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Themenwoche Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar. Der Münchner Merkur und die tz haben in einer Themenwoche viele Aspekte beleuchtet, von grüner Geldanlage bis E-Bikes.

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ZUKUNFT<br />

Leserthema: „Nachhaltige Immobilien“ Nr. 123 | Freitag, 31. Mai 2024<br />

Ein Innenhof (fast) wie mitten in der Natur: „Biophilic Design“ nützt nicht nur der Umwelt, sondern steigert auch das Wohlbefinden des Menschen. Fotos: FidCap Gruppe München (est. 2012)<br />

Visionäres Bauen im Sinne der Zukunft<br />

In München entsteht der erste energieautarker Bürokomplex in Holzbauweise<br />

Der Gebäudesektor gehört deutschlandweit<br />

in Bezug auf seine CO 2<br />

-Bilanz zu<br />

den größten Umweltsünden – bis zu<br />

einem Drittel des klimaschädlichen Gases<br />

entstammt dem Bau, dem Betreiben und<br />

dem Abriss von Gebäuden. Dabei gibt es<br />

zahlreiche Methoden, diese CO 2<br />

-Belastung<br />

effektiv zu reduzieren: In München entsteht<br />

aktuell ein Projekt, das mehrere dieser<br />

Methoden auf sich vereinigt: Mit dem<br />

„M-Plaza“ entsteht auf einer Fläche von<br />

über 40 000 Quadratmetern ein Bürokomplex<br />

in nachhaltiger Holzbauweise – mit Holz<br />

aus regionalen Wäldern – auf einem Skelett<br />

aus recyceltem und mit Ökostrom hergestelltem<br />

Stahl. Mit eigenen Geothermie- und<br />

Solaranlagen ist das Gebäude zudem nahezu<br />

energieautark – und am Ende der Bilanz<br />

sogar klimaneutral. Modernste Gebäudetechnologie<br />

sorgt zudem dafür, dass nur die<br />

Energie verbraucht wird, die der Mitarbeiter<br />

an seinem Arbeitsplatz tatsächlich benötigt.<br />

Dass diese Projekt gerade in München<br />

realisiert wird, ist kein Zufall. Die Stadt hat<br />

im Zuge einer zunehmenden Verkehrsüberlastung<br />

ökologische Themen ganz oben auf<br />

ihre Agenda gesetzt. Eines davon ist die Klimaneutralität,<br />

die bis 2035 erreicht werden<br />

Der Bürokomplex M-Plaza soll neue nachhaltige Standards setzen.<br />

soll. Dieses angestrebte Klimaziel erfüllt das<br />

Gebäudeprojekt planerisch schon heute. Das<br />

M-Plaza könnte laut den Projektentwicklern<br />

sogar fast als Effizienzhaus 30 durchgehen,<br />

sofern es diesen sehr hohen <strong>Nachhaltigkeit</strong>sstandard<br />

geben würde. Auch bei modernen<br />

Holzbauprojekten voranzugehen, hat München<br />

mittlerweile verinnerlicht: Auf dem Gelände<br />

der Technischen Universität in Bestlage<br />

in der Maxvorstadt soll beispielsweise eine<br />

22 Meter hohe, fast komplett aus Holz bestehende<br />

Kindertagesstätte entstehen.<br />

Arbeit trifft Auszeit<br />

Die Fertigstellung des M-Plaza München<br />

ist für 2025 geplant. Auf sieben Etagen mit<br />

insgesamt 33 000 Quadratmetern Mietfläche<br />

sollen Büros und Komplementärnutzungen<br />

entstehen. Komplett leitungs- und<br />

installationsfreie Holzoberflächen, Holz- und<br />

Glasfassaden, zahlreiche begrünte Bereiche<br />

sowie eine weitläufige Dachterrasse mit circa<br />

2 000 Quadratmetern stellen Mensch und<br />

Natur in den Mittelpunkt. Hinter dem Architekturkonzept<br />

steht das sogenannte<br />

„Biophilic Design“, welches die Natur wieder<br />

stärker in die Gebäudeplanung miteinbeziehen<br />

will. Studien konnten nachweisen,<br />

dass dieses Konzept zusammen mit geringen<br />

CO 2<br />

-Mengen und optimalen Temperaturen<br />

am Arbeitsplatz die Produktivität sowie<br />

das Wohlbefinden der Mitarbeiters steigert.<br />

So werden im M-Plaza auf jedem der rund<br />

4 500 Quadratmetern großen Geschosse<br />

üppige grüne Bereiche und vollautomatische,<br />

unsichtbare Klimasysteme realisiert, die<br />

ideale CO 2<br />

-Mengen und Temperaturen am<br />

Arbeitsplatz gewährleisten. Bäume wachsen<br />

aus dem hellen, bepflanzten Innenhof bis ins<br />

zweite Obergeschoss, durch die Gestaltung<br />

der Fassade entstehen kleine Gartennischen<br />

und ermöglichen eine natürliche Beleuchtung<br />

der Flächen. Die weitläufige Dachterrasse mit<br />

einem üppigen Garten bietet eine ansprechende<br />

Aussicht zum Entspannen.<br />

Das Büro für mehr Natur<br />

Das Büroprojekt will dabei nicht nur<br />

als Einzelgebäude wirken. Auf dem Areal<br />

der ehemaligen Siemenswerke-Grundstücke<br />

war bisher Beton – nach Standard der<br />

1960er und 1970er-Jahre – Trumpf. Doch<br />

der Standort Sendling ist mittlerweile auch<br />

als Wohngebiet populär und begehrt – und<br />

die Umgestaltung hin zu einem deutlich<br />

lebenswerteren Umfeld im vollen Gange.<br />

Auch mit dem M-Park will die Landeshauptstadt<br />

deshalb hier eine Öffnung hin zu mehr<br />

Grün anstoßen. Ein Novum in diesem Zusammenhang:<br />

Nach Fertigstellung können<br />

alle Münchner, insbesondere Anwohner, die<br />

Park- und Grünflächen des Areals von über<br />

30 000 Quadratmetern nutzen.<br />

CHRISTOPH KASTENBAUER<br />

Pflegeimmobilien als nachhaltige Investments<br />

Laut Verbraucherzentrale möchten immer<br />

mehr Menschen mit ihrem Geld nicht nur<br />

eine angemessene Rendite erzielen, sondern<br />

auch einen positiven Beitrag für den<br />

Klimaschutz oder soziale beziehungsweise<br />

ethisch-ökologische Belange leisten.<br />

Von Sparprodukten über Investmentfonds<br />

und Aktien bis hin zu Anleihen und Direktinvestments<br />

– mittlerweile sind dafür in allen<br />

Anlageklassen Varianten zu finden, die<br />

diesen Wünschen entsprechen. Dennoch<br />

gibt es keine einheitliche Definition für<br />

nachhaltige Geldanlagen. Investoren sollten<br />

sich deshalb darüber im Klaren sein, was sie<br />

selbst unter dem Begriff „<strong>Nachhaltigkeit</strong>“<br />

verstehen, und prüfen, ob ein konkretes Anlageprodukt<br />

ihren Erwartungen entspricht.<br />

Der altersgerechte Wohnungsbau ist so ein<br />

Schlüsselthema, das die drängendsten gesellschaftlichen<br />

und ökologischen Fragen der<br />

Zukunft aufnimmt.<br />

In einer beständig alternden deutschen<br />

Gesellschaft sind laut Statistischem Bundesamt<br />

schon heute rund fünf Millionen<br />

Menschen auf Pflege angewiesen. Bis 2055<br />

soll die Anzahl um 1,8 Millionen ansteigen.<br />

Experten des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung<br />

und des Institute for Health<br />

Care Business rechnen bis 2040 mit einem<br />

Investitionsbedarf zwischen 80 und 125<br />

Milliarden Euro bei Pflegeimmobilienneubauten<br />

und -revitalisierungen. Diese Zahlen<br />

verdeutlichen die Herausforderungen und<br />

Marktpotenziale gleichermaßen. „Wer über<br />

eine sinnstiftende Investition nachdenkt, sollte<br />

sich deshalb auch über Pflegeimmobilien<br />

informieren, die ähnlich einer Wohnung in<br />

einem Mehrfamilienhaus als Kapitalanlage<br />

erworben werden können. Sie bieten für<br />

Investorinnen und Investoren profitable Anlageoptionen,<br />

die gleichzeitig dringend benötigte<br />

Pflegeplätze für die alternde Gesellschaft<br />

schaffen“, sagt Sandro Pawils, Chief<br />

Sales Officer der Carestone Gruppe.<br />

Klimafreundliches Bauen<br />

ist alternativlos<br />

Die Notwendigkeit von mehr Pflegeplätzen<br />

ist also unbestritten groß, bedeutet aber<br />

jenseits aller Marktherausforderungen nicht,<br />

dass altersgerechter Wohnraum ohne Weiteres<br />

entwickelt und gebaut werden kann.<br />

Seniorenwohn- und Pflegeimmobilien sollen<br />

in der Mitte der Gesellschaft und an die Bedürfnisse<br />

der Bewohner angepasst entstehen.<br />

Hinzu kommt der unabdingliche Aspekt<br />

des nachhaltigen Bauens. Der Gebäudesektor<br />

ist hierzulande einer der größten Treiber<br />

von CO 2<br />

-Emissionen.<br />

„Wir sind davon überzeugt, dass nur<br />

nachhaltige Immobilien markt- und zukunftsfähig<br />

sind”, sagt Pawils. So macht die<br />

von Carestone und IPSOS durchgeführte Studie<br />

„Urbanes Leben im Alter“ deutlich: Für<br />

eine große Mehrheit der befragten Senioren<br />

ist <strong>Nachhaltigkeit</strong> alternativlos. Sie wollen in<br />

Gebäuden leben, die entsprechenden Standards<br />

folgen. „Und auch für private Investorinnen<br />

und Investoren spielt sie eine immer<br />

bedeutendere Rolle“, ergänzt Pawils.<br />

Doppelt ins Alter investieren –<br />

sinnstiftend und nachhaltig<br />

Konsequentes Ziel bei der Projektierung<br />

und Realisierung der Pflegeimmobilien<br />

ist es, eine über Jahrzehnte anhaltende<br />

Wertstabilität für alle Akteure und<br />

Partner zu schaffen. Durch langfristige<br />

Pachtverträge – oft über 20 Jahre und mehr –<br />

mit renommierten Betreibern werden<br />

Pflege- und Arbeitsplätze langfristig<br />

gesichert und geschaffen. „Gleichzeitig erhalten<br />

Investorinnen und Investoren über<br />

diesen Zeitraum planbare sowie stabile<br />

Mieteinnahmen. Mit dem Kauf einer Pflegeimmobilie<br />

investieren Anleger also nicht<br />

nur in ihre Altersvorsorge. Sie investieren direkt<br />

darüber in die Schaffung von dringend<br />

benötigtem altersgerechtem Wohnraum,<br />

also absolut sinnstiftend und – abhängig<br />

von der Immobilienausführung – auch ökologisch<br />

nachhaltig“, erklärt Pawils.<br />

MTM

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