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Themenwoche Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar. Der Münchner Merkur und die tz haben in einer Themenwoche viele Aspekte beleuchtet, von grüner Geldanlage bis E-Bikes.

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Leserthema: „Nachhaltig wirtschaften für Klima und Umwelt“ Nr. 120 | Montag, 27. Mai 2024<br />

„Ein monatlicher Beitrag<br />

von 50 Euro reicht schon aus“<br />

INTERVIEW<br />

mit Robert Ertl, Vorstand der Bayerischen Börse AG<br />

„Man muss nur anfangen und ein Depot<br />

eröffnen.“ So lautet ein genereller<br />

Tipp von Robert Ertl, Vorstand<br />

der Bayerischen Börse AG. Wer<br />

sein Geld nachhaltig anlegen<br />

will, hat durchaus viele Möglichkeiten.<br />

Wir haben beim<br />

Vorstand der Bayerischen<br />

Börse AG nachgefragt, welche<br />

nachhaltigen Möglichkeiten<br />

der Anlage es 2024 gibt<br />

und vor allem, wie auch insbesondere<br />

Kleinanleger bereits mit geringen<br />

Beträgen an der Börse partizipieren<br />

können.<br />

VON BODO-KLAUS EIDMANN<br />

Herr Ertl, welche aktuellen Entwicklungen<br />

gibt es bei nachhaltigen Geldanlagen?<br />

Insgesamt ist das Interesse an nachhaltigen<br />

Geldanlagen etwas zurückgegangen,<br />

daran hat sicher die aktuelle geopolitische<br />

Lage eine gewisse Mitschuld. Generell kann<br />

man trotzdem sagen, dass sich die Gewichtung<br />

oder Ausrichtung breiter verteilt. Während<br />

bisher vor allem der Klimawandel und<br />

die Energiewende im Vordergrund standen,<br />

spielen Themen wie Biodiversität, soziale<br />

Komponenten und eine gute Unternehmensführung<br />

eine immer größere Rolle, vor<br />

allem auch bei institutionellen Investoren.<br />

Also auf den Punkt gebracht: Nicht nur das<br />

„E“ für Environment, sondern auch das „S“<br />

für Social und das „G“ für Governance der<br />

Buchstabenkombination ESG werden stärker<br />

berücksichtigt, im Übrigen auch vonseiten<br />

des Gesetzgebers, ich erinnere nur an das<br />

EU-Lieferkettengesetz.<br />

Auch Biodiversität,<br />

soziale<br />

Komponenten und<br />

Unternehmensführung<br />

spielen im<br />

Finanzsektor eine<br />

wichtige Rolle.<br />

Mit 50 Euro im Monat ist man schon dabei, wenn am mit einem ETF-Sparplan ein kleines Vermögen aufbauen will. Foto: Imago / Cavan Images<br />

Warum setzen immer mehr mittelständische<br />

Unternehmen Ihrer Meinung nach<br />

auf solche Anlageformen?<br />

Da gibt es zum einen die gesetzlichen<br />

Verpflichtungen seitens der EU, beispielsweise<br />

zur ESG-Berichterstattung, die von<br />

Großkonzernen immer weiter auf kleinere<br />

und mittlere Unternehmen (KMU) herunter-<br />

gebrochen werden. Zum anderen definieren<br />

sich gerade mittelständische Unternehmen<br />

durch ihre enge Verbindung zur Region und<br />

zum gesellschaftlichen Umfeld als besonders<br />

nachhaltig. Nicht zuletzt bedeutet nachhaltig<br />

produzieren auch ressourcenschonend und<br />

kostengünstig produzieren – und das liegt in<br />

der DNA von KMUs.<br />

Wie können Kleinanleger auch daran<br />

teilhaben beziehungsweise worauf sollten<br />

sie besonders achten?<br />

Es zeichnet Börsen ja gerade aus, dass sie<br />

Privatanleger, wie wir lieber sagen, und institutionelle<br />

Investoren absolut gleich behandeln.<br />

Deshalb steht beiden Gruppen ein breites<br />

Spektrum an Anlagemöglichkeiten und<br />

-produkten zur Verfügung: Von der Einzelaktie<br />

bis zum Fonds oder ETF – Exchange<br />

Traded Funds. Fonds und ETFs übernehmen<br />

für den Investor die Auswahl und von beiden<br />

gibt es eine Vielzahl an nachhaltigen<br />

Produkten, erkennbar an Buchstabenkombinationen<br />

wie ESG oder SRI (Socially<br />

Responsible Investment). Hiermit können<br />

Anleger trotz der Fokussierung auf nachhaltige<br />

Unternehmen sehr breit streuen. Bei<br />

Aktien muss jeder Anleger selbst entscheiden,<br />

für wie nachhaltig er die Unternehmen<br />

im Einzelnen hält, hier können ihm nachhaltige<br />

Indizes als Auswahlkriterium dienen.<br />

Ab welchen Beträgen kann man sein<br />

Geld schon nachhaltig anlegen?<br />

Mit einem ETF-Sparplan reicht ein monatlicher<br />

Beitrag von 50 Euro aus – bei vielen<br />

Banken, Sparkassen, Online- oder Neobrokern<br />

liegt die Anlagegröße sogar noch<br />

darunter. Beim Investment in Einzeltitel ist<br />

hingegen immer zu hinterfragen, ob sich<br />

der Beitrag je nach Gebührenstruktur auch<br />

lohnt, aber prinzipiell gibt es keine Untergrenze<br />

– man muss nur anfangen und ein<br />

Depot eröffnen.<br />

Robert Ertl<br />

Vorstand der Bayerischen Börse AG.<br />

Foto: Bayerische Börse

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