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DGA Köln Golfzeitung und Herrenjournal präsentieren einen modischen Verbandsführer mit Golfaccessoire die im Dritten Reich zur Führerschaft prädestinierten - abgesehen vom Parteieintritt im April 1933. Außerdem gehörte Joachim Ribbentrop, der außenpolitische Berater Hitlers, durch Einheirat zur Henkell-Familie und teilte deren Golfleidenschaft. „Golf Heil!“ „Aufwärts!“ geht es, freute sich das Fachblatt „Golf“ unter der Leitung von Bernhard von Limburger, weil der Golfsport beim Umbau des deutschen Sports nicht vergessen würde. 04
Henkell galt der Redaktion als Garant für „Neues und Wertvolles.“ Der Verbandsführer demonstrierte seinerseits Kontinuität und berief Teile des alten Präsidiums in seinen, allerdings nur mehr beratenden, „Führerkreis“. Ende 1933 machte der DGV auch den Clubs die Umstellung auf das Führerprinzip zur Pflicht. Einvernehmlich ließ der Verbandstag 1934 eine „Sonderermächtigung“ für den Verbandsführer verlesen. Die Gewohnheit in Sportclubs und Sportverbänden, einigen Bereitwilligen die Geschicke rund ums eigene Sporttreiben zu überlassen, mochte den grundsätzlichen Umschwung der Organisation in den Kopfstand nur als unpolitische gymnastische Übung erscheinen lassen. Die Mehrheit hielt es wohl, gewollt naiv, mit den Worten ihres Verbandsführers: „Was kann es Schöneres geben, als im Kreise von Golfern nur über Golf zu reden.“ Im Einvernehmen mit dem Reichssportführer verkündete Henkell hochtrabende Pläne: Deutschland sollte sich zu einer weltweit ebenbürtigen Golfnation mausern. Wie im ganzen NS-Staat sollte die Jugend vorangehen, eine Popularisierung des Golfsports sollte folgen. Im Februar 1934 meldete sogar die New York Times auf ihrer Titelseite: „Golf Decreed a National Sport by Nazis“. Das amtliche Golforgan in Deutschland verbreitete einen Aufruf an „die Führer unserer deutschen Städte: Baut Golfplätze!“ Die Zeitschrift konnte sich auch sonst kaum bremsen: „Ein gesunder Geist weht im deutschen Golf. Das Ziel lautet: Weltgeltung des deutschen Golfsports.“ Der DGV galt nun als zeitgemäße „Schmiede des deutschen Golfsports“, und das Magazin hämmerte „Golf-Heil!“ Die allgemeine Gau-Einteilung des deutschen Sports galt „bei dem kleinen und verstreuten Kreis unserer Golfgemeinde“ allerdings nicht. Karl Henkell hatte offenbar dem Reichssportführer die Eigenart der Golfstrukturen und das darin vorhandene persönliche Netzwerk nahe gebracht. Auch die Regeln des schottischen Royal and Ancient Club in St. Andrews durften weiterhin in Deutschland gelten, und die verbliebenen zwölf britischen Golflehrer standen als spezielle Fachschaft im Schutz des DGV. Auch das schon in der Weimarer Zeit sprichwörtliche „Bädergolf“ in den Kurorten sah sich unterstützt und einverleibt. Der Reichssportführer selbst ordnete den Golfsport einem der „wichtigsten Grundfeiler des deutschen Wirtschaftsaufbaues - der Fremdenindustrie“ zu. Der „Reichsausschuss für Fremdenverkehr“ nahm den Golftourismus in seine Obhut und ermunterte ausländische und deutsche Gäste zum Reisen in deutschen Landen. Olympische Golfkulissen In Berlin 1936 sollte nach Paris 1900 und St. Louis 1904 Golf wieder olympisch auftreten. So jedenfalls wollten es von Tschammer und Henkell. Doch selbst ein Reichssportführer konnte nicht einfach eine neue Sportart ins olympische Programm drücken, das IOC blieb bei seinem Nein. Der Reichssportführer schenkte deshalb den nichtolympischen Sportarten als Ersatz eine „Nacholympiade“, die unmittelbar nach der Berliner Schlussfeier das Original imitieren sollte. Die traditionelle „Große Baden-Badener Sportwoche“ wurde deshalb olympisch aufgeladen, ein „Großer Golfpreis“ ausgeschrieben. Die amerikanische Mannschaft blieb zuhause, Zu- und Absagen wechselten, einen Tag vor der Eröffnung kam der Verzicht der Schweizer und Schweden. Teilnehmer waren schließlich Mannschaften aus England, Frankreich, Holland, Italien, der Tschechoslowakei, Ungarn und Deutschland. Das Magazin „Golf Illustrated“ bezweifelte das Wehen des olympischen Geistes und kritisierte die Teilnahme der Engländer an dieser Veranstaltung „zum Schaden des Golfsports“. Zu deutlich waren die braunen „Ehrenpreise von den höchsten Stellen des Reiches“: von Hitler persönlich, vom Reichssportführer und vom Reichsstatthalter von Baden. Auf Zuschauer und Akteure wartete im Großen Preis ein Zählspiel über 72 Löcher für Zweierteams. Die Briten trugen den Sieg davon. Karl Henkell schritt nach quasiolympischer Flaggenzeremonie zur Preisverteilung und überreichte den Gewinnern den „Führerteller“. Die beiden britischen Golfspieler stiegen daraufhin zu Nationalhelden auf, die es Hitler gezeigt hätten. Die „Daily Mail“ von Hull berichtete triumphierend: “The Fuhrer not amused.” 05
Seite 1 und 2: AbSCHLAG Am AbGrUND Golf im Dritten
Seite 3: DGA Köln Karl Henkell, Chef der Wi
Seite 7 und 8: DGA Köln in der Dekade bis zum Kri
Seite 9 und 10: DGA Köln Das Ende der Golfzeitung
Seite 11: zu erhalten, kämpfte man für das

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