statt mit Disqualifikation<br />
mit Lochverlust (im Lochspiel) o<strong>de</strong>r zwei Strafschlägen (im Zählspiel) bestraft<br />
wird. Sollte die Verspätung allerdings durch Umstän<strong>de</strong> verursacht sein, die es nach<br />
Regel 33-7. rechtfertigen wür<strong>de</strong>n, die Disqualifikation zu erlassen, wird auch keine<br />
an<strong>de</strong>re Strafe verhängt (Beispiele: siehe Decision 6-3a/3). Beabsichtigt die Spielleitung,<br />
in Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r Anmerkung zu verfahren, so wird für die Wettspielordnung<br />
bzw. Rahmenausschreibung <strong>de</strong>r Wortlaut aus Anhang I, Teil C, 2. <strong>de</strong>r Golfregeln empfohlen:<br />
„Trifft ein Spieler spielbereit innerhalb von fünf Minuten nach seiner Abspielzeit<br />
am Ort <strong>de</strong>s Starts ein, so wird er am ersten zu spielen<strong>de</strong>n Loch im Lochspiel mit Lochverlust,<br />
im Zählspiel mit zwei Strafschlägen bestraft, falls keine Umstän<strong>de</strong> vorlagen, die<br />
nach Regel 33-7. das Erlassen <strong>de</strong>r Disqualifikation rechtfertigen.“ Verstreichen auch die<br />
gewährten fünf Minuten, muss <strong>de</strong>r Spieler disqualifiziert wer<strong>de</strong>n.<br />
• Unangemessene Verzögerung, langsames Spiel (Regel 6-7. <strong>de</strong>r Golfregeln)<br />
In Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r Anmerkung 2 zu dieser Regel darf die Spielleitung z. B. in<br />
einer Wettspielordnung/Rahmenausschreibung Richtlinien zum Spieltempo festlegen. So<br />
legt z. B. <strong>de</strong>r DGV in <strong>de</strong>n für seine Verbandswettspiele gelten<strong>de</strong>n DGV-Wettspielbedin-<br />
75
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
gungen regelmäßig ein Verfahren zur Ermittlung unangemessener Verzögerungen bzw.<br />
langsamen Spiels fest. Hat danach eine Partie nach Auffassung <strong>de</strong>r Spielleitung ihre<br />
Position im Spielablauf verloren o<strong>de</strong>r mehr Zeit zum Spielen eines o<strong>de</strong>r mehrerer Löcher<br />
benötigt, als die jeweils von <strong>de</strong>r Spielleitung festgelegte Zeit, wer<strong>de</strong>n die Spieler<br />
ermahnt, erfolgt eine Zeitnahme und, wenn keine Besserung festgestellt wird, eine<br />
Bestrafung. Einzelheiten können <strong>de</strong>n aktuellen DGV-Wettspielbedingungen in <strong>de</strong>r Broschüre<br />
„DGV-Wettspiele“ entnommen wer<strong>de</strong>n. Dort erkennt man auch, dass sich als<br />
Richtlinie zum Spieltempo ein Zeitrahmen bewährt hat, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>m ersten Spieler 60 und<br />
<strong>de</strong>n Nachfolgen<strong>de</strong>n jeweils 45 Sekun<strong>de</strong>n Zeit gibt, nach Erreichen <strong>de</strong>s jeweiligen Balls<br />
einen Schlag auszuführen.<br />
Immer häufiger wer<strong>de</strong>n auch – computergestützt – Zeitraster eingesetzt, die Spielzeiten<br />
pro Loch vorgeben. Solche Tabellen sind beson<strong>de</strong>rs hilfreich, um schnell zu<br />
überblicken, an welchem Loch sich eine bestimmte Partie zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />
befin<strong>de</strong>t und inwieweit eine Spielergruppe im Zeitrahmen bleibt. Solche Zeitraster<br />
müssen die speziellen Gegebenheiten eines Wettspiels und <strong>de</strong>s Platzes berücksichtigen.<br />
Die Spielform, die Anzahl <strong>de</strong>r Bälle einer Partie, die erwarteten Spielfähigkeiten sind<br />
ebenso zu be<strong>de</strong>nken wie Länge und Schwierigkeiten <strong>de</strong>r Bahnen und die Länge <strong>de</strong>r<br />
Wege dazwischen. Im Allgemeinen wird sich für einen Platz ein realistischer Erfahrungswert<br />
feststellen lassen. Zu be<strong>de</strong>nken ist, dass die Kontrolle solcher Zeitrahmen nur<br />
dann effektiv durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann, wenn sich dafür Hilfspersonen (Beobachter<br />
o<strong>de</strong>r Platzrichter) zur Verfügung stellen. Dies wird bei Vereinswettspielen selten <strong>de</strong>r Fall<br />
sein.<br />
• Höchstzeiten<br />
Legt die Spielleitung gemäß Anmerkung 2 zu Regel 6-7. <strong>de</strong>r Golfregeln eine Höchstzeit<br />
zur Beendigung <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> fest, so ist zu beachten, dass damit nicht<br />
automatisch eine Sanktionsbefugnis für alle diese Höchstzeit überschreiten<strong>de</strong> Spieler<br />
einhergeht. Zum einen kann die Überschreitung <strong>de</strong>r Höchstzeit nicht von <strong>de</strong>r zu sanktionieren<strong>de</strong>n<br />
Gruppe herrühren, son<strong>de</strong>rn durch langsames Spiel vorhergehen<strong>de</strong>r Gruppen<br />
verursacht sein, zum an<strong>de</strong>ren muss auch innerhalb einer Spielergruppe unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n differenziert wer<strong>de</strong>n. So mag ein Spieler einer Spielergruppe das Spiel verzögert<br />
haben, während an<strong>de</strong>re Spieler <strong>de</strong>r Gruppe in keiner Weise zur unangemessenen<br />
Verzögerung beigetragen haben. Dies ist von <strong>de</strong>r Spielleitung zu ermitteln und,<br />
je<strong>de</strong>nfalls wenn sich Anhaltspunkte dafür ergeben, dass nur Einzelne einer Spielergruppe<br />
zur Verzögerung beigetragen haben, ist die Sanktion auf diese Personen zu<br />
beschränken.<br />
• Aussetzung <strong>de</strong>s Spiels wegen Gefahr (Anmerkung zu Regel 6-8.b. <strong>de</strong>r Golfregeln)<br />
Obwohl die Golfregeln je<strong>de</strong>m einzelnen Spieler unter an<strong>de</strong>rem erlauben, bei Blitzgefahr<br />
sein Spiel zu unterbrechen, hat doch die Spielleitung die Pflicht, ggf. ein Wettspiel offiziell<br />
für alle Teilnehmer zu unterbrechen, um je<strong>de</strong>n vor Gefahren zu schützen. Zu oft<br />
haben unvorsichtige Spieler Verletzungen erlitten o<strong>de</strong>r sind gar zu To<strong>de</strong> gekommen, weil<br />
sie für sich selbst keine Gefahr sehen wollten. Abgesehen von Gewittern sind auch<br />
76
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
an<strong>de</strong>re gefährliche Situationen vorstellbar (Orkan...), in <strong>de</strong>nen nur die offizielle Spielunterbrechung<br />
allgemeinen Schutz bietet. In Übereinstimmung mit <strong>de</strong>r Anmerkung zu<br />
Regel 6-8.b. sollte die Spielleitung zu<strong>de</strong>m festlegen, dass das Spiel unverzüglich unterbrochen<br />
wer<strong>de</strong>n muss. Einen Mustertext dazu, <strong>de</strong>r in eine Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />
aufgenommen wer<strong>de</strong>n kann, sieht Anhang I,Teil C, 4. <strong>de</strong>r Golfregeln vor.<br />
• Üben<br />
Entsprechend <strong>de</strong>r Anmerkung zu Regel 7-1.b. darf die Spielleitung in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
eines Wettspiels (und damit auch in einer Wettspielordnung/Rahmenausschreibung) das<br />
Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz an je<strong>de</strong>m Tag eines Lochwettspiels untersagen o<strong>de</strong>r das<br />
Üben auf <strong>de</strong>m Wettspielplatz bzw. Teilen <strong>de</strong>s Platzes an je<strong>de</strong>m Tag o<strong>de</strong>r zwischen Run<strong>de</strong>n<br />
eines Zählwettspiels gestatten. So kommt z. B. gelegentlich vor, dass in Ermangelung<br />
an<strong>de</strong>rer geeigneter Übungsflächen genau <strong>de</strong>finierte Teile <strong>de</strong>s Platzes zum Üben vor<br />
einem Wettspiel freigegeben wer<strong>de</strong>n. Häufig will die Spielleitung das sogenannte „Nachputten“<br />
im Zählspiel unterbin<strong>de</strong>n. Dazu heißt es in Anmerkung 2 zu Regel 7-2. <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln, dass die Spielleitung das Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten<br />
Lochs untersagen kann. Einen Mustertext für eine Regelung enthält Anhang I,Teil C,<br />
5.b. <strong>de</strong>r Golfregeln.<br />
• Belehrung bei Mannschaftswettspielen<br />
Die Anmerkung zu Regel 8 <strong>de</strong>r Golfregeln erlaubt <strong>de</strong>r Spielleitung, je eine Person benennen<br />
zu lassen, die – zusätzlich zu <strong>de</strong>n ohnehin berechtigten Personen - die Mannschaftsteilnehmer<br />
belehren darf. Das wird z. B. in <strong>de</strong>n meisten Fällen <strong>de</strong>r Non-Playing-<br />
Captain sein. Im Voraus muss <strong>de</strong>shalb feststehen, wer konkret zu Belehrung befugt ist.<br />
Einen Mustertext dazu enthält Anhang I, Teil C, 6. <strong>de</strong>r Golfregeln.<br />
• Neue Löcher<br />
Falls ein Wettspiel über eine Run<strong>de</strong> über mehr als einen Tag abgehalten wer<strong>de</strong>n muss,<br />
kann es nötig sein, an je<strong>de</strong>m einzelnen Tag die Löcher neu zu stecken. Obwohl<br />
grundsätzlich alle Teilnehmer die gleichen Bedingungen vorfin<strong>de</strong>n müssen, gibt die<br />
Anmerkung zu Regel 8 <strong>de</strong>r Golfregeln <strong>de</strong>r Spielleitung ausnahmsweise die Möglichkeit,<br />
neue Löcher zu setzen. Will sie von diesem Recht ggf. Gebrauch machen, muss sie das<br />
in <strong>de</strong>r Ausschreibung ankündigen und könnte diese Ankündigung schon in <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />
treffen. Es versteht sich von selbst, dass dann die<br />
neuen Löcher jenen vom Vortag im Schwierigkeitsgrad möglichst entsprechen sollten,<br />
um das Gesamtergebnis <strong>de</strong>s Wettspiels nicht zu verfälschen.<br />
• Verbot von motorgetriebenen Golf-Carts<br />
Wird gewünscht, dass Spieler während eines Wettspiels laufen müssen, kann bereits in<br />
eine Wettspielordnung/Rahmenausschreibung <strong>de</strong>r Mustertext aus Anhang I, Teil C<br />
„Beför<strong>de</strong>rung“ <strong>de</strong>r Golfregeln aufgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Golfregeln verbieten die Benutzung von Carts nicht. In Decision 33-1/8 <strong>de</strong>r „DECI-<br />
SIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ wird ausgeführt, dass die Nutzung eines<br />
77
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
Golf-Carts während eines Wettspiels nicht gegen die Golfregeln verstößt, solange die<br />
Ausschreibung/Wettspielbedingungen die Nutzung nicht verbieten. Will man also die<br />
Benutzung von Carts unterbin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r einschränken, hat dies in <strong>de</strong>r Ausschreibung (ggf.<br />
Wettspielordnung/Rahmenausschreibung) zu erfolgen. Dabei ist Folgen<strong>de</strong>s zu be<strong>de</strong>nken:<br />
Es macht einen Unterschied, ob die Golfrun<strong>de</strong> zu Fuß o<strong>de</strong>r per Wagen zurückgelegt wird.<br />
Hat ein Spieler mit dauern<strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung seine DGV-Stammvorgabe unter Benutzung<br />
eines Carts erspielt, so ist sie diesem Umstand allerdings angepasst. Ein Spieler mit<br />
einer kurzzeitigen Behin<strong>de</strong>rung jedoch wird im Allgemeinen eher Vorteile durch das Cart<br />
haben. Nach Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems kann <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss zwar<br />
eine Vorgabe anpassen, nicht jedoch im Voraus. Es kann also sein, dass die Erlaubnis,<br />
im Einzelfall ein Cart zu benutzen, alle an<strong>de</strong>ren Teilnehmer benachteiligt. Man sollte die<br />
Vor- und Nachteile sorgfältig abwägen, bevor man diese Frage entschei<strong>de</strong>t.<br />
Sind Carts vorhan<strong>de</strong>n, könnte <strong>de</strong>ren Verwendung bei vorgabenwirksamen Wettspielen<br />
wie folgt geregelt wer<strong>de</strong>n: „Bei körperlicher Behin<strong>de</strong>rung, die das Absolvieren <strong>de</strong>r Wettspielrun<strong>de</strong><br />
ohne Cart nicht erlaubt, ist die Benutzung gestattet. Es besteht Attestpflicht.<br />
Sonstigen Bewerbern wer<strong>de</strong>n Carts nur dann zur Verfügung gestellt, wenn alle Teilnehmer<br />
<strong>de</strong>s Wettspiels von Carts Gebrauch machen könnten.“<br />
Ungeachtet dieser Möglichkeit obliegt natürlich die Entscheidung über die Zulassung <strong>de</strong>r<br />
Benutzung von Golf-Carts auf einer Golfanlage stets <strong>de</strong>m Hausrechtsinhaber.<br />
• Entscheidung bei gleichen Ergebnissen (Stechen)<br />
Hier ist es durchaus möglich, eine generalisieren<strong>de</strong> Vorgehensweise für alle Wettspiele<br />
schon in einer Wettspielordnung/Rahmenausschreibung festzulegen. Hinweise hierzu<br />
enthält Anhang I, Teil C „Entscheidung bei gleichen Ergebnissen“ <strong>de</strong>r Golfregeln und<br />
Abschnitt 5. Ziffer 5.1.10 dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />
• Verbot von Caddies o<strong>de</strong>r Einschränkung <strong>de</strong>s Personenkreises<br />
Aufnahme fin<strong>de</strong>n in eine Wettspielordnung/Rahmenausschreibung kann z. B. die<br />
Regelung, dass Professionals o<strong>de</strong>r Eltern von Jugendlichen als Caddies nicht erlaubt<br />
sind bzw. Caddies generell verboten sind.<br />
• Verbot, betriebsbereite elektronische Kommunikationsmittel mitzuführen und zu<br />
benutzen<br />
Für Notfälle kann aber z. B. ein Handy sehr nützlich sein. Stets gilt jedoch, dass eine<br />
„Golfstrafe“ für die Benutzung eines Handys (z. B. zwei Strafschläge im Zählspiel) nur<br />
zulässig ist, wenn die Benutzung gleichzeitig einen Regelverstoß be<strong>de</strong>utet. Dies wäre<br />
z. B. <strong>de</strong>r Fall, wenn durch das Handy unzulässig Belehrung i. S. v. Regel 8 <strong>de</strong>r Golfregeln<br />
erteilt wird. In sonstigen Fällen darf die Wettspielordnung bei Verstoß gegen ein Handy-<br />
Verbot nur eine Disziplinarstrafe (z. B. Wettspielsperre) vorsehen.<br />
78
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
• Allgemeiner Mel<strong>de</strong>schluss<br />
Es kann sinnvoll sein, für bestimmte Wettspielarten (z. B. die regelmäßig stattfin<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Monatspreise) <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>schluss allgemein festzulegen (z. B.: zwei Tage vor <strong>de</strong>m Wettspiel,<br />
15.00 Uhr).Auch kann darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, ob eine Warteliste geführt wird<br />
und bis wann Nachmeldungen angenommen wer<strong>de</strong>n (siehe auch Ziffer 5.1.7).<br />
• Mitteilung, wo Zählkarten einzureichen sind<br />
Auch insoweit kann sich eine einheitliche Regelung für alle Wettspiele empfehlen, da so<br />
aufgrund <strong>de</strong>s „Gewöhnungseffekts“ Irritationen bei <strong>de</strong>r Zählkartenabgabe ausgeschlossen<br />
wer<strong>de</strong>n können. Mit <strong>de</strong>r Ablage bzw. Abgabe an <strong>de</strong>r bezeichneten Stelle gelten<br />
die Karten als „eingereicht“, Än<strong>de</strong>rungen sind dann nicht mehr möglich.<br />
• Zählerbestimmung<br />
Wenn nicht z. B. auf <strong>de</strong>r Zählkarte durch Computerausdruck vermerkt o<strong>de</strong>r durch <strong>de</strong>n<br />
Starter festgelegt, kann man in <strong>de</strong>r Ausschreibung einen Modus festlegen, wer wen<br />
zählt. So z. B. „Position 1 <strong>de</strong>r Partie zählt 2, 2 zählt 3 usw.; <strong>de</strong>r Letzte zählt <strong>de</strong>n Ersten.“<br />
• Regelungen für behin<strong>de</strong>rte Golfspieler<br />
Der Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R & A) hat die Golfregeln für Golfspieler<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung angepasst. Die <strong>de</strong>utsche Übersetzung dieses Textes ist als Abschnitt<br />
12. Teil dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs. Die Spielleitung kann im Rahmen <strong>de</strong>r<br />
Wettspielordnung/Rahmenausschreibung bestimmen, dass im Falle <strong>de</strong>r dort beschriebenen<br />
Behin<strong>de</strong>rungen diese Anpassungen gelten.<br />
• Doping<br />
Es mag Fälle geben, in <strong>de</strong>nen ein Dopingverbot sinnvoll erscheint. Hier sollte man sich<br />
an <strong>de</strong>r Regelung <strong>de</strong>s DGV in <strong>de</strong>n DGV-Wettspielbedingungen orientieren (abgedruckt in<br />
<strong>de</strong>r Broschüre „DGV-Wettspiele“).<br />
• Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt<br />
Da <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt unverän<strong>de</strong>rbarer Bestandteil je<strong>de</strong>r Ausschreibung ist,<br />
empfiehlt es sich, diesen bereits in <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung vorzusehen.<br />
Zu Einzelheiten siehe Abschnitt 5., Ziffer 5.1.14.<br />
2.2.5.3 Jahresspielplan<br />
Eine systematische und allen Interessen weitgehend gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Verteilung <strong>de</strong>r Wettspiele<br />
in <strong>de</strong>r Spielsaison gelingt erfahrungsgemäß nur dann, wenn frühzeitig alle geplanten<br />
Turniere Eingang in einen Jahresspielplan fin<strong>de</strong>n. Mit <strong>de</strong>r Erstellung eines Jahresspielplans<br />
sollte bereits mit En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r vorhergehen<strong>de</strong>n Spielsaison begonnen wer<strong>de</strong>n. Dabei hat es sich<br />
insbeson<strong>de</strong>re bei Vereinen mit sportlich herausragen<strong>de</strong>n Spielern bewährt, zunächst die Termine<br />
<strong>de</strong>r Verbandswettspiele (Deutscher Golf Verband und zuständiger Lan<strong>de</strong>sgolfverband) zu<br />
ermitteln, um Kollisionen mit Vereinswettspielen weitgehend auszuschließen. Sodann ist darauf<br />
zu achten, dass Mitgliedsvereine <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r LGV aufgrund ihrer Teilnahme an Verbands-<br />
79
Abschnitt 2. Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs<br />
Mannschaftswettspielen verpflichtet sein können, auch ihre Golfanlage an einem vom Verband<br />
festzusetzen<strong>de</strong>n Termin zur Verfügung zu stellen (siehe Ligastatut <strong>de</strong>s DGV).Auch gibt <strong>de</strong>r DGV<br />
eine Empfehlung zur bun<strong>de</strong>sweit einheitlichen Terminierung <strong>de</strong>r Clubmeisterschaften ab.<br />
Durch diesen einheitlichen Termin wird gewährleistet, dass sportlich ambitionierte Spieler<br />
nicht zwischen <strong>de</strong>r Teilnahme an ihrer Vereinsmeisterschaft und einem evtl. kollidieren<strong>de</strong>n für<br />
sie wichtigen Verbandswettspiel entschei<strong>de</strong>n müssen. Herrscht über die vorgenannten Turnierdaten<br />
Klarheit, können die Termine für vereinsinterne Wettspiele festgelegt wer<strong>de</strong>n. Plant<br />
ein Verein offene Wettspiele, empfiehlt es sich, <strong>de</strong>n Termin mit benachbarten Golfanlagen<br />
abzustimmen. Nach § 6 <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s DGV sind Veranstalter offener Wettspiele zu<strong>de</strong>m<br />
gehalten, auf Verbandsveranstaltungen Rücksicht zu nehmen.<br />
Für die Vereinsmitglie<strong>de</strong>r von Nutzen ist auch die Aufnahme einer Angabe im Jahresspielplan,<br />
ob geplant ist, ein Wettspiel als vorgabenwirksames o<strong>de</strong>r nicht vorgabenwirksames Wettspiel<br />
auszurichten (siehe dazu auch Ziffern 14.7 und 16.3 a <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Ebenso<br />
empfiehlt es sich, kenntlich zu machen, ob Gäste berechtigt sind, an einzelnen/allen Wettspielen<br />
teilzunehmen.<br />
Sehr bewährt hat sich auch <strong>de</strong>r Hinweis, wann Spieler, die nicht am Wettspiel teilnehmen, wie<strong>de</strong>r<br />
abspielen können.<br />
Hinweis: Bei Erstellung <strong>de</strong>s Spielplans sollten von Beginn an auch die Belange <strong>de</strong>r Platzpflege<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n (wann wer<strong>de</strong>n Grüns gesan<strong>de</strong>t, sind Baumaßnahmen geplant, wer<strong>de</strong>n<br />
Bunker frisch mit Sand befüllt ...).<br />
80
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Abschnitt 3.<br />
Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
3.1 Spielleitung<br />
Neben <strong>de</strong>m für <strong>de</strong>n allgemeinen Spielbetrieb während <strong>de</strong>r Saison verantwortlichen Ausschuss,<br />
<strong>de</strong>r als Spielleitung im Rahmen <strong>de</strong>s allgemeinen Spielbetriebs entschei<strong>de</strong>t (siehe oben,<br />
Abschnitt 2.), wird durch Regel 33 <strong>de</strong>r Golfregeln bestimmt, dass für je<strong>de</strong>s Wettspiel eine Spielleitung<br />
vorhan<strong>de</strong>n sein muss. In Abschnitt „Erklärungen“ <strong>de</strong>r Golfregeln heißt es dazu auszugsweise:<br />
„Spielleitung ist bei Wettspielen <strong>de</strong>r verantwortliche Ausschuss, ...“. Um <strong>de</strong>r<br />
Erklärung „Spielleitung“ gerecht zu wer<strong>de</strong>n, müssen also min<strong>de</strong>stens zwei Personen (= „Ausschuss“)<br />
die Spielleitung bil<strong>de</strong>n. Da eine Spielleitung ihre Entscheidungen jedoch erfahrungsgemäß<br />
nicht stets einstimmig trifft, also unter Umstän<strong>de</strong>n Mehrheitsentscheidungen zu<br />
treffen sind, empfiehlt es sich dringend, (min<strong>de</strong>stens) drei Personen in die Spielleitung zu<br />
berufen. Für vorgabenwirksame Wettspiele und EDS-Run<strong>de</strong>n sieht Anhang G <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
dies ohnehin zwingend vor. Damit überhaupt vom Vorhan<strong>de</strong>nsein einer Spielleitung<br />
gesprochen wer<strong>de</strong>n kann, erscheint unumgänglich, dass je<strong>de</strong>nfalls ein (nicht notwendig<br />
das gleiche) Spielleitungsmitglied während <strong>de</strong>s gesamten Wettspiels am Austragungsort (auf<br />
<strong>de</strong>r Golfanlage) anwesend und die weiteren Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r zumin<strong>de</strong>st ständig<br />
erreichbar sind.<br />
Häufig ist zu beobachten, dass Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r an Vereinswettspielen selbst teilnehmen.<br />
Dies ist zulässig, es empfiehlt sich jedoch, <strong>de</strong>ren Startzeiten z. B. so zu staffeln, dass<br />
möglichst durchgehend die Ansprechbarkeit wenigstens eines Spielleitungsmitglieds gewährleistet<br />
ist.<br />
Zur notwendigen Transparenz und um <strong>de</strong>n Wettspielteilnehmern die Klärung von Zweifelsfragen<br />
zu erleichtern, ist es unabdingbar, dass alle Teilnehmer <strong>de</strong>s Wettspiels sich darüber informieren<br />
können, wer Mitglied <strong>de</strong>r Spielleitung und damit für Entscheidungen zuständig ist. Ein<br />
solcher Hinweis erfolgt durch Aushang bzw. Nennung <strong>de</strong>r Namen <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
vor <strong>de</strong>m ersten Start (siehe auch DGV-Vorgabensystem, Anhang G zum verbindlichen<br />
Inhalt einer Ausschreibung bei vorgabenwirksamen Wettspielen).<br />
Entscheidungen in Streitfällen und verschie<strong>de</strong>ne an<strong>de</strong>re Entscheidungen sind nach Regel<br />
34-3. <strong>de</strong>r Golfregeln <strong>de</strong>r Spielleitung vorbehalten. Dies besagt nicht, dass die vom Veranstalter<br />
eingesetzte Spielleitung eines Wettspiels auch für die gesamte Vorbereitung, Organisation<br />
und Durchführung verantwortlich sein muss. Ganz im Gegenteil kann es sich je nach organisatorischen<br />
Gegebenheiten beim Veranstalter empfehlen, die nicht zwingend <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
vorbehaltenen Aufgaben in separater Verantwortung einer Person o<strong>de</strong>r einem Ausschuss zu<br />
übertragen. Es obliegt <strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>r Verantwortlichen im Verein, ob es sinnvoll ist, auch<br />
Hilfspersonen in die Spielleitung zu berufen. Geübte Praxis ist es, z. B. Platzrichter gleichzeitig<br />
als Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleitung zu bestimmen, da damit ein einheitlicher Wissensstand hinsichtlich<br />
Wettspielausschreibung, Platzregeln und sonstigen Bestimmungen sichergestellt ist<br />
81
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
und die Einheitlichkeit von Entscheidungen gewahrt wird. Sekretär/Sekretärin, Starter, Beobachter<br />
usw. in die Spielleitung aufzunehmen, bedarf gewissenhafter Prüfung. So wer<strong>de</strong>n bspw.<br />
im Sekretariat Aufgaben <strong>de</strong>r Spielleitung (Erstellen <strong>de</strong>r Startliste,Vorgabeneintrag,Vorgabenverteilung,<br />
Zählkartenausgabe, Zusammenzählen <strong>de</strong>r Scores usw.) eigentlich nur technisch<br />
erledigt.Auch ist fraglich, ob gewollt ist, dass bspw. eine Auskunft <strong>de</strong>s Sekretariats o<strong>de</strong>r eines<br />
Beobachters als „Wort <strong>de</strong>r Spielleitung“ zu gelten hat. Es ist also letztlich eine Frage <strong>de</strong>r Sachkenntnis,<br />
ob man <strong>de</strong>n genannten weiteren Personenkreis in die Entscheidungsprozesse einbin<strong>de</strong>t.<br />
Starter erfüllen häufig ihre Aufgabe für die vorgesehene Startzeit, wollen aber nicht für die restliche<br />
Wettspielzeit in die Pflicht genommen wer<strong>de</strong>n. Dann empfiehlt sich <strong>de</strong>ren Aufnahme in<br />
die Spielleitung nicht. Da sie aber ggf. von <strong>de</strong>r Startliste abweichen müssen, sei es, dass Startzeiten<br />
nicht eingehalten wer<strong>de</strong>n können, sei es, dass Spieler fehlen und die Lücke durch<br />
an<strong>de</strong>re gefüllt wer<strong>de</strong>n muss, kann sich <strong>de</strong>r Zusatz in <strong>de</strong>r Ausschreibung empfehlen: „Starter<br />
han<strong>de</strong>ln im Rahmen ihrer Zuständigkeit im Auftrag <strong>de</strong>r Spielleitung“. Wichtig erscheint, dass<br />
die Spielleitung <strong>de</strong>m Starter klar und <strong>de</strong>utlich <strong>de</strong>n zulässigen Handlungsspielraum im Rahmen<br />
seines Auftrages erläutert.<br />
Da es Aufgabe eines Beobachters ist, <strong>de</strong>n Platzrichter zu unterstützen, aber selbst keine Regelentscheidungen<br />
zu treffen, wi<strong>de</strong>rspricht es sich, ihn gleichzeitig in die Spielleitung zu berufen.<br />
3.2 Aufgaben <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
3.2.1 Vor <strong>de</strong>m Wettspiel<br />
3.2.1.1 Ausschreibung<br />
Gemäß Regel 33-1. <strong>de</strong>r Golfregeln muss die Spielleitung die Bedingungen ausschreiben, unter<br />
<strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird. Die Spielleitung ist nicht befugt, eine Golfregel außer<br />
Kraft zu setzen. (Spiele wie Vierer mit Auswahl-Drive, Chapman-Vierer, Bisques usw. wer<strong>de</strong>n<br />
nicht in <strong>de</strong>n Golfregeln beschrieben.Auch für sie gelten, soweit Art und Weise <strong>de</strong>r Austragung<br />
keine Son<strong>de</strong>rregelungen verlangen, jedoch alle Golfregeln. )<br />
Eine Musterausschreibung ist in Abschnitt 5. enthalten.<br />
Form und Inhalt einer Ausschreibung ergeben sich aus <strong>de</strong>n Verbandsordnungen <strong>de</strong>s DGV zum<br />
Spielbetrieb, namentlich <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem und <strong>de</strong>n Golfregeln. Das DGV-Vorgabensystem<br />
legt in Anhang G zwingend fest, wie die Ausschreibung vorgabenwirksamer Wettspiele<br />
und vorgabenwirksamer Extra Day Scores erfolgt. Die Golfregeln geben in Regel 33-1. und Teil<br />
C <strong>de</strong>s Anhangs I Hinweise auf <strong>de</strong>nkbare Regelungen. Auch die „DECISIONS - Entscheidungen<br />
zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ enthalten zu Regel 33-1. weitere Erläuterungen.<br />
Unabhängig davon, ob ein Wettspiel vorgabenwirksam ausgetragen wird o<strong>de</strong>r nicht, o<strong>de</strong>r es<br />
sich um einen vorgabenwirksamen Extra Day Score han<strong>de</strong>lt o<strong>de</strong>r nicht, empfiehlt <strong>de</strong>r Deutsche<br />
Golf Verband dringend, alle, also auch nicht vorgabenwirksame Wettspiele, stets einheitlich<br />
und in gleicher Art und Weise auszuschreiben. Nur so kann sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass die<br />
82
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Gefahr willkürlicher Ungleichbehandlung einzelner Wettspielteilnehmer ausgeschlossen ist.<br />
Nur dies jedoch entspricht einem sportlich fairen Umgang miteinan<strong>de</strong>r.<br />
Zum Inhalt von Ausschreibungen siehe unten, Abschnitt 5. und Ziffer 2.2.5.2 (zur Rahmenausschreibung).<br />
Nach Regel 6-1. <strong>de</strong>r Golfregeln ist <strong>de</strong>r Spieler dafür verantwortlich, dass ihm die Ausschreibung<br />
<strong>de</strong>s Wettspiels bekannt ist. Dieser Verantwortung kann <strong>de</strong>r Spieler nur gerecht wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn <strong>de</strong>r Wettspielveranstalter eine klare und vollständige Ausschreibung (unter Einbeziehung<br />
einer etwaig vorhan<strong>de</strong>nen Rahmenausschreibung; siehe Ziffer 2.2.5.2) allen Teilnehmern<br />
zugänglich macht und während <strong>de</strong>r gesamten Wettspieldauer an gut sichtbarer Stelle ständig<br />
zugänglich hält (Aushang). Dies gilt nicht nur für Meisterschaften und offene, son<strong>de</strong>rn auch für<br />
vereinsinterne Wettspiele je<strong>de</strong>r Art.Aus <strong>de</strong>r Gesamtheit von Rahmen- und Einzelbedingungen<br />
müssen sich lückenlos sämtliche Bedingungen ergeben, nach <strong>de</strong>nen ein Wettspiel ausgetragen<br />
wird. Sonst ist ein geordneter Wettspielbetrieb kaum <strong>de</strong>nkbar. Ist ein Sachverhalt durch die<br />
Ausschreibung nicht geregelt, entschei<strong>de</strong>t die Spielleitung nach Billigkeit. Bei nicht ein<strong>de</strong>utig<br />
in <strong>de</strong>r Ausschreibung geregelten Sachverhalten obliegt <strong>de</strong>r Spielleitung die sachgerechte Auslegung<br />
<strong>de</strong>r Ausschreibung. Von überragen<strong>de</strong>r Wichtigkeit ist es, es gar nicht erst zu Unklarheiten<br />
kommen zu lassen, die dann im Nachhinein entschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n müssen. Je klarer, ein<strong>de</strong>utiger<br />
und vollständiger eine Ausschreibung formuliert wird, um so weniger wird es Probleme<br />
bei <strong>de</strong>ren Umsetzung geben!<br />
3.2.1.2 Nachprüfen <strong>de</strong>r Meldungen/Erstellen <strong>de</strong>r Startliste/Festlegen <strong>de</strong>r Abspielzeiten<br />
und Zähler<br />
Die Teilnahmeberechtigung gemel<strong>de</strong>ter Teilnehmer, z. B. nach Vorgaben, Vereins- und Verbandszugehörigkeit,<br />
Lebensalter bei Jugend- und Seniorenwettspielen etc., sollte in geeigneter<br />
Weise überprüft wer<strong>de</strong>n. Nicht teilnahmeberechtigte gemel<strong>de</strong>te Bewerber sind auszuschließen.<br />
Es sollte in einem solchen Fall für die Rückzahlung <strong>de</strong>s Nenngel<strong>de</strong>s gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Abspielzeiten aller Teilnehmer sowie bei Zählspielen die Bewerbergruppen sind rechtzeitig<br />
aufzustellen und bekanntzugeben (siehe Regel 33-3. <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
Erstreckt sich ein Lochspielwettbewerb über einen gewissen Zeitraum, so muss die Spielleitung<br />
zumin<strong>de</strong>st eine Frist für die einzelnen Run<strong>de</strong>n festlegen. Ist <strong>de</strong>n Spielern gestattet, <strong>de</strong>n<br />
Termin ihres Lochspiels innerhalb einer Frist frei zu vereinbaren, bis zu <strong>de</strong>ren Ablauf sämtliche<br />
Run<strong>de</strong>n abgeschlossen sein müssen, so sollte die Spielleitung ankündigen, dass das Lochspiel<br />
zu festgesetzter Stun<strong>de</strong> am letzten Tag <strong>de</strong>r Frist gespielt wer<strong>de</strong>n muss, sofern sich die<br />
Spieler nicht auf einen früheren Termin einigen.<br />
Ausschreibungen zu offenen Wettspielen und Meisterschaften sollten besagen, wann und wo<br />
die Abspielzeiten erfragt wer<strong>de</strong>n können.<br />
Gemäß <strong>de</strong>n „Erklärungen“ zu <strong>de</strong>n Golfregeln muss die Spielleitung im Zählspiel <strong>de</strong>n Zähler bestimmen.<br />
Die Bestimmung <strong>de</strong>s Zählers ist in <strong>de</strong>r Weise zulässig und ausreichend, dass die Spielleitung<br />
83
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Bewerbergruppen zusammenstellt (Startliste). Darüber hinausgehend ist jedoch zu empfehlen, <strong>de</strong>n<br />
Zähler eines Spielers konkreter zu benennen (siehe dazu Abschnitt 2, Ziffer 2.2.5.2).<br />
Durch Ausfall von Bewerbern kann sich – insbeson<strong>de</strong>re bei Vierern – die Notwendigkeit ergeben,<br />
in <strong>de</strong>r Startliste noch nicht vorgesehene Zähler einzusetzen. Für diesen Fall empfiehlt es<br />
sich, Reservezähler vorzusehen.<br />
3.2.1.3 Vorbereitung <strong>de</strong>r Zählkarten<br />
Im Zählspiel muss die Spielleitung für je<strong>de</strong>n Bewerber eine Zählkarte mit Datum und <strong>de</strong>m<br />
Namen <strong>de</strong>s Bewerbers bzw. im Vierer- o<strong>de</strong>r Vierball-Zählspiel <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r Bewerber ausgeben<br />
(siehe Regel 33-5. <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
Für die Teilnehmer sollte ohne weiteres ersichtlich sein, wann und wo die Zählkarten ausgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>r Pflicht <strong>de</strong>s Bewerbers, seine Zählkarte unter Beachtung <strong>de</strong>r Golfregeln nach <strong>de</strong>m Spiel<br />
unverzüglich <strong>de</strong>r Spielleitung einzureichen, korrespondiert <strong>de</strong>r Anspruch an <strong>de</strong>n Veranstalter,<br />
für alle Bewerber ohne weiteres klar und ersichtlich zu machen, wo bzw. bei wem die Karten<br />
abzuliefern sind.<br />
Die Spielleitung muss die Verteilung <strong>de</strong>r Vorgaben auf die Löcher bekanntgeben (in <strong>de</strong>r Regel<br />
bereits auf <strong>de</strong>r Zählkarte vermerkt). Dies ist sowohl für ein Spiel nach Stableford bzw. Lochspiel<br />
und auch bei Stechen durch Sud<strong>de</strong>n Death unverzichtbar. Das DGV-Vorgabensystem<br />
(siehe Anhang D) und dieses Spiel- und Wettspielhandbuch (siehe Abschnitt 4) geben eine<br />
Anleitung, wie man zu einer ausgewogenen Vorgabenverteilung kommt.<br />
3.2.1.4 Platzvorbereitung und -kontrolle<br />
- Abschläge<br />
Zu unterschei<strong>de</strong>n sind das Abschlagsbauwerk, <strong>de</strong>r Zählspielabschlag und <strong>de</strong>r Abschlag im<br />
Sinne <strong>de</strong>r Golfregeln. Auf einem Abschlagsbauwerk befin<strong>de</strong>n sich ein o<strong>de</strong>r mehrere sogenannte<br />
Zählspielabschläge, je nach<strong>de</strong>m, wie viele Abschläge (vor<strong>de</strong>re/mittlere/hintere) für<br />
Damen bzw. Herren vorgesehen sind. Ein Zählspielabschlag ist ein fiktiver, rechteckiger, ebener<br />
Bereich auf einem Abschlagsbauwerk, <strong>de</strong>ssen vor<strong>de</strong>re Linie bis zu 10 m, min<strong>de</strong>stens aber<br />
4 m vor <strong>de</strong>m zugehörigen Messpunkt liegt und <strong>de</strong>ssen hintere Linie bis zu 10 m, min<strong>de</strong>stens<br />
aber 4 m hinter <strong>de</strong>m Messpunkt liegt (siehe DGV-Vorgabensystem, Abschnitt 2, Ziffer 2.31).<br />
Innerhalb dieses Bereichs müssen im Rahmen vorgabenwirksamer Wettspiele die Abschläge<br />
im Sinne <strong>de</strong>r Golfregeln (s. u.) gesteckt wer<strong>de</strong>n, damit das Wettspiel tatsächlich vorgabenwirksam<br />
durchgeführt wer<strong>de</strong>n kann (Ausnahme: DGV-Vorgabensystem,Abschnitt 3, Ziffer 6.)<br />
Nach Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln ist <strong>de</strong>r Abschlag eine rechteckige Fläche, zwei Schlägerlängen<br />
tief, <strong>de</strong>ren Vor<strong>de</strong>r- und Seitenbegrenzungen durch die Außenseiten von zwei Abschlagsmarkierungen<br />
bezeichnet wer<strong>de</strong>n. Innerhalb dieses Bereichs muss <strong>de</strong>r Spieler seinen Ball abschla-<br />
84
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
gen. Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen im Sinne <strong>de</strong>r Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln ist <strong>de</strong>shalb<br />
darauf zu achten, dass <strong>de</strong>m Spieler ein Bereich von min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen<br />
Tiefe und selbst bei Ausnutzen dieses Bereichs noch genügend Raum zum Aufschwung verbleibt.<br />
Unabhängig von <strong>de</strong>r Breite eines Abschlagsbauwerks empfiehlt es sich, die Abschlagsmarkierungen,<br />
innerhalb <strong>de</strong>rer das Spiel an <strong>de</strong>m jeweiligen Loch beginnt, nicht zu weit voneinan<strong>de</strong>r<br />
entfernt zu stecken. Es hat sich als sinnvoll erwiesen,Abschlagsmarkierungen nicht<br />
mehr als ca. 6 m auseinan<strong>de</strong>r zu setzen, da dann für <strong>de</strong>n Spieler noch <strong>de</strong>utlich die Ausrichtung<br />
<strong>de</strong>r (fiktiven) Abschlaglinie erkennbar ist. Unabhängig davon ist ohnehin stets dringend darauf<br />
zu achten, dass die durch die Abschlagsmarkierungen gebil<strong>de</strong>te (fiktive) Abschlaglinie auf die<br />
gedachte Lan<strong>de</strong>zone eines abgeschlagenen Balles zeigt.<br />
Bei Wettspielen über mehrere Tage sollte dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass immer wie<strong>de</strong>r ein intaktes<br />
Stück <strong>de</strong>r möglichen Abschlagfläche als Wettspielabschlag genutzt wer<strong>de</strong>n kann. Insbeson<strong>de</strong>re<br />
auf Par-3-Löchern, auf <strong>de</strong>nen mit Eisen abgeschlagen wird, erscheint ein Versetzen<br />
<strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen an je<strong>de</strong>m Wettspieltag unverzichtbar.<br />
Beim Versetzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen sollte stets auf die Fahnenposition am betroffenen<br />
Loch geachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Sind getrennte Abschläge vorhan<strong>de</strong>n, so ist es unumgänglich, dass aus <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>utlich sichtbaren Bekanntmachungen (z. B. Vermerk auf <strong>de</strong>n Zählkarten) hervorgeht,<br />
von welchen Abschlägen gespielt wird. Es empfiehlt sich sogar, nur die zu nutzen<strong>de</strong>n<br />
Abschläge durch Abschlagsmarkierungen „zu stecken“ und alle an<strong>de</strong>ren zu entfernen, um versehentliche<br />
Verwechslungen zu vermei<strong>de</strong>n. Die Lochnummer muss am Abschlag <strong>de</strong>s Lochs<br />
kenntlich sein. Ist von bestimmten Löchern <strong>de</strong>r Weg zum nächsten Abschlag nicht ohne weiteres<br />
ersichtlich, so sollte für Wegweiser gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
- Löcher<br />
Die Löcher sollten überprüft wer<strong>de</strong>n. Wenn auch schwierige Lochpositionen <strong>de</strong>m Sinn eines<br />
Wettspiels entsprechen können, sollten extreme Positionen in Schrägungen, auf Bo<strong>de</strong>nwellen,<br />
an Grünrän<strong>de</strong>rn und angrenzen<strong>de</strong>n Hin<strong>de</strong>rnissen vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Gemäß Regel 33-2.b. <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln sollten neue Löcher an <strong>de</strong>m Tage, an <strong>de</strong>m ein Zählwettspiel beginnt, und im Übrigen<br />
nach Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung gesetzt wer<strong>de</strong>n, wobei sicherzustellen ist, dass alle<br />
Bewerber in einer bestimmten Run<strong>de</strong> alle Löcher an gleicher Stelle spielen.<br />
Ausnahme: Ist es unmöglich, ein beschädigtes Loch so wie<strong>de</strong>rherzustellen, dass es <strong>de</strong>r<br />
Erklärung „Loch“ entspricht, so darf die Spielleitung in naher, gleichartiger Lage ein<br />
neues Loch setzen.<br />
Hinweis: Geht ein und dieselbe Run<strong>de</strong> über mehr als einen Tag, ist Regel 33-2.b.<br />
„Anmerkung“ zu beachten.<br />
85
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
- Kennzeichnungen<br />
Der Zustand <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisse und die Kennzeichnung <strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnisse (einschließlich<br />
seitlicher) sollten unter Beachtung <strong>de</strong>r Golfregeln (Regel 33-2.) überprüft wer<strong>de</strong>n: Gelbe Kennzeichnung<br />
– Wasserhin<strong>de</strong>rnis; rote Kennzeichnung – seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis.<br />
Es ist wichtig, <strong>de</strong>n Zustand und die Kennzeichnung aller Bö<strong>de</strong>n in Ausbesserung unter Beachtung<br />
<strong>de</strong>r Kennzeichnungspflicht nach <strong>de</strong>n Golfregeln zu überprüfen. Ebenso ist Klarheit darüber<br />
zu gewinnen, ob angehäuftes Material zur Beseitigung bestimmt ist und ob von Platzpflegern<br />
gemachte Löcher auf <strong>de</strong>m Platz vorhan<strong>de</strong>n sind. Nach Erklärung „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“<br />
in <strong>de</strong>n Golfregeln gilt dies in bei<strong>de</strong>n Fällen auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als<br />
Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung. In allen Zweifelsfällen sollte für Kennzeichnung als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />
gesorgt wer<strong>de</strong>n.<br />
Zur Kennzeichnung von Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung sollten Pfähle in blauer Farbe und Linien in<br />
weißer Farbe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>rs wichtig ist es, die Ausgrenzen unter Beachtung <strong>de</strong>r Kennzeichnungspflicht nach <strong>de</strong>n<br />
Golfregeln zu überprüfen. Dienen Pfosten als Kennzeichnung, so sollten sie stets in weißer Farbe<br />
gehalten sein.Alternativ o<strong>de</strong>r ergänzend kann auch per Platzregel die Ausgrenze <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Beschränkt man sich auf eine Platzregel, ohne eine zusätzliche Kennzeichnung vor Ort,<br />
besteht die Gefahr, dass vor allem auswärtige Spieler von <strong>de</strong>r tatsächlich vorhan<strong>de</strong>nen Ausgrenze<br />
keine Notiz nehmen und somit unwissentlich gegen die Platzregel bzw. Regel 27 <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln verstoßen. In je<strong>de</strong>m Fall soll für <strong>de</strong>n Spieler überall klar erkennbar sein, wo das Golfgelän<strong>de</strong><br />
en<strong>de</strong>t. Die maximale Aus<strong>de</strong>hnung <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s ergibt sich aus <strong>de</strong>n Vertragsverhältnissen<br />
<strong>de</strong>s Grundstücks. Ausserhalb dieses Gelän<strong>de</strong>s gelten die Golfregeln nicht mehr.<br />
Die Spielleitung kann auch innerhalb <strong>de</strong>s begrenzten Gelän<strong>de</strong>s (also „auf <strong>de</strong>m Platz“) Ausflächen<br />
(umgangssprachlich „Ausgrenzen“) einrichten. So kann es z. B. sinnvoll sein, die Ausgrenze<br />
vor ein undurchdringliches Rough zu legen, um das Spiel zu beschleunigen, weil dann<br />
das Suchen weitgehend entfällt.Ausgrenzen können auch Anpflanzungen und Biotope schützen,<br />
vorzugsweise, wenn sie am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Spielfel<strong>de</strong>s liegen. Nicht selten wird man bei<br />
gegenläufigen Doglegs (abknicken<strong>de</strong> Spielbahnen) verhin<strong>de</strong>rn wollen, dass auf gefährliche<br />
Weise abgekürzt wird o<strong>de</strong>r sich durch Abkürzen eine Bahn sehr viel einfacher spielen lässt.<br />
Hier wird man durch das Setzen weißer Pfosten eine interne Ausgrenze schaffen, die unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n auch nur beim Spielen einer bestimmten Spielbahn als Ausgrenze gelten soll.<br />
(Platzregelbeispiel, Auszug: „Beim Spielen von Loch 11 ist die durch weiße Pfosten abgegrenzte<br />
Fläche von Loch 10 Aus (...)“).<br />
Pfosten einer Ausgrenze gelten als unbeweglich und sind keine Hemmnisse (siehe Erklärung<br />
„Hemmnisse“ <strong>de</strong>r Golfregeln), so dass nicht nach Regel 24 Erleichterung in Anspruch genommen<br />
wer<strong>de</strong>n darf. Will man jedoch für Spieler, die auf <strong>de</strong>m Loch spielen, für das eine interne<br />
Ausgrenze nicht gilt, das Spiel nicht unnötig erschweren, sollten die Pfosten (die von dieser<br />
Seite vorzugsweise grün gestrichen sein können, um <strong>de</strong>utlich zu machen, dass die weiße<br />
Farbe und damit die Ausgrenze nur beim Spielen <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Lochs gilt) per Platzregel beim<br />
86
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Spielen dieses Lochs zu unbeweglichen Hemmnissen erklärt wer<strong>de</strong>n. Eine interne Ausgrenze<br />
kann in Ausnahmefällen durchaus auch durch die Mähkante eines Fairways gekennzeichnet<br />
sein. Dies empfiehlt sich nur dann, wenn die Mähkante <strong>de</strong>utlich erkennbar ist und setzt eine<br />
ein<strong>de</strong>utig formulierte Platzregel voraus.<br />
Allgemein gilt: Eine interne Ausgrenze ist eher eine Notlösung.Vorzuziehen wäre es, mit an<strong>de</strong>ren<br />
Mitteln das Abkürzen zu erschweren o<strong>de</strong>r zu verhin<strong>de</strong>rn. Dichte Anpflanzungen zum Beispiel<br />
könnten eine solche Spielstrategie verhin<strong>de</strong>rn.<br />
Es ist strikt zu beachten, dass „Aus“ im Sinne von Regel 27 <strong>de</strong>r Golfregeln jenseits <strong>de</strong>r Grenzen<br />
<strong>de</strong>s Platzes o<strong>de</strong>r je<strong>de</strong>r „Teil <strong>de</strong>s Platzes“ ist, <strong>de</strong>r durch die Spielleitung entsprechend<br />
gekennzeichnet wur<strong>de</strong>. Durch das Stecken von Pfosten innerhalb <strong>de</strong>s Platzes, die eine bloße<br />
Linie bil<strong>de</strong>n, wird jedoch die Kennzeichnung eines „Teils <strong>de</strong>s Platzes“ nicht erreicht. Deshalb<br />
ist entwe<strong>de</strong>r durch Setzen z. B. weiterer Pfosten o<strong>de</strong>r Anbringen von Markierungslinien eine<br />
Ausfläche zu schaffen o<strong>de</strong>r durch ergänzen<strong>de</strong> Platzregel eine Fläche zu beschreiben (Beispiel<br />
für Platzregel: „Aus beim Spielen <strong>de</strong>s Loches 9 ist <strong>de</strong>r gesamte Platz jenseits <strong>de</strong>r durch weiße<br />
Pfosten markierten Ausgrenze rechts <strong>de</strong>s Loches 9“.) Es bedarf also weiterer Pfosten „über<br />
Eck“, um eine Fläche entstehen zu lassen, o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r genauen Beschreibung <strong>de</strong>r Fläche durch<br />
eine Platzregel. Zum „Aus“ siehe auch Ziffer 6.2.1<br />
Es ist auch daran zu <strong>de</strong>nken, die Kennzeichnungen von Flächen zu überprüfen, für die<br />
bestimmte Platzregeln wie „Besserlegen“, „Eingebetteten Ball aufnehmen“, „Flächen zum Fallenlassen<br />
<strong>de</strong>s Balls“ etc. gelten.<br />
Befin<strong>de</strong>n sich geschützte Biotope auf <strong>de</strong>m Golfplatz, ist <strong>de</strong>ren Kennzeichnung durch Pfosten<br />
(gelb/weiß/rot/blau) mit grünem Top beson<strong>de</strong>rs wichtig, da man Auflagen <strong>de</strong>r Behör<strong>de</strong>n zu<br />
erfüllen hat. Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln enthält eine Musterplatzregel für solche Fälle. Es ist klar,<br />
dass nur die zuständige Behör<strong>de</strong> solche Flächen zu geschützten Biotopen erklären kann und<br />
nicht <strong>de</strong>r Club o<strong>de</strong>r Golfplatzbetreiber selbst. Die Son<strong>de</strong>rregelung für geschützte Biotope soll<br />
nach <strong>de</strong>m Willen <strong>de</strong>r obersten Regelinstanzen (R & A und United States Golf Association<br />
(USGA)) nur ausnahmsweise die sonst gelten<strong>de</strong>n Golfregeln abän<strong>de</strong>rn. Deshalb ist es ausschließlich<br />
bei behördlich geschützten Biotopen gerechtfertigt, die Golfregeln einzuschränken.<br />
Hinweis: Die Golfregeln (z. B. Regel 26 „Erklärungen“, Anmerkung 2) geben <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
nur das Recht, durch Platzregel zu bestimmen, dass in einem geschützten Biotop nicht gespielt<br />
wer<strong>de</strong>n darf. Eine Strafe nach <strong>de</strong>n Golfregeln kann also nur für das unzulässige Spielen aus<br />
einem Biotop verhängt wer<strong>de</strong>n. Durch die zuständige Behör<strong>de</strong> kann jedoch verlangt sein, dass<br />
(auch) das Betreten verboten wird. Evtl. droht die Behör<strong>de</strong> mit Sanktionen für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r<br />
Nichtbefolgung dieser Auflage durch <strong>de</strong>n Verein. Will man <strong>de</strong>shalb auch das Betreten <strong>de</strong>s<br />
geschützten Biotops (z. B. zur Suche <strong>de</strong>s Balles) untersagen, muss <strong>de</strong>r Verein dieses Verbot<br />
z. B. in seine allgemeine Spielordnung (Platzordnung) aufnehmen.Will er Zuwi<strong>de</strong>rhandlungen<br />
bestrafen, ist dies eine disziplinarische Maßnahme, die bspw. Bestandteil einer Platzordnung<br />
sein kann.Als Sanktion kommen daher auch nur disziplinarrechtliche Regelungen (Platzsperre,<br />
Wettspielverbot o<strong>de</strong>r Ähnliches) in Betracht.<br />
87
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
- Übungsflächen<br />
Die vorgeschriebenen Übungsflächen sollten überprüft wer<strong>de</strong>n.Wo eine Übungsfläche außerhalb<br />
<strong>de</strong>r Fläche eines Wettspielplatzes nicht zur Verfügung steht, sollte die Spielleitung eine<br />
Fläche bestimmen, wo Spieler an je<strong>de</strong>m Tag eines Wettspiels üben dürfen. Im Regelfall sollte<br />
die Spielleitung an keinem Tag eines Zählwettspiels das Spielen auf einem bzw. auf ein Grün<br />
o<strong>de</strong>r aus einem Hin<strong>de</strong>rnis <strong>de</strong>s Wettspielplatzes gestatten.<br />
- Entfernungsmarkierungen<br />
Es empfiehlt sich regelmäßig die Kontrolle etwaiger vorhan<strong>de</strong>ner Entfernungsmarkierungen,<br />
die angebracht sein können, um die Entfernung zum Grün eines Lochs anzuzeigen. Eine Verpflichtung,<br />
Entfernungsmarkierungen anzubringen, besteht nicht. Wenn jedoch Entfernungsmarkierungen<br />
vorhan<strong>de</strong>n sind, so müssen sie – um <strong>de</strong>r Einheitlichkeit willen - nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Bestimmungen entsprechen:<br />
Es müssen Entfernungen zum Grünanfang markiert wer<strong>de</strong>n; entwe<strong>de</strong>r durch Pfosten am Rand<br />
<strong>de</strong>s Fairways (1 Ring am oberen En<strong>de</strong> – 100 m; 2 Ringe – 150 m; 3 Ringe – 200 m), o<strong>de</strong>r durch<br />
Markierungspunkte auf <strong>de</strong>m Fairway (Weiß – 100 m; Rot – 150 m; Gelb – 200 m) o<strong>de</strong>r durch<br />
bei<strong>de</strong> Möglichkeiten. Bei <strong>de</strong>r Auswahl <strong>de</strong>r Farben für Pfosten ist dringend darauf zu achten,<br />
dass diese nicht schon eine regeltechnische Be<strong>de</strong>utung (z. B. Rot,Weiß ...) haben. Es empfiehlt<br />
sich Grün, Schwarz o<strong>de</strong>r Braun. Zusätzliche Entfernungsangaben, z. B. auf Sprinkler<strong>de</strong>ckeln,<br />
können durchaus sinnvoll sein. Bei größeren Wettspielen wird <strong>de</strong>n Spielern häufig die jeweilige<br />
Fahnenposition („Pin-Position“) mitgeteilt. Bezugspunkt für die genannte Fahnenposition<br />
(z. B. „6 m von vorn, 4 m von rechts“) ist stets <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>rste Punkt <strong>de</strong>s Grüns aus <strong>de</strong>r üblichen<br />
Anspielrichtung. Durch Entfernungsmarkierungen, die zum Anfang (und nicht zur Mitte) <strong>de</strong>s<br />
Grüns gemessen wer<strong>de</strong>n, ist es in solchen Fällen gera<strong>de</strong> guten Spielern exakt möglich, die<br />
Distanz zur Fahne zu bestimmen.<br />
- Allgemeines<br />
Aus Zählkarten o<strong>de</strong>r am Start ausliegen<strong>de</strong>n Merkblättern sollte auch hervorgehen, welche<br />
Be<strong>de</strong>utung die einzelnen Markierungselemente haben.<br />
Es empfiehlt sich, technische Vorbereitungen für eventuelle Platzarbeiten (wie z. B. Mähen)<br />
zwischen <strong>de</strong>n Run<strong>de</strong>n eines Wettspiels zu treffen, wobei zu gewährleisten ist, dass die Spielbedingungen<br />
für alle Bewerber eines Zählspiels in einer bestimmten Run<strong>de</strong> stets gleich sind.<br />
88<br />
Anmerkung: Zur Platzvorbereitung und Pflege ist es sinnvoll, auf die Bestimmungen <strong>de</strong>r<br />
DGV-Publikation „Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />
und die Ausrichtung von Verbandswettspielen“ zurückzugreifen (hier im<br />
Spiel- und Wettspielhandbuch, Abschnitt 13.)
3.2.1.5 Platzregeln<br />
Die Spielleitung sollte überprüfen, ob aufgrund beson<strong>de</strong>rer Umstän<strong>de</strong> (Beispiel: Witterungsbedingungen)<br />
die für <strong>de</strong>n allgemeinen Spielbetrieb gültigen Platzregeln zu korrigieren bzw. zu<br />
ergänzen sind. Zu<strong>de</strong>m ist sicherzustellen, dass die Platzregeln mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen<br />
<strong>de</strong>r Golfregeln (Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln) vereinbar sind.<br />
Die Platzregeln müssen allen Teilnehmern ohne Weiteres spätestens mit Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
zur Kenntnis gelangen.<br />
3.2.1.6 Einteilung und Einweisung von Funktionspersonal<br />
Die Spielleitung sollte prüfen, ob sie zur ordnungsgemäßen Abwicklung <strong>de</strong>s Wettspiels und zur<br />
Unterstützung ihrer Aufgaben Platzrichter, Beobachter, Vorcaddies und Starter einsetzen will.<br />
Sollen Platzrichter, Beobachter o<strong>de</strong>r Vorcaddies eingesetzt wer<strong>de</strong>n, so hat dies unter Beachtung<br />
<strong>de</strong>r Golfregeln zu geschehen, und die eingesetzten Personen sollten tunlichst mit ihren<br />
Aufgaben und Befugnissen gründlich vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Wer<strong>de</strong>n bei Spielen mit festen Abspielzeiten ein o<strong>de</strong>r mehrere Starter eingeteilt, so sollten auch<br />
sie mit ihren Aufgaben und Befugnissen gründlich vertraut gemacht wer<strong>de</strong>n. Starter sollten<br />
insbeson<strong>de</strong>re eingehend instruiert wer<strong>de</strong>n, wie sie sich unter Beachtung <strong>de</strong>r Golfregeln zu verhalten<br />
haben, wenn Bewerber ausfallen o<strong>de</strong>r verspätet erscheinen (wichtig ist vor allem die<br />
Beachtung <strong>de</strong>r Regel 6-3.a. bzw. 6-3. „Anmerkung“). Es kann sich zur Klarstellung durchaus<br />
empfehlen, in die Ausschreibung <strong>de</strong>n Zusatz aufzunehmen, dass Starter im Rahmen ihrer Aufgaben<br />
im Auftrag <strong>de</strong>r Spielleitung han<strong>de</strong>ln.<br />
Wer<strong>de</strong>n Vorcaddies eingeteilt, soll ihr Einsatz allen Bewerbern gleichmäßig zugute kommen.<br />
Die beson<strong>de</strong>ren Aufgaben und Befugnisse <strong>de</strong>r Platzrichter und Beobachter sind ausführlich in<br />
Abschnitt 7. dargestellt.<br />
3.2.1.7 Sonstiges<br />
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
3.2.1.7.1 Preise, Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise<br />
Die ausgesetzten Preise beschafft man rechtzeitig und stellt sie zum Wettspieltermin bereit.<br />
Bei <strong>de</strong>r Beschaffung sind die Bestimmungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts, das als Teil <strong>de</strong>r Golfregeln für<br />
alle Spieler und als Verbandsordnung für alle DGV-Mitgliedsvereine verbindlich ist, sowie die<br />
Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r jeweiligen sportlichen Leistung zu berücksichtigen.<br />
Im Amateurstatut ist u. a. die Zulässigkeit von Preisen im Einzelnen geregelt. Beson<strong>de</strong>re<br />
Be<strong>de</strong>utung hat die Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von Preisen und Preisgutscheinen von DM 900<br />
(EURO 460).<br />
89
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Wird um Wan<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Herausfor<strong>de</strong>rungspreise gespielt, so sollte dafür gesorgt wer<strong>de</strong>n, dass<br />
im Umlauf befindliche Preise bei <strong>de</strong>r Siegerehrung zur Verfügung stehen. Es ist empfehlenswert<br />
festzulegen, ob Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise beim Veranstalter verbleiben.<br />
Wan<strong>de</strong>rpreise können normalerweise nicht Eigentum <strong>de</strong>r Gewinner wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn gehen<br />
nur vorübergehend in <strong>de</strong>ren Gewahrsam o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>n Gewahrsam einer sonstwie bestimmten<br />
Stelle über. Zweckmäßigerweise erstellt man zu Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreisen eine<br />
Stiftungsurkun<strong>de</strong>, in <strong>de</strong>r alle Bedingungen durch <strong>de</strong>n Stifter beschrieben wer<strong>de</strong>n. Ist in <strong>de</strong>r Stiftungsurkun<strong>de</strong><br />
nichts weiteres geregelt, so können Herausfor<strong>de</strong>rungspreise nicht in das Eigentum<br />
<strong>de</strong>s Gewinners übergehen. Es sollte <strong>de</strong>shalb klar geregelt sein, wann sie Eigentum wer<strong>de</strong>n,<br />
z. B. „bei dreimaligem Gewinn“, „bei dreimaligem Gewinn hintereinan<strong>de</strong>r“ usw.<br />
3.2.1.7.2 Son<strong>de</strong>rwertungen, Son<strong>de</strong>rpreise<br />
Sind Son<strong>de</strong>rpreise für „Hole-in-one“, „Nearest to the Pin“, „Longest Drive“ etc. ausgelobt, so<br />
sollte für Klarheit <strong>de</strong>r Bedingungen und muss für die Zulässigkeit <strong>de</strong>r ausgelobten Preise nach<br />
<strong>de</strong>m Amateurstatut gesorgt wer<strong>de</strong>n. So darf nach <strong>de</strong>m Amateurstatut bspw. nur <strong>de</strong>r Hole-inone-Preis,<br />
neben einem gewonnenen Wettspielpreis, einen zusätzlichen Wert von max. DM<br />
900 haben. Der Wert an<strong>de</strong>rer Son<strong>de</strong>rpreise ist mit <strong>de</strong>m Wert eines gewonnenen Hauptpreises<br />
zusammenzurechnen und <strong>de</strong>r Gesamtwert darf insgesamt bei höchstens DM 900 liegen.<br />
Sollen beson<strong>de</strong>re Bedingungen gelten, z. B. „Nearest to the Pin“ nur auf <strong>de</strong>m Grün und „Longest<br />
Drive“ nur auf <strong>de</strong>m Fairway, so sollte man das zur Klarstellung in <strong>de</strong>r Ausschreibung festlegen.<br />
Hinweis: Bei „Nearest to the Pin“ verhält man sich nur dann regelkonform, wenn man<br />
erst nach <strong>de</strong>m Schlag auf <strong>de</strong>m Grün die Entfernung mißt. An<strong>de</strong>rnfalls hätte man sich<br />
eines unüblichen Hilfsmittels im Sinne <strong>de</strong>r Golfregeln bedient, um die Entfernung festzustellen<br />
(siehe Regel 14-3. <strong>de</strong>r Golfregeln). Man sollte daher die Balllage (<strong>de</strong>n späteren<br />
Messpunkt) oberhalb <strong>de</strong>s Balles markieren, dann zunächst putten und zum<br />
Schluss messen.<br />
Der DGV erwartet, dass die Art <strong>de</strong>r Einlagen und Son<strong>de</strong>rpreise nicht <strong>de</strong>n sportlichen Charakter<br />
<strong>de</strong>s Hauptwettbewerbs in Frage stellt. Es sollte ein angemessenes Verhältnis zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren<br />
Preisen erkennbar sein.<br />
3.2.1.7.3 Abwicklung auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern<br />
Auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern wer<strong>de</strong>n bestimmte o<strong>de</strong>r sämtliche Löcher für die „festgesetzte<br />
Run<strong>de</strong>“ (im Sinne <strong>de</strong>s Abschnitts „Erklärungen“ <strong>de</strong>r Golfregeln) mehrmals gespielt.<br />
Wettspiele auf solchen Plätzen organisiert man am besten so, dass die Spitze <strong>de</strong>s Fel<strong>de</strong>s an<br />
bereits einmal gespielten Abschlägen ohne Wartezeit erneut spielen kann, um die festgesetzte<br />
Run<strong>de</strong> zu erfüllen. Deshalb sollte die Startdauer bei Wettspielen auf solchen Plätzen so bemessen<br />
sein, dass Abschläge für Teilnehmer, die sie erneut erreichen, frei sind o<strong>de</strong>r wenigstens<br />
ohne nennenswerte Wartezeit frei wer<strong>de</strong>n. Dies erfor<strong>de</strong>rt ggf., dass <strong>de</strong>r Start eines einzelnen<br />
90
Wettspiels in mehrere durch entsprechen<strong>de</strong> Startpausen unterbrochene Startabschnitte aufgeteilt<br />
wird. Man kann das Problem auch durch „Einfä<strong>de</strong>ln“ lösen. Beginnend mit <strong>de</strong>m Zeitpunkt,<br />
an <strong>de</strong>m die erste Spielergruppe <strong>de</strong>n Abschlag <strong>de</strong>s Starts erneut erreicht, wird dann<br />
jeweils je<strong>de</strong> zweite Startzeit nicht zum Start neuer Spielergruppen, son<strong>de</strong>rn zum Einfä<strong>de</strong>ln eintreffen<strong>de</strong>r<br />
Spielergruppen verwen<strong>de</strong>t. Es empfiehlt sich aus Praktikabilitätsgrün<strong>de</strong>n jedoch,<br />
das Verfahren auf nur wenige Spielergruppen zu beschränken. Nur ausnahmsweise und aus<br />
<strong>de</strong>finiertem Grund sollte zu <strong>de</strong>r Möglichkeit gegriffen wer<strong>de</strong>n, die Teilnehmer nach einem<br />
bestimmten Spielabschnitt (z. B. neun Löchern) längere Zeit pausieren und erst nach <strong>de</strong>m Start<br />
aller Spieler das Spiel fortsetzen zu lassen.<br />
Bei Wettspielen auf solchen Plätzen sollte <strong>de</strong>shalb stets die erfor<strong>de</strong>rliche Beschränkung <strong>de</strong>s<br />
Teilnehmerfelds in <strong>de</strong>r Ausschreibung festgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Spieler hat auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern auch dann das Recht, nach Regel 7-<br />
2. zwischen <strong>de</strong>m Spielen von zwei Löchern auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten<br />
Lochs Putten o<strong>de</strong>r Chippen zu üben, wenn er das Loch im weiteren Verlauf <strong>de</strong>r festgesetzten<br />
Run<strong>de</strong> abermals spielen muss, sofern nicht die Spielleitung von ihrem Recht nach Regel 7,<br />
Anm. 2 Gebrauch macht und das Üben auf o<strong>de</strong>r nahe <strong>de</strong>m Grün <strong>de</strong>s zuletzt gespielten Loches<br />
untersagt – was zu empfehlen ist.<br />
3.2.1.7.4 Platzsperre<br />
Es ist sinnvoll, <strong>de</strong>n Wettspielplatz im erfor<strong>de</strong>rlichen Umfang vor, während und nach <strong>de</strong>m Wettspiel<br />
für nicht am Wettspiel beteiligte Spieler zu sperren. Man sollte dafür sorgen, dass <strong>de</strong>r vorbereitete<br />
Platz nicht vorweg bespielt und hinter <strong>de</strong>m Wettspiel wenigstens eine Bahn Abstand<br />
gehalten wird.<br />
3.2.1.7.5 Auslosung von k.o.-Lochspielen<br />
Vgl. dazu Abschnitt 5., Ziffer 5.1.11.1.<br />
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
3.2.2 Während <strong>de</strong>s und nach <strong>de</strong>m Wettspiel<br />
3.2.2.1 Regelentscheidungen<br />
Die Spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels ist gemäß Regel 34-3. <strong>de</strong>r Golfregeln für Regelentscheidungen<br />
zuständig. Ihre Entscheidung ist endgültig in <strong>de</strong>m Sinn, dass <strong>de</strong>r Spieler kein Recht hat, sie<br />
anzufechten.Allerdings kann die Spielleitung von sich aus eine (falsche) Entscheidung zurücknehmen,<br />
bevor das Wettspiel been<strong>de</strong>t ist (Dec. 34-3/1).<br />
Die Spielleitung entschei<strong>de</strong>t nach Regel 34 im Falle von Disqualifikationen als Gesamtausschuss<br />
mit Mehrheit. Die Spielleitung kann Platzrichter bestimmen. Hat die Spielleitung Platzrichter<br />
bestimmt, so sind <strong>de</strong>ren Entscheidungen endgültig (Regel 34-2.)<br />
In beson<strong>de</strong>rs gelagerten Einzelfällen darf die Spielleitung nach Regel 33-7. – übrigens nur in<br />
ihrer Gesamtheit (Dec. 33-7/1) - die Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation erlassen, abän<strong>de</strong>rn o<strong>de</strong>r ver-<br />
91
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
hängen, wenn sie es für gerechtfertigt hält. Geringere Strafen als Disqualifikation dürfen nicht<br />
erlassen o<strong>de</strong>r abgeän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Von nachstehen<strong>de</strong>n Ausnahmen abgesehen, darf im Zählspiel keine Strafe aufgehoben,<br />
abgeän<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r verhängt wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m das Wettspiel been<strong>de</strong>t ist. Ein Wettspiel gilt als<br />
been<strong>de</strong>t, wenn das Ergebnis offiziell bekannt gegeben wor<strong>de</strong>n ist, bei Zählspiel-Qualifikation<br />
mit nachfolgen<strong>de</strong>n Lochspielen, wenn <strong>de</strong>r Spieler in seinem ersten Lochspiel abgeschlagen<br />
hat. Deshalb ist <strong>de</strong>r Zeitpunkt <strong>de</strong>r Beendigung eines Wettspiels sehr entschei<strong>de</strong>nd. Man könnte<br />
zunächst nur eine „vorläufige Ergebnisliste“ o<strong>de</strong>r nur ein „Zwischenergebnis“ aushängen. Bis<br />
zum offiziellen En<strong>de</strong> sollte dann noch genügend Zeit (20 – 30 Min.) eingeplant wer<strong>de</strong>n, um aufkommen<strong>de</strong><br />
Reklamationen, Unklarheiten, Fehler und Zweifel ausräumen zu können. So wird<br />
die Siegerehrung, mit <strong>de</strong>r das Wettspiel dann als offiziell been<strong>de</strong>t gilt, hernach reibungslos<br />
ablaufen. In <strong>de</strong>r Ausschreibung könnte dann z. B. stehen: „Das Wettspiel ist mit <strong>de</strong>r Siegerehrung<br />
um ... Uhr im ... been<strong>de</strong>t. 30 Minuten zuvor wird ein vorläufiges Ergebnis ausgehängt.“<br />
Ausnahmen: Die Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation muss auch nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels verhängt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn ein Bewerber<br />
• gegen Regel 1-3. (Übereinkunft über Nichtanwendung von Regeln) verstoßen hat; o<strong>de</strong>r<br />
• eine Zählkarte einreichte, auf welcher er eine Vorgabe eingetragen hatte, von <strong>de</strong>r er vor<br />
Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass sie höher war als die ihm zustehen<strong>de</strong> und dies<br />
die Anzahl <strong>de</strong>r erhaltenen Vorgabeschläge berührte (Regel 6-2.b.); o<strong>de</strong>r<br />
• für ein Loch eine niedrigere als die tatsächlich benötigte Schlagzahl einreichte (Regel 6-<br />
6.d.), es sei <strong>de</strong>nn, nur <strong>de</strong>swegen, weil eine Strafe nicht mitgerechnet war, <strong>de</strong>r er sich<br />
nicht bewusst gewesen ist; o<strong>de</strong>r<br />
• vor Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels wusste, dass er gegen eine Regel verstoßen hatte, die<br />
mit Disqualifikation geahn<strong>de</strong>t wird.<br />
Ist im Lochspiel eine Beanstandung nach Regel 2-5. <strong>de</strong>r Golfregeln bei <strong>de</strong>r Spielleitung anhängig<br />
gewor<strong>de</strong>n, so sollte eine Entscheidung so frühzeitig wie möglich gefällt wer<strong>de</strong>n, damit <strong>de</strong>r<br />
Spielstand erfor<strong>de</strong>rlichenfalls berichtigt wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Ist eine Beanstandung nicht rechtzeitig nach Regel 2-5. <strong>de</strong>r Golfregeln erhoben wor<strong>de</strong>n, so darf<br />
sie nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, sofern sie nicht auf Tatsachen beruht, die <strong>de</strong>m beanstan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n<br />
Spieler zuvor unbekannt gewesen sind, und somit <strong>de</strong>m beanstan<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Spieler von<br />
einem Gegner falsche Auskunft (Regel 6-2.a. und Regel 9) erteilt wor<strong>de</strong>n war. In keinem Fall<br />
wird jedoch eine Beanstandung nach offizieller Bekanntgabe <strong>de</strong>s Lochspielergebnisses<br />
berücksichtigt, es sei <strong>de</strong>nn, <strong>de</strong>r Gegner hätte nach Überzeugung <strong>de</strong>r Spielleitung die falsche<br />
Auskunft wissentlich gegeben.<br />
Keiner zeitlichen Beschränkung unterliegt die Verhängung <strong>de</strong>r Strafe <strong>de</strong>r Disqualifikation<br />
wegen Verstoßes gegen Regel 1-3. <strong>de</strong>r Golfregeln.<br />
92
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
Hinweis: Nahezu alle vorkommen<strong>de</strong>n Streit- und Zweifelsfälle sind in <strong>de</strong>n „Decisions on<br />
the Rules of Golf“ <strong>de</strong>s R & A und <strong>de</strong>r USGA bereits entschie<strong>de</strong>n. Eine <strong>de</strong>utsche Übersetzung<br />
(DECISIONS - Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln) durch <strong>de</strong>n DGV liegt vor.<br />
3.2.2.2 Bespielbarkeit <strong>de</strong>s Platzes<br />
Sind die Spielleitung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ren Befugte <strong>de</strong>r Auffassung, dass <strong>de</strong>r Platz aus irgen<strong>de</strong>inem Grund<br />
unbespielbar o<strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n ordnungsgemäßes Spielen unmöglich ist, so darf sie<br />
im Lochspiel o<strong>de</strong>r Zählspiel eine zeitlich begrenzte Spielaussetzung anordnen o<strong>de</strong>r im Zählspiel<br />
das Spiel für nichtig erklären und die Schlagzahlen <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Run<strong>de</strong> annullieren<br />
(Regel 33-2.d. <strong>de</strong>r Golfregeln).Wird eine Run<strong>de</strong> annulliert, so sind auch sämtliche Strafen dieser<br />
Run<strong>de</strong> annulliert (Verfahren bei Spielunterbrechung – siehe Regel 6-8. <strong>de</strong>r Golfregeln). Ist<br />
das Spiel zeitweilig ausgesetzt wor<strong>de</strong>n, so muss es dort wie<strong>de</strong>raufgenommen wer<strong>de</strong>n, wo es<br />
abgebrochen wur<strong>de</strong>, auch an einem späteren Tag.<br />
3.2.2.3 Auswertung, Feststellung und Bekanntgabe von Ergebnissen<br />
Im Zählspiel ist die Spielleitung für das Zusammenzählen <strong>de</strong>r Schlagzahlen und die Anrechnung<br />
<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Karte eingetragenen Vorgabe verantwortlich.<br />
Im Vierball-Zählspiel ist die Spielleitung für die Wertung <strong>de</strong>s besseren Balls pro Loch und dabei<br />
für die Anrechnung <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Karte eingetragenen Vorgaben sowie für das Zusammenzählen<br />
<strong>de</strong>r Schlagzahlen <strong>de</strong>s besseren Balls verantwortlich.<br />
In Par- und Stableford-Wettspielen ist die Spielleitung für die Anrechnung <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Karte eingetragenen<br />
Vorgabe und für die Feststellung <strong>de</strong>s Ergebnisses an je<strong>de</strong>m Loch sowie <strong>de</strong>s<br />
Gesamtergebnisses bzw. <strong>de</strong>r Gesamtpunkte verantwortlich (siehe Regel 33-5. <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
Anmerkungen:<br />
Einem Bewerber darf keine Strafe dafür auferlegt wer<strong>de</strong>n, dass auf <strong>de</strong>r von ihm eingereichten<br />
Zählkarte die Addition o<strong>de</strong>r die Anrechnung <strong>de</strong>r ihm nach <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
zustehen<strong>de</strong>n Vorgabe fehlerhaft sind.<br />
Im Wettspiel gegen Par darf einem Bewerber keine Strafe auferlegt wer<strong>de</strong>n, wenn ein<br />
Loch falsch gewertet wur<strong>de</strong>, soweit die eingetragene Brutto-Schlagzahl für das Loch<br />
richtig ist.<br />
Die Verantwortlichkeit von Zähler und Bewerber bezüglich <strong>de</strong>s Ausfüllens und <strong>de</strong>r Rückgabe<br />
<strong>de</strong>r Zählkarte ist in <strong>de</strong>n Regeln 6-2., 6-6. und 31-4. <strong>de</strong>r Golfregeln bestimmt.<br />
Die Pflicht <strong>de</strong>s Bewerbers, seine Zählkarte <strong>de</strong>r Spielleitung „so bald wie möglich“ einzureichen<br />
(Regel 6-6.b.), sollte sinnvoll ausgelegt wer<strong>de</strong>n. Da nichts mehr geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n<br />
darf, nach<strong>de</strong>m die Zählkarte eingereicht wor<strong>de</strong>n ist (Regel 6-6.c.), muss <strong>de</strong>m<br />
Bewerber genügend Zeit zu sorgfältiger Nachprüfung <strong>de</strong>r Zählkarte bleiben. Es kann<br />
sinnvoll sein, in beson<strong>de</strong>ren Fällen (Anfänger/Kin<strong>de</strong>r) Hilfestellung zu geben. Es sollte<br />
aber immer klar sein, wann die Karte unabän<strong>de</strong>rlich als „<strong>de</strong>r Spielleitung eingereicht“<br />
93
Abschnitt 3. Organisation und Durchführung von Wettspielen<br />
gilt. Können Zählkarten aus organisatorischen Grün<strong>de</strong>n nicht von <strong>de</strong>r Spielleitung o<strong>de</strong>r<br />
einer von ihr ermächtigten Person entgegengenommen wer<strong>de</strong>n, empfiehlt es sich, einen<br />
Ort festzulegen, wo eine dort abgelegte Karte als eingereicht gilt, z. B. einen Kasten im<br />
Sekretariat mit <strong>de</strong>r Aufschrift „Scorekarten“. Auch wenn das Sekretariat nicht Teil <strong>de</strong>r<br />
Spielleitung ist, so sollte es doch in <strong>de</strong>ren Vollmacht die Karten nach <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> entgegen<br />
nehmen dürfen. Ob Verzug bei <strong>de</strong>r Einreichung vertretbar war o<strong>de</strong>r nicht, hat die<br />
Spielleitung zu entschei<strong>de</strong>n<br />
Ein Wettspiel gilt als been<strong>de</strong>t, wenn das Ergebnis offiziell bekannt gegeben wor<strong>de</strong>n ist,<br />
bzw. bei Zählspiel-Qualifikation mit nachfolgen<strong>de</strong>n Lochspielen, wenn <strong>de</strong>r Spieler in seinem<br />
ersten Lochspiel abgeschlagen hat. Ist die offizielle Bekanntgabe nicht mit <strong>de</strong>r Siegerehrung<br />
verbun<strong>de</strong>n, so sollten Ort und Zeitpunkt <strong>de</strong>r Siegerehrung (Preisverteilung)<br />
allen Teilnehmern in geeigneter Weise zur Kenntnis gegeben wer<strong>de</strong>n. Zur offiziellen<br />
Bekanntgabe siehe auch bereits Ziffer 3.2.2.1.<br />
3.2.2.4 Qualifikationswettspiele<br />
Es ist sicher wünschenswert, dass bei Qualifikationswettspielen die nach Ergebnis und Ausschreibung<br />
zur Spielfortsetzung o<strong>de</strong>r zur Teilnahme an einem ergänzen<strong>de</strong>n Wettspiel qualifizierten<br />
Teilnehmer rechtzeitig festgestellt, bekannt gegeben bzw. benachrichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Entfällt eine festgestellte Qualifikation z. B. wegen nachträglicher Ergebnisän<strong>de</strong>rung, Disqualifikation,<br />
Aberkennung <strong>de</strong>s Teilnahmerechts o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen, so rückt <strong>de</strong>r nächste Teilnehmer<br />
nach. Hingegen haben alle qualifizierten Teilnehmer <strong>de</strong>n berechtigten Anspruch, dass für Teilnehmer,<br />
die ihr Qualifikationsrecht nicht wahrnehmen (z. B. absagen, fernbleiben, verhin<strong>de</strong>rt<br />
sind), kein nicht qualifizierter Bewerber nachrückt und ihre Platzierungsaussichten min<strong>de</strong>rt. Fällt<br />
in Lochspielen ein qualifizierter Teilnehmer aus, so steht <strong>de</strong>m Gegner <strong>de</strong>r Sieg ohne Spiel zu.<br />
Um die Dauer von Lochspielkonkurrenzen abzukürzen, kann das Feld (bspw. nach einer Zählspiel-Qualifikation)<br />
in Flights zu je acht Spielern aufgeteilt wer<strong>de</strong>n: Die ersten acht spielen k.o.-<br />
Lochspiele um Platz 1 bis 8, die zweiten acht um Platz 9 bis 16.<br />
3.2.2.5 Vorgabenän<strong>de</strong>rung bei unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n Wettspielen<br />
Sind DGV-Stammvorgaben aufgrund <strong>de</strong>r Ausschreibung für unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong><br />
Wettspiele zu än<strong>de</strong>rn (z. B. offene Wettspiele), so sollen die betroffenen Spieler bei <strong>de</strong>r Erfüllung<br />
ihrer Pflichten nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem von <strong>de</strong>r Spielleitung unterstützt wer<strong>de</strong>n.<br />
Hinweis: Zur Vorgabenfortschreibung während eines Wettspiels mit mehreren Run<strong>de</strong>n<br />
siehe DGV-Vorgabensystem, Ziffer 21.7.<br />
Wird die Vorgabe eines Spielers, <strong>de</strong>ssen Heimatverein nicht <strong>de</strong>r Veranstalter ist, in Übereinstimmung<br />
mit <strong>de</strong>m Vorgabensystem von <strong>de</strong>r Spielleitung o<strong>de</strong>r einer an<strong>de</strong>ren autorisierten<br />
Instanz für ein bestimmtes Wettspiel herabgesetzt, so ist dies <strong>de</strong>m Spieler mit Begründung<br />
mitzuteilen und für die Unterrichtung <strong>de</strong>s Heimatvereins zu sorgen.<br />
94
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Abschnitt 4.<br />
Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Für vorgabenwirksame Wettspiele und Extra Day Scores enthält das DGV-Vorgabensystem verbindliche<br />
Regelungen für Spielformen und Vorgabenzuteilung (siehe dort Anhang D).Ansonsten<br />
gelten folgen<strong>de</strong> Empfehlungen:<br />
4.1 Spielformen<br />
Hinweis: Die in <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Ziffern 4.1.1 – 4.1.3 genannten Vorgabenzuteilungen<br />
(z. B. „DGV-Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong>“) wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r anschließen<strong>de</strong>n Ziffer 4.2 im<br />
Einzelnen beschrieben.<br />
4.1.1 Einzel bzw. Zweier<br />
4.1.1.1 Zählspiele<br />
4.1.1.1.1 Zählspiel-Einzel gemäß Regel 3-1.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: DGV-Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong>.<br />
4.1.1.1.2 Einzel gegen Par gemäß Regel 32-1.a.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: DGV-Spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />
4.1.1.1.3 Einzel nach Stableford gemäß Regel 32-1.b.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: DGV-Spielvorgabe auf die Löcher verteilt.<br />
4.1.1.1.4 Auswahlspiel (Eclectic) lochweise<br />
Innerhalb einer festgesetzten Frist (o<strong>de</strong>r als Nebenwertung an<strong>de</strong>rweitiger Wettbewerbe) spielt <strong>de</strong>r<br />
Bewerber die in <strong>de</strong>r Ausschreibung vorgeschriebene feste, begrenzte o<strong>de</strong>r unbegrenzte Anzahl<br />
von Run<strong>de</strong>n. Das Auswahlergebnis (also das En<strong>de</strong>rgebnis <strong>de</strong>s Spielers nach mehreren Run<strong>de</strong>n)<br />
wird aus <strong>de</strong>m jeweils besten Ergebnis addiert, das in irgen<strong>de</strong>iner Run<strong>de</strong> für ein bestimmtes Loch<br />
erzielt wur<strong>de</strong>. Es wird je<strong>de</strong> Run<strong>de</strong> als festgesetzte Run<strong>de</strong> vom ersten bis zum letzten Loch in richtiger<br />
Reihenfolge gespielt bzw. nach Abbruch einer Run<strong>de</strong> auf sämtliche restlichen Löcher verzichtet.<br />
Der Bewerber braucht für das Auswahlergebnis nicht in je<strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> an je<strong>de</strong>m Loch einzulochen,<br />
daher ist das Auswahlspiel lochweise auch normalerweise nicht vorgabenwirksam.Als<br />
bloße Nebenwertung von vorgabenwirksamen Wettspielen beeinflusst das Eclectic die Vorgabenwirksamkeit<br />
<strong>de</strong>s Wettspiels jedoch nicht (Beispiel: Die Spielleitung <strong>de</strong>s Vereins wertet die acht<br />
Monatsteller gleichzeitig noch insgesamt nach Eclectic-Grundsätzen aus).<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Auszugehen ist von <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers am<br />
Schlusstag <strong>de</strong>s Wettbewerbs bzw. (sofern die Ausschreibung dies besagt) bei Antritt <strong>de</strong>r letzten<br />
Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Auswahlspiels. Die gebotenen Chancen, <strong>de</strong>n Score immer wie<strong>de</strong>r zu verbes-<br />
95
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
sern, lassen ein unverhältnismäßig gutes Ergebnis erwarten. Um die Relation zum DGV-Course-<br />
Rating und zur eigenen Spielstärke zu wahren, hat es sich bewährt, vom Auswahlergebnis nur<br />
Teilvorgaben abzuziehen, und zwar:<br />
5/6 <strong>de</strong>r vollen Spielvorgabe bei 2 Run<strong>de</strong>n;<br />
4/5 bei 3 Run<strong>de</strong>n;<br />
3/4 bei 4 Run<strong>de</strong>n;<br />
2/3 bei 5 Run<strong>de</strong>n;<br />
1/2 bei 6 Run<strong>de</strong>n und mehr.<br />
Bei gleichen Ergebnissen sollten statt weiterer Run<strong>de</strong>n an<strong>de</strong>re Kriterien <strong>de</strong>s Stechens festgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, z. B. das Ergebnis <strong>de</strong>r letzten 9, 6, 3, 1 Löcher <strong>de</strong>s Eclectic-Ergebnisses abzüglich<br />
anteiliger Vorgabe (im Netto).<br />
4.1.1.1.5 Lochspiele<br />
Lochspiel-Zweier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 2-1.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Internationaler Praxis folgend empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, <strong>de</strong>m Spieler mit<br />
höherer Spielvorgabe <strong>de</strong>n vollen Spielvorgabenunterschied zur niedrigeren Spielvorgabe <strong>de</strong>s<br />
Gegners zu gewähren. Zwar mag es für <strong>de</strong>n Spieler mit niedriger Vorgabe schwer erscheinen,<br />
ein Lochspiel zu gewinnen, wenn er <strong>de</strong>m Gegner die volle Differenz zu <strong>de</strong>ssen Spielvorgabe<br />
„vorgeben“ muss. Dies ist allerdings bloße Folge <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass es sich um ein Netto-<br />
Lochspiel han<strong>de</strong>lt und Spieler mit hohen Vorgaben in <strong>de</strong>r Nettowertung regelmäßig zu größeren<br />
Unterspielungen fähig sind, egal ob im Lochspiel o<strong>de</strong>r im Zählspiel.<br />
Man könnte aber auch vertreten, dass ein geringerer Spielvorgabenunterschied <strong>de</strong>n Interessen<br />
<strong>de</strong>r Gegner im Lochspiel eher gerecht wird. Denn man kann wohl davon ausgehen, dass ein Spieler<br />
mit hoher Vorgabe seine Vorgabenschläge nicht gleichmäßig an vielen Löchern „verbraucht“,<br />
son<strong>de</strong>rn ein hohes Spielergebnis an einem Loch von mehreren guten ausgeglichen wird. Ein sehr<br />
hoher Score an einem Loch aber be<strong>de</strong>utet im Lochspiel lediglich einen einzigen Lochverlust.<br />
Damit gerät <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe evtl. doch ungewollt ins Hintertreffen.<br />
Die „zu geben<strong>de</strong>n“ Vorgabenschläge wer<strong>de</strong>n nach internationaler Gepflogenheit auf Basis <strong>de</strong>r<br />
Vorgabenverteilung auf die Löcher verteilt, beginnend mit <strong>de</strong>m Loch mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
1 aufwärts.<br />
4.1.2 Dreier- und Dreiball-Spiele<br />
4.1.2.1 Nach Zählspielregeln<br />
4.1.2.1.1 Dreier gemäß Regeln 29-1. und 3.<br />
VORGABE DER PARTNER: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für die Run<strong>de</strong> (Ziffer 4.2.7). Das<br />
be<strong>de</strong>utet also, dass die Partner mit <strong>de</strong>m Mittelwert ihrer Einzelvorgaben antreten, <strong>de</strong>r Einzelspieler<br />
natürlich mit seiner eigenen Vorgabe.<br />
96
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
4.1.2.1.2 Dreiball mit Punktwertung<br />
An je<strong>de</strong>m Loch wer<strong>de</strong>n sechs Punkte verteilt: vier Punkte für das beste Netto und zwei Punkte<br />
für das zweite Netto. Bei zwei gleichen besten Ergebnissen: bei<strong>de</strong> je drei Punkte; bei zwei gleichen<br />
zweiten Ergebnissen: bei<strong>de</strong> je ein Punkt; bei drei gleichen Ergebnissen: je<strong>de</strong>r zwei<br />
Punkte. Gewinner ist <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>n meisten Punkten.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Der DGV empfiehlt: 3/4 Restvorgaben auf die Löcher verteilt (Ziffer<br />
4.2.6). Volle Restvorgaben sind aber auch vorstellbar, beson<strong>de</strong>rs, wenn die Unterschie<strong>de</strong> nur<br />
wenige Schläge betragen.<br />
4.1.2.2 Nach Lochspielregeln<br />
4.1.2.2.1 Dreier gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Der DGV empfiehlt: Voller Spielvorgabenunterschied zwischen <strong>de</strong>r<br />
Spielvorgabe <strong>de</strong>s Einzelspielers und <strong>de</strong>r halben Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>s Spielerpaars<br />
auf die Löcher verteilt.Allerdings gelten auch hier die Überlegungen zum Lochspiel (s. o.), <strong>de</strong>n<br />
Vorgabenunterschied betreffend.<br />
4.1.2.2.2 Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG:Wie auch unter Lochspiel-Zweier schon dargestellt, empfiehlt <strong>de</strong>r DGV,<br />
in je<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r drei getrennten Lochspiele vollen Spielvorgabenunterschied. Die Überlegungen<br />
zum Lochspiel sollten auch hier bedacht wer<strong>de</strong>n.<br />
4.1.3. Vierer<br />
4.1.3.1 Zählspiele<br />
4.1.3.1.1 Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1. und 29-3.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner für die Run<strong>de</strong>, d. h. das Paar<br />
spielt mit <strong>de</strong>m Mittelwert <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Einzelvorgaben.<br />
4.1.3.1.2 Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag<br />
Bei<strong>de</strong> Partner schlagen an je<strong>de</strong>m Loch ab, wählen einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle aus und spielen <strong>de</strong>n<br />
ausgewählten Ball wie im „regulären“ Vierer weiter. Kann keiner <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle nach <strong>de</strong>m<br />
Abschlag weitergespielt wer<strong>de</strong>n (z. B. bei<strong>de</strong> „Aus“, verloren o<strong>de</strong>r von außerhalb <strong>de</strong>s<br />
Abschlags gespielt), so beschränkt sich das Wahlrecht auf die Wahl <strong>de</strong>sjenigen Balls, mit <strong>de</strong>m<br />
nach <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Regel verfahren wer<strong>de</strong>n soll. Das Gebot, abwechselnd zu schlagen,<br />
muss dabei beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiel: Gemischtes Paar – Abschlag <strong>de</strong>r Dame: Ball „Aus“; Abschlag <strong>de</strong>s Herrn: Vom<br />
hinteren Herrenabschlag statt vom vorgeschriebenen vor<strong>de</strong>ren Herrenabschlag gespielt.<br />
Wahl: Ball <strong>de</strong>r Dame. Anzuwen<strong>de</strong>n: Regel 27. Abwechselnd schlagen: Herr schlägt vom<br />
97
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Damenabschlag ab. (Der Ball wird von <strong>de</strong>r Stelle gespielt, wo <strong>de</strong>r ursprüngliche geschlagen<br />
wor<strong>de</strong>n war, jetzt aber vom Partner.)<br />
Hinweis: Ein provisorischer Ball darf nur für einen <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Bälle gespielt wer<strong>de</strong>n.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: (siehe auch Tabelle Seite 105):Addition von 0,6 <strong>de</strong>r niedrigeren und 0,4<br />
<strong>de</strong>r höheren Spielvorgabe <strong>de</strong>r Partner; Summe auf ganze Schläge auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t<br />
(bis 0,4). Bei Stechen nach Regel 33-6. mit Vorgabe ebenfalls Anwendung <strong>de</strong>r Tabelle<br />
unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r anteiligen Vorgabe. Dieses Verfahren hat sich bisher bewährt. Es<br />
berücksichtigt die Tatsache, dass <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe etwas mehr zum<br />
Erfolg beitragen kann.<br />
4.1.3.1.3 Chapman-Zählspiel<br />
Das Loch beginnt wie im „Zählspiel mit Auswahltreibschlag“, danach spielen die Partner mit<br />
bei<strong>de</strong>n Bällen über Kreuz <strong>de</strong>n zweiten Schlag, d. h. je<strong>de</strong>r Spieler spielt <strong>de</strong>n zweiten Schlag mit<br />
<strong>de</strong>m Ball seines Partners. Erst nach <strong>de</strong>m zweiten Schlag Auswahl <strong>de</strong>s Balls und Fortsetzung<br />
<strong>de</strong>s Lochs wie bei Auswahltreibschlag.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner für die Run<strong>de</strong>. Hier kann<br />
man, an<strong>de</strong>rs als beim Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag, wie<strong>de</strong>r vom Mittelwert ausgehen,<br />
da bei<strong>de</strong> Partner gleichermaßen am Spiel beteiligt sind.<br />
4.1.3.1.4 Vierer gegen Par gemäß Regeln 29-1., 29-3. und 32<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner auf die nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
schwersten Löcher verteilt.<br />
4.1.3.1.5 Vierer nach Stableford gemäß Regeln 29-1., 29-3. und 32<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner auf die nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
schwersten Löcher verteilt.<br />
4.1.3.1.6 Vierer mit Auswahltreibschlag nach Stableford<br />
Sinngemäß wie Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag und Vierer nach Stableford.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEIlUNG:Wie im Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag,Vorgabe jedoch auf die<br />
nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung schwersten Löcher verteilt und bei Stechen an je<strong>de</strong>m Loch die<br />
Vorgabe gemäß Verteilung.<br />
4.1.3.1.7 Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />
<strong>de</strong>r DGV: 3/4 Spielvorgabe, auf- (ab 0,5) o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t (bis 0,4), für je<strong>de</strong>n Partner separat<br />
auf die nach Vorgabenverteilung schwersten Löcher verteilt. Allerdings ist auch die volle Vorgabe<br />
vorstellbar.<br />
98
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Geht ein Spiel bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln mit Vorgabe über weniger als<br />
18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />
4.1.3.1.8 Vierball nach Stableford<br />
Sinngemäß wie Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31 <strong>de</strong>r Golfregeln und Stableford gemäß Regel<br />
32 <strong>de</strong>r Golfregeln.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Wie Vierball-Zählspiel.<br />
4.1.3.1.9 Aggregat-Zählspiel<br />
Die Run<strong>de</strong>nergebnisse <strong>de</strong>r Partner wer<strong>de</strong>n addiert.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Spielvorgabe pro Partner für die Run<strong>de</strong>.<br />
4.1.3.1.10 Aggregat-Stableford<br />
Die Punktergebnisse <strong>de</strong>r Partner wer<strong>de</strong>n addiert.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Spielvorgabe <strong>de</strong>r Partner je für sich auf die Löcher verteilt.<br />
4.1.3.1.11 Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit Punktwertung<br />
An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei, die <strong>de</strong>n<br />
besten Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt. Einen Punkt<br />
erhält die Partei, die nicht <strong>de</strong>n schlechtesten Ball hat; ist <strong>de</strong>r schlechteste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien<br />
gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt.<br />
Beispiele:<br />
Partei A/B netto 4/6; C/D netto 4/5: Ein Punkt für C/D.<br />
Partei A/B netto 3/4; C/D netto 4/5: Zwei Punkte für A/B.<br />
Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />
Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Kein Punkt.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />
<strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler je für sich auf die Löcher verteilt (Ziffer 4.2.6).Allerdings<br />
wäre die volle Restvorgabe auch vorstellbar.<br />
4.1.3.1.12 Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit Punktwertung<br />
An je<strong>de</strong>m Loch wird um bis zu zwei Punkte gespielt: Einen Punkt erhält die Partei, die <strong>de</strong>n<br />
besten Ball hat; ist <strong>de</strong>r beste Ball bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so entfällt <strong>de</strong>r Punkt. Einen Punkt<br />
erhält die Partei mit <strong>de</strong>m geringsten Aggregat; sind die Aggregate bei<strong>de</strong>r Parteien gleich, so<br />
entfällt <strong>de</strong>r Punkt.<br />
99
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Beispiele:<br />
Partei A/B netto 4/5; C/D netto 5/5: Zwei Punkte für A/B.<br />
Partei A/B netto 4/6; C/D netto 5/5: Ein Punkt für A/B.<br />
Partei A/B netto 3/6; C/D netto 4/4: Kein Punkt.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />
<strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler je für sich auf die nach Vorgabenverteilung schwersten<br />
Löcher verteilt (Ziffer 4.2.6). Es spricht aber auch nichts dagegen, mit voller Restvorgabe<br />
zu spielen.<br />
4.1.3.2 Lochspiele<br />
4.1.3.2.1 Vierer gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 29-2.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: 1/2 <strong>de</strong>s Unterschieds (Ziffer 4.2.5), gemäß Vorgabenverteilung verteilt.<br />
Es ist arithmetisch dasselbe, ob man die addierten Vorgaben zunächst halbiert (Mittelwert) und<br />
dann die Hälfte <strong>de</strong>s Unterschieds ermittelt o<strong>de</strong>r ob man zunächst die Differenz <strong>de</strong>r addierten<br />
Vorgaben <strong>de</strong>r Partner ermittelt und dann halbiert.<br />
4.1.3.2.2 Vierer-Lochspiel mit Auswahltreibschlag<br />
Sinngemäß wie Vierer gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Vierer-Zählspiel mit Auswahltreibschlag.<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Der DGV empfiehlt: Der Unterschied von 0,6 plus 0,4 <strong>de</strong>r Spielvorgaben<br />
wird nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die Löcher verteilt. Geht ein Spiel bzw. eine Verlängerung<br />
nach Regel 2-4. <strong>de</strong>r Golfregeln o<strong>de</strong>r ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln über<br />
weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />
4.1.3.2.3 Bestball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Für die Partner empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler,<br />
je für sich auf die Löcher verteilt (Ziffer 4.2.6). Der Einzelspieler sollte mit seiner vollen Vorgabe<br />
spielen. Man kann auch für die Partner volle Restvorgaben anrechnen.<br />
4.1.3.2.4 Vierball gemäß Erklärung „Parteien im Lochspiel“ und Regel 30<br />
<strong>VORGABEN</strong>ZUTEILUNG: Da die Partner strategisch voneinan<strong>de</strong>r profitieren können, empfiehlt<br />
<strong>de</strong>r DGV: 3/4 <strong>de</strong>r Restvorgaben <strong>de</strong>r Spieler, je für sich gemäß <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung auf die<br />
Löcher verteilt. Auch volle Restvorgaben sind <strong>de</strong>nkbar.<br />
Darüber hinaus gibt es weitere beson<strong>de</strong>re Spielformen wie Flaggenwettspiel, Bisques, Skins,<br />
Bindfa<strong>de</strong>nspiel, Querfel<strong>de</strong>in, Scrambles und die verschie<strong>de</strong>nsten Mannschaftswettbewerbe.<br />
Publikationen mit Erklärungen solcher Spielformen sind im gut sortierten Buchhan<strong>de</strong>l erhältlich.<br />
100
4.2 Vorgabenzuteilung<br />
4.2.1 Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong> (Zählspiel)<br />
Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-Run<strong>de</strong> wird die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers abgezogen. Geht ein<br />
Spiel, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln mit Vorgabe, über weniger als 18<br />
Löcher, so sind die Anzahl <strong>de</strong>r Löcher mit 1/18 <strong>de</strong>r Spielvorgabe zu multiplizieren (und danach<br />
auf- bzw. abzurun<strong>de</strong>n).<br />
Beispiele: Anteilige Spielvorgabe<br />
14 für 3 Löcher = 2.33 = 2<br />
13 für 5 Löcher = 3.61 = 4<br />
15 für 7 Löcher = 5.83 = 6<br />
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
4.2.2 Spielvorgabe auf die Löcher verteilt (Stableford, gegen Par, Sud<strong>de</strong>n Death)<br />
Die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Bewerbers wird auf die gemäß Vorgabenverteilung schwersten Löcher<br />
<strong>de</strong>r 18-Löcher-Run<strong>de</strong> verteilt (Beispiel: Ein Spieler mit Vorgabe 18 erhält pro Loch einer 18-<br />
Löcher-Run<strong>de</strong> einen Vorgabenschlag. Ein Spieler mit Vorgabe 20 erhält am schwierigsten und<br />
zweitschwierigsten Loch je einen weiteren Vorgabenschlag. Ein Spieler mit Vorgabe 36 erhält<br />
pro Loch zwei Vorgabenschläge.) Geht ein Spiel, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln<br />
mit Vorgabe, über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser<br />
Verteilung.<br />
4.2.3 Spielvorgabe pro Partner für die Run<strong>de</strong> (Vierball-Zählspiel)<br />
Je<strong>de</strong>m Partner wird die Spielvorgabe nach <strong>de</strong>m Verfahren „Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong>“ zugerechnet.<br />
4.2.4 Spielvorgaben <strong>de</strong>r Partner je für sich auf die Löcher verteilt (Vierball-Zählspiel<br />
nach Stableford und gegen Par)<br />
Je<strong>de</strong>m Partner wird die Spielvorgabe nach <strong>de</strong>m Verfahren „Spielvorgabe auf die Löcher verteilt“<br />
zugerechnet.<br />
4.2.5 Ganzer, 1/2 und 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds (Lochspiel)<br />
Die Differenz <strong>de</strong>r Spielvorgaben <strong>de</strong>r Gegner bzw. 1/2 o<strong>de</strong>r 3/4 davon (auf ganze Schläge ab 0.5<br />
auf, bis 0.4 abgerun<strong>de</strong>t) wird nach <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung verteilt. Geht ein Spiel, bzw. eine<br />
Verlängerung nach Regel 2-4. <strong>de</strong>r Golfregeln o<strong>de</strong>r ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln<br />
mit Vorgabe, über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />
4.2.6 Ganze und 3/4 Restvorgaben auf die Löcher verteilt (Dreiball mit Punktwertung,<br />
Bestball-Aggregat, Schlechtsball-Aggregat)<br />
Die Spielvorgabe <strong>de</strong>s Spielers mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe wird auf Null gesetzt und zugleich<br />
<strong>de</strong>ssen Spielvorgabe von <strong>de</strong>n Spielvorgaben <strong>de</strong>r übrigen Spieler abgezogen. Die nach Abzug<br />
101
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
verbleiben<strong>de</strong> Vorgabe (Restvorgabe) je<strong>de</strong>s Spielers bzw. 3/4 davon wird auf die Löcher verteilt.<br />
Geht ein Spiel, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln mit Vorgabe, über weniger<br />
als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß dieser Verteilung.<br />
4.2.7 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für die Run<strong>de</strong> (Vierer, Dreier)<br />
Vom Ergebnis <strong>de</strong>r 18-Löcher-Run<strong>de</strong> wird die Hälfte <strong>de</strong>r addierten Spielvorgaben (Mittelwert)<br />
<strong>de</strong>r Partner abgezogen. Rechenergebnisse von 0,5 wer<strong>de</strong>n nicht aufgerun<strong>de</strong>t, son<strong>de</strong>rn bleiben<br />
stehen. Geht ein Spiel, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r Golfregeln mit Vorgabe, über<br />
weniger als 18 Löcher: Rechenverfahren sinngemäß wie bei „Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong>“.<br />
4.2.8 1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben auf die Löcher verteilt (Dreier und Vierer<br />
nach Stableford und gegen Par)<br />
Die „1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für die Run<strong>de</strong>“ (Mittelwert) wird auf die nach <strong>de</strong>m Vorgabenverteilungsschlüssel<br />
schwersten Löcher verteilt, wobei Rechenergebnisse von 0,5 auf<br />
ganze Schläge aufgerun<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Geht ein Spiel, bzw. ein Stechen nach Regel 33-6. <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln mit Vorgabe, über weniger als 18 Löcher, so gilt an je<strong>de</strong>m Loch die Vorgabe gemäß<br />
dieser Verteilung.<br />
4.3 Vorgabenverteilung<br />
Während in allen an<strong>de</strong>ren Sportarten im Wesentlichen die absoluten Leistungen („Brutto“) <strong>de</strong>r<br />
Sportler verglichen wer<strong>de</strong>n, kennt Golf eine zusätzliche Wertung („Netto“) nach einem fein<br />
ausbalancierten System, <strong>de</strong>m Vorgabensystem. Im Amateurbereich spielt es sogar eine<br />
bestimmen<strong>de</strong> Rolle: Nettowertungen wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Wettspielauswertung zugrun<strong>de</strong> gelegt, Bruttoergebnisse<br />
oft nur am Ran<strong>de</strong> erwähnt o<strong>de</strong>r nur bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen<br />
ausgeschrieben. Weil das so ist, kommt <strong>de</strong>r Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems mit <strong>de</strong>r<br />
Möglichkeit von „Nettowertungen“ entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung zu. So erreicht man, dass Spieler<br />
unterschiedlicher Spielstärken gegeneinan<strong>de</strong>r antreten können, ohne dass <strong>de</strong>r bessere<br />
Spieler von vornherein uneinholbar vorne liegt. Man vergleicht die relative Leistung im Verhältnis<br />
zum individuellen Spielvermögen und stellt damit <strong>de</strong>n sportlichen Wettkampf auf eine<br />
völlig neue Grundlage.<br />
Bei <strong>de</strong>r Abrechnung eines Einzel-Zählspiels genügt es, die <strong>de</strong>m Spieler zustehen<strong>de</strong>n Vorgabenschläge<br />
(also seine DGV-Spielvorgabe/Club-Spielvorgabe) pauschal von seinem<br />
Run<strong>de</strong>nergebnis abzuziehen. Es spielt hier keine Rolle, an welchen Löchern er welche Schlagzahl<br />
erzielt hat.<br />
An<strong>de</strong>rs verhält es sich bei Zählspielen gegen Par o<strong>de</strong>r nach Stableford und bei Lochspielen.<br />
Dort wird lochweise gewertet. Um lochweise werten zu können, muss für alle Beteiligten feststehen,<br />
an welchen Löchern einzelne Vorgabenschläge <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe bzw. Club-<br />
Spielvorgabe zu verrechnen sind. Deshalb schreibt auch Regel 33-4. <strong>de</strong>r Golfregeln vor, dass<br />
die Spielleitung die Vorgabenverteilung auf die einzelnen Löcher bekanntgeben muss. Theoretisch<br />
könnte eine Spielleitung also für je<strong>de</strong>s Wettspiel in ihrer Verantwortung die Vorgabenverteilung<br />
abweichend vornehmen. Der Praxis entspricht das nicht, <strong>de</strong>r Spielausschuss wird<br />
102
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
- min<strong>de</strong>stens für eine Saison - eine Vorgabenverteilung festsetzen und auf Zählkarten und<br />
Abschlagstafeln bekanntmachen. Nach welchen Kriterien sollte man dabei vorgehen?<br />
Will man die zugestan<strong>de</strong>nen Vorgabenschläge für die Spieler sinnvoll auf die 18 Löcher verteilen,<br />
so wird man nicht umhin kommen,Vorgabenschläge dort zu gewähren, wo es <strong>de</strong>n Spielern<br />
am schwersten fällt, Par zu spielen. Hier wer<strong>de</strong>n sie am ehesten auf einen zusätzlichen<br />
Schlag (o<strong>de</strong>r zwei bis drei Schläge, je nach Vorgabe) angewiesen sein, <strong>de</strong>r vom Ergebnis <strong>de</strong>s<br />
Lochs für die Nettobewertung abgezogen wer<strong>de</strong>n darf.Wie kann man diesem Erfor<strong>de</strong>rnis nun<br />
nachkommen?<br />
Wenn von einer Golfanlage schon eine repräsentative Anzahl von (Wett-) Spielergebnissen vorliegt,<br />
kann man diese zur Entscheidung heranziehen. Die Clubverwaltungs-Software enthält im<br />
Allgemeinen entsprechen<strong>de</strong> Programme:<br />
Man könnte z. B. ermitteln, wie oft ein Loch Par o<strong>de</strong>r gar besser gespielt wor<strong>de</strong>n ist, wie oft ein<br />
Bogey zu verzeichnen war, wie oft es zum Doublebogey kam und wie oft das Ergebnis sogar<br />
noch höher war (ggf. für Damen und Herren getrennt, s. u.)<br />
Das Ergebnis <strong>de</strong>r Ermittlung wird unterschiedlich ausfallen, je nach<strong>de</strong>m, ob z. B.DGV-Vorgabenklasse<br />
1 o<strong>de</strong>r 5 zugrun<strong>de</strong> gelegt wur<strong>de</strong>. Es empfiehlt sich, getrennte Auswertungen nach<br />
DGV-Vorgabenklassen und eine Auswertung über alle Klassen anzufertigen. So wird meist<br />
schon klar, welche Spielbahnen für alle eine ähnliche Herausfor<strong>de</strong>rung darstellen und welche<br />
offenbar unterschiedlich erlebt wer<strong>de</strong>n. Sinnvollerweise richtet man sich in solchen Zweifelsfällen<br />
eher nach <strong>de</strong>m Gesamtergebnis bzw. nach <strong>de</strong>m Vorgabendurchschnitt im Verein.<br />
Es leuchtet ein, dass ein Loch mit überwiegend guten Resultaten leichter zu spielen sein wird<br />
als eines mit vielen „Versagern“. So ergibt sich eine Skala von Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>n, die eine<br />
Verteilung <strong>de</strong>r Vorgabenschläge auf die 18 Löcher nahelegt. Das <strong>de</strong>mnach schwierigste Loch<br />
wür<strong>de</strong> so die Vorgabenverteilung 1, das leichteste 18 bekommen. Alle an<strong>de</strong>ren Spielbahnen<br />
gruppierten sich dazwischen.<br />
Liegen bei neuen Plätzen noch keine Ergebnisse vor, so sollte eine vorläufige Einstufung nach<br />
<strong>de</strong>r möglichst sachkundig ermittelten Schwierigkeit <strong>de</strong>r Löcher vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Dieses theoretisch mögliche Verfahren wird allerdings so einfach nicht angewandt. Es ist dabei<br />
noch Folgen<strong>de</strong>s zu be<strong>de</strong>nken:<br />
Schon um ggf. auch eine gerechte Nettowertung von nur neun o<strong>de</strong>r weniger Löchern zu gewährleisten<br />
(z. B. beim Stechen), muss die Vorgabenverteilung gleichmäßig auf die bei<strong>de</strong>n Halbrun<strong>de</strong>n<br />
(also erste 9-Löcher und zweite 9-Löcher) erfolgen.Auch im Lochspiel ist es wichtig, dass die Vorgabenverteilung<br />
gleichmäßig über alle 18 Löcher erfolgt, da an<strong>de</strong>rnfalls <strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r von seinem<br />
Gegner Vorgabenschläge „bekommt“, bevorzugt (wenn die schwierigen Löcher mit Vorgabenverteilung<br />
1, 2, 3 usw. auf <strong>de</strong>n ersten neun Löchern aufeinan<strong>de</strong>rfolgen) o<strong>de</strong>r benachteiligt (wenn die<br />
schwierigen Löcher mit <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung 1, 2, 3 usw. am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> liegen) wird.<br />
103
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Man ermittelt <strong>de</strong>shalb sinnvollerweise innerhalb <strong>de</strong>r ersten und zweiten 9-Löcher die<br />
Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> jeweils für die Halbrun<strong>de</strong>n getrennt und vergibt dann die ungera<strong>de</strong>n Vorgabenschläge<br />
(Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>: 1 (schwierigstes Loch <strong>de</strong>r „ersten Neun“), 3 (zweitschwierigstes<br />
Loch ...), 5, 7, 9, 11, 13, 15, 17) auf die ersten Neun und die gera<strong>de</strong>n auf die<br />
zweiten Neun (Schwierigkeitsgra<strong>de</strong>: 1, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18). Diese Verteilung sieht bereits<br />
das DGV-Vorgabensystem zwingend vor (siehe dort Anhang D). Sollen auf 27-Loch-Plätzen 9-<br />
Löcher-Run<strong>de</strong>n mehrfach miteinan<strong>de</strong>r kombiniert wer<strong>de</strong>n, so sollte für die jeweiligen neun<br />
Löcher die Vorgabenverteilung getrennt vorgenommen wer<strong>de</strong>n (also jeweilige Ermittlung <strong>de</strong>r<br />
Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 1 - 9 für je<strong>de</strong> 9-Löcher-Run<strong>de</strong>).<br />
104<br />
Hinweis 1: Spieler mit „Plus“-Vorgabe müssen Schläge gewähren. Dies erfolgt beginnend<br />
mit <strong>de</strong>m leichtesten Loch <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong>.<br />
Hinweis 2: Es ist durchaus eine unterschiedliche Vorgabenverteilung für Damen und<br />
Herren <strong>de</strong>nkbar. Im Lochspiel gilt dann die Vorgabenverteilung <strong>de</strong>sjenigen Spielers, <strong>de</strong>r<br />
Vorgabenschläge „bekommt“.Allerdings empfiehlt sich eine für alle Spieler einheitliche<br />
Vorgabenverteilung schon wegen <strong>de</strong>r einfacheren Handhabung (z. B. bei gemischten<br />
Vierer-Lochspielen).
Tabelle zur Bestimmung <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe <strong>de</strong>s Partner-Paars<br />
bei Vierer-Spielen mit Auswahltreibschlag<br />
(Zählspiel incl. Par und Stableford)<br />
Ordinatenachse = Spielvorgabe <strong>de</strong>s Spielers mit niedrigerer DGV-Vorgabe<br />
Abszissenachse = Spielvorgabe <strong>de</strong>s Spielers mit höherer DGV-Vorgabe<br />
Beispiel: A hat DGV-Vorgabe 11,<br />
B hat DGV-Vorgabe 25.<br />
Abschnitt 4. Spielformen, Vorgabenzuteilung und Vorgabenverteilung<br />
Von <strong>de</strong>r 11 in <strong>de</strong>r senkrechten Zahlenreihe am rechten Rand<br />
waagerecht bis zu <strong>de</strong>m Feld über <strong>de</strong>r 25 in <strong>de</strong>r waagerechten<br />
Zahlenreihe am unteren Rand hinübergehen. Das Feld enthält<br />
die Ziffer 17. Dies ist die DGV-Vorgabe <strong>de</strong>s Paars für das Spiel.<br />
36 36<br />
35 35 35<br />
34 34 35 34<br />
33 33 34 34 33<br />
32 32 33 33 34 32<br />
31 31 32 32 33 33 31<br />
30 30 31 31 32 32 32 30<br />
29 29 30 30 31 31 31 32 29<br />
28 28 29 29 30 30 30 31 31 28<br />
27 27 28 28 29 29 29 30 30 31 27<br />
26 26 27 27 28 28 28 29 29 30 30 26<br />
25 25 26 26 27 27 27 28 28 29 29 29 25<br />
24 24 25 25 26 26 26 27 27 28 28 28 29 24<br />
23 23 24 24 25 25 25 26 26 27 27 27 28 28 23<br />
22 22 23 23 24 24 24 25 25 26 26 26 27 27 28 22<br />
21 21 22 22 23 23 23 24 24 25 25 25 26 26 27 27 21<br />
20 20 21 21 22 22 22 23 23 24 24 24 25 25 26 26 26 20<br />
19 19 20 20 21 21 21 22 22 23 23 23 24 24 25 25 25 26 19<br />
18 18 19 19 20 20 20 21 21 22 22 22 23 23 24 24 24 24 25 18<br />
17 17 18 18 19 19 19 20 20 21 21 21 22 22 23 23 23 24 24 25 17<br />
16 16 17 17 18 18 18 19 19 20 20 20 21 21 22 22 22 23 23 23 24 16<br />
15 15 16 16 17 17 17 18 18 19 19 19 20 20 21 21 21 22 22 23 23 23 15<br />
14 14 15 15 16 16 16 17 17 18 18 18 19 19 20 20 20 21 21 22 22 22 23 14<br />
13 13 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 18 18 19 19 19 20 20 21 21 21 21 22 13<br />
12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 17 17 18 18 18 19 19 20 20 20 21 21 22 12<br />
11 11 12 12 13 13 13 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 18 18 19 19 19 20 20 20 21 11<br />
10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 17 17 18 18 18 19 19 20 20 20 10<br />
9 9 10 10 11 11 11 12 12 13 13 13 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 18 18 19 19 19 20 9<br />
8 8 9 9 10 10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 17 17 18 18 18 18 19 8<br />
7 7 8 8 9 9 9 10 10 11 11 11 12 12 13 13 13 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 18 18 19 7<br />
6 6 7 7 8 8 8 9 9 10 10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 17 17 17 18 6<br />
5 5 6 6 7 7 7 8 8 9 9 9 10 10 11 11 11 12 12 13 13 13 14 14 15 15 15 16 16 17 17 17 5<br />
4 4 5 5 6 6 6 7 7 8 8 8 9 9 10 10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 16 16 17 4<br />
3 3 4 4 5 5 5 6 6 7 7 7 8 8 9 9 9 10 10 11 11 11 12 12 13 13 13 14 14 15 15 15 15 16 3<br />
2 2 3 3 4 4 4 5 5 6 6 6 7 7 8 8 8 9 9 10 10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 15 15 16 2<br />
1 1 2 2 3 3 3 4 4 5 5 5 6 6 7 7 7 8 8 9 9 9 10 10 11 11 11 12 12 13 13 13 14 14 14 15 1<br />
0 0 1 1 2 2 2 3 3 4 4 4 5 5 6 6 6 7 7 8 8 8 9 9 10 10 10 11 11 12 12 12 13 13 14 14 14 0<br />
➝0<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34 35 36<br />
Höhere DGV-Vorgabe Niedrigere DGV-Vorgabe ➝<br />
105
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Abschnitt 5.<br />
Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1 Inhalt von Ausschreibungen<br />
Wie schon ausführlich im Abschnitt 3. dargestellt, muss die Spielleitung die Bedingungen ausschreiben,<br />
unter <strong>de</strong>nen ein Wettspiel durchgeführt wird (Regel 33-1. <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
Im einzelnen muss je<strong>de</strong> Ausschreibung für vorgabenwirksame Wettspiele die Punkte behan<strong>de</strong>ln,<br />
die im DGV-Vorgabensystem vorgesehen sind (siehe dort Anhang G). Auch Extra Day<br />
Scores (vorgabenwirksame Privatrun<strong>de</strong>n nach Ziffer 17. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems) bedürfen<br />
als Grundlage einer Ausschreibung. Deren notwendiger Inhalt ist ebenfalls im DGV-Vorgabensystem,Anhang<br />
G enthalten. Soweit nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem (siehe dort) Spielraum<br />
bei <strong>de</strong>r Gestaltung einer Ausschreibung besteht, sollen die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen<br />
wichtige Leitlinien zur Ausgestaltung <strong>de</strong>r Ausschreibung sein.<br />
Auch für alle sonstigen (nicht vorgabenwirksamen) Wettspiele sollte die Spielleitung sich an<br />
<strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und <strong>de</strong>n nachfolgen<strong>de</strong>n Regelungen orientieren.<br />
Dies schon <strong>de</strong>shalb, weil dort Bestimmungen, Hinweise und Regelungsalternativen dargestellt<br />
sind, die sich über einen langen Zeitraum in <strong>de</strong>r Praxis bewährt haben. Ziel sollte stets<br />
sein, die Ausschreibung so kurz wie möglich, jedoch so lang wie nötig zu gestalten. Das be<strong>de</strong>utet,<br />
dass alle Sachverhalte, die für die ordnungsgemäße Abwicklung <strong>de</strong>s Wettspiels unabdingbar<br />
sind, eine Regelung erfahren sollen.<br />
Wie bereits in Abschnitt 2. (Ziffer 2.2.5.2) dargestellt, kann die Ausschreibung zu einem einzelnen<br />
Wettspiel dadurch von einer Fülle von Details entlastet wer<strong>de</strong>n, dass man als Grundlage für<br />
<strong>de</strong>n Wettspielbetrieb eine allgemein während <strong>de</strong>r Spielsaison gelten<strong>de</strong> Wettspielordnung bzw.<br />
Rahmenausschreibung erstellt. In diesem Fall ist ein Hinweis in <strong>de</strong>r Einzelausschreibung auf die<br />
zusätzliche Geltung <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung notwendig.<br />
Im Einzelnen ist (neben <strong>de</strong>n bereits in Abschnitt 2., Ziffer 2.2.5.2, aufgeführten Punkten; lesen!)<br />
Folgen<strong>de</strong>s zu beachten:<br />
5.1.1 Bezeichnung und Spielform <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
– Etwaiger Eigenname; Beispiel: „Otto-Müller-Gedächtnispreis“.<br />
– Spielform; Beispiele: „Einzel-Zählspiel über 36 Löcher mit Vorgabe“; „Vierer-Zählspiel<br />
für gemischte Paare mit Vorgabe“ etc.<br />
Bei Spielformen, die nicht durch die Golfregeln abge<strong>de</strong>ckt sind (z. B. Vierer mit Auswahltreibschlag),<br />
muss hier genau genommen beschrieben wer<strong>de</strong>n, wie diese Spielform konkret<br />
ausgetragen wer<strong>de</strong>n soll. Denn gera<strong>de</strong> Spielformen, die in <strong>de</strong>n Golfregeln o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Ver-<br />
106
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
bandsordnungen <strong>de</strong>s DGV nicht beschrieben wer<strong>de</strong>n, haben sich in verschie<strong>de</strong>nen Regionen<br />
mitunter unterschiedlich entwickelt.<br />
5.1.2 Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen<br />
Von einem regelgerechten Golfwettspiel kann nur dann gesprochen wer<strong>de</strong>n, wenn ihm die<br />
Offiziellen Golfregeln (einschl. Amateurstatut) zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n. Es ist unverzichtbar,<br />
auch das DGV-Vorgabensystem zur Grundlage <strong>de</strong>s Wettspiels zu machen. Um diese Verbandsordnungen<br />
<strong>de</strong>s DGV verbindlich zu machen, bedarf es folgen<strong>de</strong>n Textes:<br />
“Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln (einschl. Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen<br />
Golf Verban<strong>de</strong>s e.V. Das Wettspiel wird auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ausgerichtet.<br />
Einsichtnahme in diese Verbandsordnungen im Vereinssekretariat.“<br />
Der Hinweis auf das DGV-Vorgabensystem kann auch bei nicht vorgabenwirksamen Spielen<br />
nicht entfallen, da auch dort die auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems errechneten Vorgaben<br />
gelten.<br />
Will man darüber hinaus auf Grundlage <strong>de</strong>r in diesem Spiel- und Wettspielhandbuch ausgesprochenen<br />
Empfehlungen (blau hinterlegte Textstellen) spielen, so müssen die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Regelungen zusätzlich in die Ausschreibung aufgenommen wer<strong>de</strong>n. Ein bloßer Hinweis<br />
(„Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Empfehlungen <strong>de</strong>s SWSH.“) reicht nicht. Dies allein schon <strong>de</strong>shalb,<br />
weil bei einem bloßen Hinweis auf „die Empfehlungen“ <strong>de</strong>r Spieler ohne Lektüre <strong>de</strong>s Spielund<br />
Wettspielhandbuchs über <strong>de</strong>n Inhalt <strong>de</strong>r Regelungen im Unklaren bliebe.<br />
5.1.3 Art <strong>de</strong>r Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit<br />
– Vorgabe gemäß Spielform (siehe Abschnitt 4.); Beispiel: „Lochspiel mit vollem Vorgabenunterschied<br />
<strong>de</strong>r Gegner auf die Löcher verteilt“.<br />
– Bei Zählspielen (incl. Par und Stableford) Klarstellung, ob nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
vorgabenwirksam o<strong>de</strong>r nicht; Beispiel: „Nicht vorgabenwirksam“.<br />
Hinweis: Liegen die „technischen Voraussetzungen“ für vorgabenwirksames Spiel vor<br />
(z. B.:Abschlagsmarkierungen innerhalb <strong>de</strong>r Zählspielabschläge korrekt gesteckt, Platzregeln<br />
entsprechend <strong>de</strong>n Golfregeln), so ist ein Wettspiel, ohne dass es auf <strong>de</strong>n Hinweis<br />
„vorgabenwirksam“ in <strong>de</strong>r Ausschreibung ankäme, quasi „automatisch“ für die Vorgabenfortschreibung<br />
relevant. Diese „Automatik“ kann man nur verhin<strong>de</strong>rn, in<strong>de</strong>m in <strong>de</strong>r<br />
Ausschreibung vor Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels konkret auf die fehlen<strong>de</strong> Vorgabenwirksamkeit<br />
hingewiesen wird (vgl. DGV-Vorgabensystem, Ziffer 14.7).<br />
– Bei Spiel von Abschlägen mit unterschiedlichem Par innerhalb eines Wettbewerbs (also<br />
beim Spiel um <strong>de</strong>n selben Preis) erfolgt im Netto u. U. ein „Par-Ausgleich“, im Brutto ein<br />
„CR-Ausgleich“. Darauf sollten die Teilnehmer eines Wettspiels in <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
hingewiesen wer<strong>de</strong>n. Einzelheiten: siehe Ziffer 9.8.<br />
107
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1.4 Teilnehmer und Stammvorgaben <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
Genaue Angaben über Personenkreis und Stammvorgaben <strong>de</strong>r zugelassenen Teilnehmer.<br />
Soll verlangt wer<strong>de</strong>n, dass Amateureigenschaft,Verbands- o<strong>de</strong>r Vereinszugehörigkeit,Vorgabe,<br />
Alter o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen auf Anfor<strong>de</strong>rung durch Dokumente wie Mitglie<strong>de</strong>r- o<strong>de</strong>r Vorgabenausweise,<br />
bestätigte Vorgabenstammblätter, Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m DGV-Intranet, Personalausweise<br />
o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen nachgewiesen wer<strong>de</strong>n, so sollte das auch die Ausschreibung<br />
besagen. An<strong>de</strong>rnfalls muss sich <strong>de</strong>r Veranstalter in Zweifelsfällen auf eigene Nachforschungen<br />
zur Überprüfung <strong>de</strong>r Angaben von Teilnehmern beschränken, wie z. B. Anruf bei Heimatverein<br />
o<strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>m Verband. Teilnehmer am DGV-Intranet können auf elektronischem<br />
Weg <strong>de</strong>rartige Informationen abrufen.<br />
Es empfiehlt sich, eine Regelung für <strong>de</strong>n Fall zu treffen, dass die Stammvorgabe eines gemel<strong>de</strong>ten<br />
Teilnehmers zwischen Mel<strong>de</strong>schluss und Spieltermin die zulässige Min<strong>de</strong>st- o<strong>de</strong>r<br />
Höchstvorgabe unter- o<strong>de</strong>r überschreitet; Beispiel: „Wird die Stammvorgabe eines rechtzeitig<br />
gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmers zwischen Mel<strong>de</strong>schluss und Spieltermin über die zulässige Höchstvorgabe<br />
20,0 (DGV-Stammvorgabe) hinaus heraufgesetzt, so muss sich <strong>de</strong>r Teilnehmer mit <strong>de</strong>r<br />
zulässigen Höchstvorgabe begnügen“.<br />
Die Ausschreibung sollte normalerweise ausschließen, dass Spieler mit höherer als <strong>de</strong>r ausgeschriebenen<br />
Vorgabe mel<strong>de</strong>n und sich mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe begnügen dürfen.<br />
Es könnte bei einem zahlenmäßig beschränkten Teilnehmerfeld sonst z. B. passieren, dass<br />
Plätze von „unechten“ niedrigen Vorgaben besetzt wer<strong>de</strong>n und „echte“ niedrige Vorgaben<br />
abgewiesen wer<strong>de</strong>n müssten.<br />
Bei Viererspielen ist es oft sinnvoll o<strong>de</strong>r auch reizvoll, die gefor<strong>de</strong>rte Zusammensetzung <strong>de</strong>r<br />
Paare nach Partnern und Vorgaben genau zu <strong>de</strong>finieren. So kann die Ausschreibung eine<br />
addierte Höchstvorgabe festlegen, um nicht zwei Anfänger mit ggf. langsamen Spiel im Wettspiel<br />
zu haben.Aber auch die Zusammenstellung <strong>de</strong>r Paare lässt Beson<strong>de</strong>rheiten zu: Gemischter<br />
Vierer (Dame und Herr), Ehepaarvierer, Tiger und Rabbit (erfahrener Golfer und Anfänger),<br />
Mini und Maxi (Erwachsener und Jugendlicher), Mitglied und Gast (Paare aus je zwei Vereinen<br />
im Freundschaftsspiel) usw.<br />
Bei Mannschaftsspielen sollte möglichst exakt die Zulässigkeit und <strong>de</strong>r zulässige Einsatz von<br />
Ersatzspielern geregelt wer<strong>de</strong>n. Man erspart sich durch genaue Angaben zum Ersatzspieler<br />
Proteste und Zweifel, wenn es tatsächlich notwendig o<strong>de</strong>r auch nur wünschenswert wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, einen Spieler im Wettspiel zu ersetzen. Beispiel: „Die acht Mannschaftsteilnehmer sind<br />
bis zum Mel<strong>de</strong>schluss schriftlich und namentlich zu mel<strong>de</strong>n. Ein Ersatzspieler darf bis zum<br />
Beginn <strong>de</strong>s ersten Spiels <strong>de</strong>r 1. Run<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Mannschaft schriftlich o<strong>de</strong>r mündlich namentlich<br />
bei <strong>de</strong>r Spielleitung nachgemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Der Ersatzspieler darf in <strong>de</strong>r ersten und/o<strong>de</strong>r zweiten<br />
Run<strong>de</strong> an die Stelle eines ausfallen<strong>de</strong>n gemel<strong>de</strong>ten Spielers treten; einer Begründung<br />
dafür bedarf es nicht. Ein einmal ausgefallener und durch <strong>de</strong>n Ersatzspieler ersetzter Spieler<br />
darf nicht mehr eingesetzt wer<strong>de</strong>n.“<br />
108
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1.5 Höchst- und Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
– Soll die Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer beschränkt wer<strong>de</strong>n, so muss die Ausschreibung dies<br />
mit genauen Angaben über das Verfahren zur Ausson<strong>de</strong>rung überzähliger Meldungen<br />
besagen; Beispiel: „Das Teilnehmerfeld wird auf 56 Paare beschränkt; mel<strong>de</strong>n mehr<br />
Paare, entschei<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Mel<strong>de</strong>eingang, bei gleichzeitiger Meldung das Los.“. Häufig wird<br />
eine Warteliste geführt, aus <strong>de</strong>r rechtzeitig gemel<strong>de</strong>te Spieler nachrücken, wenn Absagen<br />
aus <strong>de</strong>m Teilnehmerfeld eingehen. Die Tatsache , dass eine Warteliste geführt wird,<br />
sollte in <strong>de</strong>r Ausschreibung mitgeteilt wer<strong>de</strong>n („Es wird eine Warteliste geführt.“), da<br />
an<strong>de</strong>rnfalls die Spieler <strong>de</strong>s „or<strong>de</strong>ntlichen“ Fel<strong>de</strong>s evtl. Anspruch darauf anmel<strong>de</strong>n<br />
mögen, die Preise unter sich auszuspielen.<br />
– Soll eine Min<strong>de</strong>stzahl von Teilnehmern Voraussetzung sein, so muss die Ausschreibung<br />
dies besagen; Beispiel: „Bei weniger als acht rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmern entfällt<br />
das Wettspiel.“.<br />
5.1.6 Ort, Termin, Frist <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
– Festlegung <strong>de</strong>s Tages <strong>de</strong>s Wettspiels und <strong>de</strong>r Uhrzeit <strong>de</strong>s Startbeginns; Beispiel: „Sonnabend,<br />
<strong>de</strong>n 06. Juli, 1. Run<strong>de</strong> Start ab 07.30 Uhr auf <strong>de</strong>m Westplatz, 2. Run<strong>de</strong> Start ab<br />
13.00 Uhr auf <strong>de</strong>m Ostplatz; Än<strong>de</strong>rung vorbehalten.“.<br />
– Bei Spielen mit Wettspiel- o<strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>nfrist (wie Auswahlspielen, k.o.-Lochspielen o. ä.)<br />
Beginn und En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>nfrist mit Regelung <strong>de</strong>s Verfahrens nach Regel 33-3. <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln für <strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>r Nichteinigung über frei zu vereinbaren<strong>de</strong> Lochspieltermine;<br />
Beispiel: „Die Lochspiele sind während <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong>nfristen <strong>de</strong>s Spielplans nach freier Terminvereinbarung<br />
auszutragen. Bei Nichteinigung <strong>de</strong>r Gegner gilt <strong>de</strong>r letzte Spieltag <strong>de</strong>r<br />
Run<strong>de</strong>, 14.00 Uhr, als von <strong>de</strong>r Spielleitung angesetzter Termin. Eine einmal erzielte Einigung<br />
kann nur mit Zustimmung <strong>de</strong>s Gegners geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Wer zum vereinbarten<br />
bzw. als angesetzt gelten<strong>de</strong>n Termin nicht antritt, verliert ohne Spiel.“. Es ist vorteilhaft,<br />
die Modalitäten <strong>de</strong>r Terminabsprache genauer zu regeln. So kann man bspw. festlegen,<br />
dass <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>m niedrigeren Handicap Kontakt zu seinem Gegner aufnehmen<br />
und drei realistische Terminvorschläge machen muss. Ehrliches Bemühen um eine<br />
sportlich faire Terminabsprache wird dabei vorausgesetzt. Erst dann sollte Nichterscheinen<br />
Lochspielverlust zur Folge haben.<br />
5.1.7 Verbindlicher Mel<strong>de</strong>schluss, Art und Ort <strong>de</strong>r Meldung<br />
– Bekanntgabe von Tag und Uhrzeit <strong>de</strong>s Mel<strong>de</strong>schlusses; Beispiel: „Mel<strong>de</strong>schluss am Mittwoch,<br />
<strong>de</strong>m 03. Juli, 19.30 Uhr.“. Mit <strong>de</strong>m Mel<strong>de</strong>schluss steht das Teilnehmerfeld fest.<br />
Je nach Größe und Aufwand für ein Wettspiel wird man <strong>de</strong>n Mel<strong>de</strong>schluss früher o<strong>de</strong>r<br />
später legen können. Rechtzeitig gemel<strong>de</strong>te Spieler können ins Teilnehmerfeld<br />
nachrücken, wenn eine Warteliste in <strong>de</strong>r Ausschreibung angekündigt wor<strong>de</strong>n war (s. o.)<br />
Nachträgliche Meldungen – nach Mel<strong>de</strong>schluss – können nicht akzeptiert wer<strong>de</strong>n;<br />
<strong>de</strong>nnoch kann es in Einzelfällen wünschenswert sein, Spieler auch noch „in <strong>de</strong>r letzten<br />
Minute“ zuzulassen. Für diese Fälle eignen sich folgen<strong>de</strong> Alternativen:<br />
109
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
• Man setzt einen „endgültigen“ Mel<strong>de</strong>schluss ganz kurzfristig, abhängig vom organisatorischen<br />
Aufwand, vor <strong>de</strong>m ersten Start an. So kann man das Hauptfeld<br />
zunächst z. B. nach Vorgaben geordnet einteilen, die Nachzügler spielen evtl. nach<br />
Mel<strong>de</strong>eingang.<br />
• Den gleichen Effekt erzielt man, wenn man „Nachmeldungen“ (bis zu einem festzulegen<strong>de</strong>n<br />
Zeitpunkt) ausdrücklich zulässt, bspw., um das Feld noch aufzufüllen.<br />
• Bei kleineren Wettspielen, beson<strong>de</strong>rs unter <strong>de</strong>r Woche, ergibt sich u. U. die Notwendigkeit,<br />
auch solche Spieler zuzulassen, die sich aus beruflichen Grün<strong>de</strong>n oft<br />
nur sehr kurzfristig zur Teilnahme entschei<strong>de</strong>n können (z. B. Damen- und Herrengolf).<br />
Notfalls könnte man hier zwei Wettspiele hintereinan<strong>de</strong>r ansetzen, vielleicht<br />
mit zwei Stun<strong>de</strong>n Abstand, <strong>de</strong>ren jeweiliger Mel<strong>de</strong>schluss einige Minuten<br />
vor <strong>de</strong>m jeweils ersten Start liegen könnte. Da nach Dec. 33-3/3 die Spielleitung<br />
gestatten darf, dass sich Spielergruppen selbst zusammenstellen und die<br />
Abspielzeit bestimmen, steht einer Teilnahme „nach Eintreffen“ nichts Grundsätzliches<br />
entgegen.<br />
Will man verhin<strong>de</strong>rn, dass die Mehrheit <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer erst die allerletzte Mel<strong>de</strong>frist<br />
nutzt (z. B., um die Wetterentwicklung abzuwarten), könnte über erhöhtes Nenngeld<br />
(s.u.) für späte Teilnehmer nachgedacht wer<strong>de</strong>n.<br />
– Festlegung <strong>de</strong>r Art und <strong>de</strong>s Ortes <strong>de</strong>r Meldung; Beispiele: „Schriftlich bei <strong>de</strong>r Geschäftsstelle<br />
<strong>de</strong>s Hessischen Golf-Verban<strong>de</strong>s“; „Durch Eintragung in die im Clubhaus aushängen<strong>de</strong><br />
Mel<strong>de</strong>liste“.<br />
5.1.8 Nenngeld<br />
Falls Nenngeld erhoben wird: Genaue Angaben über die Höhe <strong>de</strong>s Nenngelds; Beispiel: „Nenngeld<br />
DM 15,- pro Bewerber, Jugendliche DM 7,50“.<br />
Der Aufwand und die Ausstattung eines Wettspiels bestimmt im Allgemeinen die Höhe <strong>de</strong>s<br />
Nenngel<strong>de</strong>s, wenn nicht ein „Spen<strong>de</strong>ncharakter“ dahintersteht. Man sollte sich bewusst sein,<br />
dass für ein Wettspiel Kosten entstehen:<br />
• Preise müssen gekauft wer<strong>de</strong>n.<br />
• Der Platz wird speziell hergerichtet.<br />
• Das Sekretariat ist besetzt.<br />
• Vielleicht wer<strong>de</strong>n die Räume nochmals gereinigt.<br />
• Ggf. wird für Verpflegung, Getränke, kleine Geschenke, Rahmenprogramm und Fotos<br />
gesorgt.<br />
• Außer<strong>de</strong>m wird <strong>de</strong>r Platz für an<strong>de</strong>re Spieler gesperrt (keine Greenfee-Einnahmen).<br />
110
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Das alles kommt jeweils nur <strong>de</strong>n Wettspielteilnehmern zugute. Es ist also durchaus vertretbar,<br />
von ihnen einen angemessenen Beitrag in Form <strong>de</strong>s Nenngel<strong>de</strong>s zu verlangen, das dann wie<strong>de</strong>rum<br />
<strong>de</strong>m ganzen Verein zugute kommt. Das gilt prinzipiell auch für Sponsorenturniere.<br />
Hinweis: Aus Grün<strong>de</strong>n allgemeiner Gerechtigkeit sollten die Veranstalter bestrebt sein,<br />
das Nenngeld ausgebliebener Teilnehmer einzuziehen.<br />
5.1.9 Preise, Wertung<br />
Regel 3-1. <strong>de</strong>r Golfregeln bestimmt unmißverständlich, dass im Zählspiel <strong>de</strong>rjenige Bewerber<br />
gewinnt, <strong>de</strong>r die wenigsten Schläge für die festgesetzte(n) Run<strong>de</strong>(n) benötigt hat. Daraus ergibt<br />
sich, dass Preise nicht an jeman<strong>de</strong>n weitergegeben wer<strong>de</strong>n dürften, <strong>de</strong>r mehr Schläge<br />
gebraucht hat o<strong>de</strong>r bei gleicher Schlagzahl im Stechen unterlegen ist. An <strong>de</strong>n Grundsätzen<br />
einer fairen Sportausübung ausgerichtet, folgt aus <strong>de</strong>r Regel auch, dass Brutto- und Nettopreis<br />
in einer Hand sein müssten, wenn die Auswertung <strong>de</strong>s Wettspiels dies ergibt. Der DGV möchte<br />
<strong>de</strong>utlich machen, dass es eine beson<strong>de</strong>re sportliche Leistung darstellt, wenn es einem Bewerber<br />
gelingt, sowohl das absolut beste Ergebnis (Brutto) zu erspielen, wie auch in <strong>de</strong>r Nettowertung<br />
(mit) an <strong>de</strong>r Spitze zu liegen. Daher empfiehlt <strong>de</strong>r DGV dringend, von einem sog. „Doppelpreisausschluss“<br />
abzusehen, zumal ohnehin nur wenige Spieler und damit wenige Preise<br />
davon betroffen sein wer<strong>de</strong>n. Im Vor<strong>de</strong>rgrund sportlicher Wettbewerbe sollte stets die Anerkennung<br />
<strong>de</strong>r sportlichen Leistung stehen, die sich durchaus auch in einer doppelten Preisvergabe<br />
wi<strong>de</strong>rspiegeln sollte.<br />
Die Praxis zeigt auch, dass bei Siegerehrungen oftmals nicht mehr alle Gewinner anwesend<br />
sind. Das verleitet ggf. dazu, Preise an die (noch) Anwesen<strong>de</strong>n weiterzugeben und eine solche<br />
Regelung evtl. in die Ausschreibung zu übernehmen. Wenn ein Wettspiel z. B. „über einen<br />
ganzen Tag geht“, müsste es aber wohl <strong>de</strong>m Einzelnen zugestan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, dass er nicht <strong>de</strong>n<br />
ganzen (freien) Tag für seine Teilnahme vorsehen muss. Wer bereits früh gestartet ist, kann<br />
(o<strong>de</strong>r will) ggf. nicht abends nochmals zur Siegerehrung erscheinen. Natürlich ist es eine Frage<br />
<strong>de</strong>r Höflichkeit, sich bei <strong>de</strong>r Spielleitung abzumel<strong>de</strong>n. Unabhängig davon gilt, wie oben bereits<br />
dargelegt, Regel 3-1. <strong>de</strong>r Golfregeln, wonach eben in keinem Fall <strong>de</strong>rjenige Gewinner ist (und<br />
damit <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Preis beanspruchen können sollte), <strong>de</strong>r bis zur ersten Siegerehrung<br />
ausgeharrt hat, son<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>rjenige, <strong>de</strong>r die wenigsten Schläge benötigt hat. Dies sagt jedoch<br />
nicht, dass (unentschuldigtes) Fehlen bei einer Siegerehrung keine Folgen haben muss. Dem<br />
Veranstalter steht es natürlich frei, eine sonstige „Disziplinarstrafe“ zu verhängen (z. B. Wettspielverbot,<br />
Platzsperre). Fehlen regelmäßig Gewinner bei Siegerehrungen, scheint es ratsam,<br />
über an<strong>de</strong>re Formen <strong>de</strong>r Siegerehrung nachzu<strong>de</strong>nken. So könnte z. B. eine Siegerehrung zu<br />
einem festgesetzten Zeitpunkt (z. B. Saisonabschlussfest) für mehrere Wettbewerbe stattfin<strong>de</strong>n,<br />
man könnte im Laufe eines Wettspieltages mehrere Preisverteilungen einplanen, wenn<br />
man nach Bewerbergruppen gestartet ist und alle Mitspieler einer solchen Gruppe ihr Wettspiel<br />
bereits been<strong>de</strong>t haben, o<strong>de</strong>r man hängt die Sieger- und Ergebnisliste lediglich aus und lässt<br />
die Preise abholen.<br />
In je<strong>de</strong>m Fall sollte die Ausschreibung genaue Angaben über Anzahl und Bestimmung <strong>de</strong>r<br />
Preise und Bewerbergruppen enthalten. Das niedrigste Ergebnis gewinnt <strong>de</strong>n Bruttopreis. Eine<br />
111
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Aufteilung nach Alter und/o<strong>de</strong>r Geschlecht, auch z. B. nach Mitglied und Gast ist möglich. Bei<br />
<strong>de</strong>r Aufteilung nach Bewerbergruppen haben sich verschie<strong>de</strong>ne Möglichkeiten durchgesetzt:<br />
• Man teilt für Nettopreise nach Vorgabenklassen (DGV-Stammvorgaben) ein. Das kann<br />
z. B. entsprechend <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen geschehen o<strong>de</strong>r auch nach <strong>de</strong>r prozentualen<br />
Handicapverteilung im Verein. Das mag zur Folge haben, dass eine Klasse <strong>de</strong>utlich<br />
stärker besetzt ist als an<strong>de</strong>re. (Wenn das absehbar ist, könnte man in dieser Klasse<br />
mehr Preise vorsehen o<strong>de</strong>r die Klasse nochmals teilen.)<br />
• Man schreibt für Nettopreise Klassen „nach Beteiligung“ aus. Dann ergeben sich die<br />
Bewerbergruppen erst nach Mel<strong>de</strong>schluss, in<strong>de</strong>m man aus <strong>de</strong>r nach DGV-Stammvorgaben<br />
gestaffelten Mel<strong>de</strong>liste <strong>de</strong>r Teilnehmer möglichst gleich große Gruppen bil<strong>de</strong>t.Vor<br />
<strong>de</strong>m ersten Start muss dann aber für alle Beteiligten klar sein, in welchen Klassen Preise<br />
gewonnen wer<strong>de</strong>n.<br />
• Man setzt die Bewerbergruppen im Netto wie im Brutto nach Alter und/o<strong>de</strong>r Geschlecht<br />
fest. (Jugendpreis, Senioren- und Seniorinnenpreis, getrennte Damen- und Herrenwertung<br />
usw.) Die Ausschreibung sollte klare Aussagen darüber enthalten, ob Doppelwertungen<br />
möglich sind, ein Jugendlicher z. B. gleichzeitig in <strong>de</strong>r Herrenkonkurrenz gewertet wird,<br />
o<strong>de</strong>r ob sich die Bewerber jeweils für nur eine Gruppe entschei<strong>de</strong>n müssen (insbeson<strong>de</strong>re<br />
bei Clubmeisterschaften von Be<strong>de</strong>utung). Es ist stets zu be<strong>de</strong>nken, dass vom sportlichen<br />
Standpunkt aus <strong>de</strong>r (die) Beste gewinnen soll. Das ist am ehesten dann gewährleistet,<br />
wenn eine Doppelwertung zugelassen wird. Es ist nicht ungewöhnlich, dass <strong>de</strong>r beste<br />
Senior/die beste Seniorin o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r/die beste Jugendliche gleichzeitig auch <strong>de</strong>r/die Beste<br />
<strong>de</strong>r Gesamtherren- bzw. -damenkonkurrenz ist. Sollte man diesen Erfolg allein aus Grün<strong>de</strong>n<br />
eines falsch verstan<strong>de</strong>nen „Schutzes“ einer an<strong>de</strong>ren Altersklasse verhin<strong>de</strong>rn?<br />
• Gelegentlich wird sich – beson<strong>de</strong>rs bei Einladungsturnieren spezieller Sponsoren – <strong>de</strong>r<br />
Wunsch ergeben, Son<strong>de</strong>rwertungen für Angehörige einer Berufsgruppe, Mitglied und<br />
Gast o.ä. auszuschreiben.<br />
Um ein ausgewogenes Verhältnis von sportlicher Leistung und Gewinnchancen herzustellen,<br />
hat sich eine Quote von 10% Gewinnen bewährt. So mag es auch angebracht sein, die Anzahl<br />
<strong>de</strong>r Preise von <strong>de</strong>r Beteiligung abhängig zu machen. Auch das könnte die Ausschreibung vorher<br />
besagen. Letztlich bleibt es <strong>de</strong>r Spielleitung natürlich immer vorbehalten, mehr Preise auszugeben<br />
als zunächst vorgesehen waren.<br />
Hinweis: Bei Preisvergaben müssen die Regelungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts eingehalten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
„Zur Wertung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse bzw. bei <strong>de</strong>r Preisvergabe ist darauf zu achten, ob Teilnehmer<br />
einer gemeinsam Wertung (also innerhalb einer Preisklasse) von Abschlägen mit<br />
unterschiedlichen Pars o<strong>de</strong>r Course Rating-Werten spielen. Hier ist u.U. ein „Par-Ausgleich“<br />
o<strong>de</strong>r „CR-Ausgleich“ vorzunehmen. Einzelheiten dazu: Abschnitt 9., Ziffer 9.8.“<br />
112
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1.10 Stechen<br />
Bei gleichen Ergebnissen können selbstverständlich auch gleiche Platzierungen vergeben (z.<br />
B. zwei „1. Plätze“) und Preise gegeben wer<strong>de</strong>n. Die Ausschreibung kann dann ausdrücklich<br />
auf ein Stechen verzichten. Will man aber ein<strong>de</strong>utig gestaffelte Platzierungen vergeben und<br />
Preise aussetzen (z. B. „1., 2., 3. Brutto“), so wird man um ein Stechen bei gleichen Ergebnissen<br />
nicht herumkommen. Das kann durch Spielen (Spielfortsetzung, z. B. „Sud<strong>de</strong>n Death“)<br />
o<strong>de</strong>r die Auswertung von Teilergebnissen auf <strong>de</strong>r Zählkarte („Kartenstechen“) geschehen. In<br />
je<strong>de</strong>m Fall muss die Ausschreibung <strong>de</strong>n Modus vorher festlegen. Im Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n mehrere<br />
Möglichkeiten dargestellt, die sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt haben. Die Spielleitung <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
sollte eine dieser Varianten wählen:<br />
5.1.10.1 Stechen im Zählspiel<br />
• Bei Gleichstand in einem Zählspiel ohne Vorgabe wird die Spielfortsetzung über 18 o<strong>de</strong>r<br />
eine geringer festgelegte Anzahl von Löchern empfohlen. Sollte das nicht durchführbar<br />
sein o<strong>de</strong>r zu keiner Entscheidung führen, so wird empfohlen:<br />
• Spielfortsetzung über eine bestimmte Anzahl von Löchern bis zum ersten Loch mit besserem<br />
Ergebnis (Sud<strong>de</strong>n Death).<br />
Diese bei<strong>de</strong>n Formen empfehlen sich beson<strong>de</strong>rs bei Bruttospielen von Be<strong>de</strong>utung, z. B. Clubmeisterschaft,<br />
Lan<strong>de</strong>smeisterschaft u. ä.<br />
Die Ausschreibung sollte ein<strong>de</strong>utig besagen, wann und wo das Spiel ggf. fortgesetzt wird.<br />
• Auch bei Vorgabenspielen wird die Spielfortsetzung über 18 Löcher empfohlen. Die<br />
Spielleitung kann auch eine geringere Zahl o<strong>de</strong>r Sud<strong>de</strong>n Death festlegen. In diesem Fall<br />
sollte die Vorgabe prozentual <strong>de</strong>r Teilrun<strong>de</strong> entsprechen (0,5 und höhere Bruchteile<br />
zählen als ein Schlag, geringere Bruchteile bleiben außer Betracht) o<strong>de</strong>r (bei Sud<strong>de</strong>n<br />
Death) gemäß Vorgabenverteilung auf die Löcher verteilt wer<strong>de</strong>n.<br />
• Bei <strong>de</strong>r Wertung von Teilergebnissen (im Zählspiel netto mit prozentual anteiliger Vorgabe),<br />
auch „Kartenstechen“ genannt, ist es oft beson<strong>de</strong>rs einfach und wird vom DGV<br />
empfohlen, bei Wettspielen über 18 Löcher die letzten 9 Löcher <strong>de</strong>s Platzes heranzuziehen<br />
(netto mit 1/2 Vorgabe). Bei weiterer Gleichheit die letzten 6 (1/3 Vorgabe), dann<br />
die letzten 3 (1/6 Vorgabe), schließlich das letzte Loch (1/18 Vorgabe). Bei Spielen mit<br />
Vorgabe, die auf die Löcher verteilt wur<strong>de</strong>, wie z. B. Stableford, wird die Vorgabe nach<br />
<strong>de</strong>r Vorgabenverteilung berücksichtigt. Beson<strong>de</strong>rs bei Auswertungen ohne Computerhilfe<br />
lässt sich auf diese Weise schnell die Entscheidung treffen. Wenn allerdings nicht<br />
alle Teilnehmer am ersten Abschlag starten mussten, ergeben sich eventuell Verzerrungen,<br />
weil die letzten 9 Löcher <strong>de</strong>s Platzes zu unterschiedlichen Abschnitten <strong>de</strong>r für<br />
die einzelnen Spieler abweichend festgesetzten Run<strong>de</strong> wer<strong>de</strong>n (s.u.).<br />
• Bewährt hat sich bei Wettspielen über 18 Löcher im Brutto und Netto, insbeson<strong>de</strong>re,<br />
wenn von unterschiedlichen Abschlägen gestartet wur<strong>de</strong>, auch ein Stechen unter<br />
113
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Zugrun<strong>de</strong>legung von neun <strong>de</strong>r gespielten Löcher, <strong>de</strong>ren Auswahl nach <strong>de</strong>m Schwierigkeitsgrad<br />
entsprechend <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung (1, 18, 3, 16, 5, 14, 7, 12, 9) erfolgt. Bei<br />
weiterer Gleichheit zählen die 6 Löcher mit <strong>de</strong>m Schwierigkeitsgrad 1, 18, 3, 16, 5, 14,<br />
danach 1, 18, 3 und schließlich das schwerste Loch. So wird man <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
auf beson<strong>de</strong>rs ausgeglichene Weise gerecht, und beim Start von unterschiedlichen<br />
Abschlägen (Start von Abschlag 1 und Abschlag 10 bzw. Kanonenstart) sind für diese<br />
Metho<strong>de</strong> die zum Stechen herangezogenen Löcher gleichmäßig über alle 18 Bahnen<br />
verteilt, so dass einzelne Spieler nicht benachteiligt wer<strong>de</strong>n. Gehen Wettspiele über mehr<br />
als 18 Löcher, so ist dies bei <strong>de</strong>r Formulierung <strong>de</strong>r Regelung zu diesem „Kartenstechen“<br />
beson<strong>de</strong>rs zu berücksichtigen. Die o. g. Regelungen gelten erst dann, wenn ein Stechen<br />
„<strong>de</strong>r letzten 18/letzten 36/usw.“ Löcher immer noch Gleichstand ergibt. Beispiel für 36-<br />
Löcher-Wettspiel: „Bei Gleichheit entschei<strong>de</strong>n die letzten 18 Löcher. Danach entschei<strong>de</strong>n<br />
...“ (hier eine <strong>de</strong>r oben aufgeführten Regelungen einfügen).<br />
• Obwohl es <strong>de</strong>r DGV nicht in erster Linie empfiehlt, mag es in Einzelfällen einfach sein,<br />
bei Nettoergebnissen das niedrigere Handicap (=bessere Bruttoergebnis) und bei Bruttoergebnissen<br />
das höhere Handicap (=höhere Nettoergebnis) zu bevorzugen. Dieses<br />
Verfahren wird beson<strong>de</strong>rs bei Notwendigkeit zur schnellen Ermittlung <strong>de</strong>r Gewinner<br />
einen Sinn haben.<br />
Die gängigen Computerprogramme zur Wettspielabwicklung ermöglichen <strong>de</strong>m Anwen<strong>de</strong>r die<br />
Auswahl aus <strong>de</strong>n genannten Regelungen zum Stechen.<br />
Da jedoch auch ein Stechen immer wie<strong>de</strong>r Gleichheit <strong>de</strong>r Ergebnisse erbringen kann, mag am<br />
En<strong>de</strong> eines ein- o<strong>de</strong>r mehrstufigen Stechens die Entscheidung durch das Los stehen – o<strong>de</strong>r<br />
auch die Vergabe gleicher Preise. Die Ausschreibung sollte diesen Fall vorsorglich regeln (Bsp.:<br />
„Bei weiterer Gleichheit: Los“).<br />
5.1.10.2 Stechen im Lochspiel<br />
Wie bei halbierten Lochwettspielen zu entschei<strong>de</strong>n ist, muss vor Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels<br />
bekannt gegeben wer<strong>de</strong>n, so dass sich die Gegner klar darüber sind, was in solchen Fällen<br />
folgt. Je<strong>de</strong>nfalls bei k.o.-Wettspielen im Einzel kann auf ein Stechen <strong>de</strong>r Gegner nicht verzichtet<br />
wer<strong>de</strong>n. Im Mannschaftslochspiel ist (da durchaus das einzelne Lochspiel mit Gleichstand<br />
und Punkteteilung en<strong>de</strong>n kann) das Verfahren <strong>de</strong>s Stechens in <strong>de</strong>r Ausschreibung für<br />
<strong>de</strong>n Fall <strong>de</strong>s Gleichstands <strong>de</strong>r Mannschaftsergebnisse zu regeln.<br />
Ein „All Square“ ausgehen<strong>de</strong>s Lochwettspiel sollte lochweise fortgesetzt wer<strong>de</strong>n, bis eine Partei<br />
ein Loch gewinnt. Die Spielfortsetzung sollte am gleichen Loch beginnen wie das Wettspiel,<br />
und Vorgabenschläge sollten verteilt sein wie in <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> (vgl. Erklärung „Festgesetzte<br />
Run<strong>de</strong>“ <strong>de</strong>r Golfregeln). Die Spielleitung kann nach Regel 2-3. <strong>de</strong>r Golfregeln ausschreiben,<br />
dass die Spieler unmittelbar vom letzten Loch <strong>de</strong>s Wettspiels zum nächsten Loch<br />
zu gehen haben und dass die Spielfortsetzung eine Verlängerung <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> ist,<br />
die nur aus soviel Löchern besteht, wie zur Entscheidung <strong>de</strong>s Lochspiels nötig sind.<br />
114
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
5.1.11 Auslosung, Setzen, Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen<br />
Zur Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen bei vorgabenwirksamen Wettspielen ist Anhang G<br />
<strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems zu beachten. Darüber hinausgehen<strong>de</strong> Verpflichtungen bei <strong>de</strong>r<br />
Zusammenstellung <strong>de</strong>r Gruppen gibt es nicht. Im Allgemeinen wird es sich jedoch empfehlen,<br />
nicht unbedingt Spieler mit erheblichen Vorgabenunterschie<strong>de</strong>n in einer Spielergruppe<br />
zusammenzufassen, es sei <strong>de</strong>nn, es ist Ziel <strong>de</strong>s Wettspiels, schlechtere Spieler mit besseren<br />
Spielern zusammenzubringen (Anfängerwettspiele wie „Meister und Geselle“, „Tiger and<br />
Rabbit“ o<strong>de</strong>r „Jagd aufs Handicap“).<br />
5.1.11.1 Auslosung<br />
Bei k.o.-Lochspielen sollten genaue Angaben über das Auslosungsverfahren gemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Wie die Teilnehmer bei einem Lochspiel gegeneinan<strong>de</strong>r und in welcher Reihenfolge spielen,<br />
kann durch Auslosung ermittelt wer<strong>de</strong>n. Bei einer Auslosung wer<strong>de</strong>n z. B. die Bewerber o<strong>de</strong>r<br />
Bewerberpaare (Vierer) nach <strong>de</strong>r Reihenfolge <strong>de</strong>r gezogenen Lose untereinan<strong>de</strong>r auf eine Liste<br />
geschrieben und spielen, falls ihre Anzahl eine Potenz von 2 ist (4, 8, 16, 32) paarweise nach<br />
dieser Reihenfolge die erste Run<strong>de</strong> gegeneinan<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> treffen die Gewinner<br />
<strong>de</strong>r ersten Run<strong>de</strong> in <strong>de</strong>rselben Reihenfolge aufeinan<strong>de</strong>r usw. Auch können bestimmte Spieler<br />
in unterschiedlichen Spielfel<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n. Nach vorausgegangenen Qualifikationsrun<strong>de</strong>n<br />
sollte nach <strong>de</strong>m in <strong>de</strong>n Golfregeln enthaltenen Schema (siehe Anhang I, Teil C <strong>de</strong>r<br />
Golfregeln) aufgestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ist die Zahl <strong>de</strong>r Bewerber bei einem k.o.-Lochspiel nicht eine Potenz von 2, so wird die Zahl<br />
durch „Rasten“ (freibleiben<strong>de</strong> Plätze) auf die nächsthöhere Potenz von 2 gebracht.<br />
Beispiel: Bei 17 Bewerbern wird die Zahl <strong>de</strong>r Bewerber durch Rasten auf 32 (16!) gebracht. In<br />
diesem Fall „rasten“ (sind zunächst ohne Spiel) 15 Bewerber. Nur zwei spielen die erste<br />
Run<strong>de</strong>.<br />
Die Rasten wer<strong>de</strong>n gleichmäßig auf <strong>de</strong>r Liste, wechselweise unten und oben, auf die Bewerber<br />
verteilt.<br />
Beispiel 1: Im obigen Beispiel haben also die sieben obersten und die acht untersten<br />
Bewerber eine Rast; nur die Bewerber acht und neun spielen die erste Run<strong>de</strong> gegeneinan<strong>de</strong>r.<br />
Nach dieser ist ein Bewerber ausgeschie<strong>de</strong>n und es bleiben 16 Bewerber<br />
übrig, die dann gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />
Beispiel 2: Bei 21 Bewerbern rasten elf Bewerber (wg. Erweiterung <strong>de</strong>s Teilnehmerfel<strong>de</strong>s<br />
auf 32). Die Rasten wer<strong>de</strong>n wie oben beschrieben verteilt. In <strong>de</strong>r ersten Run<strong>de</strong> spielen<br />
gegeneinan<strong>de</strong>r: 6:7; 8:9; 10:11;12:13;14:15. Danach sind fünf Bewerber ausgeschie<strong>de</strong>n<br />
und es bleiben 16 Bewerber übrig, die dann gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />
Streicht ein Bewerber nach erfolgter Auslosung, so kommt sein Gegner ohne Spiel eine Run<strong>de</strong><br />
weiter.<br />
115
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Fällt bei vorangegangener Ausscheidungsrun<strong>de</strong> einer <strong>de</strong>r zur Teilnahme am Lochspiel Berechtigten<br />
wegen nachträglichen Ausschlusses (Regelverstoß in <strong>de</strong>r Ausscheidungsrun<strong>de</strong>) nach<br />
erfolgter Auslosung, aber vor Beginn <strong>de</strong>s Lochspiels, also <strong>de</strong>r gesamten Lochspielrun<strong>de</strong>, aus,<br />
rückt <strong>de</strong>r Nächste <strong>de</strong>r Ausscheidungsrun<strong>de</strong> nach; es sollte dann aber neu ausgelost wer<strong>de</strong>n.<br />
5.1.11.2 Setzen<br />
Will die Spielleitung von ihrem Recht Gebrauch machen, bestimmte Teilnehmer zu setzen, so<br />
sollten die Angaben präzise sein. Beispiel: „Vor Beginn <strong>de</strong>r Auslosung wer<strong>de</strong>n teilnehmen<strong>de</strong><br />
Finalisten <strong>de</strong>s Vorjahres in <strong>de</strong>r ersten vollständig besetzten Run<strong>de</strong> gesetzt. Hierfür stehen Platz<br />
16 und 32 <strong>de</strong>r letzten 64 in dieser Reihenfolge alphabetisch zur Verfügung“.<br />
5.1.12 Qualifikation<br />
Es ist auch möglich, <strong>de</strong>m eigentlichen Lochspielwettbewerb (o<strong>de</strong>r einer Zählspielkonkurrenz)<br />
ein Qualifikationsturnier voranzustellen. So kann z. B. ein Zählspiel über die Teilnahme am<br />
Lochspiel und die Platzierung im Feld (siehe dazu auch Ziffer 14.5) entschei<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r bei Zählspielen<br />
will man nur noch die Spieler mit <strong>de</strong>n besten Ergebnissen zur nächsten Run<strong>de</strong> zulassen<br />
(„Cut“). Es ist unabdingbar, genaue Angaben über das Qualifikationsverfahren dann in <strong>de</strong>r<br />
Ausschreibung zu machen.<br />
• Zählspiel<br />
Beispiel: „Nach <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> schei<strong>de</strong>n alle Bewerber aus, die nicht auf Platz 1 bis<br />
50 o<strong>de</strong>r gleich mit Platz 50 liegen.<br />
• Lochspiel<br />
Zählspiel-Qualifikation über die festgesetzte Anzahl von Run<strong>de</strong>n zur Ermittlung <strong>de</strong>r Teilnehmer<br />
an Lochwettspielen.<br />
Beispiel: „Die 16 Besten <strong>de</strong>r Zählspiel-Qualifikation spielen Lochspiele. Bei Schlaggleichheit<br />
mehrerer Teilnehmer mit <strong>de</strong>m Ergebnis für <strong>de</strong>n 16. Platz entschei<strong>de</strong>t ein<br />
Stechen (Sud<strong>de</strong>n Death). Die 16 Qualifizierten spielen dann wie folgt: 2:15, 7:10, 3:14,<br />
6:11, 4:13, 5:12, 1:16, 8:9.“<br />
5.1.13 Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels, Siegerehrung, Aushang <strong>de</strong>r Ergebnisliste<br />
Ein Wettspiel gilt erst dann als been<strong>de</strong>t, wenn die Spielleitung das Ergebnis offiziell (am Ort <strong>de</strong>r<br />
Austragung allgemein zugänglich) bekannt gegeben hat (siehe Regel 34-1. b., 2. Satz, die auch<br />
eine Ausnahme regelt). Dies wird in <strong>de</strong>r Regel mit <strong>de</strong>r Siegerehrung geschehen.<br />
116<br />
Hinweis: Aufgrund von Regel 34 <strong>de</strong>r Golfregeln kommt <strong>de</strong>m Zeitpunkt <strong>de</strong>r offiziellen<br />
Bekanntgabe von Wettspielergebnissen durch Mitteilung aller erzielten Ergebnisse herausragen<strong>de</strong><br />
Be<strong>de</strong>utung für Beanstandungen, Verhängung o<strong>de</strong>r Aufhebung von Strafen<br />
und <strong>de</strong>rgleichen zu. Es darf niemals unklar bleiben, wann ein Wettspiel been<strong>de</strong>t ist bzw.<br />
was als offizielle Bekanntgabe <strong>de</strong>r Ergebnisse gilt. Wird bereits vor <strong>de</strong>r Siegerehrung
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
eine vollständige Ergebnisliste ausgehängt, so ist schon dieser Zeitpunkt ggf. nach Regel<br />
34-1.b. als offizielle Bekanntgabe anzusehen.<br />
Wie schon erwähnt (siehe Ziffer 3.2.2.1), empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, <strong>de</strong>nnoch eine Liste auszuhängen,<br />
die als „Zwischenergebnis“ o<strong>de</strong>r „vorläufiges Ergebnis“ bezeichnet wer<strong>de</strong>n sollte. So ist es <strong>de</strong>r<br />
Spielleitung und <strong>de</strong>n Spielern möglich, im Vorfeld <strong>de</strong>r offiziellen Siegerehrung alle Fragen und<br />
Zweifel auszuräumen und das Wettspiel mit einem offiziellen Ergebnis zu been<strong>de</strong>n, das möglichst<br />
keine Unklarheiten offen lässt.<br />
5.1.14 Än<strong>de</strong>rungsvorbehalte<br />
Je<strong>de</strong> Ausschreibung sollte <strong>de</strong>n Hinweis enthalten, dass <strong>de</strong>r Spielleitung Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibung<br />
möglich sind. Der Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt muss dann besagen, wer zu än<strong>de</strong>rn befugt<br />
ist und was geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n darf. Hinweise dazu enthalten die „DECISIONS - Entscheidungen<br />
zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ (z. B. Decision 33-1/1). Wie auch im DGV-Vorgabensystem für vorgabenwirksame<br />
Wettspiele zwingend festgelegt, darf nach <strong>de</strong>m ersten Start nichts mehr geän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn nicht sehr außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> dazu zwingen. Zwischen Mel<strong>de</strong>schluss<br />
und erstem Start sollte ebenfalls nur dann eine Än<strong>de</strong>rung erfolgen, wenn die Spielleitung sich<br />
dazu in begrün<strong>de</strong>ten Fällen veranlaßt sieht.<br />
Folgen<strong>de</strong> Formulierung für einen Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt wird empfohlen: „Die Spielleitung hat in<br />
begrün<strong>de</strong>ten Fällen bis zum 1. Start das Recht, die Ausschreibung zu än<strong>de</strong>rn (Ausnahme:Vorgabenwirksamkeit).<br />
Nach <strong>de</strong>m 1. Start sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Ausschreibung nur bei Vorliegen<br />
sehr außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> zulässig.“<br />
5.1.15 Spielleitung<br />
In allen Fällen ist es für eine sportlich einwandfreie Wettspielabwicklung o<strong>de</strong>r eine EDS-Run<strong>de</strong><br />
unumgänglich, dass sich je<strong>de</strong>r Teilnehmer vor <strong>de</strong>m ersten Start darüber informieren kann, wer<br />
als Spielleitung für das Wettspiel bzw. die EDS-Run<strong>de</strong> verantwortlich ist, und ob Platzrichter<br />
eingesetzt sind. Es ist wichtig, dass für <strong>de</strong>n Spieler klar ersichtlich ist, wer Regelentscheidungen<br />
treffen darf und muss. Einzelheiten zur Spielleitung können <strong>de</strong>n Abschnitten 2. und 3.<br />
entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />
5.1.16 Hinweis auf Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />
In Abschnitt 2. (Ziffer 2.2.5.2) ist im Einzelnen dargelegt, wann sich das Erstellen einer Wettspielordnung<br />
bzw. Rahmenausschreibung empfiehlt und welchen Inhalt sie haben kann. Hat<br />
ein Verein von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, so muss, wenn die Regelungen <strong>de</strong>r Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />
für ein Wettspiel o<strong>de</strong>r eine EDS-Run<strong>de</strong> gelten sollen, in<br />
<strong>de</strong>r Einzelausschreibung bzw. Ausschreibung für Extra Day Scores darauf Bezug genommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Es empfiehlt sich ein Hinweis wie folgt:<br />
„Ergänzend gilt die Wettspielordnung (bzw. Rahmenausschreibung) <strong>de</strong>s Golfclub ... <strong>de</strong>s<br />
Jahres ...“<br />
117
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
Die Golfregeln enthalten in Anhang I, Teil C ebenfalls Empfehlungen zur Gestaltung von Wettspielausschreibungen.<br />
Einzelheiten zu Wettspielbedingungen können auch <strong>de</strong>n „DECISIONS –<br />
Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ zu Regel 33-1. entnommen wer<strong>de</strong>n.<br />
5.2 Musterausschreibung<br />
Otto-Müller-Gedächtnispreis<br />
Offenes Wettspiel im Golfclub Fairwaystadt e.V.<br />
– Austragung:<br />
Einzel-Zählspiel über 2 x 18 Löcher mit Vorgabe.<br />
Freitag, 15. Juli 2001 - 1. Run<strong>de</strong> (Start: 9.00 Uhr)<br />
Samstag, 16. Juli 2001 - 2. Run<strong>de</strong> (Start: 8.00 Uhr)<br />
– Spielbedingungen:<br />
Gespielt wird nach <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln (einschl.Amateurstatut) <strong>de</strong>s Deutschen Golf<br />
Verban<strong>de</strong>s e.V. und <strong>de</strong>n Platzregeln <strong>de</strong>s Golfclub Fairwaystadt e.V. Das Wettspiel wird<br />
nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ausgerichtet. Einsichtnahme in diese Verbandsordnungen<br />
ist im Sekretariat möglich.<br />
– Vorgabenwirksamkeit:<br />
Das Wettspiel ist vorgabenwirksam.<br />
– Teilnahmeberechtigung:<br />
Teilnahmeberechtigt sind Amateure, die Mitglied eines <strong>de</strong>m DGV angeschlossenen Vereins<br />
sind.<br />
Vorgabengrenze: Die Höchstvorgabe beträgt - 28,0. Spieler/innen müssen am Tag <strong>de</strong>s<br />
Wettspiels die Vorgabe durch Vorlage eines aktuellen Vorgabenstammblatts nachweisen.<br />
Wird die Spielvorgabe eines rechtzeitig gemel<strong>de</strong>ten Teilnehmers zwischen Mel<strong>de</strong>schluss<br />
und Spieltermin über die zulässige Höchstvorgabe 28,0 hinaus heraufgesetzt, so muss<br />
sich <strong>de</strong>r Teilnehmer mit <strong>de</strong>r zulässigen Höchstvorgabe begnügen.<br />
– Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer:<br />
80. Gehen mehr Meldungen ein, entschei<strong>de</strong>t das frühere Datum <strong>de</strong>s Eingangs <strong>de</strong>r Meldung,<br />
bei gleichem Datum das Los. Es wird eine Warteliste geführt.<br />
– Wertung:<br />
Bruttowertung: Getrennt für Damen und Herren.<br />
Nettowertung: Gemeinsam für Damen und Herren in drei Preisklassen. Kl. 1: bis 11,4;<br />
Kl. 2: 11,5 – 18,4 und Kl. 3: 18,5 – 28,0.<br />
Bei gleichen Ergebnissen entschei<strong>de</strong>n die besseren letzten 18 Löcher. Bei weiterer<br />
Gleichheit wer<strong>de</strong>n bis zu einer Entscheidung die letzten 9, 6, 3, 1 Löcher gewertet, im<br />
Netto unter Vorgabenanrechnung. Bei weiterer Gleichheit entschei<strong>de</strong>t das Los.<br />
– Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen:<br />
Spielergruppen wer<strong>de</strong>n nach Vorgaben aufgestellt, beginnend mit <strong>de</strong>r niedrigsten Vorgabe.<br />
118
Abschnitt 5. Inhalt von Ausschreibungen und Musterausschreibung<br />
– Meldungen:<br />
Auf Mel<strong>de</strong>formular o<strong>de</strong>r durch Eintragung in die im Clubhaus aushängen<strong>de</strong> Mel<strong>de</strong>liste.<br />
– Mel<strong>de</strong>schluss:<br />
Freitag, <strong>de</strong>n 8. Juli 2001 in <strong>de</strong>r Geschäftsstelle bis 16.00 Uhr eingegangen. Es wer<strong>de</strong>n<br />
nur schriftliche Meldungen berücksichtigt, die mit vom Heimatclub bestätigter Vorgabe<br />
versehen sind. Später eingehen<strong>de</strong> Meldungen können nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Adresse: Golfclub Fairwaystadt e.V., Hauptstraße 5, PLZ Fairwaystadt.<br />
– Nenngeld:<br />
Für Gäste DM 30,–/für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Golfclub Fairwaystadt e.V. DM 15,–. Das Nenngeld<br />
muss vor <strong>de</strong>m Start entrichtet wer<strong>de</strong>n. Spieler, die nicht zum Wettspiel antreten, sind von<br />
<strong>de</strong>r Zahlung <strong>de</strong>s Nenngel<strong>de</strong>s nicht befreit.<br />
– Preise:<br />
Brutto: 1., 2., 3. Preis für Damen.<br />
1., 2., 3. Preis für Herren.<br />
Netto: 1., 2., 3. Preis pro Preisklasse.<br />
Den Wan<strong>de</strong>rpreis „Otto-Müller-Gedächtnispreis“ gewinnt <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>m besten Nettoergebnis<br />
aller 3 Klassen. Der Wan<strong>de</strong>rpreis verbleibt beim Golfclub Fairwaystadt e.V.; <strong>de</strong>r<br />
Sieger erhält einen Erinnerungspreis. Einem Gewinner stehen alle gewonnenen Preise zu.<br />
– Spielleitung:<br />
Golfclub Fairwaystadt e.V. Die Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleitung und die Platzrichter wer<strong>de</strong>n vor<br />
Beginn <strong>de</strong>s Wettspiels bekannt gegeben.<br />
– Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels:<br />
Das Wettspiel ist mit Abschluss <strong>de</strong>r Siegerehrung been<strong>de</strong>t. 20 Minuten vorher wird ein<br />
vorläufiges Ergebnis ausgehängt.<br />
– Startzeiten/Übungsrun<strong>de</strong>:<br />
Startzeiten können ab <strong>de</strong>m 12. Juli 2001, 13.00 Uhr unter Tel. ... erfragt wer<strong>de</strong>n. Es<br />
besteht die Möglichkeit zu einer gebührenfreien Übungsrun<strong>de</strong> am Donnerstag, 14. Juli<br />
2001. Starter han<strong>de</strong>ln im Rahmen ihrer Aufgaben im Auftrag <strong>de</strong>r Spielleitung.<br />
– Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt:<br />
Bis zum 1. Start hat die Spielleitung in begrün<strong>de</strong>ten Fällen das Recht, die Ausschreibung<br />
zu än<strong>de</strong>rn (Ausnahme: Vorgabenwirksamkeit). Nach <strong>de</strong>m 1. Start sind Än<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r<br />
Ausschreibung nur bei Vorliegen sehr außergewöhnlicher Umstän<strong>de</strong> zulässig.<br />
– Rahmenausschreibung<br />
Ergänzend gilt die Rahmenausschreibung <strong>de</strong>s Golfclub Fairwaystadt e.V. <strong>de</strong>s Jahres 2001.<br />
119
Abschnitt 6. Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
Abschnitt 6.<br />
Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
6.1 Platzregeln<br />
Regel 33-8.a. <strong>de</strong>r Golfregeln ermächtigt Spielleitungen, Platzregeln für außergewöhnliche<br />
Umstän<strong>de</strong> zu erlassen und bekanntzugeben, sofern sie mit <strong>de</strong>n Grundsatzbestimmungen, wie<br />
sie aus Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln hervorgehen, vereinbar sind. Platzregeln ergänzen die Golfregeln<br />
und dienen damit <strong>de</strong>r Regelung von Umstän<strong>de</strong>n, die nicht durch die Golfregeln unmittelbar<br />
erfasst sind. In Anhang I <strong>de</strong>r Golfregeln ist das Erlassen von Platzregeln ausführlich<br />
besprochen. Teil A gibt zunächst einen Überblick über mögliche Regelungsgegenstän<strong>de</strong>, Teil<br />
B enthält umfassend und ausführlich Musterplatzregeln, die eine Vielzahl von Sachverhalten<br />
ab<strong>de</strong>cken.<br />
Als oberster Grundsatz ist beim Erlassen von Platzregeln Regel 33-8.b. <strong>de</strong>r Golfregeln zu<br />
beachten. Danach darf eine Platzregel in keinem Fall eine Golfregel außer Kraft setzen.<br />
Ausnahmsweise gilt, dass immer dann, wenn örtlich außergewöhnliche Umstän<strong>de</strong> reguläres<br />
Golfspiel beeinträchtigen und von <strong>de</strong>r Spielleitung aufgrund <strong>de</strong>ssen sogar die Abän<strong>de</strong>rung<br />
einer Golfregel als unabwendbar erachtet wird, die Zustimmung <strong>de</strong>s Royal and Ancient Golf<br />
Club of St. Andrews über <strong>de</strong>n DGV eingeholt wer<strong>de</strong>n muss.<br />
Einzelheiten bezüglich zulässiger und unzulässiger Platzregeln gehen auch aus <strong>de</strong>n „DECI-<br />
SIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ zu Regel 33-8. hervor.<br />
6.2 Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
Nach Regel 33-2.a. <strong>de</strong>r Golfregeln muss die Spielleitung <strong>de</strong>n Platz und das Aus, die Grenzen<br />
von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen und seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung und<br />
Hemmnisse sowie zum Bestandteil <strong>de</strong>s Platzes erklärte Anlagen genau festlegen.<br />
Dabei sind einige wichtige Umstän<strong>de</strong> zu berücksichtigen:<br />
6.2.1 Bezeichnen von Aus<br />
Im Falle farblicher Kennzeichnung von Ausgrenzen soll weiße Farbe verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
– Aus innerhalb <strong>de</strong>s Platzes<br />
Allgemein gilt: Eine interne Ausgrenze ist eher eine Notlösung.Vorzuziehen wäre es, mit<br />
an<strong>de</strong>ren Mitteln das Abkürzen zu erschweren o<strong>de</strong>r zu verhin<strong>de</strong>rn. Dichte Anpflanzungen<br />
zum Beispiel könnten eine solche Spielstrategie verhin<strong>de</strong>rn.<br />
120<br />
Bezeichnete Flächen innerhalb eines Platzes dürfen für bestimmte Löcher zum Aus<br />
erklärt wer<strong>de</strong>n, sofern die Abgrenzungen durch Pfosten o<strong>de</strong>r sonstwie zweifelsfrei sind.
Abschnitt 6. Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
Häufig wer<strong>de</strong>n in Platzregeln die Begriffe „Rough“ und „Fairway“ gebraucht, wenn Spielleitungen<br />
ein Loch für Spieler an einem angrenzen<strong>de</strong>n Loch zum Aus erklären wollen,<br />
doch sind diese Begriffe im Allgemeinen nicht präzise genug: In <strong>de</strong>n Golfregeln sind sie<br />
nicht erklärt, und häufig ist kaum feststellbar, wo das eine en<strong>de</strong>t und das an<strong>de</strong>re beginnt.<br />
Es mögen gleichwohl Fälle vorstellbar sein, wo diese Begriffe die gemeinten Flächen<br />
ausreichend umschreiben; sofern eine Spielleitung zweifelsfrei überzeugt ist, dass kein<br />
Spieler sie miss<strong>de</strong>uten kann, mag daher in Einzelfällen ihr Gebrauch in Platzregeln zu<br />
rechtfertigen sein. Zum „Aus“ siehe auch Ziffer 3.2.1.4.<br />
Unzulässig ist, eine Fläche nur für bestimmte Schläge (z. B. von bestimmten Abschlägen)<br />
zum Aus zu erklären.<br />
– Geteilte Plätze<br />
Ist ein Platz durch eine Straße o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen geteilt, und die Spielleitung erklärt die<br />
Straße o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>rgleichen zum Aus, so kann für das Spielen diesseitiger Löcher auch die<br />
jenseitige Platzfläche zum Aus erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
– Ein Ball, <strong>de</strong>r in ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis (seitliches eingeschlossen) geht und von <strong>de</strong>r Strömung<br />
ins Aus getragen wird, ist Aus. Man kann durch Fangkonstruktionen Vorsorge treffen,<br />
damit Bälle von einer Strömung nicht ins Aus getragen wer<strong>de</strong>n.<br />
– Übungseinrichtungen<br />
Driving Range, Putting-Grün, Chipping-Grün, Übungsbunker dürfen nicht Bestandteil <strong>de</strong>s<br />
Platzes sein, da sonst Regelverstöße nach Regel 7 <strong>de</strong>r Golfregeln zu befürchten sind.<br />
6.2.2 Bezeichnen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen und<br />
Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />
Im Falle farblicher Kennzeichnung sollten folgen<strong>de</strong> Farben verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n:<br />
Wasserhin<strong>de</strong>rnis - gelb;<br />
seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis - rot;<br />
Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung - blau (bzw. weiße „Einkreisungen“).<br />
Zu beachten ist, dass sich Pfosten und Linien zur Kennzeichnung von Hin<strong>de</strong>rnissen innerhalb<br />
<strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses, von Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung innerhalb dieses Bo<strong>de</strong>ns befin<strong>de</strong>n.<br />
Die Erklärung „Seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ in <strong>de</strong>n Golfregeln ist beson<strong>de</strong>rs zu beachten, da es<br />
danach - formal gesehen - nicht darauf ankommt, ob ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis tatsächlich an <strong>de</strong>r<br />
Seite liegt. Ist ein Wasserhin<strong>de</strong>rnis teilweise seitlich, so sind <strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r die Punkte, wo es als<br />
seitlich zu gelten beginnt bzw. en<strong>de</strong>t, ein<strong>de</strong>utig zu bezeichnen.<br />
Zu beachten ist ferner, dass abgeschnittenes Gras und sonstiges Material, das auf <strong>de</strong>m Platz<br />
liegengelassen wor<strong>de</strong>n und nicht zur späteren Beseitigung bestimmt ist, nicht als Bo<strong>de</strong>n in<br />
Ausbesserung gilt, sofern es nicht entsprechend gekennzeichnet ist; Platzpflegepersonal sollte<br />
121
Abschnitt 6. Platzregeln und Festlegung <strong>de</strong>r Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
daher von <strong>de</strong>r Spielleitung angewiesen wer<strong>de</strong>n, Abfälle nicht an Stellen liegenzulassen, wo<br />
möglicherweise gespielt wer<strong>de</strong>n könnte.<br />
6.2.3 Abschlagsmarkierungen<br />
Spielleitungen müssen be<strong>de</strong>nken, dass nach Erklärung „Abschlag“ <strong>de</strong>r Golfregeln die rechteckige<br />
Fläche zwei Schlägerlängen tief ist. Abschlagsmarkierungen sind so zu setzen, dass<br />
<strong>de</strong>m Spieler die volle Tiefe zur Verfügung steht, auf die er Anspruch hat (vgl. dazu auch<br />
Abschnitt 9., Ziffer 9.7)<br />
122
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Abschnitt 7.<br />
Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Golf wird in aller Regel ohne Platzrichter o<strong>de</strong>r Beobachter „vor Ort“ gespielt. Die Spielleitung eines<br />
Wettspiels kann (und sollte nach Möglichkeit) jedoch Platzrichter und Beobachter einteilen, die<br />
die Spieler begleiten. Gleichzeitig kann sie einzelne Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r an bestimmte Stellen<br />
<strong>de</strong>s Platzes entsen<strong>de</strong>n, die die Spieler bei <strong>de</strong>r Regelanwendung unterstützen.<br />
7.1 Platzrichter<br />
7.1.1 Aufgaben und Verhalten <strong>de</strong>s Platzrichters<br />
Ein Platzrichter ist gemäß Definition (siehe Abschnitt „Erklärungen“ <strong>de</strong>r Golfregeln) von <strong>de</strong>r<br />
Spielleitung zur Spielüberwachung bestimmt, er hat Spieler zu begleiten, um Tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n,<br />
er hat <strong>de</strong>n Golfregeln Geltung zu verschaffen und bei Regelverstößen, die ihm<br />
gemel<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die er beobachtet hat, einzuschreiten.<br />
Ein Platzrichter sollte sich stets vergegenwärtigen, dass seine Entscheidung auf <strong>de</strong>m Platz<br />
endgültig ist (Regel 34-2. <strong>de</strong>r Golfregeln). Dies ver<strong>de</strong>utlicht anschaulich Decision 34-2/2 <strong>de</strong>r<br />
„DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“, in <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Fall behan<strong>de</strong>lt wird, dass ein<br />
Platzrichter einen Spieler irrtümlich ermächtigt, gegen eine Golfregel zu verstoßen. Der Spieler<br />
ist in einem solchen Fall von Strafe entbun<strong>de</strong>n, da nach Regel 34-2. die Entscheidung eines<br />
Platzrichters eben endgültig ist, ob sie nun richtig war o<strong>de</strong>r nicht. Ist <strong>de</strong>r Platzrichter von <strong>de</strong>r<br />
Spielleitung ernannt, so sollte er <strong>de</strong>n Spielern namentlich bekannt sein. Ein Platzrichter sollte<br />
nicht nur Regelverstöße ahn<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn auch Spieler durch rechtzeitiges beraten<strong>de</strong>s Einschreiten<br />
von fahrlässigen Regelverstößen abhalten. So bestimmt Decision 34-2/3 <strong>de</strong>r<br />
“DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“, dass ein Platzrichter, <strong>de</strong>r beobachtet, dass<br />
ein Spieler im Begriff ist, gegen eine Regel zu verstoßen, <strong>de</strong>n Spieler warnen darf und somit<br />
<strong>de</strong>n Regelverstoß verhin<strong>de</strong>rn helfen kann. Gleichzeitig wird jedoch darauf hingewiesen, dass<br />
er dazu nicht verpflichtet ist und, wenn er sich freiwillig zur Warnung entschließt, ein solches<br />
Vorgehen einheitlich gegenüber allen Spielern üben soll.<br />
Mit sportlicher Fairness wäre unvereinbar, wenn ein Platzrichter zunächst einen Regelverstoß,<br />
<strong>de</strong>n er verhin<strong>de</strong>rn könnte, mit ansehen und anschließend <strong>de</strong>n betreffen<strong>de</strong>n Spieler zur<br />
Rechenschaft ziehen wür<strong>de</strong>.<br />
Obwohl dies von Außenstehen<strong>de</strong>n oft nicht erkannt wird, kommt <strong>de</strong>m Platzrichter bei <strong>de</strong>r Vorbereitung<br />
<strong>de</strong>s Wettspielplatzes nahezu die wichtigste Aufgabe zu. Unklare Kennzeichnungen<br />
auf <strong>de</strong>m Platz, un<strong>de</strong>utliche Platzregeln, falsch gesetzte Abschläge o<strong>de</strong>r unsportliche Fahnenpositionen<br />
berühren das Golfspiel eines je<strong>de</strong>n Wettspielteilnehmers. Im Gegensatz hierzu trifft<br />
eine falsche o<strong>de</strong>r zweifelhafte Regelentscheidung immer nur Einzelne. Deshalb ist beson<strong>de</strong>res<br />
Augenmerk darauf zu legen, Abschläge zu kontrollieren, Fehlstellen auf <strong>de</strong>n Spielbahnen<br />
als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung einzukrei<strong>de</strong>n, die Grenzen beson<strong>de</strong>rer Flächen wie Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung,<br />
Wasserhin<strong>de</strong>rnis, Aus usw. zu kennzeichnen. Es sind die Abschlag- und Flaggen-<br />
123
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
positionen für alle Wettspieltage festzulegen. Es sind die für das Wettspiel einzig gültigen Platzregeln<br />
zu überprüfen und evtl. neu zu erstellen.<br />
Nicht unterschätzt wer<strong>de</strong>n darf auch <strong>de</strong>r Zeitaufwand für das Erstellen <strong>de</strong>r sog. „Pin-Positions“.<br />
Bei sportlich anspruchsvollen Wettspielen erwarten die Teilnehmer, dass ihnen die<br />
Spielleitung bzw. die Platzrichter bei Beginn <strong>de</strong>r jeweiligen Run<strong>de</strong> ein Blatt aushändigen, das<br />
die Fahnenpositionen auf <strong>de</strong>n Grüns <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> anzeigt (z. B. durch folgen<strong>de</strong>n<br />
Hinweis: „Loch 1, 6 m von vorn, 8 m von rechts, Loch 2 ...“). Dieses Blatt kann gleichzeitig dazu<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, festgelegte Durchgangszeiten pro Loch mitzuteilen.<br />
Kritische Bereiche <strong>de</strong>s Platzes sind intensiv, im Hinblick auf einen reibungslosen und möglichst<br />
störungsfreien Verlauf <strong>de</strong>s Wettspiels, zu kontrollieren. Dazu gehört auch die Einrichtung möglicher<br />
Droppingzonen und platzinterner Ausgrenzen, sowie die Kontrolle <strong>de</strong>r Entfernungsmarkierungen<br />
zum Grünanfang. Evtl. ist auch darüber zu befin<strong>de</strong>n, ob wegen erheblicher umfangreicher<br />
Schä<strong>de</strong>n auf einzelnen Spielbahnen durch Platzregel Besserlegen erlaubt wer<strong>de</strong>n<br />
kann. Ein Platzrichter sollte sich auch Gedanken machen, ob und wo Beobachter eingesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Vor einem Lochwettspiel bzw. einem Vierer-Wettspiel sollte sich <strong>de</strong>r Platzrichter<br />
noch einmal mit <strong>de</strong>n speziellen Regeln 2 bzw. 29 <strong>de</strong>r Golfregeln und ggf. <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Decisions vertraut machen. Am Wettspieltag ist es unabdingbar, dass <strong>de</strong>r Platzrichter<br />
rechtzeitig vor <strong>de</strong>m ersten Start noch einmal kritische Stellen überprüft, die Übereinstimmung<br />
von Fahnenpositionen und <strong>de</strong>m „Pin-Positions-Blatt“ kontrolliert und prüft, ob<br />
Abschlagsmarkierungen wie gewünscht gesetzt sind. Zur ersten Startzeit sollte sich ein Platzrichter<br />
in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s Starts aufhalten. Gera<strong>de</strong> zu Beginn eines Wettspiels ist beson<strong>de</strong>rs darauf<br />
zu achten, dass das Spieltempo eingehalten wird.<br />
7.1.2 Ausstattung und Ausrüstung <strong>de</strong>s Platzrichters<br />
Ein Platzrichter im Einsatz sollte <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong> Kleidung tragen bzw. bei sich<br />
haben. Beson<strong>de</strong>rs zu empfehlen ist Windjacke und Schirmmütze (mit Platzrichterkennzeichnung).<br />
Mitführen sollte <strong>de</strong>r Platzrichter immer:<br />
• Regelbuch mit <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln <strong>de</strong>s DGV (bei Teilnahme ausländischer Spieler<br />
auch englische Fassung <strong>de</strong>s R & A);<br />
• “DECISIONS – Entscheidungen zu <strong>de</strong>n Golfregeln“ <strong>de</strong>s DGV (bei ausländischen Teilnehmern<br />
auch „Decisions on the Rules of Golf“ <strong>de</strong>s R & A);<br />
• die Startliste;<br />
• eine Zählkarte;<br />
• die aktuellen Platzregeln;<br />
• die Wettspielbedingungen (z. B. <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s LGV);<br />
• Broschüre DGV-Wettspiele <strong>de</strong>s jeweiligen Jahrgangs;<br />
• Uhr, Bandmaß, Schreibmaterial;<br />
• Funkgerät;<br />
• Kennzeichnungsmaterial;<br />
• Fahrzeug;<br />
• Pin-Positions und Durchgangszeiten (wenn vorhan<strong>de</strong>n).<br />
124
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
7.1.3 Hauptaufgaben <strong>de</strong>s Platzrichters<br />
7.1.3.1 Vorbereitung<br />
Ausstattung zusammenstellen;<br />
Erklärung „Platzrichter“ (und „Beobachter“) durchlesen;<br />
Regeln 2, 3 und 34 durchlesen;<br />
Platzregeln und Ausschreibungsbedingungen genau in allen Einzelheiten durchgehen.<br />
7.1.3.2 Im Amt<br />
– Erster Abschlag<br />
Spieler befragen, ob sie ihre Schläger gezählt haben (Regel 4-4.);<br />
erfragen, ob eingesetzte Bälle i<strong>de</strong>ntifiziert wer<strong>de</strong>n können.<br />
– Sämtliche Abschläge<br />
Richtige Position zur Prüfung aufgesetzter Bälle einnehmen (siehe Erklärung „Abschlag“).<br />
– Beim Spiel<br />
Stets dicht bei <strong>de</strong>n Spielern bleiben (jedoch nicht stören);<br />
richtige Position zur Beobachtung je<strong>de</strong>s Spielers beim Ansprechen und beim Schlag einnehmen;<br />
zur Vermeidung von Regelverstößen beitragen und die Aufmerksamkeit <strong>de</strong>r Spieler auf<br />
die Gefahr von Verstößen lenken;<br />
Bälle und Flaggenstock nicht berühren (außer beim Nachmessen); auf <strong>de</strong>m Grün sicherstellen,<br />
dass aufgenommene Bälle an die richtige Stelle zurückgelegt wer<strong>de</strong>n (Regel<br />
16-1.b.)<br />
7.1.3.3 Regelentscheidungen<br />
– Allgemeines<br />
Tatsachen klar herausarbeiten;<br />
nach Möglichkeit klären, was <strong>de</strong>r Spieler vorgehabt hatte;<br />
<strong>de</strong>n Spielern die einschlägigen Regeln zu lesen geben.<br />
– Eigene Überlegungen<br />
Spieler beansprucht „Ball spielunbrauchbar“: Ist <strong>de</strong>r Ball spielunbrauchbar im Sinn von<br />
Regel 5-3.? Wo ist <strong>de</strong>r Scha<strong>de</strong>n eingetreten?<br />
Ball im Gelän<strong>de</strong>: Hat <strong>de</strong>r Spieler die Lage <strong>de</strong>s Balls o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Raum <strong>de</strong>s Schwungs verbessert<br />
durch Nie<strong>de</strong>rdrücken von Unebenheiten (Regel 13-2.), Bewegen von Gras<br />
(Regeln 12-1., 13-2.), unzulässiges Bewegen von Gebüsch, Ästen etc. (Regel 13-2.)?<br />
Bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis: Sind Grenzen zweifelhaft? Wenn ja, Spieler belehren, ob<br />
<strong>de</strong>r Ball im Hin<strong>de</strong>rnis liegt o<strong>de</strong>r nicht. Sind lose Naturstoffe berührt o<strong>de</strong>r bewegt wor<strong>de</strong>n<br />
(Regel 13-4.)? Hat <strong>de</strong>r Schläger vor <strong>de</strong>m Abschwung <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n berührt (Regel 13-4.)?<br />
125
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Grün, Puttlinie (Regel 16-1.a.): Ist die Puttlinie berührt wor<strong>de</strong>n, außer zum Entfernen<br />
loser hin<strong>de</strong>rlicher Naturstoffe (Sand und loses Erdreich eingeschlossen) o<strong>de</strong>r zum Ausbessern<br />
von Pfropfen versetzter Löcher bzw. Balleinschlaglöchern o<strong>de</strong>r beim Nachmessen?<br />
Ball hängt am Lochrand: Befin<strong>de</strong>t er sich in Ruhe? Sind die zulässigen zehn Sekun<strong>de</strong>n<br />
verstrichen (Regel 16-2.)?<br />
Ball durch etwas nicht zum Spiel Gehöriges beeinflusst: War <strong>de</strong>r Ball dabei in Ruhe<br />
(Regel 18-1.) o<strong>de</strong>r in Bewegung (Regel 19-1.)?<br />
Unbewegliches Hemmnis: Gilt Regel 24-2. o<strong>de</strong>r eine Platzregel? Im Fall von Regel 24-<br />
2.: Ist eine Behin<strong>de</strong>rung nach Regel 24-2.a. gegeben? Wo muss ggf. <strong>de</strong>r Ball nach Regel<br />
24-2.b. fallengelassen wer<strong>de</strong>n?<br />
Lage <strong>de</strong>s Balls: Liegt <strong>de</strong>r Ball innerhalb <strong>de</strong>r Grenzen eines Bunkers o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnisses?<br />
Ist <strong>de</strong>r Ball aus (Regel 27, Platzregeln)? Liegt <strong>de</strong>r Ball in ungewöhnlich beschaffenem<br />
Bo<strong>de</strong>n (Regel 25)? Wenn ja: Verbieten dort eine Platzregel o<strong>de</strong>r ein Anschlag an<br />
Ort und Stelle das Spielen? Liegt <strong>de</strong>r Ball in zeitweiligem Wasser (Regel 25)?<br />
Zweiter Ball soll gespielt wer<strong>de</strong>n: Ist <strong>de</strong>r Ball provisorisch (Regel 27)? Wird <strong>de</strong>r Ball mit<br />
Strafschlag und Distanzverlust (z. B. nach Regel 27) ins Spiel gebracht?<br />
Han<strong>de</strong>lt es sich – nur im Zählspiel – um einen zweiten Ball nach Regel 3-3.?<br />
7.1.3.4 Erleichterungsverfahren<br />
In allen Fällen, in <strong>de</strong>nen ein Spieler Erleichterung nach <strong>de</strong>n Regeln in Anspruch nehmen will,<br />
sollte <strong>de</strong>r Platzrichter <strong>de</strong>n Spieler auffor<strong>de</strong>rn, die Lage <strong>de</strong>s Balles zu markieren und <strong>de</strong>n Ball<br />
nicht zu berühren, bevor er sich über <strong>de</strong>n Weg <strong>de</strong>r Erleichterung im Klaren ist. Wenn möglich,<br />
sollte <strong>de</strong>r Platzrichter <strong>de</strong>n Spieler auffor<strong>de</strong>rn, auch <strong>de</strong>n nächstgelegenen Punkt, <strong>de</strong>r Behin<strong>de</strong>rung<br />
ausschließt, zu markieren.<br />
Der Platzrichter sollte sich nicht bereits dann zurückziehen, wenn die Fläche zum Fallenlassen<br />
<strong>de</strong>s Balles bestimmt wor<strong>de</strong>n ist. Der Platzrichter sollte vielmehr auch in <strong>de</strong>n Fällen helfen<br />
können, in <strong>de</strong>nen ein fallengelassener Ball erneut fallenzulassen ist, o<strong>de</strong>r wenn dieser <strong>de</strong>n<br />
Spieler o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>ssen Ausrüstung berührt. Ebenso mag ein Spieler <strong>de</strong>nken, ein fallengelassener<br />
Ball könne ohne Einschränkung nochmals fallengelassen wer<strong>de</strong>n. Der Platzrichter sollte <strong>de</strong>n<br />
Spieler davor bewahren und darauf hinweisen, dass dieser Ball bereits Ball im Spiel ist.<br />
7.2 Beobachter<br />
Ein Beobachter ist nach <strong>de</strong>n Golfregeln jemand, <strong>de</strong>n die Spielleitung bestimmt hat, einem<br />
Platzrichter bei <strong>de</strong>r Entscheidung von Tatfragen zur Seite zu stehen und ihm jeglichen Regelverstoß<br />
zu mel<strong>de</strong>n (siehe Abschnitt „Erklärungen“ <strong>de</strong>r Golfregeln).<br />
126
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Es ist wichtig, dass die Beobachter vor je<strong>de</strong>m Wettspiel über ihre Rechte umfassend informiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Beobachter sollten vor <strong>de</strong>n Spielergruppen postiert sein, Platzrichter hingegen nahe<br />
bei <strong>de</strong>n Spielern, um auf Fragen unverzüglich antworten zu können.<br />
Ein Beobachter sollte sich in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zone <strong>de</strong>r Bälle aufhalten. Dort<br />
ist es ihm am ehesten möglich,Tatfragen zu entschei<strong>de</strong>n, die <strong>de</strong>r Platzrichter aufgrund seines<br />
Standortes bei <strong>de</strong>n Spielern nicht beurteilen kann. Es ist immer hilfreich, sagen zu können, ob<br />
<strong>de</strong>r Schlag eines Spielers „Aus“ o<strong>de</strong>r in einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist. Ebenso ist es wichtig zu<br />
wissen, ob ein Ball in Bewegung war, als er durch nicht zum Spiel Gehöriges (Zuschauer) abgelenkt<br />
o<strong>de</strong>r aufgehalten wur<strong>de</strong>, und, wenn ja, ob die Beeinflussung zufällig erfolgte bzw. ob <strong>de</strong>r<br />
Ball erst zur Ruhe kam und dann durch nicht zum Spiel Gehöriges bewegt wur<strong>de</strong>. In letzterem<br />
Falle kann <strong>de</strong>r Beobachter insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>n Punkt bestimmen, an <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Ball bewegt<br />
wur<strong>de</strong>.<br />
Ein Beobachter kann auch sinnvoll zur Beobachtung <strong>de</strong>s Verhaltens eines bestimmten Spielers<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n, wenn die sonstigen Spieler einer Gruppe an voneinan<strong>de</strong>r entfernt liegen<strong>de</strong>n<br />
Punkten eines Lochs in Schwierigkeiten sind. Vorrangig sollte jedoch <strong>de</strong>r Beobachter<br />
jeweils das Spiel <strong>de</strong>s Spielers beobachten, <strong>de</strong>r als Nächster schlagen wird.<br />
7.3 Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
An<strong>de</strong>rs als bei Platzrichtern und Beobachtern liegen die Dinge bei Mitglie<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Spielleitung,<br />
die an bestimmten Stellen <strong>de</strong>s Platzes postiert o<strong>de</strong>r zufällig das Spiel beobachten.<br />
7.3.1 Lochspiel<br />
In Lochspielen ist es Sache <strong>de</strong>r Spieler selbst, ihre Belange zu wahren, und ein Spielleitungsmitglied<br />
hat keinerlei Veranlassung, von einem Regelverstoß Notiz zu nehmen, sofern nicht die<br />
Ansicht begrün<strong>de</strong>t ist, dass <strong>de</strong>r betroffene Gegner <strong>de</strong>n Regelverstoß nicht habe bemerken können.<br />
Die Anwesenheit von Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>rn auf <strong>de</strong>m Platz dient im Lochspiel allein <strong>de</strong>r<br />
Möglichkeit, dass Spieler bei Zweifel o<strong>de</strong>r Streit ein Mitglied <strong>de</strong>r Spielleitung anrufen können<br />
(Regel 2-5.) In einem solchen Fall hängt das Verhalten <strong>de</strong>s Spielleitungsmitglieds davon ab, ob<br />
diesem Spielleitungsmitglied aufgegeben ist, allein die Spielleitung zu vertreten und endgültige<br />
Entscheidungen zu treffen; dies hat die Spielleitung im Voraus festzulegen.Aufschub von<br />
Entscheidungen bis zum Zusammentreten <strong>de</strong>r Spielleitung sollten nur in beson<strong>de</strong>ren Ausnahmefällen<br />
festgelegt wer<strong>de</strong>n, da es zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s Lochspiels gehört, dass bei<strong>de</strong><br />
Parteien je<strong>de</strong>rzeit Klarheit über <strong>de</strong>n Spielstand haben.<br />
7.3.2 Zählspiel<br />
Je<strong>de</strong>r Bewerber ist durch das Spiel aller an<strong>de</strong>ren Bewerber in seinen Belangen berührt. Ein<br />
Spielleitungsmitglied hat daher bei je<strong>de</strong>m Regelverstoß einzuschreiten, <strong>de</strong>n es beobachtet.<br />
Dies kann durch sofortige Befragung <strong>de</strong>s betreffen<strong>de</strong>n Bewerbers nach seinem Verhalten<br />
geschehen. Das Spielleitungsmitglied sollte, analog zum Lochspiel, eine sofortige Entscheidung<br />
an Ort und Stelle treffen, sofern nicht nach Lage <strong>de</strong>r Dinge ein Aufschub vertretbar ist.<br />
127
Abschnitt 7. Platzrichter, Beobachter und Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r<br />
Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r können gleichzeitig Platzrichter sein. Gera<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Fällen, in <strong>de</strong>nen<br />
nicht eine Vielzahl regelkundiger Personen vorhan<strong>de</strong>n ist, empfiehlt sich eine solche Doppelfunktion<br />
sogar. In solchen Fällen gilt: Zunächst bestimmt <strong>de</strong>r Wettspielveranstalter die Spielleitung,<br />
sodann setzen sich die Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r gleichzeitig als Platzrichter ein.<br />
128
Abschnitt 8.<br />
Platzerlaubnis (PE)<br />
Abschnitt 8. Platzerlaubnis (PE)<br />
8.1 Allgemeines<br />
Während <strong>de</strong>r schwierigen Zeit zwischen Aufnahme <strong>de</strong>s Golfunterrichts und Erlangung einer<br />
DGV-Vorgabe bedarf je<strong>de</strong>s Mitglied eines Golfvereins im eigenen wie im Vereinsinteresse einer<br />
beson<strong>de</strong>rs sorgfältigen Anleitung durch Golflehrer und Verantwortliche <strong>de</strong>s Vereins. Sinnvoll ist<br />
eine transparente, für alle Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins gleichermaßen gelten<strong>de</strong> Regelung zur Erlangung<br />
<strong>de</strong>s Rechts, selbständig (nur) auf <strong>de</strong>m Platz ihres Vereins zu spielen („Platzerlaubnis“).<br />
Platzerlaubnis (und damit verbun<strong>de</strong>n die Clubvorgabe 54) ist kein übertragbarer Nachweis <strong>de</strong>r<br />
Spielstärke wie die sonstigen DGV-Vorgaben, son<strong>de</strong>rn eine interne Maßnahme <strong>de</strong>s Vereins zur<br />
För<strong>de</strong>rung seiner Mitglie<strong>de</strong>r beim Erlernen <strong>de</strong>s Golfsports. Eine an<strong>de</strong>rswo erlangte Platzerlaubnis<br />
o<strong>de</strong>r Clubvorgabe 54 verpflichtet nicht zu <strong>de</strong>ren Übernahme.<br />
Ein Spieler, <strong>de</strong>r in seinem Heimatverein noch keine Platzerlaubnis hat, sollte nicht versuchen,<br />
allein aufgrund seiner Mitgliedschaft im Heimatverein als Gast bei an<strong>de</strong>ren DGV-Vereinen auf<br />
<strong>de</strong>ren Golfplätzen zu spielen, es sei <strong>de</strong>nn, er hätte darauf hingewiesen, dass er im Heimatverein<br />
noch keine Platzerlaubnis erhalten hat. Es bleibt jedoch <strong>de</strong>r Entscheidung eines je<strong>de</strong>n<br />
Vereins (bzw. sonstigen Hausrechtsinhabers) vorbehalten, welche Spieler auf <strong>de</strong>r eigenen<br />
Anlage zugelassen wer<strong>de</strong>n.<br />
8.2 PE-Regelung<br />
Zur Orientierung von Vereinsspielleitungen wer<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Min<strong>de</strong>stregelungen zur Erlangung<br />
<strong>de</strong>r Platzerlaubnis empfohlen:<br />
• Um die Platzerlaubnis zu erhalten (womit nach <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem automatisch<br />
Clubvorgabe 54 verbun<strong>de</strong>n ist, wenn ein Verein Clubvorgaben führt), könnte man z. B.<br />
for<strong>de</strong>rn, dass 9 Löcher mit 9 Netto-Stableford-Punkten auf Basis einer DGV-Vorgabe von<br />
36 absolviert wer<strong>de</strong>n. Das entspricht 18 Punkten nach Clubvorgabe 54, also durchschnittlich<br />
Triplebogey.<br />
• Wer die Anfor<strong>de</strong>rungen erhöhen möchte, kann auch ein entsprechen<strong>de</strong>s Ergebnis über<br />
18 Löcher for<strong>de</strong>rn, was dann 18 bzw. 36 Punkten entspricht.<br />
• Die Vereinigung clubfreier Golfspieler im DGV e.V. (VcG) hat für ihre Mitglie<strong>de</strong>r eine recht<br />
umfangreiche und anspruchsvolle PE-Prüfung entwickelt. Sie kombiniert praktische und<br />
theoretische Teile. Neben <strong>de</strong>m Spiel von 6 Löchern nach Stableford sind Abschläge vom<br />
Tee auf <strong>de</strong>r Driving Range,Annäherungsschläge an die Fahne und Putts zu absolvieren.<br />
Im theoretischen Teil wird grundlegen<strong>de</strong>s Regel- und Etikettewissen im Multiple-Choice-<br />
Verfahren geprüft. Die VcG stellt ihre Prüfungsunterlagen gern zur Verfügung.<br />
129
Abschnitt 8. Platzerlaubnis (PE)<br />
• Es ist auch <strong>de</strong>nkbar, die Erteilung <strong>de</strong>r Platzerlaubnis ganz in die Hän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Golflehrers<br />
zu legen. Durchaus nicht unüblich ist folgen<strong>de</strong> Regelung: Min<strong>de</strong>stens zehn Unterrichtsstun<strong>de</strong>n<br />
beim Golflehrer auf <strong>de</strong>r Driving Range (o<strong>de</strong>r ein Nachweis entsprechen<strong>de</strong>r golferischer<br />
Fertigkeit) einschl. Belehrung über die Etikette und die Regeln, Absolvierung<br />
von neun Löchern in max. 2 1/2 Stun<strong>de</strong>n und ca. 70 Schlägen.<br />
Welches Verfahren auch gewählt wird, so empfiehlt <strong>de</strong>r DGV, beson<strong>de</strong>res Augenmerk auf das<br />
Verhalten auf <strong>de</strong>m Platz zu legen. Nicht so sehr die genaue Schlagzahl sollte für <strong>de</strong>n Erfolg<br />
ausschlaggebend sein, son<strong>de</strong>rn vielmehr, wie <strong>de</strong>r Spieler mit <strong>de</strong>n Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
umgeht, ob er z. B. Rücksicht auf an<strong>de</strong>re Spieler und <strong>de</strong>n Platz nimmt, ob das Spieltempo in<br />
vertretbarem Rahmen bleibt, ob Grundzüge <strong>de</strong>r Regeln bekannt sind usw.<br />
Es dürfte von <strong>de</strong>r jeweiligen Situation im Verein abhängen, wie etwaige „Prüfungen“ organisiert<br />
wer<strong>de</strong>n. Ein Verein im Aufbau mit hohem Anteil von Anfängern wird vielleicht kleine Wettspiele<br />
anbieten müssen, während ein Club mit einzelnen Anfängern individuelle Run<strong>de</strong>n<br />
zulässt. Die Frage, wer als Zähler fungieren darf, entschei<strong>de</strong>t sich wohl auch an <strong>de</strong>r jeweiligen<br />
Situation im Verein. Für größeren Bedarf greift man am besten auf erfahrene Spieler zurück (z.<br />
B. Spielausschussmitglie<strong>de</strong>r), für Einzelfälle kann man sicher auch die Golflehrer beauftragen.<br />
8.3 PE-Regelung für Kin<strong>de</strong>r<br />
Der DGV för<strong>de</strong>rt <strong>de</strong>n Golfsport beson<strong>de</strong>rs auch für Kin<strong>de</strong>r. Umfassen<strong>de</strong> Informationsunterlagen<br />
dazu hält die DGV-Geschäftsstelle bereit. Um Kin<strong>de</strong>rn (bis zwölf Jahre) einen altersorientierten<br />
Einstieg in <strong>de</strong>n Golfsport zu ermöglichen, ist <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>shalb auch an einer kindgerechten<br />
Platzerlaubnis interessiert. Diese sollte sich an <strong>de</strong>n speziellen Bedürfnissen und Befähigungen<br />
<strong>de</strong>r Kin<strong>de</strong>r orientieren, wobei einschlägige sportwissenschaftliche Erkenntnisse<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n sollen.Auch das Regelverständnis sollte kindgerecht geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n,<br />
<strong>de</strong>r offizielle Regeltext ist für Kin<strong>de</strong>r oft unverständlich. So empfiehlt <strong>de</strong>r DGV allen Mitgliedsvereinen<br />
dringend, als Platzerlaubnisregelung das DGV-Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen in Gold zu übernehmen.<br />
Mit <strong>de</strong>m erfolgreichen Absolvieren <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichens in Gold sollte die Erteilung<br />
<strong>de</strong>r Platzerlaubnis und Clubvorgabe 45 verbun<strong>de</strong>n sein (siehe DGV-Vorgabensystem, Ziffer<br />
20.7).<br />
130
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Abschnitt 9.<br />
Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Im folgen<strong>de</strong>n gibt <strong>de</strong>r DGV Auskunft zu einer Reihe möglicher Fragen in Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems. Ziel ist es, die teilweise einem „Gesetzestext“<br />
gleichen, relativ kurz und knapp gehaltenen Vorgabenbestimmungen verständlich zu machen.<br />
Es wird im Folgen<strong>de</strong>n auf je<strong>de</strong> Ziffer <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems, soweit Hinweise<br />
notwendig erscheinen, Bezug genommen. Es empfiehlt sich in je<strong>de</strong>m Fall, zuerst die<br />
entsprechen<strong>de</strong> Bestimmung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems zu studieren, da sich die Erläuterungen<br />
in <strong>de</strong>r Regel auf Einzelfragen beziehen, die erst im Kontext verständlich<br />
sind.<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Ausführungen enthalten Klarstellungen, ergänzen<strong>de</strong> Beschreibungen und Auslegungen<br />
<strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen, die so vom DGV angewen<strong>de</strong>t und umgesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Obwohl die Regelungen dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs zunächst nicht verbindlich sind,<br />
erlangen die folgen<strong>de</strong>n Hinweise dadurch, dass sie die verbandskonforme und regelmäßige<br />
Auslegung <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen darstellen, verbindlichen Charakter.Alle DGV-Mitglie<strong>de</strong>r<br />
sind <strong>de</strong>shalb an das DGV-Vorgabensystem unter Einbeziehung folgen<strong>de</strong>r Regelungen<br />
gebun<strong>de</strong>n:<br />
9.1 Ziffer 1. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Grundlagen und Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Seit mehreren Jahren war die European Golf Association (EGA) mit <strong>de</strong>m Ziel tätig, ein europaweit<br />
einheitliches Vorgabensystem zu schaffen. En<strong>de</strong> 1999 hat das EGA Handicapping and<br />
Course Rating Committee <strong>de</strong>n Text eines EGA Handicap Systems vorgelegt. Dieses basiert auf<br />
Teilen <strong>de</strong>s Vorgabensystems <strong>de</strong>s Council of National Golf Unions (CONGU), <strong>de</strong>m Course and<br />
Slope Rating System <strong>de</strong>r United States Golf Association (USGA) und <strong>de</strong>m Stableford-System.<br />
Die von <strong>de</strong>r EGA erarbeiteten Regelungen enthalten, auch wenn das Ziel die Einheitlichkeit <strong>de</strong>r<br />
Vorgabenbestimmungen in Europa ist, Spielräume, die von <strong>de</strong>n Nationalverbän<strong>de</strong>n durch<br />
eigenständige Regelungen ausgefüllt wer<strong>de</strong>n können. Der DGV hat davon dort Gebrauch<br />
gemacht, wo sich bisherige nationale Regelungen bewährt haben. Weitgehend hat sich <strong>de</strong>r<br />
DGV jedoch bemüht, <strong>de</strong>m Gedanken <strong>de</strong>r Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen Rechnung<br />
zu tragen. Damit ist gewährleistet, dass die Vorgaben <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Mitgliedsvereine<br />
<strong>de</strong>s DGV mit <strong>de</strong>nen vieler an<strong>de</strong>rer europäischer Nationen vergleichbar sind.<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>r Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Vorgabenbestimmungen bleibt es allerdings nicht aus,<br />
dass man sich von liebgewonnenen nationalen Son<strong>de</strong>rregelungen mitunter verabschie<strong>de</strong>n<br />
muss. Nur wenn je<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r EGA angehören<strong>de</strong> Nationalverband diesen Grundsatz beherzigt, wird<br />
überhaupt das erstrebenswerte Ziel eines in weiten Teilen einheitlichen Vorgabensystems<br />
in Europa erreicht wer<strong>de</strong>n können. Auch wenn die Vielzahl <strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rungen gegenüber <strong>de</strong>m<br />
131
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 also zunächst durchaus auch kritisch<br />
gesehen wer<strong>de</strong>n kann, ist <strong>de</strong>r DGV doch <strong>de</strong>r Ansicht, dass nur so <strong>de</strong>m Ziel <strong>de</strong>r europäischen<br />
Harmonisierung im Bereich <strong>de</strong>r Vorgabenregelungen Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n kann.<br />
Mit Einführung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ist gleichzeitig die Spiel- und Wettspielordnung <strong>de</strong>s<br />
DGV grundlegend überarbeitet wor<strong>de</strong>n. Das Ergebnis ist das hier vorliegen<strong>de</strong> Spiel- und Wettspielhandbuch.Während<br />
das DGV-Vorgabensystem als Verbandsordnung <strong>de</strong>s DGV für alle Mitgliedsvereine<br />
und die Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong> verbindlich ist, hat das Spiel- und Wettspielhandbuch,<br />
wie es bereits <strong>de</strong>m Titel zu entnehmen ist, „Handbuch-Charakter“. Dies be<strong>de</strong>utet, dass<br />
sich alle zwingen<strong>de</strong>n Regelungen nunmehr ausschließlich aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
ergeben. Der DGV empfiehlt jedoch, <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb auch im Übrigen zumin<strong>de</strong>st an <strong>de</strong>n<br />
Empfehlungen <strong>de</strong>s DGV im Spiel- und Wettspielhandbuch (blau hinterlegte Textstellen) auszurichten.<br />
Bei <strong>de</strong>r Neuordnung <strong>de</strong>r Spielbestimmungen hat sich <strong>de</strong>r DGV von <strong>de</strong>m Gedanken leiten lassen,<br />
dass <strong>de</strong>n Mitgliedsvereinen eine beson<strong>de</strong>re Verantwortung bei <strong>de</strong>r Abwicklung <strong>de</strong>s Spielbetriebs<br />
zukommt. Durch die Beschränkung <strong>de</strong>r verbindlichen Regelungen auf das DGV-Vorgabensystem<br />
und <strong>de</strong>n Empfehlungscharakter <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs ist es heute<br />
<strong>de</strong>shalb um so wichtiger, dass die Mitgliedsvereine dieser Verantwortung auch gerecht wer<strong>de</strong>n.<br />
Grundlage für alle Entscheidungen sollte stets das Prinzip <strong>de</strong>s fairen Wettkampfs mit<br />
sportlicher Zielsetzung sein.<br />
Soweit im DGV-Vorgabensystem Belange <strong>de</strong>s DGV-Course- und Slope-Rating-Systems wie<strong>de</strong>rgegeben<br />
wer<strong>de</strong>n, ist <strong>de</strong>r DGV aufgrund <strong>de</strong>r Lizenzvereinbarung mit <strong>de</strong>r USGA gehalten,<br />
diese Regelungen nach Vorgabe <strong>de</strong>s amerikanischen Verban<strong>de</strong>s unverän<strong>de</strong>rt zu übernehmen.<br />
9.2 Ziffer 2. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Definitionen<br />
9.2.1 Clubvorgabe<br />
Im Rahmen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems hat es für die Clubvorgaben einige Än<strong>de</strong>rungen gegeben.<br />
So wer<strong>de</strong>n Clubvorgaben als „DGV-Vorgabenklasse 6“ bezeichnet und die sie betreffen<strong>de</strong>n<br />
Regelungen fin<strong>de</strong>n sich nicht mehr, wie im Standard- und Vorgabensystem bis zum<br />
31.12.2000, in einer geson<strong>de</strong>rten Ziffer zusammengefasst, son<strong>de</strong>rn themenbezogen dort, wo<br />
auch für die sonstigen DGV-Vorgaben Regelungen getroffen wer<strong>de</strong>n.<br />
Führt ein Mitgliedsverein Clubvorgaben, so sind diese Spieler prinzipiell an allen Wettspielen<br />
teilnahmeberechtigt, soweit ein Verein als Teilnahmevoraussetzung nicht eine niedrigere<br />
Höchstvorgabe vorsieht. Das Spielrecht ist auch nicht etwa auf Wettspiele <strong>de</strong>s Heimatvereins<br />
beschränkt. Lässt nämlich ein an<strong>de</strong>rer Verein Spieler mit Clubvorgabe zur Teilnahme an einem<br />
Wettspiel zu, spricht dagegen nichts. Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Clubvorgabe und zur Erspielung<br />
einer DGV-Vorgabe <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 wird generell immer die aktuelle Club-Spielvorgabe<br />
<strong>de</strong>s Spielers zugrun<strong>de</strong> gelegt (und nicht wie in <strong>de</strong>n bis zum 31.12.2000 gelten<strong>de</strong>n<br />
Bestimmungen (-36)).<br />
132
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem ergibt sich, dass im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben keine Stammvorgaben<br />
geführt wer<strong>de</strong>n. Es wird also stets mit ganzen Schlägen gerechnet.<br />
Einzelheiten zur Clubvorgabe wer<strong>de</strong>n bei <strong>de</strong>n jeweiligen Regelungen ausführlich erläutert.<br />
9.2.2 Clubvorgabenanpassung<br />
Wie im Bereich von DGV-Stammvorgaben (also -36,0 o<strong>de</strong>r besser), die zum Spiel in DGV-Spielvorgaben<br />
umgerechnet wer<strong>de</strong>n, fin<strong>de</strong>t vor je<strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> auch eine Anpassung <strong>de</strong>r Clubvorgabe<br />
an die Spielschwierigkeit <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes statt. Im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgaben<br />
erfolgt die Umrechnung in eine DGV-Spielvorgabe für je<strong>de</strong> Vorgabe unterschiedlich. Die dort<br />
angewen<strong>de</strong>te Formel (Slope) sorgt in <strong>de</strong>r Regel dafür, dass Spieler mit höheren Vorgaben auch<br />
eine höhere Anpassung (und damit im Verhältnis eine höhere DGV-Spielvorgabe) als Spieler mit<br />
niedrigeren Vorgaben bekommen. Dies ist im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben an<strong>de</strong>rs.Auch die Clubvorgabe<br />
wird zwar vor Antritt zu einer Run<strong>de</strong> in eine Spielvorgabe (die Club-Spielvorgabe)<br />
umgerechnet, jedoch erfolgt diese Umrechnung für alle Clubvorgaben mit einem einheitlichen<br />
festen Wert. Dieser Wert ist bei je<strong>de</strong>r Clubvorgabe die Differenz zwischen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe<br />
und DGV-Spielvorgabe eines Spielers mit DGV-Stammvorgabe 36,0 von <strong>de</strong>n betroffenen<br />
Zählspielabschlägen. Diese Regelung wur<strong>de</strong> getroffen, weil die Fortführung <strong>de</strong>r Systematik aus<br />
<strong>de</strong>m Bereich <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgaben im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben mitunter dazu führen<br />
könnte, dass Spieler mit so errechneten Club-Spielvorgaben weit oberhalb <strong>de</strong>r höchsten Clubvorgabe<br />
54 antreten wür<strong>de</strong>n. Dies wür<strong>de</strong> zu einer Verzerrung <strong>de</strong>s Wettbewerbs führen.<br />
Beispiel: Die höchste DGV-Stammvorgabe ist -36,0 (siehe DGV-Vorgabensystem). Hätte ein Spieler<br />
mit DGV-Stammvorgabe -36,0 von <strong>de</strong>n mittleren Abschlägen eines Platzes die DGV-Spielvorgabe<br />
39, so ist die Clubvorgabenanpassung für alle Spieler mit einer Clubvorgabe beim Spielen<br />
von <strong>de</strong>n mittleren Abschlägen „drei Vorgabenschläge“. Je<strong>de</strong> Clubvorgabe wird also beim Spiel<br />
von <strong>de</strong>n mittleren Abschlägen um drei Vorgabenschläge zur Club-Spielvorgabe erhöht.<br />
9.2.3 DGV-Spielvorgabe<br />
Wichtig ist zu be<strong>de</strong>nken, dass es „die“ DGV-Spielvorgabe eines Spielers, an<strong>de</strong>rs als im Standard-<br />
und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000, nicht gibt. Ausgehend von <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe<br />
erhält ein Spieler nämlich stets unterschiedliche DGV-Spielvorgaben, je nach<strong>de</strong>m von<br />
welchem Zählspielabschlag und auf welchem Platz er spielt. So wird sich bspw. schon beim<br />
Wechsel von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren auf die mittleren Herren- bzw. Damenabschläge die jeweilige Spielvorgabe<br />
eines Spielers häufig unterschei<strong>de</strong>n. Dies bewirken u.a. die (unterschiedlichen) Slope-<br />
Werte für die unterschiedlichen Abschläge.<br />
9.2.4 DGV-Spielvorgabentabelle<br />
Die Umrechnung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe eines Spielers anhand <strong>de</strong>r Spielschwierigkeit <strong>de</strong>s<br />
Platzes von <strong>de</strong>n zu spielen<strong>de</strong>n Abschlägen in eine DGV-Spielvorgabe wird regelmäßig durch die<br />
Clubverwaltungs-Software vorgenommen. Es muss jedoch auch dann, wenn einem Spieler <strong>de</strong>r<br />
Verein zur Berechnung seiner DGV-Spielvorgabe gera<strong>de</strong> einmal nicht zur Verfügung steht,<br />
gewährleistet sein, dass er die DGV-Spielvorgabe für die von ihm zu spielen<strong>de</strong>n Zählspielab-<br />
133
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
schläge selbst ermitteln kann. Dafür hat es sich bewährt, eine sogenannte „DGV-Spielvorgabentabelle“<br />
zu erstellen und ortsüblich bekannt zu machen (Schwarzes Brett/erster Abschlag).<br />
Ein Beispiel einer solchen Tabelle ist in Anhang F <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems abgedruckt.<br />
9.2.5 DGV-Stammvorgabe<br />
Die DGV-Stammvorgabe ist Grundlage für die Berechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe eines Spielers.<br />
Sie wird <strong>de</strong>shalb an Be<strong>de</strong>utung gewinnen, weil die DGV-Spielvorgabe, an<strong>de</strong>rs als bis zum<br />
31.12.2000, keine Allgemeingültigkeit mehr hat, son<strong>de</strong>rn in <strong>de</strong>r Regel von Zählspielabschlag<br />
zu Zählspielabschlag differiert. Wird ein Spieler nach seiner Vorgabe gefragt, wird er zukünftig<br />
die DGV-Stammvorgabe nennen (müssen). Auch auf <strong>de</strong>m DGV-Ausweis kann nur noch die<br />
DGV-Stammvorgabe zum Zeitpunkt <strong>de</strong>r Ausstellung <strong>de</strong>s Ausweises erscheinen.<br />
9.2.6 DGV-Vorgabenklasse<br />
Mit Einführung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems haben sich auch die Vorgabenklassen geän<strong>de</strong>rt.<br />
Zwar sind weiterhin sechs DGV-Vorgabenklassen (einschl. Clubvorgaben) zu verzeichnen,<br />
jedoch wer<strong>de</strong>n diese nun an<strong>de</strong>rs gegeneinan<strong>de</strong>r abgegrenzt. Mit <strong>de</strong>r Neufestsetzung <strong>de</strong>r Grenzen<br />
zwischen <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen folgt <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>r EGA.<br />
9.2.7 Extra Day Score<br />
Einzelheiten siehe Ziffer 9.16.<br />
9.2.8 Heimatverein<br />
Einzelheiten siehe Ziffer 9.14.<br />
9.2.9 Pufferzone<br />
Im Vergleich mit <strong>de</strong>n bis zum 31.12.2000 gelten<strong>de</strong>n Bestimmungen sieht das DGV-Vorgabensystem<br />
reduzierte Pufferzonen vor. Die Verringerung <strong>de</strong>r Pufferzone in je<strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse<br />
(ausgenommen DGV-Vorgabenklasse 6, die keine Pufferzone kennt und DGV-Vorgabenklasse<br />
1, bei <strong>de</strong>r die Pufferzone „2 Punkte“ beträgt) um einen Stableford-Nettopunkt<br />
folgt <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>r EGA.<br />
9.2.10 Vorgabenausschuss<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses im Verein sind in Ziffer 14. aufgeführt. Hinweise<br />
zur Bildung eines Vorgabenausschusses enthält auch Abschnitt 1. dieses Spiel- und<br />
Wettspielhandbuchs.<br />
9.2.11 Vorgabeninstanz<br />
Als Folge <strong>de</strong>s Umstan<strong>de</strong>s, dass nur <strong>de</strong>r Heimatverein eines Spielers <strong>de</strong>ssen „Vorgabeninstanz“<br />
ist, ergibt sich, dass auch ausschließlich dieser Verein zur Führung seiner DGV-Vorgabe<br />
berechtigt ist. Ist ein Spieler in mehreren Vereinen Mitglied, so ist streng darauf zu achten, dass<br />
134
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
die DGV-Vorgabe nur von einem dieser Vereine geführt wird. Entsprechend kann die DGV-Vorgabe<br />
auch nur auf <strong>de</strong>m DGV-Ausweis <strong>de</strong>s Heimatvereins wie<strong>de</strong>rgegeben wer<strong>de</strong>n.<br />
9.2.12 Vorgabenverteilung<br />
Erläuterungen zur Vorgabenverteilung enthält Anhang D <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und<br />
Abschnitt 4. dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />
9.2.13 Vorgabenwirksame Bedingungen<br />
Ausführliche Erläuterungen zur Frage <strong>de</strong>r Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels o<strong>de</strong>r Extra<br />
Day Scores enthalten die Ziffern 9.15 und 9.16 dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />
9.3 Ziffer 3. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Vermessung<br />
Die Art und Weise <strong>de</strong>r Vermessung wird im Einzelnen durch die Anleitung zur Vermessung von<br />
Golfplätzen nach <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating-System bestimmt. Zur Erläuterung <strong>de</strong>r korrekten<br />
Vorgehensweise im Rahmen einer Platzvermessung wird auf diese Anleitung verwiesen, die<br />
als Abschnitt 10. Teil dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs ist.<br />
9.4 Ziffer 4. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Platzbewertung (Course Rating)<br />
Der Course-Rating-Wert löst <strong>de</strong>n Platzstandard (Standard Scratch Score = SSS) ab. Nach <strong>de</strong>m<br />
bis zum 31.12.2000 gelten<strong>de</strong>n Standard- und Vorgabensystem wur<strong>de</strong>n die Golfplätze von Mitgliedsvereinen<br />
<strong>de</strong>s DGV regelmäßig nur aufgrund <strong>de</strong>r vermessenen Länge mit einem sog. Längenstandard<br />
eingestuft. Dabei war <strong>de</strong>r Standard das Ergebnis, das ein Spieler mit Vorgabe 0<br />
auf <strong>de</strong>m vermessenen Platz unter I<strong>de</strong>albedingungen erzielen sollte.<br />
Folge <strong>de</strong>r weitgehend ausschließlich auf <strong>de</strong>r Länge basieren<strong>de</strong>n Bewertung war, dass Plätze,<br />
die aufgrund ihrer Spielelemente (Bunker, Wasserhin<strong>de</strong>rnisse, Bäume, hohes Rough usw.)<br />
beson<strong>de</strong>re Schwierigkeiten aufwiesen, genauso eingestuft wur<strong>de</strong>n, wie Golfplätze, die keine<br />
für die Spielschwierigkeit relevanten Spielelemente aufwiesen. Dementsprechend waren auch<br />
die Vorgaben, die auf <strong>de</strong>m einen o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Platz erzielt wur<strong>de</strong>n, nicht wirklich miteinan<strong>de</strong>r<br />
vergleichbar.<br />
Mit <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating fin<strong>de</strong>n erstmals, neben <strong>de</strong>r Länge, die Spielschwierigkeiten eines<br />
Platzes umfassend Eingang in die Platzbewertung. Durch das mit <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating verbun<strong>de</strong>ne<br />
Slope Rating wer<strong>de</strong>n darüber hinaus die auf unterschiedlichen Plätzen erzielten DGV-<br />
Stammvorgaben an die jeweilige Platzschwierigkeit angepasst und zu einer nur für diesen<br />
Platz gültigen DGV-Spielvorgabe umgerechnet.<br />
Wegen aller Einzelheiten zum DGV-Course-Rating sei auf Anhang A <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
und Ziffer 9.25 in diesem Spiel- und Wettspielhandbuchs verwiesen.<br />
135
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.5 Ziffer 5. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen auf <strong>de</strong>m Platz und falsche Platzregeln<br />
Überragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung für die richtige Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Course-Rating-Systems hat das<br />
Kriterium <strong>de</strong>r gleichbleiben<strong>de</strong>n Platzbedingungen.Während in <strong>de</strong>r Vergangenheit Än<strong>de</strong>rungen<br />
an Spielelementen <strong>de</strong>s Platzes (z. B. Bau eines Wasserhin<strong>de</strong>rnisses) <strong>de</strong>n damaligen Platzstandard<br />
nicht beeinflusst haben, wirkt sich heute je<strong>de</strong> bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rung auf einem Platz,<br />
je<strong>de</strong>nfalls formal, auf die DGV-Course-Rating- und Slope-Werte aus. Bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen<br />
an einem vermessenen Platz führen in <strong>de</strong>r Konsequenz also dazu, dass die Course-Rating- und<br />
Slope-Werte die tatsächlichen Verhältnisse nicht mehr wi<strong>de</strong>rspiegeln. Um die richtige<br />
Anwendung <strong>de</strong>s Systems zu gewährleisten, kommen Mitgliedsvereine <strong>de</strong>s DGV daher nicht<br />
umhin, bleiben<strong>de</strong> Verän<strong>de</strong>rungen an einem Platz zu mel<strong>de</strong>n.<br />
Entsprechen<strong>de</strong>s gilt für die Platzregeln. Je<strong>de</strong>r Verein sollte großes Augenmerk auf <strong>de</strong>n Erlass<br />
seiner Platzregeln richten. Insbeson<strong>de</strong>re ist stets zu prüfen, ob Platzregeln in Einklang mit <strong>de</strong>n<br />
Golfregeln stehen. Das DGV-Course-Rating eines Platzes hat nämlich unter Zugrun<strong>de</strong>legung<br />
golfregelkonformer Platzregeln stattgefun<strong>de</strong>n. Die Bewertungsgrundlage wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>mnach verfälscht,<br />
wür<strong>de</strong> ein Verein Platzregeln erlassen, die nicht mit <strong>de</strong>n Golfregeln in Einklang stehen<br />
o<strong>de</strong>r die Spielschwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes erheblich verän<strong>de</strong>rn (Beispiel: Kennzeichnung einer<br />
Wiese als seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis).<br />
9.6 Ziffer 6. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen Platz<br />
Es soll daraufhin gewiesen wer<strong>de</strong>n, dass die Aufrechterhaltung <strong>de</strong>r vermessenen Länge eines<br />
Platzes möglichst zu je<strong>de</strong>r Zeit überragen<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung hat.Vorübergehen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rungen sollten<br />
daher auf <strong>de</strong>n kürzestmöglichen Zeitraum beschränkt sein. Nur so ist gewährleistet, dass<br />
auf diesem Platz erspielte Vorgaben korrekt die Spielstärke <strong>de</strong>r Spieler wie<strong>de</strong>rgeben. Zu <strong>de</strong>n<br />
in Ziffer 6. angesprochenen vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen gehört z. B. das Schließen eines<br />
Abschlags aufgrund beson<strong>de</strong>rer Pflege- bzw. Baumaßnahmen, die Nutzung eines <strong>de</strong>m<br />
regulären Grün vorgelagerten Wintergrüns im Falle von Pflege- bzw. Baumaßnahmen am Grün<br />
etc. Auf die Frage, wie lange eine Än<strong>de</strong>rung „vorübergehend“ ist, gibt es keine feststehen<strong>de</strong><br />
Antwort. Bei einer Än<strong>de</strong>rung, die <strong>de</strong>n Spielbetrieb mehr als die Hälfte <strong>de</strong>s Jahres beeinträchtigt,<br />
dürfte je<strong>de</strong>nfalls nicht mehr von einer bloß vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rung gesprochen wer<strong>de</strong>n.<br />
Konsequenz wäre in diesem Fall, dass Ziffer 5. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems Anwendung<br />
fin<strong>de</strong>t. Bei vorübergehen<strong>de</strong>n Än<strong>de</strong>rungen, die <strong>de</strong>n Platz um mehr als 100 Meter verlängern<br />
bzw. verkürzen, gilt Anhang A, Ziffer 4.4 <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems.<br />
9.7 Ziffer 7. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Abschläge<br />
Auch im DGV-Vorgabensystem sind die Begriffe „Damenabschlag“ bzw. „Herrenabschlag“<br />
beibehalten wor<strong>de</strong>n.Wichtig ist jedoch die Erkenntnis, dass es durchaus möglich ist, für je<strong>de</strong>n<br />
dieser Abschläge vom DGV gleichzeitig einen DGV-Course-Rating- und Slope-Wert für<br />
Damen als auch für Herren zu erhalten.<br />
136
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Wenn von bis zu sechs Zählspielabschlägen gesprochen wird, be<strong>de</strong>utet dies natürlich nicht,<br />
dass sich diese auf sechs getrennten Abschlagsbauwerken befin<strong>de</strong>n müßten. So ist es durchaus<br />
nicht unüblich, dass ein Abschlagsbauwerk mehrere Zählspielabschläge trägt. Ein „Zählspielabschlag“<br />
beschreibt lediglich <strong>de</strong>n Bereich, innerhalb <strong>de</strong>ssen Abschlagsmarkierungen<br />
gesteckt wer<strong>de</strong>n müssen, wenn vorgabenwirksam gespielt wer<strong>de</strong>n soll (ist also eine fiktive<br />
Fläche auf einem Abschlagsbauwerk). Stets ist allerdings auch darauf zu achten, dass sich die<br />
Abschlagsfläche, die einem Spieler nach Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln für einen regelkonformen<br />
Abschlag zur Verfügung steht, innerhalb <strong>de</strong>s Zählspielabschlags liegt. Dies be<strong>de</strong>utet, dass für<br />
vorgabenwirksames Spiel die Abschlagsmarkierungen zumin<strong>de</strong>st zwei Schlägerlängen vor <strong>de</strong>r<br />
hinteren Begrenzung <strong>de</strong>s (fiktiven) Zählspielabschlags gesteckt wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
Die vorgeschriebene farbliche Kennzeichnung <strong>de</strong>r Abschläge bezieht sich auf die Vermarkung (Messpunkt).<br />
Um Irritationen zu vermei<strong>de</strong>n, sollten diese Farben auch auf <strong>de</strong>r Zählkarte <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Abschlägen zugeordnet wer<strong>de</strong>n. Es hat sich in <strong>de</strong>r Praxis bewährt, auch die Abschlagsmarkierungen<br />
in <strong>de</strong>n entsprechen<strong>de</strong>n Farben zu gestalten.Verwen<strong>de</strong>t ein Mitgliedsverein <strong>de</strong>s DGV an<strong>de</strong>re<br />
Abschlagsmarkierungen (z. B. Golfbälle in Übergröße), so ist auch das möglich.<br />
9.8 Ziffer 8. <strong>de</strong>s Vorgabensystems<br />
Die Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>s Par<br />
Das Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 kannte sogenannte „überlappen<strong>de</strong> Pargrenzen“.<br />
Damit war es je<strong>de</strong>m Mitgliedsverein möglich, in <strong>de</strong>n Grenzbereichen zwischen Par 3 und<br />
Par 4 bzw. Par 4 und Par 5 in einer gewissen Bandbreite selbst festzulegen, ob ein Loch als Par 3,<br />
4 o<strong>de</strong>r 5 gespielt wer<strong>de</strong>n soll. Diese Überlappungsbereiche sind in das DGV-Vorgabensystem nicht<br />
übernommen wor<strong>de</strong>n. Es gelten, wie schon vor 1998, zunächst feste Pargrenzen, die <strong>de</strong>r Tabelle<br />
<strong>de</strong>r Ziffer 8. entnommen wer<strong>de</strong>n können. Wird man mit diesen festen Grenzen <strong>de</strong>r Spielschwierigkeit<br />
eines Lochs jedoch nicht gerecht (Beispiel: Ein Loch ist von <strong>de</strong>r Länge ein Par 4, spielt sich<br />
jedoch aufgrund <strong>de</strong>r vorhan<strong>de</strong>nen Spielschwierigkeiten wie ein Par 5), so kann eine gewünschte<br />
Abweichung beim DGV beantragt wer<strong>de</strong>n. Dies kann dazu führen, dass sogar Abweichungen über<br />
die früher vorhan<strong>de</strong>nen Bandbreiten hinaus möglich wer<strong>de</strong>n, wenn dies sachgerecht erscheint.<br />
An<strong>de</strong>rs herum mag es vorkommen, dass <strong>de</strong>r DGV in Einzelfällen die gewünschte Paranpassung<br />
über eine feste Grenze hinweg versagt. Bei einer solchen Entscheidung stützt er sich auf die vorhan<strong>de</strong>nen<br />
DGV-Course-Rating-Bewertungen, die bei ihm für je<strong>de</strong>s einzelne Loch vorliegen. Damit<br />
ist es <strong>de</strong>m DGV in stichhaltigerer Form, als es <strong>de</strong>m Verein möglich wäre, möglich, die Spielschwierigkeit<br />
eines Lochs konkret einzuschätzen. Nur eine solche Prüfung erscheint <strong>de</strong>m DGV<br />
sachgerecht, damit nicht durch sachwidrige Parfestlegungen einzelner Vereine <strong>de</strong>r gesamte<br />
Bewertungsaufwand in Zusammenhang mit <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating ad absurdum geführt wird.<br />
Par ist und war nie eine wohl<strong>de</strong>finierte Größe. Als golfsportlicher Begriff wur<strong>de</strong> Par anlässlich<br />
<strong>de</strong>r British Open 1870 erstmals benutzt. A. H. Doleman, ein britischer Golfjournalist, fragte<br />
einige Golf-Professionals nach <strong>de</strong>r Zahl <strong>de</strong>r Schläge, die notwendig seien, um auf <strong>de</strong>m 12-<br />
Löcher-Platz von Prestwick zu gewinnen. Die Antwort war: 49 Schläge bei fehlerfreiem Spiel.<br />
Dieses Ergebnis <strong>de</strong>finierte Doleman als Par in Analogie zu <strong>de</strong>m Begriff „pari“ (gleich Nennwert)<br />
aus <strong>de</strong>m Wertpapierhan<strong>de</strong>l. Als Tom Morris jr. das Drei-Run<strong>de</strong>n-Turnier mit 149 Schlägen<br />
gewann, war <strong>de</strong>r Begriff eingeführt.<br />
137
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Par erhielt 1931 eine weitere Dimension, als Dr. Stableford sein Punktesystem erfand, nach<strong>de</strong>m<br />
er das erste Loch eines wichtigen Turniers sehr unglücklich gespielt hatte. Das erste Wettspiel<br />
nach Stableford fand im Mai 1932 im Golf-Club Wallasey (Cheshire) statt.<br />
Golfplätze sollten immer in Harmonie mit <strong>de</strong>r Landschaft entworfen wer<strong>de</strong>n, nicht jedoch auf<br />
<strong>de</strong>r Basis zukünftiger Par-, Course- und Slope-Rating-Werte o<strong>de</strong>r eines Vorgabensystems. Entsprechend<br />
sollten Abschläge platziert wer<strong>de</strong>n. Da nun aber Par nicht genau <strong>de</strong>finiert ist, versteht<br />
es sich von selbst, dass eine Spielbahn, von unterschiedlichen Abschlägen gespielt,<br />
unterschiedliche Par-Werte haben kann. So kann auch ein Loch für Damen ein an<strong>de</strong>res Par<br />
haben als für Herren. Obwohl in je<strong>de</strong>m System die empfohlenen Längen für Par 3-, 4- o<strong>de</strong>r 5-<br />
Löcher wichtige Bandbreiten enthalten, gibt es Plätze, auf <strong>de</strong>nen sich das Par einer Spielbahn<br />
von Abschlag zu Abschlag än<strong>de</strong>rt. In Kontinentaleuropa gilt allerdings häufig dasselbe Par für<br />
Damen und Herren und für die verschie<strong>de</strong>nen Abschläge einer Spielbahn.<br />
Vorgabenberechnung nach Stableford<br />
Die Begrenzung <strong>de</strong>r Schlagzahl (engl.: „Stroke Control“), also die Antwort auf die Frage, wie man<br />
verhin<strong>de</strong>rn kann, dass einzelne ungewöhnlich schlechte Ergebnisse auf wenigen Spielbahnen<br />
das Bild <strong>de</strong>r „eigentlichen“ Spielstärke eines Spielers verfälschen, war lange offen. Viele Verfahren<br />
für eine <strong>de</strong>r „eigentlichen“ Spielstärke eines Spielers gerecht wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Vorgabenberechnung<br />
wur<strong>de</strong>n getestet. In Europa (mit <strong>de</strong>m schon lange populären Zählspiel nach Stableford)<br />
hat die European Golf Association (EGA) entschie<strong>de</strong>n, Stableford-Punkte zur Begrenzung<br />
<strong>de</strong>r Schlagzahl zu verwen<strong>de</strong>n. Für die Vorgabenberechnung wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>shalb, unabhängig von<br />
<strong>de</strong>r tatsächlichen Spielform eines Wettspiels, Stableford-Punkte im Verhältnis zum Par eines<br />
Lochs vergeben.<br />
Auch bei <strong>de</strong>r Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe ist neben <strong>de</strong>m Course-Rating- und Slope-Wert<br />
u.a. das Par <strong>de</strong>s zu spielen<strong>de</strong>n Platzes Teil <strong>de</strong>r Umrechnungsformel. Dies muss so sein, da, wie<br />
oben erläutert, im Rahmen <strong>de</strong>r Stableford-Wertung zur Vorgabenberechnung gera<strong>de</strong> auch das<br />
Par je<strong>de</strong>r einzelnen Spielbahn relevant ist.<br />
Wettspielwertung bei unterschiedlichem Par bzw. Course Rating<br />
Läßt sich eine gemeinsame Wettspielwertung bei Spiel eines unterschiedlichen Pars bzw.<br />
Course Ratings durch die Teilnehmer eines Wettspiels nicht vermei<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r ist sie sogar<br />
gewünscht, gilt zunächst folgen<strong>de</strong> Faustformel:<br />
In Netto-Wettbewerben ist beim Spiel von Abschlägen mit unterschiedlichem Par innerhalb<br />
einer Wertung <strong>de</strong>r Unterschied im Par <strong>de</strong>r Teilnehmer zur Wahrung <strong>de</strong>r Chancengleichheit auszugleichen<br />
(„Par-Ausgleich“).<br />
In Brutto-Wettbewerben ist beim Spiel von Abschlägen mit unterschiedlichen Course-Rating-<br />
Werten innerhalb einer Wertung <strong>de</strong>r Unterschied im Course Rating <strong>de</strong>r Teilnehmer zur Wahrung<br />
<strong>de</strong>r Chancengleichheit auszugleichen („CR-Ausgleich“).<br />
138
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Der im Folgen<strong>de</strong>n im Einzelnen beschriebene Ausgleich unterschiedlicher Pars bzw. unterschiedlicher<br />
CR-Werte ist ausschließlich dann vorzunehmen, wenn sich Spieler in gemeinsamer<br />
Wertung auf Basis unterschiedlicher Pars o<strong>de</strong>r CR-Werte um gemeinsame Preise<br />
bewerben. So kann schon durch einen entsprechen<strong>de</strong>n „Zuschnitt“ <strong>de</strong>r Wertungs- bzw. Preisklassen<br />
verhin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, dass die nachfolgen<strong>de</strong>n Ausgleichsberechnungen bei Plätzen mit<br />
unterschiedlichem Par / verschie<strong>de</strong>nen CR-Werten überhaupt erfolgen müssen. Bsp.: Spielen<br />
Damen und Herren innerhalb eines Wettspiels von Abschlägen mit unterschiedlichem Par, so<br />
könnte eine getrennte Nettowertung für Damen und Herren erfolgen, die die folgen<strong>de</strong>n Überlegungen<br />
überflüssig macht.<br />
Par-Ausgleich bei Spiel von unterschiedlichem Par<br />
Par ist kein Standard für die Schwierigkeit eines Platzes, so dass ein höheres o<strong>de</strong>r niedrigeres<br />
Par eines Spielers ggü. einem an<strong>de</strong>ren Spieler in einem Wettbewerb (also beim Wettbewerb<br />
um die gleichen Preise) zu keiner Wettbewerbsverzerrung führen darf. Dies wäre jedoch <strong>de</strong>r<br />
Fall, wenn man beim Spiel von Abschlägen mit unterschiedlichen Pars innerhalb einer Wertung<br />
das in <strong>de</strong>r Formel zur Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe enthaltene unterschiedliche Par von<br />
Teilnehmern eines Wettbewerbs nicht wie<strong>de</strong>r ausgleichen wür<strong>de</strong>. Deshalb gilt:<br />
Spielen Spieler in Netto-Zählspielen (außer Stableford und gegen Par) in <strong>de</strong>m selben Zählspielwettbewerb<br />
um <strong>de</strong>n gleichen Preis/in <strong>de</strong>r gleichen Wertung von Abschlägen mit unterschiedlichem<br />
Par o<strong>de</strong>r in Netto-Lochspielen gegeneinan<strong>de</strong>r von Abschlägen mit unterschiedlichem<br />
Par (z. B. Damen und Herren), ist <strong>de</strong>r Unterschied <strong>de</strong>r Pars auszugleichen („Par-Ausgleich“).<br />
Spieler, die von Abschlägen mit einem höheren Par spielen, erhalten die Differenz zum<br />
niedrigeren Par an<strong>de</strong>rer Spieler als „Par-Ausgleich“ zu ihrer DGV-Spielvorgabe hinzu.<br />
Angenommen, eine Dame spielt in ihrem Heimatverein <strong>de</strong>n Platz von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Damenabschlägen<br />
regelmäßig mit 92 Schlägen, ein Herr von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Herrenabschlägen mit 90.<br />
Beträgt das Par für Damen 73 und für Herren 72 und sind die Course-Rating- und Slope-Werte<br />
ansonsten gleich, so ergibt sich eine DGV-Spielvorgabe für die Dame von 19 (92 - 73) und für<br />
<strong>de</strong>n Herrn von 18 (90 - 72). Der Unterschied bei <strong>de</strong>n errechneten DGV-Spielvorgaben beträgt<br />
aufgrund <strong>de</strong>s in <strong>de</strong>r Formel zu Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe berücksichtigten unterschiedlichen<br />
Pars einen Schlag (19 zu 18). Die Spielstärke <strong>de</strong>r Dame und <strong>de</strong>s Herren liegt aber<br />
zwei Schläge auseinan<strong>de</strong>r (92 zu 90). Um diesem Spielstärkenunterschied in einer gemeinsamen<br />
Wettspielwertung (Wettbewerb um die Preise) auch tatsächlich gerecht zu wer<strong>de</strong>n,<br />
muss also ein „Par-Ausgleich“ erfolgen.Während die DGV-Spielvorgaben für die bei<strong>de</strong>n Spieler<br />
für die Vorgabenberechnung unverän<strong>de</strong>rt verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, erhält die Dame, die von<br />
Abschlägen mit <strong>de</strong>m höheren Par spielt, für die Ermittlung ihres Netto-Wettspielergebnisses<br />
(im Zählspiel bzw. Lochspiel), einen Ausgleich. Im Beispiel beträgt dieser „Par-Ausgleich“ +1<br />
(Par 73 ggü. Par 72). Von ihrem Bruttoergebnis zieht die Dame im Zählspiel also 20 Vorgabenschläge<br />
ab (19 + 1), während <strong>de</strong>r Herr 18 Vorgabenschläge abzieht. Bei<strong>de</strong> haben danach<br />
das Wettspiel mit Netto 72 been<strong>de</strong>t. Im Lochspiel erhielte die Dame (bei Spiel mit vollem Vorgabenunterschied)<br />
2 Vorgabenschläge ggü. <strong>de</strong>m Herren.<br />
139
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Zum Verständnis nochmals folgen<strong>de</strong>r Hinweis: Dieses Verfahren wird zur Wahrung <strong>de</strong>r Chancengleichheit<br />
nur notwendig, wenn innerhalb eines Wettspiels ein Zählspiel im Netto um<br />
gemeinsame Preise/in gemeinsamer Wertung von Abschlägen mit unterschiedlichen Pars bzw.<br />
im Netto-Lochspiel gegeneinan<strong>de</strong>r von Abschlägen mit unterschiedlichen Pars gespielt wird.<br />
Es betrifft nur die Ermittlung <strong>de</strong>s Wettspielergebnisses, nicht die Vorgabenberechnung. Für die<br />
Vorgabenberechnung verbleibt es immer bei <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe (die z. B. anhand <strong>de</strong>r DGV-<br />
Spielvorgabentabelle abgelesen wer<strong>de</strong>n kann). Ein „Par-Ausgleich“ ist für die Vorgabenverwaltung<br />
schon <strong>de</strong>shalb entbehrlich, weil es unerheblich ist, ob die vorgabenwirksame Run<strong>de</strong><br />
in einem Wettbewerb mit an<strong>de</strong>ren Spielern (evtl. von an<strong>de</strong>ren Abschlägen) erzielt wur<strong>de</strong> o<strong>de</strong>r<br />
z. B. auf einer alleinigen EDS-Run<strong>de</strong>.<br />
Die genannten Verfahren gelten sinngemäß auch für Vierer und Vierball-Spiele.<br />
Beispiele:<br />
Beispiel 1:<br />
Wenn in einem Zählspiel (Netto) o<strong>de</strong>r einem Lochspiel (Netto) die Herren von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Herrenabschlägen,<br />
für die das Par bei 71 liegt, gegen Damen antreten, die von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren<br />
Damenabschlägen spielen, für die das Par bei 72 liegt, erhalten die Damen einen zusätzlichen<br />
Schlag zu ihrer DGV-Spielvorgabe hinzugezählt.<br />
Beispiel 2:<br />
Spielerin A und Spieler B sind Partner in einem gemischten Vierer (Zählspiel o<strong>de</strong>r Lochspiel<br />
(Netto)). Die Herren spielen von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Zählspielabschlägen für Herren, bei <strong>de</strong>nen das<br />
Par 71 ist, und die Damen spielen von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Zählspielabschlägen für Damen, für die<br />
das Par 72 ist. Spielerin A hat eine DGV-Spielvorgabe von 21, Spieler B von 7. Spielerin A muss<br />
einen Vorgabenschlag zu ihrer DGV-Spielvorgabe hinzuzählen, so dass sie mit Vorgabe 22<br />
spielt. Die DGV-Spielvorgabe für das Team ist 50 % von 22 + 7 = 29 ÷ 2 = 14,5 = 15.<br />
Beispiel 3:<br />
Wenn keine vollen DGV-Spielvorgaben für bestimmte Wettspielformen vorgeschrieben sind (z.<br />
B. Vierball-Zählspiel), darf die nur anteilige Berücksichtigung <strong>de</strong>r Spielvorgaben keine Auswirkung<br />
auf die Anpassung <strong>de</strong>r Vorgaben wegen <strong>de</strong>r Differenz zwischen <strong>de</strong>n Pars haben. In<br />
diesem Fall wird das folgen<strong>de</strong> Vorgehen empfohlen:<br />
1. Ermittlung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe.<br />
2. Anwendung <strong>de</strong>r Vorgabenzuteilung für die jeweilige Spielform (z. B. 60 %).<br />
3. Anpassung <strong>de</strong>r Vorgaben aufgrund unterschiedlichen Pars.<br />
Spielerin A und Spieler B sind Partner in einem Vierer mit Auswahltreibschlag (Zählspiel o<strong>de</strong>r<br />
Lochspiel (Netto)). Die Herren spielen von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Zählspielabschlägen für Herren mit Par<br />
71, und die Damen spielen von <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Zählspielabschlägen für Damen mit <strong>de</strong>m Par 72.<br />
Spieler B hat eine DGV-Spielvorgabe von 7, Spielerin A von 21. Die empfohlene Vorgabenzuteilung<br />
ist 60 % <strong>de</strong>r niedrigeren Vorgabe und 40 % <strong>de</strong>r höheren Vorgabe.<br />
140
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Spieler B erhält 60 % von 7 = 4,2 Vorgabenschläge.<br />
Spielerin A erhält 40 % von 21 = 8,4 Vorgabenschläge zuzüglich <strong>de</strong>r Anpassung <strong>de</strong>r Differenz<br />
zwischen <strong>de</strong>n Pars: 8,4 + 1 = 9,4 Vorgabenschläge.<br />
Das Team erhält 4,2 + 9,4 = 13,6 Vorgabenschläge; 13,6 wird zu 14 Vorgabenschlägen aufgerun<strong>de</strong>t.<br />
Ein „Par-Ausgleich“ erfolgt jedoch nicht beim Nettozählspiel nach Stableford- o<strong>de</strong>r Nettowettspiel<br />
gegen Par. Hier spielt je<strong>de</strong>r Teilnehmer eines Wettbewerbs bereits unmittelbar gegen<br />
„sein“ individuelles Par und die Formel zur Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe enthält ebenfalls<br />
u. a. das Par <strong>de</strong>s jeweils gespielten Platzes. Ein Ausgleich fin<strong>de</strong>t hier bereits „automatisch“<br />
statt.<br />
Vierer, bei <strong>de</strong>nen die Partner von Abschlägen mit unterschiedlichem Par im Rahmen eines<br />
Netto-Stableford-Wettbewerbs o<strong>de</strong>r Nettowettspiels gegen Par spielen (z. B. Dame (Par 70)<br />
und Herr (Par 71) bil<strong>de</strong>n einen Vierer), sind überhaupt nur dann abzuwickeln, wenn <strong>de</strong>r Veranstalter<br />
sich entschei<strong>de</strong>t, in <strong>de</strong>r Ausschreibung <strong>de</strong>s Wettspiels eine beson<strong>de</strong>re Regelung zu<br />
treffen. Es kann nämlich nicht gegen ein „gemitteltes Par“ von 70,5 gespielt wer<strong>de</strong>n (man<br />
kann keinem Loch das „halbe Par“ zuordnen). Denkbar wäre allerdings z. B., Loch für Loch<br />
dasjenige Par für die Berechnung <strong>de</strong>r Stableford-Punkte heranzuziehen, das <strong>de</strong>r Spieler hat,<br />
<strong>de</strong>r am jeweiligen Loch die größere Länge zu spielen hat (bei gemischtem Vierer Dame/Herr<br />
wür<strong>de</strong> sich also das zu gewähren<strong>de</strong> Par nach <strong>de</strong>m Par für Herren richten).<br />
Da bei Brutto-Wettbewerben bzw. -wertungen die Formel zur Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe<br />
(die das Par <strong>de</strong>s Platzes als Rechengröße enthält) keine Anwendung fin<strong>de</strong>t, ist im Brutto<br />
auch kein „Par-Ausgleich“ durchzuführen.<br />
Course-Rating-Wert-Ausgleich bei Spiel von unterschiedlichen CR-Werten<br />
Allein im Brutto fin<strong>de</strong>t bei Spiel von Abschlägen mit unterschiedlichem Course-Rating-Wert<br />
innerhalb einer Wettspielwertung ein „CR-Ausgleich“ statt. Im Netto ist dies entbehrlich, da die<br />
unterschiedlichen CR-Werte dort schon Bestandteil <strong>de</strong>r Formel zur Errechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe<br />
sind. Im Brutto jedoch müssen unterschiedliche CR-Werte innerhalb einer gemeinsamen<br />
Wertung Berücksichtigung fin<strong>de</strong>n, da sie Ausdruck <strong>de</strong>s Spiels auf unterschiedlich<br />
schweren Plätzen sind. Dies gilt im Brutto für alle Spielformen.<br />
Der „CR-Ausgleich“ erfolgt, in<strong>de</strong>m die Differenz zwischen <strong>de</strong>n CR-Werten <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>m<br />
Spieler, <strong>de</strong>r auf Basis <strong>de</strong>s höheren CR-Werts spielt, als „CR-Schlag“ zugute kommt. Differenzwerte<br />
bis Dezimalstelle 4 wer<strong>de</strong>n ab-, ansonsten aufgerun<strong>de</strong>t.<br />
Beispiel:<br />
Herr A spielt mit Herrn B in einem Bruttowettspiel (o<strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r gemeinsamen Bruttowertung<br />
eines auch Netto ausgeschriebenen Wettspiels) um <strong>de</strong>n Bruttopreis. Herr A spielt von Abschlägen<br />
mit Course Rating 72,1 Brutto 80 Schläge, Herr B von Abschlägen mit Course Rating 72,6<br />
141
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
ebenfalls Brutto 80 Schläge. Die Differenz zwischen <strong>de</strong>n CR-Werten beträgt 0,5. Es wird zu 1<br />
aufgerun<strong>de</strong>t, so dass <strong>de</strong>r Spieler B von seinem Bruttoergebnis im Einzel-Zählspiel in <strong>de</strong>r<br />
Bruttowertung einen „CR-Schlag“ abziehen darf. Er gewinnt nach Durchführung <strong>de</strong>s CR-Ausgleichs<br />
mit Brutto 79.<br />
Ähnliches gilt in einer Brutto-Stablefordwertung o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Brutto-Wertung gegen Par. Herr B<br />
erhält dort für die Brutto-Wettspielwertung (nicht die Vorgabenberechnung) einen „CR-<br />
Schlag“, <strong>de</strong>n er auf <strong>de</strong>m schwierigsten Loch (als „Strich“ auf <strong>de</strong>r Zählkarte) zugeteilt<br />
bekommt.<br />
Erfolgt bei Vierern o<strong>de</strong>r Vierball-Wettbewerben ein CR-Wert Ausgleich, so wird zunächst ein<br />
gemittelter CR-Wert <strong>de</strong>s Paars ermittelt und dann <strong>de</strong>r Ausgleich <strong>de</strong>r Differenz zwischen <strong>de</strong>n<br />
Vierern bzw.Vierballspielen vorgenommen. Im Vierball muß dann u. U. akzeptiert wer<strong>de</strong>n, dass<br />
die Partner vom höheren CR-Wert <strong>de</strong>s einen Partners dadurch in „unzulässiger“ Weise profitieren,<br />
dass <strong>de</strong>r gemittelte CR-Wert angehoben wird, auch wenn stets nur <strong>de</strong>r Ball <strong>de</strong>s Spielers<br />
mit <strong>de</strong>m niedrigeren CR-Wert in <strong>de</strong>r Wertung ist.<br />
CR-Ausgleich bei Spiel auf vielen verschie<strong>de</strong>nen Plätzen (Ligasysteme)<br />
Ein CR-Ausgleich ganz an<strong>de</strong>rer Art empfiehlt sich allerdings, wenn Spieler z. B. in Ligasystemen<br />
mit Spielern vieler verschie<strong>de</strong>ner Plätze um die Platzierung in einer gemeinsamen Zählspiel-Rangliste<br />
spielen. Hier wird es sich empfehlen, <strong>de</strong>n CR-Ausgleich im Brutto nicht, wie<br />
oben beschrieben, mit zu vergeben<strong>de</strong>n „CR-Schlägen“ durchzuführen, son<strong>de</strong>rn die vielen<br />
unterschiedlichen CR-Werte dadurch auszugleichen, dass man die erzielten Bruttoergebnisse<br />
als „Schläge über Course Rating“ erfasst. Hinweis: Dieses Verfahren kann durchaus auch bei<br />
Vereinswettspielen im Einzel-Zählspiel anstelle <strong>de</strong>s o. g. Verfahrens angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Beispiel:<br />
Einige Spieler einer Liga, die auf einer Vielzahl von Plätzen ausgetragen wird, spielen auf einem<br />
Platz mit CR-Wert 72,7, an<strong>de</strong>re Spieler auf einem an<strong>de</strong>ren Platz mit CR-Wert 70,5, wie<strong>de</strong>rum<br />
an<strong>de</strong>re auf einem weiteren Platz mit CR-Wert 69,3 usw. Resultate, z. B. 80 Schläge auf Platz<br />
1, 80 Schläge auf Platz 2, 78 Schläge auf Platz 3 usw. wer<strong>de</strong>n wie folgt gewertet: Der Spieler<br />
auf Platz 1 erzielt „7,3 Schläge über CR“, <strong>de</strong>r Spieler auf <strong>de</strong>m 2. Platz erzielt „9,5 Schläge über<br />
CR“ und <strong>de</strong>r Spieler auf <strong>de</strong>m weiteren Platz erzielt „8,7 Schläge über CR“. In einer gemeinsamen<br />
Rangliste läge Spieler 1 vor Spieler 3 und Spieler 2.<br />
Diese Vorgehensweise funktioniert jedoch in Brutto-Wettspielen nach Stableford bzw. gegen<br />
Par nicht, da dort ja gegen das Par <strong>de</strong>r gespielten Löcher Punkte erzielt wer<strong>de</strong>n, so dass nicht<br />
mit „Schlägen über CR“ gerechnet wer<strong>de</strong>n kann. Hier wäre wie weiter oben beschrieben zu<br />
verfahren.<br />
Ausschreibung<br />
„Par-Ausgleich“ und „CR-Ausgleich“ betreffen ausschließlich die Wettspielwertung, nicht<br />
jedoch die Vorgabenwirksamkeit. Damit Teilnehmer eines Wettspiels vor <strong>de</strong>m 1. Start wissen,<br />
142
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
dass überhaupt ein Ausgleich erfolgt, ist dringend zu empfehlen, darauf in <strong>de</strong>r Wettspielausschreibung<br />
hinzuweisen. Z.B.: „Par-Ausgleich wg. unterschiedlichen Pars gem. Ziffer 9.8<br />
SWSH.“<br />
9.9 Ziffer 9. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Besserlegen<br />
Die getroffene Regelung zum Besserlegen ermöglicht es <strong>de</strong>m Verein, in <strong>de</strong>m dort genannten<br />
Zeitraum ohne Berücksichtigung <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielbedingungen auf <strong>de</strong>m Platz zeitlich<br />
unbegrenzt „Besserlegen“ zu gestatten.<br />
Wichtig erscheint <strong>de</strong>r Hinweis, dass <strong>de</strong>r bloße Hinweis „Besserlegen“ für vorgabenwirksames<br />
Spiel nicht ausreichend ist.Vielmehr bedarf es <strong>de</strong>r Bekanntmachung <strong>de</strong>r in Ziffer 9.2 <strong>de</strong>s DGV-<br />
Vorgabensystems vorgegebenen Platzregel, die <strong>de</strong>n Musterplatzregeln <strong>de</strong>r Golfregeln entnommen<br />
ist.<br />
„Besserlegen“ auch auf Flächen auszu<strong>de</strong>hnen, die nicht „kurzgemäht“ im Sinne <strong>de</strong>r Regeln<br />
sind, ist unzulässig.<br />
9.10 Ziffer 11. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV<br />
Große Be<strong>de</strong>utung hat die einheitliche Anwendung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems durch alle Mitgliedsvereine<br />
<strong>de</strong>s DGV. Um dies zu gewährleisten, sind <strong>de</strong>m DGV Überwachungsaufgaben<br />
zugeschrieben. Er übt diese durch <strong>de</strong>n zuständigen Fachausschuss, <strong>de</strong>n Vorgaben- und<br />
Course-Rating-Ausschuss, aus.<br />
Da das DGV-Vorgabensystem eine für alle Mitgliedsvereine verbindliche Verbandsordnung <strong>de</strong>s<br />
DGV darstellt, gilt im Falle <strong>de</strong>s Verstoßes gegen diese Verbandsordnung § 18 DGV-Satzung.<br />
9.11 Ziffer 12. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV<br />
Aufgaben <strong>de</strong>r LGV ergeben sich entwe<strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Bestimmungen <strong>de</strong>r Ziffer 12. (insb. 12.4)<br />
o<strong>de</strong>r aufgrund <strong>de</strong>r Übertragung einer Aufgabe im Einzelfall durch <strong>de</strong>n DGV an <strong>de</strong>n LGV.<br />
Gemäß Ziffer 12.3 ist <strong>de</strong>n LGV die Überprüfung vorgabenwirksamer Spielbedingungen auf<br />
einem Golfplatz übertragen. D. h., dass Mitgliedsvereine, die im Zweifel über die korrekte<br />
Kennzeichnung <strong>de</strong>s Platzes, die richtige Aufstellung von Platzregeln o<strong>de</strong>r sonstige Platzbedingungen<br />
für vorgabenwirksames Spiel sind, <strong>de</strong>n LGV um Überprüfung bitten sollten.<br />
Ansprechpartner ist regelmäßig <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s LGV.<br />
143
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.12 Ziffer 13. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins<br />
In Ziffer 13.3 wird je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein verpflichtet, zur ordnungsgemäßen Anwendung <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems einen Vorgabenausschuss einzusetzen. Hinweise zur Einsetzung und<br />
Besetzung eines Vorgabenausschusses enthält Abschnitt 1.6 dieses Spiel- und Wettspielhandbuchs.<br />
Ziffer 13.4 verpflichtet alle Mitgliedsvereine, die Vorgaben ihrer Mitglie<strong>de</strong>r mit Einführung <strong>de</strong>s<br />
DGV-Vorgabensystems an das neue System anzupassen. Diese Anpassung, wie viele an<strong>de</strong>re<br />
Rechenschritte, ist durch Einsatz einer aktuellen Clubverwaltungs-Software problemlos zu<br />
bewältigen. Sinn und Zweck <strong>de</strong>r sog. „Konvertierung“ ist es u.a., <strong>de</strong>m Umstand Rechnung zu<br />
tragen, dass sich die tatsächlichen Spielstärken <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r durch die bloße Einführung <strong>de</strong>s<br />
DGV-Course-Rating- und Slope-Systems nicht än<strong>de</strong>rn. Es wird erreicht, dass ein Spieler, <strong>de</strong>r<br />
nach <strong>de</strong>r Konvertierung mit seiner dann neu berechneten DGV-Spielvorgabe von <strong>de</strong>n mittleren<br />
Abschlägen seines Heimatplatzes spielt, nahezu die gleiche Spielvorgabe wie zuvor erhält.<br />
Wie gesagt, die Spielstärke eines Spielers hat sich durch Einführung <strong>de</strong>s neuen Systems eben<br />
nicht geän<strong>de</strong>rt. Durch die Konvertierung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe wer<strong>de</strong>n zu<strong>de</strong>m alle DGV-Vorgaben<br />
in <strong>de</strong>n Mitgliedsvereinen <strong>de</strong>s DGV unmittelbar vergleichbar, unabhängig davon, ob sie<br />
auf einem schweren o<strong>de</strong>r leichten Platz erspielt wur<strong>de</strong>n.<br />
Ziffer 13.4 bestimmt zu<strong>de</strong>m, dass auch später unter Umstän<strong>de</strong>n Konvertierungen vorgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n müssen. Dies trifft immer dann zu, wenn Mitgliedsvereine Vorgaben neuer Mitglie<strong>de</strong>r<br />
von Vereinen übernehmen, die noch keine Konvertierung durchgeführt haben bzw. bei<br />
<strong>de</strong>nen die Vorgabe nicht unter Zugrun<strong>de</strong>legung eines Course-Rating- und Slope-Systems<br />
erspielt wur<strong>de</strong>. Dabei wird es sich vorrangig um Vorgaben ausländischer Spieler han<strong>de</strong>ln, die<br />
ihre Vorgabe in einem Land erspielt haben, das Course Rating und Slope nicht kennt. Da solche<br />
Spieler ihre Vorgabe nicht auf <strong>de</strong>m Platz <strong>de</strong>s DGV-Mitgliedsvereins erspielt haben, kann<br />
<strong>de</strong>r Konvertierung nicht <strong>de</strong>r Slope <strong>de</strong>r mittleren Abschläge dieses Vereins zugrun<strong>de</strong> gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>ssen hat <strong>de</strong>r DGV entschie<strong>de</strong>n, dass die Konvertierung unter Zuhilfenahme<br />
<strong>de</strong>s durchschnittlichen Slopes aller DGV-Mitgliedsvereine zu erfolgen hat.<br />
9.13 Ziffer 14. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses im Verein<br />
In Ziffer 14. wer<strong>de</strong>n <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss eine Reihe von Aufgaben zugewiesen. Gera<strong>de</strong> in<br />
Abgrenzung <strong>de</strong>r Befugnisse von Spielleitung auf <strong>de</strong>r einen und Vorgabenausschuss auf <strong>de</strong>r<br />
an<strong>de</strong>ren Seite, gilt die Faustregel, dass <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss stets dann zuständig ist, wenn<br />
durch eine Entscheidung die Vorgabenverwaltung unmittelbar betroffen ist. So obliegt es <strong>de</strong>m<br />
Vorgabenausschuss sicherzustellen, dass <strong>de</strong>r Name eines Spielers vor Antritt zu einem vorgabenwirksamen<br />
Wettspiel o<strong>de</strong>r Extra Day Score erfasst ist, so dass das erzielte Ergebnis für<br />
die Vorgabenberechnung herangezogen wer<strong>de</strong>n kann.Auch ist es <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss, <strong>de</strong>r<br />
nach Kenntnisnahme eines vorgabenwirksamen Ergebnisses die DGV-Stammvorgabe eines<br />
Mitglieds neu berechnet. Beson<strong>de</strong>rs soll darauf hingewiesen wer<strong>de</strong>n, dass es Aufgabe <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />
ist, ein vorgabenwirksames Wettspiel (bevor es begonnen wur<strong>de</strong>) unter<br />
Umstän<strong>de</strong>n als „nicht vorgabenwirksam“ zu <strong>de</strong>klarieren. Dies ist nämlich, neben weiteren in<br />
144
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Ziffer 14. aufgeführten Aufgaben, eine Entscheidung, die ausschließlich die Vorgabenverwaltung<br />
betrifft und damit nicht (allein) in <strong>de</strong>n Zuständigkeitsbereich einer Spielleitung gehört. Der<br />
DGV möchte <strong>de</strong>utlich machen, dass Grundlage <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems die Annahme ist,<br />
dass ein Spieler so viele vorgabenwirksame Ergebnisse wie möglich einreicht und damit seine<br />
Vorgabe ein getreues Abbild seiner Spielstärke darstellt. Deshalb sollte die Möglichkeit,Wettspiele<br />
z. B. wegen außergewöhnlich schlechter Witterungs- o<strong>de</strong>r Platzbedingungen vor Beginn<br />
als „nicht vorgabenwirksam“ zu <strong>de</strong>klarieren, möglichst behutsam und nur in begrün<strong>de</strong>ten Fällen<br />
angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
Natürlich be<strong>de</strong>utet die Zuweisung von Rechten und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses nicht<br />
in je<strong>de</strong>m Einzelfall, dass dieser diese Aufgaben stets selbst organisatorisch ausführen muss.<br />
Er kann mit Abwicklung einzelner Aufgaben an<strong>de</strong>re Personen im Verein (Sekretariat) beauftragen.<br />
9.14 Ziffer 15. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers<br />
In Ziffer 15.1 ist <strong>de</strong>r wichtige Grundsatz festgehalten, dass die Führung einer DGV-Vorgabe für<br />
einen Spieler ausschließlich durch seinen Heimatverein erfolgen kann. Ein Spieler kann daher<br />
stets nur eine DGV-Vorgabe haben. Schon um eine korrekte Vorgabenführung zu gewährleisten,<br />
ist es daher überaus wichtig, darauf zu achten, dass Spieler, wenn sie in mehreren Vereinen<br />
Mitglied sind, stets einen davon zum Heimatverein erklären. Genauso wichtig ist es,<br />
einen Heimatvereinswechsel für alle Seiten transparent zu gestalten.<br />
Gegenüber <strong>de</strong>m Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 ist eine Än<strong>de</strong>rung in <strong>de</strong>n<br />
hier vorliegen<strong>de</strong>n Bestimmungen dahingehend eingetreten, als ein Spieler nunmehr nicht<br />
mehr darauf beschränkt ist, seinen Heimatverein nur zum Jahresen<strong>de</strong> zu wechseln. Ein Heimatvereinswechsel<br />
ist nunmehr gemäß Ziffer 15.2 und 15.3 zu einem beliebigen Zeitpunkt<br />
möglich. Allerdings muss in diesem Zusammenhang stets auf die Bestimmungen <strong>de</strong>s Ligastatuts<br />
<strong>de</strong>s DGV (o<strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>r Regelungen <strong>de</strong>r LGV) geachtet wer<strong>de</strong>n. Wechselt nämlich<br />
ein Spieler im Rahmen <strong>de</strong>utscher Mannschaftsmeisterschaften seinen Heimatverein und<br />
möchte im neuen Heimatverein spielberechtigt sein, so kann dort <strong>de</strong>r Wechsel weiterhin nur<br />
zum 31.12. eines je<strong>de</strong>n Jahres erfolgen.<br />
Da nur <strong>de</strong>r Heimatverein eines Spielers <strong>de</strong>ssen DGV-Vorgabe führen darf, darf auch nur auf<br />
<strong>de</strong>m DGV-Ausweis <strong>de</strong>s Heimatvereins die DGV-Vorgabe aufgedruckt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ziffer 15.5 verpflichtet <strong>de</strong>n Spieler, unverzüglich alle vorgabenwirksamen auswärtigen<br />
Ergebnisse zu mel<strong>de</strong>n. Dieser Pflicht entspricht die Verpflichtung je<strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />
gemäß Ziffer 14.8, <strong>de</strong>n Heimatvereinen auswärtiger Spieler stets unverzüglich ebenfalls alle<br />
vorgabenwirksamen Ergebnisse zu mel<strong>de</strong>n. Das Verhältnis dieser bei<strong>de</strong>n Bestimmungen kann<br />
wie folgt beschrieben wer<strong>de</strong>n: Es ist zuallererst Aufgabe <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses <strong>de</strong>s ein<br />
Wettspiel austragen<strong>de</strong>n Vereins, Heimatvereinen auswärtiger Mitglie<strong>de</strong>r die Spielergebnisse<br />
zu übermitteln. Die Letztverantwortung dafür, dass das Spielergebnis allerdings auch tatsächlich<br />
an <strong>de</strong>n Heimatverein gemel<strong>de</strong>t wird, trägt stets <strong>de</strong>r Spieler, wie in Ziffer 15.5 ausgeführt.<br />
145
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Hat ein Spieler sich also darauf verlassen, dass ein Vorgabenausschuss sein Spielergebnis<br />
übermitteln wird und in <strong>de</strong>r Folge nicht geprüft, ob dieses Spielergebnis Eingang in seine Vorgabenverwaltung<br />
gefun<strong>de</strong>n hat, so hat <strong>de</strong>r Spieler gegen seine Verpflichtung aus Ziffer 15.5<br />
verstoßen, wenn das Ergebnis nicht eingereicht wur<strong>de</strong>.<br />
Bei <strong>de</strong>r Meldung auswärtiger Ergebnisse ist auch die Übermittlung <strong>de</strong>s Course-Rating- und<br />
Slope-Wertes vorgeschrieben. Hier ist beson<strong>de</strong>rs darauf zu achten, dass sich diese zwar aus<br />
<strong>de</strong>r eingereichten Zählkarte ergeben mögen, häufig jedoch nicht erkennbar sein wird, von welchem<br />
konkreten Abschlag ein Wettspiel gespielt wur<strong>de</strong>. Schon <strong>de</strong>r ausrichten<strong>de</strong> Verein sollte<br />
die für das Wettspiel genutzten Abschläge auf <strong>de</strong>r Zählkarte markieren o<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>r Ergebnisliste<br />
angeben. Fehlt eine solche Angabe, soll <strong>de</strong>r Spieler sie nachholen, damit <strong>de</strong>r Heimatverein<br />
die Ordnungsgemäßheit <strong>de</strong>s erzielten Ergebnisses überprüfen kann.<br />
In Ziffer 15.5 ist weiter ausgeführt, dass bei vorgabenwirksamen Ergebnissen aus <strong>de</strong>m Ausland<br />
im Einzelfall „an<strong>de</strong>re geeignete Nachweise“ genügen. Hier hat <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Heimatvereins<br />
einen Ermessensspielraum. Er wird zu prüfen haben, ob die Art und Weise <strong>de</strong>s Nachweises<br />
eines Spielergebnisses <strong>de</strong>n Anfor<strong>de</strong>rungen genügt (bspw. Kopie einer Zählkarte, handschriftliche<br />
Bestätigung eines Spielergebnisses durch <strong>de</strong>n ausrichten<strong>de</strong>n Verein etc.)<br />
9.15 Ziffer 16. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Vorgabenwirksame Ergebnisse (Qualifying Scores)<br />
Alle Voraussetzungen für vorgabenwirksames Spiel sind in Ziffer 16. (und für Extra Day Scores<br />
ergänzend in Ziffer 17.) abschließend aufgeführt. Bei <strong>de</strong>r Prüfung, ob ein Wettspiel vorgabenwirksam<br />
sein kann o<strong>de</strong>r nicht, kann Ziffer 16. (und bei Extra Day Scores auch Ziffer 17.) als<br />
Checkliste verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
Beson<strong>de</strong>rs soll auf Ziffer 16.3, a. hingewiesen wer<strong>de</strong>n, wonach es, an<strong>de</strong>rs als im Standardund<br />
Vorgabensystem bis zum 31.12.2000, <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss im Verein möglich ist, ein<br />
Wettspiel vor <strong>de</strong>m ersten Start in <strong>de</strong>r Ausschreibung als „nicht vorgabenwirksam“ zu bezeichnen.<br />
Damit kann sich <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Vereins bereits im Vorfeld gegen die Vorgabenwirksamkeit<br />
eines Wettspiels entschei<strong>de</strong>n, ohne dass es noch auf die tatsächlichen<br />
Platzbedingungen ankäme. Allerdings möchte <strong>de</strong>r DGV <strong>de</strong>utlich machen, dass <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem<br />
die Erwartung zugrun<strong>de</strong> liegt, dass Spieler so viele vorgabenwirksame Ergebnisse<br />
wie möglich einreichen, damit die DGV-Vorgabe ein möglichst getreues Abbild <strong>de</strong>r<br />
tatsächlichen Spielstärke ergibt. Von <strong>de</strong>r Möglichkeit, Wettspiele von vornherein „nicht vorgabenwirksam“<br />
auszurichten, sollte daher vornehmlich bei Wettspielen mit betont geselligem<br />
Charakter Gebrauch gemacht wer<strong>de</strong>n, nicht aber bei Wettspielen, die mit sportlichem<br />
Anspruch und unter einwandfreien Platzbedingungen ausgetragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Ziffer 16.1, a. enthält eine Selbstverständlichkeit, be<strong>de</strong>utet jedoch bei formaler Betrachtung,<br />
dass immer dann, wenn Golfregeln außer Kraft gesetzt o<strong>de</strong>r unzulässige Platzregeln in Kraft<br />
sind, die Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels o<strong>de</strong>r einer EDS-Run<strong>de</strong> von vornherein ausgeschlossen<br />
ist.<br />
146
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Gemäß Ziffer 16.2, b. ist ein Ergebnis auch vorgabenwirksam, das über eine festgesetzte<br />
Run<strong>de</strong> ordnungsgemäß erzielt, aber <strong>de</strong>r Disqualifikation verfallen ist. Hierzu enthält Anhang E<br />
<strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems Beispielsfälle. Grundgedanke ist, dass es Disqualifikationsfälle<br />
gibt, die auf das eigentliche Spiel eines Spielers keinen Einfluss haben. Beispiel: Ein Spieler<br />
versäumt es, die Zählkarte zu unterzeichnen. Ist hier das eigentliche Spielergebnis ordnungsgemäß<br />
zustan<strong>de</strong> gekommen, spricht für Vorgabenzwecke nichts dagegen, dieses ordnungsgemäß<br />
erzielte Ergebnis (also die Stableford-Nettopunkte) zu werten. Im Gegensatz dazu<br />
wäre eine Disqualifikation aufgrund <strong>de</strong>s Mitführens überzähliger Schläger (<strong>de</strong>r Spieler hat 15<br />
Schläger mitgeführt) an<strong>de</strong>rs zu bewerten. Der mitgeführte 15. Schläger hat sich hier unmittelbar<br />
auf das Spiel und damit auf das Spielergebnis <strong>de</strong>s Spielers ausgewirkt. Hier erfolgt<br />
gemäß Anhang E <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems eine Heraufsetzung um + 0,1.<br />
In Ziffer 16.2, d. ist <strong>de</strong>r einzige Fall geregelt, in <strong>de</strong>m ein Ergebnis auch dann vorgabenwirksam<br />
ist, wenn ein Spieler gemeinsam mit einem Partner spielte. Durch die Aggregatwertung (also<br />
bei<strong>de</strong> Einzelergebnisse <strong>de</strong>r Partner sind von Be<strong>de</strong>utung) ist sichergestellt, dass Spiel- und<br />
Platzstrategie eines Spielers <strong>de</strong>r eines alleinigen Spiels entsprechen. Keinen Einfluss auf die<br />
Frage <strong>de</strong>r Vorgabenwirksamkeit hat <strong>de</strong>r Umstand, dass die Partner sich hier gegenseitig Belehrung<br />
erteilen dürfen. Denn, dass ein Spieler neben seinem Caddie auch von an<strong>de</strong>ren Belehrung<br />
erhalten kann, spricht auch sonst nicht zwingend gegen die Vorgabenwirksamkeit eines Wettspiels.<br />
Beispiel hierfür sind vorgabenwirksame Einzelrun<strong>de</strong>n im Rahmen von Mannschaftswettspielen,<br />
bei <strong>de</strong>nen häufig ergänzend ein Mannschaftskapitän Belehrung erteilen darf.<br />
In Ziffer 16.2, e. ist bestimmt, dass im Falle eines „No-Return“-Ergebnisses, das innerhalb <strong>de</strong>r<br />
Pufferzone o<strong>de</strong>r besser ist, eine Wertung <strong>de</strong>r erzielten Stableford-Nettopunkte erfolgt. 16.2, e.<br />
enthält zu<strong>de</strong>m einen Hinweis auf Ziffer 21.2 und Anhang E, wonach die DGV-Stammvorgabe<br />
um 0,1 heraufgesetzt wird, wenn ein „No-Return“-Ergebnis nicht in <strong>de</strong>r Pufferzone o<strong>de</strong>r besser<br />
liegt. Ziffer 16.3, g. bestimmt, dass, wenn ein „No-Return“-Ergebnis unterhalb <strong>de</strong>r Pufferzone<br />
liegt, die Vorgabenwirksamkeit jedoch ausgeschlossen ist (also keine Heraufsetzung<br />
um 0,1 erfolgt), wenn die Spielleitung und <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss einen sachlich gerechtfertigten<br />
Grund für die Nichtbeendigung <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> feststellen (z. B. plötzliche<br />
Erkrankung, die die Beendigung <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> nicht zulässt).<br />
Gemäß 16.3 sind Ergebnisse, die <strong>de</strong>n Voraussetzungen <strong>de</strong>r Ziffer 16.1 bzw. 16.1 und 16.2 entsprechen,<br />
nicht vorgabenwirksam, wenn einer <strong>de</strong>r in 16.3 aufgeführten Umstän<strong>de</strong> vorliegt:<br />
Ziffer 16.3, b. stellt dabei gegenüber <strong>de</strong>m Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000<br />
eine Neuerung dar. In <strong>de</strong>m dort beschriebenen Einzelfall wird über die Vorgabenwirksamkeit<br />
<strong>de</strong>s Ergebnisses eines Spielers nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels entschie<strong>de</strong>n. Liegt nämlich<br />
das Ergebnis eines Spielers unterhalb <strong>de</strong>r für ihn anwendbaren Pufferzone und haben aufgrund<br />
offensichtlich ungünstiger Spielbedingungen insgesamt weniger als 10 % <strong>de</strong>r Ergebnisse<br />
<strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer in <strong>de</strong>r Pufferzone und/o<strong>de</strong>r besser gelegen, wird „<strong>de</strong>r Spieler<br />
nicht heraufgesetzt“. Von <strong>de</strong>r Spielleitung eines Wettspiels wird hier also zweierlei verlangt:<br />
Zunächst ist gewissenhaft zu prüfen, ob „offensichtlich ungünstige Spielbedingungen“ vorgelegen<br />
haben. Für diese Prüfung gibt es keine feststehen<strong>de</strong>n Kriterien. Allerdings mag Fol-<br />
147
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
gen<strong>de</strong>s gelten: „Offensichtlich ungünstige Spielbedingungen“ umfasst sowohl Witterungs- als<br />
auch Platzbedingungen. Damit überhaupt davon ausgegangen wer<strong>de</strong>n kann, dass gera<strong>de</strong><br />
diese Bedingungen für ein schlechtes Wettspiel-Gesamtergebnis <strong>de</strong>n Ausschlag gegeben<br />
haben, sollten sich Platzbedingungen min<strong>de</strong>stens auf die Hälfte <strong>de</strong>r Löcher <strong>de</strong>r festgesetzten<br />
Run<strong>de</strong> und Witterungsbedingungen min<strong>de</strong>stens auf die Hälfte <strong>de</strong>s Teilnehmerfel<strong>de</strong>s für einen<br />
erheblichen Zeitraum ausgewirkt haben sowie über die „immer wie<strong>de</strong>r einmal“ anzutreffen<strong>de</strong>n,<br />
d.h. üblichen, Beeinträchtigungen hinausgehen.<br />
Steht dies fest, hat die Spielleitung in einem zweiten Schritt zu ermitteln, ob weniger als 10 %<br />
<strong>de</strong>r Ergebnisse <strong>de</strong>r Wettspielteilnehmer in <strong>de</strong>r Pufferzone und/o<strong>de</strong>r besser liegen. Diese Ermittlung<br />
kann mit Hilfe <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software leicht erledigt wer<strong>de</strong>n.<br />
Während das DGV-Course-Rating- und Slope-System die Spielschwierigkeit eines Platzes nur<br />
allgemein bewertet, wird durch diese Regelung <strong>de</strong>r Ziffer 16.3, b. berücksichtigt, dass offensichtlich<br />
ungünstige Spielbedingungen am Tag <strong>de</strong>s Wettspiels die Spielschwierigkeit über<br />
gewohnte Schwankungen hinaus erhöht haben. Durch das Zusammenspiel bei<strong>de</strong>r Regelungen<br />
ist damit gewährleistet, dass die DGV-Vorgabe eines Spielers, die die tatsächliche Spielstärke<br />
wi<strong>de</strong>rspiegeln soll, nicht durch Son<strong>de</strong>reinflüsse verfälscht wird.<br />
Gemäß Ziffer 16.3, c. sind Ergebnisse nicht vorgabenwirksam, wenn sie in einem Wettspiel<br />
erzielt wur<strong>de</strong>n, das von einer Organisation ausgerichtet wur<strong>de</strong>, die nicht Vorgabeninstanz ist.<br />
Damit wird bestimmt, dass nur Wettspiele von DGV-Mitgliedsvereinen, LGV und DGV vorgabenwirksam<br />
sind. Umgekehrt gilt, dass Wettspiele von Golfanlagenbetreibern und sonstigen<br />
kommerziellen Organisationen zunächst einmal nicht vorgabenwirksam sind. Will eine<br />
„Nicht-Vorgabeninstanz“ als Veranstalter eines Wettspiels auftreten, so muss sie sich als Ausrichter<br />
an einen DGV-Mitgliedsverein, einen LGV o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n DGV wen<strong>de</strong>n (vgl. dazu im Einzelnen<br />
Anhang E, 7. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems). Dies gilt bspw. auch für kommerzielle Veranstalter<br />
<strong>de</strong>r bekannten Wettspielserien. Damit ist sichergestellt, dass alle Fragen <strong>de</strong>r Ausrichtung<br />
eines Wettspiels (insbeson<strong>de</strong>re Erstellen <strong>de</strong>r Ausschreibung, Erstellen <strong>de</strong>r Startliste, Stellen<br />
<strong>de</strong>r Spielleitung,Auswertung <strong>de</strong>s Wettspiels und Übermittlung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse an<br />
die Heimatvereine) stets korrekt durchgeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
9.16 Ziffer 17. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Extra Day Scores<br />
Das EGA Handicap System sieht die Möglichkeit vor, vorgabenwirksame Privatrun<strong>de</strong>n zu ermöglichen.<br />
Dies ist mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>r sog. „Extra Day Scores“ (Begriff <strong>de</strong>r EGA) in <strong>de</strong>n DGV-Vorgabenklassen<br />
4, 5 und 6 im Bereich <strong>de</strong>s DGV erfolgt. Mit <strong>de</strong>r Zulassung vorgabenwirksamer Privatrun<strong>de</strong>n<br />
haben viele an<strong>de</strong>re Golfnationen bereits gute Erfahrungen gemacht.Auch im europäischen<br />
Ausland (allen voran die skandinavischen Län<strong>de</strong>r und die Nie<strong>de</strong>rlan<strong>de</strong>) ist das vorgabenwirksame<br />
Spiel in Privatrun<strong>de</strong>n längst zur Gewohnheit gewor<strong>de</strong>n. Grundgedanke ist auch<br />
hier wie<strong>de</strong>rum, dass die DGV-Vorgabe eines Spielers ein möglichst getreues Abbild seiner Spielstärke<br />
ergeben soll. Dies wird am besten dann erreicht, wenn so viele vorgabenwirksame<br />
Ergebnisse wie möglich Eingang in die Vorgabenverwaltung fin<strong>de</strong>n. Dieser Ansatz geht natürlich<br />
davon aus, dass auch in Privatrun<strong>de</strong>n Golf strikt nach <strong>de</strong>n Golfregeln gespielt wird.<br />
148
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Der DGV hat sich entschie<strong>de</strong>n, mit <strong>de</strong>r Zulassung vorgabenwirksamer EDS-Run<strong>de</strong>n insbeson<strong>de</strong>re<br />
<strong>de</strong>n Einstieg in <strong>de</strong>n Golfsport zu erleichtern, hingegen die Vorgabenverwaltung im<br />
Bereich <strong>de</strong>s leistungsorientierten Golfsports weiterhin auf ausschließlicher Grundlage von<br />
Wettspielergebnissen zu führen. Dementsprechend enthält Ziffer 17. eine Regelung, wonach<br />
Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 6 (Clubvorgaben) und 5 eine beliebige Anzahl EDS-Run<strong>de</strong>n<br />
spielen dürfen, während Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 1 bis 3 vorgabenwirksame Ergebnisse<br />
ausschließlich in Wettspielen erzielen können. Für Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 ist<br />
eine Begrenzung <strong>de</strong>r Anzahl von EDS-Run<strong>de</strong>n eingeführt wor<strong>de</strong>n. Da die Festlegung einer<br />
festen Anzahl zulässiger EDS-Run<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 vielen Spielern nicht<br />
gerecht wer<strong>de</strong>n wür<strong>de</strong> (Beispiel: Für einen Spieler, <strong>de</strong>r 40 Wettspiele in <strong>de</strong>r Saison spielt,<br />
wür<strong>de</strong> sich durch die Zulassung von fünf EDS-Run<strong>de</strong>n keine grundlegen<strong>de</strong> Neuerung ergeben.<br />
Für einen Spieler ohne Wettspiele sehr wohl.) hat sich <strong>de</strong>r DGV entschie<strong>de</strong>n, die Anzahl vorgabenwirksamer<br />
EDS-Run<strong>de</strong>n, die ein Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 spielen darf, unmittelbar<br />
an die Anzahl <strong>de</strong>r von ihm erzielten Wettspielergebnisse zu koppeln. Damit ist gewährleistet,<br />
dass im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 stets so viele Extra Day Scores Berücksichtigung<br />
fin<strong>de</strong>n können, wie bereits Wettspielergebnisse Eingang in die Vorgabenverwaltung<br />
gefun<strong>de</strong>n haben. Es besteht somit stets ein ausgewogenes Verhältnis zwischen <strong>de</strong>r Anzahl von<br />
Privat- und Wettspielrun<strong>de</strong>n.<br />
Die Überprüfung, ob ein Spieler <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 4 eine EDS-Run<strong>de</strong> überhaupt antreten<br />
darf, weil zumin<strong>de</strong>st ebenso viele Wettspielergebnisse <strong>de</strong>s Spielers registriert sind, wird<br />
durch die Clubverwaltungs-Software leicht gemacht.<br />
Sollte <strong>de</strong>r Vorgabenausschuss im Verein erkennen, dass zwischen <strong>de</strong>n Wettspielergebnissen<br />
und <strong>de</strong>n Ergebnissen aus Privatrun<strong>de</strong>n regelmäßig unverhältnismäßige Differenzen bestehen,<br />
ist ihm mit Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems ein Mittel an die Hand gegeben, um <strong>de</strong>n Spieler<br />
seiner tatsächlichen Spielstärke entsprechend einzustufen.<br />
Ziffer 17.4 bestimmt, dass ein Extra Day Score u. a. nur dann vorgabenwirksam ist, wenn <strong>de</strong>r<br />
Spieler sich vor Beginn <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> bei seinem Heimatverein hat registrieren lassen. Ziel <strong>de</strong>r<br />
Registrierung ist es, zu gewährleisten, dass die EDS-Run<strong>de</strong> auch tatsächlich Eingang in die<br />
Vorgabenverwaltung fin<strong>de</strong>t. Gibt ein Spieler bspw. nach Antritt <strong>de</strong>r EDS-Run<strong>de</strong> keine Zählkarte<br />
ab, so sieht Ziffer 17.5 die Heraufsetzung seiner DGV-Stammvorgabe um 0,1 vor.<br />
Natürlich steht es <strong>de</strong>n DGV-Mitgliedsvereinen frei, einzelne Tage bzw. Zeiten festzulegen, zu<br />
<strong>de</strong>nen allein das Erspielen von Extra Day Scores möglich ist. So wäre bspw. eine Beschränkung<br />
<strong>de</strong>s Erspielens von Extra Day Scores auf die Wochenen<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r zusätzlich bestimmte Wochentage,<br />
aber auch bestimmte Tageszeiten möglich.Allerdings darf eine Regelung dieser Art nicht<br />
so weit gehen, dass das Erspielen eines Extra Day Scores praktisch o<strong>de</strong>r theoretisch gar nicht<br />
mehr möglich ist, da das DGV-Vorgabensystem für alle DGV-Mitgliedsvereine die Einführung<br />
von EDS-Run<strong>de</strong>n verbindlich vorschreibt. Eine Einschränkung <strong>de</strong>r Möglichkeit zum Erspielen<br />
von Extra Day Scores kommt insbeson<strong>de</strong>re dann in Betracht, wenn es einem Mitgliedsverein<br />
nicht zumutbar erscheint, über die gesamte Woche vorgabenwirksame Platzbedingungen vorzuhalten.<br />
149
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.17 Ziffer 18. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe<br />
Beim Spiel auf <strong>de</strong>m Platz tritt ein Spieler mit <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe bzw. <strong>de</strong>r Clubspielvorgabe an.<br />
Ziffer 18.1 sowie Ziffer 18.3 lassen dabei erkennen, dass, an<strong>de</strong>rs als im Standard- und Vorgabensystem<br />
bis zum 31.12.2000, die DGV-Spielvorgabe bzw. Club-Spielvorgabe nicht allgemeingültig<br />
für einen Spieler errechnet wer<strong>de</strong>n kann. Vielmehr wird die DGV-Spielvorgabe<br />
bzw. die Club-Spielvorgabe eines Spielers individuell unter Zugrun<strong>de</strong>legung <strong>de</strong>s Course-<br />
Rating- und Slope-Wertes für die zum Spiel <strong>de</strong>r festgesetzten Run<strong>de</strong> ausgewählten Zählspielabschläge<br />
festgelegt. DGV-Spielvorgabe und Club-Spielvorgabe wer<strong>de</strong>n daher häufig von<br />
Abschlag zu Abschlag und Platz zu Platz differieren.<br />
Dies wird auch <strong>de</strong>utlich, wenn die <strong>de</strong>r Umrechnung zugrun<strong>de</strong> liegen<strong>de</strong>n Formeln in Ziffer 18.2<br />
und 18.4 betrachtet wer<strong>de</strong>n. Bestandteil <strong>de</strong>r Formeln sind eben die jeweils unterschiedlichen<br />
Slope Ratings und Course-Rating-Werte.<br />
Die Umrechnung erfolgt natürlich mit Hilfe <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software.<br />
Ergänzend wird in Ziffer 18.2 und Ziffer 18.4 darauf hingewiesen, dass es sinnvoll ist, für alle<br />
Abschläge, <strong>de</strong>nen ein Course-Rating- und Slope-Wert zugeteilt ist, eine DGV-Spielvorgabentabelle<br />
ortsüblich bekanntzumachen. Unabhängig vom Einsatz <strong>de</strong>r Clubverwaltungs-Software<br />
kann ein Spieler anhand dieser Tabellen die für seine DGV-Stammvorgabe anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong><br />
DGV-Spielvorgabe für je<strong>de</strong>n Abschlag ablesen. Ein Beispiel einer DGV-Spielvorgabentabelle<br />
fin<strong>de</strong>t sich in Anhang F <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems.<br />
Die in Ziffer 18.2 enthaltene Formel enthält zur Umrechnung <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe in eine<br />
DGV-Spielvorgabe u. a. das Slope Rating für <strong>de</strong>n jeweils betroffenen Abschlag. Dies führt in <strong>de</strong>r<br />
Regel dazu, dass bei überdurchschnittlich schweren Plätzen die DGV-Spielvorgabe <strong>de</strong>sto weiter<br />
über <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe liegen wird, je höher die DGV-Stammvorgabe ist.Wür<strong>de</strong> man dieses<br />
Prinzip auch im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgaben anwen<strong>de</strong>n, könnte es durchaus passieren, dass<br />
Spieler mit Clubvorgabe 54 auf überdurchschnittlich schweren Plätzen mit einer Club-Spielvorgabe<br />
von weit über 60 antreten wür<strong>de</strong>n. Dies soll, auch um eine zügige Wettspielabwicklung zu<br />
gewährleisten, vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n. Deshalb wird im Bereich <strong>de</strong>r Clubvorgabe nicht das Slope<br />
Rating zur Umrechnung <strong>de</strong>r Clubvorgabe in die Club-Spielvorgabe herangezogen, son<strong>de</strong>rn die<br />
sog. Clubvorgabenanpassung. Diese ist ein fester Wert, so dass bei Spiel von Abschlägen, <strong>de</strong>ren<br />
Clubvorgabenanpassung bspw. „3“ ist, alle Clubvorgaben um drei Vorgabenschläge zu Club-<br />
Spielvorgaben umgerechnet wür<strong>de</strong>n. Zum Begriff <strong>de</strong>r Clubvorgabenanpassung vergleichen Sie<br />
bitte die Erläuterung in Ziffer 9.2.2 in diesem Spiel- und Wettspielhandbuch.<br />
9.18 Ziffer 19. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Vorgabenberechnung nach Stableford<br />
In Ziffer 19.1 wird darauf hingewiesen, dass Vorgabenschläge zur Ermittlung <strong>de</strong>r Stableford-<br />
Nettopunkte gemäß <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung vergeben wer<strong>de</strong>n. Zum Begriff <strong>de</strong>r Vorgaben-<br />
150
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
schläge siehe Abschnitt 2. Definitionen, Ziffer 2.23. Zur Art und Weise <strong>de</strong>r Vorgabenverteilung<br />
siehe Abschnitt 4. in diesem Spiel- und Wettspielhandbuch.<br />
In Ziffer 19.1 ist ferner ausgeführt, dass ein Spieler seine DGV-Vorgabe stets dann genau<br />
bestätigt hat, wenn er 36 Stableford-Nettopunkte erzielt hat. Diese Regelung weicht von <strong>de</strong>r<br />
im Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 enthaltenen Regelung ab. Danach<br />
konnten durchaus weniger Punkte genügen o<strong>de</strong>r aber auch mehr Punkte gefor<strong>de</strong>rt sein, je<br />
nach<strong>de</strong>m, in welchem Verhältnis Platzstandard und Par <strong>de</strong>s Platzes voneinan<strong>de</strong>r abwichen.<br />
Hier hat es eine Vereinfachung dadurch gegeben, dass sowohl <strong>de</strong>r Course-Rating Wert als<br />
auch das Par schon Teil <strong>de</strong>r Formel zur Berechnung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe sind. Damit wird<br />
eine mögliche Abweichung von Course-Rating-Wert und Par <strong>de</strong>s Platzes schon bei <strong>de</strong>r Errechnung<br />
<strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe berücksichtigt.<br />
9.19 Ziffer 20. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Erstmaliges Erlangen einer DGV-Stammvorgabe bzw. einer Clubvorgabe<br />
Ziffer 20.2 stellt die Einführung von Clubvorgaben in einem Mitgliedsverein weiterhin ausdrücklich<br />
in das Ermessen <strong>de</strong>s jeweiligen Vereins. Hat sich jedoch ein Mitgliedsverein für die<br />
Einführung von Clubvorgaben entschie<strong>de</strong>n, sind alle im DGV-Vorgabensystem aufgeführten<br />
Regelungen für die Clubvorgaben verbindlich.<br />
Ziffer 20.3 macht <strong>de</strong>utlich, dass ein Spieler zur Erlangung einer DGV-Stammvorgabe (also einer<br />
DGV-Vorgabe 36,0 o<strong>de</strong>r besser) ein vorgabenwirksames Wettspiel spielen muss. Wenn also<br />
auch sonst im Bereich <strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklassen 6 und 5 vorgabenwirksame Privatrun<strong>de</strong>n<br />
(Extra Day Scores) zugelassen sind, gilt für die erstmalige Erlangung einer DGV-Stammvorgabe<br />
diese Beschränkung.<br />
Im Unterschied zu <strong>de</strong>m Standard- und Vorgabensystem bis zum 31.12.2000 hängt die Frage,<br />
mit welcher DGV-Vorgabe ein Spieler zur erstmaligen Erlangung einer DGV-Stammvorgabe im<br />
Rahmen eines vorgabenwirksamen Wettspiels antritt, davon ab, ob <strong>de</strong>r Verein Clubvorgaben<br />
führt o<strong>de</strong>r nicht. Ziffer 20.3 trifft hier eine <strong>de</strong>utliche Unterscheidung. Führt ein Verein Clubvorgaben,<br />
so wird auch für die erstmalige Erlangung einer DGV-Stammvorgabe die Clubvorgabe<br />
(nach Umrechnung in eine Club-Spielvorgabe) zugrun<strong>de</strong> gelegt (also nicht (36)). Nur wenn ein<br />
Verein keine Clubvorgaben führt, wird ein Spieler zur erstmaligen Erlangung einer DGV-Stammvorgabe<br />
mit <strong>de</strong>r fiktiven DGV-Spielvorgabe (36) eingestuft, da er ja nur über „PE“ verfügt.<br />
Ziffer 20.4 gibt Auskunft darüber, wie die erste DGV-Stammvorgabe zu berechnen ist. Kurz<br />
zusammengefasst gilt folgen<strong>de</strong>s: Führt ein Verein Clubvorgaben, so ist die Club-Spielvorgabe<br />
zugrun<strong>de</strong> zu legen. Es ist sodann zu prüfen, ob eine Unterspielung vorliegt.Auf die Nettopunkte<br />
<strong>de</strong>r Unterspielung (Beispiel: 40 erzielte Stableford-Nettopunkte ergeben eine Unterspielung<br />
von 4) muss dann ein Herabsetzungsmultiplikand (rechte Spalte <strong>de</strong>r Tabelle in Ziffer 21.4)<br />
angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Dies ist in <strong>de</strong>m Fall, in <strong>de</strong>m ein Verein Clubvorgaben führt, zunächst <strong>de</strong>r<br />
Multiplikand 1,0, bis die DGV-Vorgabenklasse 5 erreicht ist. Die dann noch nicht „verbrauchten“<br />
unterspielten Stableford-Nettopunkte wer<strong>de</strong>n sodann mit <strong>de</strong>m Herabsetzungsmultiplikan<strong>de</strong>n<br />
<strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 (nämlich 0,5) multipliziert. Daraus ergibt sich die erste<br />
151
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
DGV-Stammvorgabe. Führt ein Verein keine Clubvorgaben (Ausgangsbasis ist also eine fiktive<br />
DGV-Spielvorgabe (36,0)), kommt auf je<strong>de</strong>n unterspielten Stableford-Nettopunkt <strong>de</strong>r Herabsetzungsmultiplikand<br />
<strong>de</strong>r DGV-Vorgabenklasse 5 (nämlich 0,5) zur Anwendung.<br />
Zu beachten ist, dass gemäß Ziffer 20.5 eine DGV-Stammvorgabe erstmalig dann vergeben<br />
wer<strong>de</strong>n darf, wenn <strong>de</strong>r Spieler eine erfolgreiche Theorieprüfung über Golfregeln und Etikette<br />
abgelegt hat. Einzelheiten sind in Anhang E, Ziffer 3.6 enthalten. Es hat sich in <strong>de</strong>r Praxis<br />
bewährt, diese Theorieprüfung bereits mit <strong>de</strong>r Platzerlaubnisprüfung zu verbin<strong>de</strong>n. Damit ist<br />
sichergestellt, dass Spieler von Beginn an über Grundwissen <strong>de</strong>r Golfregeln und <strong>de</strong>r Etikette<br />
verfügen und es muss nicht später (evtl. kurz vor einem vorgabenwirksamen Wettspiel, mit<br />
<strong>de</strong>m ein Spieler eine DGV-Stammvorgabe erreichen möchte) die Prüfung abgelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ziffer 20.7 stellt klar, dass automatisch mit <strong>de</strong>m Erteilen <strong>de</strong>r Platzerlaubnis die Einstufung<br />
eines Spielers mit <strong>de</strong>r Clubvorgabe 54 verbun<strong>de</strong>n ist, wenn ein Verein Clubvorgaben führt. Fin<strong>de</strong>t<br />
im Verein das DGV-Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen Verwendung und hat ein Kind die Prüfung erfolgreich<br />
bestan<strong>de</strong>n, so ist die zu erteilen<strong>de</strong> Clubvorgabe zwingend 45. Der DGV möchte hier zum<br />
Ausdruck bringen, dass ihm an einem kindgerechten Heranführen an <strong>de</strong>n Golfsport gelegen<br />
ist. Dabei können die Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen eine große Hilfe sein. Er empfiehlt daher je<strong>de</strong>m Mitgliedsverein,<br />
die DGV-Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen im Rahmen <strong>de</strong>r Jugendför<strong>de</strong>rung einzusetzen.<br />
9.20 Ziffer 21. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben (DGV-Stammvorgaben und Clubvorgaben)<br />
Beson<strong>de</strong>res Augenmerk ist auf Ziffer 21.8 zu legen. Herab- und Heraufsetzungen einer DGV-<br />
Stammvorgabe bzw. Herabsetzungen einer Clubvorgabe erfolgen stets unverzüglich nach<br />
Kenntnisnahme von <strong>de</strong>m Ergebnis <strong>de</strong>r vorgabenwirksamen Run<strong>de</strong> durch <strong>de</strong>n Heimatverein.<br />
Dies ist zunächst eine Selbstverständlichkeit, da auch schon im Standard- und Vorgabensystem<br />
bis zum 31.12.2000 Herab- bzw. Heraufsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe unverzüglich<br />
erfolgten.<br />
Eine Regelung zur Heraufsetzung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgabe (Standard- und Vorgabensystem: letzter<br />
Freitag <strong>de</strong>s Monats) ist im neuen DGV-Vorgabensystem entbehrlich. Dies <strong>de</strong>shalb, weil es<br />
ohnehin keine feststehen<strong>de</strong>, allgemeingültige DGV-Spielvorgabe eines Spielers mehr gibt. Die<br />
DGV-Spielvorgabe entsteht vielmehr mit je<strong>de</strong>r zu spielen<strong>de</strong>n Run<strong>de</strong> allein dadurch, dass ein<br />
Spieler die aktuelle DGV-Stammvorgabe durch Anwendung <strong>de</strong>r für <strong>de</strong>n zu spielen<strong>de</strong>n Abschlag<br />
gültigen DGV-Spielvorgabentabellenwerte zu einer DGV-Spielvorgabe umrechnet.<br />
Ziffer 21.8 enthält zu<strong>de</strong>m einen Hinweis zur Beantwortung <strong>de</strong>r Frage, wie in Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspielen<br />
zur Ermittlung <strong>de</strong>s Wettspielergebnisses zu verfahren ist. Hier wird für je<strong>de</strong> Run<strong>de</strong> mit<br />
<strong>de</strong>r DGV-Stammvorgabe gerechnet, die <strong>de</strong>r Spieler bei Antritt <strong>de</strong>r ersten Run<strong>de</strong> hatte.Während<br />
also für die Vorgabenberechnung (sozusagen „im Hintergrund“) von Run<strong>de</strong> zu Run<strong>de</strong> herabbzw.<br />
heraufgesetzt wird, wird die DGV-Stammvorgabe zur Ermittlung <strong>de</strong>s Netto- (Gesamt)<br />
Ergebnisses eines Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspiels „eingefroren“. Dies ist allein schon <strong>de</strong>shalb<br />
unumgänglich, weil es an<strong>de</strong>rnfalls möglich wäre, dass ein Spieler innerhalb eines Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspiels<br />
durch Vorgabenän<strong>de</strong>rungen verschie<strong>de</strong>nen Preisklassen angehören könnte.<br />
152
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.21 Ziffer 22. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Verlust und Sperrung von DGV-Vorgaben<br />
Ziffer 22.2 beschreibt im Einzelnen die Sanktionsmöglichkeiten und das Verfahren bei Verstoß<br />
eines Spielers gegen seine Pflichten aus <strong>de</strong>m DGV-Vorgabensystem. Es soll darauf hingewiesen<br />
wer<strong>de</strong>n, dass eine Entscheidung <strong>de</strong>s Vereinsvorstands gemäß Ziffer 22.2 stets nur dann einer (u.<br />
U. gerichtlichen) Überprüfung standhalten wird, wenn das hier beschriebene Verfahren eingehalten<br />
wor<strong>de</strong>n ist. Dazu gehört insbeson<strong>de</strong>re die Notwendigkeit, <strong>de</strong>m Betroffenen vor Verhängung<br />
<strong>de</strong>r Sperre o<strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>r Verwarnung rechtliches Gehör zu gewähren und ihn im Falle einer Verwarnung<br />
o<strong>de</strong>r Sperre unter Darlegung <strong>de</strong>r konkreten Grün<strong>de</strong> zu benachrichtigen. Die Entscheidung<br />
<strong>de</strong>s Vereins unterliegt <strong>de</strong>r Überprüfung durch <strong>de</strong>n LGV bzw. DGV. Damit ein Betroffener von<br />
diesem Überprüfungsrecht überhaupt Gebrauch machen kann, muss er in Zusammenhang mit<br />
<strong>de</strong>r Entscheidung <strong>de</strong>s Vereins auf das Überprüfungsrecht hingewiesen wer<strong>de</strong>n.<br />
Ziffer 22.2 bestimmt, dass <strong>de</strong>r Vereinsvorstand „auf Vorschlag <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses entschei<strong>de</strong>t“.<br />
Dies ist so zu verstehen, dass <strong>de</strong>m Vereinsvorstand lediglich die Wahlmöglichkeit<br />
zwischen Verhängung <strong>de</strong>r vom Vorgabenausschuss beantragten Sanktion o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Entscheidung,<br />
keine Sanktion zu verhängen, bleibt.<br />
In Ziffer 22.2 ist weiter bestimmt, dass, falls <strong>de</strong>r Betroffene die Überprüfung <strong>de</strong>r Entscheidung<br />
<strong>de</strong>s Vereins durch <strong>de</strong>n LGV bzw. DGV beantragt hat, diese Überprüfung „aufschieben<strong>de</strong> Wirkung“<br />
hat. Dies be<strong>de</strong>utet, dass bis zu einer endgültigen Entscheidung <strong>de</strong>s LGV o<strong>de</strong>r DGV die<br />
Sperre aufgeschoben ist. Dementsprechend empfiehlt sich im Falle einer Überprüfung <strong>de</strong>r Entscheidung<br />
durch <strong>de</strong>n LGV bzw. DGV, die nach Ziffer 22.4 evtl. notwendige Information an<strong>de</strong>rer<br />
Vereine erst dann vorzunehmen, wenn über die Sperre endgültig entschie<strong>de</strong>n ist.<br />
9.22 Ziffer 23. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />
Ziffer 23.1 trägt <strong>de</strong>m Umstand Rechnung, dass eine Vorgabe eines Spielers stets an die Mitgliedschaft<br />
bzw. spielberechtigte Mitgliedschaft in einem Mitgliedsverein und/o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Amateurstatus<br />
geknüpft ist. Ist die DGV-Vorgabe wegen En<strong>de</strong>s <strong>de</strong>r Mitgliedschaft,Verlust <strong>de</strong>s Spielrechts<br />
o<strong>de</strong>r Aberkennung <strong>de</strong>s Amateurstatusses verloren gegangen, kann sie nur binnen zwölf<br />
Monaten in alter Höhe wie<strong>de</strong>r aufleben. Die Beschränkung auf zwölf Monate erscheint <strong>de</strong>shalb<br />
als sinnvoll, weil je<strong>de</strong>nfalls nach einem Jahr Zweifel bestehen können, ob eine alte Vorgabe<br />
noch die tatsächliche Spielstärke wi<strong>de</strong>rspiegelt. Sinngemäß gilt dies auch bei langfristigen Vorgabensperren.<br />
9.23 Ziffer 24. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss<br />
Ziffer 24. gibt <strong>de</strong>m Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Vereins die Möglichkeit, immer dann, wenn die<br />
Überzeugung begrün<strong>de</strong>t ist, dass DGV-Vorgabe und Spielstärke eines Spielers nicht übereinstimmen<br />
und die DGV-Vorgabe damit ein falsches Bild von <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielstärke vermittelt,<br />
diesen Umstand zu korrigieren.<br />
153
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Der Vorgabenausschuss kommt dabei nicht umhin, Anhaltspunkte für das Abweichen <strong>de</strong>r<br />
tatsächlichen Spielstärke von <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe zu ermitteln. Diese müssen so gewichtig sein,<br />
dass sie die „begrün<strong>de</strong>te Überzeugung“ vermitteln können. Daraus ergibt sich, dass Spieler,<br />
<strong>de</strong>ren aktueller Leistungsstand nicht zu ermitteln ist, von einer Herauf- bzw. Herabsetzung<br />
nicht betroffen sein können. Liegen nämlich keine Erkenntnisse über die Spielstärke eines<br />
Spielers vor, kann es nicht sachgerecht sein, die Vorgabe in die eine o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Richtung<br />
anzupassen. Zu be<strong>de</strong>nken ist dabei nämlich stets, dass Ziffer 24. nicht als Sanktionsnorm für<br />
das Nichteinreichen von Spielergebnissen dient, son<strong>de</strong>rn ausschließlich zur möglichst<br />
genauen Einstufung eines Spielers.<br />
Nach Ziffer 24.4, c. können bei <strong>de</strong>r Festlegung einer sachgerechten DGV-Vorgabe auch regelmäßige<br />
erhebliche Unterschie<strong>de</strong> zwischen Ergebnissen aus EDS-Run<strong>de</strong>n und Wettspielrun<strong>de</strong>n<br />
herangezogen wer<strong>de</strong>n. Hier ist insbeson<strong>de</strong>re daran zu <strong>de</strong>nken, dass ein Spieler regelmäßig<br />
sehr gute EDS-Run<strong>de</strong>n, aber gleichzeitig Ergebnisse aus Wettspielrun<strong>de</strong>n einreicht, bei <strong>de</strong>nen<br />
er die Pufferzone <strong>de</strong>utlich verfehlt. In diesem Fall wirkt sich die Überspielung nur als Heraufsetzung<br />
von + 0,1, die Unterspielung unter Umstän<strong>de</strong>n jedoch erheblicher aus. Hier könnte im<br />
Einzelfall zur Ermittlung <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielstärke ein Ausgleich nach Ziffer 24. (siehe auch<br />
Hinweise dort) sachgerecht erscheinen.<br />
9.24 Ziffer 25. <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Regelmäßige Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />
Ziffer 25.1 sieht die Verpflichtung <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses vor, nach Saisonabschluss die DGV-<br />
Vorgaben <strong>de</strong>r Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s Vereins „grundsätzlich“ zu überprüfen. Dies ist so zu verstehen, dass<br />
eine Überprüfung vom Grundsatz her erfolgen soll, wenn jedoch kein Anhalt für die Annahme<br />
besteht, dass Vorgaben erheblich von <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielstärke abweichen, auch von einer<br />
Überprüfung abgesehen wer<strong>de</strong>n kann. Im Falle einer Überprüfung liegt es im Ermessen <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses,<br />
ob er im Rahmen <strong>de</strong>r Überprüfung Korrekturen an <strong>de</strong>n DGV-Vorgaben <strong>de</strong>r<br />
Mitglie<strong>de</strong>r gemäß Ziffer 24. vornimmt o<strong>de</strong>r nicht. Darüber hinaus könnte die Überprüfung dazu<br />
dienen, Mitglie<strong>de</strong>r, die mehrere Jahre keine Spielergebnisse eingereicht haben, unverbindlich<br />
aufzufor<strong>de</strong>rn, in angemessener Frist einen Nachweis ihrer Spielstärke zu erbringen, damit die<br />
ausgewiesene DGV-Vorgabe weiterhin <strong>de</strong>r tatsächlichen Spielstärke angepasst ist.<br />
9.25 Anhang A, Einzelheiten zu <strong>de</strong>n Grundlagen <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
(Golfplatz und Course Rating)<br />
Einführung von Course Rating und Slope; Schritte auf <strong>de</strong>m Weg zu gerechteren Vorgaben<br />
im Golfsport<br />
Wer<strong>de</strong>n im Sport üblicherweise die absoluten Ergebnisse gemessen, so vergleicht man im Amateurgolf<br />
überwiegend relative Ergebnisse miteinan<strong>de</strong>r. Seinen Wettspielergebnissen entsprechend<br />
wird je<strong>de</strong>m Spieler eine bestimmte Anzahl von Schlägen zuerkannt (Vorgabe), die er über<br />
das Ergebnis <strong>de</strong>s Spitzenspielers hinaus machen darf.Vom tatsächlich gespielten Bruttoergebnis<br />
wird diese Vorgabe für das Nettoergebnis abgezogen. Eine relative Leistungsverbesserung<br />
führt zu einer angemessenen Herabsetzung <strong>de</strong>r Vorgabe und wird ggf. als Sieg belohnt.<br />
154
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Dieses einzigartige System, unterschiedliche Leistungen von Golfamateuren vergleichbar zu<br />
machen, ist aber nur dann gerecht und liefert wirklich vergleichbare Ergebnisse, wenn alle Vorgaben<br />
auf einheitlicher Grundlage festgelegt wer<strong>de</strong>n. Dabei muss die Vorgabe einerseits <strong>de</strong>m<br />
Können <strong>de</strong>s Spielers und an<strong>de</strong>rerseits <strong>de</strong>r Schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes entsprechen.<br />
Unter diesem Aspekt wur<strong>de</strong> das Vorgabensystem in <strong>de</strong>n 70er- und 80er-Jahren durch die United<br />
States Golf Association (USGA) in zwei Richtungen bearbeitet. Dabei wur<strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong> Probleme<br />
behan<strong>de</strong>lt:<br />
Die analytische Bewertung <strong>de</strong>r Erschwernisse eines Golfplatzes<br />
Während unsere Vorfahren nur die Länge <strong>de</strong>r einfach gebauten Spielbahnen ihrer Plätze als<br />
Maßstab für <strong>de</strong>ren Schwierigkeit betrachteten (Par, 1870), wur<strong>de</strong> später – als Folge gewachsener<br />
Ansprüche an Golfplätze und fortgeschrittenen Könnens <strong>de</strong>r Golfplatzarchitekten – auch<br />
<strong>de</strong>r Einfluss von Hin<strong>de</strong>rnissen und sonstigen Erschwernissen auf das Spielergebnis immer<br />
be<strong>de</strong>utsamer. Spielbahnen mit gleichem Par können heute sehr unterschiedliche Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
darstellen: So lässt sich eine breite, flache, windgeschützte Spielbahn ebenso vorstellen<br />
wie eine solche mit Schrägen, hohem Rough,Wasser, Bunkern und steifem Gegenwind.<br />
Dennoch wer<strong>de</strong>n zur Zeit in Deutschland auch gravieren<strong>de</strong> Erschwernis-Unterschie<strong>de</strong> nur mit<br />
+/-1 Schlag (knapp 1,5%) bewertet.<br />
Die Berücksichtigung <strong>de</strong>s Spielers mit höherer Vorgabe<br />
Das ab 1925 für eine stetig wachsen<strong>de</strong> Golfgemein<strong>de</strong> verbindliche „Standard Scratch Score<br />
and Handicapping Scheme“ (SSS) <strong>de</strong>s „Council of National Golf Unions“ (CONGU) kennt nur die<br />
Schlagzahl <strong>de</strong>s Spitzengolfers (Scratch-Spieler), berücksichtigt also das Ergebnis <strong>de</strong>s Spielers<br />
mit höherer Vorgabe (Bogey-Spieler) nicht geson<strong>de</strong>rt.<br />
Bei<strong>de</strong> Probleme wur<strong>de</strong>n im USGA-Course-Rating- und Slope-Vorgabensystem weitgehend<br />
gelöst:<br />
9.25.1 Vorbemerkung<br />
Das von <strong>de</strong>r USGA erarbeitete Platzbewertungsverfahren beruht auf folgen<strong>de</strong>n Grundlagen:<br />
– einer umfassen<strong>de</strong>n Analyse <strong>de</strong>r Schläge von Scratch- und Bogey-Spielern bei<strong>de</strong>rlei<br />
Geschlechts nach Länge und Genauigkeit sowie auf <strong>de</strong>m Bewertungsansatz, inwieweit<br />
Erschwernisse auf einer Spielbahn unter Berücksichtigung <strong>de</strong>r Schlagmuster für die<br />
jeweilige Spielerkategorie ins Spiel kommen,<br />
– <strong>de</strong>r Bewertung <strong>de</strong>r Faktoren, die dazu führen, dass sich ein Platz wesentlich länger o<strong>de</strong>r<br />
kürzer spielt, als es seiner vermessenen Länge entspricht (effektive Spiellänge), und<br />
– <strong>de</strong>r Ermittlung <strong>de</strong>r mathematischen Abhängigkeiten zwischen Course Rating (Schlagzahl<br />
<strong>de</strong>s Scratch-Spielers), Bogey Rating (Schlagzahl <strong>de</strong>s Bogey-Spielers) und Slope Rating.<br />
Nachfolgend wer<strong>de</strong>n Einzelheiten <strong>de</strong>s Systems und seiner Verfahrensschritte dargestellt,<br />
soweit <strong>de</strong>r DGV durch die USGA als Lizenzgeber dazu legitimiert ist.<br />
155
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Die Broschüren „USGA Course Rating System Manual“ und „USGA Course Rating System<br />
Gui<strong>de</strong>“, die die volle Information enthalten, sind nur <strong>de</strong>n Fachleuten <strong>de</strong>r autorisierten Golfverbän<strong>de</strong><br />
zugänglich.<br />
9.25.2 Definitionen<br />
9.25.2.1 Scratch-Spieler<br />
Der Scratch-Golfer ist ein Amateurspieler, <strong>de</strong>r in <strong>de</strong>r Klasse <strong>de</strong>r Spieler mit Zählspiel-Qualifikation<br />
für die US-Amateur-Meisterschaft spielen kann. Sein Abschlag ist durchschnittlich 229<br />
m lang, und er erreicht auf einer Spielbahn von 430 m das Grün mit zwei Schlägen. Die<br />
Scratch-Golferin ist eine Amateurspielerin, die in <strong>de</strong>r Klasse <strong>de</strong>r Spielerinnen mit Zählspiel-<br />
Qualifikation für die US-Damen-Amateur-Meisterschaft spielen kann. Ihr Abschlag beträgt<br />
durchschnittlich 192 m, und sie erreicht auf einer Spielbahn von 366 m das Grün mit zwei<br />
Schlägen.<br />
9.25.2.2 Längenbewertung (Yardage Rating)<br />
Die Längenbewertung berücksichtigt die Spielschwierigkeit eines Platzes allein nach <strong>de</strong>ssen<br />
Länge.<br />
9.25.2.3 Erschwernisfaktoren (Obstacle Factors)<br />
Erschwernisfaktoren sind Hin<strong>de</strong>rnisse, natürliche Gegebenheiten,Vegetation und Spielbedingungen<br />
auf <strong>de</strong>m Golfplatz, die das Bespielen <strong>de</strong>s Platzes schwerer o<strong>de</strong>r leichter machen als<br />
auf einem Standardplatz mit gleicher effektiver Spiellänge.<br />
9.25.2.4 Effektive Spiellänge<br />
Die effektive Spiellänge eines Golfplatzes ergibt sich aus <strong>de</strong>ssen vermessener Länge, in<strong>de</strong>m<br />
man zusätzliche Faktoren (ungewöhnliches Ausrollen, Gelän<strong>de</strong>höhenunterschie<strong>de</strong>, erzwungenes<br />
Vorlegen, Doglegs, vorherrschen<strong>de</strong>r Wind sowie die Höhe über <strong>de</strong>m Meeresspiegel),<br />
welche die Spiellänge erhöhen o<strong>de</strong>r verringern, mitberücksichtigt.<br />
Wenn zum Beispiel „erzwungenes Vorlegen“ zur Folge hat, dass sich ein Platz für einen<br />
Scratch-Spieler effektiv länger spielt, wird das Rating-Team die reine Längenbewertung nach<br />
oben anpassen, um das Course Rating zu erhalten.<br />
9.25.2.5 Course-Rating-Wert<br />
Der Course-Rating-Wert ist die Kennzahl für die Spielschwierigkeit eines Platzes für Scratch-<br />
Golfer unter normalen Platz- und Witterungsbedingungen. Er wird in Schlägen ausgedrückt<br />
und auf eine Stelle hinter <strong>de</strong>m Komma angegeben. Er basiert auf <strong>de</strong>r Länge und an<strong>de</strong>ren<br />
Erschwernissen, sofern diese das Spiel eines Scratch-Golfers beeinflussen. Golfplätze wer<strong>de</strong>n<br />
von autorisierten Golfverbän<strong>de</strong>n, in Deutschland vom DGV, bewertet, nicht jedoch von einzelnen<br />
Vereinen.<br />
156
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Bemerkung: Die Längenbewertung und <strong>de</strong>r Course-Rating-Wert sollten nicht mit Par verwechselt<br />
wer<strong>de</strong>n. Par ist kein genaues Maß für die Spielschwierigkeit eines Golfplatzes. Zwei<br />
Golfplätze können zwar <strong>de</strong>nselben Par-Wert haben, wer<strong>de</strong>n sich ggf. aber im Course Rating<br />
und <strong>de</strong>r Längenbewertung stark unterschei<strong>de</strong>n.<br />
9.25.2.6 Bogey-Spieler<br />
Der Bogey-Spieler hat eine Stammvorgabe von 17,5 bis 22,4. Sein Abschlag ist durchschnittlich<br />
183 m lang, und er erreicht auf einer Spielbahn von 338 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />
Die Bogey-Spielerin hat eine Stammvorgabe von 21,5 bis 26,4. Ihr Abschlag beträgt durchschnittlich<br />
137 m, und sie erreicht auf einer Spielbahn von 256 m das Grün mit zwei Schlägen.<br />
9.25.2.7 Bogey Rating<br />
Das Bogey Rating kennzeichnet die Spielschwierigkeit eines Platzes für <strong>de</strong>n Bogey-Golfer<br />
unter normalen Platz- und Witterungsbedingungen. Es basiert auf <strong>de</strong>r gemessenen Länge, <strong>de</strong>r<br />
effektiven Spiellänge und an<strong>de</strong>ren Erschwernissen, sofern diese das Spiel <strong>de</strong>s Bogey-Golfers<br />
beeinflussen. Das Bogey Rating entspricht <strong>de</strong>m Durchschnitt <strong>de</strong>r besseren Hälfte <strong>de</strong>r erzielten<br />
Ergebnisse eines Bogey-Golfers unter normalen Spielbedingungen.<br />
9.25.2.8 Slope Rating<br />
Slope Rating ist das Servicezeichen <strong>de</strong>r USGA, um die potenzielle Spielfähigkeit eines Golfers<br />
auf einem bestimmten Platz im Verhältnis zur Spielfähigkeit eines Scratch-Spielers auf <strong>de</strong>mselben<br />
Platz auszudrücken. Es ist ein Maßstab für die Anzahl <strong>de</strong>r Schläge über o<strong>de</strong>r unter <strong>de</strong>m<br />
Course-Rating-Wert, die ein Spieler mit einer bestimmten Stammvorgabe erzielt.<br />
Ein Golfplatz mit Standard-Spielschwierigkeit hat ein Slope Rating von 113. Das niedrigste<br />
Slope Rating beträgt 55 und das höchste 155.<br />
9.25.3 Bedingungen für das Bewerten<br />
9.25.3.1 Platzierung von Abschlagsmarkierungen und Fahnen<br />
Am Tag <strong>de</strong>r Platzbewertung sollte <strong>de</strong>r Verein:<br />
– Abschlagsmarkierungen auf <strong>de</strong>r Höhe <strong>de</strong>r permanenten Vermarkungen setzen, von <strong>de</strong>nen<br />
aus vermessen wur<strong>de</strong> (siehe Abschnitt 10.),<br />
– Fahnen auf mittelschweren Grünpositionen platzieren,<br />
– <strong>de</strong>n Platz für einen Spielbetrieb mittlerer Schwierigkeit herrichten und<br />
– diesen Zustand beibehalten.<br />
9.25.3.2 Spielbedingungen während <strong>de</strong>r Saison<br />
Das Course Rating sollte die Bedingungen wi<strong>de</strong>rspiegeln, die während <strong>de</strong>r Saison, wenn die<br />
meisten Run<strong>de</strong>n gespielt wer<strong>de</strong>n, als normal gelten.<br />
157
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.25.3.3 Golfregeln<br />
Das Course Rating basiert auf <strong>de</strong>r Annahme, dass die Golfregeln eingehalten wer<strong>de</strong>n. Etwaige<br />
Platzregeln sollen mit <strong>de</strong>n Golfregeln im Einklang stehen.<br />
9.25.4 Course-Rating-Verfahren<br />
9.25.4.1 Bestandteile<br />
Course- und Slope-Rating-Werte wer<strong>de</strong>n durch autorisierte Golfverbän<strong>de</strong>, in Deutschland<br />
durch <strong>de</strong>n DGV, mittels folgen<strong>de</strong>r Elemente festgelegt:<br />
Die effektive Spiellänge erhält man ausgehend von <strong>de</strong>r offiziellen Vermessung <strong>de</strong>s Platzes und<br />
einer Bewertung <strong>de</strong>r Faktoren, die bewirken, dass sich <strong>de</strong>r Platz wesentlich länger o<strong>de</strong>r kürzer<br />
spielt als seiner vermessenen Länge entspricht. Die vermessene Länge muss genau<br />
bestimmt wer<strong>de</strong>n. Ein Fehler von nur 20 m bezogen auf die Gesamtlänge <strong>de</strong>s Platzes hat zur<br />
Folge, dass sich das Course Rating für Herren um 0,1 Schlag än<strong>de</strong>rt. Entsprechend führt eine<br />
Abweichung von 16 m zu einem Fehler von 0,1 Schlag beim Course Rating für Damen.<br />
Die Längenbewertung für Scratch- und Bogey-Golfer erhält man über die effektiven Spiellängen<br />
und die Formel für die Längenbewertung (Ziffer 9.25.4.4).<br />
Der Course-Rating-Wert ergibt sich aus <strong>de</strong>r Längenbewertung eines Platzes für <strong>de</strong>n Scratch-<br />
Spieler nach Anpassung durch die Erschwernisfaktoren, die sich auf das Spiel eines Scratch-<br />
Spielers auswirken (Ziffer 9.25.4.5).<br />
Der Bogey-Rating-Wert ergibt sich aus <strong>de</strong>r Längenbewertung eines Platzes für <strong>de</strong>n Bogey-<br />
Spieler nach Anpassung durch die Erschwernisfaktoren, soweit sie das Spiel eines Bogey-<br />
Spielers beeinflussen (Ziffer 9.25.4.5).<br />
Der Slope-Rating-Wert ist die Differenz zwischen Bogey-Rating-Wert und Course-Rating-Wert<br />
multipliziert mit 5,381 für Herren bzw. 4,24 für Damen (Ziffer 9.25.4.6).<br />
9.25.4.2 Effektive Spiellänge<br />
An je<strong>de</strong>r Spielbahn bewertet das Rating-Team vier Faktoren, die sich auf die Spiellänge <strong>de</strong>s<br />
Platzes auswirken: Ausrollen, Höhenunterschie<strong>de</strong>, Dogleg (erzwungenes Vorlegen) und vorherrschen<strong>de</strong>r<br />
Wind. Der Einfluss dieser Faktoren sowie <strong>de</strong>r Höhe über <strong>de</strong>m Meeresspiegel <strong>de</strong>s<br />
Platzes insgesamt wird in Länge umgewan<strong>de</strong>lt, die entwe<strong>de</strong>r zur gemessenen Länge addiert<br />
o<strong>de</strong>r von dieser subtrahiert wird. Das Ergebnis ist die effektive Spiellänge, die wie<strong>de</strong>rum in die<br />
Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>r Scratch- bzw. Bogey-Längenbewertung einfließt.<br />
– Ausrollen<br />
Nicht bewässerte, dünnbewachsene Spielbahnen und bergab führen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>zonen lassen<br />
<strong>de</strong>n Ball weiter rollen als die normalen 23 m beim Spiel <strong>de</strong>r Herren o<strong>de</strong>r 18 m beim Spiel <strong>de</strong>r<br />
Damen. Bewässerte, saftige Spielbahnen o<strong>de</strong>r ansteigen<strong>de</strong> Lan<strong>de</strong>zonen bewirken, dass <strong>de</strong>r<br />
Ball weniger als 23 (18) m rollt.<br />
158
– Höhenunterschie<strong>de</strong><br />
Spielbahnen, die vom Abschlag zum Grün ansteigen, spielen sich länger als solche, die vom<br />
Abschlag zum Grün bergab verlaufen.<br />
– Dogleg (erzwungenes Vorlegen)<br />
Spielbahnen, die z.B. vor <strong>de</strong>r normalen Abschlags-Lan<strong>de</strong>zone abknicken, zwingen <strong>de</strong>n Spieler,<br />
<strong>de</strong>n Ball kürzer als bei einem vollen Abschlag zu halten. Dasselbe trifft zu, wenn sich ein<br />
Hin<strong>de</strong>rnis, wie Wasser, z.B. in <strong>de</strong>r Abschlags-Lan<strong>de</strong>zone befin<strong>de</strong>t.<br />
– Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind<br />
Stärke und Richtung von vorherrschen<strong>de</strong>m Wind wirken sich auf die Spielschwierigkeit <strong>de</strong>s<br />
Golfplatzes aus.<br />
– Höhe über Meeresspiegel<br />
Der Ball fliegt in größeren Höhen weiter. Die Längenbewertung eines Platzes in über 600 m<br />
Höhe wird nach unten korrigiert.<br />
9.25.4.3 Erschwernisfaktoren<br />
Das Rating-Team bewertet zehn Erschwernisfaktoren auf einer Skala von 0 bis 10, nach<strong>de</strong>m<br />
es <strong>de</strong>ren Einfluss auf das Spiel von Scratch- und Bogey-Golfern auf je<strong>de</strong>r Spielbahn getrennt<br />
überprüft hat.Anschließend wer<strong>de</strong>n alle für <strong>de</strong>n einzelnen Erschwernisfaktor ermittelten Werte<br />
addiert und mit einem Gewichtungsfaktor multipliziert, <strong>de</strong>r die relative Be<strong>de</strong>utung <strong>de</strong>r einzelnen<br />
Erschwernis kennzeichnet. Die Summe aller gewichteten Erschwernisfaktoren wird in die<br />
Formeln für Scratch und Bogey eingesetzt und dann in Schlagzahlen umgewan<strong>de</strong>lt. Diese<br />
Schlagzahlen, die sowohl positiv als auch negativ sein können, wer<strong>de</strong>n zur Längenbewertung<br />
addiert, um das Course Rating und das Bogey Rating zu ermitteln.<br />
Die Hin<strong>de</strong>rnisse wer<strong>de</strong>n wie folgt ausgewertet:<br />
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
– Gelän<strong>de</strong>beschaffenheit: die Schwierigkeit <strong>de</strong>r Stellung zum Ball in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zonen und<br />
eventuelle Höhenunterschie<strong>de</strong> zwischen Lan<strong>de</strong>zonen und <strong>de</strong>m Grün;<br />
– Fairway: die effektive Breite <strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>zone, die durch Dogleg, Bäume o<strong>de</strong>r durch Schrägen<br />
<strong>de</strong>r Spielbahn vermin<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n kann;<br />
– Grünanspiel: die Größe, Härte, Form und Schräge <strong>de</strong>s Grüns im Verhältnis zur Länge <strong>de</strong>s<br />
Annäherungsschlags;<br />
– Rettungsschläge und Rough: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Rough und an<strong>de</strong>ren Erschwernisfaktoren<br />
in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün sowie die Schwierigkeit nachfolgen<strong>de</strong>r<br />
Befreiungsschläge;<br />
– Bunker: das Vorhan<strong>de</strong>nsein von Bunkern in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün;<br />
159
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
– Aus/Extremes Rough: die Existenz von Aus in und um die Lan<strong>de</strong>zonen und um das Grün o<strong>de</strong>r<br />
das Vorhan<strong>de</strong>nsein von extremem Rough, das in seiner Auswirkung ähnlich ist wie Aus;<br />
– Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: die Existenz von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen, vor allem in und um die Lan<strong>de</strong>zonen<br />
und um das Grün;<br />
– Bäume: die strategische Platzierung, <strong>de</strong>r Umfang, die Höhe und Dichte von Bäumen zusammen<br />
mit <strong>de</strong>r Wahrscheinlichkeit einer Befreiung aus <strong>de</strong>n Bäumen heraus;<br />
– Grünoberfläche: die Grünkonturen sowie die übliche Geschwindigkeit <strong>de</strong>r Puttfläche.<br />
– Psychologische Aspekte: die mentale Wirkung einer Kombination verschie<strong>de</strong>ner großer<br />
Erschwernisse im Zielbereich auf das Spiel.<br />
9.25.4.4 Formeln für die Längenbewertung<br />
Längenbewertungen wer<strong>de</strong>n über die folgen<strong>de</strong>n Formeln als Schlagwerte erhalten:<br />
Scratch-Längenbewertung für Herren:<br />
effektive Spiellänge eines Platzes (m)<br />
___________________________ + 40,9 (Schläge)<br />
201 (m)<br />
Beispiel: Beträgt die effektive Spiellänge eines Platzes 5870 m, wird die Scratch-Längenbewertung<br />
für Herren - in Schlägen ausgedrückt - wie folgt berechnet:<br />
(5870 /201) + 40,9 = 70,1<br />
Analog<br />
- Bogey-Längenbewertung für Herren:<br />
(Effektive Spiellänge eines Platzes (m) / 146) + 50,7 (Schläge)<br />
- Scratch-Längenbewertung für Damen:<br />
(Effektive Spiellänge eines Platzes (m) / 165) + 40,1 (Schläge)<br />
- Bogey-Längenbewertung für Damen:<br />
(Effektive Spiellänge eines Platzes (m) / 110) + 51,3 (Schläge)<br />
9.25.4.5 Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>s Course-Rating-Wertes<br />
- Course Rating für Herren und Damen<br />
Scratch-Längenbewertung + Scratch-Erschwernis-Schlagwert<br />
- Bogey (Course) Rating für Herren und Damen<br />
Bogey-Längenbewertung + Bogey-Erschwernis-Schlagwert<br />
9.25.4.6 Formeln zur Ermittlung <strong>de</strong>s Slope-Rating-Wertes (Slope)<br />
- Herren<br />
Slope-Rating-Wert: 5,381 x (Bogey (Course) Rating – Course Rating)<br />
160
- Damen<br />
Slope-Rating-Wert: 4,24 x (Bogey (Course) Rating – Course Rating)<br />
Der Slope-Rating-Wert für einen Platz mit Standard-Schwierigkeitsgrad ist 113. Ein Platz<br />
erhält diesen Slope-Rating-Wert, wenn <strong>de</strong>r Unterschied zwischen <strong>de</strong>m Bogey-Rating-<br />
Wert und <strong>de</strong>m Course-Rating-Wert 21 Schläge für Herren o<strong>de</strong>r 26,65 Schläge für Damen<br />
beträgt (21 multipliziert mit 5,381, einem Festwert, ergibt 113; 26,65 multipliziert mit<br />
4,24, einem Festwert, ergibt 113).<br />
9.25.4.7 Die Anwendung <strong>de</strong>s Slope Rating im DGV-Vorgabensystem<br />
Der „Slope“, neben <strong>de</strong>r Länge die „zweite Dimension“ <strong>de</strong>r Golfplatzbewertung, ist eine<br />
Maßzahl für die Spielschwierigkeit eines Platzes für <strong>de</strong>n Bogey-Spieler im Vergleich zum<br />
Scratch-Spieler.<br />
Skizze A zeigt die DGV-Spielvorgabe bzw. Schlagzahl aufgetragen gegen die DGV-<br />
Stammvorgabe. Es wird <strong>de</strong>utlich, wie sich die DGV-Spielvorgabe bzw. Schlagzahl entsprechend<br />
<strong>de</strong>m Slope-Rating-Wert <strong>de</strong>r Schwierigkeit <strong>de</strong>s Platzes anpasst.<br />
Skizze A<br />
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
Die Berechnung von DGV-Spielvorgaben erfolgt über die Formel<br />
Slope<br />
DGV-Spielvorgabe = DGV-Stammvorgabe x ––––––<br />
113<br />
Je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein hält Tabellen zur Bestimmung <strong>de</strong>r DGV-Spielvorgaben für alle<br />
Zählspielabschläge ausgehend von DGV-Stammvorgaben am schwarzen Brett vor (siehe<br />
DGV-Vorgabensystem, Anhang G).<br />
161
Abschnitt 9. Erläuterungen zum Vorgabensystem<br />
9.25.4.8 Auswirkungen von Course Rating und Slope auf die DGV-Vorgaben<br />
– Im Rahmen <strong>de</strong>r Platzbewertung wird <strong>de</strong>r Längenunterschied von <strong>de</strong>n Standardabschlägen<br />
(Herren/Damen) nicht wie bisher vorgeschrieben mit 12%, son<strong>de</strong>rn mit min<strong>de</strong>stens 16%<br />
angesetzt. Ausgehend von <strong>de</strong>n bestehen<strong>de</strong>n Damenabschlägen ergeben sich somit für<br />
Damen etwas höhere Course-Rating- und Slope-Werte und als Ausgleich hierfür zusätzliche<br />
Vorgabenschläge.<br />
– Der Course-Rating-Wert (CR) ersetzt <strong>de</strong>n fast ausschließlich längenbezogenen Standard<br />
Scratch Score (SSS) als Maßstab für die Schlagzahl <strong>de</strong>s Scratch-Spielers. Er berücksichtigt<br />
zu ca. 90% die Länge und zu ca. 10% die Erschwernisse eines Golfplatzes. Beim Bogey-<br />
Rating-Wert beträgt <strong>de</strong>r Erschwernisanteil ca. 25%.<br />
Mit <strong>de</strong>r Einführung <strong>de</strong>s Slope-Systems verfügen die Golfamateure über eine DGV-Stammvorgabe,<br />
die ihnen auf allen inländischen und vielen ausländischen Golfplätzen eine DGV-Spielvorgabe<br />
garantiert, die sowohl <strong>de</strong>r Schwierigkeit <strong>de</strong>s jeweils bespielten Platzes als auch <strong>de</strong>r<br />
individuellen sportlichen Leistung entspricht.<br />
162
Vorwort<br />
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
Abschnitt 10.<br />
Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
Da die Länge <strong>de</strong>r Spielbahnen auch unter <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating-System (CRS) das wichtigste<br />
Bewertungskriterium für einen Golfplatz darstellt, ist die korrekte Vermessung <strong>de</strong>r Spielbahnen<br />
eine unverzichtbar notwendige Voraussetzung für die Platzbewertung. Sie ist gleichermaßen<br />
be<strong>de</strong>utsam für die Beurteilung <strong>de</strong>r spielwirksamen Länge als auch <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>r<br />
Hin<strong>de</strong>rnisse und Erschwernisse in <strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>zonen.<br />
Die exakte Vermessung einer Spielbahn erfor<strong>de</strong>rt ordnungsgemäßes Setzen <strong>de</strong>r Messpunkte<br />
(Vermarkungsplatten) auf <strong>de</strong>n Zählspielabschlägen, die ein<strong>de</strong>utige Bestimmung <strong>de</strong>r Fairway-<br />
Knickpunkte (Dogleg-Punkte) und die genaue Ermittlung <strong>de</strong>r Grünmitte.<br />
Das DGV-Vorgabensystem sieht vor<strong>de</strong>re, mittlere und hintere Abschläge in sechs verschie<strong>de</strong>nen<br />
Farben vor. Hierdurch wird die Möglichkeit geschaffen, einen Golfplatz in jeweils drei verschie<strong>de</strong>nen<br />
Längen für Damen bzw. Herren zu spielen. Der Standardabschlag ist <strong>de</strong>r Zählspielabschlag,<br />
von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl vorgabenwirksamer Wettspiele gespielt<br />
wird. Dieser Abschlag sollte immer <strong>de</strong>r mittlere sein. Sind zusätzlich weitere Abschläge vorhan<strong>de</strong>n,<br />
wer<strong>de</strong>n diese ihrer Lage entsprechend farblich als hintere bzw. vor<strong>de</strong>re Abschläge<br />
markiert. Hintere Abschläge ermöglichen einen langen Platz für beson<strong>de</strong>re Meisterschaften,<br />
vor<strong>de</strong>re Abschläge erleichtern das Spiel für Senioren und Kin<strong>de</strong>r.<br />
Um stets die richtigen Course-Rating- und Slope-Werte zu gewährleisten, ist die nach CRS vermessene<br />
Länge je<strong>de</strong>r Spielbahn möglichst auf <strong>de</strong>n Meter genau konstant zu halten. Die Zählspielabschläge<br />
sollen daher lang genug gewählt wer<strong>de</strong>n, dass die Abschlagsmarkierungen<br />
nach Regel 11 <strong>de</strong>r Golfregeln <strong>de</strong>n laufend wechseln<strong>de</strong>n Fahnenpositionen nach Länge und<br />
Richtung gleichsinnig folgen können.<br />
Durch diese Anleitung soll eine einheitliche Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Vermessung und Bewertung<br />
von Golfplätzen sichergestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen nach <strong>de</strong>m CRS<br />
Die exakt vermessene Länge <strong>de</strong>r Spielbahnen ist <strong>de</strong>r wichtigste Faktor im Rahmen <strong>de</strong>r Golfplatzbewertung<br />
nach <strong>de</strong>m CRS. Der DGV gibt daher seinen Mitgliedsvereinen nachfolgend die<br />
Art <strong>de</strong>r Vermessung vor.<br />
10.1 Messpunkt<br />
10.1.1 Messpunkt ist <strong>de</strong>r durch eine unverän<strong>de</strong>rbar angebrachte, sichtbare Markierung<br />
bestimmte Punkt, von <strong>de</strong>m aus die Länge einer Spielbahn vermessen wird. Dieser<br />
Messpunkt muss sich rechts auf <strong>de</strong>m Zählspielabschlag befin<strong>de</strong>n und grundsätzlich<br />
163
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
die Mitte zwischen <strong>de</strong>m hinteren und vor<strong>de</strong>ren En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zählspielabschlags kennzeichnen<br />
(vgl.Anlage 1 „Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte auf <strong>de</strong>n Abschlägen“).<br />
10.1.2 Der DGV empfiehlt, auf <strong>de</strong>n Messpunkten Vermarkungsplatten anzubringen, die die<br />
Lochlänge in Metern, das DGV-Emblem sowie die Aufschrift „Course Rating“ tragen<br />
und entsprechend <strong>de</strong>r Farbregelung <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems eingefärbt sind:<br />
Abschläge vor<strong>de</strong>re mittlere hintere<br />
Damen orange rot schwarz<br />
Herren blau gelb weiß<br />
(vgl. Ziffer 10.6 „Vermarkungsplatten“).<br />
10.1.3 Für je<strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Zählspielabschlag (vor<strong>de</strong>rer / mittlerer / hinterer Abschlag<br />
für Damen und Herren) muss ein Messpunkt vorhan<strong>de</strong>n sein. Wird z. B. ein mittlerer<br />
Herrenabschlag auch als hinterer Damenabschlag benutzt, ist für bei<strong>de</strong> Kategorien<br />
ein fester Messpunkt in <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe (vgl. 10.5, Beispiel 4) anzubringen.<br />
Erhältlich sind auch Vermarkungsplatten, die mehrere Farben tragen.<br />
10.1.4 Die Vermarkungen, die das Vermessungsteam vor <strong>de</strong>r Vermessung setzt, sind vom<br />
Mitgliedsverein bereitzustellen. Nach erfolgter Vermessung wird die Lochlänge auf<br />
<strong>de</strong>r Vermarkungsplatte angebracht.<br />
10.2 Messverfahren und Protokollierung<br />
Die Messung erfolgt auf elektro-optischem Weg. Hierbei wird die direkte schräge Entfernung<br />
zwischen <strong>de</strong>m Messgerät und <strong>de</strong>m Zielpunkt (Reflektor) erfasst und auf die horizontale Strecke<br />
reduziert (letzteres bei einer Anzahl von Geräten automatisch). Gleichzeitig wird die Höhendifferenz<br />
zwischen Messgerät und Zielpunkt (Reflektor) bestimmt.<br />
Die Vermessung ist durch speziell dafür ausgebil<strong>de</strong>te ehrenamtliche DGV-Vermessungsbeauftragte<br />
o<strong>de</strong>r durch vom DGV eingewiesene und zur Vermessung von Golfplätzen empfohlene<br />
Personen vorzunehmen und auf <strong>de</strong>m“DGV-Course-Rating/Golfplatz-Vermessungsprotokoll“ für<br />
Damen bzw. Herren zu bestätigen (siehe Ziffer 10.8 Vermessungsprotokoll für Damenabschläge<br />
<strong>de</strong>r Farben Orange, Rot und Schwarz, Vermessungsprotokoll für Herrenabschläge <strong>de</strong>r Farben<br />
Blau, Gelb und Weiß und Merkblatt).<br />
Anmerkung: Die Messgenauigkeit <strong>de</strong>s Geräts muss unter +/- 1 dm pro 1.000 m liegen. Die<br />
Messung <strong>de</strong>r einzelnen Teilstrecke erfolgt auf <strong>de</strong>n dm genau. Bei <strong>de</strong>r Lochlänge (Summe <strong>de</strong>r<br />
Teilstrecken) wer<strong>de</strong>n Dezimalwerte auf <strong>de</strong>n vollen Meter auf- o<strong>de</strong>r abgerun<strong>de</strong>t (z.B. 234,5 m<br />
= 235 m; 312,4 m = 312 m).<br />
10.3 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />
Bei <strong>de</strong>r Vermessung sind Beschädigungen <strong>de</strong>s Platzes, insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Grüns, auszuschließen.<br />
Nach <strong>de</strong>n Richtlinien <strong>de</strong>s CRS muss je<strong>de</strong> Spielbahn horizontal von <strong>de</strong>n festen Messpunkten an<br />
164
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
<strong>de</strong>n Abschlägen entlang <strong>de</strong>r vom Architekten geplanten Spiellinie bis zur Mitte <strong>de</strong>s Grüns vermessen<br />
wer<strong>de</strong>n. Diese offiziellen Längenangaben sind auf <strong>de</strong>r Zählkarte zu verwen<strong>de</strong>n.<br />
10.3.1 Die Mitte eines Grüns ergibt sich aus <strong>de</strong>r Halbierung <strong>de</strong>r Linie, die bei <strong>de</strong>r Längenvermessung<br />
durch die optische Mitte <strong>de</strong>s Grüns führt (vgl. Ziffer 10.7, Abbildung<br />
1). Zum Ausschluss einer unabsichtlichen Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Größe <strong>de</strong>s Grüns<br />
durch Mähen <strong>de</strong>s Vor<strong>de</strong>r- und/o<strong>de</strong>r Hinterran<strong>de</strong>s empfiehlt sich die zeichnerische<br />
Einmessung (Kartierung) <strong>de</strong>s vermessenen Grüns auf unverän<strong>de</strong>rbare Bezugspunkte<br />
<strong>de</strong>r räumlichen Umgebung (z.B. Regnerköpfe).<br />
10.3.2 Par-3-Loch<br />
Bei einem Par-3-Loch (vgl. Ziffer 10.7,Abbildung 1) wird zuerst die Vermessung vom hinteren<br />
Rand <strong>de</strong>s Grüns vorgenommen. Die Reflektoren wer<strong>de</strong>n über <strong>de</strong>n festen Messpunkten an <strong>de</strong>n<br />
Abschlägen platziert.Anschließend wird die Vermessung vom vor<strong>de</strong>ren Rand <strong>de</strong>s Grüns zu <strong>de</strong>n<br />
festen Messpunkten vorgenommen. Das Mittel <strong>de</strong>r zwei Ablesungen zu je<strong>de</strong>m Messpunkt stellt<br />
<strong>de</strong>n Abstand von je<strong>de</strong>m Abschlag zum Zentrum <strong>de</strong>s Grüns dar.<br />
Anmerkung: Es ist zu beachten, dass das Messgerät auf <strong>de</strong>r Fairway-Achse steht und die Tangenten<br />
zur Bestimmung <strong>de</strong>r Grünlänge rechtwinklig auf die Fairway-Achse gelegt wer<strong>de</strong>n.<br />
Eine Alternative bei in etwa kreisrun<strong>de</strong>n Grüns besteht darin, die Vermessung vom vor<strong>de</strong>ren<br />
(bzw. hinteren) Rand <strong>de</strong>s Grüns zu <strong>de</strong>n einzelnen Messpunkten vorzunehmen und die Hälfte<br />
<strong>de</strong>r Distanz zum hinteren Rand <strong>de</strong>s Grüns bei allen Maßen zu addieren (bzw. zu subtrahieren).<br />
10.3.3 Par-4-Loch<br />
Bei einem gera<strong>de</strong>n Par-4- Loch kann die Vermessung wie bei einem Par-3-Loch vorgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n. Bei einer geknickten Spielbahn (Dogleg: vgl. Ziffer 10.7,Abbildung 2) erfolgt die<br />
Vermessung vom Knickpunkt (Ellenbogen) aus (vgl. 10.4.1). Dieser Punkt sollte einen festen<br />
Bezug zu einem unverän<strong>de</strong>rbaren Objekt (Bunkerkante, Baum, Sprinkler etc.) erhalten.<br />
Die Messungen wer<strong>de</strong>n vom Knickpunkt aus zu je<strong>de</strong>m festen Messpunkt auf <strong>de</strong>n Standardabschlägen<br />
vorgenommen. Es folgen die Messungen zu <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren und hinteren Kanten <strong>de</strong>s<br />
Grüns, um <strong>de</strong>n Abstand zum Zentrum <strong>de</strong>s Grüns zu ermitteln. Die Abstän<strong>de</strong> vom Knickpunkt<br />
zu <strong>de</strong>n festen Messpunkten auf <strong>de</strong>n Standardabschlägen wer<strong>de</strong>n dann zum Abstand <strong>de</strong>s<br />
Knickpunkts zum Zentrum <strong>de</strong>s Grüns addiert. Damit ist die Länge <strong>de</strong>s Lochs ausgehend von<br />
<strong>de</strong>n Standardabschlägen bestimmt (siehe Ziffer 10.8 Golfplatz-Vermessungsprotokoll).<br />
10.3.4 Par-5-Loch<br />
Ein Par-5-Loch wird vermessen, in<strong>de</strong>m man zunächst vorhan<strong>de</strong>ne Knickpunkte (Doglegs)<br />
i<strong>de</strong>ntifiziert, die sich auf <strong>de</strong>r vom Architekten geplanten Spiellinie befin<strong>de</strong>n. Hierzu sollten die<br />
Pläne <strong>de</strong>s Architekten,Abschlagtafeln, Birdie-Books etc. herangezogen wer<strong>de</strong>n.Anschließend<br />
wird die Entfernung vom 1. Knickpunkt zu <strong>de</strong>n festen Messpunkten auf <strong>de</strong>n Standardabschlägen<br />
(1. Teilstrecke) bestimmt, danach die Entfernung vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2.<br />
Knickpunkt (2.Teilstrecke) und abschließend die Strecke vom 2. Knickpunkt zum Grünmittel-<br />
165
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
punkt (3.Teilstrecke) (vgl. Ziffer 10.7,Abbildung 3). Liegen keine Knickpunkte vor, so empfiehlt<br />
es sich, die Teilstrecken von <strong>de</strong>r Längen- und Breitenmitte <strong>de</strong>r Spielbahn aus zu messen.<br />
10.4 Erklärungen<br />
Zur Korrektur <strong>de</strong>r spielwirksamen Länge ist die geodätische Höhendifferenz zwischen<br />
Abschlag und Grün mit einer Genauigkeit von +/- 1m zu messen.<br />
Anmerkung: Vorzeichenumkehr bei Messung entgegen <strong>de</strong>r Spielrichtung!<br />
10.4.1 Fairway-Knickpunkt (Dogleg)<br />
Im Allgemeinen wird <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways durch die vom Architekten vorgegebene<br />
Spiellinie <strong>de</strong>finiert. Im Rahmen <strong>de</strong>s CRS ist <strong>de</strong>r Knickpunkt eines Fairways folgen<strong>de</strong>rmaßen zu<br />
bestimmen:<br />
An <strong>de</strong>n Knickpunkten <strong>de</strong>r vom Architekten vorgegebenen Spiellinie wird eine gera<strong>de</strong> Linie vom<br />
inneren zum äußeren Knickpunkt gezogen. Der für das Course Rating wesentliche Knickpunkt<br />
ist die Mitte dieser Linie, maximal jedoch ein Punkt 18 Meter vom inneren Knickpunkt:<br />
166
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
10.5 Anordnung <strong>de</strong>r festen Messpunkte an <strong>de</strong>n Abschlägen<br />
Der Standardabschlag ist <strong>de</strong>r Abschlag, von <strong>de</strong>m die überwiegen<strong>de</strong> Anzahl <strong>de</strong>r<br />
vorgabenwirksamen Wettspiele gespielt wird.<br />
167
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
10.6 Vermarkungsplatten (Messpunkte) Größe 12 x 12 cm<br />
168
10.7 Vorgehensweise bei <strong>de</strong>r Längenermittlung<br />
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
169
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
10.8 Golfplatz-Vermessungsprotokoll<br />
170
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
171
Abschnitt 10. Anleitung zur Vermessung von Golfplätzen<br />
10.8 Merkblatt zum Golfplatz-Vermessungsprotokoll (Damen bzw. Herren)<br />
Um bei künftigen Überprüfungen möglichst viele Platzinformationen zur Verfügung zu haben,<br />
bitten wir Sie, auf <strong>de</strong>m Golfplatz-Vermessungsprotokoll (Damen bzw. Herren) neben <strong>de</strong>n Spalten<br />
für die Distanzen <strong>de</strong>r einzelnen Teilstrecken auch die Spalten für weitere Daten, welche bei<br />
<strong>de</strong>r Vermessung anfallen, auszufüllen.<br />
Erklärungen zu <strong>de</strong>n Spalten<br />
Par 3 o<strong>de</strong>r Par 4 ohne Dogleg: Es wird die direkt gemessene Länge vom Abschlag bis<br />
zur Grünmitte eingetragen; dies ist zugleich auch die Gesamtlänge <strong>de</strong>s Lochs.<br />
Par 4/5, 1. Teilstrecke: Es wird die Entfernung vom Abschlag zum 1. Dogleg-Knickpunkt eingetragen.<br />
Par 4/5, 2.Teilstrecke: Es wird an einem Par 4 die Entfernung vom Dogleg-Knickpunkt bis zur<br />
Grünmitte, an einem Par 5 die Distanz vom 1. zum evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt<br />
eingetragen, ansonsten die Distanz vom 1. Dogleg-Knickpunkt bis zur Grünmitte.<br />
Par 5, 3.Teilstrecke: Distanz vom evtl. vorhan<strong>de</strong>nen 2. Dogleg-Knickpunkt bis zur Grünmitte.<br />
Grünlänge: Grüntiefe auf <strong>de</strong>r Spiellinie von Grünanfang bis Grünen<strong>de</strong> unter Berücksichtigung<br />
<strong>de</strong>r zur Spiellinie rechtwinkligen Tangenten an das Grün.<br />
Höhendifferenz Abschlag/Grün: Vorzeichen für erhöhte Grüns (plus), für tiefergelegene<br />
(minus)<br />
(vgl. oben, Ziffer 10.4.1).<br />
Position <strong>de</strong>r Meßpunkte: Hier ist die entsprechen<strong>de</strong> Spalte anzukreuzen.<br />
Länge Abschlag: Gesamtlänge <strong>de</strong>s Abschlags <strong>de</strong>r jeweiligen Farbe.<br />
Die Vermessung erfolgt grundsätzlich von <strong>de</strong>n Standardabschlägen (Damen: rot; Herren: gelb).<br />
Wer<strong>de</strong>n mehrere Abschläge für vorgabenwirksame Wettspiele benutzt (z. B. für Herren gelb<br />
und weiß), wird nur <strong>de</strong>ren Abstand voneinan<strong>de</strong>r zusätzlich gemessen, um die „Lochlänge<br />
weiß“ zu ermitteln. Nach Ankreuzen <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Farbmarkierung auf einem neuen<br />
Vermessungsprotokoll (Abschlag: hinterer (weiß)) wird dann zur „Lochlänge gelb“ <strong>de</strong>r<br />
Abstand <strong>de</strong>r Abschläge gelb und weiß addiert und die Summe als „Lochlänge weiß“ in die<br />
Spalte „Gesamtlänge Loch“ eingetragen.<br />
172
Abschnitt 11.<br />
DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />
Abschnitt 11. DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />
Mo<strong>de</strong>rne Informations- und Kommunikationstechnologien sind aus unserer heutigen Gesellschaft<br />
nicht mehr wegzu<strong>de</strong>nken - wir leben in einer Informationsgesellschaft. In vielen Bereichen<br />
<strong>de</strong>s täglichen Lebens kommen wir mit Computer- und Telekommunikationstechnologien<br />
in Kontakt und profitieren, ein je<strong>de</strong>r auf seine Weise, von diesen. Die für die Abwicklung von<br />
(Geschäfts-) Prozessen aller Art notwendigen Informationsprozesse wer<strong>de</strong>n zunehmend durch<br />
diese neuen Technologien unterstützt o<strong>de</strong>r ersetzt. In <strong>de</strong>n Golfbereich haben diese Technologien<br />
ebenfalls Einzug gehalten. Ein Golfclubsekretariat ohne Telefon, Fax und Computer zur<br />
Mitglie<strong>de</strong>rverwaltung o<strong>de</strong>r Turnierabwicklung ist nicht mehr vorstellbar.Auf die durch <strong>de</strong>n Einsatz<br />
dieser Technologien gewonnenen Rationalisierungseffekte kann nicht verzichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Der DGV befasst sich seit langem mit diesen Themengebieten, woraus letztlich eine Reihe von<br />
Dienstleistungsangeboten für die Golfclubs entstan<strong>de</strong>n sind, in erster Linie das DGV-Intranet.<br />
Das DGV-Intranet ist <strong>de</strong>r konsequente Schritt, die lokalen Computersysteme im Verein zu<br />
einem elektronischen Informations- und Kommunikationssystem im <strong>de</strong>utschen Golf zu vernetzen.<br />
Die im Golfclub zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Informationen und Daten können somit<br />
wesentlich effektiver verteilt und zugänglich gemacht wer<strong>de</strong>n.Was macht das System für Vereine<br />
zukünftig unverzichtbar? Zum einen wer<strong>de</strong>n Rationalisierungseffekte für bestimmte<br />
Arbeitsabläufe im Club(-sekretariat) und damit verbun<strong>de</strong>ne Kosteneinsparungen erzielt. Darüber<br />
hinaus erfolgt eine weitaus optimierte Kommunikation zwischen <strong>de</strong>n einzelnen Golfclubs,<br />
<strong>de</strong>n Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m DGV und letztlich kann <strong>de</strong>r jeweilige Golfclub seinen Mitglie<strong>de</strong>rn<br />
über dieses System ein umfangreiches Informations- und Serviceangebot über das<br />
„öffentliche“ Internet offerieren.<br />
Hierzu stellt das DGV-Intranet in Bezug auf <strong>de</strong>n Spielbetrieb im Verein das Vorgaben-Informations-System,<br />
<strong>de</strong>n Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m Internet, <strong>de</strong>n automatischen Ergebnisdienst,<br />
das Bestellsystem für <strong>de</strong>n DGV-Ausweis, <strong>de</strong>n Austausch von Club-Stammdaten, die Übermittlung<br />
von Wettspielterminen an <strong>de</strong>n Internet-Turnierkalen<strong>de</strong>r und die Publikation von Wettspielergebnissen<br />
und Clubnachrichten im Internet zur Verfügung.<br />
Gera<strong>de</strong> im Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Wettspielabwicklung bietet das DGV-Intranet sehr nützliche<br />
Funktionen. Schaut man sich die chronologische Abwicklung eines Wettspiels an, steht zu<br />
Beginn die Planung und Publikation <strong>de</strong>s Turniers. Die Publikation von Wettspielterminen ist<br />
jedoch mit einem hohen manuellen Arbeitsaufwand verbun<strong>de</strong>n. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n diese Termine<br />
bisher nur in Printmedien veröffentlicht und haben daher häufig ein Aktualitäts<strong>de</strong>fizit. Für<br />
<strong>de</strong>n Golfclub besteht darüber hinaus via DGV-Intranet die Möglichkeit einen eignen Wettspielkalen<strong>de</strong>r<br />
auf <strong>de</strong>r Homepage <strong>de</strong>s Golfclubs im Internet zu unterhalten. Mit Installation <strong>de</strong>s<br />
DGV-Intranets wer<strong>de</strong>n Wettspieltermine bei Anlage <strong>de</strong>s Turniers im Clubverwaltungssystem an<br />
<strong>de</strong>n Datenbank-Server übertragen, wodurch ein ständig aktueller Wettspielkalen<strong>de</strong>r, <strong>de</strong>r über<br />
das Internet unter www.golf.<strong>de</strong> abgerufen wer<strong>de</strong>n kann, gewährleistet ist. Durch die elektro-<br />
173
Abschnitt 11. DGV-Intranet und Spielbetrieb<br />
nische Veröffentlichung erreicht <strong>de</strong>r austragen<strong>de</strong> Golfclub weit mehr Golfspieler und erzielt<br />
eine größere Aufmerksamkeit als bisher.<br />
Der Tag <strong>de</strong>s (offenen) Wettspieles naht und ein Reihe von auswärtigen Teilnehmern haben sich<br />
hierzu telefonisch angemel<strong>de</strong>t. Die Erfassung neuer Gäste ist mit <strong>de</strong>m DGV-Ausweis <strong>de</strong>s Jahres<br />
2001 noch einfacher gewor<strong>de</strong>n, da schon das Auslesen mittels Kartenleser neue Gäste<br />
vollständig in Ihrer Clubverwaltung erfasst, ohne dass eine manuelle Eingabe notwendig ist.<br />
Unter Zuhilfenahme <strong>de</strong>s Vorgaben-Informations-Systems (VIS) <strong>de</strong>s DGV-Intranet können die<br />
aktuellen Vorgaben <strong>de</strong>r so erfassten Gastteilnehmer sehr einfach nochmals überprüft wer<strong>de</strong>n,<br />
da das Vorgaben-Informations-System das gesamte Vorgaben-Handling im <strong>de</strong>utschen Golf<br />
übernimmt. Die Vorgabenverantwortung und -ermittlung bleibt zwar nach wie vor beim Verein,<br />
jedoch wird unter Einsatz <strong>de</strong>r bereits vorhan<strong>de</strong>nen EDV-Clubsysteme die Abfrage <strong>de</strong>r Vorgabe<br />
und die Übermittlung <strong>de</strong>r Wettspielergebnisse quasi automatisch über <strong>de</strong>n DGV-Intranet-<br />
Server abgewickelt. Somit ist gewährleistet, dass die Vorgabe eines Mitglieds konsistent bei<br />
allen an das Intranet angeschlossen Golfvereinen in Deutschland abrufbar ist.<br />
Nach je<strong>de</strong>m Wettspiel wer<strong>de</strong>n die neu berechneten Vorgaben für die eigenen Mitglie<strong>de</strong>r automatisch<br />
an <strong>de</strong>n Intranet-Server übermittelt. Bei auswärtigen Turnierteilnehmern wer<strong>de</strong>n die<br />
Turnierergebnisse automatisch an die Heimatvereine weitergeleitet. Die Frage „wie gelangen<br />
die Ergebnisse eigentlich in die Clubs, die <strong>de</strong>rzeit nicht an diesem System angeschlossen sind“<br />
darf berechtigterweise gestellt wer<strong>de</strong>n. Diese Aufgabe übernimmt vollständig <strong>de</strong>r automatische<br />
Ergebnisdienst <strong>de</strong>s DGV-Intranets. Am DGV-Intranet angeschlossene Golfclubs erhalten<br />
die Ergebnisse, wie erläutert, per DGV-Intranet via VIS. Golfclubs, die jedoch nicht am Intranet<br />
teilnehmen, erhalten die Ergebnismitteilungen automatisch aus <strong>de</strong>m DGV-Intranet als Email<br />
o<strong>de</strong>r per Fax. Der Versand von Ergebnismitteilungen per Fax ist für DGV-Intranet-Teilnehmer<br />
somit nicht mehr notwendig, d.h. reduzierter Arbeitsaufwand und geringere Kommunikationskosten<br />
im Verein.<br />
Die Ergebnisse sind damit zwar ordnungsgemäß übermittelt und können zur Berechnung <strong>de</strong>r<br />
neuen Vorgaben herangezogen wer<strong>de</strong>n, doch die einzelnen Wettspielteilnehmer sind noch<br />
nicht über <strong>de</strong>n Gesamtstand informiert. Das Intranet hilft auch bei <strong>de</strong>r Publikation von Wettspielergebnissen.<br />
Via DGV-Intranet kann für je<strong>de</strong>s im Turnierkalen<strong>de</strong>r eingetragene Wettspiel<br />
die entsprechen<strong>de</strong> Ergebnisliste veröffentlicht wer<strong>de</strong>n. Die Darstellung erfolgt auch hier auf <strong>de</strong>r<br />
Club-Homepage unter www.golf.<strong>de</strong>.<br />
Neben <strong>de</strong>r Unterstützung im Wettspielbetrieb, die in erster Linie das Vereinssekretariat entlastet,<br />
erweist <strong>de</strong>r Vorgabennachweis aus <strong>de</strong>m Internet auch <strong>de</strong>m einzelnen Golfer einen nützlichen<br />
Dienst. Die Handicap-Abfrage im Internet unter www.golf.<strong>de</strong>/handicap, die an das<br />
Vorgaben-Informations-System gekoppelt ist, dient als offizieller Vorgabennachweis. Für <strong>de</strong>n<br />
einzelnen Golfer be<strong>de</strong>utet das, seine Vorgabe einschließlich <strong>de</strong>r letzten zehn gespielten Ergebnisse<br />
bzw. das Vorgabenstammblatt weltweit per Internet abrufen und mittels Webbrowser<br />
ausdrucken zu können. Das Ausdrucken <strong>de</strong>s Vorgabenstammblatts im Sekretariat <strong>de</strong>s Heimatvereins<br />
ist nicht mehr erfor<strong>de</strong>rlich. Der zweisprachig verfasste Erklärungstext ermöglicht<br />
<strong>de</strong>n weltweiten Nachweis.<br />
174
Abschnitt 12.<br />
Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Vorwort<br />
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Der „Behin<strong>de</strong>rten-Golfsport“ hat in Europa in <strong>de</strong>n letzten Jahren stark zugenommen. So war<br />
es auch folgerichtig, dass sich Anfang 2000 die „European Disabled Golf Association“ konstituierte.<br />
Die Zuwachsraten Behin<strong>de</strong>rter, die <strong>de</strong>n Golfsport ausüben, sind auch in Deutschland<br />
ungebremst.<br />
Eine Behin<strong>de</strong>rung ist etwas völlig Normales. Behin<strong>de</strong>rte wollen dies auch im Sport so verstan<strong>de</strong>n<br />
wissen. Dennoch benötigt diese Sportlergruppe einige Son<strong>de</strong>rregelungen, um <strong>de</strong>n<br />
Golfsport überhaupt ausüben zu können:<br />
Wer nicht gehen kann, benötigt ein Fahrzeug. Wer aber ein Fahrzeug nutzt (z. B. Rollstuhlfahrer),<br />
<strong>de</strong>m muss es gestattet sein, Bunker und Greens zu befahren. Blin<strong>de</strong>, die in großem Maße<br />
ihr Gefühl einsetzen, müssen Schläger in Hin<strong>de</strong>rnissen aufsetzen dürfen und sind zwingend<br />
auf die Unterstützung eines Caddies/Coaches angewiesen. Stark Bewegungseingeschränkte<br />
benötigen evtl. künstliche Hilfsmittel zum Spiel, die sonst nach <strong>de</strong>n Regeln unzulässig sind.<br />
Ermöglicht man Anpassungen <strong>de</strong>r Golfregeln für Spieler mit Behin<strong>de</strong>rungen, wird es überhaupt<br />
erst möglich, behin<strong>de</strong>rte Golfer sinnvoll in das Spielgeschehen einzuglie<strong>de</strong>rn. Dies ist um so<br />
wichtiger, da gera<strong>de</strong> dieser Personengruppe <strong>de</strong>r Golfsport ein hohes Maß an Lebenswertgefühl<br />
vermittelt und für viele auch eine Therapie im gesundheitlichen Sinne darstellt.<br />
Anpassungen <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Die Anpassungen <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung sollen es behin<strong>de</strong>rten Golfspielern<br />
ermöglichen, ohne Benachteiligungen mit einem Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung o<strong>de</strong>r<br />
einem Golfspieler an<strong>de</strong>rer Behin<strong>de</strong>rung zu spielen. Es ist wichtig zu verstehen, dass dieses Ziel<br />
gelegentlich zu einer Regelän<strong>de</strong>rung führt, die vielleicht auf <strong>de</strong>n ersten Blick unfair aussehen<br />
mag, weil es eine einfachere Antwort zu geben scheint, je<strong>de</strong>nfalls wenn zwei Golfspieler mit<br />
<strong>de</strong>r gleichen Behin<strong>de</strong>rung gegeneinan<strong>de</strong>r spielen.<br />
Schon aus praktischer Sicht ist es sinnvoll, Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung in Gruppen einzuteilen,<br />
von <strong>de</strong>nen je<strong>de</strong> speziell auf sie zugeschnittene Anpassungen <strong>de</strong>r Golfregeln erfährt. Fünf<br />
solcher Gruppen sind zu bil<strong>de</strong>n: blin<strong>de</strong> Golfspieler, Golfspieler mit Amputationen, Golfspieler,<br />
die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen, Golfspieler, die einen Rollstuhl benötigen und Golfspieler<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung.<br />
Im folgen<strong>de</strong>n wird versucht, die Golfregeln an die verschie<strong>de</strong>nen Gruppen von Golfspielern mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung anzupassen, wobei die oben genannte Absicht <strong>de</strong>s Ausgleichs von Benachteiligungen<br />
als oberstes Ziel angestrebt wird.<br />
175
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Auf je<strong>de</strong>n Fall ist hervorzuheben, dass diese Regelän<strong>de</strong>rungen nur dann gelten, wenn<br />
sie von <strong>de</strong>r Spielleitung für anwendbar erklärt wor<strong>de</strong>n sind. Diese Anpassungen gelten<br />
also nicht automatisch für einen Wettbewerb, an <strong>de</strong>m Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung teilnehmen.<br />
Hinweis: Bei Zweifeln über die Auslegung einzelner Bestimmungen ist stets auf die englische<br />
Originalfassung zurückzugreifen. Die Regeln wer<strong>de</strong>n vom Royal and Ancient Golf<br />
Club of St. Andrews in unregelmäßigen Abstän<strong>de</strong>n überarbeitet.<br />
12.1 Blin<strong>de</strong> Golfspieler<br />
Definition von „Coach“<br />
Der Status eines Coaches und die Pflichten, die er zu erfüllen hat, sollen klar <strong>de</strong>finiert sein.<br />
Ohne eine solche Klärung wäre es zum Beispiel schwierig, zu bestimmen, wie ein blin<strong>de</strong>r Golfspieler<br />
vorgehen muss, wenn sein Ball nach einem Schlag seinen Coach o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>n eines an<strong>de</strong>ren<br />
Spielers trifft. Daher wird folgen<strong>de</strong> Definition vorgeschlagen:<br />
Coach Unter „Coach“ versteht man eine Person, die einen blin<strong>de</strong>n Golfspieler beim<br />
Ansprechen <strong>de</strong>s Balls und beim Ausrichten vor <strong>de</strong>m Schlag unterstützt. Gemäß<br />
<strong>de</strong>n Regeln hat ein Coach <strong>de</strong>n gleichen Status wie ein Caddie.<br />
Hinweis: Ein Spieler darf <strong>de</strong>n Coach um Belehrung bitten und von diesem Belehrungen<br />
entgegennehmen.<br />
Regel 6-4. (Caddie)<br />
Die Regeln verbieten es nicht, dass <strong>de</strong>r Coach eines blin<strong>de</strong>n Spielers auch als <strong>de</strong>ssen Caddie<br />
tätig ist. Aus einer Reihe von Grün<strong>de</strong>n könnte <strong>de</strong>r Coach jedoch nicht in <strong>de</strong>r Lage sein, <strong>de</strong>n<br />
Pflichten eines Caddies nachzukommen. Daher sollte es einem blin<strong>de</strong>n Golfspieler nicht untersagt<br />
sein, sowohl einen Coach als auch einen Caddie zu haben. In diesem Fall darf <strong>de</strong>r Coach<br />
jedoch die Schläger <strong>de</strong>s Spielers nicht tragen o<strong>de</strong>r handhaben, außer um <strong>de</strong>m Spieler beim<br />
Beziehen <strong>de</strong>r Standposition o<strong>de</strong>r beim Ausrichten vor <strong>de</strong>m Schlag zu helfen o<strong>de</strong>r ihm, entsprechend<br />
Decision 6-4/4.5, zu helfen. An<strong>de</strong>rnfalls wäre <strong>de</strong>r Spieler zu disqualifizieren, da er<br />
mehr als einen Caddie (zu gleicher Zeit) hat.<br />
Regel 8-1. (Belehrung)<br />
Hinsichtlich <strong>de</strong>r Definition von „Coach“ wird vorgeschlagen, Regel 8-1. folgen<strong>de</strong>rmaßen zu<br />
än<strong>de</strong>rn:<br />
176<br />
8-1. Belehrung<br />
Während einer festgesetzten Run<strong>de</strong> darf ein Spieler nieman<strong>de</strong>m im Wettspiel, ausgenommen<br />
seinem Partner, Belehrung erteilen. Ein Spieler darf nur seinen Partner o<strong>de</strong>r<br />
bei<strong>de</strong>r Caddies o<strong>de</strong>r - wenn vorhan<strong>de</strong>n - bei<strong>de</strong>r Coaches um Belehrung bitten.
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Regel 13-4.b. (Bo<strong>de</strong>n bzw. Grund im Hin<strong>de</strong>rnis mit Schläger berühren)<br />
Von Regel 13-4. darf die folgen<strong>de</strong>, weitere Ausnahme gestattet wer<strong>de</strong>n:<br />
Ausnahmen:<br />
Vorausgesetzt, dass nichts zum Prüfen <strong>de</strong>r Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses o<strong>de</strong>r zum<br />
Verbessern <strong>de</strong>r Lage <strong>de</strong>s Balls geschieht, ist es straflos, wenn ein blin<strong>de</strong>r Golfspieler mit<br />
seinem Schläger in einem Hin<strong>de</strong>rnis in Vorbereitung zum Schlag <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n berührt.<br />
Unabhängig davon gilt, dass <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Ball angesprochen hat, sobald er seine<br />
Standposition bezogen hat.<br />
Regel 16-1.f. (Position von Caddie o<strong>de</strong>r Partner)<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r komplexen Vorgänge, die beim Ausrichten eines blin<strong>de</strong>n Golfspielers auf <strong>de</strong>m<br />
Grün eine Rolle spielen, kann es schwierig o<strong>de</strong>r unzumutbar sein, von einem blin<strong>de</strong>n Golfspieler<br />
und seinem Coach zu erwarten, Regel 16-1.f. einzuhalten. Daher ist es straflos, wenn<br />
sich <strong>de</strong>r Coach eines Spielers während eines Schlages, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>m Grün gespielt wird, auf <strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r nahe an die Verlängerung <strong>de</strong>r Puttlinie hinter <strong>de</strong>m Ball positioniert, vorausgesetzt, <strong>de</strong>r<br />
Coach unterstützt <strong>de</strong>n Spieler während <strong>de</strong>s Schlages in keiner an<strong>de</strong>ren Weise.<br />
Unter Berücksichtigung von Regel 16-1.f. kann es jedoch sinnvoll sein, einem Coach zu verbieten,<br />
in einer Position zu bleiben, die gegen diese Regel verstößt, wenn er die Aufgaben eines<br />
Coaches o<strong>de</strong>r Caddies für zwei verschie<strong>de</strong>ne Spieler gleichzeitig erfüllt.<br />
12.2 Golfspieler mit Amputationen<br />
Das <strong>de</strong>rzeit einzig wichtige Problem in Bezug auf Golfspieler mit Amputationen ist <strong>de</strong>r Status<br />
von unterstützen<strong>de</strong>n Prothesen. Decision 14-3/15 klärt die Position <strong>de</strong>s R & A zu diesen Prothesen<br />
und wird im folgen<strong>de</strong>n wie<strong>de</strong>rgegeben:<br />
Beinprothesen o<strong>de</strong>r Armprothesen sind keine künstlichen Hilfsmittel im Sinne von Regel<br />
14-3., auch wenn z. B. eine Beinprothese eigens zu <strong>de</strong>m Zweck verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, um<br />
<strong>de</strong>m Spieler beim Spielen zu helfen, o<strong>de</strong>r wenn z. B. eine Armprothese eine spezielle Vorrichtung<br />
zum Greifen eines Golfschlägers hat. Ist die Spielleitung jedoch <strong>de</strong>r Ansicht,<br />
dass eine Prothese in einer Weise verän<strong>de</strong>rt wor<strong>de</strong>n ist, dass <strong>de</strong>m Spieler daraus ein<br />
unangemessener Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren Spielern entsteht, so ist sie berechtigt,<br />
diese Prothese als ein künstliches Hilfsmittel im Sinne von Regel 14-3. zu werten.<br />
Schläger, die von einem Spieler mit Armprothese benutzt wer<strong>de</strong>n, müssen Regel 4-1.<br />
entsprechen, jedoch mit <strong>de</strong>r Ausnahme, dass am Griff o<strong>de</strong>r Schaft eine Zusatzeinrichtung<br />
angebracht sein darf, die <strong>de</strong>m Spieler hilft, <strong>de</strong>n Schläger zu halten. Ist die Spielleitung<br />
jedoch <strong>de</strong>r Ansicht, dass einem Spieler, <strong>de</strong>r seine Schläger auf solche Weise verän<strong>de</strong>rt<br />
hat, ein unangemessener Vorteil gegenüber an<strong>de</strong>ren Spielern entsteht, so ist sie<br />
berechtigt, diese Zusatzeinrichtung als ein künstliches Hilfsmittel im Sinne von Regel<br />
14-3. zu werten.<br />
177
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Das Hereinsteigen in Bunker o<strong>de</strong>r Heraussteigen aus Bunkern durch beinamputierte Golfspieler,<br />
die eine Prothese tragen, stellt ein mögliches Problem dar - eine Situation, die aber<br />
eher selten vorkommen wird. Daher sollte Regel 28 (Ball unspielbar) ohne Än<strong>de</strong>rung angewandt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
12.3 Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen<br />
Definition von „Standposition“<br />
Der Gebrauch von Hilfsmitteln wirft die Frage auf, aus welchen Komponenten das Beziehen <strong>de</strong>r<br />
Standposition besteht. Dies ist ein kritischer Punkt beim Bestimmen <strong>de</strong>r Erleichterung an<br />
einem unbeweglichen Hemmnis (Regel 24-2.) o<strong>de</strong>r bei ungewöhnlichen Bo<strong>de</strong>nverhältnissen<br />
(Regel 25-1.) und bei <strong>de</strong>r Frage, ob ein Spieler eine Strafe erhält, wenn sich sein Ball vor <strong>de</strong>m<br />
Schlag bewegt. Folgen<strong>de</strong> Definition wird vorgeschlagen:<br />
Standposition<br />
Die „Standposition“ eines Spielers, <strong>de</strong>r ein Hilfsmittel benutzt, ist „bezogen“, wenn er<br />
dieses Hilfsmittel und, soweit möglich, seine Füße in Position für einen o<strong>de</strong>r in Vorbereitung<br />
auf einen Schlag bringt. Das Hilfsmittel wird als Teil <strong>de</strong>r Standposition <strong>de</strong>s Spielers<br />
angesehen.<br />
Regel 6-4. (Caddie)<br />
Entsprechend Decision 6-4/4.5 han<strong>de</strong>lt jemand - einschließlich eines an<strong>de</strong>ren Caddies o<strong>de</strong>r<br />
Spielers -, <strong>de</strong>r einem Spieler beim Suchen seines Balls hilft, nicht als <strong>de</strong>r Caddie dieses Spielers.<br />
Eine solche Handlung stellt keine Verletzung von Regel 6-4. dar, die es unter Androhung<br />
von Disqualifikation einem Spieler untersagt, mehr als einen Caddie auf einmal zu haben.<br />
Regel 13-2. (Lage, Raum <strong>de</strong>s beabsichtigten Schwungs o<strong>de</strong>r Spiellinie verbessern)<br />
Die Auslegung <strong>de</strong>ssen, was „das redliche Beziehen <strong>de</strong>r Standposition“ eines Spielers darstellt,<br />
ist eine <strong>de</strong>r schwierigsten Bewertungen im Golf. Während die meisten Regeln klar und objektiv<br />
auszulegen sind, ist diese Regel eher subjektiv auszulegen. Decision 13-2/1 (Erläuterung<br />
von „redliches Beziehen <strong>de</strong>r Standposition“) enthält zwar Hinweise, jedoch bleibt immer noch<br />
eine Grauzone zurück. Ein Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r ein Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>t, darf die<br />
Zweige eines Baumes o<strong>de</strong>r Busches verbiegen o<strong>de</strong>r sogar abbrechen, wenn dies nötig ist, um<br />
seine Standposition redlich zu beziehen. Es ist ihm jedoch nicht erlaubt, das Hilfsmittel dazu<br />
zu benutzen, die Zweige absichtlich zurückzuhalten, die sonst in <strong>de</strong>n Bereich <strong>de</strong>s von ihm<br />
beabsichtigten Schwunges o<strong>de</strong>r seiner Spiellinie im Wege stün<strong>de</strong>n. Es gibt wohl keinen Ersatz<br />
für die schwierige Beurteilung, die für die Auslegung dieser Regel erfor<strong>de</strong>rlich ist; und es wird<br />
ihn wohl auch in Zukunft nicht geben.<br />
Regel 13-3. (Standposition herstellen)<br />
Die Verwendung von Hilfsmitteln von Golfspielern mit Behin<strong>de</strong>rung stellt kein „Herstellen <strong>de</strong>r<br />
Standposition“ in <strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung von Regel 13-3. dar.<br />
178
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
In diesem Zusammenhang gibt es außer<strong>de</strong>m folgen<strong>de</strong>n strittigen Punkt:<br />
Verstößt ein Spieler gegen diese Regel, wenn er eine Standposition herstellt, so dass die<br />
ihn stützen<strong>de</strong> Krücke während <strong>de</strong>s Schwunges nicht wegrutscht?<br />
Die Antwort auf diese Frage hängt natürlich vom Konzept <strong>de</strong>s „redlichen Beziehens <strong>de</strong>r Standposition“<br />
(Regel 13-2.) ab.<br />
Ein Spieler, <strong>de</strong>r seine „Standposition bezieht“, in<strong>de</strong>m er Er<strong>de</strong> anhäuft, gegen die er seine<br />
Krücke stützt, wür<strong>de</strong> wegen Herstellen einer Standposition gegen Regel 13-3. verstoßen. Dennoch<br />
ist das „Eingraben“ mit <strong>de</strong>n Füßen in gewissem Umfang zulässig.Analog dazu wäre also<br />
auch ein gewisses Maß an „Eingraben“ mit einem Hilfsmittel zulässig, um ein Rutschen zu verhin<strong>de</strong>rn,<br />
jedoch wür<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Spieler ab einem gewissen Punkt gegen das „redliche Beziehen <strong>de</strong>r<br />
Standposition“ verstoßen. Letztlich ist dies eine subjektive Entscheidung, die die Spielleitung<br />
nach Abwägung aller Umstän<strong>de</strong> zu treffen hat.<br />
Regel 13-4.a. (Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses prüfen) und<br />
Regel 13-4.b. (Berührung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns bzw. Grun<strong>de</strong>s im Hin<strong>de</strong>rnis)<br />
Entsprechend Decision 13-4/22 (Harkenstiel vor <strong>de</strong>m Schlag in <strong>de</strong>n Bunker stecken) könnte<br />
daran gedacht wer<strong>de</strong>n, dass ein Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen Bunker mit einem<br />
Stock o<strong>de</strong>r mit Krücken betritt, die Beschaffenheit dieses Hin<strong>de</strong>rnisses prüft und daher einer<br />
Strafe unterliegt. Die Absicht <strong>de</strong>r Decision 13-4/22 ist es jedoch, klarzustellen, dass ein Spieler<br />
keine zusätzlichen Informationen über die Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses durch Handlungen,<br />
außer <strong>de</strong>nen, die notwendig sind, um <strong>de</strong>n Ball zu erreichen und seine Standposition zu<br />
beziehen, erhalten soll. Daher wür<strong>de</strong> ein Spieler, <strong>de</strong>r ein Hin<strong>de</strong>rnis mit einem Stock o<strong>de</strong>r mit<br />
Krücken betritt, also nicht gegen Regel 13-4.a. o<strong>de</strong>r 13-4.b. verstoßen, vorausgesetzt, seine<br />
Handlungen dienen nicht dazu, die Beschaffenheit <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses zu prüfen.<br />
Regel 14-2. (Unterstützung)<br />
Vor <strong>de</strong>m Schlag ist es einem Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung gestattet, physische Unterstützung<br />
von je<strong>de</strong>rmann in Anspruch zu nehmen, um ein von ihm benutztes Hilfsmittel o<strong>de</strong>r sich selbst<br />
zu positionieren. Die Bestimmungen dieser Regel gelten nur, während <strong>de</strong>r Spieler einen Schlag<br />
durchführt.<br />
Regel 14-3. (Künstliche Hilfsmittel und ungebräuchliche Ausrüstung)<br />
Hilfsmittel eines Golfers mit Behin<strong>de</strong>rung wer<strong>de</strong>n gemäß Regel 14-3. als „künstliche Hilfsmittel“<br />
o<strong>de</strong>r „ungebräuchliche Ausrüstung“ betrachtet. Dennoch kann die Spielleitung einem<br />
Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung gestatten, ein solches Hilfsmittel zu verwen<strong>de</strong>n, auch wenn es so<br />
verän<strong>de</strong>rt wur<strong>de</strong>, dass es <strong>de</strong>n Spieler beim Spiel unterstützt. Ist die Spielleitung jedoch <strong>de</strong>r<br />
Meinung, dass <strong>de</strong>r Spieler dadurch einen unzulässigen Vorteil gegenüber <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Spielern<br />
hätte, hat die Spielleitung das Recht, die Verwendung <strong>de</strong>s Hilfsmittels gemäß Regel 14-<br />
3. zu untersagen.<br />
179
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Regel 16-1.e. (Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen)<br />
Angesichts <strong>de</strong>r vorgeschlagenen Definition von „Standposition“ wird empfohlen, Regel 16-1.e.<br />
folgen<strong>de</strong>rmaßen zu än<strong>de</strong>rn:<br />
e. Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen<br />
Der Spieler darf auf <strong>de</strong>m Grün keinen Schlag aus einer Standposition spielen, bei <strong>de</strong>r er<br />
bei<strong>de</strong>rseits <strong>de</strong>r Puttlinie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung dieser Linie hinter <strong>de</strong>m Ball<br />
steht o<strong>de</strong>r diese Linie einschließlich <strong>de</strong>r Verlängerung mit einem <strong>de</strong>r Füße o<strong>de</strong>r einem<br />
Hilfsmittel berührt.<br />
Regel 17-3.b. (Ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> Person)<br />
Die Formulierung von Regel 17-3.b. macht klar, dass - wenn ein Ball ein Hilfsmittel trifft, das<br />
von einer Person benutzt wird, während diese mit Ermächtigung o<strong>de</strong>r Kenntnis <strong>de</strong>s Spielers<br />
<strong>de</strong>n Flaggenstock bedient - <strong>de</strong>r Spieler wegen Verstoßes gegen diese Regel eine Strafe erhält.<br />
Regel 20-1. (Aufnehmen)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler im Rollstuhl“.<br />
Regel 22 (Ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt Spiel)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler im Rollstuhl“.<br />
Regel 24-2. (Unbewegliches Hemmnis) und Regel 25-1. (Ungewöhnliche Bo<strong>de</strong>nverhältnisse)<br />
Die ergänzte Definition <strong>de</strong>r „Standposition“ (s. o.) gesteht einem Spieler bei einem unbeweglichen<br />
Hemmnis o<strong>de</strong>r ungewöhnlichen Bo<strong>de</strong>nbedingungen eine Erleichterung zu, wenn das<br />
Hemmnis o<strong>de</strong>r die ungewöhnlichen Bo<strong>de</strong>nverhältnisse beim redlichen Beziehen <strong>de</strong>r Standposition<br />
auch das Platzieren seines Hilfsmittels beeinträchtigen wür<strong>de</strong>n. Die Ausnahmen zu<br />
Regel 24 und 25 wür<strong>de</strong>n jedoch eine Erleichterung für einen Spieler ausschließen, <strong>de</strong>r durch<br />
diese Bedingungen beeinträchtigt wird, wenn er sein Hilfsmittel in einer für <strong>de</strong>n erfor<strong>de</strong>rlichen<br />
Schlag unnötig abnormen Position platziert o<strong>de</strong>r eine unnötig abnorme Spielrichtung wählt.<br />
Regel 28 (Ball unspielbar)<br />
Es ist eine Tatsache, dass ein Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung versuchen darf, einen Schlag auszuführen<br />
- und dies auch erfolgreich durchführen kann -, <strong>de</strong>n ein an<strong>de</strong>rer Golfspieler ohne<br />
Behin<strong>de</strong>rung vielleicht als unspielbar erklärt hätte. Es ist auch eine Tatsache, dass ein Golfspieler<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Gebrauch von Stöcken, Krücken o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Hilfsmitteln<br />
angewiesen ist, gelegentlich nicht in <strong>de</strong>r Lage sein kann, einen Ball zu spielen, <strong>de</strong>n ein<br />
Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung spielen könnte. So ist es zum Beispiel möglich, dass ein Golfspieler,<br />
<strong>de</strong>r Krücken benutzt, einen Ball als unspielbar erklären muss, <strong>de</strong>r auf einem steil abfallen<strong>de</strong>n,<br />
nassen Grasabhang liegt, um die Gefahr eines Sturzes zu vermei<strong>de</strong>n. Hierbei han<strong>de</strong>lt<br />
es sich jedoch um einen nicht ungewöhnlichen und <strong>de</strong>shalb vergleichbaren Fall wie <strong>de</strong>n, bei<br />
180
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
<strong>de</strong>m die Bälle zweier Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung auf einem Kiesweg liegen und ein Spieler<br />
<strong>de</strong>n Ball spielt, <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re seinen Ball jedoch für unspielbar erklärt, um so Verletzungen durch<br />
aufgewirbelten Kies zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Man könnte argumentieren, dass - da die oben genannten Situationen möglicherweise gefährlich<br />
sind - Decision 1-4/10 (Gefährliche Situation, Klapperschlangen o<strong>de</strong>r Bienen behin<strong>de</strong>rn<br />
das Spiel) Anwendung fin<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>m Spieler eine straflose Erleichterung gewährt wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, wie in dieser Decision beschrieben. Aber: Die oben genannten Situationen sind zwar<br />
möglicherweise gefährlich, sie entsprechen aber nicht <strong>de</strong>n Umstän<strong>de</strong>n bzw. <strong>de</strong>r Lösung, die<br />
in <strong>de</strong>r Decision 1-4/10 angegeben wird. Diese Decision betrifft nämlich einen Spieler, <strong>de</strong>r in<br />
eine gefährliche Situation gerät, die sowohl völlig außerhalb seiner Kontrolle liegt als auch in<br />
keinem Zusammenhang zum normalen Ablauf <strong>de</strong>s Spiels steht.<br />
Schließlich müssen alle Spieler nach besten Kräften beurteilen, ob sie sich selbst durch das<br />
Spielen eines bestimmten Schlages in Gefahr bringen o<strong>de</strong>r nicht. Ist das <strong>de</strong>r Fall, kann es die<br />
beste Option für einen Spieler sein, <strong>de</strong>n Ball für unspielbar zu erklären.Tut er dies, muss Regel<br />
28 Anwendung fin<strong>de</strong>n. Das Gewähren von Erleichterung ohne Strafe in einer Situation, die<br />
möglicherweise Verletzungen verursachen wür<strong>de</strong>, schafft unkontrollierbare Fälle, die Gelegenheit<br />
zu Mißbrauch bieten wür<strong>de</strong>n.<br />
12.4 Golfspieler im Rollstuhl<br />
Definition von „Standposition“<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“<br />
Regel 1-2. (Beeinflussung <strong>de</strong>s Balls), Regel 13-1. (Ball spielen wie er liegt) und Regel<br />
18-2.a. (Ball in Ruhe von Spieler bewegt)<br />
Vor <strong>de</strong>m Schlag haben Golfspieler, die aus einem Rollstuhl heraus spielen, <strong>de</strong>n Ball häufig ein<br />
kurzes Stück bewegt, um vor <strong>de</strong>m Ansprechen <strong>de</strong>ssen Positionierung innerhalb <strong>de</strong>r Standposition<br />
zu erleichtern - ein Manöver, das oft als „Anstoßen <strong>de</strong>s Balls“ bezeichnet wird.Als Rechtfertigung<br />
dieser Praxis wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Regel die Steigerung <strong>de</strong>s Spieltempos und die Verhin<strong>de</strong>rung<br />
von Schä<strong>de</strong>n am Rasen genannt, da <strong>de</strong>r Spieler seinen Rollstuhl nicht präzise ausrichten<br />
muss. Je<strong>de</strong>r sollte das Spieltempo steigern und gleichzeitig die Rasenschä<strong>de</strong>n eindämmen.<br />
Daher ist <strong>de</strong>r Vorgang <strong>de</strong>s „Anstoßens“ sicherlich von Vorteil. Dennoch verstößt solch<br />
eine Handlung gegen eines <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n grundlegendsten Spielprinzipien - nämlich das Prinzip,<br />
<strong>de</strong>n Ball zu spielen, wie er liegt.<br />
Eine Regelung zu formulieren, die ein solches Verfahren erlauben wür<strong>de</strong>, ist schwieriger als es<br />
scheinen mag. Zum Beispiel:Womit darf <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Ball „anstoßen“? Wie weit darf er ihn<br />
„anstoßen“? Wann ist <strong>de</strong>r Ball wie<strong>de</strong>r im Spiel? Wenn sich <strong>de</strong>r Ball bewegt, nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“<br />
wur<strong>de</strong>, muss er dann neu platziert wer<strong>de</strong>n, gespielt wer<strong>de</strong>n wie er liegt o<strong>de</strong>r darf <strong>de</strong>r<br />
Spieler ihn erneut „anstoßen“? Wenn sich <strong>de</strong>r Ball bewegt, nach<strong>de</strong>m er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>,<br />
wird gegen <strong>de</strong>n Spieler eine Strafe verhängt? muss <strong>de</strong>r Ball auf <strong>de</strong>m gleichen Teil <strong>de</strong>s Golfgelän<strong>de</strong>s<br />
bleiben (auf <strong>de</strong>m Abschlag, im Gelän<strong>de</strong>, im Hin<strong>de</strong>rnis und auf <strong>de</strong>m Grün), nach<strong>de</strong>m<br />
181
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
er „angestoßen“ wur<strong>de</strong>? Wenn er an <strong>de</strong>r gleichen Stelle <strong>de</strong>s Golfgelän<strong>de</strong>s bleiben muss, darf<br />
dann ein Spieler, <strong>de</strong>r <strong>de</strong>n Ball nur ein paar Zentimeter „anstößt“, diesen von einem hohen<br />
Rough in ein niedriges Rough o<strong>de</strong>r auf das Fairway bewegen? Bleibt <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball in<br />
einem Divot liegen, darf <strong>de</strong>r Spieler <strong>de</strong>n Ball aus einem Divot heraus „anstoßen“?<br />
In Bezug auf die vorletzte Frage ist durchaus zu erwarten, dass es erheblich weniger wahrscheinlich<br />
ist, dass <strong>de</strong>r Spieler, <strong>de</strong>r die Gelegenheit hat, seinen Ball aus hohem Gras in niedriges<br />
Gras zu bewegen, an einem beson<strong>de</strong>rs entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Punkt in seiner Run<strong>de</strong> eine große<br />
Anstrengung unternimmt, seinen Rollstuhl präzise auszurichten, als ein Spieler, <strong>de</strong>r seinen Ball<br />
von niedrigem in hohes Gras bewegen müßte.<br />
Schließlich wird so das „Anstoßen“ <strong>de</strong>s Balls zu einem Mechanismus, durch <strong>de</strong>n das „Besserlegen“<br />
bzw. „bevorzugte Lagen“ unterstützt wer<strong>de</strong>n, was sicherlich kein erwünschtes Ergebnis<br />
ist. Daher sollte dieses Verfahren nicht geför<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.Allerdings macht es für die Frage,<br />
wie streng diese Regelung zu handhaben ist, einen erheblichen Unterschied, ob die Golfregeln<br />
während einer privaten Golfrun<strong>de</strong> und während eines Wettspiels angewandt wer<strong>de</strong>n.<br />
Regel 6-4. (Caddie)<br />
Ausführungen zu dieser Regel fin<strong>de</strong>n Sie unter <strong>de</strong>m gleichen Stichwort bei Golfspielern, die<br />
Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen.Außer<strong>de</strong>m wäre es für einen Golfspieler im Rollstuhl zulässig,<br />
sowohl einen Caddie als auch einen Helfer einzusetzen, <strong>de</strong>r ihn unterstützt, vorausgesetzt, <strong>de</strong>r<br />
Helfer trägt o<strong>de</strong>r handhabt die Schläger <strong>de</strong>s Spielers nicht (siehe untenstehen<strong>de</strong> Regel 8-1.)<br />
Abhängig von seinen Verantwortlichkeiten müßte <strong>de</strong>r Status <strong>de</strong>s Helfers geklärt wer<strong>de</strong>n (siehe<br />
Ausführung zu „Coach“ bei blin<strong>de</strong>n Golfspielern und Ausführungen zu „Supervisor“ bei Golfspielern<br />
mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung).<br />
Regel 8-1. (Belehrung)<br />
Setzt ein Golfspieler im Rollstuhl sowohl einen Caddie als auch einen Helfer ein (siehe obenstehen<strong>de</strong><br />
Regel 6-4.), ist es <strong>de</strong>m Helfer untersagt, <strong>de</strong>m Spieler eine Belehrung zu geben.<br />
Regel 13-2. (Lage, Raum <strong>de</strong>s beabsichtigten Schwungs o<strong>de</strong>r Spiellinie verbessern)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 13-3. (Standposition herstellen)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 14-2. (Unterstützung)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 14-3. (Künstliche Hilfsmittel o<strong>de</strong>r ungebräuchliche Ausrüstung)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
182
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Regel 16-1.e. (Über o<strong>de</strong>r auf Puttlinie stehen)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 17-3.b. (Ball trifft Flaggenstock o<strong>de</strong>r bedienen<strong>de</strong> Person)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 20-1. (Aufnehmen)<br />
Regel 20-1. legt unter an<strong>de</strong>rem fest:<br />
Wer<strong>de</strong>n ein Ball o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ballmarker beim Aufnehmen <strong>de</strong>s Balls nach einer Regel o<strong>de</strong>r<br />
beim Kennzeichnen seiner Lage versehentlich bewegt, so müssen <strong>de</strong>r Ball bzw. <strong>de</strong>r Ballmarker<br />
zurückgelegt wer<strong>de</strong>n. Dies ist straflos, sofern das Bewegen von Ball o<strong>de</strong>r Ballmarker<br />
unmittelbar auf die beson<strong>de</strong>re Handlung von Kennzeichnen <strong>de</strong>r Lage o<strong>de</strong>r Aufnehmen<br />
<strong>de</strong>s Balls zurückzuführen ist. In an<strong>de</strong>rweitigen Fällen zieht sich <strong>de</strong>r Spieler<br />
einen Strafschlag nach dieser Regel o<strong>de</strong>r Regel 18-2.a. zu.<br />
Diese Regel macht keine Än<strong>de</strong>rung für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung erfor<strong>de</strong>rlich. Da jedoch<br />
durch physische Einschränkungen und Hilfsgeräte, vor allem Rollstühle, <strong>de</strong>r Zugang zum Ball<br />
erschwert sein kann, sollte diese Regel so großzügig ausgelegt wer<strong>de</strong>n, dass bei <strong>de</strong>r Frage, ob<br />
versehentliches Bewegen „unmittelbar auf die beson<strong>de</strong>re Handlung ...“ zurückzuführen ist, im<br />
Zweifel zugunsten <strong>de</strong>s Golfspielers mit Behin<strong>de</strong>rung entschie<strong>de</strong>n wird.<br />
Regel 20-2.a. (Fallenlassen und erneutes Fallenlassen - Von wem und wie)<br />
Statt einem Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung, <strong>de</strong>r einen Rollstuhl benutzt, vorzuschreiben, <strong>de</strong>n Ball<br />
über seinen Kopf zu halten und ihn dann fallen zu lassen o<strong>de</strong>r nach oben zu werfen, um so die<br />
gefor<strong>de</strong>rte „Schulterhöhe“ (eines aufrecht stehen<strong>de</strong>n Spielers) zu erreichen, und um eine einheitliche<br />
Regelung zu erzielen, wird folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung von Regel 20-2.a. vorgeschlagen:<br />
Regel 20-2. Fallenlassen und erneutes Fallenlassen<br />
a. Von wem und wie<br />
Ein Ball, <strong>de</strong>r nach <strong>de</strong>n Regeln fallen zu lassen ist, muss vom Spieler selbst fallengelassen<br />
wer<strong>de</strong>n. Der Spieler muss entwe<strong>de</strong>r stehen o<strong>de</strong>r aufrecht sitzen, <strong>de</strong>n Ball mit ausgestrecktem<br />
Arm in Schulterhöhe halten und ihn fallen lassen.Wird <strong>de</strong>r Ball von jemand<br />
an<strong>de</strong>rem o<strong>de</strong>r auf an<strong>de</strong>re Weise fallen gelassen und wird dieser Fehler nicht nach Regel<br />
20-6. berichtigt, so zieht sich <strong>de</strong>r Spieler einen Strafschlag zu.<br />
Regel 20-3. (Hinlegen und Zurücklegen)<br />
Ein Spieler darf zwar eine an<strong>de</strong>re Person ermächtigen, seinen Ball aufzunehmen, doch darf<br />
nach <strong>de</strong>n Regeln nur <strong>de</strong>r Spieler o<strong>de</strong>r sein Partner einen Ball hinlegen. Aufgrund <strong>de</strong>r physischen<br />
Einschränkungen kann es für einen Golfspieler im Rollstuhl schwierig o<strong>de</strong>r unmöglich<br />
sein, einen Ball so hinzulegen wie in Regel 20-3.a. vorgesehen. Die Lösung für dieses Problem<br />
ist nicht ganz unkompliziert. Statt unmittelbar vorzuschlagen, dass eine an<strong>de</strong>re Person vom<br />
183
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Spieler ermächtigt wer<strong>de</strong>n soll, <strong>de</strong>n Ball für ihn hinzulegen o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spieler selbst sein Bestes<br />
versuchen soll, auch wenn das be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>n Ball u. U. ein paar Zentimeter zu werfen, scheint<br />
es vernünftiger zu sein, abzuwarten, ob dieser Sachverhalt tatsächlich ein maßgebliches Problem<br />
darstellt.<br />
Das Zurücklegen <strong>de</strong>s Balls dürfte wohl nur selten Schwierigkeiten verursachen, da Regel<br />
20-3. ein Zurücklegen nicht nur durch <strong>de</strong>n Spieler o<strong>de</strong>r seinen Partner, son<strong>de</strong>rn auch durch die<br />
Person gestattet, die ihn aufgenommen hat.<br />
Regel 22 (Ball behin<strong>de</strong>rt o<strong>de</strong>r unterstützt Spiel)<br />
Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung, die Hilfsmittel verwen<strong>de</strong>n, neigen dazu, ihren Ball auf <strong>de</strong>m Grün<br />
nicht aufzunehmen, um die Gefahr möglicher Schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r Oberfläche <strong>de</strong>s Grüns zu verringern.<br />
Das ist kein so großes Problem wie es scheinen mag, da <strong>de</strong>r Spieler eine an<strong>de</strong>re Person<br />
ermächtigen darf, seinen Ball aufzuheben und zu markieren. Auch die Entwicklung von<br />
Hilfsmitteln, die die Belastung pro Quadratzentimeter Grünoberfläche minimieren, wird dieses<br />
Problem weiter verringern.<br />
Regel 24-2. (Unbewegliche Hemmnisse) und Regel 25-1. (Ungewöhnliche Bo<strong>de</strong>nverhältnisse)<br />
Siehe Ausführungen unter „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r Krücken benötigen“.<br />
Regel 28 (Ball unspielbar)<br />
Zusatzbemerkungen zu dieser Regel fin<strong>de</strong>n Sie im Abschnitt „Golfspieler, die Stöcke o<strong>de</strong>r<br />
Krücken benötigen“.<br />
Offensichtlich ist hier <strong>de</strong>r wichtigste Punkt, wie diese Regel auf Golfspieler, die einen Rollstuhl<br />
benutzen, angewandt wer<strong>de</strong>n soll, wenn sie ihren Ball, <strong>de</strong>r im Bunker liegt, nicht erreichen<br />
können. Derzeit bewegen Golfspieler im Rollstuhl <strong>de</strong>n Ball oft nahe an <strong>de</strong>n Rand <strong>de</strong>s Bunkers<br />
und spielen ihn dann ohne Strafschlag o<strong>de</strong>r lassen <strong>de</strong>n Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers unter Hinzurechnung<br />
eines Strafschlages fallen.<br />
Diese Vorgehensweise schafft das Potential für eine ein<strong>de</strong>utige Ungerechtigkeit. Nehmen wir<br />
<strong>de</strong>n Fall, dass zwei Golfspieler im Rollstuhl gegeneinan<strong>de</strong>r spielen und <strong>de</strong>r Ball bei<strong>de</strong>r Spieler<br />
in einem Bunker liegen bleibt. Ist einer <strong>de</strong>r Bälle spielbar und <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re unspielbar, wer<strong>de</strong>n<br />
bei<strong>de</strong> Spieler gleich behan<strong>de</strong>lt - ein entschie<strong>de</strong>ner Vorteil für <strong>de</strong>n Spieler, <strong>de</strong>ssen Ball unspielbar<br />
war.<br />
Bevor eine Lösung für dieses Problem vorgeschlagen wird, muss eine weitere mögliche Ungerechtigkeit<br />
beachtet wer<strong>de</strong>n. So sind die möglichen Optionen für einen Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />
zu betrachten, wenn er einen Schlag spielt und <strong>de</strong>r Ball in einem Bunker liegen bleibt.<br />
Er kann <strong>de</strong>n Ball spielen, wie er liegt. Erachtet er seinen Ball für unspielbar, muss er unter Hinzurechnung<br />
einer Strafe von einem Schlag:<br />
184
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
a. einen Ball so nahe wie möglich <strong>de</strong>r Stelle spielen, wo <strong>de</strong>r ursprüngliche Ball zuletzt<br />
gespielt wur<strong>de</strong>; o<strong>de</strong>r<br />
b. einen Ball innerhalb zweier Schlägerlängen von <strong>de</strong>r Stelle, wo <strong>de</strong>r Ball lag, nicht näher<br />
zum Loch, fallenlassen; o<strong>de</strong>r<br />
c. einen Ball in beliebiger Entfernung hinter <strong>de</strong>m Punkt fallenlassen, wo <strong>de</strong>r Ball lag,<br />
wobei dieser Punkt auf gera<strong>de</strong>r Linie zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r Stelle, wo <strong>de</strong>r Ball fallengelassen<br />
wird, liegen muss.<br />
Ist <strong>de</strong>r unspielbare Ball in einem Bunker, so darf <strong>de</strong>r Spieler nach a., b. o<strong>de</strong>r c. dieser<br />
Regel verfahren. Verfährt er nach b. o<strong>de</strong>r c., so muss ein Ball in <strong>de</strong>m Bunker fallengelassen<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Der Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung kann daher seinen nächsten Schlag außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers<br />
vornehmen, doch statt einfach einen Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers fallenzulassen, muss er zu<br />
<strong>de</strong>r Stelle zurückkehren, von <strong>de</strong>r er zuletzt gespielt hat. In einigen Fällen kann dies dazu<br />
führen, dass er einen vollständigen Schlag spielen muss, nur um wie<strong>de</strong>r in Höhe <strong>de</strong>s Bunkers<br />
zu liegen - dies entspricht <strong>de</strong>mnach zwei Strafschlägen. Daher führt dieses Problem zu einer<br />
noch größeren Ungerechtigkeit, wenn ein Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung gegen einen Golfspieler<br />
mit Behin<strong>de</strong>rung spielt.<br />
Dem Ziel folgend, es Golfspielern ohne Behin<strong>de</strong>rung und Golfspielern mit Behin<strong>de</strong>rung zu<br />
ermöglichen, auf einer gerechten Basis gegeneinan<strong>de</strong>r zu spielen, wird folgen<strong>de</strong> Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r<br />
Formulierung von Regel 28 empfohlen:<br />
Erachtet ein Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung seinen Ball in einem Bunker für unspielbar,<br />
muss er:<br />
a. Gemäß Regel 28.a., b. o<strong>de</strong>r c. fortfahren; o<strong>de</strong>r<br />
b. Einen zusätzlichen Strafschlag hinzuzählen und <strong>de</strong>n Ball außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers spielen,<br />
wobei die Stelle, an <strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ball lag, direkt zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r Stelle, an<br />
<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Ball fallengelassen wird, liegen muss.<br />
Die obige Formulierung kann zwar eine Grundlage für die Handhabung <strong>de</strong>s Problems darstellen,<br />
das Golfspieler im Rollstuhl bei Bunkern haben, doch wer<strong>de</strong>n erhebliche Probleme in<br />
bezug auf die Vorgabe entstehen, wenn diese endgültig als Lösung anerkannt wird. Die Vorgabenfragen<br />
wer<strong>de</strong>n in einem <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Abschnitte dieser Ausführungen näher behan<strong>de</strong>lt.<br />
12.5 Golfspieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung<br />
Eine Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung scheint unnötig zu sein.<br />
Wenn entschie<strong>de</strong>n wird, nach <strong>de</strong>n Golfregeln zu spielen, sollten diese Spieler auch die Fähigkeiten<br />
haben, <strong>de</strong>n Regeln zu folgen, auch wenn einige von ihnen eventuell spielbegleiten<strong>de</strong><br />
185
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Unterstützung benötigen, um verschie<strong>de</strong>nen o<strong>de</strong>r allen Gesichtspunkten <strong>de</strong>s Spiels, inklusive<br />
<strong>de</strong>r Etikette, Rechnung tragen zu können. In diesem Zusammenhang hätte ein Supervisor, eine<br />
spielbegleiten<strong>de</strong> unterstützen<strong>de</strong> Person, in einigen Fällen eine ähnliche Funktion wie <strong>de</strong>r Coach<br />
eines blin<strong>de</strong>n Golfspielers. In an<strong>de</strong>ren Situationen hätte <strong>de</strong>r Supervisor eher eine beobachten<strong>de</strong><br />
Funktion, in <strong>de</strong>r er einer o<strong>de</strong>r mehreren Gruppe/n von Golfspielern je nach Bedarf hilft. In diesem<br />
Fall wäre er als außenstehen<strong>de</strong>s Organ zu betrachten. Beim Definieren <strong>de</strong>s Status und <strong>de</strong>r<br />
Pflichten eines Supervisors müssen mögliche Konflikte mit <strong>de</strong>n Regeln 6-4. (Caddie) und 8-1.<br />
(Belehrung) beachtet wer<strong>de</strong>n.<br />
Aufgrund <strong>de</strong>r relativ geringen Erfahrung mit Golfspielern mit geistigen Behin<strong>de</strong>rungen kann<br />
<strong>de</strong>rzeit ihren Bedürfnissen in <strong>de</strong>n Golfregeln noch nicht entsprechend Rechnung getragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Da sich inzwischen aber immer mehr Menschen mit geistiger Behin<strong>de</strong>rung für das Golfspiel<br />
entschei<strong>de</strong>n, wird es notwendig sein, sicherzustellen, dass die Regeln auch insoweit<br />
angemessen angepasst wer<strong>de</strong>n, um allen speziellen Anfor<strong>de</strong>rungen gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
12.6 Verschie<strong>de</strong>nes<br />
Golfspieler mit an<strong>de</strong>ren Behin<strong>de</strong>rungen<br />
Es gibt viele Golfspieler, die unter physischen Einschränkungen zu lei<strong>de</strong>n haben, die zu einem<br />
gewissen Grad von Beeinträchtigung führen und erhebliche Auswirkungen auf ihre Fähigkeit,<br />
Golf zu spielen, haben können. Beispiele dafür sind Golfspieler mit bloßen Sehbehin<strong>de</strong>rungen<br />
und Golfspieler, die aufgrund schwerer Arthritis o<strong>de</strong>r fehlen<strong>de</strong>r Finger keinen Schläger halten<br />
können. Für sie gelten die hier genannten Regelän<strong>de</strong>rungen nicht spezifisch. In Fällen, in<br />
<strong>de</strong>nen ein Hilfsgerät - wie etwa eine Stütze o<strong>de</strong>r Greifhilfe - diesen Personen das Spielen<br />
ermöglicht, wird <strong>de</strong>r Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews (R & A) dies überprüfen und<br />
von Fall zu Fall eine Entscheidung darüber fällen, ob die Verwendung eines solchen Hilfsmittels<br />
einen Verstoß gegen Regel 14-3. (Künstliche Hilfsmittel und ungebräuchliche Ausrüstung)<br />
darstellt o<strong>de</strong>r nicht. Je<strong>de</strong>r Spieler kann beim R & A schriftlich eine Regelentscheidung für die<br />
Hilfsgeräte beantragen, die er verwen<strong>de</strong>n möchte.<br />
Etikette - Höflichkeit auf <strong>de</strong>m Platz, Spieltempo<br />
Dieser Abschnitt <strong>de</strong>r Golfregeln lautet:<br />
Im allgemeinen Interesse ist stets ohne Verzug zu spielen.....<br />
Kann ein Spiel seine Position auf <strong>de</strong>m Platz nicht behaupten und bleibt um mehr als ein<br />
volles Loch hinter <strong>de</strong>n vorausgehen<strong>de</strong>n Spielern zurück, so muss es die nachfolgen<strong>de</strong>n<br />
Spieler zum Überholen auffor<strong>de</strong>rn.<br />
Sowohl Golfspieler ohne Behin<strong>de</strong>rung als auch Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung sollten sich nach<br />
besten Kräften bemühen, ihr Spieltempo und ihre Position auf <strong>de</strong>m Platz zu halten. Dieser<br />
Punkt bedarf daher keiner beson<strong>de</strong>ren Aufmerksamkeit.<br />
186
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
Etikette - Schonung <strong>de</strong>s Golfplatzes<br />
Auf <strong>de</strong>m gesamten Golfplatz muss <strong>de</strong>r Spieler dafür sorgen, dass jegliche Schä<strong>de</strong>n durch Spikes,<br />
Rä<strong>de</strong>r o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>re Hilfsgeräte wie<strong>de</strong>r beseitigt wer<strong>de</strong>n. Auf <strong>de</strong>m Grün sollten <strong>de</strong>rartige<br />
Schä<strong>de</strong>n behoben wer<strong>de</strong>n, nach<strong>de</strong>m alle Spieler <strong>de</strong>r Gruppe das Loch been<strong>de</strong>t haben. Bei<br />
bestimmten Wetter- o<strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>nbedingungen kann es Golfspielern mit Behin<strong>de</strong>rung - meist<br />
vorübergehend - untersagt wer<strong>de</strong>n, bestimmte Hilfsgeräte zu benutzen.<br />
Es ist zu hoffen, dass die aktuellen Entwicklungen von Hilfsgeräten dazu führen wer<strong>de</strong>n, die<br />
Beanspruchung <strong>de</strong>s Platzes und <strong>de</strong>r Grasnarbe weiter zu reduzieren. Es könnte auch erfor<strong>de</strong>rlich<br />
sein, die Öffentlichkeit besser über die wirklichen - nicht bloß die wahrgenommenen<br />
- Auswirkungen dieser Geräte auf die Grasnarbe aufzuklären.<br />
Regel 6-7. (Unangemessene Verzögerung)<br />
Die Auslegung und Anwendung dieser beson<strong>de</strong>ren Regel bringt bereits bei Golfspielern ohne<br />
Behin<strong>de</strong>rung erhebliche Schwierigkeiten mit sich. Eine Vorgehensweise vorzuschlagen, wie<br />
diese Regel speziell für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung angewandt wer<strong>de</strong>n soll, ist genauso<br />
schwierig. Natürlich liegt in <strong>de</strong>r Festlegung <strong>de</strong>ssen, was eine unangemessene Verzögerung<br />
darstellt, bereits eine subjektive Einschätzung, was beson<strong>de</strong>re Umsicht <strong>de</strong>r Spielleitung erfor<strong>de</strong>rt.<br />
In diesem Zusammenhang wird bei Golfspielern mit Behin<strong>de</strong>rung eine etwas großzügigere<br />
Auslegung <strong>de</strong>ssen vorgeschlagen, was eine unangemessene Verzögerung darstellt. Letztendlich<br />
muss je<strong>de</strong> Spielleitung selbst entschei<strong>de</strong>n, welche Kriterien sie zum Messen einer<br />
unangemessenen Verzögerung als sinnvoll erachtet, wobei die Schwierigkeit <strong>de</strong>s Golfplatzes,<br />
die Wetterbedingungen und die Platzbeschaffenheit in Betracht zu ziehen sind. Der Spielleitung<br />
eine allgemein gültige konkrete Anleitung an die Hand geben zu wollen, ist wohl unrealistisch.<br />
Vorgaben<br />
Zwar obliegt die Verwaltung und die Vergabe <strong>de</strong>r Vorgaben nicht <strong>de</strong>m R & A, doch zeigen sich<br />
beim Festsetzen von Vorgaben für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung sofort zwei Probleme. Erstens<br />
kann das jeweils anwendbare Vorgabensystem erst dann für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
angepasst wer<strong>de</strong>n, wenn eine Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln vereinbart wur<strong>de</strong>. Regel 28 (Ball<br />
unspielbar) und seine Anwendung auf einen Golfspieler im Rollstuhl, <strong>de</strong>ssen Ball in einem Bunker<br />
liegt, dient als gutes Beispiel. Eine Lösung <strong>de</strong>s mit dieser Regel verbun<strong>de</strong>nen Vorgabenproblems<br />
wird notwendig sein, um z. B. die Diskrepanz zu beseitigen, die auftritt, wenn ein<br />
Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe auf einem Golfplatz mit nur wenigen Bunkern<br />
erlangt, während ein an<strong>de</strong>rer Golfspieler mit <strong>de</strong>r gleichen Behin<strong>de</strong>rung seine Vorgabe auf<br />
einem Golfplatz erlangt, <strong>de</strong>r sehr viele Bunker aufweist.<br />
Das zweite Problem betrifft die Art <strong>de</strong>r Vorgabe, die ein Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung erhalten<br />
soll, wenn die Golfregeln und das entsprechen<strong>de</strong> Vorgabensystem für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
angepasst wur<strong>de</strong>n - soll es eine normale Vorgabe sein, eine provisorische Vorgabe,<br />
eine lokal begrenzte Vorgabe o<strong>de</strong>r eine sonstige Vorgabe? Die Antwort kann je nach Vorgabensystem<br />
verschie<strong>de</strong>n sein und hängt zumin<strong>de</strong>st teilweise davon ab, inwieweit die ange-<br />
187
Abschnitt 12. Anpassung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung<br />
passten Regeln (die von Golfspielern mit Behin<strong>de</strong>rung verwen<strong>de</strong>ten Regeln) von <strong>de</strong>n eigentlichen<br />
Golfregeln abweichen.<br />
Zusammenfassung<br />
Diese Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Golfregeln für Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung ist dazu gedacht, ein Mittel zur<br />
Verfügung zu stellen, mit <strong>de</strong>m Golfspieler mit Behin<strong>de</strong>rung mit Golfspielern ohne Behin<strong>de</strong>rung<br />
o<strong>de</strong>r Golfspielern mit einer an<strong>de</strong>ren Art von Behin<strong>de</strong>rung auf gerechter Basis spielen können.<br />
Es ist zu hoffen, dass alle Probleme zumin<strong>de</strong>st abge<strong>de</strong>ckt sind, doch ist zu erwarten, dass weitere<br />
Analysen und Än<strong>de</strong>rungen notwendig sein wer<strong>de</strong>n, wie es auch bei <strong>de</strong>n Offiziellen Golfregeln<br />
<strong>de</strong>r Fall ist.<br />
188
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Abschnitt 13.<br />
Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen für <strong>de</strong>n<br />
Wettspielbetrieb und die Ausrichtung von Verbandswettspielen<br />
Vorbemerkungen<br />
Bei <strong>de</strong>r Abwicklung eines Verbandswettspiels (DGV/LGV) o<strong>de</strong>r an<strong>de</strong>rer wichtiger Wettspiele ist<br />
<strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s ausgewählten Platzes einer kritischen Würdigung durch Spieler, ggf. auch<br />
Presse und Zuschauern, ausgesetzt. Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung wur<strong>de</strong> entwickelt, um <strong>de</strong>m<br />
gastgeben<strong>de</strong>n Club bei <strong>de</strong>r Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes auf solche Wettspiele behilflich zu sein.<br />
Gleichzeitig wird hiermit eine gewisse Vereinheitlichung <strong>de</strong>r Spielbedingungen bei allen Verbandsturnieren<br />
angestrebt, insoweit diese möglich und sinnvoll erscheint.<br />
Die nachstehen<strong>de</strong> Anleitung bezieht sich auf Golfanlagen, die einen ausreichen<strong>de</strong>n vegetativen<br />
Reifeprozeß vollzogen haben, also im allgemeinen min<strong>de</strong>stens fünf Jahre alt sind und die<br />
nach <strong>de</strong>m DGV-Course-Rating- und Slope-Vorgaben-System bewertet wor<strong>de</strong>n sind.<br />
Der Inhalt dieser Anleitung ist angelehnt an die „Course Preparation Gui<strong>de</strong>lines für Tournaments“<br />
<strong>de</strong>r PGA European Tour, an die „Guidance of Running a Competition“ <strong>de</strong>s Royal and<br />
Ancient Golf Club of St. Andrews, <strong>de</strong>n For<strong>de</strong>rungen <strong>de</strong>r Golfregeln 2000 als auch <strong>de</strong>s USGA<br />
Course Rating Systems.<br />
13.1 Die Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb<br />
Nach <strong>de</strong>n Kriterien <strong>de</strong>s Course Ratings wird je<strong>de</strong>r Golfplatz hinsichtlich seiner effektiven Spiellänge<br />
sowie seiner Spielschwierigkeit unter normalen Bedingungen bewertet.<br />
Wer<strong>de</strong>n im späteren Wettspielbetrieb als auch bei Verbandswettspielen die Länge <strong>de</strong>s Platzes<br />
o<strong>de</strong>r die normale Spielschwierigkeit wesentlich verän<strong>de</strong>rt, so verzerrt dies die Platzbewertung<br />
und somit auch die für <strong>de</strong>n Platz anzuwen<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Vorgaben <strong>de</strong>r teilnehmen<strong>de</strong>n Spieler. Eine<br />
Längenabweichung von 20 m für Herren o<strong>de</strong>r 16 m für Damen wirkt sich beispielsweise mit<br />
0,1 Schlag auf die Längenbewertung aus. Der Vorgabenausschuss <strong>de</strong>s Vereins sollte sich<br />
daher um die Unterstützung durch <strong>de</strong>n Platzausschuss bemühen, um die Längen und die normalen<br />
Spielschwierigkeiten auf einem konstanten Niveau zu halten, und zwar an sieben Tagen<br />
in <strong>de</strong>r Woche. Das Ziel ist es, eine faire und keine trickreiche Herausfor<strong>de</strong>rung zu bieten.<br />
Deshalb sollte je<strong>de</strong>r Club bzw. die Wettspiel- und Platzverantwortlichen stets bemüht sein,<br />
nicht nur die Längen und Spielschwierigkeiten je<strong>de</strong>rzeit bei Wettspielen auf einem konstanten<br />
Niveau zu halten, son<strong>de</strong>rn auch möglichst gleichmäßige und keine extremen Schnitthöhen<br />
aller Spielelemente anzustreben.<br />
Diese o. a. Gesichtspunkte sollten von <strong>de</strong>r Platzpflegemannschaft bei ihren Bemühungen, <strong>de</strong>n<br />
Platz auch für eine Meisterschaft o<strong>de</strong>r Verbandswettspiele optimal vorzubereiten, unbedingt<br />
berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
189
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.1.1 Grüns<br />
Die Qualität <strong>de</strong>r Grüns ist von entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong>r Be<strong>de</strong>utung für das ganze Golfspiel. Feste,<br />
schnelle, ten<strong>de</strong>nziell eher trockene Grüns stellen die höchsten Ansprüche an das Können bei<br />
Annäherungsschlägen und beim Putten. Zu weiche Grüns belohnen nicht <strong>de</strong>n guten Schlag<br />
gegenüber einem weniger guten. Beson<strong>de</strong>rs beim Putten sind weiche Grüns weniger „treu“<br />
als feste Grüns, so dass das Können nicht mehr genügend zur Entfaltung kommen kann.Auch<br />
sind bei weichen Grüns und großer Spielerzahl später starten<strong>de</strong> Spieler gegenüber früh gestarteten<br />
Spielern <strong>de</strong>utlich benachteiligt, weil die Puttoberfläche durch die Trittbelastung oftmals<br />
schon starke Unebenheiten aufweist. Die Grüns sollten neben <strong>de</strong>r Festigkeit auch elastisch<br />
genug sein, dass sie einen sauber ausgeführten Eisenschlag vom Fairway halten, nicht aber<br />
einen fehlerhaften und unkontrollierten Schlag aus <strong>de</strong>m Rough.<br />
13.1.1.1 Bewässerung<br />
Um feste Grüns zu erhalten, sind diese so selten wie irgend vertretbar zu bewässern. Wenn<br />
bewässert wird, sollte allerdings so viel verabreicht wer<strong>de</strong>n, dass die Rasentragschicht vollständig<br />
durchtränkt wird.Wenn <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n nämlich regelmäßig nur oberflächlich durchfeuchtet<br />
wür<strong>de</strong>, wür<strong>de</strong> das Wurzelwachstum allmählich verflachen.<br />
Eine häufige starke Bewässerung in <strong>de</strong>r Absicht, dadurch ein besseres Halten <strong>de</strong>r Grüns zu<br />
erreichen, ist nicht nur aus <strong>de</strong>n o. a. spieltechnischen Grün<strong>de</strong>n unerwünscht, son<strong>de</strong>rn verhin<strong>de</strong>rt<br />
auch die lebenswichtige Ventilation <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns und ist daher unbedingt zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Merke als Faustregel für das Bewässern: so selten wie möglich, aber dann durchdringend. Dies<br />
be<strong>de</strong>utet in <strong>de</strong>r Regel eine Gabe von 20 bis 25 l/m 2, bei manchen Grüns sind die Rasentragschichten<br />
jedoch schon nach 10 bis 15 l gesättigt und nicht weiter aufnahmefähig.<br />
Die Frage, wie häufig solche Mengen einzuregnen sind, hängt von zu vielen Faktoren ab, als<br />
dass sie pauschal beantwortet wer<strong>de</strong>n könnte: von <strong>de</strong>r Drainfähigkeit und Wasserspeicherkapazität<br />
<strong>de</strong>r Rasentragschicht, von Temperatur und Luftfeuchtigkeit, von <strong>de</strong>r Intensität <strong>de</strong>r<br />
Ventilation bei beson<strong>de</strong>rs win<strong>de</strong>xponierten Grüns, von <strong>de</strong>r hauptbestandsbil<strong>de</strong>n<strong>de</strong>n Grassorte<br />
usw. Je<strong>de</strong>r Greenkeeper sollte daher die bo<strong>de</strong>nphysikalischen Eigenschaften „seiner“ Grüns<br />
kennen. Voraussetzung hierfür sind spezifische Analysen <strong>de</strong>r Rasentragschicht durch ein<br />
Prüflabor für Sportplatzbau.<br />
13.1.1.2 Vertikalschnitt<br />
Die Grüns sollten während <strong>de</strong>r Wettspielsaison mehrfach mit einem Vertikalschnitt behan<strong>de</strong>lt<br />
wer<strong>de</strong>n, zuletzt aber eine Woche vor einem wichtigen Wettspiel. Unter Vertikalschnitt versteht<br />
man das oberflächliche Durchschnei<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Vegetations- und Filzschicht bis maximal 1 mm<br />
tief in <strong>de</strong>n Bo<strong>de</strong>n, nicht dagegen das Tiefschlitzen mit Schnei<strong>de</strong>einheiten, die einige cm senkrecht<br />
in die Rasentragschicht eindringen.<br />
Es sollte möglichst jeweils nacheinan<strong>de</strong>r längs und quer vertikutiert wer<strong>de</strong>n. Anschließend<br />
muss gemäht wer<strong>de</strong>n, um das lose Filzmaterial zu beseitigen.<br />
190
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.1.1.3 Aerifizieren<br />
Falls vor einem wichtigen Turnier eine Aerifizierung vorgenommen wer<strong>de</strong>n soll, sollte diese so<br />
rechtzeitig vorher durchgeführt wer<strong>de</strong>n, dass bis zum Turnierbeginn die dabei entstan<strong>de</strong>nen<br />
Löcher vollständig zugewachsen sind. Insbeson<strong>de</strong>re vor Turnieren zu Beginn <strong>de</strong>r Vegetationsperio<strong>de</strong><br />
sollte eine Aerifizierung nach Möglichkeit unterbleiben.<br />
Falls aerifiziert wird, muss anschließend unbedingt Sand aufgebracht und in die Löcher eingeschleppt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.1.4 Topdressing mit Pflegesand<br />
In <strong>de</strong>n letzten 6 Wochen vor Beginn eines wichtigen Turniers sollten die Grüns mehrfach besan<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n, um Unregelmäßigkeiten <strong>de</strong>r Oberfläche einzuebnen und um die Grüns schnell zu<br />
machen. Dabei sollte nach Möglichkeit gewaschener Quarzsand verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Sehr<br />
wichtig ist die richtige Körnung: 0 bis 1 mm. Die empfohlene Menge beträgt 1,0 bis max. 1,5<br />
l/m 2 je Besandungsvorgang, das sind 0,5 bis 0,75 m 3 pro Grün von 500 m 3 Größe.<br />
13.1.1.5 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />
Falls nicht schon vorhan<strong>de</strong>n, sollten spätestens eine Woche vor einem wichtigen Turnier, besser<br />
zwei bis drei Wochen vorher, die Grüns schrittweise auf 3,5 bis 4 mm heruntergeschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n. Dieser Tiefschnitt sollte danach täglich wie<strong>de</strong>rholt wer<strong>de</strong>n, ggf. zweimal nacheinan<strong>de</strong>r,<br />
einmal in Längs- und einmal in Querrichtung, um die gewünschte „Schnelligkeit“ <strong>de</strong>r Grüns für<br />
das Wettspiel zu erzielen. Anzustreben ist eine Stimpmetermessung von min<strong>de</strong>stens 2,40 m.<br />
Grüns mit unregelmäßigem o<strong>de</strong>r verfilztem Graswuchs sollten vor Beginn <strong>de</strong>s ersten Tiefschnitts<br />
mit geeignetem Besen o<strong>de</strong>r einer stählernen Schleppmatte gegen <strong>de</strong>n „Strich“ aufgebürstet<br />
und anschließend sofort geschnitten wer<strong>de</strong>n, bevor sich das Gras wie<strong>de</strong>r legt. Besser<br />
geeignet ist die Verwendung einer Mähmaschine <strong>de</strong>r neuen Gerätegeneration, die unregelmäßig<br />
wachsen<strong>de</strong>s Gras durch eine Zusatzvorrichtung vor <strong>de</strong>n Messerwellen (sog. Groomer)<br />
aufrichtet und dadurch einen noch gleichmäßigeren Schnitt bewirkt.<br />
13.1.1.6 Schnitt am letzten Trainingstag vor einem Wettspiel<br />
Es sollte unbedingt sichergestellt wer<strong>de</strong>n, dass <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>r Grüns am letzten Trainingstag<br />
mit <strong>de</strong>m am ersten Turniertag i<strong>de</strong>ntisch ist.<br />
13.1.1.7 Übungsgrüns<br />
Es versteht sich von selbst, dass die Übungsgrüns dieselben Eigenschaften und Puttqualitäten<br />
aufweisen und genauso gepflegt wer<strong>de</strong>n sollten, insbeson<strong>de</strong>re genauso oft und niedrig<br />
geschnitten wer<strong>de</strong>n, wie die Grüns auf <strong>de</strong>m Platz.<br />
13.1.1.8 Vorsorge gegen Pfützen<br />
Wenn die Möglichkeit besteht, dass sich auf <strong>de</strong>n Grüns nach starkem Regen bzw. Gewittergüssen<br />
Pfützen bil<strong>de</strong>n, die zu Verzögerungen im Spielablauf o<strong>de</strong>r Spielunterbrechung führen<br />
191
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
könnten, sollten generell für Wettspiele sog. „Abzieher“ o<strong>de</strong>r „Walzen/Rollen“ zum Entfernen<br />
<strong>de</strong>s Wassers bereitgehalten wer<strong>de</strong>n. Wichtig: Ein Einsatz dieser Geräte während eines Wettspiels<br />
darf nur auf ausdrückliche Weisung <strong>de</strong>r „Spielleitung“ erfolgen.<br />
13.1.2 Abschläge<br />
13.1.2.1 Zeitweilige Sperre für „wichtige Wettspiele“<br />
Der Teil <strong>de</strong>r Abschläge, <strong>de</strong>r zur Benutzung während <strong>de</strong>s Turniers vorgesehen ist, sollte in <strong>de</strong>n letzten<br />
drei Wochen vor Beginn <strong>de</strong>s Turniers gesperrt wer<strong>de</strong>n und auch für clubinterne Wettspiele<br />
möglichst nicht genutzt wer<strong>de</strong>n. Dies gilt beson<strong>de</strong>rs für Par-3-Löcher mit kleinen Abschlagsflächen.<br />
Ggf. kann die entsprechen<strong>de</strong> Fläche auch noch an <strong>de</strong>n Übungstagen z. B. durch quergespannte<br />
Leinen, Drähte o. ä. vor möglicher Benutzung geschützt wer<strong>de</strong>n. Die Abschlagsflächen<br />
sollten auch von stören<strong>de</strong>n Ästen, Hecken und Ähnlichem freigeschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.2.2 Beseitigung von Unebenheiten<br />
Unebenheiten, insbeson<strong>de</strong>re sog. „Divots“, sollten durch Ausfüllen mit einem stark sandhaltigen<br />
Bo<strong>de</strong>ngemisch, <strong>de</strong>m entsprechen<strong>de</strong>r Rasensamen zugefügt wur<strong>de</strong>, eingeebnet wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.2.3 Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter Flächen<br />
Sofern nach einer Regenperio<strong>de</strong> zur Befestigung <strong>de</strong>s Bo<strong>de</strong>ns erfor<strong>de</strong>rlich, sollte ein gegebenenfalls<br />
mehrfaches kräftiges Absan<strong>de</strong>n (Körnung 0 bis 2 mm) <strong>de</strong>r aufgeweichten Flächen<br />
erfolgen.<br />
13.1.2.4 Die seitlichen und hinteren Begrenzungen<br />
sollten nach Möglichkeit durch Ketten o. ä. abgesperrt wer<strong>de</strong>n, um ein Betreten durch<br />
Zuschauer und Befahren mit Caddie-Wagen zu verhin<strong>de</strong>rn.<br />
13.1.2.5 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />
Die Abschläge sollten mit Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> min<strong>de</strong>stens alle zwei Tage gemäht wer<strong>de</strong>n;<br />
Schnitthöhe: 8 bis 10 mm.<br />
13.1.2.6 Driving Range<br />
Die gleichen vorgenannten Pflegemaßnahmen sollten auch für die Abschläge <strong>de</strong>r Driving<br />
Range angewen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.2.7 Abschlagsmarkierungen<br />
Schon während <strong>de</strong>r Übungsrun<strong>de</strong>n sollten alle Abschlagsmarkierungen von Abschlägen, die<br />
während <strong>de</strong>s Wettspiels nicht genutzt wer<strong>de</strong>n, entfernt wer<strong>de</strong>n, um Spieler nicht zu irritieren.<br />
Auch sollten die Spieler Gelegenheit erhalten, <strong>de</strong>n Platz schon in seiner „Wettspiellänge“ zu<br />
spielen.<br />
192
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.1.3 Fairways<br />
Die „Spielbahnen“ <strong>de</strong>r einzelnen Löcher sollten pflegetechnisch so gestaltet wer<strong>de</strong>n, dass<br />
bei<strong>de</strong> Spielfaktoren „Genauigkeit“ und „Länge“ <strong>de</strong>r Schläge ausreichend berücksichtigt wer<strong>de</strong>n.<br />
So ist z. B. ein 25 m breites Fairway auf einem kurzen Par-4-Loch ausreichend.An einem<br />
langen Par-4-Loch sollte das Fairway aber breiter sein, um <strong>de</strong>r größeren Streuung bei einem<br />
langen Schlag gerecht zu wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.3.1 Vertikutieren<br />
Die Fairways sollten möglichst nicht kurz vor einem wichtigen Wettspiel vertikutiert wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.3.2 Schnittfrequenz und Schnitthöhe<br />
Für <strong>de</strong>n Wettspielbetrieb - vor allem vor Verbandswettspielen - sollte die Schnitthöhe frühzeitig<br />
auf eine sehr niedrige Stufe eingestellt wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r eine Skalpierung <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke<br />
aber vermie<strong>de</strong>n wird. Häufigkeit <strong>de</strong>s Mähens: im Normalfall alle zwei Tage, äußerstenfalls<br />
je<strong>de</strong>n dritten Tag.<br />
Zur Verbesserung <strong>de</strong>r Mähqualität sollte regelmäßig auch quer zur üblichen Richtung gemäht<br />
wer<strong>de</strong>n. Auf ruhige Fahrweise <strong>de</strong>r Mähmaschinen sollte geachtet wer<strong>de</strong>n, damit die Schnittmesser<br />
nicht über die Bo<strong>de</strong>nunebenheiten hinwegspringen und Inseln längeren Grases stehenbleiben.<br />
13.1.4 Semiroughs und Roughs<br />
An <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>r Fairways sollte als Übergang zum eigentlichen Rough jeweils ein etwa 3<br />
bis 5 m breiter Streifen mit einer Graslänge von 5 bis 8 cm geschnitten wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Höhe <strong>de</strong>s Grases im eigentlichen Rough sollte mit <strong>de</strong>m Gra<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abweichung von <strong>de</strong>r<br />
Spielbahn zunehmen, damit einerseits nur geringfügig verzogene Bälle mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
wie<strong>de</strong>rgefun<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n und <strong>de</strong>r Spielbetrieb nicht unnötig aufgehalten wird,<br />
während an<strong>de</strong>rerseits Gelän<strong>de</strong>, in das nur stark verzogene Bälle hineingeraten können, weitgehend<br />
naturbelassen bleiben sollte.<br />
Das Rough sollte genügend Höhe haben, um ein Problem zu bereiten, sollte aber nicht so<br />
schwer sein, dass ein Spieler, <strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m Abschlag im Rough lan<strong>de</strong>t, ein Wedge nehmen<br />
muss, um seinen Ball seitlich auf das Fairway herauszuschlagen. Die Strafe für das Verfehlen<br />
<strong>de</strong>s Fairways sollte „etwa“ einen halben Schlag ausmachen.<br />
13.1.5 Bunker<br />
13.1.5.1 Auffüllen mit frischem Sand<br />
Das Auffüllen <strong>de</strong>r Bunker mit frischem Sand kurz vor einer Meisterschaft o<strong>de</strong>r einem Verbandswettspiel<br />
ist eine weit verbreitete Unsitte, die unbedingt zu unterlassen ist, da sich die<br />
Bälle sonst allzu leicht in <strong>de</strong>n noch lockeren Sand einbohren. Soweit erfor<strong>de</strong>rlich, ist frischer<br />
Sand spätestens zwei Monate vor Beginn <strong>de</strong>r Wettspielperio<strong>de</strong> einzufüllen, damit er sich hin-<br />
193
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
reichend setzen kann. Bei anhalten<strong>de</strong>r Trockenheit muss eine Naßverdichtung durch Beregnen<br />
erfolgen.<br />
13.1.5.2 Vorbeugung vor eingebohrten Bällen<br />
In <strong>de</strong>n geneigten Flächen <strong>de</strong>r Bunker, insbeson<strong>de</strong>re in <strong>de</strong>n hochgezogenen Wän<strong>de</strong>n, ist die<br />
Sandschicht so dünn und verfestigt zu halten, dass einem Eindringen von Bällen bestmöglich<br />
vorgebeugt wird.<br />
13.1.5.3 Schichtstärke und Qualität <strong>de</strong>s San<strong>de</strong>s<br />
Die Sandbe<strong>de</strong>ckung sollte so beschaffen sein, dass auf <strong>de</strong>m Bo<strong>de</strong>n 10 bis 15 cm, auf <strong>de</strong>n<br />
ansteigen<strong>de</strong>n Wän<strong>de</strong>n max. 5 cm Sanddicke vorhan<strong>de</strong>n ist.<br />
Bei <strong>de</strong>m Sand sollte es sich nach Möglichkeit um scharf gewaschenen Sand (Quarzsand, Körnung<br />
0 bis 1 mm) han<strong>de</strong>ln, <strong>de</strong>r von kleben<strong>de</strong>n Verschmutzungen gesäubert ist, bessere Lagen<br />
im Bunker gewährleistet und damit bessere Spielvoraussetzungen bietet.<br />
13.1.5.4 Grasböschungen<br />
In <strong>de</strong>n Böschungen <strong>de</strong>r Bunker wachsen<strong>de</strong>s Gras sollte so kurz wie möglich geschnitten<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.5.5 Harken<br />
Es ist darauf zu achten, dass im o<strong>de</strong>r in unmittelbarer Nähe <strong>de</strong>s Bunkers auch eine Harke<br />
(Rechen) liegt, bei größeren Bunkern zwei bzw. mehr Harken. Es gibt keine Golfregel, die genau<br />
vorschreibt, wo die Harke abzulegen ist. Es wird vom Royal and Ancient Golf Club of St. Andrews<br />
aber empfohlen, die Harke außerhalb <strong>de</strong>s Bunkers möglichst dort abzulegen, wo das<br />
Spiel am wenigsten gestört/beeinflusst wird.<br />
Je<strong>de</strong>r Club sollte eine diesbezügliche Regelung treffen und bekanntmachen.<br />
Harken sollten so beschaffen sein, dass sie keine tiefen o<strong>de</strong>r breiten Rillen ziehen. Harkenstandrohre<br />
o<strong>de</strong>r Ablagestellen neben und in Bunkern sollten vermie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n.<br />
13.1.5.6 Pflege<br />
Die Pflege <strong>de</strong>r Bunker sollte von Hand erfolgen. Bei Verwendung von Maschinen sind eventuelle<br />
Unregelmäßigkeiten von Hand zu nivellieren.<br />
13.1.6 Vorgrüns<br />
Die Vorgrüns sind in einer Breite von ca. 2 bis 3 m um die Grüns herum regelmäßig zu mähen.<br />
Schnitthöhe: 6 bis 12 mm, Häufigkeit: min<strong>de</strong>stens je<strong>de</strong>n zweiten Tag (am besten täglich).<br />
194
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.1.7 Platzkennzeichnung/Aktualisierung von Platzregeln<br />
Obwohl <strong>de</strong>r Platz eigentlich je<strong>de</strong>rzeit richtig gekennzeichnet bzw. „ausgepflockt“ sein und<br />
stets über aktuelle Platzregeln verfügen sollte, ist eine nochmalige sorgfältige Überprüfung <strong>de</strong>r<br />
o. a. Maßnahmen beson<strong>de</strong>rs vor Beginn <strong>de</strong>r Wettspielsaison bzw. wichtiger Wettspiele angebracht.<br />
13.1.7.1 Ausgrenzen<br />
Wird <strong>de</strong>r Grenzverlauf durch weiße Pfähle gekennzeichnet, sollten diese etwa 1 m aus <strong>de</strong>m<br />
Bo<strong>de</strong>n herausragen. Kürzere Pfähle, wie sie z. B. bei Wasserhin<strong>de</strong>rnissen benutzt wer<strong>de</strong>n,<br />
sollte man nicht verwen<strong>de</strong>n. Die Grenzpfähle sollten in aller Regel weithin sichtbar sein. Der<br />
Abstand zwischen zwei Pfählen sollte gering genug sein, um leicht feststellen zu können, ob<br />
ein Ball „Aus“ ist o<strong>de</strong>r nicht.<br />
Büsche, Bäume o. ä. sollten nicht zwischen zwei Grenzpfählen stehen.<br />
Umzäunungen können als Markierung <strong>de</strong>r Platzgrenze dienen. Der obere Teil <strong>de</strong>r Zaunpfähle<br />
sollte ggf. auch mit weißer Farbe gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Unregelmäßig verlaufen<strong>de</strong> Grenzen können auch durch weiße Linien <strong>de</strong>finiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Generell sollten alle Mittel zur Kennzeichnung <strong>de</strong>s „Aus“ in <strong>de</strong>n Platzregeln genannt sein.<br />
13.1.7.2 Grenzen von Wasserhin<strong>de</strong>rnissen<br />
Die Kennzeichnung <strong>de</strong>s Grenzverlaufs von „Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“ und „seitlichen Wasserhin<strong>de</strong>rnissen“<br />
ist mit beson<strong>de</strong>rer Sorgfalt vorzunehmen. Folgen<strong>de</strong> Hilfsmittel sollten verwen<strong>de</strong>t<br />
wer<strong>de</strong>n:<br />
- Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: gelbe Pfähle und/o<strong>de</strong>r gelbe Linien;<br />
- seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse: rote Pfähle und/o<strong>de</strong>r rote Linien.<br />
Vor <strong>de</strong>m Ziehen <strong>de</strong>r Linien bzw. <strong>de</strong>m Stecken <strong>de</strong>r Pfähle ist zu berücksichtigen, dass <strong>de</strong>r Spieler<br />
nach <strong>de</strong>m Droppen eine zumutbare Standposition fin<strong>de</strong>t. Da die einschlägigen Regeln bei<br />
einem Droppen aus einem Wasserhin<strong>de</strong>rnis keine Erleichterung im Falle einer Beeinträchtigung<br />
<strong>de</strong>s Stan<strong>de</strong>s vorsehen, sollte die Grenze in einem Abstand verlaufen, <strong>de</strong>r eine zumutbare<br />
Standposition ermöglicht, falls <strong>de</strong>r Ball in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>r Hin<strong>de</strong>rnisgrenze zu liegen kommt.Wasser<br />
bei sog. Inselgrüns sollte grünseitig mit roten Pfählen/Linien gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n. Für<br />
Regelsituationen, wo man die „Zwei-Schläger-Option“ zum Droppen z. B. bei „seitlichem Wasser“<br />
nicht herstellen kann und für Teile <strong>de</strong>s Hin<strong>de</strong>rnisses, wo nur näher zum Loch gedroppt<br />
wer<strong>de</strong>n könnte, sollten ggf. sog. „Dropping-Zonen“ eingerichtet und in <strong>de</strong>r Platzregel<br />
bekanntgemacht wer<strong>de</strong>n.<br />
Die oftmals festgestellte Unsitte, „wasserloses“ Rough o<strong>de</strong>r unzugängliche Platzbereiche zum<br />
„Wasserhin<strong>de</strong>rnis“ zu erklären, ist regelwidrig.<br />
195
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Dagegen ist es zweckmäßig, unmittelbar an Wasserhin<strong>de</strong>rnisse angrenzen<strong>de</strong> Büsche o<strong>de</strong>r<br />
Dickicht bei <strong>de</strong>r Kennzeichnung mit ins Hin<strong>de</strong>rnis einzubeziehen, weil oftmals nur so die<br />
„berechtigten Anzeichen für „Ball im Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r nicht“ festgestellt wer<strong>de</strong>n können.<br />
13.1.7.3 Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung<br />
Der wesentliche Grund zur Definition von Flächen als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ besteht darin,<br />
Erleichterung von einer schlechten Lage zu gewähren, die sich nach einem guten Schlag ergeben<br />
könnte. Es ist nicht beabsichtigt, dass die Folgen eines schlechten Schlages mit Hilfe einer<br />
solchen Erleichterung gemil<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Markierung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ sollte daher auf solche Flächen beschränkt wer<strong>de</strong>n,<br />
die sich vernünftigerweise „im Spiel“ befin<strong>de</strong>n. Im Allgemeinen sind das die Fairways und<br />
die Umgebung <strong>de</strong>r Grüns, außer<strong>de</strong>m eventuell Wagenspuren, Furchen u. ä. in <strong>de</strong>r Nähe <strong>de</strong>s<br />
Fairway-Ran<strong>de</strong>s, die zu einer unspielbaren Lage führen könnten. Die Kennzeichnung soll in<br />
geeigneter Weise erfolgen, z. B. durch blaue Pfähle o<strong>de</strong>r eine durchgezogene Umrandung mit<br />
vorzugsweise weißer Farbe. Kleinere Flächen sollten eher mit Sprühfarbe, größere mit kleinen<br />
Pfählen gekennzeichnet wer<strong>de</strong>n.<br />
Gemäß Erklärungen zu Regel 25 gelten „zur Beseitigung angehäuftes Material“ und „von<br />
Platzpflegern gemachte Löcher“ auch ohne beson<strong>de</strong>re Kennzeichnung als „Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“.<br />
Da das Vorliegen solcher Tatbestän<strong>de</strong> (vor allem <strong>de</strong>s ersten) nicht immer ohne<br />
weiteres für je<strong>de</strong>n ein<strong>de</strong>utig erkennbar ist, sollte in allen Zweifelsfällen eine Kennzeichnung als<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ vorgenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Mit <strong>de</strong>r Bezeichnung „von Platzpflegern gemachte Löcher“ ist gewöhnlich Bo<strong>de</strong>n gemeint, <strong>de</strong>r<br />
im Zusammenhang mit Platzpflegemaßnahmen (z. B. Beseitigung von Baumstümpfen,Aushub<br />
von Gräben zur Verlegung von Bewässerungs- o<strong>de</strong>r Drainageleitungen) vorübergehend aufgegraben<br />
wur<strong>de</strong>. Die Reifenspuren eines Traktors sind dagegen keine „von Platzpflegern<br />
gemachte Löcher“, aber die Spielleitung ist gleichwohl berechtigt, solche Traktorspuren zu<br />
„Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung“ zu erklären. Ob und inwieweit sich dies empfiehlt, hängt wie<strong>de</strong>rum<br />
davon ab, ob sich die Traktorspuren „im Spiel“ befin<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r nicht (s. o.).<br />
Gibt es Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz (z. B. Neueinsaaten, Flächen mit jungen Anpflanzungen<br />
o<strong>de</strong>r „Wintergrüns“) von <strong>de</strong>nen nicht gespielt wer<strong>de</strong>n soll, sind diese ebenfalls als „Bo<strong>de</strong>n in<br />
Ausbesserung“ zu kennzeichnen. Zusätzlich muss aber in <strong>de</strong>n Platzregeln <strong>de</strong>r Wortlaut aufgenommen<br />
wer<strong>de</strong>n, dass von folgen<strong>de</strong>n Flächen (sind genau zu bezeichnen) „nicht gespielt<br />
wer<strong>de</strong>n darf“. Geschieht dies nicht, hätte <strong>de</strong>r Spieler selbst das Wahlrecht, Erleichterung<br />
außerhalb <strong>de</strong>r Fläche zu nehmen o<strong>de</strong>r aber von <strong>de</strong>r Fläche zu spielen.<br />
13.1.7.4 Geschützte Biotope<br />
Ist ein Golfverein/eine Spielleitung genötigt, das Spielen in einem unter Landschaftsschutz stehen<strong>de</strong>n<br />
Raum auf <strong>de</strong>m Platz zu unterbin<strong>de</strong>n, so muss sie das Erleichterungsverfahren durch<br />
Platzregel klarstellen.<br />
196
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Unter Landschaftsschutz steht ein Raum, wenn die zuständige Behör<strong>de</strong> zum Zweck <strong>de</strong>s Landschaftsschutzes<br />
durch rechtsverbindliche Auflage angeordnet hat, dass er nicht betreten<br />
und/o<strong>de</strong>r dass darin nicht gespielt wer<strong>de</strong>n darf (ein Club darf dies selbst also nicht!).<br />
Solche Landschaftsteile dürfen nach Ermessen <strong>de</strong>r Spielleitung als Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung,<br />
Wasserhin<strong>de</strong>rnis, seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis o<strong>de</strong>r Aus bezeichnet wer<strong>de</strong>n.Voraussetzung <strong>de</strong>r<br />
Bezeichnung als Wasserhin<strong>de</strong>rnis bzw. seitliches Wasserhin<strong>de</strong>rnis ist dabei, dass es sich<br />
tatsächlich um Wasserhin<strong>de</strong>rnisse gemäß Erklärungen han<strong>de</strong>lt.<br />
Die Kennzeichnung <strong>de</strong>r „geschützten Biotope“ soll so erfolgen, dass die jeweiligen Pfähle<br />
(weiß, rot, gelb, blau) mit einer grünen Spitze/Kopf versehen wer<strong>de</strong>n.<br />
So lässt sich klar erkennen, dass es sich bei <strong>de</strong>r betreffen<strong>de</strong>n Fläche zusätzlich um ein<br />
„geschütztes Biotop“ han<strong>de</strong>lt, bei <strong>de</strong>m zusätzliche Auflagen (wie z. B. Betretungsverbot) gelten.<br />
Wichtig: Der Verstoß gegen das „Betretungsverbot“ einer Behör<strong>de</strong> kann nicht nach <strong>de</strong>n Golfregeln/Platzregeln<br />
geahn<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, son<strong>de</strong>rn nur ggf. nach <strong>de</strong>r Clubsatzung, wenn die entsprechen<strong>de</strong>n<br />
Maßnahmen auch in <strong>de</strong>r Satzung vorgesehen sind (z. B. „Spielsperre“).<br />
13.1.7.5 Entfernungsmarkierungen<br />
Es ist sinnvoll, auf <strong>de</strong>n Fairways bzw. am Ran<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Bahnen Entfernungsmarkierungen zum<br />
„Grünanfang“ anzubringen. Hierdurch wird das Spiel - vor allem guter Spieler - wesentlich<br />
beschleunigt. Die Ausgabe von sog. „Pin-Positions“ (Meterangaben für Position <strong>de</strong>r Fahne auf<br />
<strong>de</strong>m Grün) an die Spieler macht auch nur dann einen Sinn, wenn die Spieler während <strong>de</strong>s<br />
Spiels die Entfernung ihres Balles zum Grünanfang auch exakt und ohne Zeitverzug ermitteln<br />
können. Wer<strong>de</strong>n Entfernungsmarkierungen angebracht (kein Muss), so sind aber die Regelungen<br />
<strong>de</strong>s Deutschen Golf Verban<strong>de</strong>s e. V. (vgl. Ziffer 3.2.1.4.) einzuhalten. Diese sehen vor,<br />
dass an Par-4- und Par-5-Löchern in einer Entfernung von 100 m, 150 m, bei Par-5-Löchern<br />
auch 200 m vom Grünanfang entwe<strong>de</strong>r farbige Entfernungspunkte im Fairway o<strong>de</strong>r Pfosten/<br />
Pfähle mit Ringen am Rand <strong>de</strong>r Bahn (Semirough/Rough) gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
100 m = weißer Punkt und/o<strong>de</strong>r Pfosten mit einem Ring,<br />
150 m = roter Punkt und/o<strong>de</strong>r Pfosten mit zwei Ringen,<br />
200 m (nur Par 5) = gelber Punkt und/o<strong>de</strong>r Pfosten mit drei Ringen.<br />
Es empfiehlt sich, die jeweils gewählte Regelung bzgl. Entfernungsmarkierungen auch<br />
auf <strong>de</strong>n Clubzählkarten unter Hinweisen bekanntzumachen.<br />
13.2 Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r Wettspieltage<br />
13.2.1 Grüns<br />
Täglicher Tiefschnitt vor Startbeginn auf möglichst 3,5 bis max. 4 mm. Es sollte eine Min<strong>de</strong>stgeschwindigkeit<br />
gewährleistet wer<strong>de</strong>n, bei <strong>de</strong>r Bälle, die von einem sog. Stimpmeter losgelassen<br />
wer<strong>de</strong>n, auf einem ebenen Grünabschnitt eine Strecke von min<strong>de</strong>stens 8 Fuß<br />
(ca. 2,40 m) zurücklegen.<br />
197
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Um dies zu erreichen, sollten die Grüns ggf. zweimal geschnitten wer<strong>de</strong>n, und zwar entwe<strong>de</strong>r<br />
nacheinan<strong>de</strong>r in Längs- und Querrichtung o<strong>de</strong>r einmal vor und einmal nach <strong>de</strong>r Turnierrun<strong>de</strong>.<br />
Sollte Tau auf <strong>de</strong>n Grüns liegen, so sollte er vor <strong>de</strong>m Grünschnei<strong>de</strong>n mit einer speziellen Rute,<br />
einem Seil o<strong>de</strong>r einem Schlauch abgewe<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n.<br />
Sollten die Grüns am frühen Morgen noch von leichtem Frost o<strong>de</strong>r Reif befallen sein, sollte<br />
nicht gemäht wer<strong>de</strong>n. Die Rasenpflanzen könnten sonst leicht brechen und für längere Zeit<br />
Schä<strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>n Grüns verursachen. Leichtes Beregnen kann das Ab- bzw.Auftauen <strong>de</strong>r Grüns<br />
beschleunigen.<br />
13.2.2 Abschläge<br />
Täglicher Schnitt auf möglichst 8 bis 10 mm.<br />
Außer <strong>de</strong>n am jeweiligen Tage benutzten Abschlagsmarkierungen sind alle an<strong>de</strong>ren zu entfernen.<br />
13.2.3 Fairways<br />
Sofern es die Bo<strong>de</strong>n- und Witterungsbedingungen zulassen, täglicher Schnitt auf eine sehr<br />
niedrige Schnitthöhe, möglichst ca. 12 bis 15 mm und vorzugsweise am späten Nachmittag,<br />
wenn das Gras trocken ist.<br />
13.2.4 Vorgrüns<br />
Täglicher Schnitt vor Startbeginn auf ca. 6 bis 12 mm.<br />
13.2.5 Bunker<br />
Tägliche Bunkerpflege vor <strong>de</strong>m Start; möglichst von Hand mit Harke.<br />
13.3 Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />
13.3.1 Allgemeines<br />
Die Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen sollte so ausgeglichen erfolgen, dass die effektive<br />
Spiellänge <strong>de</strong>s Platzes von Tag zu Tag in etwa gleich bleibt. Anpassungen dürfen erfolgen,<br />
um Wetter- und Bo<strong>de</strong>nbedingungen Rechnung zu tragen.<br />
Seitlich auf je<strong>de</strong>m Abschlag ist eine permanente Längenmarkierung, <strong>de</strong>r sog. Messpunkt,<br />
angebracht.Von diesem Punkt aus wur<strong>de</strong> das Loch vermessen. Normalerweise liegt <strong>de</strong>r Messpunkt<br />
in <strong>de</strong>r Mitte <strong>de</strong>s Bereichs, <strong>de</strong>r als Zählspielabschlag benutzt wird.<br />
In <strong>de</strong>n Golfregeln (Regel 11) wird <strong>de</strong>r Abschlag <strong>de</strong>finiert als ein rechteckiger Bereich, <strong>de</strong>r min<strong>de</strong>stens<br />
zwei Schlägerlängen Tiefe aufweist und <strong>de</strong>ssen Front und Seiten durch die Außenbegrenzungen<br />
von zwei Markierungen begrenzt sind. Auf Grund dieser Definition müssen die<br />
198
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Abschlagsmarkierungen immer min<strong>de</strong>stens zwei Schlägerlängen vor <strong>de</strong>m hinteren Rand <strong>de</strong>s<br />
Abschlagbereichs liegen.<br />
In <strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong>n Skizze wird die gesamte Fläche <strong>de</strong>s üblichen Abschlags dargestellt, wobei die<br />
breite Linie in <strong>de</strong>r Mitte die Stelle <strong>de</strong>r permanenten Vermarkung, von <strong>de</strong>r aus das Loch vermessen<br />
wur<strong>de</strong> (Messpunkt) anzeigt.<br />
13.3.2 Das Ausgleichen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen wird folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
durchgeführt:<br />
13.3.2.1 Normale Bedingungen<br />
Auf ungera<strong>de</strong>n Löchern wer<strong>de</strong>n die Abschlagsmarkierungen in <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Hälfte (A, B o<strong>de</strong>r<br />
C) gesetzt; auf gera<strong>de</strong>n Löchern in <strong>de</strong>r hinteren Hälfte, und zwar in <strong>de</strong>n Bereichen <strong>de</strong>rselben<br />
Buchstaben.Wenn die Lage <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n soll, sind die ungera<strong>de</strong>n<br />
Lochmarkierungen in <strong>de</strong>n hinteren Hälften zu setzen und die gera<strong>de</strong>n Lochmarkierungen<br />
in <strong>de</strong>n vor<strong>de</strong>ren Hälften. Mit an<strong>de</strong>ren Worten: Zwischen <strong>de</strong>n Hälften abwechseln und unter<br />
<strong>de</strong>n Buchstabenflächen rotieren, wobei zur selben Zeit immer Flächen mit <strong>de</strong>nselben Buchstaben<br />
benutzt wer<strong>de</strong>n, mit Ausnahme bei folgen<strong>de</strong>n Bedingungen:<br />
13.3.2.2 Abnormale Bedingungen<br />
Für einen „schnellen“ Platz sollten in <strong>de</strong>n jeweiligen Hälften die hinteren Flächen und für einen<br />
„langsamen“ Platz die vor<strong>de</strong>ren Flächen benutzt wer<strong>de</strong>n. Ist <strong>de</strong>r Platz beispielsweise wegen<br />
großer Trockenheit beson<strong>de</strong>rs hart und schnell, sollten die Markierungen in <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Hälfte<br />
in A und die Markierungen in <strong>de</strong>r hinteren Hälfte in C gesetzt wer<strong>de</strong>n. Ist <strong>de</strong>r Platz jedoch weich<br />
und langsam, sollten die Markierungen in <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren Hälfte in C und die Markierungen in <strong>de</strong>r<br />
hinteren Hälfte in A gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Unter extremen Bedingungen dürfen alle Markierungen in <strong>de</strong>r hinteren o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r vor<strong>de</strong>ren<br />
Hälfte aller Abschläge platziert wer<strong>de</strong>n, je nach<strong>de</strong>m, was bei <strong>de</strong>m Versuch, die normale Spiellänge<br />
sicherzustellen, als notwendig erachtet wird.<br />
Die vorgenannte Empfehlung sollte für je<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Abschlagsflächen befolgt wer<strong>de</strong>n.<br />
199
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.3.2.3 Ausrichten <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />
Beim Setzen <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen sollte beachtet wer<strong>de</strong>n, dass die durch sie gebil<strong>de</strong>te<br />
Abschlagslinie stets rechtwinklig zur gedachten Spiellinie liegt.<br />
Bei normalen Bo<strong>de</strong>n- und Witterungsbedingungen sollten die zwei Markierungen in einem<br />
Abstand von ca. 6 m stehen; bei schlechten Bedingungen und großer Spielerzahl ggf. etwas<br />
weiter auseinan<strong>de</strong>r.<br />
13.4 Fahnenpositionen<br />
Viele Faktoren spielen bei <strong>de</strong>r Auswahl guter Fahnenpositionen eine Rolle, wobei es jedoch das<br />
übergeordnete Ziel sein sollte, einen guten Schlag zu belohnen und einen schlechten zu<br />
bestrafen. Achten Sie bitte nach Möglichkeit auf die Einhaltung aller nachstehend genannten<br />
Gesichtspunkte:<br />
13.4.1 Berücksichtigen Sie das Design <strong>de</strong>s Loches, so wie es <strong>de</strong>r Architekt spielen lassen<br />
wollte. Entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Be<strong>de</strong>utung kommt dabei <strong>de</strong>r Länge <strong>de</strong>s Schlages zum Grün zu,<br />
sowie <strong>de</strong>r Frage, wie dieser Schlag durch die voraussichtlichen Wetterbedingungen (Wind,<br />
Regen) und durch <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Grüns („hält“ es o<strong>de</strong>r nicht?) beeinflusst wird. In diesem<br />
Zusammenhang empfiehlt es sich, eine Wettervorhersage <strong>de</strong>s örtlichen meteorologischen<br />
Instituts einzuholen.Wenn Regen wahrscheinlich ist, sollten die Löcher nicht an Stellen gesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n, wo sich Wasser sammeln könnte.<br />
13.4.2 Es muss soviel Raum zwischen <strong>de</strong>m Loch und <strong>de</strong>r Vor<strong>de</strong>rkante <strong>de</strong>s Grüns und <strong>de</strong>r<br />
seitlichen Grünkante bleiben, wie es <strong>de</strong>m gefor<strong>de</strong>rten Schlag entspricht. Wenn das Loch z. B.<br />
einen Schlag mit einem langen Eisen o<strong>de</strong>r einem Holz zum Grün verlangt, sollte das Loch tiefer<br />
im Grün und mit mehr Seitenabstand gesteckt wer<strong>de</strong>n, als wenn lediglich ein kurzer Eiseno<strong>de</strong>r<br />
Annäherungsschlag verlangt wür<strong>de</strong>.<br />
Auf alle Fälle wird empfohlen, das Loch min<strong>de</strong>stens 4 m von je<strong>de</strong>r Kante <strong>de</strong>s Grüns entfernt<br />
zu stecken.Wenn ein Bunker o<strong>de</strong>r Wasserhin<strong>de</strong>rnis dicht an die Kante angrenzt o<strong>de</strong>r wenn die<br />
Grünoberfläche von <strong>de</strong>r Kante zur Grünmitte hin abfällt, sollte <strong>de</strong>r Abstand größer sein, insbeson<strong>de</strong>re<br />
wenn <strong>de</strong>r Schlag länger ist als ein Pitch. Wenn das Grün zum Vorgrün hin stark<br />
abschüssig ist, ist <strong>de</strong>r 4-m-Abstand vom Beginn <strong>de</strong>s Gefälles an einzuhalten.<br />
Es sollte berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, dass man im Falle eines verhältnismäßig guten Schlages, <strong>de</strong>r<br />
das Grün nur knapp verfehlt, eine faire Chance für einen „Recovery Shot“ haben sollte.An<strong>de</strong>rerseits<br />
ist die Strafe im Falle <strong>de</strong>s Mißlingens von je<strong>de</strong>m Spieler bei seiner Entscheidung, ob<br />
er die jeweilige Fahnenposition angreifen will o<strong>de</strong>r nicht, vorher ins Kalkül zu ziehen. Die<br />
Zumutbarkeit einer Fahnenposition wird letztlich wesentlich vom allgemeinen Leistungsstandard<br />
<strong>de</strong>r Teilnehmer abhängen.<br />
13.4.3 In einem Umkreis von 60 bis 90 cm um das Loch herum sollte die Oberfläche <strong>de</strong>s<br />
Grüns weitestgehend eben sein. Auf keinen Fall ist ein Loch weniger als 3 m von einem steilen<br />
Hang, einer Welle, einer Stufe o<strong>de</strong>r einem Grat entfernt zu stecken. Falls es das Profil <strong>de</strong>s<br />
200
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
Grüns unvermeidlich macht, das Loch in eine Hanglage zu platzieren, ist das Loch vertikal zu<br />
stechen, nicht parallel zum Hang. Ein Spieler, <strong>de</strong>r von oberhalb <strong>de</strong>s Loches puttet, sollte in <strong>de</strong>r<br />
Lage sein, <strong>de</strong>n Ball in unmittelbarer Lochnähe zum Halten zu bringen.<br />
13.4.4 Beachten Sie <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Rasen<strong>de</strong>cke in <strong>de</strong>r Umgebung <strong>de</strong>r vorgesehenen<br />
Lochposition! Vermei<strong>de</strong>n Sie die Nähe ehemaliger Lochpfropfen, die noch nicht vollständig verheilt<br />
sind, o<strong>de</strong>r sonstiger schadhafter Rasenstellen.<br />
13.4.5 Über die Gesamtrun<strong>de</strong> verteilt sollte eine ausgewogene Auswahl an Lochpositionen<br />
bezüglich links, rechts, Mitte, vorn und hinten vorgenommen wer<strong>de</strong>n.Achten Sie z. B. darauf,<br />
dass Sie nicht zu viele Positionen auf <strong>de</strong>r linken (o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r rechten) Grünseite vornehmen,<br />
die einen Draw (bzw. Fa<strong>de</strong>) begünstigen wür<strong>de</strong>n und dass eine gleichmäßige Verteilung auf<br />
erste neun Löcher und letzte neun Löcher erfolgt.<br />
13.4.6 Bei einem mehrtägigen Turnier sollte <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgrad <strong>de</strong>s Platzes von<br />
einem Tag zum an<strong>de</strong>ren nicht nennenswert verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n. Der Platz sollte nicht von Run<strong>de</strong><br />
zu Run<strong>de</strong> wesentlich schwieriger gemacht wer<strong>de</strong>n - Ausgeglichenheit ist das Ziel. Eine geeignete<br />
Form täglicher Ausgewogenheit ist z. B. die Auswahl von je sechs schweren, sechs mäßig<br />
schweren und sechs relativ einfachen Fahnenpositionen. Extrem schwere, unfaire Positionen<br />
sind in je<strong>de</strong>m Fall zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
Bei einer Meisterschaft (z. B. über 72 Löcher) sollten die besten vier Fahnenpositionen je<strong>de</strong>s<br />
Grüns schon einige Zeit vor <strong>de</strong>m Wettspiel ausgesucht und nach Schwierigkeit von eins bis vier<br />
in eine Skizze eingetragen wer<strong>de</strong>n. Dies erleichtert dann die Auswahl für die vier Run<strong>de</strong>n bzgl.<br />
Ausgewogenheit.<br />
13.4.7 Während <strong>de</strong>r Übungstage vor einem Turnier sollten die Löcher nach Möglichkeit<br />
an Stellen platziert wer<strong>de</strong>n, die während <strong>de</strong>s Turniers nicht benutzt wer<strong>de</strong>n. Bei großer Feuchtigkeit<br />
sollten die Löcher für die Übungsrun<strong>de</strong> möglichst an <strong>de</strong>n Rän<strong>de</strong>rn gesetzt wer<strong>de</strong>n, um<br />
an<strong>de</strong>re Teile <strong>de</strong>s Grüns stärker zu schonen (Schä<strong>de</strong>n durch hohe Trittbelastung).<br />
13.4.8 Im Lochspiel darf die Lochposition, falls erfor<strong>de</strong>rlich, während <strong>de</strong>r Run<strong>de</strong> geän<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n, vorausgesetzt, dass alle Spieler eines bestimmten Matchs dasselbe Loch anspielen.<br />
Im Zählspiel verlangt Regel 33-2b, dass alle Bewerber während <strong>de</strong>rselben Run<strong>de</strong> alle Löcher<br />
in <strong>de</strong>nselben Positionen spielen. Ausnahme: z. B. wegen großer Teilnehmerzahl geht eine<br />
Run<strong>de</strong> über mehr als einen Tag. Dann kann das Loch am zweiten Tag in einer neuen Position<br />
stehen.<br />
Bei einem Spiel über 36 Löcher an einem Tag wird man ggf. für die zweite Run<strong>de</strong> die Lochpositionen<br />
versetzen. In diesem Falle sollten alle Spieler vor Beginn <strong>de</strong>r zweiten Run<strong>de</strong> hierüber<br />
informiert wer<strong>de</strong>n.<br />
201
Abschnitt 13. Anleitung zur Vorbereitung und Pflege von Golfplätzen<br />
13.4.9 Der Greenkeeper, <strong>de</strong>r die Löcher sticht, sollte darauf achten, dass die Golfregeln<br />
eingehalten wer<strong>de</strong>n, insbeson<strong>de</strong>re, dass <strong>de</strong>r Locheinsatz in seinem äußeren Durchmesser<br />
nicht mehr als 10,8 cm mißt, und dass <strong>de</strong>r Einsatz nach Möglichkeit min<strong>de</strong>stens 2,5 cm unter<br />
die Grünoberfläche eingelassen wird. Sobald <strong>de</strong>r Einsatz hineingesteckt wur<strong>de</strong>, sollte <strong>de</strong>r<br />
Greenkeeper ein Brett o<strong>de</strong>r einen ähnlichen flachen Gegenstand über das Loch und seine<br />
Umgebung legen und dann fest mit seinen Füßen hinunterdrücken. Dies festigt die Lochkanten<br />
und beseitigt einen eventuellen Lochkegel (das leicht hochgezogene Profil <strong>de</strong>r Umgebung<br />
<strong>de</strong>s Loches, das beim Herausziehen <strong>de</strong>s Locheisens entstehen kann). Evtl. sollte die Lochkante<br />
manuell nachbearbeitet wer<strong>de</strong>n.<br />
Große Sorgfalt sollte auf die Instandsetzung <strong>de</strong>s alten Lochpfropfens verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n, wobei<br />
vor allem auf eine einheitliche Höhe mit <strong>de</strong>m umgeben<strong>de</strong>n Grün zu achten sein wird, um eine<br />
leichte Vertiefung o<strong>de</strong>r Erhöhung (Gefahr <strong>de</strong>r Skalpierung) zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
13.4.10 Die Positionen <strong>de</strong>r Löcher auf <strong>de</strong>n Grüns sollten auf maßstabgetreuen Skizzen eingezeichnet<br />
o<strong>de</strong>r in ein Schema eingetragen und unter Angabe <strong>de</strong>s Abstan<strong>de</strong>s in Metern vom<br />
vor<strong>de</strong>ren und seitlichen Grünrand vor <strong>de</strong>m Start an die Wettspielteilnehmer verteilt wer<strong>de</strong>n<br />
(sog. Blätter „Pin-Positions“ o<strong>de</strong>r „Fahnenpositionen“).<br />
202
Abschnitt 14.<br />
Verschie<strong>de</strong>nes<br />
Abschnitt 14. Verschie<strong>de</strong>nes<br />
14.1 Altersklassen<br />
Soweit aus Wettspielbedingungen/Ausschreibungen keine an<strong>de</strong>ren Altersklassen hervorgehen,<br />
empfiehlt <strong>de</strong>r DGV folgen<strong>de</strong> Einteilung:<br />
14.1.1 Jugendliche<br />
Als Jugendliche gelten Spielerinnen und Spieler, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs noch nicht<br />
18 Jahre alt waren.<br />
14.1.2 Juniorinnen, Junioren<br />
Als Juniorinnen bzw. Junioren gelten Spielerinnen und Spieler, die am 1. Januar <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs<br />
noch nicht 21 Jahre alt waren.<br />
14.1.3 Seniorinnen, Senioren<br />
Stichtag für <strong>de</strong>n Beginn <strong>de</strong>s Seniorinnen- bzw. Seniorenalters ist <strong>de</strong>r Beginn <strong>de</strong>s Kalen<strong>de</strong>rjahrs,<br />
in <strong>de</strong>m Damen das 50. und Herren das 55. Lebensjahr vollen<strong>de</strong>n.<br />
14.2 As (Hole-in-one)<br />
Die Begriffe „As“ bzw. „Hole-in-one“ sind nicht <strong>de</strong>finiert. Unbescha<strong>de</strong>t <strong>de</strong>r Bestimmungsfreiheit<br />
von Veranstaltern und Sponsoren bei <strong>de</strong>r Aussetzung zulässiger Preise sollte jedoch auf Ehrentafeln<br />
von DGV-Mitgliedsvereinen ein As (Hole-in-one) nur verzeichnet wer<strong>de</strong>n, wenn es in einem<br />
offiziellen Wettspiel vom Abschlag zum Grün <strong>de</strong>s vermessenen Lochs erzielt wor<strong>de</strong>n ist.<br />
In Zusammenhang mit <strong>de</strong>r Aussetzung von Preisen für ein Hole-in-one ist insbeson<strong>de</strong>re auf die<br />
einschlägigen Bestimmungen <strong>de</strong>s Amateurstatuts hinzuweisen. Danach darf ein Preis für ein As<br />
<strong>de</strong>n Wert von DM 900 (Euro 460) nicht übersteigen. Ein solcher Preis darf allerdings neben einem<br />
sonstigen in einem Wettbewerb erzielten Preis im Wert von DM 900 zusätzlich angenommen wer<strong>de</strong>n.<br />
Spieler, die einen Hole-in-one-Preis annehmen, <strong>de</strong>ssen Wert oberhalb <strong>de</strong>r genannten Grenze<br />
liegt, laufen Gefahr, ihren Amateurstatus zu verlieren. Einzelheiten regelt das Amateurstatut.<br />
14.3 Platzrekord<br />
Der Begriff „Platzrekord“ ist ebenfalls nicht <strong>de</strong>finiert, jedoch wird allgemein darunter verstan<strong>de</strong>n,<br />
dass nur Wettspielergebnisse in Zählwettspielen von vermessenen Abschlägen (ggf.<br />
hinteren Abschlägen) mit Löchern auf vermessenen Grüns gewertet wer<strong>de</strong>n.<br />
14.4 Regelanfragen/Anfragen zum DGV-Vorgabensystem<br />
War nicht nach <strong>de</strong>n Golfregeln gespielt wor<strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r fand das Spiel nicht auf Grundlage <strong>de</strong>s DGV-<br />
Vorgabensystems statt, trifft <strong>de</strong>r Deutsche Golf Verband e.V. keine Entscheidung.Ansonsten gilt:<br />
203
Abschnitt 14. Verschie<strong>de</strong>nes<br />
Regelanfragen:<br />
14.4.1 Der Regelausschuss ist das Entscheidungsgremium bei Regelanfragen (Golfregeln/Platzregeln),<br />
das dann eingeschaltet wird, wenn keine Entscheidung vor Ort durch die<br />
zuständige Spielleitung möglich ist o<strong>de</strong>r wenn im nachhinein Streitigkeiten über die Richtigkeit<br />
<strong>de</strong>r getroffenen Entscheidung aufgetreten sind (Regel 34-3. <strong>de</strong>r Golfregeln). Daneben gibt<br />
<strong>de</strong>r Regelausschuss im Einzelfall Auskünfte zu allgemeinen Regelfragen, wenn diese durch<br />
Spielleitungen von Mitgliedsvereinen <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r von Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n an die DGV-<br />
Geschäftsstelle gerichtet wer<strong>de</strong>n.<br />
14.4.2 Die Anfragen sind schriftlich an die DGV-Geschäftsstelle „Golfregularien und<br />
Recht“ zu richten, die sie an <strong>de</strong>n Regelausschuss weiterleitet und auch für die Rückantwort an<br />
<strong>de</strong>n Fragesteller sorgt.<br />
14.4.3 Gemäß Regel 34-3. <strong>de</strong>r Golfregeln wer<strong>de</strong>n nur Anfragen <strong>de</strong>r Spielleitungen von<br />
Mitgliedsvereinen <strong>de</strong>s DGV o<strong>de</strong>r Lan<strong>de</strong>sgolfverbän<strong>de</strong>n beantwortet. Anfragen von Einzelpersonen<br />
müssen über <strong>de</strong>n zuständigen Verein eingereicht wer<strong>de</strong>n. Die Regelanfragen müssen<br />
<strong>de</strong>n Anfragegegenstand (d. h. <strong>de</strong>n Sachverhalt) klar, präzise und umfassend beschreiben.<br />
14.4.4 Der Eingang <strong>de</strong>r Anfragen wird von <strong>de</strong>r DGV-Geschäftsstelle umgehend schriftlich<br />
bestätigt. Entspricht die Anfrage offensichtlich nicht <strong>de</strong>n Vorschriften nach Regel 34-3. o<strong>de</strong>r ist<br />
<strong>de</strong>r Anfragegegenstand unklar, so erfolgt gleichzeitig ein Hinweis auf <strong>de</strong>n Mangel.<br />
14.4.5 Die Anfragen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und erfor<strong>de</strong>rn<br />
im allgemeinen eine Erledigungszeit von ca. zwei Wochen. Nur schriftliche Entscheidungen <strong>de</strong>s<br />
Regelausschusses haben Gültigkeit.<br />
Anfragen zum DGV-Vorgabensystem:<br />
Die zum Vorgabensystem ergangenen und für Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>s DGV verbindlichen Regularien<br />
sind im DGV-Vorgabensystem veröffentlicht. Die meisten Fragen zu diesen Themengebieten<br />
lassen sich durch sorgfältige Lektüre <strong>de</strong>r entsprechen<strong>de</strong>n Abschnitte lösen.<br />
Bestehen trotz sorgfältiger Lektüre <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems und <strong>de</strong>s Spiel- und Wettspielhandbuchs<br />
Zweifel, kann sich je<strong>de</strong>r Mitgliedsverein an <strong>de</strong>n DGV mit <strong>de</strong>r Bitte um eine verbindliche<br />
Auskunft wen<strong>de</strong>n. Anfragen sind an die DGV-Geschäftsstelle, „Golfregularien und<br />
Recht“ zu richten. Diese leitet die Anfrage an <strong>de</strong>n Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss zur<br />
Beantwortung weiter.<br />
Anfragen wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Reihenfolge ihres Eingangs bearbeitet und erfor<strong>de</strong>rn im Allgemeinen<br />
eine Erledigungszeit von ca. zwei Wochen. Nur schriftliche Entscheidungen <strong>de</strong>s Vorgaben- und<br />
Course-Rating-Ausschusses haben Gültigkeit.<br />
204
14.5 Grafische Darstellung eines K.o-Lochspiels (bei 64er-Feld)<br />
Abschnitt 14. Verschie<strong>de</strong>nes<br />
64 Spieler 32 Spieler 16 Spieler 8 Spieler 4 Spieler 2 Spieler<br />
1 – 64 1<br />
32 – 33 32 1<br />
17 – 48 17 1<br />
16 – 49 16 16<br />
9 – 56 9 1<br />
24 – 41 24 9<br />
25 – 40 25 8<br />
8 – 57 8 8<br />
5 – 60 5 1<br />
28 – 37 28 5<br />
21 – 44 21 5<br />
12 – 53 12 12<br />
13 – 52 13 4<br />
20 – 45 20 13<br />
29 – 36 29 4<br />
4 – 61 4 4<br />
3 – 62 3<br />
30 – 35 30 3<br />
19 – 46 19 3<br />
14 – 51 14 14<br />
11 – 54 11 3<br />
22 – 43 22 11<br />
27 – 38 27 6<br />
6 – 59 6 6<br />
7 – 58 7 2<br />
26 – 39 26 7<br />
23 – 42 23 7<br />
10 – 55 10 10<br />
15 – 50 15 2<br />
18 – 47 18 15<br />
31 – 34 31 2<br />
2 – 63 2 2<br />
205
A<br />
Abkürzen <strong>de</strong>r regulären Golfrun<strong>de</strong> 72<br />
Absan<strong>de</strong>n aufgeweichter Flächen 192<br />
Abschläge 18<br />
Abschlag im Sinne <strong>de</strong>r Golfregeln 84<br />
Abschlagsbauwerk 84<br />
Hinweise 136<br />
Zählspielabschlag 84<br />
Abschlagsmarkierungen 122<br />
Setzen <strong>de</strong>r 85<br />
Abspielen vom 10. Abschlag 74<br />
Abspielzeiten 83<br />
Festlegen <strong>de</strong>r 83<br />
Aerifizieren 191<br />
Aggregat-Stableford 99<br />
Aggregat-Zählspiel 99<br />
Altersklassen 203<br />
Amateurstatut<br />
Höchstgrenze für <strong>de</strong>n Wert von Preisen<br />
und Preisgutscheinen 89<br />
Än<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen<br />
Platz 17<br />
Hinweise 136<br />
Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung 40<br />
Än<strong>de</strong>rungen von DGV-Vorgaben<br />
Hinweise 152<br />
Än<strong>de</strong>rungsvorbehalt 53, 79, 117<br />
Art <strong>de</strong>r Vorgabe 52<br />
As (Hole-in-one) 203<br />
Aus<br />
Bezeichnen 120<br />
Ausflächen<br />
innerhalb <strong>de</strong>s Gelän<strong>de</strong>s 86<br />
Ausgrenzen 86<br />
Auslosung 53, 115<br />
Auslosung von k.o.-Wettspielen 91<br />
Ausrollen 158<br />
Ausrüstungsgegenstän<strong>de</strong> 68<br />
Ausschreibung 82, 106<br />
für Extra Day Scores 54<br />
für vorgabenwirksame Wettspiele 52<br />
Aussetzung <strong>de</strong>s Spiels wegen Gefahr 76<br />
Auswahlspiel (Eclectic) lochweise 95<br />
Stichwortverzeichnis<br />
B<br />
Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels 53, 116<br />
Behin<strong>de</strong>rtengolfregeln 175<br />
Bekleidung 74<br />
Belehrung bei Mannschaftswettspielen 77<br />
Benutzung von Carts 74, 77<br />
Beobachter 126<br />
Beseitigung von Unebenheiten 192<br />
Besserlegen<br />
Hinweise 143<br />
Bestball gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
Bewässerung 190<br />
Biotop 196<br />
disziplinarrechtliche Regelungen 87<br />
Strafe nach <strong>de</strong>n Golfregeln 87<br />
Blitzgefahr 76<br />
Bo<strong>de</strong>n in Ausbesserung 86, 196<br />
Bezeichnen 121<br />
Bogey Rating 157<br />
Bogey-Spieler 157<br />
Brutto vor Netto 111<br />
Bunker 193<br />
C<br />
Cart 74, 77<br />
Chapman-Zählspiel 98<br />
Club-Spielvorgabe 12<br />
Clubvorgabenanpassung 28<br />
Formel 28<br />
Hinweise 150<br />
höchste Clubvorgabe bzw. DGV-<br />
Stammvorgabe 133<br />
Umrechnung 30<br />
Clubmeisterschaften 80<br />
Empfehlung zur Terminierung 80<br />
Clubvorgabe 29, 30<br />
erste für Kin<strong>de</strong>r 32<br />
Definition 12<br />
Herabsetzung 32<br />
Heraufsetzung 32<br />
207
Stichwortverzeichnis<br />
Spieler erhält erstmals Clubvorgabe,<br />
wenn Platzerlaubnis 32<br />
Umrechnung, die die höchste DGV-<br />
Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe<br />
überschreitet 30<br />
Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft<br />
o<strong>de</strong>r Amateurstatus 34<br />
Clubvorgabenanpassung 12, 150<br />
Beispiel 28<br />
Course Rating<br />
Archivierung <strong>de</strong>r Bewertungsunterlagen 39<br />
Ausgeglichene Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen<br />
40<br />
Ausgestaltung <strong>de</strong>s Golfplatzes 40<br />
Einführung 38<br />
Hinweise 135<br />
Markierung <strong>de</strong>s Platzes 41<br />
Offenlegung <strong>de</strong>r Platzbewertung 40<br />
Platzbewertung 17<br />
Platzierung <strong>de</strong>r Fahnen 41<br />
Platzschwierigkeit konstant halten 40<br />
Überprüfung 39<br />
Verän<strong>de</strong>rungen am Platz 40<br />
Vorübergehen<strong>de</strong> Bewertung 40<br />
Course-Rating- und Slope-Werte 49<br />
provisorische 49<br />
Course-Rating-Wert 12<br />
Formeln 160<br />
CR-Ausgleich 107, 138<br />
Cut 116<br />
D<br />
Damenabschlag 136<br />
Decisions 68, 72<br />
DGV 13<br />
Rechte und Pflichten 20, 143<br />
DGV-Emblem<br />
Nutzung 49<br />
DGV-Intranet 23, 173<br />
DGV-Spielvorgabe 12, 28, 133<br />
Hinweise 150<br />
DGV-Spielvorgabentabelle 13<br />
208<br />
DGV-Stammvorgabe 13, 22<br />
erfolgreiche Teilnahme an einer<br />
Prüfung über die Golfregeln 32<br />
erste wird wie folgt berechnet 31<br />
erstmaliges Erlangen 29<br />
Herabsetzung 32<br />
Heraufsetzung 32<br />
höchste 30<br />
Konvertierung 22<br />
Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung 43<br />
Umrechnung höchste DGV-Stammvorgabe<br />
bzw. Clubvorgabe 30, 133<br />
Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft<br />
o<strong>de</strong>r Amateurstatus 34<br />
DGV-Vorgabe 13<br />
DGV-Vorgabenklasse 13<br />
DGV-Vorgabensystem 13<br />
Erläuterungen 131<br />
Grundlagen und Ziele 11, 131<br />
Disqualifikation<br />
Ergebnis ordnungsgemäß erzielt 147<br />
nach Beendigung <strong>de</strong>s Wettspiels 92<br />
Vorgabenfortschreibung 45<br />
Dogleg 159<br />
Fairway-Knickpunkt 166<br />
Doping 79<br />
Doppelpreisausschluss 111<br />
Doppelwertungen 112<br />
Dreiball mit Punktwertung 97<br />
Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung<br />
„Parteien im Lochspiel“ und Regel 30 97<br />
Dreier gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 29 97<br />
Dreier gemäß Regel 29-1. und 3. 96<br />
Dreier- und Dreiball-Spiele 96<br />
Durchspielen 74<br />
E<br />
E-Cart 74, 77<br />
EGA 13<br />
EGA Handicap System 131<br />
Ehepaarvierer 108
Einfä<strong>de</strong>ln<br />
auf Plätzen mit weniger als 18 Löchern 91<br />
Einzel bzw. Zweier 95<br />
Einzel gegen Par 95<br />
Einzel nach Stableford 95<br />
Einzelspieler 72<br />
Elektronische Kommunikationsmittel 78<br />
Entfernungsmarkierungen 88<br />
Ergebnisliste 92<br />
Ergebnisse<br />
Auswertung 93<br />
Bekanntgabe 93<br />
Feststellung 93<br />
Erlangen einer DGV-Stammvorgabe<br />
Hinweise 151<br />
Erschwernisfaktoren 159<br />
Extra Day Scores 14<br />
Abgabe <strong>de</strong>r Zählkarte 55<br />
Abschläge für das Erspielen eines Extra<br />
Day Scores 55<br />
Anmeldung 55<br />
Anzahl 27<br />
auf <strong>de</strong>m Heimatplatz 26<br />
Erspielen 149<br />
Einschränkung <strong>de</strong>r Möglichkeit zum<br />
Ergebnis eines nicht vorgabenwirksamen<br />
Wettspiels 47<br />
erstmalige Erspielung einer DGV-<br />
Stammvorgabe 27<br />
Gibt Spieler keine Zählkarte ab 27<br />
organisatorischer Rahmen durch eine Organisation,<br />
die nicht Vorgabeninstanz ist 26<br />
Hinweise 148<br />
Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r VcG 26<br />
Spielberechtigung 55<br />
Spielleitung 55<br />
Spieltage 54<br />
vorherige Registrierung 27<br />
Zähler 27, 55<br />
F<br />
Fahnenpositionen 200<br />
Fairways 193<br />
Flight 94<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Frist <strong>de</strong>s Wettspiels 109<br />
Funktionspersonal<br />
Einteilung und Einweisung 89<br />
G<br />
Golf-Carts 74, 77<br />
Golfgruppen<br />
Leiter von 67<br />
Golfregeln<br />
Abän<strong>de</strong>rung durch Platzregeln 60<br />
Golfregeln für Golfspieler mit<br />
Behin<strong>de</strong>rung 79, 175<br />
Grundlagen und Ziele <strong>de</strong>s DGV-Vorgabensystems<br />
Hinweise 131<br />
Grüns 190<br />
H<br />
Handy 78<br />
Heimatverein<br />
Wechsel im Rahmen <strong>de</strong>utscher<br />
14<br />
Mannschaftsmeisterschaften<br />
Herabsetzungsmultiplikand<br />
bei einer Herabsetzung von einer<br />
höheren DGV-Vorgabenklasse in eine<br />
145<br />
niedrigere DGV-Vorgabenklasse<br />
Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r<br />
DGV-Vorgaben<br />
33<br />
Hinweise 153<br />
Herrenabschlag 136<br />
Hilfsmittel<br />
Höchstvorgabe<br />
68<br />
für Gäste 74<br />
Überschreiten 46<br />
Höchstzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer 109<br />
Höchstzeiten 76<br />
Höhe über Meeresspiegel 159<br />
Höhenunterschie<strong>de</strong> 159<br />
Hole-in-one 90, 203<br />
Hun<strong>de</strong> 74<br />
209
Stichwortverzeichnis<br />
I<br />
Intranet<br />
Einsatz im Spielbetrieb 173<br />
Nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe 34<br />
Übermittlung <strong>de</strong>r Ergebnisse 23<br />
J<br />
Jahresspielplan<br />
Erstellen von 79<br />
Jungen<br />
Rechte 49<br />
K<br />
k.o.-Lochspiel<br />
Grafische Darstellung 205<br />
k.o.-Wettspiele<br />
Auslosung von 91<br />
Kanonenstart<br />
Vorgabenwirksamkeit 26<br />
Kartenstechen 113<br />
Kennzeichnungen 86<br />
Kennzeichnungsmaterial 69<br />
Kin<strong>de</strong>rgolfabzeichen 152<br />
Konvertierung von Vorgaben 22<br />
L<br />
Ladies Captain 68<br />
Lan<strong>de</strong>sgolfverband 14<br />
Längenbewertung<br />
Formeln 160<br />
Langsames Spiel 75<br />
LGV 14<br />
Rechte und Pflichten 21, 143<br />
Liste <strong>de</strong>r zugelassenen Golfbälle 69, 75<br />
Löcher<br />
Lochpositionen 85<br />
Lochspiele 95, 116<br />
210<br />
Lochspieltermine<br />
Nichteinigung über 109<br />
Lochspielwettbewerb<br />
über einen gewissen Zeitraum 83<br />
Longest Drive 90<br />
M<br />
Mehrfachpreisausschluss 111<br />
Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspiel 34, 152<br />
Mel<strong>de</strong>schluss 53, 79, 109<br />
Meldungen<br />
Nachprüfen <strong>de</strong>r 83<br />
Mens Captain 68<br />
Messpunkt 14, 163<br />
Anordnung an <strong>de</strong>n Abschlägen 167<br />
Messverfahren 164<br />
Min<strong>de</strong>stzahl <strong>de</strong>r Teilnehmer 109<br />
Mitgliedsverein 14<br />
Ausrichtung vorgabenwirksamer<br />
Wettspiele 21<br />
Rechte und Pflichten 21, 144<br />
Registrierung von Extra Day Scores 21<br />
Musterausschreibung 118<br />
N<br />
Nachmeldungen 110<br />
Nachputten 77<br />
Nearest to the Pin 90<br />
Nenngeld 53, 110<br />
Neue Löcher 77<br />
Nicht-Vorgabeninstanz<br />
als Veranstalter eines Wettspiels 148<br />
No Return 46, 147<br />
Vorgabenwirksamkeit 25
O<br />
Offensichtlich ungünstige Spielbedingungen<br />
147<br />
Ort <strong>de</strong>s Wettspiels 109<br />
P<br />
Par<br />
Hinweise 137<br />
Länge 18<br />
Par-Ausgleich 107, 138<br />
Spiel von unterschiedlichen Zählspielabschlägen<br />
in einem Wettbewerb;<br />
Wettbewerb von Damen und Herren von<br />
<strong>de</strong>n gleichen Zählspielabschlägen 44<br />
Pargrenzen<br />
Abweichungen 137<br />
Pflege von Golfplätzen für <strong>de</strong>n<br />
Wettspielbetrieb<br />
Fahnenpositionen 200<br />
Pflegemaßnahmen während <strong>de</strong>r<br />
Wettspieltage 197<br />
Platzierung <strong>de</strong>r Abschlagsmarkierungen 198<br />
Vorbereitung <strong>de</strong>s Platzes 189<br />
Pflichten <strong>de</strong>r LGV 21, 143<br />
Pflichten <strong>de</strong>s DGV 20, 143<br />
Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins 21, 144<br />
Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />
im Verein 22, 144<br />
Pflichten eines Spielers 23, 145<br />
Verstoß 34<br />
Pfosten<br />
Entfernungsangaben 88<br />
Pin-Position 88, 124<br />
Platz<br />
Bespielbarkeit 93<br />
durch Straße geteilt 121<br />
Platz- und Golfregeln 89<br />
Zusammenhang 73, 120<br />
Platz- und Hin<strong>de</strong>rnisgrenzen<br />
Festlegung 120<br />
Plätze mit weniger als 18 Löchern<br />
Abwicklung 90<br />
Stichwortverzeichnis<br />
Platzerlaubnis<br />
Allgemeines 129<br />
Min<strong>de</strong>stinhalt 129<br />
Regelung für Kin<strong>de</strong>r 130<br />
Platzregeln 19, 89<br />
Abän<strong>de</strong>rn 73<br />
Auslegung 73<br />
Erstellen von 73<br />
falsche 17<br />
Zusammenhang von Platz- und<br />
Golfregeln 73<br />
Platzrekord 203<br />
Platzrichter<br />
als Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Spielleitung 81<br />
Aufgaben und Verhalten 123<br />
Ausstattung und Ausrüstung 123<br />
Erleichterungsverfahren 126<br />
Hauptaufgaben 125<br />
im Amt 125<br />
Regelentscheidungen 125<br />
Vorbereitung 125<br />
Platzsperre 91<br />
Platzvorbereitung 84<br />
„Plus“-Vorgabe 104<br />
Preise 53, 89<br />
Weitergabe 111<br />
Pro-Am-Wettspiel<br />
Vorgabenwirksamkeit 26<br />
Prüfung über Golfregeln (Etikette)<br />
Inhalt 48<br />
Pufferzone 14<br />
Stammvorgabe unverän<strong>de</strong>rt 33<br />
Q<br />
Qualifikation 116<br />
Qualifikationswettspiele 94<br />
R<br />
Rabbit 108<br />
Rahmenausschreibung 74, 83<br />
Rasten 115<br />
211
Stichwortverzeichnis<br />
Rechte für Jungen 49<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>r LGV 21<br />
Hinweise 143<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s DGV 20<br />
Hinweise 143<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Mitgliedsvereins 21<br />
Hinweise 144<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Spielers 23<br />
Hinweise 145<br />
Rechte und Pflichten <strong>de</strong>s Vorgabenausschusses<br />
im Verein 22<br />
Hinweise 144<br />
Regelanfragen 203<br />
Regelausschuss 204<br />
Regelentscheidungen 71, 91<br />
Regelkundige Personen 68<br />
Run<strong>de</strong><br />
nach Entscheidung <strong>de</strong>r Spielleitung<br />
abgebrochene 26<br />
S<br />
Schnittfrequenz und Schnitthöhe 191<br />
Schonflächen auf <strong>de</strong>m Platz 196<br />
Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 104<br />
von Spielbahnen bei Vorgabenverteilung 103<br />
Scratch-Spieler 156<br />
Seitliche Wasserhin<strong>de</strong>rnisse<br />
Bezeichnen 121<br />
Grenzen von 195<br />
Semiroughs und Roughs 193<br />
Setzen 115<br />
Siegerehrung 116<br />
Slope Rating 157<br />
Slope-Rating-Wert<br />
Formeln 160<br />
Slope-Wert (Slope) 15<br />
Son<strong>de</strong>rpreise 90<br />
Son<strong>de</strong>rwertungen 90<br />
Sperrung von DGV-Vorgaben<br />
Hinweise 153<br />
212<br />
Spielausschuss 71<br />
Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />
Spielbetriebs 67<br />
Spielbedingungen 52<br />
offensichtlich ungünstige 26<br />
Spielbetrieb im Verein 60<br />
Spieler 9<br />
alle vorgabenwirksamen Ergebnisse<br />
mel<strong>de</strong>n 24<br />
erklärt einen Verein zum Heimatverein 23<br />
Rechte und Pflichten 23, 145<br />
wechselt seinen Heimatverein 24<br />
Spielformen<br />
Aggregat-Stableford 99<br />
Aggregat-Zählspiel 99<br />
Auswahlspiel (Eclectic) lochweise 95<br />
Bestball gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
Chapman-Zählspiel 98<br />
Dreiball mit Punktwertung 97<br />
Dreiball-Lochspiel gemäß Erklärung<br />
„Parteien im Lochspiel“ und Regel 30 97<br />
Dreier gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 29 97<br />
Dreier gemäß Regel 29-1. und 3. 96<br />
Dreier- und Dreiball-Spiele 96<br />
Einzel bzw. Zweier 95<br />
Einzel gegen Par 95<br />
Einzel nach Stableford 95<br />
Lochspiele 96<br />
Vierball gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
Vierball nach Stableford 99<br />
Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit<br />
Punktwertung 99<br />
Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit<br />
Punktwertung 99<br />
Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31 98<br />
Vierer 97<br />
Vierer gegen Par gemäß Regeln 29-1.<br />
und 3. und 32 98<br />
Vierer gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 29-2. 100<br />
Vierer mit Auswahltreibschlag nach<br />
Stableford 98<br />
Vierer nach Stableford gemäß Regeln<br />
29-1. und 3. und 32 98<br />
Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag 97<br />
Vierer-Lochspiel mit Auswahltreibschlag 100
Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1.<br />
und 3. 97<br />
Zählspiel-Einzel 95<br />
Zählspiele 95, 97<br />
Spielführer 67<br />
Spiellänge<br />
effektive 158<br />
Spielleitung 53, 55, 117<br />
Aufgaben 82<br />
Durchführung <strong>de</strong>s allgemeinen<br />
Spielbetriebs 67<br />
Durchführung von Wettspielen 67, 81<br />
Spielleitungsmitglie<strong>de</strong>r 127<br />
Spielordnung<br />
allgemeine 74<br />
Erstellen von 73<br />
Spieltage 54<br />
Spieltempo 74<br />
Spielvorgabe<br />
nicht auf Grundlage <strong>de</strong>s EGA Handicap<br />
Systems gespielt 47<br />
Spielvorgabentabelle 28<br />
Spielvorgabentabelle 51<br />
Squeezes 69<br />
Stableford 138<br />
Stammvorgabe 13, 22<br />
erfolgreiche Teilnahme an einer<br />
Prüfung über die Golfregeln 32<br />
erste wird wie folgt berechnet 31<br />
erstmaliges Erlangen 29<br />
Herabsetzung 32<br />
Heraufsetzung 32<br />
höchste 30<br />
Konvertierung 22<br />
Tabelle zur Än<strong>de</strong>rung 43<br />
Umrechnung höchste DGV-Stammvorgabe<br />
bzw. Clubvorgabe 30, 133<br />
Verlust bei En<strong>de</strong> von Mitgliedschaft o<strong>de</strong>r<br />
Amateurstatus 34<br />
Starter 82<br />
Startliste<br />
Erstellen <strong>de</strong>r 83<br />
Stechen 53, 113, 114<br />
Stimpmeter 69<br />
Sud<strong>de</strong>n Death 113<br />
Stichwortverzeichnis<br />
T<br />
Teilnehmer 108<br />
Termin <strong>de</strong>s Wettspiels 109<br />
Tiger 108<br />
Tiger and Rabbit 115<br />
Topdressing mit Pflegesand 191<br />
U<br />
Üben 77<br />
Überprüfung von DGV-Vorgaben<br />
Hinweise 154<br />
Übungsflächen 88<br />
Unangemessene Verzögerung 75<br />
USGA 15<br />
USGA Course Rating System 15<br />
V<br />
Verän<strong>de</strong>rungen an einem vermessenen<br />
Platz 9<br />
bleiben<strong>de</strong> 17<br />
Hinweise 136<br />
Verbandsordnungen<br />
Grundlage <strong>de</strong>s Wettspiels 107<br />
Verbandswettspiele 79<br />
Verbindlichkeit <strong>de</strong>r Verbandsordnungen 107<br />
Verlust von DGV-Vorgaben<br />
Hinweise 153<br />
Vermarkungsplatten 168<br />
Vermessener Platz 15<br />
Vermessung 37<br />
Anleitung 163<br />
Art 38<br />
Hinweise 135<br />
von Golfplätzen 163<br />
Vermessungsprotokoll<br />
DGV-Course-Rating 170<br />
Vertikalschnitt 190<br />
Vertikutieren 193<br />
213
Stichwortverzeichnis<br />
Vierball gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 30 100<br />
Vierball nach Stableford 99<br />
Vierball „bester Ball und Aggregat“ mit<br />
Punktwertung 99<br />
Vierball „bester/schlechtester Ball“ mit<br />
Punktwertung 99<br />
Vierball-Aggregat-Wettspiel<br />
Vorgabenwirksamkeit 25<br />
Vierball-Zählspiel gemäß Regel 31 98<br />
Vierer 97<br />
Vierer gegen Par gemäß Regeln 29-1.<br />
und 3. und 32 98<br />
Vierer gemäß Erklärung „Parteien im<br />
Lochspiel“ und Regel 29-2. 100<br />
Vierer mit Auswahltreibschlag nach<br />
Stableford 98<br />
Vierer nach Stableford gemäß Regeln<br />
29-1. und 3. und 32 98<br />
Vierer Zählspiel mit Auswahltreibschlag 97<br />
Vierer-Lochspiel mit Auswahltreibschlag 100<br />
Vierer-Zählspiel gemäß Regel 29-1. und 3. 97<br />
Vorgabe 12, 29, 32, 36<br />
auf <strong>de</strong>m DGV-Ausweis 145<br />
bei Mehrrun<strong>de</strong>n-Wettspielen 34<br />
Herauf- bzw. Herabsetzungen <strong>de</strong>r DGV-Vorgabe<br />
durch <strong>de</strong>n Vorgabenausschuss 35<br />
Sperre 35<br />
Wie<strong>de</strong>rzuerkennung 35<br />
Erlangung einer DGV-Stammvorgabe 30<br />
Vorgabe und Vorgabenwirksamkeit 107<br />
Vorgaben 12<br />
Än<strong>de</strong>rungen 32<br />
regelmäßige Überprüfung 36<br />
Sperrung 34<br />
Verlust 34<br />
Vorgaben- und Course-Rating-Ausschuss<br />
<strong>de</strong>s DGV 204<br />
Vorgaben-Informations-System (VIS) 174<br />
Vorgabenän<strong>de</strong>rung<br />
bei unmittelbar aufeinan<strong>de</strong>rfolgen<strong>de</strong>n<br />
Wettspielen 94<br />
Vorgabenschlag 16<br />
214<br />
Vorgabenausschuss 68<br />
begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass<br />
Stammvorgabe bzw. Clubvorgabe<br />
zu hoch 35<br />
begrün<strong>de</strong>te Überzeugung, dass<br />
Stammvorgabe zu niedrig 35<br />
im Verein 15, 144<br />
laufen<strong>de</strong>r Überblick über die DGV-<br />
Vorgaben aller Heimatvereinsmitglie<strong>de</strong>r 35<br />
Rechte und Pflichten 22<br />
regelmäßige Überprüfung von DGV-<br />
Vorgaben 154<br />
zum Jahresen<strong>de</strong> Stammvorgaben<br />
bzw. Clubvorgaben überprüfen 36<br />
Vorgabenberechnung<br />
Hinweise 150<br />
nach Stableford 29, 150<br />
Spielform „gegen Par“ 29<br />
Stableford-Nettopunkte 29<br />
Vorgabeninstanz 15<br />
Mitgliedsverein 21<br />
Vorgabenschläge<br />
zur Ermittlung <strong>de</strong>r Stableford-<br />
Nettopunkte 29<br />
Vorgabenstammblatt<br />
für spielberechtigte Heimatvereinsmitglie<strong>de</strong>r<br />
22<br />
Nachweis <strong>de</strong>r aktuellen DGV-Vorgabe 34<br />
notwendiger Inhalt 42<br />
Vorgabensystem<br />
Anwendung und Auslegung 20<br />
Bestandteil <strong>de</strong>r Satzung <strong>de</strong>s DGV 20<br />
Erläuterungen 131, 132<br />
Handhabung überprüfen 20<br />
Überwachung <strong>de</strong>r Anwendung 21<br />
Verstöße 20<br />
Verstöße <strong>de</strong>s Vereins 21<br />
Vorgabenverteilung 16, 102<br />
unterschiedliche für Damen und Herren 104<br />
Verteilung <strong>de</strong>r Schwierigkeitsgra<strong>de</strong> 44<br />
Vorgabenwirksame Bedingungen 16<br />
Vorgabenwirksame Ergebnisse 16<br />
Hinweise 146<br />
Vorgabenwirksame Wettspiele Dritter 49<br />
Vorgabenwirksames Wettspiel 16
Vorgabenzuteilung<br />
1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben auf<br />
die Löcher verteilt 102<br />
1/2 Summe <strong>de</strong>r Spielvorgaben für<br />
die Run<strong>de</strong> 102<br />
Einzel gegen Par nach Regel 32-1.a. 44<br />
Einzel nach Stableford nach Regel 32-1.a. 44<br />
Einzel-Zählspiel nach Regel 3-1. 44<br />
Ganze und 3/4 Restvorgaben auf<br />
die Löcher verteilt 101<br />
Ganzer, 1/2 und 3/4 <strong>de</strong>s Unterschieds 101<br />
Spielvorgabe auf die Löcher verteilt 101<br />
Spielvorgabe <strong>de</strong>r Partner je für sich auf<br />
die Löcher verteilt 101<br />
Spielvorgabe für die Run<strong>de</strong> 101<br />
Spielvorgabe pro Partner für die Run<strong>de</strong> 101<br />
Vorgrüns 194<br />
Vorherrschen<strong>de</strong>r Wind 159<br />
Vorrecht auf <strong>de</strong>m Platz 72<br />
Vorsorge gegen Pfützen 191<br />
W<br />
Wan<strong>de</strong>r- und Herausfor<strong>de</strong>rungspreise 89<br />
Warteliste 109<br />
Wasserhin<strong>de</strong>rnisse 86<br />
Bezeichnen 121<br />
Grenzen von 195<br />
Wechsel <strong>de</strong>s Heimatvereins 24<br />
Wettspiel<br />
als „nicht vorgabenwirksam“ <strong>de</strong>klarieren 23<br />
Wettspiel von Organisation, die nicht<br />
Vorgabeninstanz ist<br />
Vorgabenwirksamkeit 26<br />
Wettspielausschreibung 81<br />
Min<strong>de</strong>stinhalt 52<br />
Musterausschreibung 118<br />
Wettspielordnung/Rahmenausschreibung<br />
Erstellen von 74<br />
Hinweis auf 117<br />
Wie<strong>de</strong>rzuerkennung einer DGV-Vorgabe<br />
Hinweise 153<br />
Stichwortverzeichnis<br />
X<br />
„X-Out“-Bälle 75<br />
Z<br />
Zähler 16, 55<br />
Zählerbestimmung 79<br />
Zählkarten 55, 73<br />
Vorbereitung <strong>de</strong>r 84<br />
Zählspiel-Einzel 95<br />
Zählspielabschlag 16, 84<br />
Zählspiele 95, 97, 116<br />
Zusammenstellung <strong>de</strong>r Spielergruppen 53, 115<br />
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