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O+P Fluidtechnik 6/2024

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06<br />

5445<br />

Juni <strong>2024</strong><br />

€ 17,50<br />

Organ des Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

FLUIDTECHNIK<br />

MIT<br />

16 SEITEN<br />

MOBILE<br />

MASCHINEN<br />

TITEL<br />

GO ZERO LUBRICATION<br />

Umweltfreundlich: Schmierfreie<br />

Gleitlager in Landmaschinen<br />

POSITIONSSENSORIK<br />

IN UND AN ZYLINDERN<br />

Automatisierungsgrad von<br />

Pfahlrammen deutlich gesteigert<br />

KÜHLPUMPENTRÄGER<br />

Resistent gegen Druckspitzen bei<br />

konstant hoher Kühlleistung<br />

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EDITORIAL<br />

NICHT MEHR WARTEN,<br />

NUTZT DIE DATEN<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Künstliche Intelligenz macht überall von sich reden. Selbst im<br />

Bekanntenkreis kommt kaum eine Unterhaltung noch ohne<br />

eine Anekdote zum Thema aus. Natürlich haben das auch die<br />

Unternehmen aus der Industrie erkannt. 78 Prozent der Industrieunternehmen<br />

sind überzeugt, dass KI künftig wettbewerbsentscheidend<br />

sein wird. Das ist ein Ergebnis einer Umfrage des<br />

Branchenverbands Bitkom. Erstaunlicherweise warten<br />

53 Prozent der Unternehmen aber mit dem KI-Einsatz noch ab.<br />

Als Grund geben 48 Prozent mangelndes Know-how an.<br />

Noch schlechter sieht es aus beim Engagement für Manufacturing<br />

X, der Datenplattform für die Industrie 4.0. Hier beteiligen<br />

sich nur 1 Prozent der befragten Industrieunternehmen, nur<br />

4 Prozent planen eine Beteiligung, ja nur ein Drittel ist<br />

überhaupt offen für eine Teilnahme. Manufacturing X soll<br />

einen offenen, vertrauenswürdigen und stets souveränen<br />

Datenaustausch zwischen Unternehmen ermöglichen – das ist<br />

wichtige Voraussetzung dafür, Künstliche Intelligenz im industriellen<br />

Umfeld zu perfektionieren. Vielleicht liegt die Diskrepanz<br />

beim Interesse für KI und Manufacturing X auch am<br />

Marketing. KI-Anwendungen laufen auf allen Kanälen, die<br />

Promoter gehören zu den größten und reichsten Unternehmen<br />

der Welt. Und trotz dieser lauten Werbetrommel fürchtet die<br />

Hälfte der Industrieunternehmen mangelndes Know-how.<br />

Unterstützung können diese Unternehmen bei Institutionen<br />

wie VDMA oder dem Fraunhofer Institut finden. Hoffentlich<br />

noch rechtzeitig…<br />

Viel Spaß beim Lesen,<br />

Ihr Miles Meier.<br />

Normelemente.<br />

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INHALT<br />

12<br />

20<br />

30<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

BIG PICTURE<br />

06 Initiale Sauberkeit<br />

DIGITALISIERUNG<br />

10 Shopfloor mit Künstlicher<br />

Intelligenz optimieren<br />

SZENE<br />

12 Hydraulikforschung zum<br />

Anfassen<br />

ANZEIGE<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

TITEL LANDTECHNIK<br />

14 Mehr Nachhaltigkeit auf dem<br />

Feld<br />

MESSEN UND<br />

AUTOMATISIEREN<br />

20 Positionssensorik in und an<br />

Hydraulikzylindern<br />

AUSGEWÄHLT<br />

22 Das Thema:<br />

Hannover Messe <strong>2024</strong><br />

VENTIL- UND<br />

REGELUNGSTECHNIK<br />

26 Pulverbeschichtung: Druckluftstrom<br />

hochpräzise steuern<br />

VERBINDUNGSELEMENTE<br />

28 Hohe Kühlleistung – resistent<br />

gegen Druckspitzen<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

FORSCHUNG UND<br />

ENTWICKLUNG<br />

30 Sensor Overkill vs. Keep it simple<br />

NEIGUNGSSENSOREN<br />

38 Gyro-Technologie für exakte<br />

Messungen<br />

40<br />

TITELBILD<br />

igus,<br />

Köln<br />

SERVICE<br />

03 Editorial<br />

45 Impressum<br />

SONDERTEIL MOBILE MASCHINEN<br />

BEDIENELEMENTE<br />

40 Multifunktional bequem<br />

bedienen<br />

SENSORIK<br />

44 Sanftanlauf und<br />

Überwachung:<br />

Drehzahlerfassung in<br />

Lamellenkupplung<br />

DRUCKMESSUMFORMER<br />

46 Mehr Sicherheit auf den Gleisen<br />

PIEZOTECHNIK<br />

48 Sensor-Helm schützt Baggerfahrer<br />

vor Überlastung<br />

4 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


34<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

INNENTITEL ROBOTIK<br />

34 Nachhaltige Landnutzung mit KI und Photovoltaik<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE


INITIALE SAUBERKEIT<br />

In der Hydraulik rückt zunehmend die „initiale“<br />

Reinheit in den Fokus. Im Bild zu sehen ist ein<br />

Ausschnitt aus der Produktion bei Stauff, wo man<br />

in den letzten Jahren viel in den Bereich Sauberkeit<br />

investiert hat. Stauff hat die Produktion für alle<br />

Komponenten des hydraulischen Leitungssystems,<br />

die Fertigung von sauberkeitssensiblen Teilen,<br />

Baugruppen und Systemen standardmäßig auf eine<br />

Partikelgröße von maximal 500 µm ausgelegt. Das<br />

bedeutet intensivere Reinigung nach dem<br />

Zerspanen, aber auch große Aufmerksamkeit für<br />

den weiteren Weg der Produkte. Ein<br />

repräsentatives Beispiel für den Erfolg dieser<br />

Maßnahmen aus vielen Messreihen: Bei einer<br />

90 °-Winkelverschraubung aus der<br />

Standardproduktion (1000 µm) wurde der größte<br />

metallische Partikel mit 846 µm und der größte<br />

nichtmetallische Partikel mit 963 µm gemessen.<br />

In der sauberen Produktion dagegen war der größte<br />

metallische Partikel nur 273 µm und der größte<br />

nichtmetallische Partikel 213 µm groß.<br />

www.stauff.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 7


SZENE<br />

GEMEINSCHAFTSFORSCHUNG IN DER FLUIDTECHNIK:<br />

HERAUSFORDERUNGEN ZUSAMMEN MEISTERN<br />

Am 20. Juni <strong>2024</strong> findet die diesjährige Informationsveranstaltung<br />

des Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA-Haus in<br />

Frankfurt am Main statt. Im Rahmen der öffentlichen Informationsveranstaltung<br />

stellen die Forschungsstellen den Stand der<br />

Arbeiten bzw. gewonnene Ergebnisse der vom Forschungsfonds<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA initiierten Vorhaben vor.<br />

Das Programm der Informationsveranstaltung steht ab Mitte<br />

Mai zum Download zur Verfügung.<br />

Das Instrument der industriellen Gemeinschaftsforschung<br />

bietet die einzigartige Möglichkeit, branchenrelevante Themen<br />

gemeinsam im vorwettbewerblichen Rahmen durchzuführen.<br />

Diese Art der mit öffentlichen Mitteln geförderten Gemeinschaftsforschung<br />

ermöglicht es insbesondere den mittelständischen<br />

Firmen mit Blick auf deren R&D-Ressourcen, an neuesten<br />

Forschungsergebnissen zu partizipieren.<br />

Die Forschungsprojekte dienen darüber hinaus auch der<br />

Ausbildung und Qualifizierung dringend benötigter Nachwuchskräfte.<br />

Berichtet wird über Projekte aus den Themenfeldern<br />

n Digitalisierung, Sensorkonzepte und Softsensoring<br />

n Datenanalyse und Machine Learning<br />

n Optimierung pneumatischer und hydraulischer Komponenten<br />

und Systeme<br />

n Entwicklungsmethodik und Simulation<br />

n Druckflüssigkeiten und Dichtungstechnik<br />

n Tribologie und Werkstoffe<br />

Im Rahmen der am Nachmittag stattfindenden Mitgliederversammlung<br />

werden von den Forschungsstellen neue Projektideen<br />

vorgestellt, über deren Aufgreifen die Mitglieder des<br />

Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> eine Entscheidung treffen.<br />

Weitere Auskünfte über den Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> und<br />

über die Veranstaltung am 20. Juni <strong>2024</strong> gibt:<br />

Dr. Christian Geis, Forschungsfonds <strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA,<br />

Lyoner Straße 18, 60528 Frankfurt am Main, Telefon: +49 69<br />

6603-1318, E-Mail: christian.geis@vdma.org<br />

Bild: VDMA<br />

www.vdma.org/fluidtechnik<br />

ROY<br />

CHEN<br />

KARIN GUENDEL<br />

GONZALEZ<br />

RUBEN<br />

LLANES<br />

BORIS<br />

OTTO<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

ist zum Präsidenten<br />

des Geschäftsbereichs<br />

Editron von Danfoss<br />

Power Solutions<br />

ernannt worden. Chen,<br />

wird Mitglied des<br />

Power Solutions<br />

Leadership Teams und<br />

berichtet direkt an Eric<br />

Alström, Präsident von<br />

Danfoss Power<br />

Solutions. Chen wird<br />

eine Schlüsselrolle bei<br />

der Stärkung des Onund<br />

Off-Highway-Elektrifizierungsgeschäfts<br />

von Danfoss Power<br />

Solutions spielen.<br />

ist anlässlich der<br />

Mitgliederversammlung<br />

des Industrieverbands<br />

Agrar e. V. (IVA)<br />

zur Vorsitzende des<br />

IVA-Vorstands Pflanzenschutz<br />

und Vizepräsidentin<br />

des Verbands<br />

gewählt worden.<br />

Guendel Gonzalez ist<br />

seit 1. März 2023<br />

Geschäftsführerin der<br />

Bayer CropScience<br />

Deutschland GmbH<br />

und leitet das Geschäft<br />

in Deutschland,<br />

Österreich und der<br />

Schweiz.<br />

ist neuer Chief Executive<br />

Officer (CEO) des<br />

Geschäftsbereichs<br />

Digital Grid von<br />

Schneider Electric. Die<br />

Abteilung Digital Grid<br />

ist Teil der mit dem<br />

Innovationsmanagement<br />

betrauten<br />

Abteilung Innovation at<br />

the Edge. Vor seiner<br />

Ernennung zum CEO<br />

von Digital Grid hat<br />

sich Llanes in verschiedenen<br />

anderen<br />

Führungspositionen bei<br />

Schneider Electric<br />

bewährt.<br />

bringt ab sofort seine umfassende Expertise in<br />

den Forschungsbeirat Industrie 4.0 ein. Die<br />

Arbeitsschwerpunkte des Wirtschaftsingenieurs<br />

und -informatikers liegen in den Bereichen<br />

industrielle Datenökosysteme, Data Spaces und<br />

Datenmanagement in Industrieunternehmen. Seit<br />

2017 ist er Leiter des Fraunhofer-Instituts für<br />

Software- und Systemtechnik ISST in Dortmund.<br />

Zudem ist er seit 2013 Professor für Industrielles<br />

Informationsmanagement an der Technischen<br />

Universität Dortmund. Darüber hinaus ist Boris<br />

Otto stellvertretender Vorstandsvorsitzender des<br />

Catena-X Automotive Network und Mitglied des<br />

Vorstands der Gaia-X European Association for<br />

Data and Cloud. Ferner ist er Vorsitzender des<br />

Direktoriums des Fraunhofer-Verbunds IuK-Technologie<br />

und damit Mitglied des Präsidiums der<br />

Fraunhofer-Gesellschaft.<br />

8 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

GEMEINSAM FÜR MEHR QUALIFIKATION<br />

Die Internationale Hydraulik-Akademie (IHA) und die Hydac-<br />

Gruppe gehen eine richtungsweisende Zusammenarbeit ein:<br />

Hydac liefert der IHA 14 ihrer neuesten Messgeräte, um die<br />

Hydraulik-Spezialisten von morgen in ihrer fachlichen Entwicklung<br />

bestmöglich zu unterstützen. IHA-Geschäftsführer Ulrich<br />

Hielscher und Hydac-Vertriebsleiter Thomas Prager sind sich<br />

einig: „Diese Aktion setzt Maßstäbe und ist<br />

ein klares Bekenntnis beider Unternehmen zur<br />

Zukunft der Hydraulik.“<br />

Die IHA und Hydac kooperieren seit 2020. „Die<br />

Intensivierung unserer Zusammenarbeit in<br />

dieser Form ist fast schon logisch, da beide<br />

Unternehmen für die Zukunft der Hydraulik<br />

stehen“, sagt Thomas Prager, bei Hydac<br />

verantwortlich im Vertrieb für die Bundesländer<br />

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Hydac liefert der<br />

IHA insgesamt 14 Messgeräte der neuesten Generation. Acht<br />

davon kommen in der IHA-Zentrale in Dresden zum Einsatz,<br />

sechs im Coreum in Stockstadt. Dort betreibt die IHA eine<br />

Niederlassung. Hielscher: „In der Hydraulik sind Messungen<br />

und Analysen die Basis für Betriebssicherheit. Das liegt daran,<br />

dass sowohl in der Diagnose als auch in der<br />

Instandhaltung eine qualifizierte Fehlersuche<br />

nur mit geeigneten Messgeräten möglich ist.<br />

Ich freue mich sehr, dass wir unsere Seminarteilnehmer<br />

ab sofort an der besten verfügbaren<br />

Technik schulen können.“ Insgesamt bildet<br />

die IHA jährlich weit über 1.000 Personen mit<br />

den gelieferten Geräten aus.<br />

www.hydac.com<br />

AIWANGER BESUCHT<br />

MAGNET-SCHULTZ<br />

Anfang April besuchte der<br />

Staatsminister Bayerns<br />

Hubert Aiwanger auf Einladung<br />

von Dr. A.W. Schultz die<br />

Firma Magnet-Schultz am<br />

Standort in Memmingerberg.<br />

Begleitet wurde er vom<br />

Vizepräsident des Bayerischen<br />

Landtags, Alexander<br />

Hold, der Ministerialrätin<br />

Dr. Patricia Callis sowie<br />

Landrat Alex Eder. Aiwanger<br />

zeigte sich sehr interessiert<br />

an der Funktion und den<br />

Einsatzbereichen von<br />

Wasserstoffventilen, die<br />

Konstruktions- und Entwicklungsleiter<br />

Johann Weiß<br />

vorstellte. Es bestand<br />

Einigkeit darüber, dass der<br />

wirtschaftliche Erfolg dieser<br />

Entwicklungen vom weiteren<br />

weltweiten Hochlauf der<br />

Wasserstofftechnologie<br />

abhängt. Aiwanger lobte die<br />

vorausschauende, technologieoffene<br />

und breit aufgestellte<br />

Planung von MSM:<br />

„Magnet Schultz ist innovativ<br />

unterwegs und hält sich alle<br />

Türe offen: Vom Verbrenner<br />

über hybride Modelle bis hin<br />

zu Elektromobilität und<br />

Wasserstoff. Genau diese<br />

Technologieoffenheit braucht<br />

auch Deutschland.“<br />

www.magnet-schultz.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 9


ZUKUNFTSCHANCEN<br />

SHOPFLOOR MIT KÜNSTLICHER<br />

INTELLIGENZ OPTIMIEREN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Eine aktuelle Studie der Hochschule Koblenz<br />

besagt: Zwei Drittel von 120 befragten<br />

Unternehmen nutzen heute schon Künstliche<br />

Intelligenz – 80 Prozent allerdings erst seit rund<br />

zwei Jahren. Der Blick in die Fertigungspraxis<br />

zeigt ein etwas anderes Bild. Für viele<br />

produzierende Unternehmen sind KI-basierte<br />

Prozesse nämlich noch immer Zukunftsmusik.<br />

Daten verfügbar zu machen und zu konsolidieren, stellt in<br />

der Fertigung das größte Hindernis für den Einsatz von<br />

Künstlicher Intelligenz dar. Darüber hinaus setzt die<br />

Einführung der Technologie viel Know-how voraus und<br />

bindet zudem die durch den Fachkräftemangel immer knapper<br />

werdenden IT-Kapazitäten. All dies sollte Unternehmen jedoch<br />

nicht davon abhalten, sich mit KI zu beschäftigen. Denn KI bietet<br />

schon jetzt ein enormes Potenzial, vor allem, wenn es darum<br />

geht, Prozesse auf dem Shopfloor zu beschleunigen, die Ausfallsicherheit<br />

und Qualität zu erhöhen sowie das Energiemanagement<br />

in der Fertigung zu verbessern.<br />

Benjamin Brockmann, CEO und Co-Founder bei Operations1, Augsburg.<br />

KI ALS NÄCHSTER LOGISCHER SCHRITT<br />

In der Industrie ist die Automatisierung von Prozessen nicht neu.<br />

Spezielle Automatisierungssoftware übernimmt sich wiederholende<br />

Tätigkeiten und entlastet Mitarbeitende deutlich. Dadurch<br />

kann die Effizienz signifikant erhöht und Kosten sowie menschliche<br />

Fehler reduziert werden. Künstliche Intelligenz geht noch einen<br />

Schritt weiter. Sie basiert auf selbstlernenden Algorithmen,<br />

die mit großen Datenmengen trainiert werden. Dadurch verbessern<br />

sie im Laufe der Zeit ihre Leistungsfähigkeit. Im Gegensatz<br />

zur Automatisierungssoftware übernimmt KI nicht (nur) einfache,<br />

sondern komplexe Aufgaben. Das bedeutet auch: Sie kann<br />

Entwicklungen vorhersagen und Entscheidungen treffen.<br />

ANWENDUNGEN IN DER FERTIGUNG<br />

KI-basierte Software bietet eine Reihe von Möglichkeiten, Fertigungsprozesse<br />

zu verbessern, die Wirtschaftlichkeit zu steigern<br />

und über eine hohe Produktqualität Kunden zu binden. Die Algorithmen<br />

funktionieren ähnlich wie das menschliche Gehirn. Sie<br />

haben allerdings eine sehr viel höhere „Rechenleistung“ und<br />

können daher bestimmte Aufgaben in der Fertigung schneller<br />

und besser lösen als Menschen. In vier konkreten Bereichen findet<br />

Künstliche Intelligenz schon heute Anwendung und sorgt für<br />

entscheidende Verbesserungen:<br />

1. INBETRIEBNAHME ERLEICHTERN<br />

Mittels eines digitalen Zwillings lassen sich Schritt für Schritt diverse<br />

Abläufe ableiten, die Mitarbeitende durch die Inbetriebnahme<br />

führen. Auf diese Weise leitet KI die Werksmitarbeitenden<br />

10 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


DIGITALE TRANSFORMATION<br />

dies erstmals, konkrete Energiefresser und ineffizientes Verhalten<br />

zu erkennen und abzustellen. In der Werkhalle verhelfen übergreifende,<br />

selbstoptimierende Systeme so zu einer besseren<br />

Energiebilanz und dem Erreichen der ESG-Ziele (Environment,<br />

Social, Governance).<br />

Connected Worker Plattform von Operations1 im Einsatz<br />

auch durch den gesamten Prozess der Auftragsabwicklung. Da<br />

die Software aus allen Ereignissen auf dem Shopfloor lernt, sofern<br />

diese digital erfasst werden, optimieren Unternehmen im<br />

Laufe der Zeit ihre Fertigungsprozesse und können Ursachen für<br />

Fehler eliminieren.<br />

2. PRODUKTIVITÄT STEIGERN<br />

Im Bereich Predictive Maintenance analysiert künstliche Intelligenz<br />

schon jetzt die Maschinendaten und leitet daraus Prognosen<br />

ab. So erkennen die Mitarbeitenden in der Fertigung frühzeitig,<br />

wann die Maschine gewartet werden muss, also beispielsweise<br />

Verschleißteile auszutauschen sind. Auch reguläre Wartungsintervalle<br />

können auf Basis von Algorithmen anpasst und<br />

gegebenenfalls verlängert werden. Dadurch können Unternehmen<br />

direkt Kosten senken, ohne Stillstände zu riskieren. Anomalien<br />

fallen bereits auf, bevor ein Schaden entsteht. So steigern<br />

Unternehmen ihre Produktivität sowie Maschinenverfügbarkeit<br />

und senken die Instandhaltungskosten.<br />

3. QUALITÄT SICHERN<br />

KI erweitert den Handlungsspielraum in der Qualitätssicherung<br />

und ermöglicht es, eine kameragestützte Sichtkontrolle automatisiert<br />

durchzuführen. Die Software erkennt in Echtzeit geringste<br />

Abweichungen von den Gutteil- und Schlechtbildern, mit denen<br />

das System trainiert wurde, und analysiert die Ursachen dafür.<br />

Der Mitarbeitende lernt dadurch auch, wie der Arbeitsschritt<br />

künftig korrekt durchgeführt wird. Zugleich sinken die Kosten,<br />

weil die Fehler nicht erst bei der Qualitätskontrolle des fertigen<br />

Teils erkannt werden. Da die Produktqualität über die Auswertung<br />

der KI insgesamt steigt, haben die Kunden wenig Anlass zu<br />

Reklamationen. Der automatisierte Prozess erhöht die Produktivität<br />

und senkt Nacharbeits- und Ausschusskosten.<br />

4. ENERGIEMANAGEMENT OPTIMIEREN<br />

Mit der Nachhaltigkeitsberichtspflicht sowie weiteren Anforderungen<br />

setzt die Gesetzgebung Standards, denen die Wirtschaft<br />

nachkommen muss. Insofern ist es ratsam, das Energiemanagement<br />

in die Produktionsumgebung zu integrieren. Oft ermöglicht<br />

LARGE LANGUAGE MODELS UND<br />

MACHINE LEARNING<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IST<br />

MEHR ALS AUTOMATISIERUNG<br />

Es zeigt sich: Künstliche Intelligenz ist ein Werkzeug mit enormem<br />

Potenzial zur Optimierung und Effizienzsteigerung des<br />

Shopfloors. Vor allem Large Language Models (LLM) und das<br />

Machine Learning können, richtig eingesetzt, die Workflows in<br />

der Werkhalle revolutionieren. Operations1 arbeitet in diesem<br />

Zusammenhang an einer eigenen KI-Lösungsidee, dem Shopfloor<br />

AI Assistant.<br />

Durch die Nutzung von LLM können Informationen in natürlicher<br />

Sprache abgerufen werden. Der Assistant soll Hilfestellungen<br />

geben oder Datenabfragen ermöglichen, ohne hierbei Daten<br />

zu suchen oder vorab aufbereiten zu müssen. So soll er die Mitarbeitenden<br />

in der Werkhalle zum Beispiel bei Fragen während des<br />

Instandhaltungsprozesses unterstützen und Auskunft über frühes,<br />

kostenschonendes Troubleshooting und präventive Vorgehensweisen<br />

geben.<br />

Ein weiterer Anwendungsbereich wird Computer Vision sein.<br />

Durch Machine Learning (ML) und den Einsatz von Algorithmen<br />

kann Computer Vision Muster, Objekte und relevante Merkmale<br />

in visuellen Daten wie Bildern und Videos erkennen und interpretieren.<br />

Durch einen Bildabgleich in Echtzeit kann die KI das<br />

Personal direkt bei der Inspektion und Qualitätssicherung unterstützen<br />

und Rückmeldungen oder Hinweise auf mögliche Gefahren<br />

geben.<br />

OPERATIV WERTVOLLE LÖSUNGEN<br />

Künstliche Intelligenz ist mehr als Automatisierung. Dank selbstlernender<br />

Algorithmen ist sie dazu in der Lage, Vorhersagen zu<br />

treffen und daraus Handlungsempfehlungen abzuleiten. Fertigungsunternehmen<br />

können sich das in vielen Bereichen zunutze<br />

machen – von der Auftragsabwicklung über die Qualitätskontrolle<br />

und dem Energiemanagement bis hin zur vorausschauenden<br />

Wartung.<br />

Die Nutzung von KI auf dem Shopfloor wird zahlreiche Probleme<br />

lösen und die Interaktion zwischen Mensch und Maschine<br />

verbessern – dank Technologien wie maschinellem Lernen und<br />

Computer Vision. Dies erhöht die Sicherheit am Arbeitsplatz und<br />

erlaubt es den Mitarbeitenden, sich stärker auf wertschöpfende<br />

Tätigkeiten zu fokussieren. Die Einsatzmöglichkeiten von KI sind<br />

bereits heute vielfältig und werden künftig eine zentrale Rolle in<br />

der Architektur von Operations1 spielen, um Nutzern maßgeschneiderte<br />

und operativ wertvolle Lösungen zu bieten.<br />

Bilder: Operations1, putilov_denis – stock.adobe.com<br />

www.operations1.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 11


FACHFORUM HYDRAULIK<br />

HYDRAULIKFORSCHUNG<br />

ZUM ANFASSEN<br />

MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Die Technische Hochschule Ulm fördert die<br />

Zusammenarbeit zwischen Universität und<br />

Wirtschaft. Ein Ziel ist in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels klar: Menschen für die<br />

Hydrauliktechnologie gewinnen. Ein Baustein<br />

dieses Vorhabens ist das Fachforum Hydraulik,<br />

welches regelmäßig im Frühjahr stattfindet und<br />

auf reges Interesse trifft.<br />

Die Technische Hochschule Ulm (THU) veranstaltet seit<br />

2017 ein Fachforum Hydraulik. In diesem Jahr fand es<br />

Ende April mit über 100 Teilnehmenden statt. Die Veranstaltung<br />

soll den Technologietransfer zwischen Industrie<br />

und Hochschule fördern und intensivieren. Gleichzeitig<br />

soll auch bei den Studierenden das Interesse an hydraulischen<br />

Fragestellungen und Lösungen gesteigert werden. Im Fachforum<br />

Hydraulik der THU werden sowohl praxisnahe als auch wissenschaftliche<br />

Themen präsentiert sowie Kenntnisse und Erfahrungen<br />

der hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik ausgetauscht.<br />

Neben den Vorträgen mit Diskussion erleichtert ein kleiner<br />

Marktplatz mit Exponaten den inhaltlichen Zugang zu verschiedenen<br />

hydraulischen Themen. Das Fachforum Hydraulik<br />

bietet einen Rahmen für konstruktiven fachlichen Austausch und<br />

zur Vernetzung bei Imbiss und Livemusik. Angesprochen zur<br />

Teilnahme an der Veranstaltung sind alle Hydraulikinteressierten,<br />

die sich zum Beispiel mit der Bearbeitung von Projekten der<br />

hydraulischen Antriebs- und Steuerungstechnik beschäftigen<br />

oder die einfach die Gelegenheit nutzen möchten, sich inspirieren<br />

zu lassen.<br />

THEMENSPEKTRUM<br />

In diesem Jahr lag der Fokus der Veranstaltung auf dem Thema<br />

„Intelligente Hydrauliksysteme“ und es wurden in acht Vorträgen<br />

folgende Themen präsentiert und diskutiert:<br />

n Überblick zur Hydraulikausbildung und -forschung an der THU<br />

(Mathias Niebergall, THU)<br />

n Funktionale Sicherheit und Effizienz bei LKW der Hinter-Achs-<br />

Lenkung (Torsten Winkler, Weber Hydraulik)<br />

n Minihydraulikaggregate für dezentrale Steuerungslösungen<br />

(Andrea Farris, HAWE)<br />

n Intelligente Hydrauliksysteme – Steuerung – Überwachung – Öl<br />

(Johannes Hoffmann, AVIA Bantleon)<br />

n Energieflexibles Hydraulikaggregat (Axel Grigoleit, HAWE)<br />

n Neue Generation smarter Industrieventile mit IO-Link (Peter<br />

Jakobs, HYDAC)<br />

n Industriehydraulische Achssysteme mit Verdrängersteuerung<br />

(Mark Schlifka, Rexroth)<br />

n Hydraulischer Muskel (Roman Strobel, THU)<br />

Auf dem Marktplatz präsentierten in einem entspannten Rahmen<br />

die Firmen Bosch Rexroth, Hawe, Hydac, Tries und Weber<br />

Hydraulik sich und ihre Fähigkeiten. Daneben wurde noch ein<br />

Formula Student Rennwagen von Einstein Motorsport ausgestellt<br />

sowie seitens der THU ein geräuschoptimiertes Hydrauliktrainingssystem<br />

und ein Testaufbau für hydraulische Muskeln vorgeführt.<br />

Zum Abschluss wurde eine Tour durchs Hydrauliklabor der<br />

THU angeboten.<br />

KOMPETENZZENTRUM HYDRAULIK<br />

Das Fachforum wurde mit Unterstützung des Kompetenzzentrums<br />

Hydraulik (KHU) an der THU ins Leben gerufen. Das KHU<br />

wiederum wurde auf Initiative des mittelständischen Unternehmers<br />

Manfred Tries und mit engagierter Unterstützung der Industrie<br />

2012 gegründet. Ziel ist es, den regionalen Bedarf an ausgebildetem<br />

Hydraulikfachpersonal zu decken. Derzeit unterstüt-<br />

12 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


SZENE<br />

01<br />

01 Prof. Gerhard Bauer (links), der die Hydraulikausbildung in<br />

Ulm bereits 1967 begann, im Gespräch mit dem Unternehmer<br />

und Ehrensenator der THU Manfred Tries (rechts), der das<br />

Kompetenzzentrum Hydraulik an der THU initiierte<br />

02 Marktplatz mit geräuschoptimierten hydraulischen<br />

Antriebssystemen<br />

03 Marktplatz mit Livemusik mit dem Rektor der THU Prof.<br />

Volker Reuter am Flügel<br />

04 Über 100 Personen nahmen am Fachforum teil<br />

02<br />

zen das Hydraulik Kompetenzzentrum der THU vielfältige Stiftungsunternehmen,<br />

welche die gesamte Wertschöpfungskette<br />

hydraulischer Antriebstechnik repräsentieren. Aufbauend auf<br />

der damals initiierten Stiftungsprofessur „Ölhydraulik“, wird eine<br />

weitere Stiftungsprofessur für „Intelligente Hydrauliksysteme“<br />

ins Leben gerufen, um die Hydraulikausbildung in der Region<br />

langfristig weiterzuentwickeln. Damit soll mit Hilfe der Digitalisierung<br />

die klassische hydromechanische Antriebstechnik auf<br />

Systemebene zukunftsorientiert ausgebaut werden sowie die<br />

Energieeffizienz, Produktivität, Sicherheit und Umweltfreundlichkeit<br />

der hydraulischen Antriebssysteme weiter optimiert werden.<br />

Erste Unternehmen haben ihre Beteiligung an der neuen<br />

Stiftungsprofessur bereits signalisiert.<br />

FORTBILDUNGEN FÜR BERUFSTÄTIGE<br />

Neben den regulär eingeschriebenen Studierenden haben auch<br />

externe Hydraulikinteressierte, die bereits im Beruf stehen, eine<br />

Zugangsmöglichkeit zu den Lehrveranstaltungen. Deswegen finden<br />

die Vorlesungen in der Regel in den Abendstunden statt und<br />

werden auch online über das Internet zugänglich gemacht. Die<br />

erfolgreiche Absolvierung von fünf Ausbildungsmodulen kann<br />

mit einem Zertifikat zum Hydraulikfachingenieur und die Absolvierung<br />

von drei Grundlagenmodulen mit einem Zertifikat zur<br />

Hydraulikfachkraft abgeschlossen werden. In den letzten 10 Jahren<br />

wurden die Ausbildungsmodule der THU (Dauer jeweils 1 Semester)<br />

insgesamt 2200 Mal belegt.<br />

Bilder: THU, THU-MN, THU-JP<br />

03<br />

04<br />

www.thu.de<br />

POINTIERT<br />

FACHFORUM HYDRAULIK DER TH ULM IST<br />

EINE INITIATIVE DES KOMPETENZZENTRUMS<br />

UNTERNEHMEN UND FORSCHENDE<br />

PRÄSENTIERTEN INNOVATIONEN<br />

ZIEL IST ES UNTER ANDEREM, JUNGE<br />

MENSCHEN FÜR HYDRAULIK ZU BEGEISTERN<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 13


PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

SCHMIERFREIE GLEITLAGER<br />

MEHR NACHHALTIGKEIT<br />

AUF DEM FELD


LANDTECHNIK<br />

In Zeiten des Klimawandels wird es<br />

zunehmend herausfordernd, die notwendige<br />

Menge an Nahrungsmitteln für Mensch und<br />

Tier sicherstellen zu können. Holmer<br />

Maschinenbau aus der Oberpfalz hat nun<br />

eine innovative Güllehacke entwickelt, die<br />

eine nachhaltige Düngung von Maisfeldern<br />

ermöglicht. Um Umweltschäden zu<br />

vermeiden, setzt das Unternehmen zudem<br />

auf schmierfreie Gleitlager von Igus. Dank<br />

einer neuartigen Filzdichtung ist die Motion-<br />

Plastics-Lösung auch für den rauen<br />

Feldeinsatz bestens gerüstet.<br />

LANDMASCHINEN UMWELT-<br />

GERECHT KONSTRUIEREN UND<br />

NACHHALTIG BETREIBEN<br />

Mais, so weit das Auge reicht: Es ist ein leicht bewölkter<br />

Tag auf einem Maisfeld in Ungarn, als am Horizont<br />

langsam eine Terra Variant auftaucht. Hinter<br />

der Kabine der Landmaschine befindet sich ein großer<br />

Gülletank, in dem das Düngemittel mitgeführt wird.<br />

Statt den wertvollen organischen Dünger oberflächlich zu verteilen<br />

und somit Nährstoffausgasungen in Kauf zu nehmen, zieht<br />

das Trägerfahrzeug mit einer Geschwindigkeit von 10 km/h eine<br />

imposante Maschine hinter sich her: SecatFlex SL heißt die Güllehacke,<br />

die am Fahrzeug angebracht ist. Die Größe des Anbaugeräts<br />

ist beeindruckend: Die Maschine ist 7,5 m breit und wiegt<br />

2,3 t. Entwickelt hat sie die Holmer Maschinenbau GmbH aus<br />

Eggmühl (Schierling) in der Oberpfalz.<br />

Mit der SecatFlex SL wird die Gülle in den oberen Bodenhorizont<br />

des Feldes eingebracht. Zuerst lockern zwei Hackschare die<br />

Erde auf, dann gelangt über jeweils einen Schlauch die Gülle in<br />

den Boden. Anschließend bedeckt das dritte Hackschar die beiden<br />

Düngebänder mit Erde, sodass keine Vermischung mit der<br />

Gülle stattfindet. Über die gesamte Arbeitsbreite sind insgesamt<br />

zehn solcher Hackelemente verteilt: Im Abstand von 75 cm im<br />

Eingriff hacken sie gleichzeitig zwischen elf Pflanzenreihen.<br />

Durch das direkte Einbringen in den Boden bleiben wertvolle<br />

Nährstoffe erhalten. Außerdem ist nach dem Ausbringen kein<br />

stechender Ammoniakgeruch wahrnehmbar. Natürlich muss in<br />

der Landwirtschaft nicht nur das Düngemittel nachhaltig behandelt<br />

werden, Holmer stellt auch hohe ökologische Ansprüche an<br />

die eigenen Fahrzeuge und Maschinen. Aus diesem Grund hat<br />

sich der Hersteller bei der Konstruktion der Güllehacke für den<br />

Einbau von schmierfreien Igus Gleitlagern entschieden.<br />

SCHMIERFREIE IGLIDUR-GLEITLAGER<br />

Wo Bewegung gewährleistet sein muss, gilt es unter den widrigen<br />

Bedingungen in der Landwirtschaft hohe Ansprüche zu erfüllen.<br />

Gelenke der Landmaschinen benötigen häufig eine<br />

Schmierung, um eine reibungsfreie Funktionsweise sicherzustellen.<br />

Das hat den Nachteil: In herkömmlichen Anwendungen<br />

kommen Metallbuchsen zum Einsatz, die eine gute Schmierung<br />

voraussetzen. Dazu werden größere Mengen an Schmierfett benötigt,<br />

das über Schmierstellen an die Lager abgegeben wird. Oft<br />

ist eine richtige Abdichtung der geschmierten Bauteile nicht<br />

möglich, sodass schädliches Schmierfett austritt. Gerade in der<br />

Landwirtschaft ist das ein Problem, schließlich sollten Landwirte<br />

unter allen Umständen eine Umweltverschmutzung durch<br />

Schmierstoffe vermeiden.<br />

„Wir waren für die SecatFlex SL also auf der Suche nach einer<br />

Anwendung mit geringem Schmiermittelbedarf“, erklärt Andreas<br />

Erl, der sich bei Holmer Maschinenbau unter anderem um die<br />

Entwicklung der Güllehacke kümmerte. Aus dem bereits beste-<br />

Lars Butenschön (B.Eng), Leiter Geschäftsbereich iglidur Gleitlager,<br />

Igus GmbH, Köln<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 15


LANDTECHNIK<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN TITEL<br />

henden Kontakt zu Igus wurden er und sein Team schnell auf das<br />

Sondergleitlager Iglidur SG03 aufmerksam.<br />

„Das SG03 schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe und ist deshalb<br />

so passend für Holmer“, sagt Thomas Weber, der als technischer<br />

Verkaufsberater bei Igus den Kunden betreut. Das SG03 ist<br />

wie alle Iglidur Gleitlager schmierfrei, da keine externe Schmierung<br />

benötigt wird. Gleichzeitig bietet es eine Filzdichtung, welche<br />

die Lagerstellen vor Schmutz und Staub abdichtet. Gerade in<br />

der Landwirtschaft ist das ein großer Vorteil. Die Gelenke werden<br />

oft extremen Belastungen ausgesetzt und müssen dabei einen<br />

hohen Grad an Zuverlässigkeit bieten. Igus hat in Laborversuchen<br />

eine bis zu 50-mal höhere Lebensdauer des Gleitlagers mit<br />

Filzdichtung im Vergleich zu herkömmlichen Lösungen erreicht.<br />

Zudem hat das Gleitlager in den Tests durch seine Verschleißfestigkeit<br />

überzeugt.<br />

NOVUM IN DER LANDTECHNIK<br />

Dass Holmer Maschinenbau auch bei der SecatFlex SL wieder<br />

auf Komponenten von Igus zurückgegriffen hat, liegt an der<br />

langjährigen Zusammenarbeit der beiden Unternehmen. „Eigentlich<br />

verbauen wir schon immer Igus Buchsen“, berichtet Erl.<br />

INDUSTRIE UND UMWELT PROFITIEREN<br />

Vom Pflug in der Landwirtschaft bis zum Transportband<br />

eines Bierbrauers: Um Budget, Personalressourcen und<br />

Umwelt zu schonen, steigen immer mehr Industriebetriebe<br />

auf schmierfreie Polymerlager von Igus um. Wie viel<br />

sie dadurch tatsächlich sparen und wie es um die<br />

Umweltvorteile bestellt ist, zeigt nun erstmals eine<br />

gemeinsame Studie von Igus und Wissenschaftlern der<br />

RWTH Aachen sowie der WBA Aachener Werkzeugbau<br />

Akademie. Bis zu 14 Mio. Euro pro Jahr an Schmierfettkosten<br />

lassen sich durch den Umstieg auf Polymergleitlager<br />

einsparen. Erfahren Sie mehr zur Studie und Use Cases:<br />

www.igus.de/schmierfrei<br />

01 02<br />

01 Die Güllehacke SecatFlex SL von Holmer Maschinenbau bringt<br />

die Gülle in zehn Reihen gleichzeitig aus<br />

02 In den Gelenken der Güllehacke kommen Sondergleitlager vom<br />

Typ Iglidur SG03 zum Einsatz<br />

03 Das SG03 Gleitlager überzeugt unter anderem durch seine<br />

Filzdichtung und die hohe Verschleißfestigkeit<br />

04 Das zylindrische Gleitlager Iglidur P210 wird für den<br />

Verschieberahmen eingesetzt<br />

Für Igus selbst war die Anwendung von Iglidur SG03 in der Landtechnik<br />

ein Novum. „Holmer ist eines der ersten Unternehmen,<br />

welches das Lager mit Filzdichtung anwendet“, betont Weber.<br />

Der Kölner Hersteller habe vor allem durch den landwirtschaftlichen<br />

Einsatz sehr von der Erfahrung in der Entwicklung der<br />

SecatFlex SL profitiert.<br />

Mittlerweile hat der Praxistest gezeigt, dass Holmer die richtige<br />

Lösung gewählt hat. Eine erste Vorserienmaschine ist in Ungarn<br />

unterwegs. Auf einer Fläche von 1.000 ha wird dort Mais<br />

gedüngt.<br />

VERSCHIEBEBEWEGUNG DURCH GLEITLAGER<br />

In der SecatFlex SL ist das Sondergleitlager Iglidur SG03 nicht das<br />

einzige Produkt von Igus, auch die Verschiebebewegung realisiert<br />

Holmer über Buchsen des Unternehmens. Dazu greift der<br />

Maschinenbauer auf das zylindrische Gleitlager Iglidur P210 zurück.<br />

Die Buchse weist eine gute Verschleißfestigkeit bei mittleren<br />

Temperaturen auf. Zudem ist das Lager besonders resistent<br />

gegen Schmutz, Staub, Stöße und Schläge. Das macht es speziell<br />

tauglich für den Einsatz während eines langen Arbeitstages auf<br />

dem Feld.<br />

Die Iglidur P210-Lager hat der Landmaschinenhersteller im Verschieberahmen<br />

der Güllehacke verbaut, der die genaue Ausrichtung<br />

der einzelnen Hacken entlang der Reihen des Feldes gewährleistet.<br />

Innerhalb von 46 cm können die Maschinenbediener den<br />

Rahmen individuell auf die Reihen ausrichten. „Wir sind mit beiden<br />

Gleitlagertypen voll zufrieden“, stellt Erl fest. Deshalb blicken<br />

Holmer und Igus bereits auf die zukünftige Zusammenarbeit.<br />

16 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


03 04<br />

NACHHALTIG BETRIEBSKOSTEN SPAREN<br />

Beide Unternehmen leisten mit ihren Komponenten und Maschinen<br />

einen Beitrag zur Steigerung der Nachhaltigkeit im gesamten<br />

landwirtschaftlichen Betrieb. „Die ganze Branche denkt über<br />

Schmiermitteleinsparung nach“, konstatiert Weber. Und das aus<br />

gutem Grund: 50 Prozent aller weltweit verkauften Schmierstoffe<br />

landen in der Umwelt. Ein Liter Öl vergiftet bis zu eine Million Liter<br />

an Trinkwasser.<br />

Holmer spart an jeder einzelnen der vielen Lagerstellen in der<br />

SecatFlex SL umweltschädliches Schmierfett ein. Hochgerechnet<br />

auf die gesamte Güllehacke, ist das eine Menge, die nicht nur die<br />

Nachhaltigkeitsbilanz der Maschine verbessert, sondern sich<br />

ebenso in den Betriebskosten widerspiegelt. Wer also künftig<br />

eine große Landmaschine mit einer Güllehacke von Holmer auf<br />

einem Maisfeld sieht, weiß: Hier düngt ein Vorreiter in Sachen<br />

nachhaltiger Landwirtschaft. Vorreiter in weiteren Branchen<br />

zeigt eine Studie von RWTH Aachen und Igus, siehe Infokasten.<br />

Bilder: Holmer Maschinenbau, Igus<br />

www.igus.de<br />

05 Andreas Erl<br />

(l.), Homer<br />

Maschinenbau,<br />

und Thomas<br />

Weber, Igus


MARKTPLATZ<br />

TAUPUNKTMESSUNG „TO GO“<br />

Das tragbare Druck-Taupunkt-Hygrometer Easidew PDP Dryer Portable von Michell, Teil der Process<br />

Sensing Technologies Group, wiegt nur 3,6 kg. Es enthält einen Vollfarb-Touchscreen mit einer intuitiven<br />

Bedieneroberfläche, einen langlebigen Akku und USB-C-Anschlüsse. In dem 275 mm x 125 mm x<br />

250 mm großen, IP65-geschützten Tragekoffer ist ein vollständig geschlossenes System für die Probennahme<br />

aus Edelstahl mit Drucksensor, Anschlüssen mit fester Blende für die Durchflusskontrolle und<br />

Filtration mit einer Standard-Drop-in-Patrone integriert. Kunden können die keramischen Metalloxidoder<br />

Dickschicht-Taupunkt-Sensoren aus dem breiten Portfolio von Michell Instruments auswählen.<br />

Das Easidew PDP Dryer Portable ermöglicht somit die mobile Messung und Speicherung der wichtigsten<br />

Messwerte für die Gasqualität bei einem Druck von bis zu 20 bar. Es erfasst Taupunkte zwischen<br />

-100 und +60 °C Td mit einer Genauigkeit ±2 °Cdp bei Umgebungs-/Prozesstemperaturen von -20 bis<br />

+50 °C. Eine integrierte 2GB SD-Karte erlaubt die Datenspeicherung über eine einfache TXT-Datei mit<br />

einem PC-Download über eine Standard-USB-C-Verbindung. Dies macht spezielle PC-gestützte Softwareanwendungen überflüssig,<br />

sodass das Portable einfach und leicht zu bedienen ist. Dank der Display-Trendaufzeichnung für Taupunkt und Druck können<br />

Wartungstechniker bei dem Easidew PDP Dryer Portable die Trocknungskurve eines Adsorptionstrockners im Anlaufzustand sehen<br />

und dokumentieren.<br />

www.processsensing.com<br />

FREQUENZUMRICHTER MIT VIBRATION MONITORING<br />

Die Frequenzumrichter für die Pumpenbrache<br />

Inveor MPP und MPM von Kostal sind nun<br />

serienmäßig mit der Funktion „Vibration<br />

Monitoring“ ausgestattet. Im Betrieb kann so<br />

die Anlage im Hinblick auf Unregelmäßigkeiten<br />

überwacht werden, die durch Vibration ausgelöst<br />

werden. Die Daten werden gesammelt und<br />

über MQTT weiterverarbeitet. Für den Nutzer ist<br />

das der Einstieg in die Predictive Maintenance,<br />

durch die er unerwartete Ausfälle verhindern<br />

kann. Das Konzept des Inveor Frequenzumrichters<br />

sieht die Montage direkt auf den Motor vor.<br />

Per Plug & Play entsteht eine modulare Einheit<br />

aus Motor, Getriebe und Umrichter. Durch die große Auswahl an<br />

Adapterplatten kann jeder Motor adaptiert werden. Daneben<br />

gibt es auch die Möglichkeit zur Wandadaption. Das automatisierte<br />

Inbetriebnahme-Tool Selfcom macht die<br />

Inbetriebnahme kinderleicht. Durch die optimierte<br />

Topologie der Leistungselektronik in Kombination<br />

mit einem einzigartigen Regelungsverfahren<br />

sorgt der Inveor für eine optimale Energieausnutzung,<br />

egal welche Motortechnologie im Einsatz<br />

ist. Das sensorlose Regelungsverfahren ist selbst<br />

bei niedrigen Drehzahlen bis hin zum Stillstand<br />

optimal in der Lage die Rotorposition zu erkennen<br />

und den Motor zuverlässig zu regeln, satt in den<br />

Steuerungsbetrieb zu wechseln. Die Inveor<br />

Frequenzumrichter verfügen über grundlegende<br />

Pumpenschutzfunktionen wie Trockenlaufschutz<br />

und Blockiererkennung. Eine sofortige Abschaltung und<br />

Fehlermeldung schützt Motor und Frequenzumrichter.<br />

www.kostal-drives-technology.com<br />

SENSOR MIT BLUETOOTH-ÜBERTRAGUNG<br />

VOM SENSOR IN DIE CLOUD<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der QE2008-W-Sensor von Gefran wurde speziell für die<br />

Anforderungen in der Kunststoffindustrie entworfen und bietet<br />

eine zuverlässige Lösung für eine Vielzahl von Anwendungen,<br />

darunter Spritzguss, Extrusion und Formgebung. Er ermöglicht<br />

die präzise Messung von Dehnungen in verschiedenen Anwendungen<br />

und Umgebungen<br />

und bietet gleichzeitig eine<br />

drahtlose Bluetooth-Übertragung<br />

für eine einfache<br />

und zuverlässige Datenübertragung<br />

an eine eigens<br />

entwickelte App. Der<br />

drahtlose Doppelmagnet-<br />

Dehnungssensor QE2008-W<br />

wurde für die präzise<br />

Kraft- und Dehnungsmessung<br />

an ferromagnetischen<br />

Oberflächen entwickelt. Das<br />

Herzstück des Sensors ist ein Folien-Dehnungsmessstreifen,<br />

dessen Signal durch einen integrierten Verstärker aufbereitet<br />

wird. Das digitalisierte Signal wird über das Bluetooth Low<br />

Energy-Protokoll an ein mobiles Gerät übertragen, auf dem die<br />

Sensormate-App installiert ist. Die App zeigt die empfangenen<br />

Messungen in Echtzeit an. Die Daten können zu Nachverfolgungszwecken<br />

oder zur weiteren Analyse gespeichert werden.<br />

www.gefran.com<br />

Der Bereich Wasser und<br />

Abwasser steht durch die<br />

globale Wasserkrise vor signifikanten<br />

Herausforderungen. Vor<br />

diesem Hintergrund hat Jumo<br />

den Druckmessumformer Delos<br />

S02 entwickelt.Er dient der<br />

Erfassung von Relativ- und<br />

Absolutdrücken in flüssigen und<br />

gasförmigen Medien. Durch<br />

hohe Genauigkeit und Langzeitstabilität<br />

ermöglicht er eine<br />

hohe Prozesssicherheit. Die<br />

Online-Überwachung wichtiger Messparameter in Wasser- oder<br />

Abwasserströmen ist entscheidend, um die passenden Behandlungsstrategien<br />

zu initiieren. Zuverlässige und möglichst autark<br />

arbeitende Sensoren und die Datenübermittlung an ein<br />

zentrales System sind dabei essenziell. Ein modernes Wasser-<br />

Daten-Management sorgt für eine nahtlose Überwachung,<br />

hohe Sicherheit und Effizienz in der Wasserqualitätskontrolle.<br />

Auch für die Aufbereitung von Prozesswasser bietet das<br />

Unternehmen Komplettsysteme vom Sensor bis zur Cloud.<br />

Dazu zählen die passende Sensorik zur Entsalzung von Rohwässern,<br />

smarte Automatisierungssysteme und intuitiv bedienbare<br />

Software-Lösungen zur Datenauswertung.<br />

www.jumo.net<br />

18 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

MAGNETSENSOREN FÜR EXTREME<br />

BEDINGUNGEN<br />

EGE-Elektronik bringt<br />

MGK-Magnetsensoren auf<br />

den Markt, die in kryogenen<br />

Prozessen in der Medizintechnik<br />

und darüber hinaus<br />

eingesetzt werden können.<br />

Die Sensoren detektieren<br />

Objekte und überwachen das<br />

Öffnen und Schließen von<br />

Klappen und Türen in<br />

Kryo-Prozessen bis -80 °C und<br />

sind für den Dauerbetrieb bei dieser Temperatur ausgelegt. Der<br />

Hersteller ist auf Sensorik für anspruchsvolle Anwendungen<br />

spezialisiert und bietet kurze Reaktionszeiten bei der anwendungsspezifischen<br />

Anpassung von Sensoren, etwa für erhöhte<br />

Schutzarten oder spezifische Schnittstellen. Auch Spezialmaterialien<br />

sind möglich, die, wie hier, trockenen Kryo-Atmosphären<br />

dauerhaft standhalten. Die Magnetsensoren schalten bei<br />

Annäherung einer mit einem Magneten versehenen Schaltfläche.<br />

Sie eignen sich beispielsweise zum Erfassen, Zählen oder<br />

Positionieren von Transportbehältern, Klappen, Türen oder<br />

Ventilstellungen. Abhängig von der Flussdichte des eingesetzten<br />

Magneten beträgt der Schaltabstand 5…20 mm.<br />

www.ege-elektronik.com<br />

ZWEI NEUE VENTIL-BAUREIHEN<br />

Die Moog Inc. hat zwei<br />

neue direktbetätigte<br />

Ventil-Baureihen am<br />

Markt: die Servo-Proportionalventile<br />

D93x und<br />

die Proportionalventile<br />

D92x. Die Baureihen<br />

zielen darauf ab, die<br />

Maschinenzuverlässigkeit<br />

zu steigern und die Kosten für Maschinenbauer zu reduzieren.<br />

Die Baureihe D93x umfasst die Servo-Proportionalventile<br />

D936 (ISO 4401 Nenngröße 03) und D937 (ISO 4401 Nenngröße<br />

05). Diese Ventile sind für den 4/4-Wege-Betrieb konzipiert und<br />

mit Steuerkolben ausgestattet, der in einer gehärteten Buchse<br />

läuft und von einem Proportionalmagneten betätigt wird.<br />

Diese Konstruktion macht sie zu leistungsfähigen Ventilen mit<br />

hoher Dynamik und einer sicheren vierten Kolbenstellung im<br />

stromlosen Zustand. Die Baureihe D92x besteht aus den<br />

Proportionalventilen D926 (ISO 4401 Nenngröße 03) und D927<br />

(ISO 4401 Nenngröße 05). Bei diesen für 4/3-Wege-Betrieb<br />

ausgelegten Ventilen läuft der Steuerkolben im Gehäuse und<br />

wird von zwei Proportionalmagneten betätigt. Im Vergleich zur<br />

Baureihe D93x ermöglicht diese Bauweise höhere Volumenströme.<br />

Zudem bieten die D92x eine zentrierte, ausfallsichere<br />

Kolbenstellung und einen optionalen 4/2-Wege-Betrieb.<br />

www.moog.com<br />

DRUCKSENSOREN LIEFERN MEHR INFORMATIONEN<br />

Die Sensor-Technik Wiedemann GmbH<br />

(STW) zeigt auf der Sensor+Test <strong>2024</strong><br />

ihren umfangreichen Sensorik-Baukasten.<br />

Sensoren zur Erfassung von Druckund<br />

Medieninformationen bilden einen<br />

Schwerpunkt. Die Drucksensoren vom<br />

Typ M01 können dank digitaler Schnittstellen<br />

sowohl Druck als auch Medientemperatur<br />

sowie Status- und Diagnoseinformationen<br />

gleichzeitig zur Verfügung<br />

stellen. Die Sensoren können in einem weiten Anwendungsspektrum<br />

eingesetzt werden – für die Niedrig- bis Hochdruckerfassung<br />

bis 2000 bar. Sie sind kompatibel mit den aktuellen<br />

SAE-J1939- und CANopen-Protokollspezifikationen und basieren<br />

auf einer neuentwickelten 32-Bit-Microcontroller-Plattform.<br />

Weiterhin unterstützen die Sensoren das<br />

SENT-Protokoll. Vereinfacht gesagt<br />

verhält sich das Protokoll wie die klassische<br />

analoge Messwertübertragung und<br />

sendet kontinuierlich unidirektional und<br />

störsicher über eine Drei-Draht-Anbindung.<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen<br />

analogen Ausgängen kann SENT jedoch<br />

eine Vielzahl an Informationen gleichzeitig<br />

übertragen. Das vereinfacht eine<br />

Zustandsüberwachung und bietet besonders in sicherheitsrelevanten<br />

Anwendungen Vorteile.<br />

STW ist Aussteller auf der Sensor+Test <strong>2024</strong> – Halle 1,<br />

Stand 508.<br />

www.stw-mm.com<br />

AZ_210 x 75 Schalter.qxp_Layout 1 28.02.23 09:09 Seite 2<br />

DRUCKSCHALTER VAKUUMSCHALTER<br />

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www.layher-ag.de<br />

Flexible Technologie


PFAHLRAMMEN FÜR DEN SOLARAUSBAU<br />

POSITIONSSENSORIK<br />

IN UND AN HYDRAULIKZYLINDERN<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Sie werden benötigt, um Solarparks in kurzer<br />

Zeit anzulegen: Pfahlrammen. Vermeer ist ein<br />

bekannter Hersteller solcher Systeme, die auch<br />

ferngesteuert eingesetzt werden, um die Pfähle<br />

auf weitläufigen Solarfeldern effizient und<br />

genau zu setzen. Lineare Positionssensoren von<br />

Rota tragen in und an Hydraulikzylindern zur<br />

Genauigkeit bei und ermöglichen zudem einen<br />

höheren Automatisierungsgrad.<br />

Lineare Positionssensoren in Hydraulikzylindern können<br />

präzisere Bewegungen ermöglichen. Die Integration erhöht<br />

die Genauigkeit und schafft eine wichtige Grundlage für die<br />

Automatisierung von Maschinenbewegungen. Dies zeigt die<br />

Zusammenarbeit der Firma Rota Ltd. mit dem Schwermaschinenhersteller<br />

Vermeer: Es ging um die Entwicklung seiner PD10-<br />

Pfahlramme für die Installation von Solarfeldern.<br />

Das Einrammen der Pfähle, die zur Befestigung der Solarpaneele<br />

dienen, erfordert ein hohes Maß an Genauigkeit. Deshalb<br />

wandte sich Vermeer an Rota, um die linearen Positionssensoren<br />

in zwei der Hydraulikzylinder der Ramme zu integrieren. Der<br />

Einbau der Sensoren sollte dazu beitragen, die erforderliche<br />

Genauigkeit beim Eintreiben der Pfähle in den Boden zu gewährleisten<br />

und diese normalerweise schwierige und sich wiederholende<br />

Aufgabe zu automatisieren.<br />

Bei der Installation einer Photovoltaik-Freiflächenanlage müssen<br />

die Pfähle im Abstand von etwa 3 m und im richtigen Winkel<br />

in den Boden gerammt werden, und das tausende Male am Tag.<br />

„Dies ist ein sehr repetitiver Prozess, der sich für eine Automatisierung<br />

anbietet“, erläutert Jake Hewes, PMP, International Sales<br />

Manager bei Rota. Und die Solarmodule würden so am Ende optimal<br />

aufgestellt. Mit den Sensoren von Rota konnte Vermeer den<br />

PD10 so konzipieren, dass die Bediener die Pfähle leichter an der<br />

richtigen Stelle, in der richtigen Tiefe und im richtigen Winkel<br />

einbringen können, um die für das jeweilige Projekt gewünschte<br />

Genauigkeit und Ästhetik zu erzielen.<br />

Mark Hoffman, VP – Sales & Marketing (Mobile & Industrial) Rota Limited,<br />

Dallas Texas, USA.<br />

PRÄZISE STEUERUNG<br />

Die linearen Positionssensoren von Rota basieren auf der Hall-<br />

Effekt-Technologie – einer absoluten Technologie, die robust und<br />

widerstandsfähig gegenüber starken Vibrationen ist. Die Sensoren<br />

liefern Messwerte für die X- und Y-Achse, um so die genaue<br />

Ausrichtung der Ramme zu unterstützen. Die Integration der<br />

Sensoren ermöglicht eine elektronische Rückmeldung für eine<br />

präzisere Steuerung und Einstellung der Hublänge. „Nehmen wir<br />

an, es handelt sich um einen Zylinder mit einem Hub von etwa<br />

30 cm. Jedes Mal, wenn er sich um einen Bruchteil eines Zolls bewegt,<br />

kann der Anwender dies an der Steuerung ablesen“, sagt<br />

Hewes. Diese Rückmeldung kann an den CAN-Bus und die Software<br />

weitergeleitet werden, um die Rammung besser zu berechnen<br />

und auf den gewünschten Winkel einzustellen.<br />

Auch die Rammtiefe des Pfahls kann besser kontrolliert werden.<br />

Dadurch kann sowohl das Risiko einer übermäßigen als auch eines<br />

unzureichenden Eindringens verringert werden, um die<br />

strukturelle Unversehrtheit der Module sicherzustellen. Mögliche<br />

AUTOMATISCHE LOTRECHTE<br />

AUSRICHTUNG DES RAMM-<br />

MASTS DANK SENSORIK<br />

Nacharbeiten lassen sich so minimieren und die Produktivität<br />

und Effizienz von Solarfeldinstallationen insgesamt verbessern.<br />

Im PD10 wurden zwei verschiedene Typen von Rota-Sensoren<br />

verwendet. Ursprünglich sollten sie in die Hydraulikzylinder der<br />

Maschine eingebaut werden, um die Sensoren vor den Stößen<br />

und Vibrationen zu schützen.<br />

Einer der Sensoren ist in einen Hydraulikzylinder eingebettet,<br />

der am Unterbau der Ramme verwendet wird. Hewes erklärt,<br />

beim Einbau eines Sensors könne es schwierig sein, die Abmessungen<br />

eines Hydraulikzylinders unverändert zu lassen. „Oft<br />

muss der Zylinder in der Länge wachsen, um einen Sensor einzubauen“,<br />

erklärt er. „Da es sich bei unserer Technologie um einen<br />

Hall-Effekt-Sensor handelt und sie in ein kleines Gehäuse passt,<br />

konnten wir einen der Sensoren in den Zylinder einbauen, ohne<br />

die Pin-zu-Pin-Maße zu vergrößern, was der Schlüssel zum Einbau<br />

unter dieser Maschine war.“<br />

Der zweite Sensor im Mast der Maschine ist ein unabhängig<br />

montierter Sensor. Rota hatte zwar eine Lösung, die in einen Hydraulikzylinder<br />

eingebaut werden konnte, die Lage des Sensors<br />

20 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


MESSEN UND AUTOMATISIEREN<br />

01<br />

02<br />

01 Der Einbau eines linearen Positionssensors in einen Hydraulikzylinder<br />

einer Rammmaschine ermöglicht eine genauere Positionierung<br />

der Pfähle, die zur Befestigung von Solarpaneelen in Solarparks dienen<br />

02 Zwei verschiedene Positionssensoren wurden in Hydraulikzylinder<br />

der Pfahlramme PD10 von Vermeer integriert<br />

machte es jedoch schwierig, die erforderlichen Kabelbäume oder<br />

Stecker zu verlegen, ohne sie zu beschädigen. Die Lösung habe<br />

darin bestanden, den Sensor aus dem Zylinder zu entfernen und<br />

ihn parallel zum Zylinder in sicherem Abstand zu befestigen, erzählt<br />

Hewes. So habe der Kabelbaum sicher durch die Maschine<br />

geführt werden können, um eine Beschädigung im Feld zu vermeiden.<br />

Für diesen Sensor verwendete Rota eine Hochleistungs-<br />

Edelstahlversion: Dadurch kann sichergetellt werden, dass er den<br />

starken Vibrationen der Ramme standhält.<br />

Um eine optimale Integration der Sensoren zu gewährleisten,<br />

arbeitete das Unternehmen eng mit Vermeer und dem Lieferanten<br />

der Hydraulikzylinder zusammen. Mehrere Gruppen bei Vermeer<br />

mussten einbezogen werden; auch die Elektronikabteilung,<br />

um das CAN-Bus-Signal zu spezifizieren.<br />

HÖHERE BOHRGENAUIGKEIT<br />

Durch die Integration der Sensoren von Rota und anderer elektronischer<br />

Komponenten sowie der Software konnte eine höhere<br />

Bohrgenauigkeit und Benutzerfreundlichkeit erreicht werden.<br />

Ohne die Sensoren oder andere Elektronik wäre die Kontrolle,<br />

dass der Pfahl im richtigen Winkel und in der richtigen Tiefe gerammt<br />

wird, eine eher auf Augenmaß beruhende, praktische Arbeit<br />

und könnte zu Fehlern führen. Wenn die Maschinenführer<br />

die Hydraulikzylinder sehen können, so Hewes, sei es für sie einfacher,<br />

eine genaue Bohrung zu realisieren. Sobald die Zylinder<br />

jedoch nicht mehr sichtbar sind – wie es bei der Ramme der Fall<br />

ist – weil sie in der Maschine oder hinter dem Bediener versteckt<br />

sind, ist es von Vorteil, auf einen Positionssensor im Inneren des<br />

Zylinders zurückgreifen zu können. Der Bediener sieht so mithilfe<br />

von Sensorik den Bohrwinkel auf dem Armaturenbrett.<br />

Der PD10 verfügt über eine integrierte Steuerung. Dank Positionssensoren<br />

in den Hydraulikzylindern können dem Bediener<br />

eine Reihe von Maschineninformationen zur Verfügung gestellt<br />

werden, wie zum Beispiel der Pfahlwinkel, die Höhe und der<br />

Wartungsbedarf. Der einfache Zugang zu diesen Informationen<br />

hilft dem Bediener, seine Aufgabe zu erfüllen und sicherzustellen,<br />

dass die Pfähle wie für das jeweilige Projekt gewünscht platztiert<br />

werden.<br />

FEEDBACK IN ECHTZEIT<br />

Die lineare Positionsrückmeldung der Sensoren ermöglicht auch<br />

die Überwachung und Analyse der Rammkraft und des Aufpralls<br />

der Maschine in Echtzeit. Dank der elektronischen Steuerungsmöglichkeiten<br />

der Sensoren können bei Bedarf sofortige Anpassungen<br />

vorgenommen werden, um mögliche Schäden an den<br />

Pfählen oder der Maschine zu vermeiden.<br />

Auch für vorberechnete Automatisierungs- oder Winkelwerte<br />

kann das Feedback der Sensoren genutzt werden. Will man etwa<br />

Pfähle in einem 20-Grad-Winkel einschlagen, kann dies das Steuerungssystem<br />

der Maschine berechnen.<br />

Mit dieser Fähigkeit können automatisierte Funktionen ergänzt<br />

werden. Eine Autolotfunktion bringt den Mast mit einem einfachen<br />

Knopfdruck automatisch in eine lotrechte Ausrichtung, was<br />

laut Vermeer die Zykluszeit verkürzen und die Gesamtproduktivität<br />

steigern kann. Dies erleichtert auch die Bedienung, was besonders<br />

bei Baumaschinen angesichts des Fachkräftemangels immer<br />

wichtiger wird. Mit der PD10R-Ramme bietet der Maschinenbauer<br />

zudem eine ferngesteuerte Variante für die Installation von Solaranlagen<br />

an. Funktional entspricht sie dem PD10 und verfügt ebenso<br />

über lineare Positionssensoren von Rota.<br />

TECHNOLOGIE GIBT ANTWORTEN<br />

AUF FACHKRÄFTEMANGEL<br />

Im Bausektor wächst die Nachfrage nach Sensoren und Automatisierung.<br />

Auch der Markt für landwirtschaftliche Maschinen ist<br />

keineswegs ausgereift, aber er ist der Bauindustrie in Bezug auf<br />

die Einführung dieser Technologien voraus. Vermeer bietet seine<br />

PD10-Ramme wie bereits erwähnt auch als Modell PD10R ohne<br />

Fahrerkabine und mit drahtloser Fernsteuerung an, mit ansonsten<br />

gleicher Funktionalität. Die Effizienz und Präzision beim Bau<br />

von Solarparks kann damit weiter gesteigert und die Benutzerfreundlichkeit<br />

erhöht werden.<br />

Baumaschinen werden in der Regel an ein Vermietungsunternehmen<br />

verkauft. Der Einbau von Sensoren und die Automatisierung<br />

kann hier also einen wichtigen Beitrag leisten, um dem<br />

Fachkräftemangel zu begegnen: Die einfachere Bedienung der<br />

Maschinen hilft Anfängern, sich schneller einzuarbeiten. Und<br />

erfahrene Bedienern setzen die Technologien auf Anhieb richtig<br />

ein. Letztlich ermöglicht Automation so die rechtzeitige Fertigstellung<br />

von Projekten. Optimal integrierte Sensorik von Rota in<br />

und an Hydraulikzylindern ist dafür ein wesentlicher Enabler.<br />

Bilder: Rota<br />

www.rota-ltd.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 21


Miles Meier, Chefredakteur<br />

DAS THEMA:<br />

HANNOVER MESSE<br />

VIELFÄLTIGE<br />

ENTWICKLUNGEN<br />

Die technologischen Trends Leichtbau und<br />

Wasserstoff waren bei der Hannover Messe<br />

<strong>2024</strong> vielfach und vielfältig zu erleben. Wir<br />

stellen hier kurz Innovationen für die<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> und der mobilen Maschinen aus<br />

diesen und weiteren Bereichen zusammen, die<br />

der Redaktion auf der Messe besonders<br />

erwähnenswert erschienen.<br />

HYDRAULIKZYLINDER IN<br />

LEICHTBAUWEISE<br />

ELEKTRIFIZIERUNG DER<br />

LANDWIRTSCHAFT<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Der Stand von Harting hatte eine futuristische<br />

mobile Maschine als Blickfang. Der AgBot ist ein<br />

autonomer Feld-Roboter für verschiedene Anwendungen,<br />

entwickelt von AgXeed. Ein wichtiger<br />

Bestandteil des Systems ist die AEF Hochvolt-<br />

Schnittstelle von Harting. Sie ist für den Einsatz in<br />

rauen Umgebungen geeignet und bietet dank<br />

fingersicherer Kontakte ein hohes Maß an Sicherheit<br />

beim Anschluss von Werkzeugen per Plug & Play.<br />

www.harting.com<br />

ZYLINDERSENSOR MIT IO-LINK<br />

Der Zylindersensor MK 5908 mit IO-Link ist nur eines unter sehr<br />

vielen Produkten bei Ifm. Aber mit seiner inline Qualitätsüberwachung<br />

mit 50 mm Erfassungsbereich, Kommunikation und<br />

Parametrierung über IO-Link, Fehlerlokalisierung dank umfangreicher<br />

Diagnosefunktion und der Tatsache, dass nur ein Sensor<br />

für 2 Endlagen (bei Kurzhubzylindern) ausreicht, hat dieser<br />

Sensor beeindruckt.<br />

www.ifm.com<br />

Die Firma NZ Hydraulikzylinder aus<br />

Lobmingtal in Österreich setzt unter<br />

anderem auf Design und Leichtbau.<br />

Sie produziert Leichtbau für den<br />

Maschinenbau und für mobile<br />

Maschinen sowie andere Fahrzeuge.<br />

Auch bei Hydraulikzylindern ist der<br />

Leichtbau bei den Kunden erfolgreich.<br />

Aluminium ist hier das<br />

Material der Wahl. NZ Hydraulikzylinder<br />

verspricht bis zu 70 Prozent<br />

Gewichtsreduktion.<br />

www.nz-hydraulikzylinder.com<br />

22 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


LEICHTBAU-CHASSIS FÜR FELDHÄCKSLER<br />

An einem Leichtbaukonzept für einen Feldhäcksler arbeitet das<br />

Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen (IFW) in<br />

Leipzig schon seit 2021. Gemeinsam mit der Maschinenfabrik<br />

Krone konnte man im Lightweight Construction Pavilion der<br />

Hannover Messe einen Prototypen zeigen. Das Leichtbauchassis<br />

im Bild wiegt dank CFK/CFK-Sandwichstruktur 795 kg.<br />

www.krone.com<br />

VENTILE FÜR VIELFÄLTIGE<br />

ANWENDUNGEN<br />

Die ETO Gruppe Technologies GmbH hat<br />

eine Reihe von innovativen Ventilen im<br />

Angebot. Durch den Einsatz eines Magnetic<br />

Shape Memory-Materials kann das<br />

Magnetoshape-Ventil beispielsweise<br />

beliebige Positionen bei stationären<br />

HYDRAULIKACHSE AN DER H2-TANKSTELLE<br />

Innerhalb der nächsten sechs Jahre sollen weltweit mehrere<br />

tausend Wasserstofftankstellen in Betrieb gehen und so einen<br />

wichtigen Beitrag zur Dekarbonisierung des Mobilitätssektors<br />

leisten. Bosch Rexroth hat dazu gemeinsam mit Partnerunternehmen<br />

aus der Wasserstoffwirtschaft ein skalierbares<br />

Portfolio servohydraulischer Verdichterantriebe im Leistungsbereich<br />

zwischen 10 und 280 kW entwickelt. Für mittlere und<br />

kleinere Leistungen bietet Bosch Rexroth ebenfalls gemeinsam<br />

mit Partnerunternehmen entwickelte Varianten an. Im unteren<br />

Leistungsbereich von 10 kW treibt eine anschlussfertige<br />

autarke Achse, CytroForce, die Verdichterzylinder an (Bild).<br />

www.boschrexroth.com<br />

Druckverhältnissen energielos halten wie<br />

ein motorischer Antrieb und gleichzeitig<br />

wie ein Proportionalmagnetantrieb<br />

dynamische Verstellung ermöglichen.<br />

Magnetic Shape Memory (MSM) Legierungen<br />

sind ferromagnetische Materialien, die<br />

Kraft und Bewegung unter moderaten<br />

Magnetfeldern erzeugen. Im Bild sind<br />

Ventile für den Einsatz in der Wasserstofftechnologie.<br />

www.etogruppe.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 23


Vollständig<br />

überarbeitet!<br />

Die Berechnung und Gestaltung von<br />

Wälzlagern erreicht eine neue Ära<br />

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und Studenten in der 5. Auflage.<br />

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MARKTPLATZ<br />

FLUIDTECHNIK-LÖSUNGEN LEICHT GEMACHT<br />

Gates, ein weltweit führender Anbieter von anwendungsspezifischen <strong>Fluidtechnik</strong>- und Antriebslösungen,<br />

hat eine Vielzahl von Online-Daten und mobilen Tools zusammengestellt, mit denen<br />

<strong>Fluidtechnik</strong>anwender ihre Hydraulikanwendungen perfektionieren können. Von der Spezifikation<br />

und Auswahl von Schläuchen und Armaturen bis hin zur Ermittlung der exakten Pressdaten<br />

zur Herstellung von Schlauchleitungen in Werksqualität steht eine umfangreiche und umfassende<br />

Wissensquelle zur Verfügung. Jüngste Verbesserungen, Ergänzungen und erweiterte Funktionen<br />

dieser Tools haben den Spielraum für schnelleres, präziseres und mobiles Arbeiten weiter<br />

erweitert. Das Pressen von Hydraulik- und Industrieschlauchleitungen nach exakten Spezifikationen<br />

ist entscheidend für die Sicherheit, Einsatzbereitschaft und verlässliche Leistung. Zu diesem<br />

Zweck stellt Gates seine eCrimp-Datenbank vor. Die neue Datenbank ist vollständig mit Gates<br />

eCrimp Mobile synchronisiert. Diese App ermöglicht den Zugriff auf Montagespezifikationen<br />

sowohl offline als auch in Echtzeit.<br />

www.gates.com<br />

Ekomat.indd 1 07.11.2012 07:49:19<br />

CONDITION MONITORING FÄNGT BEIM FILTER AN<br />

Bühler Technologies hat einen neuen<br />

IO-Link Verschmutzungsanzeiger der<br />

Baureihe BCI im Angebot. Dieser unterstützt<br />

die Überwachung Ihrer Filter 24/7<br />

und ermöglicht eine äußerst wirtschaftliche<br />

Nutzung von Leitungsfiltern in<br />

Hydrauliksystemen. Der Sensor erfasst<br />

kontinuierlich die Filterkapazität und<br />

stellt einen wichtigen Baustein des<br />

Condition Monitoring dar. Dank IO-Link<br />

in allen Ausführungen lässt sich der<br />

Sensor problemlos in bestehende Systeme integrieren und parametrieren.<br />

Er verwandelt Industriefilter in intelligente Verschleißsensoren,<br />

die den Anwender dabei unterstützen, den<br />

Verschleiß im hydraulischen Gesamtsystem im Blick zu behalten.<br />

Die Kompatibilität mit führenden Filterherstellern wie<br />

beispielsweise Hydac, Stauff oder der Filtration Group gewährleistet<br />

zudem eine nahtlose Integration des Sensors in bereits<br />

vorhandene Ausrüstungen. Nicht zuletzt überzeugt der Wartungssensor<br />

durch sein kosteneffizientes<br />

Design, welches auf der langjährigen<br />

Erfahrung von Bühler Technologies im<br />

Bereich der Filterüberwachung basiert. Der<br />

neue Condition Monitoring Sensor gehört<br />

zur sogenannten BCI-Baureihe, kurz für<br />

„Bühler Clogging Indicator“. Die Sensoren<br />

dieser Baureihe überwachen den Differenzdruck<br />

in Leitungsfiltern und generieren<br />

elektrische Schaltausgänge bei unterschiedlichem<br />

Verschmutzungsgrad des<br />

Filters. Der Differenzdruck entsteht in Leitungsfiltern zwischen<br />

der Ein- und Ausgangsseite des Filters und wird infolge der<br />

Partikelansammlung über das Filterelement generiert. Die<br />

BCI-Verschmutzungsanzeiger von Bühler bieten je nach<br />

Produktvariante analoge, programmierbare Schaltsignale und<br />

IO-Link als mögliche elektrische Signale. Die gesamte BCI-Serie<br />

ist mit führenden Filterherstellern kompatibel.<br />

www.buehler-technologies.com<br />

FÜR SCHWERE ANWENDUNGEN<br />

Der finnische Hydraulikmotorenhersteller Black Bruin erweitert<br />

sein Portfolio an Radialkolbenmotoren mit drehender Welle.<br />

Die neue X-Serie unterstützt verschiedene industriellen<br />

Anwendungen, darunter Recycling, Marine und Offshore,<br />

Zellstoff und Papier, Baumaschinen, Bergbau und Materialumschlag.<br />

Das aktuell verfügbare<br />

Sortiment umfasst Verdrängungen<br />

von 2.512 bis 8.800 cm 3 . Die<br />

X-Serie zeichnet sich durch eine<br />

zum Patent angemeldete<br />

Konstruktion aus, bei der das<br />

robuste Kolben-Design und die<br />

strömungsoptimierten hydraulischen<br />

Kanäle innovativ in ein<br />

kompaktes Gehäuse integriert<br />

sind. Dies führt aufgrund einer<br />

verbesserten Verteilung des<br />

Hydrauliköls mit geringeren Druckverlusten zu einem effizienteren<br />

Hydraulikmotor. Durch das Kolben-Design kann der Motor<br />

in verschiedenen hydraulischen Systemen eingesetzt werden<br />

– mit einem breiten Spektrum an Ölviskositäten und Reinheitsgraden.<br />

Durch die Lageranordnung des Motors wird die<br />

Langlebigkeit gefördert und ein reibungsloser Betrieb sowie<br />

eine verlängerte Lebensdauer ermöglicht. Das robuste vordere<br />

Lager bewältigt sowohl Axial- als auch Radiallasten.<br />

www.blackbruin.com<br />

ROBUSTE STAHL-ENERGIEFÜHRUNGSKETTEN<br />

Robuste Stahl-Energieführungsketten<br />

von<br />

Tsubaki Kabelschlepp<br />

bewähren sich unter<br />

anderem in Horizontalbohranlagen,<br />

die ein<br />

grabenloses Verlegen<br />

von Rohrleitungen über<br />

große Distanzen ermöglichen.<br />

Die Energieführungsketten sind seitlich an den Lafettenmasten<br />

der Bohranlagen angebracht und führen beziehungsweise<br />

schützen dort die Hydraulikschläuche. Für diesen<br />

Einsatzzweck sind die Stahlketten der S-Serie hervorragend<br />

geeignet. Die robusten und hitzebeständigen Lösungen aus<br />

Stahl wurden für starke mechanische Belastungen und raue<br />

Umgebungen konzipiert. Das Unternehmen realisiert die<br />

Energieketten als kundenspezifische Standardlösungen mit kurzen<br />

Lieferzeiten. Die Modifikationen beziehen sich vor allem<br />

auf eine optimale Bauraumausnutzung und eine besonders<br />

stabile Ausführung der Kette auch im Innenraum – konkret im<br />

Bereich der Trennstege, die, wie die Kettenglieder selbst, aus<br />

Stahl gefertigt sind. Das Unternehmen konzipiert zudem<br />

angepasste Anschlusselemente und passt die Vorspannung der<br />

Kette an. Trotz des hohen Leitungsgewichts der Schläuche wird<br />

so eine große freitragende Länge der Kette ermöglicht.<br />

www.kabelschlepp.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 25


OVERSPRAY MINIMIEREN<br />

PULVERBESCHICHTUNG:<br />

DRUCKLUFTSTROM<br />

HOCHPRÄZISE STEUERN<br />

Wie die Gesamtqualität und Effizienz einer<br />

Pulverbeschichtungsanlage nachhaltig optimiert<br />

werden kann, zeigt der Einsatz eines innovativen<br />

Ventilblocks und von feinfühliger Druckluft-<br />

Regelungstechnik. Sames Kremlin konnte mit<br />

Technologie von Emerson nun die<br />

Transfereffizienz beim Pulverbeschichten<br />

verbessern und den unerwünschten Overspray-<br />

Effekt minimieren. Der Beitrag stellt die<br />

technischen Herausforderungen und das<br />

Ergebnis der Kooperation vor.<br />

Komplette<br />

manuelle<br />

Pulvereinheit<br />

Inocart NDT von<br />

Sames Kremlin<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

Die Pulverbeschichtung ist ein trockenes Lackierverfahren,<br />

das eine haltbarere und umweltfreundlichere Alternative<br />

zu herkömmlichen Flüssiglackierungen darstellt.<br />

Angewandt wird sie vorrangig in der Automobilindustrie,<br />

bei der Herstellung von Haushaltgeräten sowie für landwirtschaftliche<br />

Maschinen, Fahrräder, Aluminiumtüren und -fenster<br />

und vielem mehr. Um ein gleichmäßiges Erscheinungsbild zu erzielen<br />

und zugleich Materialverschwendung zu verringern, ist es<br />

wichtig, dass Pulverbeschichtungsanlagen einen hochpräzisen<br />

Druckluftstrom erzeugen.<br />

Sames Kremlin entwickelt seit dem Jahr 1960 Lösungen zur<br />

Pulverbeschichtung. Das weltweit tätige Unternehmen hat sich<br />

unlängst mit Emerson zusammengetan, um den Druckluftstrom<br />

für seine Anlagen mit minimalen Reaktionszeiten zu optimieren.<br />

Mit fachkundiger technischer Unterstützung und seinem innovativen<br />

Portfolio half Emerson dem Unternehmen bei der Entwicklung<br />

einer Ventilblocklösung. Verwendet wurden dafür Asco 202<br />

Preciflow Proportionalventile und Aventics Regler, die für eine<br />

gleichmäßige Beschichtungsdicke und eine höhere Transfereffizienz<br />

sorgen – bei gleichzeitiger Reduktion von Overspray<br />

(Lacknebel) und Materialverschwendung.<br />

VENTILBLÖCKE MIT OPTIMALER STEUERUNG<br />

Die Sprühpistolen, Pumpen und Zerstäuber von Sames Kremlin<br />

sind so konzipiert, dass sie eine optimale Pulverbeschichtung<br />

ermöglichen. Die Lösungen beinhalten hochentwickelte Steuerungssysteme<br />

mit schnellen Proportionalventilen und kompak-<br />

Sumit Kapde, Global Business Development Manager – Robotics and<br />

Proportional Valves bei Emerson<br />

ten Blöcken, elektrische Systeme und Luftstromeinstellungen<br />

zur Steuerung des Luftdrucks, der das Pulver transportiert, um<br />

eine einwandfreie Abgabe zu gewährleisten und Overspray zu<br />

minimieren.<br />

Bei der Entwicklung von Lösungen geht es darum, den Druckluftstrom<br />

durch kürzere Reaktionszeiten zu verbessern. Ohne eine<br />

exakte Steuerung ist die Schichtdicke möglicherweise nicht<br />

gleichmäßig und die Transfereffizienz, das heißt die Pulvermenge,<br />

die am zu besprühenden Gegenstand haftet, kann zu gering<br />

sein. Der resultierende Overspray führt dann zur Verschwendung<br />

von Pulver.<br />

Die Steuerung einer Pulverbeschichtungsanlage – und somit<br />

die Qualität und Effizienz der Anwendung – ist von der Leistung<br />

des Ventilblocks abhängig. Das Konstruktionsteam von Sames<br />

Kremlin wandte sich deshalb mit konkreten Vorgaben an Emerson,<br />

um einen Ventilblock für ihre Anlage zur Pulverbeschichtung<br />

zu entwickeln. Gesucht wurde ein kompakter Ventilblock<br />

mit optimaler Steuerung, der eine hohe Transfereffizienz zur Minimierung<br />

des Oversprays über die Sprühpistole sowie eine<br />

gleichmäßige Schichtdicke zur Reduktion von Beschichtungsfehlern<br />

erzielt.<br />

WORAUF ES ANKOMMT<br />

Um dieses Steuerungsniveau zu erreichen, ist es wichtig zu verstehen,<br />

wie sich eine schlechte Ventilsteuerung auf die Schichtdicke<br />

und Transfereffizienz auswirkt. In einem Ventilblock wirkt<br />

das Proportionalventil wie eine Leitung für das Pulver. Es empfängt<br />

ein elektronisches Signal vom Bedienfeld und stellt die<br />

Öffnung entsprechend ein. Wenn ein Bediener die Pulverbeschichtung<br />

aktiviert, befördert ein Druckluftstrom die elektrostatisch<br />

geladenen Pulverteilchen zum Gegenstand, der beschichtet<br />

26 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


VENTIL- UND REGELUNGSTECHNIK<br />

02<br />

01<br />

werden soll. Dies ermöglicht eine<br />

präzise Steuerung der Pulvermenge,<br />

die in die Sprühpistole strömt.<br />

Ist der Luftstrom jedoch mangelhaft,<br />

führt dies zu einer ungleichmäßigen Strömung.<br />

Eine ungleichmäßige Strömung kann<br />

zu Bereichen mit zu viel oder zu wenig Pulver<br />

führen, was eine uneinheitliche Schichtdicke zur<br />

Folge hat. Eine dünne und ungleichmäßige Beschichtung<br />

bietet weniger Schutz, während eine zu dicke Schicht<br />

Pulver verschwendet und anfällig für Tropfen oder Ablaufen sein<br />

kann. Schwache, träge Luft kann die Pulverpartikel nicht effektiv<br />

transportieren, sodass sie verlorengehen oder vom Kurs abdriften.<br />

Dies vermindert die Transfereffizienz und führt zu Verschwendung.<br />

WOHLDOSIERTER LUFTSTROM<br />

Im Gegensatz dazu kann eine präzise Steuerung des Luftstroms<br />

dazu beitragen, den Overspray-Effekt zu minimieren, Materialverschwendung<br />

zu reduzieren und die Gesamtbeschichtungskosten<br />

zu senken. Ein wohldosierter Luftstrom fokussiert das<br />

Pulver auf das Objekt und verringert die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

es als Overspray abdriftet. Zudem ermöglicht die Verkürzung der<br />

Reaktionszeit im System zur Steuerung des Luftstroms schnellere<br />

Anpassungen, um einen gleichmäßigen Luftdruck aufrechtzuerhalten<br />

und Unebenheiten zu vermeiden.<br />

Es gibt einige Faktoren, die Overspray verursachen, darunter eine<br />

längere Ansprechzeit im Durchfluss des Proportionalventils, erforderliche<br />

Druckänderungen, ungenaue Druckeinstellungen in<br />

den Ventilblöcken und eine falsche Spannung in der Maschine, die<br />

das Pulvermaterial auflädt, sowie Abstand und Winkel der Sprühpistole<br />

zum Werkstück und die Feuchte des Pulvermaterials.<br />

Ein weiterer Wunsch des Konstruktionsteams betraf die Größe<br />

des Ventilblocks. Ein kompakter Ventilblock ist wichtig, da die<br />

Größe der Pulverbeschichtungsanlage begrenzt ist. Der Ventilblock<br />

muss auf engem Raum mit anderen Komponenten installiert<br />

werden, um den Abstand zwischen Pulvermaterial und<br />

Sprühvorrichtung gering zu halten.<br />

PULVERSTRAHL PRÄZISE STEUERN<br />

Nach der Beurteilung der Anwendung entwickelten und testeten<br />

beide Unternehmen potenzielle Lösungen für den Ventilblock,<br />

welche die Durchfluss- und Druckanforderungen mit hoher Ansprechempfindlichkeit<br />

erfüllten. Gemeinsam entschieden sie<br />

sich für Asco Preciflow Proportionalventile der Serie 202 und einen<br />

Aventics Regler.<br />

01 Asco Preciflow Proportionalventil der Serie 202 für<br />

eine präzise Regelung von Durchflüssen<br />

02 Der Aventics Regler von Emerson ermöglicht eine<br />

feinfühlige Druckluftregelung<br />

Die ausgewählte Proportionalventile eignen sich besonders für<br />

hochpräzise Durchflussregelungen und zeichnen sich durch geringe<br />

Hysterese, hervorragende Wiederholgenauigkeit und hohe<br />

Ansprechempfindlichkeit aus. Mit einem Betriebsdruck von bis<br />

zu 10 bar verfügen die Ventile über eine kompakte, leichte und<br />

reibungsfreie Architektur, was wertvollen Platz spart und kleinere<br />

Ventilblöcke in solchen Anlagen möglich macht.<br />

Die Ventile und Regler sorgen als Ventilblock für einen idealen<br />

Luftstrom, der das Pulver in einem optimierten Muster durch die<br />

Sprühpistole strömen lässt. Das Ventil trägt durch die präzise<br />

Steuerung des Pulverstroms dazu bei, die gewünschte Schichtdicke<br />

zu erreichen, während der Regler den Luftdruck in der<br />

Hauptleitung anpasst.<br />

HÖHERE PRODUKTIVITÄT, WENIGER<br />

VERSCHWENDUNG<br />

Der Ventilblock in einer Pulverbeschichtungsanlage kann die Gesamtqualität<br />

und Effizienz der Anlage – und somit die Produktivität,<br />

Nachhaltigkeit und Rentabilität eines Herstellers – erheblich<br />

beeinflussen. Ein optimal konstruierter Ventilblock trägt dazu<br />

bei, dass das Pulver sein Ziel effektiv erreicht, die Produktqualität<br />

verbessert und gleichzeitig Verschwendung und Materialkosten<br />

gesenkt werden.<br />

Durch die Partnerschaft mit Emerson löste Sames Kremlin seine<br />

technischen Herausforderungen und erreichte seine Ziele.<br />

Dabei konnten sie auf die technische Kompetenz des Emerson-<br />

Teams und ein innovatives Portfolio an Proportionalventilen und<br />

Reglern zurückgreifen.<br />

Der von Emerson für Pulverbeschichtungs- und Lackieranwendungen<br />

entwickelte Ventilblock überzeugt durch kurze Ansprechzeiten<br />

und eine äußerst geringe Hysterese. Die vereinte<br />

Stärke der Pulverbeschichtungstechnologie von Sames Kremlin<br />

und der Ventilautomatisierung von Emerson reduziert Overspray<br />

und Verschwendung und hilft den Endanwendern, den Gesamtmaterialverbrauch<br />

und die Gesamtbetriebskosten der Anlagen zu<br />

senken.<br />

Bilder: Emerson; Sames Kremlin; serhat – stock.adobe.com<br />

www.emerson.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 27


VERBINDUNGSELEMENTE<br />

KOMPAKTE KÜHLPUMPENTRÄGER<br />

HOHE KÜHLLEISTUNG –<br />

RESISTENT GEGEN<br />

DRUCKSPITZEN<br />

Kühlpumpenträger sind gedämpfte<br />

Verbindungselemente zwischen Elektromotor<br />

und Hydraulikpumpe in Kombination mit einem<br />

Öl-Luftkühler. Sie sind in der Ölhydraulik weit<br />

verbreitet. Der Werdohler Hydraulik- und<br />

Antriebstechnikspezialist R+L Hydraulics hat mit<br />

der KPV-Serie Kompakt-Kühler entwickelt, die<br />

ohne Einbußen in der Kühlleistung dynamischen<br />

Druckbelastungen standhalten.<br />

PRODUKTE UND ANWENDUNGEN<br />

„Mittels dynamischer Dauerbelastungsversuche haben wir ein<br />

prismatisches Kühlelement entwickelt, welches der anwenderbezogenen<br />

Vorgabe von Druckspitzen bis zu einer Höhe von 16 bar<br />

dauerhaft standhält“, sagt Patrick Laupitz, Teamleiter Vertrieb-Inland<br />

bei R+L Hydraulics. Die prismatischen Kühlelemente sorgen<br />

für die hohe Kühlleistung der KPV-Serie. Laut Laupitz habe R+L<br />

Hydraulics als erster Hersteller katalogmäßige Kühlpumpenträger<br />

mit prismatischen Standard-Kühlelementen ausgerüstet. Er<br />

erläutert: „Nachdem die anfangs auf dem Markt erhältlichen<br />

Kühlpumpenträger in der Regel mit einem Rippenrohr als Wärmetauscher<br />

bestückt waren, was diese – abgesehen von der<br />

unbefriedigenden Kühlleistung – überwiegend auf die Leckölkühlung<br />

beschränkte, ist die Verwendung prismatischer Kühlelemente<br />

heute Stand der Technik.“<br />

DRUCK-PROBLEME GELÖST<br />

Die prismatischen Kühlelemente ermöglichen den Einbau der<br />

Kühler in die überwiegend drucklose Rücklaufleitung. „Bei bestimmten<br />

Konstellationen kann es dabei jedoch zu Druckspitzen<br />

kommen, welche mit herkömmlichen Druckmessgeräten nicht<br />

zu ermitteln sind“, erklärt Laupitz. „Dies ist zum Beispiel häufig<br />

der Fall, wenn ein druckbeaufschlagter Zylinder im Millisekunden<br />

Bereich durch ein Elektromagnetventil zur Rücklaufleitung<br />

hin entlastet wird. Durch Massenträgheit und Reibung ist es oft<br />

nicht möglich, die entstehende Druckspitze vom Kühler fernzuhalten,<br />

was bei periodisch wiederkehrenden Druckspitzen<br />

gelegentlich zum Ausfall des Wärmetauschers führte. Mit der<br />

KPV-Serie gehört dies nun der Vergangenheit an.“<br />

GEMÄSS VDMA 24 561 AUSTAUSCHBAR<br />

Die Kühlpumpenträger der KPV-Serie stehen für Motorbaugrößen<br />

80 bis 180L in gedämpfter Ausführung zur Verfügung und<br />

sind mit Fußflanschen kombinierbar. „Die volle Austauschbar-<br />

keit der Einbaumaße nach VDMA 24 561 ist dabei ein weiterer<br />

wesentlicher Vorteil“, sagt Laupitz, „und zwar nicht nur nach der<br />

Einbaulänge, sondern auch nach der Befestigungsposition der<br />

Fußverschraubung.“<br />

Neben Kühlpumpenträgern entwickelt, produziert und vertreibt<br />

R+L Hydraulics ein breites Sortiment an Komponenten für die<br />

Fluid- und Antriebstechnik, darunter Industriekupplungen und<br />

Hydraulikzubehör wie Torsions- und Klauenkupplungen, Pumpenträger,<br />

Dämpfungselemente, Wärmetauscher, Kühler und<br />

Hydrauliktanks. Die Produkte werden in unterschiedlichsten Anwendungen<br />

im Maschinen-, Schiffs- und Fahrzeugbau, der Energie-<br />

und Umwelttechnik, in der Stahlindustrie und Offshore-Technik<br />

sowie in speziellen Anwendungen des Anlagenbaus eingesetzt.<br />

Bild: R+L Hydraulics<br />

www.rl-hydraulics.com<br />

POINTIERT<br />

KÜHLPUMPENTRÄGER KPV SIND<br />

KOMPAKT AUFGEBAUT<br />

ZEICHNEN SICH DURCH<br />

HOHE KÜHLLEISTUNG AUS<br />

HALTEN DRUCKSPITZEN BIS<br />

16 BAR DAUERHAFT STAND<br />

STEHEN IN UNTERSCHIEDLICHEN<br />

BAUWEISEN ZUR VERFÜGUNG<br />

28 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

DATASPACE FOR EVERYBODY<br />

Anfang Mai fand die offizielle<br />

Eröffnungsfeier des AAS Dataspace<br />

for Everybody statt – einer Plattform,<br />

die auch kleinen und<br />

mittleren Unternehmen den<br />

Zugang zu Datenräumen, Digitalen<br />

Zwillingen und Verwaltungsschalen<br />

(engl. Asset Administration<br />

Shell, kurz AAS) erleichtert. Am<br />

Fraunhofer IESE in Kaiserslautern<br />

waren über 60 Vertreter aus<br />

Wissenschaft und Wirtschaft<br />

zusammengekommen, um sich<br />

über die Mehrwerte und Einsatzmöglichkeiten von digitalen<br />

Datenräumen auszutauschen. Digitalisierung und Datenmanagement<br />

gewinnen an Bedeutung und rücken industrielle<br />

Datenräume für Fertigungsunternehmen in den Fokus. Unternehmensübergreifende<br />

Datenräume, wie sie zum Beispiel in der<br />

Manufacturing-X-Initiative erforscht werden, können Firmen<br />

entscheidend helfen. Dieser Thematik haben sich das Fraunhofer<br />

IESE und die Industrial Digital Twin Association (IDTA)<br />

gemeinsam mit der NetApp Deutschland GmbH, der Plattform<br />

Industrie 4.0, der Xitaso GmbH sowie der congatec GmbH<br />

angenommen und mit dem AAS Dataspace for Everybody eine<br />

Software-as-a-Service-Lösung entwickelt. Der AAS Dataspace<br />

for Everybody bietet Unternehmen eine benutzerfreundliche<br />

Plattform zum Teilen von Daten<br />

sowie vorkonfigurierte Softwarelösungen<br />

auf Basis der Open-Source-<br />

Middleware Eclipse BaSyx. Mit<br />

diesem Tool können die Unternehmen<br />

Digitale Zwillinge ihrer<br />

Fertigungslinien erstellen, ihren<br />

CO2-Fußabdruck berechnen und<br />

digitale Produktpässe umsetzen.<br />

„Die Softwarecontainer in Kombination<br />

mit der genutzten Middleware<br />

Eclipse BaSyx sind auf dem<br />

Markt bislang absolut einzigartig“,<br />

erklärt Dr. Thomas Kuhn, Division Manager „Embedded<br />

Systems“ am Fraunhofer IESE, und ergänzt: „Mit dem AAS<br />

Dataspace for Everybody haben Unternehmen jeder Größe die<br />

Chance, Datenräume wirklich nahtlos in ihre Fertigung zu integrieren<br />

und so von einer erheblichen Zeit- und Kostenersparnis<br />

bei der Digitalisierung zu profitieren.“<br />

Zu den Highlights der Eröffnungsveranstaltung zählten die<br />

verschiedenen Anwendungen und Nutzungsszenarien des AAS<br />

Dataspace for Everybody. Namhafte Industrieunternehmen wie<br />

SAP, Wittenstein, Thyssenkrupp, Bosch und Mitsubishi waren<br />

vor Ort und teilten ihre Erfahrungen zu digitalen Datenräumen<br />

und Industrie 4.0.<br />

www.industrialdigitaltwin.org<br />

PROPORTIONALVENTILE DER GENERATION IV<br />

Parker Hannifin, bringt die neue Generation der DFplus-Proportionalventile auf den Markt. Die Ventilelektronik<br />

wurde grundlegend überarbeitet, wodurch sich neue Möglichkeiten der Kommunikation mit<br />

dem Ventil sowie der Konnektivität für anspruchsvolle industrielle Anwendungen ergeben. Der mechanische<br />

Teil mit dem patentierten Voice Coil Drive (VCD), die Basis für die Leistung der bisherigen<br />

DFplus-Ventilgenerationen, bleibt nahezu unverändert. Ein neuer Dual-Core-Prozessor in den Ventilen<br />

der Generation IV ermöglicht den Betrieb auf höchstem Leistungsniveau und die gleichzeitige Kommunikation<br />

mit der SPS. Einzigartig ist die Beibehaltung des analogen Führungssignals in Kombination mit<br />

der Nutzung des IO-Link-Anschlusses des Ventils zur Kommunikation. Weitere Innovationen: Ein<br />

integrierter NFC-Chip (Near Field Communication), mit dem Benutzer alle Statusinformationen im Feld<br />

oder in Servicesituationen abrufen können – selbst wenn das Ventil nicht aktiv mit Strom versorgt wird.<br />

Eine 360°-LED an der Oberseite der Elektronikbox sorgt dafür, dass die grundlegenden Statusdaten in<br />

der Anwendung durch unterschiedliche Farben oder Blinkfrequenzen sofort sichtbar sind. Die Parametriersoftware ProPxD von<br />

Parker wurde grundlegend überarbeitet und mit einer verbesserten Oszilloskopfunktion ausgestattet, die eine schnelle und<br />

einfache Anpassung an die anwendungsspezifischen Parameter ermöglicht.<br />

www.parker.com<br />

PARTNERSCHAFT ZWISCHEN FESTO UND PHOENIX CONTACT<br />

Festo, Hersteller pneumatischer und elektrischer Automatisierungstechnik,<br />

wird PLCnext Technology, das offene Ecosystem von Phoenix Contact für<br />

die moderne Automation, in zukünftigen intelligenten Geräten einsetzen.<br />

Dadurch wird die Innovationskraft beider Unternehmen mit dem Ziel<br />

gebündelt, die industrielle Automatisierung auf eine neue Stufe zu heben.<br />

Das gemeinsame Ziel von Festo und Phoenix Contact ist, die Anforderungen,<br />

die sich aus dem Zusammenwachsen von IT und OT (Information<br />

Technology und Operations Technology) in der Industrie ergeben, durch<br />

offene Automatisierungslösungen zu erfüllen.<br />

Mit Festo setzt ein führendes Unternehmen der Branche auf PLCnext<br />

Technology. Festo hat für die zukünftige Ausrichtung einen Partner mit<br />

offenem Systemansatz gesucht, der ein entsprechendes Betriebssystem zur<br />

Verfügung stellt, dieses weiterentwickelt und breit in den Markt bringen<br />

will. „Mit PLCnext Technology nutzen wir die technologisch führende Plattform in der Automatisierungstechnik. Wir sind überzeugt,<br />

dass die Offenheit von PLCnext Technology unseren Kunden viele Vorteile verschafft“, hebt Gerhard Borho, Vorstand Information<br />

Technology and Digitalisation bei Festo, hervor.<br />

www.phoenixcontact.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 29


CONDITION MONITORING<br />

SENSOR OVERKILL<br />

VS. KEEP IT SIMPLE<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Viele Sensoren erzeugen viele Daten aber<br />

benötigen auch viele Ressourcen. Gerade im<br />

Condition Monitoring werden Sensoren an<br />

immer mehr Stellen eingesetzt. Unter<br />

Umständen wird dadurch mehr Komplexität<br />

erzeugt als notwendig. Ein Ansatz, der auf gut<br />

handhabbare Informationen baut, kann bei<br />

weniger Ressourcenverbrauch ähnlich gute<br />

Ergebnisse liefern.<br />

Fahren Sie ein konventionelles Auto mit Verbrennungsmotor?<br />

Und ist Ihnen in diesem Zusammenhang schon einmal<br />

aufgefallen, dass – neben einer Heerschar an Sensoren –<br />

oftmals das einzig verbliebene Instrument zur Beurteilung<br />

des aktuellen Maschinenzustandes bzw. des Motors die Temperaturanzeige<br />

des Kühlwassers ist? Oder erinnern Sie sich noch an<br />

früher, wo manche Fahrzeuge mit Zusatzinstrumenten zur Anzeige<br />

der Öltemperatur und/oder des Öldrucks ausgestattet waren<br />

(Abbildung 1)? Aber warum war das so? Ganz einfach, man hat<br />

sich bei der Überwachung der Funktionsfähigkeit des Motors –<br />

neben einer regelmäßigen Kontrolle der Füllstände von Betriebsflüssigkeiten<br />

sowie durchgeführter Inspektionen – auf das Wesentliche<br />

konzentriert.<br />

Christian Meindl, Business Development & Technical Sales Manager,<br />

MP Filtri Germany GmbH, St. Ingbert<br />

01 Kombiinstrument zur Anzeige von Öldruck und<br />

Kühlwassertemperatur in einem Auto der Marke MG<br />

DER ENDANWENDER STEHT IM MITTELPUNKT<br />

Übertragen auf das industrielle Umfeld, wirft obiges Beispiel<br />

nicht nur die Frage nach dem „Warum“ einer Zustandsüberwachung<br />

von Anlagen und Maschinen auf, sondern vor allem nach<br />

dem „Wie“ sowie dem „Grad der Komplexität“.<br />

Es ist unbestritten, dass jede Anlage einem natürlichen Verschleiß<br />

unterliegt und dass prozesskritische Maschinen allein<br />

schon unter dem Aspekt einer Gesamtbetriebskostenbetrachtung<br />

(Total Cost of Ownership TCO), einer permanenten – durch an<br />

der Maschine installierte Sensoren – oder zumindest regelmäßigen<br />

Zustandsüberwachung bedürfen. Es geht hierbei nicht nur<br />

um die Vermeidung ungeplanter Stillstände oder einer verbesserten<br />

Planung von Instandhaltungsmaßnahmen, sondern vielfach<br />

auch um die Gewährleistung einer geforderten Anlageneffizienz<br />

sowie Betriebssicherheit. Die Ausgestaltung einer zielorientierten<br />

Zustandsüberwachungsstrategie und die damit einhergehende<br />

Auswahl der richtigen Messmittel- und Methoden, sind<br />

vor diesem Hintergrund elementar. Hierbei darf die Zielgruppe<br />

bzw. der Anwender – und damit der zugrunde gelegte Grad an<br />

Komplexität – nicht außer Acht gelassen werden. Letzterer wird<br />

vor allem durch folgende Aspekte maßgeblich beeinflusst:<br />

Komplexität bei der Ergebnisinterpretation gemessener Zustandsparameter<br />

und Größen<br />

Eindeutigkeit ausgegebener Handlungsempfehlungen und abzuleitender<br />

Maßnahmen<br />

30 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

n Technische Komplexität bei der Implementierung eines Zustandsüberwachungsansatzes.<br />

Bedeutet: Anzahl und Auswahl<br />

der Messverfahren sowie deren Applikation an (Sensoren [online],<br />

portable Messgeräte [on-site]) und fernab (Laboranalysen<br />

[offline]) der Maschine.<br />

IM DSCHUNGEL DER ZUSTANDSÜBER-<br />

WACHUNGSLÖSUNGEN<br />

Ich denke Sie ahnen es bereits, das Thema ist komplex und es gibt<br />

nicht DIE eine Universallösung, Strategie oder Messmethode.<br />

In einem ersten Schritt steht die Auswahl der richtigen Strategie.<br />

Heißt, muss eine Maschine wirklich permanent 24/7 überwacht<br />

werden oder reicht eine turnusmäßige Inspektion – respektive<br />

vorbeugende Instandhaltung? Ohne es vorwegzunehmen,<br />

vielleicht liegt ja die heilsbringende Lösung in der Kombination<br />

beider Ansätze.<br />

Ist eine Strategie gefunden, geht es um die Zusammenstellung<br />

geeigneter Werkzeuge für deren Umsetzung. Die Auswahl ist<br />

hierbei nicht nur groß, sondern kann je nach Anwendung auch<br />

stark variieren. Abbildung 2 fasst daher noch einmal die gängigsten<br />

Zustandsüberwachungsmethoden im industriellen Umfeld<br />

zusammen. Bei diesen wird gedanklich zwischen prädiktiven<br />

und proaktiven Methoden unterschieden – also ganz analog zu<br />

den vorhersehenden (Predictive Maintenance) und vorausschauenden<br />

Instandhaltungsstrategien (Proactive Maintenance). Während<br />

prädiktive Messmethoden sich neben einer Bestandsaufnahme<br />

des Maschinenzustandes vornehmlich zur Abschätzung<br />

von Reststandzeiten (Remaining Useful Lifetime RUL) oder<br />

Trends anbieten, eignen sich proaktive Messmethoden neben einer<br />

Trendbetrachtung vornehmlich zur Schadensprävention<br />

durch die Überwachung festgelegter Grenzwerte (z. B. eine spezifizierte<br />

Ölreinheitsklasse) oder plötzlich auftretender Anomalien<br />

02 Gängige Zustandsüberwachungsmethoden<br />

im industriellen Umfeld<br />

(z. B. Detektion von Ausrichtfehlern an Wellenkupplungen oder<br />

Unwuchten an Ventilatoren).<br />

KONZENTRATION AUFS WESENTLICHE<br />

Werfen wir aber nun einen Blick auf das Feld der fluidorientierten<br />

Zustandsüberwachung. Diese findet im industriellen Umfeld<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 31


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Ausrichtung<br />

zuständen in der Hauptsache um die Detektion und Quantifizierung<br />

von festen und flüssigen Kontaminationen (siehe obige Faktoren).<br />

Darüber hinaus kommen eine Vielzahl weiterer Messmethoden<br />

zur Anwendung, die ein umfassendes Bild über das Fluid<br />

sowie seinen Alterungs- bzw. Gebrauchszustand vermitteln. Während<br />

Kontaminationen noch zuverlässig und reproduzierbar mit<br />

an der Anlage installierten Sensoren zu bestimmen sind, empfiehlt<br />

sich für die Ermittlung von Fluidalterungszuständen eine<br />

umfassende Analyse im Labor. Dieses verdeutlicht, dass direkt an<br />

der Maschine installierte Sensoren nur ein eingeschränktes Bild<br />

über den Gesamtzustand einer Anlage bzw. des verwendeten Fluids<br />

liefern können. Erst ein kombinierter und weitreichender Ansatz<br />

mit flankierenden Fluidanalysen im Labor, offenbart dem Anlagenbetreiber<br />

ein vollständiges Bild über den Zustand seiner Anlage.<br />

Sie gehen schließlich auch nicht zum Arzt und lassen im<br />

Rahmen einer Vorsorgeuntersuchung nur Ihren Blutdruck messen.<br />

Sie untermauern das Ergebnis In der Regel mit einem Blutbild<br />

und anderen laborgestützten Untersuchungen.<br />

FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

03 Ausfallursachen und ihre Bedeutung für das Ausfallgeschehen<br />

vorwiegend in den Bereichen der Schmierung (z. B. Motoren, Getriebe,<br />

Turbinen, Pumpen, Verdichter) und Hydraulik (z. B. Pressen,<br />

Mobilmaschinen, Kräne) Anwendung. Führt man sich vor<br />

Augen, dass ein Großteil der verschleißbedingten Ausfälle fluidtechnischer<br />

Anlagen auf mangelnde oder falsche Schmierung sowie<br />

kontaminierte Fluide zurückzuführen ist, unterstreicht dieses<br />

die Wichtigkeit einer permanenten oder zumindest periodischen<br />

Überwachung eingesetzter Fluide. In Summe sind es die folgenden<br />

Faktoren, welche einen negativen Einfluss auf den Zustand<br />

von Fluiden haben:<br />

n Partikuläre Feststoffverschmutzung (Staub, Verschleiß, Rückstände)<br />

n Flüssige Kontaminationen (Wasser, Kühlflüssigkeit, Ölvermischungen)<br />

n Gasförmige Kontamination (Luft, Prozessgase)<br />

n Ölalterung/ Varnish<br />

n Betriebsdruck, Temperatur, Volumenstrom<br />

n Öltyp / Ölqualität<br />

n Additivierung<br />

n Elektrostatik<br />

n Umwelteinflüsse<br />

Bricht man diese noch weiter herunter, so zeigt sich die partikuläre<br />

Feststoffverschmutzung als Hauptursache für ungeplante Maschinenausfälle<br />

in fluidtechnischen Anwendungen – gefolgt von<br />

übermäßigem Wassereintrag sowie Fluidalterungszuständen und<br />

der Verwendung ungeeigneter Fluide (siehe hierzu auch Abbildung<br />

3). Zusammengefasst geht es bei der Bestimmung von Fluid-<br />

Online-Sensoren & On-Site-Geräte<br />

☑ Einflüsse von außen, wie z.B. Fremdkontamination,<br />

werden eliminiert<br />

☑ Dynamische Änderungen im System können gemessen<br />

und analysiert werden<br />

☑ Überwachung kritischer Parameter in “Echtzeit”<br />

☑ Ideales Trendinstrument<br />

☒ Hinsichtlich untersuchbarer Parameter/ Messgrößen<br />

beschränkt<br />

☒ Ursachenanalysen nur bedingt und eingeschränkt möglich<br />

Vergleich Online-Fluidsensoren und Laboranalysen<br />

GUT DETEKTIERT IST NUR HALB GEWONNEN<br />

Wer sich mit einer fluidorientierten Zustandsüberwachung beschäftigt,<br />

sollte nicht nur den Blick über den methodischen Tellerrand<br />

wagen (z. B. durch den flankierenden Einsatz weiterer<br />

Messmethoden), sondern sich vor allem mit den abzuleitenden<br />

Handlungsmaßnahmen auseinandersetzen. So darf das Bestimmen<br />

von Maschinenzuständen nicht zum Selbstzweck verkommen,<br />

sondern bildet die Grundlage zur Steuerung von Instandhaltungsprozessen<br />

und dient der Initiierung standzeitverlängernder<br />

Maßnahmen.<br />

Wir erinnern uns: Da ein Großteil der Anlagenausfälle fluidtechnischer<br />

Systeme auf die partikuläre Feststoffverschmutzung<br />

zurückzuführen ist, ist das Themengebiet der Fluidzustandsüberwachung<br />

untrennbar mit dem der Fluidpflege – respektive der<br />

Fluidfiltration verknüpft. Fluidzustandsüberwachung und Fluidpflege<br />

bilden an dieser Stelle einen symbiotischen Regelkreis,<br />

welcher sich in mobilen Fluidfiltrationseinheiten mit integrierter<br />

Kontaminationsbestimmung und automatischer Betriebssteuerung<br />

versinnbildlicht.<br />

HIN ZUM INTELLIGENTEN ANSATZ<br />

Ohne seine Bedeutung zu schmälern, ist Fluid Condition Monitoring<br />

häufig nur ein Baustein von vielen innerhalb eines Maschinenzustandsüberwachungskonzeptes,<br />

welches sich eng an der<br />

Prozessrelevanz der zu überwachenden Anlage bzw. Maschine<br />

und der daraus abzuleitenden Instandhaltungsstrategie orientiert.<br />

Man kann eine Fluid Condition Monitoring Lösung daher in<br />

vielen Fällen nicht isoliert betrachten. Vielmehr gilt es sie zielge-<br />

Offline-Analysen (Labor)<br />

☑ Umfassende Zustandsbeurteilung des Fluids und der Maschine<br />

möglich<br />

☑ Durchführung von Ursachenanalysen<br />

☒ Schwierigkeiten in der Ergebnisinterpretation bei sich dynamisch<br />

verändernden Maschinenzuständen<br />

☒ Mögliche Fehlanalysen (z.B. bei der Ölreinheitsbestimmung)<br />

durch unsachgemäße Handhabung (Probenentnahmeort, Gefäß)<br />

☒ Zustandsüberwachungslücken durch Probenentnahmeintervalle<br />

32 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />

Hydraulikaggregat Industriegetriebe Gasmotor<br />

04 Beispiele IoT-gestützter Zustandsüberwachungskonzepte<br />

richtet in ein bestehendes Konzept zu integrieren oder ein eigenständiges<br />

um sie herum aufzubauen – und vielleicht ist der einzelne<br />

Fluidsensor an der einen oder anderen Stelle schon die<br />

komplette Lösung. Nichtsdestotrotz gilt es im Rahmen der Lösungsfindung<br />

folgende Bausteine miteinander zu verknüpfen<br />

bzw. zu berücksichtigen:<br />

n Messsysteme und Methoden<br />

n Dateninfrastruktur und Zugänglichkeit sowie Aufbereitung und<br />

Darstellung von Messdaten<br />

n Zugrunde gelegte Instandhaltungsstrategien und abgeleitete<br />

Handlungsempfehlungen sowie damit verbundene Werkzeuge<br />

zur Verlängerung der Anlagenstandzeit<br />

Vor allem hinsichtlich der Messmethodik ergänzen sich permanent<br />

an der Maschine installierte Sensoren und professionell<br />

durchgeführte Fluidanalysen nahezu ideal – wie Tabelle 1 verdeutlicht.<br />

Die buchstäbliche Klammer bilden in diesem Kontext zunehmend<br />

IoT-Systeme und Portale (Gateways, Datenlogger, Hubs,<br />

Cloudplattformen), die autark zur IT-Infrastruktur des Kunden,<br />

die (Mess)ergebnisse verwendeter Datenquellen speichern, aggregieren,<br />

aufbereiten, bereitstellen und als Handlungsempfehlungen<br />

ausgeben sowie in zielgerichtete Maßnahmen überführen<br />

(z. B. Auslösen eines Service-Einsatzes zur Durchführung eines<br />

Filterwechsels oder temporäres Anschließen einer standzeitverlängernden<br />

Nebenstromfiltrations- oder Entwässerungseinrichtung<br />

an eine Anlage).<br />

SENSOR OVERKILL ODER DOCH LIEBER<br />

„KEEP IT SIMPLE“?<br />

Aber kommen wir abschließend zur alles entscheidenden Frage:<br />

Müssen Dinge immer unnötig kompliziert sein bzw. muss jedes<br />

kleine Bauteil einer Maschine sensorisch überwacht werden,<br />

oder manifestiert sich der Zauber einer guten Zustandsüberwachungslösung<br />

doch in ihrer Einfachheit?<br />

Der vorangegangene Abschnitt mag auf den ersten Blick einen<br />

hohen Grad an Komplexität vermitteln – dem ist bei näherer Betrachtung<br />

aber nur bedingt so. Der „Keep it Simple Gedanke“ einer<br />

Zustandsüberwachungslösung spiegelt sich nicht in der<br />

Komplexität seiner verwendeten Technik wider, sondern bezieht<br />

sich vielmehr auf die Dezentralisierung von Intelligenz fernab<br />

der Maschine, so dass sich bei den direkt an der Maschine gemessenen<br />

Größen auf die Wesentlichen konzentriert werden<br />

kann. Die eigentliche „Herausforderung“ ist es also, die relevanten<br />

Messgrößen an und fernab der Maschine zu identifizieren<br />

Die Herausforderung ist nicht, möglichst<br />

komplexe Technik zu verwenden, sondern<br />

die entscheidenden Messgrößen zu identifizieren<br />

und dem Anwender handlungsorientiert<br />

zugänglich zu machen.<br />

Christian Meindl,<br />

Business Development & Technical Sales Manager,<br />

MP Filtri Germany<br />

und diese in Kombination mit einer dezentralen Intelligenz dem<br />

Anwender verständlich und handlungsorientiert zugänglich zu<br />

machen. Dabei kann ein derartiger Ansatz beliebig komplex oder<br />

bestechend einfach ausfallen – was durch die in Abbildung 4 bis 6<br />

gezeigten Beispiele verdeutlicht wird. Unbestritten bleibt bei all<br />

dem, dass die Benutzerschnittstelle einfach, aussagekräftig,<br />

handlungs- und anwendungsorientiert sowie global zugänglich<br />

zu gestalten ist.<br />

In diesem Sinne … „Keep it simple“!<br />

Bilder: Grafiken: Peter Meindl, Bild 01 Caerbont Automotive Instruments Ltd.,<br />

Bild 03 VSI<br />

www.mpfiltri.de<br />

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MOBILE MASCHINEN<br />

SONDERTEIL<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Kerstin Heemann, stv. Pressesprecherin,<br />

DBU, Osnabrück


ROBOTIK<br />

HALBMOBILER AGRARROBOTER<br />

NACHHALTIGE<br />

LANDNUTZUNG<br />

MIT KI UND<br />

PHOTOVOLTAIK<br />

Spannende Chancen für eine umweltgerechte<br />

Landnutzung bieten Digitalisierung und<br />

künstliche Intelligenz (KI), so die Deutsche<br />

Bundesstiftung Umwelt (DBU). Ein Beispiel:<br />

Der vom Startup AI.Land in Kempen<br />

entwickelte halbmobile Agrarroboter namens<br />

„Davegi“, der die Gemüseproduktion mit<br />

Photovoltaik energieautark und<br />

ressourcenschonend ermöglicht. Die DBU<br />

förderte das Projekt mit 125.000 Euro.<br />

Der Agrarroboter „Davegi“ kreist mit seinen acht Solarmodulen<br />

über ein Gemüsefeld. „Anders als herkömmliche,<br />

fest installierte Photovoltaik-Anlagen<br />

kann sich der Davegi um 360 Grad drehen“, sagt Josef<br />

Franko, Gründer von AI.Land und Entwickler des Prototyps.<br />

„Dadurch erhalten die Anbaupflanzen ausreichend Sonnenlicht,<br />

während gleichzeitig Solarenergie gewonnen wird.“ Dem<br />

Gerät gelingt laut Franko so eine um 50 Prozent effizientere<br />

Nutzung der parallelen Energie- und Gemüseproduktion im<br />

Vergleich zu unbeweglichen schattenwerfenden Agri-Photovoltaik-Anlagen.<br />

Der Wissenschaftliche Beirat der Bundesregierung<br />

Globale Umweltveränderungen (WBGU) bezeichnet<br />

eine solche Doppelnutzung als zukunftsfähige Mehrgewinnstrategie.<br />

„Fläche steht nur begrenzt zur Verfügung“, sagt<br />

DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. „Wir brauchen deshalb<br />

einen nachhaltigen Umgang mit Land – für Klimaschutz,<br />

Biodiversitätserhalt und zugleich Ernährungssicherung.“ Digitalisierung<br />

und KI seien „vielversprechende Instrumente für<br />

die Mehrfachnutzung einer Fläche“. Das Projekt sei ein gutes<br />

Beispiel dafür.<br />

DBU-FÖRDERUNG<br />

Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) fördert<br />

dem Stiftungsauftrag und dem Leitbild entsprechend<br />

innovative, modellhafte und lösungsorientierte<br />

Vorhaben zum Schutz der Umwelt unter besonderer<br />

Berücksichtigung der mittelständischen Wirtschaft.<br />

Sie ist eine der größten Stiftungen in Europa; seit der<br />

Aufnahme der Stiftungsarbeit im Jahr 1991 (gegründet<br />

1990) hat sie knapp 11.100 Projekte mit rund<br />

2,07 Milliarden Euro Fördervolumen unterstützt. Mit<br />

der Green Start-up-Förderung unterstützt die DBU<br />

Unternehmensgründungen und Start-ups, die auf<br />

innovative und wirtschaftlich tragfähige Weise<br />

Lösungen für Umwelt, Ökologie und Nachhaltigkeit<br />

entwickeln.<br />

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ROBOTIK<br />

werde Treibstoff und somit Energie eingespart. Auch das verbessere<br />

zusätzlich zum autarken Betrieb mit Solarenergie die Treibhausgas-Bilanz<br />

im Gemüseanbau.<br />

Der vom Startup<br />

AI.Land entwickelte<br />

halbmobile Agrarroboter<br />

„Davegi“ soll pro<br />

Tag das Bestücken von<br />

60 Gemüsekisten<br />

ermöglichen<br />

INNOVATIONSPREIS MODERNE<br />

LANDWIRTSCHAFT FÜR AI.LAND<br />

Für Franko ist mit dem halbmobilen Agrarroboter ein wichtiger<br />

Zwischenschritt in Richtung vollautomatisierte Landwirtschaft<br />

erreicht. „Mit dem Prototyp zeigen wir in einem ersten Schritt,<br />

dass eine durch Photovoltaik betriebene, energieautarke und<br />

vollautomatisierte Gemüseproduktion inklusive Feldlogistik<br />

möglich ist“, sagt der Startup-Gründer. „Der Davegi erleichtert<br />

die Arbeit und erhöht den Ertrag.“ Das hätten die Tests im Freiland<br />

bewiesen. Die AI.Land startet Ende <strong>2024</strong> das Pilotprojekt<br />

„RoboFeld“. Dabei sollen in einem zweiten Schritt Familien aus<br />

DER AGRARROBOTER DAVEGI<br />

SORGT FÜR MEHR EFFIZIENZ<br />

AUF EINER FLÄCHE<br />

der Nähe von Kempen und Umgebung frisches Gemüse direkt<br />

vom Feld erhalten. Für seine Erfindung erhielt AI.Land den mit<br />

5.000 Euro dotierten Innovationspreis Moderne Landwirtschaft<br />

bei der Internationalen Grünen Woche <strong>2024</strong> in Berlin.<br />

Das Startup AI.Land wurde im November 2020 vom Institut für<br />

mobile autonome Systeme und kognitive Robotik der Fachhochschule<br />

Aachen gegründet und beschäftigt aktuell 15 Mitarbeitende.<br />

Zusätzlich zu den Anfängen der Agrarroboter-Entwicklung<br />

wurde die Unternehmensgründung von A.I.Land durch die DBU<br />

Green Startup-Förderung unterstützt. Die Deutsche Bundesstiftung<br />

Umwelt fördert neben innovativen, modellhaften und<br />

lösungsorientierten Vorhaben zum Schutz der Umwelt mit besonderem<br />

Blick auf die mittelständische Wirtschaft auch grüne<br />

Startups.<br />

Bilder: AI.Land<br />

MULTITALENT AGRARROBOTER DAVEGI<br />

www.a-i.land<br />

www.dbu.de<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Nach Angaben des Startups wird der Davegi ein landwirtschaftliches<br />

Multitalent und soll zukünftig ackern, säen, wässern,<br />

düngen, ernten. „Mit unserem Prototyp lassen sich sämtliche<br />

pflanzenbauliche Prozesse – von der Bodenbearbeitung bis zur<br />

Ernte – präzise durchführen, und zwar je nach Bedarf der einzelnen<br />

Pflanzen“, sagt Franko, der mit dem System auf biologische<br />

Landwirtschaft setzt.<br />

Durch die individuelle Behandlung lassen sich ihm zufolge<br />

Dünge- und Pflanzenschutzmittel sowie Wasser einsparen. Die<br />

Pflanzen sollten zudem dann geerntet werden, wenn sie die entsprechende<br />

Reife erreicht haben. „Das verringert die Lebensmittelverschwendung“,<br />

so Franko. Die Vision des Unternehmens:<br />

Auf 2.500 Quadratmeter, etwa einem Drittel eines Fußballfelds,<br />

soll Davegi pro Tag 60 Kisten mit insgesamt 600 Stück geerntetem<br />

Gemüse in zehn unterschiedlichen Sorten autonom und energieautark<br />

bestücken. „Wir wollen das Gemüse regional verkaufen“,<br />

sagt Franko. Ein Testfeld sei in Planung. Wegen kurzer Wege<br />

POINTIERT<br />

DER AGRARROBOTER ARBEITET MIT<br />

PHOTOVOLTAIK ENERGIEAUTARK<br />

ALLE PFLANZENBAULICHEN PROZESSE<br />

SIND PRÄZISE DURCHFÜHRBAR<br />

DÜNGE- UND PFLANZENSCHUTZMITTEL<br />

SOWIE WASSER LASSEN SICH EINSPAREN<br />

DIE TREIBHAUSGAS-BILANZ IM<br />

GEMÜSEANBAU WIRD VERBESSERT<br />

36 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

FACHTAGUNG ZU ANTRIEBSSYSTEMEN<br />

MOBILER MASCHINEN<br />

Die Zukunft der Antriebssysteme in mobilen Arbeitsmaschinen<br />

steht im Mittelpunkt der 8. VDI-Fachtagung, die am 12. und 13.<br />

Juni <strong>2024</strong> in Baden-Baden stattfindet. Fachexperten aus<br />

Deutschland und dem Ausland werden hochaktuelle Themen<br />

diskutieren, darunter die Transformation der Fahr- und Arbeitsantriebe<br />

durch smarte Elektrifizierung oder durch Wasserstoff-<br />

Brennstoffzellen-Systeme. Das vollständige Programm der<br />

zweitägigen Tagung ist nun online verfügbar. Namhafte<br />

Referenten von Unternehmen wie CNH Industrial Österreich,<br />

Dana, Danfoss, Deere & Company, Liebherr, ZF oder Volkswagen<br />

werden über Innovationen und Herausforderungen in diesem<br />

wichtigen Bereich berichten. Die Teilnehmenden können sich<br />

auf Beiträge und Diskussionen zu verschiedenen Schwerpunkten<br />

freuen, darunter Elektrifizierung und alternative Antriebe,<br />

Transformation im Antriebsstrang und weitere. Zu den Highlights<br />

der Tagung gehört die Keynote auf der gemeinsamen<br />

Dritev-Eröffnung von Dipl.-Ing. Jan-Hendrik Mohr, CEO der<br />

CLAAS Gruppe, zum Thema „Antriebstechnologie in Landmaschinen<br />

– traditionell innovativ“. Die Veranstaltung bietet<br />

zahlreiche Möglichkeiten zum Networking, darunter ein<br />

Get-together auf der Dritev Summer Night. Es gibt die Möglichkeit<br />

zur Simultanübersetzung ins Englische.<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

DRUCKSENSOREN LIEFERN MEHR<br />

INFORMATIONEN<br />

Auf der Sensorik- und Messtechnik-Messe Sensor+Test in<br />

Nürnberg wird STW die neuentwickelten Neigungssensoren<br />

vom Typ SMX.igs-a präsentieren. Die Sensoren präsentieren sich<br />

in einem neuentwickelten, robusten Gehäuse und zusätzlichen<br />

Anschluss-Optionen. Die mit Fokus auf mobile Maschinen<br />

konzipierten SMX.igs-a Neigungssensoren messen die auftretenden<br />

Beschleunigungen, Neigungswinkel und Drehraten in<br />

allen drei Raumachsen. Dank des neukonstruierten Gehäuses<br />

mit zwei integrierten<br />

M12-Anschlüssen lässt<br />

sich der SMX.igs-a intuitiv<br />

und anwenderfreundlich<br />

in neue, aber auch bereits<br />

bestehende Systemarchitekturen<br />

integrieren. Die<br />

Sensoren stehen als<br />

Non-Safety- und als<br />

Safety-Variante bis SIL 2/<br />

PL d zur Verfügung. Bei allen Arbeits- und Fahrprozessen<br />

mobiler Arbeitsmaschinen treten bei der Erfassung der Beschleunigungsdaten<br />

Störungen durch dynamische Einflüsse<br />

sowie Bewegungen, Stöße und Vibrationen auf. Diese beeinflussen<br />

und verfälschen die Messergebnisse, falls man sie nicht<br />

rechnerisch kompensiert. Zur Verbesserung der Messwertstabilität<br />

bei dynamischen Einflüssen stehen Anwendern beim SMX.<br />

igs-a verschiedene konfigurierbare Filteralgorithmen zur<br />

Verfügung. Aufgrund der prädiktiven Natur des Filters steht<br />

dieser nur in der Non-safety-Variante des SMX.igs-a zur<br />

Verfügung. Die erfassten Messwerte werden über CANopen<br />

Safety, CAN, CANopen oder SAE J1939 an übergeordnete<br />

Steuerungen weitergegeben. Die Sensoren verfügen über<br />

Schutzklasse bis IPX9K und sind für einen Betriebstemperaturbereich<br />

von - 40 bis + 85 °C geeignet.<br />

www.stw-mm.com<br />

VOGELSANG SCHLIESST GESCHÄFTSJAHR<br />

ERFOLGREICH AB<br />

Vogelsang (Vogelsang<br />

Deutschland und Tochtergesellschaften)<br />

knackt die<br />

200-Millionen-Euro-Marke und<br />

vermeldet einen Jahresumsatz<br />

2023 von 202 Millionen Euro.<br />

Damit stieg der Umsatz um<br />

rund 17 Prozent gegenüber<br />

dem Vorjahr – insbesondere<br />

vorangetrieben durch die<br />

Geschäftsbereiche Agrartechnik, Biogas, Abwasser und Verkehrstechnik.<br />

Mit neuen und modifizierten Produkten wie dem<br />

Schleppschuhgestänge Blackbird in 30 Metern Arbeitsbreite<br />

und dem Schleppschuhgestänge Swingmax5 Slide in 24 Metern<br />

Arbeitsbreite im Agrarbereich sowie den Premix Feststoffdosierern<br />

der neuen Generation im Segment Biogas reagierte<br />

Vogelsang auf die hohe Nachfrage des Marktes nach innovativen<br />

und passgenauen Lösungen. Zudem kommt die Exzenterschneckenpumpe<br />

Hicone neben der Biogasbranche auch in<br />

weiteren Industriezweigen zum Einsatz. Im letzten Jahr hat das<br />

Unternehmen weltweit rund 120 neue Mitarbeiter dazugewonnen<br />

– darunter 25 Auszubildende. Zudem erweiterte sich die<br />

Geschäftsführung um Detlef Ruhmke und Michael Brinkmann.<br />

www.vogelsang.info<br />

JOYSTICK MIT DREIFACHER LEBENSDAUER<br />

FSG Fernsteuergeräte präsentiert<br />

zwei neue Joysticks für Baumaschinen<br />

und Nutzfahrzeuge: Das<br />

Handsteuergerät ST-MHT-GS85 und<br />

den Lenkjoystick LPR-2515. Der neu<br />

entwickelte Joysticks ST-MHT-GS85<br />

ist klein, schlank und langlebig.<br />

Besonders innovativ: Auf den<br />

unscheinbar wirkenden Topf kann<br />

nahezu jeder Griff montiert<br />

werden. Während herkömmliche<br />

Joysticks eine Lebensdauer von circa 5 Mio. Zyklen haben,<br />

erreicht der neue Joystick laut eigenen Angaben die dreifache<br />

Lebensdauer. Möglich wird dies unter anderem durch eine<br />

Reduktion der beweglichen Teile und damit des Verschleißes.<br />

Anwender können aus einer Vielzahl von Varianten wählen.<br />

Dank des modularen Aufbaus stehen alle möglichen Bewegungsrichtungen<br />

zur Wahl. Den Lenkjoystick LPR-2515 stellte<br />

das Unternehmen bereits im letzten Herbst auf der Agritechnica<br />

vor. Ein besonderes Merkmal des Bediengeräts sind die<br />

dynamischen Profile zur Rückmeldung der Lenkposition. Die<br />

Feedback-Einheit kann dem Fahrer darüber hinaus ein haptisches<br />

Signal auch für Zuladung und Achsbelastung vermitteln.<br />

Auch große Lenkausschläge lassen sich per Steer-by-wire mit<br />

nur wenigen Bewegungen und minimaler Kraft ausführen.<br />

www.fsg-sensors.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 37


SENSORIK<br />

Präzise Messung<br />

trotz Vibration: Sensor PE-MEMS-G<br />

NEIGUNGSSENSOREN<br />

GYRO-TECHNOLOGIE FÜR<br />

EXAKTE MESSUNGEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

FSG, ein führender Anbieter von Sensorlösungen,<br />

will Maßstäbe in Neigungssensorik bei mobilen<br />

Arbeitsmaschinen mit der Einführung seiner<br />

hochmodernen Neigungssensoren mit<br />

Gyro-Technologie setzen. Diese Sensoren<br />

repräsentieren den neuesten Stand der Technik<br />

und sind das Ergebnis jahrelanger Forschung<br />

und Entwicklung.<br />

Die Anforderungen an mobile Arbeitsmaschinen wachsen<br />

ständig. Schwieriges Gelände, dynamische Arbeitsbedingungen<br />

und die Notwendigkeit, präzise Messungen in<br />

Echtzeit durchzuführen, sind nur einige davon. Hier<br />

kommt die Gyro-Technologie ins Spiel: Sie ermöglicht eine genaue<br />

Neigungsmessung auch unter den dynamischsten Bedingungen,<br />

wie sie bei Traktoren, Mähdreschern oder anderen landwirtschaftlichen<br />

Maschinen während der Feldarbeit auftreten können.<br />

Die Gyro-basierten Sensoren von FSG sind stark individualisierbar.<br />

Mit einer beeindruckenden Fertigungstiefe von 90 % hat<br />

FSG die Fähigkeit, nahezu jedes Produkt nach den spezifischen<br />

Anforderungen seiner Kunden zu gestalten.<br />

Neben der Gyro-Technologie bieten FSG-Sensoren eine Reihe<br />

weiterer herausragender Merkmale:<br />

Eine Neigungserfassung von bis zu 360 ° und eine Winkelgenauigkeit<br />

von bis zu 0,05 °, die eine beispiellose Präzision in der<br />

Branche bieten.<br />

Funktionale Sicherheit gemäß PLd / SIL2, die die Bedeutung<br />

von Sicherheit in der modernen Landwirtschaft unterstreicht.<br />

Robuste Bauweise mit Schutzklassen bis IP69k, die sicherstellt,<br />

dass die Sensoren selbst den härtesten Bedingungen standhalten.<br />

Im Vergleich zu ähnlichen Produkten von Mitbewerbern werden<br />

FSG-Sensoren mit Gyro-Technologie in vielen Anwendungen<br />

bevorzugt, wie FSG verlauten lässt.<br />

Bilder: FSG, Fotolia - jaimages<br />

www.fsg-sensors.de<br />

38 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


SENSORIK<br />

KONKRET GEFRAGT<br />

Sensoren sind sensible Komponenten, von denen im<br />

Einsatz viel abhängt. Man muss sich auf die Technik Xxxx<br />

und den Hersteller verlassen können. Deshalb hat<br />

<strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> bei Phillip Bender,<br />

Produktmanager bei FSG in Berlin,<br />

konkret nachgefragt.<br />

Phillip Bender, Produktmanager<br />

bei Fernsteuergeräte<br />

Kurt Oelsch GmbH, Berlin<br />

Die Winkelgenauigkeit der<br />

FSG-Neigungssensoren beträgt<br />

0,05 Grad. Wie ist es gelungen,<br />

diese Genauigkeit zu erreichen?<br />

In Bezug auf unser Geheimnis der Präzision können wir nicht alles offenlegen,<br />

aber wir können sagen, dass die individuelle Betrachtung und<br />

Vermessung jedes einzelnen Geräts der Schlüssel zu unserer hohen<br />

Genauigkeit ist. Dieser Prozess mag zwar zeitintensiv sein, doch er belohnt<br />

uns mit der exakten Präzision, die unsere Produkte auszeichnet.<br />

Für welche Anwendungen ist<br />

eine solche Genauigkeit<br />

notwendig?<br />

Beispielsweise mobile Kranfahrzeuge messen den Neigungswinkel ihres<br />

Auslegers und berechnen (unter anderem) daraus, welche Last wie<br />

weit ausgelenkt werden kann. Bei entsprechend langen Auslegern resultieren<br />

geringe Änderungen des Winkels in großen absoluten Strecken,<br />

gemessen an der Spitze des Kranes. Da diese Berechnungen sicherheitskritisch<br />

für den Betrieb des Mobilkrans und damit auch für die<br />

Menschen in der unmittelbaren Umgebung sind, ist nebst Redundanz<br />

eine hohe Genauigkeit ausschlaggebend.<br />

Ein anderes Beispiel sind die solarthermischen Kraftwerke in Andasol,<br />

Spanien. Dort werden Parabolspiegel eingesetzt, um das Sonnenlicht<br />

auf ein Absorberrohr zu fokussieren und das darin befindliche Wasser<br />

auf bis zu 400 °C aufzuheizen. Die Effizienz dieser Art Kraftwerk wird<br />

maßgeblich durch die präzise Fokussierung der Sonnenstrahlen bestimmt,<br />

welche über den Winkel der Spiegel sichergestellt und durch<br />

unsere Neigungsmesssysteme überwacht wird.<br />

Um das Gyroskop im Neigungssensor<br />

zu nutzen, sind komplexe<br />

Berechnungen notwendig. Wie<br />

schnell stellt das Sensorsystem<br />

diese Ergebnisse bereit? Gibt es<br />

Latenzen?<br />

Die Berechnungen gehen tatsächlich besonders mit dem Gyroskop sehr<br />

schnell, wir reden hier von Latenzen


BEDIENELEMENTE<br />

JOYSTICK-STEUERUNG<br />

MULTIFUNKTIONAL BEQUEM BEDIENEN<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Auf Basis seiner Joyscape-Plattform hat der<br />

HMI-Spezialist Rafi eine multifunktionale<br />

Joystick-Steuerung für den Landtechnikhersteller<br />

Fendt entwickelt. Mit dem neuen 3L-Joystick<br />

lassen sich drei Frontlader-Funktionen<br />

gleichzeitig steuern. Darüber hinaus ermöglicht<br />

die Steuereinheit die Bedienung von<br />

Traktorfunktionen und komplexen ISOBUSbasierten<br />

Anbaugeräten.<br />

Mit seiner modularen Joystick-Plattform Joyscape und<br />

weitreichenden individuellen Ausbauoptionen konfektioniert<br />

Rafi maßgeschneiderte Bedienlösungen<br />

für industrielle Anwendungen, die sich durch einsatzoptimierte<br />

Ergonomie, ungewöhnliche Funktionenvielfalt<br />

und äußerste Robustheit auszeichnen. Auch der Landtechnikhersteller<br />

Fendt zählt zu den langjährigen Kunden, die Joysticks<br />

aus dem Joyscape-Programm in ihren Landmaschinen einsetzen.<br />

Zur intuitiven und vereinfachten Bedienung von Frontladern und<br />

unterschiedlichen Anbaugeräten beauftragte Fendt eine neue<br />

Generation des Kreuzschalthebels mit bislang einzigartigen<br />

Eigenschaften: Der neue Joystick sollte über ein drittes Ventil<br />

gleichzeitig bis zu drei Frontlader-Funktionen wie zum Beispiel<br />

das Anheben des Frontladers mit Ballenzange, das Einziehen sowie<br />

das Schließen der Ballenzange ansteuern. Zusätzlich sollte<br />

der Joystick auch eine komfortable Bedienung von Traktorfunktionen<br />

und komplexen ISOBUS-basierten Anbaugeräten wie etwa<br />

Kartoffelrodern oder Maschinen aus den Bereichen Weinbau<br />

oder auch kommunalen Anwendungen ermöglichen. Dazu entwickelte<br />

Rafi auf Grundlage des Basismodells Joyscape Multi den<br />

vollkonfiguierbaren 3L-Joystick. Abhängig vom eigenen Bedarf<br />

können Fendt-Kunden bei Traktoren mit dem neuen Fahrerarbeitsplatz<br />

FendtONE zwischen dem High End 3L-Joystick und<br />

der Basisvariante eines Kreuzschalthebels wählen.<br />

FUNKTIONSFREIHEIT AUF 27 EBENEN<br />

Der 3L-Joystick integriert neben den normalen Funktionen des<br />

Kreuzschalthebels – Steuerung der Hydraulikventile oder Frontladerbedienung<br />

sowie Ansteuerung des dritten und vierten hydraulischen<br />

Arbeitskreises – auch einen Daumenjoystick zur<br />

Bedienung der dritten Frontladerfunktion. Insgesamt können<br />

über den 3L-Joystick bis zu 27 Ebenen frei mit Funktionen belegt<br />

werden. Zusätzlich verfügt der Joystick über eine frei belegbare<br />

40 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


BEDIENELEMENTE<br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Neu entwickelter, vollkonfigurierbarer 3L-Joystick mit<br />

zusätzlichem Daumenjoystick<br />

02 Mit dem Joystick können gleichzeitig drei Frontlader-Funktionen<br />

angesteuert und bis zu 27 Ebenen frei mit Funktionen belegt werden<br />

03 Der 3L-Joystick ist integraler Teil des neuen, hochmodernen<br />

FendtONE-Bediensystems des Landmaschinenherstellers Fendt<br />

Taste, die mit serienmäßiger Reversierfunktion ein Umgreifen bei<br />

Frontladereinsätzen erübrigt. Die Funktionszuweisung ist bequem<br />

über das Terminal einsehbar, dort können auch schnell<br />

und intuitiv Änderungen erfolgen. Für besondere Arbeitssicherheit<br />

ist der Joystick gegen unbeabsichtigte Bedienung gesichert.<br />

Das ergonomisches Griffdesign wurde entsprechend des von<br />

Fendt in einer umfassenden Versuchsreihe erstellten Designs gefertigt.<br />

Das Bedienteil erfüllt nicht nur sämtliche gesetzlichen<br />

und regulatorischen Anforderung, sondern setzt auch neue Maßstäbe<br />

hinsichtlich Funktion und Benutzerfreundlichkeit in der<br />

Landwirtschaft.<br />

MULTITALENT IN ARMREST-AUSFÜHRUNG<br />

Der spritzwasser- und staubgeschützte Joystick mit Schutzart<br />

IP5K4 wurde von Rafi gemäß der ISO25119-Richlinien AgPL C<br />

entwickelt und übertrifft durch ein sehr geringes Nulllagenspiel<br />

die branchenüblichen Standards. Die für Fendt entwickelten Joysticks,<br />

die auf dem Basismodell Joyscape Multi aufbauen, kommen<br />

als integrale Ausstattung der Armlehne in allen Fendt-Traktorbaureihen<br />

mit FendtONE zum Einsatz. Ausführungsabhängig<br />

dienen sie mit 27 vollkonfigurierbaren Einzelfunktionen der<br />

Bedienung komplexer ISOBUS-basierter Funktionen. Dafür hat<br />

Rafi in das Befehlsgerät neben einem Daumenjoystick und einem<br />

Kreuzschalthebel einen Wippschalter mit Umschaltung auf drei<br />

Ebenen integriert. Vier unterschiedlich dimensionierte und erweiterbare<br />

Joystick-Basismodelle decken alle in der Bau- und<br />

Landmaschinenbranche relevanten Einsatzszenarien ab: Für<br />

Heavy-Duty-Anwendungen steht das Plattformmodell Joyscape<br />

Rough mit einer hohen Anschlagfestigkeit bereit, für das Rafi in<br />

enger Zusammenarbeit mit den Kunden ergonomische Multifunktionsgriffe<br />

zur intuitiven Bedienung auch bei härtester Beanspruchung<br />

entwickelt.<br />

Bilder: AGCO/Fendt<br />

www.rafi-group.com<br />

POINTIERT<br />

JOYSTICK IST SPRITZWASSER- UND<br />

STAUBGESCHÜTZT MIT SCHUTZART IP5K4<br />

BIS ZU 27 EBENEN FREI<br />

MIT FUNKTIONEN BELEGBAR<br />

SERIENMÄSSIGE REVERSIERFUNKTION<br />

FÜR FRONTLADEREINSÄTZE<br />

WIPPSCHALTER MIT UMSCHALTUNG AUF<br />

DREI EBENEN INTEGRIERT<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 41


MARKTPLATZ<br />

WEGSENSOREN MIT INTEGRIERTEM NEIGUNGSSENSOR<br />

Teleskop-Kranausleger, Transportkräne, Maschinen für die Pharmaindustrie und in der Medizintechnik:<br />

In vielen Anwendungen müssen sowohl lineare Position als auch Neigung bestimmt<br />

werden. In der Regel werden dafür zwei verschiedene Sensoren eingesetzt, auch wenn Weg und<br />

Neigung an derselben Stelle der Maschine gemessen werden. Dies ist aufwendig und erhöht die<br />

Kosten. Das Unternehmen ASM hat daher einen neuen Weg-Positionssensor Typen mit integriertem<br />

Neigungssensor entwickelt. Die posiwire Wegseil-Sensoren WST61, WST85 und WST21 von<br />

ASM bieten eine solche kombinierte Weg- und Neigungsmessung. Die Wegmessung erfolgt<br />

mittels Wegseil-Technologie posiwire der neuen Generation. Diese ist mit magnetischer, berührungsloser<br />

Multihall-Encoder-Technologie ausgestattet und damit robuster als Seilzugsensoren<br />

mit optischen Encodern oder Potentiometer-Lösungen. Die Neigungsposition wird durch einen<br />

integrierten Neigungssensor auf Basis von MEMS-Technologie bestimmt.<br />

Die Sensoren sind für den Einsatz in rauen Umgebungen, insbesondere in mobilen Maschinen,<br />

geeignet. Die WST-Sensoren messen lineare Positionen bis 4.000 mm (WST61), 6.000 mm (WST85) und 20.000 m (WST21) und<br />

Neigung im Bereich +/-180° in 1 Achse. Sie sind mit Digitalausgang CANopen verfügbar. Die Wegsensoren erreichen eine Linearität<br />

bis zu +/- 0,05 % des Messbereiches, die Neigungssensoren bis zu 0,05°. Die Sensoren haben die Schutzklasse IP67/ IP69. Für<br />

Sicherheitsanwendungen sind die Sensoren mit redundanter Elektronik erhältlich.<br />

www.asm-sensor.com<br />

MEHR ENERGIE FÜR NUTZFAHRZEUGE<br />

Im Rahmen eines Produkt-Updates erhöht<br />

Webasto den Energiegehalt seiner Traktionsbatterien<br />

von 35 auf 40 kWh. Das standardisierte<br />

Produktdesign der neuen Standard<br />

Battery Pro 40 gibt Bestands- und Neukunden<br />

Planungssicherheit und erleichtert mehrjährige<br />

Elektrifizierungsprojekte. Bis zu 18 Pro 40<br />

Batterien mit einem Gesamtenergieinhalt<br />

von bis zu 720 kWh halten ausreichend<br />

Leistung für den Antrieb elektrischer Nutzfahrzeuge<br />

im Spannungsbereich von 400 oder 800 Volt vor. Die<br />

Standard Battery Pro 40 wird von einem robusten Aluminiumgehäuse<br />

geschützt. Auf einem Raum von 960 x 687 x 302 mm<br />

erfüllt es höchste Anforderungen an Sicherheit, Verfügbarkeit<br />

und Stabilität. Das standardisierte Batteriesystem wiegt 297<br />

Kilogramm, lässt sich vertikal oder horizontal in Fahrzeuge<br />

integrieren. Dank der identischen Abmaße<br />

passt die Hochvoltbatterie nahtlos in alle<br />

Bauräume, die bereits das bisherige Webasto<br />

Standard-Batteriesystem nutzen.<br />

Während des Betriebs überwacht eine Reihe<br />

von Sensoren die Temperatur der Batterie kontinuierlich,<br />

sodass die Schutzmechanismen,<br />

darunter verschiedene Sicherungen, bei einer<br />

Fehlfunktion unmittelbar greifen.<br />

Neben den Zulassungen ECE R100 und R10<br />

deckt das Standard-Batteriesystem die CE-Vorgaben für<br />

ausgewählte mobile Maschinen sowie eine Reihe von Sicherheitsstandards,<br />

darunter die ISO 6469, ISO 19014 und ISO<br />

26262 (ASIL-Level C), ab. Gegen das Eindringen von Staub und<br />

Wasser ist die Hochvoltbatterie nach IP67 geschützt.<br />

www.webasto.com<br />

KOMATSU MIT NEUEN ANBAUGERÄTEN<br />

AM MARKT<br />

ELEKTRO-THERMOSTATE FÜR<br />

DIE SCHIENE<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Komatsu Europe erweitert<br />

sein Portfolio an Anbaugeräten<br />

durch die Einführung<br />

einer komplett neuen<br />

Baureihe von Sortier- und<br />

Abbruchgreifern. Die<br />

Baureihe besteht aus zehn<br />

Modellen, die auf die<br />

Kundenbedürfnisse ausgerichtet<br />

sind und höchste<br />

Sicherheitsstandards erfüllen. Die Greifer sind standardmäßig<br />

mit Lasthalteventilen ausgerüstet. Bei der Entwicklung standen<br />

niedrige Wartungskosten und eine lange Lebensdauer im Fokus.<br />

Daher werden überdimensionierte Bolzen und Buchsen sowie<br />

ein doppelwandiger Hauptrahmen und ein perforiertes<br />

Gehäuse aus Hardox-Stahl verwendet. Die Bauweise stellt<br />

sicher, dass die Greifer auch unter härtesten Einsatzbedingungen<br />

bestehen. Die Greifer eignen sich für alle Einsätze von<br />

primären und sekundären Abbrucharbeiten bis hin zum<br />

Recycling. Die Greifer sind die ersten Anbaugeräte einer<br />

Abbruch-Baureihe von Komatsu, die zukünftig durch weitere<br />

Anbaugeräte erweitert wird.<br />

www.komatsu.eu<br />

Der elektronische Thermostat zur<br />

Hutschienenmontage eTRON T100 von<br />

Jumo wurde speziell für die Temperaturregelung<br />

und -überwachung entwickelt.<br />

Er kann optional zur thermostatischen<br />

Funktion auch für anspruchsvollere<br />

Regelprozesse eingesetzt werden und<br />

liefert in der Ausführung als PID-Zweipunktregler<br />

mit Selbstoptimierung eine<br />

deutlich höhere Regelgüte. Der Jumo<br />

eTRON T100 überzeugt durch seine<br />

kompakte Baugröße und einen großen Funktionsumfang. So<br />

sind unter anderem Timer, Datenlogger, Service- und Betriebsstundenzähler,<br />

ein PhotoMOS-Ausgang für die zusätzliche<br />

Grenzwertsignalisierung sowie ein Digitaleingang integriert.<br />

Mithilfe digitaler Steuersignale können logische Verknüpfungen<br />

(UND, ODER, XOR) erstellt und intern verarbeitet werden.<br />

Neben den Eingangssignalen für Widerstandsthermometer und<br />

Thermoelemente steht zum Anschluss weiterer Prozessgrößen<br />

auch ein Messeingang 0(4) bis 20 mA zur Verfügung. Neben der<br />

UL-Zulassung erfüllt das Gerät zusätzlich die Normen für die<br />

Bahnindustrie der Kategorie 1B.<br />

www.jumo.net<br />

42 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


MARKTPLATZ<br />

KOMPAKTER RADANTRIEB FÜR FELDROBOTER<br />

Actronic-Solutions stellt den neuen integrierten Servoaktuator IG9190 von PMW Dynamics vor.<br />

Der Radantrieb wurde für die Landwirtschaftsautomatisierung entwickelt und bietet eine<br />

robuste und zuverlässige In-Wheel-Motorlösung für den Antrieb von Roboteranwendungen.<br />

Actronic-Solutions nimmt den Vertrieb für die Motoren von PMW Dynamics wahr. Der Radantrieb<br />

kombiniert Motor, Getriebe, Encoder und optional eine Bremse in einer einsatzbereiten<br />

Einheit. Er wird in den Leistungsklassen von 500 W, 1 kW und 1,5 kW und für Betriebsspannungen<br />

von 24 VDC, 48 VDC und 72 VDC angeboten. Mit einem Einheitsdurchmesser von 124 mm<br />

und einer Gesamtlänge von nur 220 bis 290 mm für die drei Leistungsklassen bietet er eine<br />

hohe Leistung bei geringer Baugröße. Das kompakte Design ermöglicht die direkte Integration<br />

in das Rad, wodurch die Gesamtgröße des Geräts reduziert wird und die beweglichen Teile von Pflanzen ferngehalten werden<br />

können. Mit Drehmomenten von 14 bis 144 Nm im Dauerbetrieb (46 bis 353 Nm Spitze) ist der Radantrieb für unterschiedlichste<br />

Anwendungen von Landmaschinenherstellern konzipiert. Der Servoaktuator kann nahtlos in verschiedene Robotersysteme<br />

integriert werden – sowohl in Räder als auch Manipulatorarme. Die Schutzart IP54 oder IP65 erlauben den Außeneinsatz bei<br />

nahezu jeder Witterung<br />

www.actronic-solutions.de<br />

ALL-IN-ONE-ZUSTANDSÜBERWACHUNG<br />

Betriebsabläufe<br />

optimieren und<br />

Ausfallzeiten minimieren:<br />

Dabei hilft die<br />

neue iComm Box von<br />

igus. Mit dem Kommunikationsmodul<br />

können die i.Sense<br />

Sensoren für die<br />

Zustandsüberwachung<br />

der igus motion<br />

plastics reibungslos in den superwise Service integriert werden.<br />

Intelligente Algorithmen bieten eine detaillierte Zustandsanalyse<br />

der überwachten Maschinen und Anlagen. Das superwise<br />

Dashboard liefert Informationen in Echtzeit und ermöglicht<br />

eine optimale Überwachung und Steuerung. Ein entscheidender<br />

Vorteil: Die Kosten für die Datenübertragung sind bereits<br />

im Produktpreis enthalten. Mögliche Anwender des Kommunikationsmoduls<br />

sind Unternehmen aus der Prozessindustrie wie<br />

Kläranlagen und Betonwerke, Containerkrane in Häfen sowie<br />

die produzierende Industrie, einschließlich Automobilhersteller.<br />

Die neue Lösung ermöglicht einen schnellen Return-on-Invest,<br />

da sie das Wartungsmanagement optimieren und teure<br />

Ausfallzeiten verhindern kann.<br />

www.igus.de<br />

GEWINDEFURCHENDE SCHRAUBEN<br />

Bei Leichtmetallverschraubungen stehen neben der Zuverlässigkeit<br />

der Verbindung die Bauraumoptimierung sowie die<br />

Leistungsverdichtung im Fokus. Ein wichtiger Punkt ist vor<br />

diesem Hintergrund die<br />

Tragfähigkeitsoptimierung der<br />

Verbindung. Genau für diese<br />

Einsatzfälle hat die Arnold<br />

Umformtechnik GmbH & Co.<br />

KG die Powertite entwickelt –<br />

eine runde gewindefurchende<br />

Schraube mit einer Trilobular-<br />

Furchzone. Das heißt: Dort wo<br />

die Umformarbeit geleistet<br />

wird, verfügt die Schraube über einen leicht dreieckigen<br />

Querschnitt (mit abgerundeten Ecken) zur Reduktion der<br />

Furchmomente. Die Furchzonenlänge ist mit einer Länge von 3<br />

x p (p = Gewindesteigung) Bauraum optimiert und ermöglicht<br />

eine Verteilung der Umformarbeit beim Gewindefurchprozess<br />

auf mehrere Gewindegänge sowie ein optimales Ansetzen und<br />

Zentrieren der Schraube. Der runde Tragquerschnitt hat ein<br />

definiertes Übermaß; der Außendurchmesser der Schraube ist<br />

immer größer als das nominelle Nennmaß. Dadurch wird eine<br />

höhere Überdeckung der Gewindeflanken von Schraube und<br />

gefurchtem Mutterngewinde ermöglicht.<br />

www.arnold-umformtechnik.de<br />

MOBILER ROBOTER FÜR ENGE PLATZVERHÄLTNISSE<br />

Der Transportroboter L2 von Safelog ist<br />

speziell für den Transport von Paletten<br />

und Gitterboxen konzipiert. Das<br />

Markenzeichen des neuen Transportroboters<br />

ist die omnidirektionale Fahrweise,<br />

welche durch vier unabhängig<br />

voneinander gelenkte und angetriebene<br />

Räder erreicht wird. Dadurch kann der<br />

Roboter auch in engen Umgebungen<br />

problemlos operieren. Das Allradsystem zeigt auch bei Bodenunebenheiten<br />

ein robustes Fahrverhalten. Die große Ladefläche<br />

begünstigt den Transport von ausladenden Lasten.<br />

Der mobile Roboter ist als L2 core und L2 lift in zwei Varianten<br />

verfügbar. Das Basismodel L2 core ohne aktive Lastaufnahme<br />

eignet sich vor allem als Transportroboter für Goods-to-Person-<br />

Prozesse oder als Montageplattform. Der Safelog L2 lift ist mit<br />

einem scherengelagerten Hubtisch ausgestattet. Neben seiner<br />

weiter verbesserten Agilität bietet der neue mobile Roboter<br />

einen erweiterten Geschwindigkeitsbereich.<br />

So wurde die maximale Geschwindigkeit<br />

bei einer Leerfahrt im Vergleich<br />

zum Vorgängermodell L1 von 1 auf 1,6<br />

m/s erhöht. Neu ist auch der Kriechgang,<br />

bei dem sich das Gerät nur noch mit 0,02<br />

m/s bewegt. Dieser Schleichmodus ist<br />

zum Beispiel in flexiblen Montagelinien<br />

hilfreich, in denen der Transportroboter<br />

als Montageplattform genutzt wird. Wie alle mobilen Roboter<br />

von Safelog benötigt auch das neue Modell L2 keinen übergeordneten<br />

Leitstand für die Steuerung. Stattdessen verfolgt der<br />

Hersteller den Ansatz eines schwarmbasierten Flottenmanagements.<br />

Jeder Roboter ist mit einer Recheneinheit ausgestattet,<br />

auf der die autarke Prozesssoftware läuft. So können die Geräte<br />

beziehungsweise Agenten im Schwarm untereinander die<br />

Informationen austauschen.<br />

www.safelog.de<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 43


SENSORIK<br />

PLUG-AND-PLAY-DREHZAHLSENSOREN<br />

SANFTANLAUF UND ÜBERWACHUNG:<br />

DREHZAHLERFASSUNG IN LAMELLENKUPPLUNG<br />

Wolfgang Sexauer, Vertriebs- und<br />

Marketingleiter, Rheintacho<br />

Messtechnik GmbH, Freiburg<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Firma Desch Antriebstechnik entwickelt<br />

und produziert Antriebslösungen und bietet<br />

Systemlösungen für viele Branchen – entlang<br />

des gesamten Antriebsstranges. Bei Tevox<br />

beispielsweise handelt es sich um eine<br />

Systemlösung für den elektrischen Direktantrieb<br />

von Zerkleinerern in Recyclinganwendungen.<br />

Der Beitrag zeigt den Einsatz von Plug-and-Play-<br />

Drehzahlsensoren der Firma Rheintacho zur<br />

Überwachung einer Lamellenkupplung von<br />

Desch. Eingesetzt werden die Kupplungen für<br />

hohe radiale und axiale Belastungen in mobilen<br />

Anwendungen.<br />

Die Rheintacho Messtechnik GmbH aus Freiburg beschäftigt<br />

sich seit dem Jahr 1901 mit der Drehzahl als entscheidender<br />

Steuergröße für maschinelle Prozesse. Ihre<br />

aktuellen 2-Kanal Hall-Differenz FQ Drehzahlsensoren<br />

kommen unter anderem in einer anspruchsvollen Kupplungsanwendung<br />

der Firma Desch Antriebstechnik zum Einsatz.<br />

Bei dem Produkt handelt es sich um eine hydraulisch betätigte<br />

trockenlaufende Lamellenkupplung für mobile Bau- und Arbeitsmaschinen,<br />

unter dem Produktnamen Planox PHRA 143/1 SR.<br />

Die Kupplung hat ein maximales Ausgangsdrehmoment von<br />

6.000 Nm und maximale Betriebsdrehzahl von 2.250 U/min. Die<br />

Schaltdrehzahl liegt bei 800 U/min. Montiert oder angeflanscht<br />

wird die Kupplung direkt an den Dieselmotor in der Maschine.<br />

Die Aufgabe des Systems ist es, das Hauptwerkzeug der Maschine<br />

zu beschleunigen. Hierbei handelt es sich meist um große<br />

rotatorische Massen, insbesondere Trommeln und Schwungräder,<br />

wie zum Beispiel Steinbrecher, Holzhacker, Straßenfräsen.<br />

Sobald das Steuergerät ein Startsignal erhält, wird ein Sanftanlauf<br />

ausgeführt. Das Steuergerät verfährt die Kupplung und sucht<br />

nach dem Schleifpunkt. Anschließend wird das Massenträgheitsmoment<br />

mit der rutschenden Kupplung bis zur Synchronisierung<br />

beschleunigt.<br />

SENSORIK ERMÖGLICHT FEINE REGELUNG<br />

Mittels Sensoren von Rheintacho werden während des kompletten<br />

Betriebs die Eingangsdrehzahl/Motordrehzahl (äußerer Sensor)<br />

und die Ausgangsdrehzahl der Kupplung (innerer Sensor)<br />

überwacht. Die Sensoren tasten Bohrungen auf dem Zahnkranz<br />

und der Kupplungsnabe ab.<br />

Diese Signale werden zur Regelung des Sanftanlaufs und zur<br />

Schlupf- und Fehlerüberwachung benötigt. Insbesondere die hohe<br />

Inkrementenanzahl, die sich mit den FQ Sensoren realisieren lässt,<br />

ermöglicht eine feine Regelung und saubere Fehlererkennung.<br />

Die Umgebungsbedingungen sind in der Baumaschine relativ<br />

harsch: Viel Staub und Schmutz sowie hohe Temperaturen in der<br />

44 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


SENSORIK<br />

Nähe des Motors müssen bewältigt werden. Durch die beiden<br />

rückseitig umspritzten Steckervarianten des Sensors wird eine<br />

sehr gute Dichtigkeit erreicht. Rheintacho bietet sie unter anderem<br />

als Varianten mit Deutsch DT 04 Stecker und M12-Stecker<br />

an. Optimiert für die Anwendung in kritischen Umgebungsbedingungen<br />

erreicht die FQ Baureihe bis zur Steckverbindung<br />

damit die Schutzklassen IP67/ IP69K.<br />

VIELSEITIG UND SEHR JITTERARM<br />

Durch unterschiedliche Sensorlängen, Kabelabgangsrichtungen<br />

und die Vielfalt an verfügbaren Steckern bietet die Baureihe Anwendern<br />

generell ein hohes Maß an Flexibilität. So ist eine Anpassung<br />

an individuelle Anforderungen möglich. Der elektronische<br />

Aufbau der FQ-Baureihe ist unabhängig von den mechanischen<br />

Ausführungen in zwei Varianten verfügbar: für den Frequenzbereich<br />

ab 0,1 Hz bis 20 kHz und 0 Hz bis 40 kHz. Die Spannungsversorgung<br />

erfolgt mit 7 bis 36 VDC.<br />

Typische Anwendungen für die Drehzahlsensoren der FQ-Baureihe<br />

mit 2-Kanal Hall-Differenz sind generell die Erfassung von<br />

Drehzahl und -richtung an Zahnrädern mit kleinem Modul und<br />

hoher Auflösung. Wobei das Tastverhältnis Links-, Rechtslauf bei<br />

Modul 1,25: 50 % ±10 % liegt und die Phasenverschiebung Links-,<br />

Rechtslauf bei Modul 1,25: 90 ° ±45 °. Einsetzbar bei Betriebstemperaturen<br />

von -40 °C bis 140 °C kann der Sensor äußerst vielseitig<br />

verwendet werden, sei es in Fahrzeugen, mobilen Arbeitsmaschinen<br />

oder allgemein elektrischen und hydraulischen Antrieben.<br />

Bilder: Desch Antriebstechnik, Rheintacho<br />

www.rheintacho.de<br />

Die Sensoren<br />

tasten Bohrungen<br />

auf dem Zahnkranz<br />

und der Kupplungsnabe<br />

ab<br />

SENSOREN, DIE PASSEN<br />

Die FQ-Baureihe von Rheintacho eignet sich<br />

besonders für mobile Anwendungen, Fahrzeuge<br />

oder generell für elektrische und hydraulische<br />

Antriebe. Bei exakter Phasenverschiebung und<br />

minimalem Jitter können Anwender mit den<br />

2-Kanal Hall-Differenz FQ Drehzahlsensoren die<br />

Drehzahl und Dreh richtung mit kleinem Modul<br />

und hoher Auflösung erfassen. Unterschiedliche<br />

Sensorlängen, Kabelabgangsrichtungen und eine<br />

Vielfalt an Steckern vereinfachen die Integration.<br />

IMPRESSUM<br />

FLUIDTECHNIK<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 68. Jahrgang<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Miles Meier (mm),<br />

Tel.: 06131/992-208, E-Mail: m.meier@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteure:<br />

Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Felix Berthold, M.A. (be)<br />

Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Herausgeberin: Univ.-Prof. Dr.-Ing. Katharina Schmitz,<br />

Institutsdirektorin, Tel: 0241/80-47701<br />

E-Mail: sc@ifas.rwth-aachen.de<br />

ifas – Institut für fluidtechnische Antriebe und Systeme<br />

RWTH Aachen University, Campus-Boulevard 30,<br />

52074 Aachen, www.ifas.rwth-aachen.de<br />

Organ: Organ des Forschungsfonds des Fachverbandes<br />

<strong>Fluidtechnik</strong> im VDMA<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

ISSN 1614-9602<br />

ISSN E-Paper: 2747-8009<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,<br />

Tel.: 06131/992-241, E-Mail: h.rauschkolb@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

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www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 45


Die Auswertung der<br />

Brems-Messungen im Rahmen<br />

der ABP wird dem Zugführer oder<br />

Bremsproben-Verantwortlichen<br />

übersichtlich auf dem<br />

Tablet angezeigt<br />

SENSOREN FÜR DIE AUTOMATISCHE BREMSPROBE<br />

MEHR SICHERHEIT<br />

AUF DEN GLEISEN<br />

01<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Die Bremsprobe im Güterverkehr ist in der Regel<br />

recht aufwendig, mühevoll sowie zeit- und<br />

personalintensiv: Auch wenn es dunkel ist,<br />

regnet oder schneit – zur Vorbereitung des Zuges<br />

vor der Fahrt muss ein Mitarbeiter manuell an<br />

jeder einzelnen Achse prüfen, ob die Bremsklötze<br />

angelegt sind. Das österreichische Unternehmen<br />

PJM hat eine automatisierte Bremsprobe<br />

entwickelt, die mithilfe von Sensoren aus dem<br />

Hause Gefran die Überprüfung der Güterzüge<br />

erheblich erleichtert.<br />

Schon seit Jahren betonen Bahnexperten die Notwendigkeit<br />

der Automatisierung von Schienengüter-Verkehrsprozessen.<br />

Zum einen, um den Schienengüterverkehr effizienter<br />

und schneller zu machen. Zum anderen, um seine Attraktivität<br />

und damit seine Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und somit<br />

auch einen wichtigen Schritt zur Erreichung von Klimazielen<br />

in verschiedenen europäischen Ländern zu ermöglichen. „Im<br />

Güterwagenverkehr muss die Bremsprobe immer nach einem<br />

24-stündigem Stillstand und bei jeder Änderung der Wagenkonfiguration<br />

erfolgen,“ berichtet Felix Egger-Cimenti, Head of Project<br />

Management and Procurement bei der PJ Monitoring GmbH.<br />

„Die Prüfung der Bremsen ist ein unumgänglicher und wesentlicher<br />

Bestandteil der Bremsvorschriften.“ In der täglichen Routine<br />

bedeutete dies bisher, dass zwei Mitarbeiter rund 45 Minuten benötigen,<br />

um eine vollständige Bremsprobe an einem 500 Meter<br />

langen Zug durchzuführen – sprich, einmal um den gesamten<br />

Zug herumzulaufen und zu prüfen, ob die Bremsklötze fest angelegt<br />

sind. Die ohnehin körperlich anstrengende Arbeit kann<br />

durch extreme Witterungsbedingungen zusätzlich noch erschwert<br />

werden.<br />

Die automatische Bremsprobe von PJM ermöglicht Eisenbahnunternehmen<br />

die Einführung des Ein-Personen-Betriebs, zum<br />

Beispiel durch den Lokführer. Dadurch ergibt sich nicht nur eine<br />

enorme Zeitersparnis, die mit der Zuglänge wächst. Auch die<br />

Standzeiten für Lokführer beziehungsweise Lokomotiven können<br />

deutlich reduziert werden. Zudem erhöht die schnellere Abfertigung<br />

die Kapazität der Terminals und schafft eine enorme<br />

Effizienz im Rangierbetrieb.<br />

VOM INGENIEURBÜRO ZUM KOMPLETTANBIETER<br />

PJM, ein international renommierter Systemspezialist für den<br />

Schienengüterverkehr, sieht die Zukunft des Schienengüterverkehrs<br />

in der Digitalisierung und in der automatisierten Bremsprobe<br />

(ABP). Deshalb hat das Unternehmen im August 2017<br />

gemeinsam mit Projektpartnern der SBB Cargo, einem eigenständigen<br />

Tochterunternehmen der Schweizer Bundesbahn, und Rail<br />

Cargo Austria (RCG) die Entwicklung des automatisierten Bremsproben-Systems<br />

ins Leben gerufen und erfolgreich abgeschlossen.<br />

Seit 2018 befindet sich der erste Pilotzug in der Erprobung<br />

46 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


DRUCKMESSUMFORMER<br />

01 Die KH-Druckmessumformer basieren auf einem Sensorelement<br />

mit einer auf eine Stahlmembran aufgebrachten Schicht<br />

02 Die KH-Sensoren prüfen den Zustand der Bremsen und stellen<br />

fest, ob sie gelöst oder angelegt sind respektive, ob sie auch richtig<br />

funktionieren<br />

und mittlerweile sind knapp 230 Wagen bei SBB Cargo, DB Cargo<br />

und Mercitalia mit dem digitalen System unterwegs. Der Serienbetrieb<br />

steht nun in den Startlöchern und verspricht sofortige positive<br />

Effekte für die Bahnunternehmen sowie eine generelle<br />

Attraktivitätssteigerung für den Schienengüterverkehr.<br />

SBB Cargo ist federführend in der betrieblichen Integration der<br />

ABP und hat inzwischen rund 200 Wagen mit der neuen Technik<br />

ausgerüstet. Die Basis hierfür bildet das digitale Gesamtsystem<br />

Waggon Tracker von PJM, ein Überwachungssystem mit autonomer<br />

Stromversorgung, das zukünftig auch für die Automatisierung<br />

weiterer betrieblicher Abläufe eingesetzt werden kann. Für<br />

SBB Cargo ist die ABP ein wichtiger Teil des Automatisierungsprojekts<br />

„Einmannbetrieb“, das zudem noch aus einem Kollisionsfrühwarnsystem<br />

und einer automatischen Kupplung besteht.<br />

Die Auswertung der Brems-Messungen wird dann übersichtlich<br />

zum Beispiel auf dem Tablet des Zugführers oder Bremsproben-Verantwortlichen<br />

angezeigt. Mit der Umsetzung des Projekts<br />

sind im Schienengüterverkehr smarte Monitoring-Lösungen realisierbar,<br />

die wichtige Informationen in Echtzeit liefern und einen<br />

DIE KH-SENSOREN WERDEN<br />

SERIENMÄSSIG MIT SIL2-<br />

ZERTIFIZIERUNG GELIEFERT<br />

Gesamtüberblick über die Flotte geben. PJM ist ein Pionier in<br />

diesem Bereich und hat sich seit 2006 vom kleinen Ingenieurbüro<br />

beziehungsweise Spin-off der TU Graz im Bereich der Messtechnik<br />

nicht nur zu einer anerkannten Teststelle nach Prüfstelle ISO<br />

IEC 17025 mit dem Schwerpunkt Zulassungsprüfungen für<br />

Schienenfahrzeuge, sondern auch in nur 16 Jahren zu einem erfolgreichen<br />

Komplettanbieter mit einem breiten Produkt- und<br />

Dienstleistungsportfolio entwickelt, dem die Branche vertraut.<br />

GEFRAN-SENSOREN IM EINSATZ<br />

02<br />

Bevor das österreichische Unternehmen die Digitalisierung des<br />

Schienengüterverkehrs auf den Weg gebracht hat, etablierte es<br />

ein patentiertes System zur Stromerzeugung am Güterwagen und<br />

bot seinen Kunden damit unterschiedlichste Lösungen an. Bisher<br />

gab es in diesem Umfeld keine Elektronik und der Schritt, diese<br />

im Schienengüterverkehr einzuführen und gleichzeitig etablierte<br />

Prozesse zu digitalisieren, stellte eine große Herausforderung<br />

dar. „Seit wir an dem Projekt der automatisierten Bremsprobe arbeiten,<br />

arbeiten wir auch mit Gefran zusammen“, erzählt Felix<br />

Egger-Cimenti. „Das heißt, wir setzen die KH-Sensoren des Herstellers<br />

ein, um den Zustand der Bremsen festzustellen und zu<br />

überprüfen, ob sie gelöst oder angelegt sind beziehungsweise, ob<br />

sie auch richtig funktionieren.“ Möglich ist das, da Druckluftleitungen<br />

entlang der Güterwagen verlaufen und die Sensoren den<br />

Druck darin messen. So lässt sich bei jedem Check-Up feststellen,<br />

ob die Bremsen gelöst oder angelegt sind. Je nach Bremssystem<br />

werden ein bis drei Sensoren pro Wagen verbaut. Die Sensoren<br />

liefern ein Signal, das dann über die Elektronik von PJM entschlüsselt,<br />

interpretiert und bewertet wird. „Unsere Anforderungen<br />

an den Sensor sind speziell und der Markt, der solche Komponenten<br />

liefert, ist überschaubar“, so Egger-Cimenti. „Wir brauchen<br />

einerseits bahnzugelassene Produkte, andererseits war es<br />

uns wichtig, dass gewisse Sicherheitsrichtlinien erfüllt werden,<br />

daher verwenden wir einen Sensor mit SIL2-Zertifizierung von<br />

Gefran, der zuverlässig Ergebnisse liefert und auch signalisiert,<br />

wenn er ausfällt, damit es zu keiner Fehlbewertung kommen<br />

kann.“ So kann verhindert werden, dass der Lokomotivführer gegebenenfalls<br />

mit defekter Bremse losfährt in dem Glauben, dass<br />

diese funktioniert, was natürlich katastrophale Auswirkungen haben<br />

könnte. Außerdem spielen die Langlebigkeit und Robustheit<br />

des Sensors eine wichtige Rolle, da Wartungsarbeiten an den<br />

Waggons zeitintensiv und aufwändig sind.<br />

Über die Jahre hat sich zwischen PJM und Gefran eine sehr gute<br />

Partnerschaft entwickelt. „Man merkt, dass Gefran die Zufriedenheit<br />

seiner Kunden am Herzen liegt und die Mitarbeiter<br />

versuchen, alles Mögliche zu realisieren, um kurzfristige Anfragen<br />

zu bearbeiten oder bei Problemlösungen zu helfen“, berichtet<br />

Egger-Cimenti.<br />

NEUES BREMSMONITORING MIT KH-SENSOREN<br />

Übrigens: Drucksensoren aus dem Hause Gefran kommen nicht<br />

nur in der automatischen Bremsprobe von PJM zum Einsatz, sondern<br />

auch in einem anderen Produkt des Unternehmens: Der<br />

Systemanbieter ist aktuell dabei, für die italienische Bundesbahn<br />

ein neues Produkt zu entwickeln, bei dem es um das Thema präventive<br />

Wartung geht. „Predictive Maintenance ist ein Schlagwort,<br />

das gerade im Güterwagenbereich sehr breit diskutiert<br />

wird“, erklärt Egger-Cimenti. „Dabei wird festgestellt, wie die<br />

Bremse im Betrieb funktioniert und sich das Verhalten über die<br />

Zeit verändert.“ So sollen Probleme der Bremse frühzeitig erkannt<br />

und Wartungskosten reduziert werden. Denn, wenn die<br />

Bremse nicht richtig funktioniert, kann es zu blockierenden<br />

Bremsen kommen, welche unter anderem zu Flachstellen und<br />

Radsatzschäden führen können beziehungsweise einen Radsatztausch<br />

nötig machen – und das ist relativ teuer und aufwändig.<br />

„Das sind Dinge, die durch ein digitales Brems-Monitoring schon<br />

frühzeitig erkannt und behoben werden können, bevor Schäden<br />

entstehen“, betont Felix Egger-Cimenti abschließend.<br />

Bilder: Aufmacher: PJM/ SBB Cargo; Bild 01: Gefran; Bild 02: PJM/ Manuel<br />

Hanschitz<br />

www.gefran.com<br />

www.oup-fluidtechnik.de <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 47


SICHERHEITS-ASSISTENZSYSTEM<br />

SENSOR-HELM SCHÜTZT<br />

BAGGERFAHRER VOR<br />

ÜBERLASTUNG<br />

Der Piezo-Elektret-<br />

Wandler ist im<br />

inneren Befestigungsriemen<br />

des Helms<br />

eingearbeitet, das<br />

Foto zeigt einen<br />

Demonstrator<br />

MOBILE MASCHINEN<br />

Fraunhofer-Forschende haben für Fahrer von<br />

Baumaschinen einen Helm mit integriertem<br />

Beschleunigungssensor entwickelt. Die<br />

Helm-Sensorik misst die gesundheitsschädlichen<br />

Vibrationen der Baumaschinen, die auf den<br />

menschlichen Körper treffen. Die Sensorsignale<br />

werden analysiert, eine Software zeigt die<br />

Belastung für den Menschen an.<br />

Dementsprechend lassen sich entlastende<br />

Maßnahmen treffen. Als Sensor dient eine<br />

flexible Piezo-Elektret-Folie.<br />

Wer schwere Baumaschinen fährt, ist fast pausenlos<br />

heftigen Schwingungen ausgesetzt. Bagger, Radlader<br />

oder Planierraupen generieren niederfrequente<br />

Vibrationen, die sich im Körper des Menschen fortpflanzen<br />

und auf Dauer Gesundheitsschäden verursachen können.<br />

Dazu zählen beispielsweise Sehstörungen oder Schäden an<br />

Wirbelsäule und Gehirn. Forschende am Fraunhofer-Institut für<br />

Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF in Darmstadt<br />

haben hierfür im Rahmen des Projekts „Flexeras“ eine Lösung<br />

entwickelt: Ein Schutzhelm mit integriertem Beschleunigungssensor<br />

registriert die auf den Körper treffenden Schwingungen<br />

und leitet diese über einen Sender an einen externen Rechner<br />

weiter. Dort werden sie analysiert und visualisiert. Auf diese Wei-<br />

se lässt sich jederzeit erkennen, wenn Belastungsgrenzen für den<br />

Menschen auf dem Fahrersitz erreicht sind. Dementsprechend<br />

können Maßnahmen zur Entlastung des Baggerführers getroffen<br />

werden, also etwa eine bessere Dämpfung des Sitzes – oder das<br />

rechtzeitige Einlegen einer Pause.<br />

Björn Seipel, Experte für Elektromechanik und Automatisierung<br />

am Fraunhofer LBF, sagt: „Die Ganzkörperschwingungen,<br />

denen die Führer von Baumaschinen ausgesetzt sind, erreichen<br />

im Durchschnitt Beschleunigungswerte von 0,2 m/s2 bis 1,5 m/s2,<br />

Spitzenwerte können deutlich höher liegen. Mit unserer Helm-<br />

Sensorik ist es auf einfache Art möglich, die Vibrationsbelastung<br />

im täglichen Betrieb exakt zu messen. Auf der Basis lässt sich der<br />

Gesundheitsschutz deutlich verbessern.“<br />

Als Projektpartner war neben dem Fraunhofer LBF auch das<br />

Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS in Erlangen<br />

beteiligt.<br />

PIEZO-ELEKTRET-FOLIE ALS<br />

BESCHLEUNIGUNGSSENSOR<br />

Herzstück der Technologie ist ein Piezo-Elektret-Wandler, der als<br />

unscheinbare flexible Polypropylen-Folie ausgeführt ist und als<br />

Sensor dient. Die Folie ist im Inneren des Helms an der Kopfoberseite<br />

in einen Befestigungsriemen eingearbeitet. Schwingungen,<br />

die von der Baumaschine ausgehen und sich über den Körper<br />

fortpflanzen, treffen als Beschleunigungskräfte auf die Folie und<br />

verformen diese. Je nach Grad der Verformung generiert die Piezo-Elektret-Folie<br />

eine Spannung. Diese wird als Signal an das<br />

Elektronikmodul weitergegeben. Dort werden die Signale aufbereitet,<br />

an eine am Körper befestigte Sendeeinheit geleitet und von<br />

da drahtlos an den empfangenden Rechner geschickt. Die darauf<br />

installierte Software zeichnet die Signale auf und zeigt in Echtzeit<br />

die Vibrationen aus ausgewählten Frequenzbereichen an. „Fre-<br />

48 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


PIEZOTECHNIK<br />

01<br />

02<br />

01 Die Piezo-Elektret-Folie ist geschäumt und mit<br />

Aluminium als Kontaktschicht bedampft<br />

02 Vom Helm-Sensor gemessenen Schwingungen in Echtzeit:<br />

Die obere Linie zeigt das Beschleunigungssignal, die untere die<br />

Stärke der Schwingungen bei verschiedenen Frequenzen<br />

quenzen zwischen 4 und 6 Hertz sind beispielsweise kritisch für<br />

die Wirbelsäule, im Bereich zwischen 20 und 30 Hertz sind Kopf<br />

und Augen besonders betroffen. Die Software lässt sich beispielsweise<br />

so konfigurieren, dass sie bei bestimmten Grenzwerten eine<br />

Warnmeldung ausgibt“, erklärt Fraunhofer-LBF-Experte Denis<br />

Becker, Abteilung Experimentelle Analyse und Elektromechanik.<br />

Bei der Auswertung der Daten brachten Experten des Fraunhofer<br />

IIS ihre Expertise im Bereich der Datenanalyse für medizinische<br />

Sensorsysteme ein. Mithilfe der Datenanalyse können sie<br />

auch feststellen, in welchem der relevanten Frequenzbereiche<br />

die Schwingungen besonders stark sind, und für jede Baumaschine<br />

eine Art Schwingungsprofil erstellen.<br />

SCHWINGUNGSTESTS BEI DER KONSTRUKTION<br />

NEUER BAUMASCHINEN<br />

Die Fraunhofer-Technologie schafft die Grundlage, um Menschen<br />

bei der Arbeit mit Baggern, Traktoren oder anderer Baumaschinen<br />

wirksam zu schützen. So könnte beispielsweise der<br />

Sitz mit zusätzlichen Dämpfungselementen ausgestattet werden.<br />

Oder der Mensch wird daran erinnert, eine Pause einzulegen,<br />

wenn die Software erkennt, dass eine Belastungsgrenze erreicht<br />

wird. Die Empfangseinheit mit Software könnte zukünftig auch in<br />

die Bordelektronik der jeweiligen Baumaschinen integriert sein.<br />

„Bei der Entwicklung neuer Baumaschinen hilft die Technik,<br />

schon bei frühen Prototypen das Niveau der Vibrationen zu messen<br />

und anschließend durch gezielte Maßnahmen zu reduzieren“,<br />

ergänzt Becker.<br />

Das Fraunhofer LBF brachte bei Flexeras sein langjähriges<br />

Know-how im Bereich von Wandlersystemen ein. Die Experten<br />

entwickeln unter anderem Konzepte und Ideen, um vorhandene<br />

Wandlersysteme wie etwa Piezo-Elektret-Folien in neue Anwendungen<br />

zu überführen.<br />

HILFE FÜR ARBEITGEBER UND<br />

BERUFSGENOSSENSCHAFTEN<br />

Das Interesse der Branche an der Fraunhofer-Technik ist groß,<br />

denn Mitarbeitende, die nach langer Arbeit auf der Baumaschine<br />

krank werden und ausfallen, sind für die Unternehmen nicht nur<br />

in Bezug auf ihre Fürsorgepflicht ein Problem, sondern auch ein<br />

Kostenfaktor. Medizinerverbände und Berufsgenossenschaften<br />

erhalten mit der Helm-Sensorik eine Hilfe für eine datenbasierte<br />

und differenzierte Bewertung der realen Belastung für die Menschen.<br />

Weitere Anwendungen sind denkbar. „Die Technik eignet<br />

sich generell für alle Menschen und Berufsgruppen, die häufig<br />

hohen biomechanischen Belastungen ausgesetzt sind“, erklärt<br />

Seipel.<br />

Bilder: Aufmacher und Bild 01: Ursula Raapke /Fraunhofer LBF, Bild 02:<br />

Fraunhofer LBF<br />

www.lbf.fraunhofer.de<br />

POINTIERT<br />

HELM-SENSORIK MISST SCHÄDLICHE<br />

VIBRATIONEN DER BAUMASCHINEN<br />

SCHWINGUNGEN WERDEN AN<br />

EXTERNEN RECHNER WEITERGELEITET<br />

ES LASSEN SICH FÜR JEDE BAUMASCHINE<br />

SCHWINGUNGSPROFILE ERSTELLEN<br />

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LOUNCH<br />

VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08 /<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 10. 07. <strong>2024</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 25. 06. <strong>2024</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

04<br />

01 Ein neuer Radarscanner liefert echte 3D-Daten und verbessert damit<br />

die Abbildung von Objekten und Räumen erheblich.<br />

Foto: Turck<br />

DER DIREKTE WEG<br />

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02 Eine spezielle Umformmaschine formt ein Rohrende so, dass beim<br />

Verschrauben mit einem herkömmlichen Verschraubungskörper und einer<br />

Überwurfmutter eine formschlüssige Verbindung entsteht.<br />

Foto: Stauff<br />

03 Forschungsteams am Fraunhofer LBF entwickeln Technologien zur<br />

automatisierten Zustandsüberwachung für Hochdruck-Speichersysteme,<br />

zum Beispiel für Wasserstoffanwendungen.<br />

Foto: Fraunhofer LBF/Ursula Raapke<br />

04 Ohne riesige Forstmaschinen wäre die Hege und Pflege von Wäldern<br />

schwer zu bewältigen. Für den sicheren Einsatz sorgen maßgeschneiderte<br />

Kabelbäume und Konfektionen.<br />

Foto: Lapp<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

50 <strong>O+P</strong> <strong>Fluidtechnik</strong> <strong>2024</strong>/06 www.oup-fluidtechnik.de


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34<br />

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werden können. Messbreite 25 cm, Messtiefe 6 cm.<br />

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Das Jahresabonnement umfasst 9 Ausgaben + 2 Sonderausgaben und kostet € 165,- (Ausland € 186,- netto) inkl. Versandkosten.<br />

Als Begrüßungsgeschenk erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit,<br />

mit einer Frist von einem Monat, schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen und vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung und Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich und beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene und VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Grundlage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

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„<strong>O+P</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz

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