31.05.2024 Aufrufe

Themenwoche Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist unverzichtbar. Der Münchner Merkur und die tz haben in einer Themenwoche viele Aspekte beleuchtet, von grüner Geldanlage bis E-Bikes.

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MOBIL<br />

FÜRS<br />

KLIMA<br />

Leserthema: „Mobilität und nachhaltiges Reisen“ Nr. 124 | Wochenende, 1. / 2. Juni 2024<br />

Autostudie 2024:<br />

Was deutsche Autofahrer bewegt<br />

Benziner weiterhin beliebt, Image von Elektroautos verbessert<br />

Was beschäftigt die deutschen<br />

Autofahrer 2024 besonders? Es<br />

sind beispielsweise Themen wie<br />

„Benziner weiterhin beliebt“, „Image von<br />

Elektro autos verbessert“, „Grüne<br />

Mobilität vor allem als Mitarbeiter-Benefit<br />

gefragt“ und viele<br />

mehr. Seit 2016 beauftragt<br />

die Targobank das Umfrageinstitut<br />

Forsa jährlich mit<br />

einer Autostudie. Im Mittelpunkt<br />

der Untersuchung<br />

standen auch in diesem Jahr<br />

wieder die Entscheidungskriterien<br />

für den Autokauf, die Einstellung<br />

zu unterschiedlichen Antriebsarten<br />

sowie die grundsätzlichen Ansichten zu<br />

aktuellen verkehrspolitischen Fragestellungen<br />

und Maßnahmen.<br />

Verbrenner weiterhin<br />

hoch im Kurs<br />

Die Beliebtheit von Verbrennern ist<br />

weiterhin hoch. Bei einem Autokauf würden<br />

31 Prozent (+1) der Befragten Benzinern<br />

den Vorrang geben. Auch die Präferenz<br />

für Dieselantriebe legt mit 13 Prozent<br />

der Befragtenstimmen noch einmal leicht<br />

zu (+3). Dazu passt, dass 66 Prozent (+2)<br />

das ab 2035 in Kraft tretende Verbrennerverbot<br />

ablehnen. Die Beliebtheit alternativer<br />

Antriebe nimmt im Vergleich<br />

zum Vorjahr noch einmal ab: 29 Prozent<br />

(-7) der Befragten, die aktuell einen Diesel<br />

Im Trend:<br />

Nachhaltige<br />

Mobiliätsideen<br />

werden auch als<br />

Mitarbeiter-Benefit<br />

geschätzt.<br />

Praktisch, wenn sich das E-Auto möglichst überall mit Strom versorgen lässt: Laut einer Studie wünscht sich ein Großteil der Erwerbstätigen<br />

eine kostenlose Ladeinfrastruktur am Arbeitsplatz. Foto: Imago / Westend61<br />

oder Benziner fahren, planen beim nächsten<br />

Autokauf einen Umstieg. Die Beliebtheit<br />

von Hybridautos wie auch von Wasserstoffautos<br />

sinkt unter allen Befragten<br />

weiter: 15 Prozent (-3) können sich vorstellen,<br />

einen solchen Antrieb zu wählen. Bei<br />

Wasserstoffautos liegt der Anteil nun bei<br />

drei Prozent (-3).<br />

Die Präferenz für reine Stromer bleibt im<br />

Vergleich zum Vorjahr nahezu gleich: Für<br />

17 Prozent (+1) käme ein reiner Elektroantrieb<br />

in Frage. 21 Prozent sind bezüglich<br />

des Antriebs noch unentschlossen. Auf<br />

die Frage, wie sie planen, ihr neues Fahrzeug<br />

zu bezahlen, nennt gut die Hälfte<br />

(51 Prozent, +1) Barmittel, gut ein Drittel<br />

(37 Prozent, -3) setzt auf Finanzierungen<br />

beziehungsweise Leasing.<br />

Image von Elektroautos<br />

verbessert sich<br />

Die Bewertung der Umweltfreundlichkeit<br />

von Elektrofahrzeugen verbessert<br />

sich erstmals seit 2016 leicht: 43 Prozent<br />

der Befragten halten E-Autos für<br />

umweltfreundlicher als Verbrenner (+4).<br />

Die in der Befragung genannten Bedenken<br />

gegenüber E-Autos liegen zum Teil<br />

in <strong>Nachhaltigkeit</strong>saspekten begründet:<br />

52 Prozent (-5) bemängeln die Umweltschädlichkeit<br />

der Akkus, 48 Prozent (-1)<br />

deren begrenzte Lebenszeit. 57 Prozent<br />

(-6) führen als Argumente gegen den<br />

Kauf eines E- Autos das zu gering ausgebaute<br />

Ladesäulennetz, 63 Prozent (-3)<br />

die zu geringe Reichweite an. Top-Argument<br />

sind die Kosten: Für 67 Prozent (+3)<br />

spricht der vergleichsweise hohe Anschaffungspreis<br />

gegen ein E-Auto. Hybrid-Fahrzeuge<br />

bieten für die Mehrheit weiterhin<br />

einen guten Kompromiss aus geringerer<br />

Umweltbelastung und Reichweite – dennoch<br />

sinkt auch hier wie im Vorjahr die<br />

Beliebtheit um ein paar Prozentpunkte:<br />

Nur noch 54 Prozent (-3) halten Hybride<br />

für eine gute Alternative.<br />

Grüne Mobilität ist als<br />

Mitarbeiter-Benefit gefragt<br />

Auch wenn der Durchbruch bei der<br />

Beliebtheit von E-Autos noch ausbleibt:<br />

Nachhaltige Mobilität ist für die Befragten<br />

ein Thema und wird zum Beispiel als Mitarbeiter-Benefit<br />

geschätzt. So wünschen<br />

sich 75 Prozent der Erwerbstätigen eine<br />

kostenlose Ladeinfrastruktur für E-Autos<br />

und E-Bikes am Arbeitsplatz. Das Angebot<br />

einer Jobrad-Option finden 65 Prozent<br />

attraktiv. 60 Prozent wünschen sich<br />

vom Arbeitgeber, dass er die Kosten für<br />

das Deutschlandticket als ein sogenanntes<br />

Jobticket übernimmt.<br />

Bei über der Hälfte der Befragten<br />

(52 Prozent) können Arbeitgeber damit<br />

punkten, dass sie die private Umstellung<br />

auf E-Autos mit einem finanziellen<br />

Zuschuss für Ladegeräte fördern. 42 Prozent<br />

wünschen sich Corporate Carsharing,<br />

also die Bereitstellung von Fahrzeugen für<br />

die vergünstigte gemeinschaftliche Nutzung,<br />

auch im privaten Bereich.<br />

Preissensibilität beim<br />

49-Euro-Ticket<br />

23 Prozent der befragten Autofahrer<br />

geben an, sich seit dem Start im Mai 2023<br />

zumindest einmal ein 49-Euro-Ticket<br />

zugelegt zu haben. Mehr als die Hälfte der<br />

Käufer (55 Prozent) haben daraufhin die<br />

Nutzung von privaten Pkw, Motorrollern<br />

und Motorrädern reduziert. 91 Prozent<br />

geben an, das 49-Euro-Ticket bei gleichbleibendem<br />

Preis auch künftig nutzen zu<br />

wollen.<br />

Eine mögliche Preiserhöhung des<br />

Tickets, wie sie auf politischer Ebene<br />

für 2025 diskutiert wird, hat laut Befragung<br />

einen deutlichen Effekt auf diese<br />

Quote: Bei einem Anstieg von zehn<br />

auf 59 Euro geben nur noch 63 Prozent<br />

an, das Ticket weiter nutzen zu wollen.<br />

Eine Preiserhöhung von 20 auf 69 Euro<br />

macht das Ticket nur noch für 26 Prozent<br />

attraktiv.<br />

DPA / MB<br />

Wallboxen zum Laden<br />

von E-Autos sind deutlich<br />

günstiger geworden<br />

Wallboxen zum Aufladen von Elektroautos<br />

sind nach Angaben des ADAC in den<br />

vergangenen Jahren deutlich günstiger<br />

geworden. Die Kosten seien von einem<br />

„oberen dreistelligen Bereich“ gesunken;<br />

mittlerweile gebe es sie bereits im Preisbereich<br />

zwischen 200 und 400 Euro. Das habe<br />

eine aktuelle Recherche in Online-Shops<br />

und Discountern ergeben. Der ADAC habe<br />

2021 und 2022 einige dieser jetzt preisreduzierten<br />

Wallboxen in ähnlicher Bauversion<br />

getestet und für gut befunden. Darunter<br />

seien Modelle der Hersteller ABL, Vestel,<br />

Keba und Heidelberg.<br />

Effizient und<br />

weniger Ladeverluste<br />

Das Elektroauto an einer Wallbox statt<br />

an der Haushaltssteckdose zu laden, sei<br />

sicherer und komfortabler, so der Automobilclub.<br />

Es sei auch effizienter, weil es<br />

weniger Ladeverluste gebe. Deshalb könne<br />

sich die Anschaffung einer Wallbox „in<br />

wenigen Jahren“ rechnen.<br />

Eine Wallbox ist durch einen separaten<br />

Stromkreis an das Wohnhaus angeschlossen.<br />

Foto: Imago / Robert Poorten<br />

Wallboxen müssen seit Beginn dieses<br />

Jahres laut Energiewirtschaftsgesetz steuerbar<br />

sein, damit der Netzbetreiber bei<br />

potenzieller Netzüberlastung eingreifen<br />

kann. Bei Engpässen darf er die Leistung<br />

auf 4,2 Kilowatt reduzieren, allerdings die<br />

Wallbox nicht ganz abschalten. AFP / MB

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