MuW_Nachrichten 2423
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MEDIENHAUS<br />
Juni/Juli 2024<br />
www.waldwaerts-magazin.de<br />
FREI-ZEIT-MAGAZIN<br />
BAYERISCHER WALD<br />
PASSAU UND<br />
PASSAUER LAND<br />
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FREI-ZEIT-MAGAZIN<br />
BAYERISCHER WALD<br />
PASSAU UND<br />
PASSAUER LAND<br />
2 ZWIEGESPRÄCH<br />
Hans und Gretl<br />
von Rupert Berndl<br />
Hans: Griaß di Gretl.<br />
Gretl: schweigt<br />
Hans: Guten Morgen Gretl,<br />
Griaß di.<br />
Gretl: schweigt<br />
Hans: Ja sog amoi, was<br />
is denn los mit dir? Warum<br />
sagst denn nix? Redst<br />
ebba nimmer mit mir? So<br />
red hoid!<br />
Gretl: I kann grad ned.<br />
Hans: Ja warum denn<br />
ned? Du bist doch sonst<br />
so gschmatze.<br />
Gretl: Weil i grad beim<br />
Chilln bin.<br />
Hans: Ja um Gotts Wuin!<br />
Tschilln, is des wos Gfährlichs?<br />
Bist krank?<br />
Gretl: Awo! Chillen des<br />
hoaßt sich erholen, ausruhen,<br />
rastn, verstehst,<br />
nix doa, faulenzn hoid.<br />
Hans: Von was mächst de<br />
denn du ausruhen, ha?<br />
Mia zwoa hamma doch<br />
eh koa Arbat, mia red ma<br />
doch bloß mitanand über<br />
oiss Mögliche.<br />
Gretl: Eben! Und schließlich<br />
is as Redn auch Arbeit!<br />
Und wos für a anstrengende!<br />
Des siehgst doch an de<br />
Politiker. Der Habeck, der<br />
Lindner und wia s' oisamt<br />
hoaßn, de dan doch aa<br />
schließle nix anders, ois<br />
wia gscheid daherredn<br />
und schmatzn und werdn<br />
für eahna Gelaber oben<br />
drei no hoch bezahlt. De<br />
Baerbock zum Beispui, de<br />
fliagt ununterbrochn in da<br />
ganzn Weijdgschicht umanand<br />
und labert überoi de<br />
Präsidentn und Scheichs<br />
die Bude voi. Drum: Reden<br />
ist eine Arbeit, des lass i<br />
mir ned nehma! Drum lass<br />
mir jetzt mei Ruah, damit<br />
i weidachilln kann.<br />
Hans: Zum Faulenzn ham<br />
mia zwoa koa Zeit! In Deitschland<br />
is ma fleißig!<br />
Gretl: Du bist denascht total<br />
hinterm Mond! Des war<br />
früher amoi, wia de ganze<br />
Weijd de Deitschn bewundert<br />
hod, weil s' so fleißig<br />
warn! Diese Zeitn san vorüber!<br />
Das Wort „Fleiß“ is<br />
heid unsexy, total uncool,<br />
verstehst! Deitschland<br />
is heid führend bei der<br />
Anzahl der Krankheitstage<br />
und Teilzeitler, de<br />
Urlaubstage und beim<br />
Renteneintrittsalter. Und<br />
i find des völlig in Ordnung.<br />
De Leid is heidzudog<br />
d'Freizeit und der Urlaub<br />
wichtiger ois wia tagaus<br />
tagein von der Friah bis<br />
auf d'Nacht schuftn und<br />
wergln. I schau ab jetzt aa<br />
auf mei Work-Life-Balance,<br />
genau aso, wia de junge<br />
Leid heidzudog. Drum lass<br />
mia jetzt mei Ruah, weil i<br />
bei meiner Balance grad<br />
bei Life bin.<br />
Hans: Ja drahst jetzt vollständig<br />
durch! Wia soi<br />
denn des funktioniern?<br />
D'Leid miassn doch d'Ärme<br />
auffekrempen und<br />
anpackn, damit s' a Geijd<br />
verdienan zum Lebn!<br />
Gretl: Da deischt di gewaltig,<br />
weil grad für de junge<br />
Leid is as Geijd heid garnimmer<br />
so wichtig. Hauptsach<br />
vui Freizeit. Des sehgt<br />
doch a Blinder, dass sich<br />
die Arbeitswelt derzeit<br />
grundlegend ändert. Deswegn<br />
bin i überzeugt, dass<br />
sich die Gewerkschaftn<br />
durchsetzn mit eahnane<br />
Forderungen.<br />
Hans: Was für Forderungen?<br />
Gretl: Mehr Lohn, mehr<br />
Freizeit und dass bloß no<br />
vier Dog in der Woch garbat<br />
wird.<br />
Hans: So ein Schmarrn!<br />
Bloß vier Dog in der Woch<br />
arbatn! Ham de scho amoi<br />
ebbs ghört von Arbeitsmoral?<br />
Und außerdem langat<br />
doch der Verdienst dann<br />
hint und vorn nicht zum<br />
Leben, do kamat doch<br />
kein Mensch mehr über<br />
die Rundn!<br />
Gretl: Und genau des is ja<br />
der Trick! D'Leid kriagn<br />
dann genau sovui, ois wia<br />
wenn s' fünf Dog arbatn<br />
datn.<br />
Hans: So ein Blödsinn! Des<br />
klappt doch gar nie nicht!<br />
Was moanst, wia's da mit<br />
der Wirtschaft schneij<br />
bergab gang! Des wär doch<br />
volkswirtschaftlich eine<br />
Katastrophe! Da datn unser<br />
Regierung und unsere<br />
Politiker niemals mit.<br />
Gretl: Da deischt di gewaltig!<br />
Grad de dan do mit, no<br />
dazua wo sovui Wahlen vor<br />
der Tür stehngan. De san<br />
doch derzeit oisamt auf<br />
Stimmenfang, verstehst!<br />
Und da versprechen s'<br />
doch jeds Moi de Leid as<br />
Blaue vom Himme! Pfiat<br />
di Hans und jetzt stör<br />
mi nimmer in meiner<br />
Work-Life-Balance.<br />
Hans: Hoffentlich gibt se<br />
des wieder bei dir. Pfiat di<br />
Gretl.<br />
Fotos: Berndl<br />
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