100 JAHRE GOLF - Golf.de

zu erhalten, kämpfte man für das Prädikat „kriegswichtig“. Deshalb bot der DGV seinen
Clubs Kurse für „Golf als Versehrtensport“ an. Doch die Bemühungen waren zum Scheitern
verurteilt. Angesichts landwirtschaftlicher oder militärischer Nutzung versuchte man
an Plätzen zu erhalten, was zunehmend nicht mehr zu halten war. Eine Tagesparole des
Führerhauptquartiers vom 12. Februar 1943 unterband schließlich die Berichterstattung
über die Sportarten Pferderennen, Tennis und Golf. Dem folgte das Ende der „Deutschen
Golfzeitung“. Der Verbandstag 1944 wurde nicht mehr zugelassen.
Golf stand mit dem Rücken zur Wand, da verlor der DGV auch seinen Führer: Das Betriebsgelände
in Wiesbaden wurde von Streubomben getroffen und Karl Henkell so verletzt,
dass er am 10. Februar 1944 starb. Sein kommissarisch aufgerückter Vize Burchard-
Motz aus Hamburg stand vor den Scherben eines Verbandes, der passiv und aktiv dem
„schönen Schein“ der Machthaber im In- und Ausland gedient hatte und zusammen mit der
Nation an den Abgrund geraten war.
* Der vorliegende Text entstand auf Grundlage der vierbändigen Chronik „100 Jahre Golf in Deutschland“,
die 2007 anlässlich des hundertjährigen Jubiläums des Deutschen Golf Verbandes erscheint.