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Themenwoche Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar. Der Münchner Merkur und die tz haben in einer Themenwoche viele Aspekte beleuchtet, von grüner Geldanlage bis E-Bikes.

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar. Der Münchner Merkur und die tz haben in einer Themenwoche viele Aspekte beleuchtet, von grüner Geldanlage bis E-Bikes.

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FINANZEN<br />

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Leserthema: „Nachhaltig wirtschaften für Klima und Umwelt“ Nr. 120 | Montag, 27. Mai 2024<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>swoche<br />

in Ihrer<br />

Zeitung<br />

Wie werden wir in Zukunft wohnen?<br />

Welche Maßnahmen helfen, bei der<br />

Arbeit Ressourcen zu sparen? Welche<br />

Jobs sind besonders nachhaltig – und<br />

welche helfen dabei, die Energiewende<br />

zu verwirklichen? Wie ernähren wir uns<br />

umweltbewusst? Wie kann Mobilität<br />

auch in Zukunft gelingen und welche<br />

Anlagen an den Finanzmärkten sind<br />

nachhaltig? Diesen und weiteren Fragen<br />

geht die Redaktion im Laufe dieser<br />

Woche auf den Grund. Im Rahmen der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>swoche werden jeden<br />

Tag unterschiedliche Themenbereiche<br />

beleuchtet. Heute stehen „Nachhaltige<br />

Finanzanlagen“ im Mittelpunkt. Welche<br />

Arten gibt es und was ist dabei zu<br />

beachten?<br />

Die weiteren Themen<br />

sind:<br />

• Dienstag, 28. Mai<br />

Arbeitswelten<br />

• Mittwoch, 29. Mai<br />

Wasser / Ernährung<br />

• Freitag, 31. Mai<br />

Wohnen in der Zukunft<br />

• Samstag, 1. Juni<br />

Mobilität / Netzausbau<br />

• Montag, 3. Juni<br />

Erneuerbare Energien<br />

Haben Sie Wünsche und Anregungen?<br />

Schreiben Sie uns unter:<br />

beilagenredaktion@merkurtz.media<br />

VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT<br />

IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN<br />

ETF-Kauf:<br />

Wie investiert<br />

man richtig?<br />

Sie gelten als renditestark, breit diversifiziert<br />

und kostengünstig: ETFs (Exchange<br />

Traded Funds) sind bei Sparern beliebt.<br />

Doch in welchen der unzähligen<br />

börsengehandelten Indexfonds sollte<br />

man am besten investieren?<br />

Auswahl der<br />

passenden Anlageklasse<br />

Aktien, Anleihen oder Rohstoffe? Wer<br />

in einen ETF investieren möchte, sollte<br />

sich zunächst überlegen, in welche<br />

Anlageklasse – oder auch -klassen – der<br />

Fonds investieren soll. Die Auswahl und<br />

Gewichtung sollte der persönlichen Vorliebe<br />

und Risikoneigung entsprechen.<br />

Anschließend sollte festgelegt werden,<br />

in welche Region und welchen Sektor<br />

man mit seinem ETF investieren will. Soll<br />

der ETF nur Anteile deutscher Firmen<br />

enthalten oder international aufgestellt<br />

sein? Soll der ETF in Firmen aller Branchen<br />

investieren oder nur in Konzerne<br />

bestimmter Branchen – etwa Tech oder<br />

Pharma? „Weitere Faktoren können die<br />

Auswahl einschränken, etwa wenn der<br />

ETF nachhaltige Kriterien berücksichtigen<br />

soll“, sagt Thomas Mai von der<br />

Verbraucherzentrale Bremen. Entscheidend<br />

ist zudem, ob der ETF anfallende<br />

Gewinne ausschütten oder reinvestieren<br />

(thesaurieren) soll und ob man sein Investment<br />

als Einmalzahlung oder in monatlicher<br />

Abfolge tätigen will – dann sollte<br />

der ETF sparplanfähig sein. Erst wenn<br />

diese grundlegenden Entscheidungen<br />

getroffen sind, kann man sich an die<br />

konkrete ETF-Auswahl machen. DPA / MB<br />

Viele Sparer setzen beim Vermögensaufbau<br />

auf ETFs. F.: dpa / Zacharie Scheurer<br />

Saubere Energie, ressourceneffiziente Infrastruktur und Naturschutz sind nur einige Beispiele für Investitionsfelder in einem nachhaltig gestalteten Finanzbereich.<br />

Foto: Ideal Versicherung / Romolo Tavani / iStock.com<br />

Mehr und mehr Menschen achten<br />

auf <strong>Nachhaltigkeit</strong> im Alltag und<br />

verwenden beispielsweise beim Einkaufen<br />

Stoff- statt Plastiktaschen. Auch bei<br />

der Geldanlage wächst die Nachfrage nach<br />

grünen Alternativen. Wann ein Investment<br />

nachhaltig ist, ist allerdings noch nicht allgemein<br />

definiert. Seit 2. August 2022 gilt für<br />

Finanz- und Anlageberater eine neue Informations-<br />

und Abfragepflicht gegenüber ihren<br />

Kunden. Aufgrund dieser EU-Regelung<br />

halten <strong>Nachhaltigkeit</strong>sthemen nun auch verstärkt<br />

Einzug in die Finanzwelt. Wie bei jeder<br />

Geldanlage gilt jedoch auch hier: Sparer<br />

sollten sich generell gründlich informieren.<br />

Die nachfolgenden Punkte gilt es bei der<br />

Auswahl nachhaltiger Anlageprodukte zu<br />

beachten:<br />

Kriterien für<br />

nachhaltige Geldanlagen<br />

Beim Thema <strong>Nachhaltigkeit</strong> denken viele<br />

ausschließlich an Klima- und Umweltschutz.<br />

Aber auch soziale und ethische Grundsätze,<br />

denen sich Unternehmen und Branchen verpflichten,<br />

sind Kriterien zur Einschätzung der<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>. Zusammengefasst werden<br />

diese Merkmale als ESG-Kriterien bezeichnet.<br />

„ESG steht für Environment (Umwelt), Social<br />

(Soziales) und Governance (Unternehmensführung)<br />

und berücksichtigt unter anderem<br />

den Ressourcenverbrauch des Unternehmens<br />

und seine Treibhausgas emissionen, die Einhaltung<br />

von Menschen- und Arbeitnehmerrechten,<br />

Gesundheitsschutz am Arbeitsplatz, faire<br />

Bezahlung sowie Geldwäsche- und Korruptionsbekämpfung“,<br />

erläutert Andreas Wagner,<br />

Finanzexperte der Ideal Versicherung.<br />

Viele Unklarheiten<br />

in der Praxis<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekte spielen heutzutage<br />

auch bei der Geldanlage eine wichtige Rolle,<br />

weshalb die Nachfrage nach entsprechenden<br />

Produkten stetig ansteigt. Das Problem hierbei<br />

ist: Bei den ESG-Kriterien gibt es keine allgemeingültigen<br />

Vorgaben, welche konkreten<br />

Anforderungen Unternehmen und Branchen<br />

erfüllen müssen, weshalb es zwischen den<br />

zahlreichen Anlageprodukten große Unterschiede<br />

geben kann. Welches Investment gilt<br />

also als „grün“, wie erkennen Sparer, ob eine<br />

Geldanlage nachhaltig ist oder nicht und wie<br />

definieren Anleger „nachhaltig“ eigentlich<br />

für sich? „Hier sind noch viele Fragen offen,<br />

aber die gute Nachricht ist, dass sich langfristige<br />

Investitionen in nachhaltige Geldanlagen<br />

für den Sparer durchaus lohnen können“,<br />

weiß der Finanzexperte.<br />

Grüne Geldanlage<br />

Was Sparer bei nachhaltigen Investitionen beachten sollten<br />

Grünes Portfolio: <strong>Nachhaltigkeit</strong> und Geldanlage passen durchaus zusammen. Foto: dpa / Frank Rumpenhorst<br />

Welche Anlageformen<br />

gibt es?<br />

Bei einigen nachhaltigen Anlageprodukten<br />

sind bestimmte Branchen oder Unternehmen<br />

komplett ausgeschlossen, zum<br />

Beispiel aus den Bereichen Alkohol und Tabak,<br />

gentechnisch veränderte Lebensmittel,<br />

Waffen und Glücksspiel. Lässt sich ein Unternehmen<br />

mit Kinderarbeit in Verbindung<br />

bringen, ist dies ebenfalls ein häufiges Ausschlusskriterium.<br />

Ein weiterer Ansatz ist die<br />

Auswahl von Unternehmen aus einer Branche<br />

nach dem „Best in Class“-Prinzip. „Das<br />

heißt: Auch Unternehmen aus Branchen,<br />

die für sich genommen wenig nachhaltig<br />

sind, können in nachhaltigen Anlageprodukten<br />

enthalten sein, wenn sie sich gegenüber<br />

ihren Mitbewerbern positiv hervorheben“,<br />

informiert Wagner. Wer sein Geld<br />

nachhaltig anlegen möchte, hat mehrere<br />

Möglichkeiten:<br />

• Aktien: Beim Kauf einzelner Aktien können<br />

Anleger selbst entscheiden, in welche<br />

Unternehmen sie investieren möchten.<br />

• Fonds: Bei der Auswahl und Verwaltung<br />

entsprechender Wertpapiere achten<br />

Fondsmanager auf eine nachhaltige Zusammenstellung<br />

der enthaltenen Anlagewerte,<br />

zu denen beispielsweise Aktien,<br />

Anleihen und Immobilien zählen können.<br />

• ETFs: Nachhaltige ETFs orientieren sich nur<br />

an Indizes, die die festgelegten <strong>Nachhaltigkeit</strong>skriterien<br />

erfüllen, und bilden diese<br />

nach. Beispiele hierfür sind etwa der MSCI<br />

World ESG, der MESCI World SRI, der DAY<br />

ESG oder der Dow Jones Sustainability<br />

Index.<br />

• Rentenversicherungen: Auch im Bereich<br />

der Altersvorsorge gibt es mittlerweile viele<br />

Versicherer, die nachhaltig ausgerichtete<br />

Produkte anbieten. Manche Anbieter<br />

investieren beispielsweise in den Bau von<br />

Windparks, den Ausbau von Solarenergie<br />

oder nachhaltige Infrastrukturprojekte.<br />

Vorteile<br />

versus Nachteile<br />

Eine Investition in Aktien von einzelnen,<br />

nachhaltigen Unternehmenstiteln bietet<br />

Sparern den Vorteil, dass sie sich selbst aussuchen<br />

können, an welchen Unternehmen<br />

oder Projekten sie sich beteiligen und welche<br />

<strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekte ihnen hierbei besonders<br />

wichtig sind. Das ist allerdings – wie<br />

immer, wenn Anleger auf Einzelwerte setzen<br />

– mit einem höheren Risiko verbunden.<br />

„Da die Geldanlage des Sparers nicht diversifiziert,<br />

also über viele Unternehmen, Branchen<br />

oder auch Länder gestreut ist, besteht<br />

die Gefahr, investierte Beträge zu verlieren“,<br />

warnt Wagner. „Unerfahrene Anleger sollten<br />

daher eine alternative Anlageform wählen,<br />

beziehungsweise auf die Mischung mehrerer<br />

Titel achten: Risikostreuung gilt auch für<br />

nachhaltige Investments.“<br />

Besser geeignet sind oft Fonds und ETFs,<br />

die viele Wertpapiere enthalten und dadurch<br />

das Risiko für den Anleger reduzieren. Denn<br />

je höher die Anzahl der Wertpapiere aus unterschiedlichen<br />

Anlageklassen und Ländern<br />

ist, desto sicherer wird die Anlage in der Regel.<br />

Der Nachteil: Auch wenn ein Fonds oder<br />

ETF den ESG-Kriterien entspricht, schließt er<br />

womöglich Unternehmen und Branchen mit<br />

ein, die nicht den persönlichen <strong>Nachhaltigkeit</strong>skriterien<br />

des Sparers entsprechen. Sparer<br />

sollten das jeweilige Anlageprodukt daher<br />

gründlich prüfen und überlegen, welche<br />

Anlageform und welches Risiko am besten<br />

zu ihrer persönlichen Situation und Präferenz<br />

passen.<br />

MTM

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