31.05.2024 Aufrufe

Taxi Times DACH - 2. Quartal 2024

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> 6,80 €<br />

www.taxi-times.com<br />

D – A – CH<br />

POSITIONEN DES BVTM UND DES TMV<br />

DIE ZUKUNFT DES TAXIS<br />

Krankenkassen demotivieren<br />

DUMPING BEI<br />

ROLLITARIFEN<br />

<strong>Taxi</strong>branche protestiert<br />

KUNST-PERFORMANCE<br />

GEGEN UBER<br />

6 Sonderseiten <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />

Volkswagen elektrifiziert<br />

VW ID.7 IM<br />

TAXI-TEST


Große Klappe<br />

– viel dahinter<br />

Und das kommt nicht von ungefähr. Denn der Touran bietet einen Kofferraum für bis zu<br />

1.980 Liter Gepäck, hat Platz für bis zu sieben Personen und ist auf Wunsch sogar mit<br />

integrierten Kindersitzen bestellbar. Aber das Beste: Die <strong>Taxi</strong>-Ausstattung ist ab Werk dabei.<br />

Befördern Sie Ihre nächsten Passagiere im Touran – Ihr Volkswagen Partner berät Sie gern.<br />

Der Touran für die <strong>Taxi</strong>-Branche<br />

Touran <strong>2.</strong>0 TDI SCR (110 kW) Kraftstoffverbrauch kombiniert<br />

5,4–5,2 l/100km; CO 2<br />

-Emissionen kombiniert 141–136 g/km;<br />

CO 2<br />

-Klasse E. Das abgebildete Fahrzeug zeigt Sonderausstattung.<br />

volkswagen.de/taxi


FUSS VON DER<br />

BREMSE UND<br />

VOLLGAS!<br />

Wie sieht die Zukunft des <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagengewerbes aus?<br />

Wir haben dazu den beiden auf<br />

Bundesebene aktiven Dachverbänden<br />

BVTM und TMV viele<br />

Fragen gestellt und sehr umfangreiche<br />

Antworten bekommen.<br />

Dabei war sehr auffällig, dass der<br />

BVTM und der TMV in der inhaltlichen<br />

Bewertung der gewerbepolitischen Themen eng beieinanderliegen.<br />

Beispielsweise bei den drängenden Fragen der ländlichen<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbetriebe zur Notwendigkeit einer Fachkunde,<br />

zu Krankenfahrtentarifen und zur Einbindung des <strong>Taxi</strong>s in die<br />

On-Demand-Verkehre (Seite 8–11).<br />

Aber auch bei den städtischen Themen wie Festpreise mit<br />

Tarifkorridor, Mindestentgelte für taxiähnlich agierende Mietwagen<br />

oder auch eine Zusammenführung von <strong>Taxi</strong>s und Mietwagen<br />

zu einer Verkehrsart passt inhaltlich oft kein Blatt zwischen die<br />

Ansichten beider Verbände (S. 12–14).<br />

Da stellt sich dann natürlich die Frage, warum es überhaupt<br />

zwei Verbände braucht und wie der BVTM und der TMV zu einer<br />

Fusion stehen. Deren Antworten waren dann aber bei Weitem<br />

nicht mehr so deckungsgleich (Seite 16–17).<br />

Die Interessenvertreter einer Berufsbranche sind für die Politik<br />

unverzichtbare Ratgeber. Sie sind eine Orientierungshilfe im<br />

Dschungel der unterschiedlichen Sichtweisen. Anders als in der<br />

freien Wirtschaft geht es hier nicht um einen Wettbewerb von Verbänden<br />

untereinander, sondern um ein einheitliches und geschlossenes<br />

Auftreten gegenüber der Politik.<br />

Deshalb muss und darf es im <strong>Taxi</strong>bereich nur einen <strong>Taxi</strong>verband<br />

geben. Die Gespräche zwischen BVTM und TMV dazu laufen<br />

im Hintergrund schon seit Längerem, aber sie sind derzeit etwas<br />

festgefahren. Jetzt gilt es, bei dem einen oder anderen Punkt vielleicht<br />

noch mal kurz den Rückwärtsgang einzulegen.<br />

Die Fusionsgespräche zwischen den beiden Verbänden BVTM<br />

und TMV müssen auf Augenhöhe erfolgen. Augenhöhe bedeutet,<br />

dass jeder Verband seine Stärken und personellen Ressourcen<br />

einbringt. Augenhöhe bedeutet, dass die eine Seite die Verdienste<br />

des anderen anerkennt und wertschätzt. Augenhöhe bedeutet aber<br />

auch, dass beide Parteien berücksichtigen, wo sie herkommen.<br />

Wenn die Vertreter des BVTM wie auch des TMV bei ihren<br />

Gesprächen eine vernünftige Mischung aus Selbstbewusstsein<br />

und Demut an den Verhandlungstisch mitbringen, sollte eine<br />

Zusammenführung zu einem starken <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband<br />

möglich sein.<br />

Und in Anbetracht der drängenden Zukunftsfragen sollten die<br />

Gespräche jetzt mit aller Ernsthaftigkeit und Vehemenz geführt<br />

werden und zu einem schnellen Ergebnis führen. Um in der Sprache<br />

eines <strong>Taxi</strong>s zu bleiben: Fuß von der Bremse und Vollgas!<br />

INHALT<br />

PERSONEN + NEWS<br />

4 Rolf Feja – Thomas Kroker<br />

6 Westfalen – Urteil – Wasserstoff - ÖPNV<br />

DIE ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

8 Gewerbepolitik für die Landtaxis<br />

12 Gewerbepolitik für die Stadttaxis<br />

16 Fragen zum Zusammenschluss<br />

KRANKENFAHRTEN<br />

18 Mega-Dumping bei Rollstuhlfahrten<br />

AKTION OFFENER BRIEF<br />

20 Warum 16 Flughäfen Post bekamen<br />

TECHNISCHE SICHERHEITSEINRICHTUNG TSE<br />

28 Anordnung des Finanzamts<br />

30 Lösungen von Hale & Co.<br />

TAXI INTERNATIONAL<br />

33 <strong>Taxi</strong>-News aus aller Welt<br />

TAXI REGIONAL<br />

34 Kunst-<strong>Taxi</strong> als Protestform in Berlin<br />

36 Ein Chinese in Hamburg<br />

37 Doppelte Tarifanpassung in München<br />

FAHRZEUGE<br />

38 Testbericht I: Der neue VW ID.7<br />

TITEL: freepik.com / Raufeld FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Herzlichst<br />

Jürgen Hartmann (Chefredakteur)<br />

40 Testbericht II: Der neue Ford Tourneo Connect<br />

WWW.TAXI-TIMES.COM<br />

42 Links zur Website, Impressum<br />

SONDERVERÖFFENTLICHUNG<br />

21 <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

3


PERSONEN<br />

EIN URTYPISCHER<br />

TAXLER<br />

Das Berliner <strong>Taxi</strong>gewerbe hat am 10. April mit Rolf<br />

Feja einen typischen Vertreter seiner Zunft<br />

verloren. Er verstarb im Alter von 67 Jahren.<br />

Bundesweit wird er immer mit dem Begriff der<br />

„Scheuerwehr“-Tour verbunden bleiben.<br />

Für viele völlig unerwartet ist Rolf Feja am<br />

10. April gestorben. Wie die Berliner <strong>Taxi</strong>-<br />

„Innung“ auf ihrer Internetseite schreibt,<br />

nimmt der Verband schweren Herzens<br />

Abschied von einem engagierten Mitglied<br />

und einem „wertvollen Freund“. Auch der<br />

Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen, in<br />

dem Rolf Feja im gewerbepolitischen Ausschuss<br />

mitgearbeitet hat, trauert um einen<br />

„außergewöhnlichen Kollegen und einen<br />

guten Freund“.<br />

Feja war von 2017 bis 2021 der <strong>2.</strong> Vorsitzende<br />

des Verbandes und genoss eine<br />

gewisse Präsenz in den Medien, nicht<br />

zuletzt aufgrund seiner aufgeschlossenen<br />

und kommunikativen Art und weil er für<br />

viele den typischen „Berliner Kutscher mit<br />

Herz und Schnauze“ verkörperte. Dadurch<br />

Rolf Feja (links) war der<br />

Fahrer bei der „Scheuerwehr“-<br />

Tour des BVTM.<br />

Rolf Feja und seine<br />

<strong>2.</strong>000 Kilometer<br />

für die Freiheit<br />

wurde er als Symbolfigur gesehen und<br />

galt zugleich als freundlicher, nahbarer<br />

Ansprechpartner ohne jede Arroganz für<br />

alle Belange des <strong>Taxi</strong>gewerbes.<br />

Im Zuge der „Scheuerwehr“-Tour<br />

erlangte Feja im Sommer 2019 auch bundesweite<br />

Bekanntheit, als er gemeinsam<br />

mit dem damaligen Präsidenten des Bundesverbandes<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.<br />

(BVTM), Michael Müller, und dem heutigen<br />

Präsidenten Herwig Kollar die 16 deutschen<br />

Landeshauptstädte bereiste.<br />

In Erinnerung bleiben wird Rolf Feja<br />

auch als einer der vielen <strong>Taxi</strong>unternehmer,<br />

die zu Beginn des Ukraine-Krieges in ihren<br />

<strong>Taxi</strong>s Hilfsgüter in das angegriffene Land<br />

brachten. Feja hatte damals seinen <strong>Taxi</strong>bus<br />

mit einem großen „Solidarität für die<br />

Ukraine“-Türaufkleber versehen und war<br />

gemeinsam mit Matthias Tüxen, dem Pressesprecher<br />

des Bunderverbands,<br />

<strong>2.</strong>000 Kilometer bis zum polnischen Grenzort<br />

Przemyśl gefahren, um von dort Flüchtlinge<br />

nach Deutschland zu bringen. jh<br />

THOMAS KROKER IST NEUER PRÄSIDENT<br />

Der aus sechs Landesverbänden bestehende Dachverband<br />

TMV hat einen neuen Präsidenten. 16 Delegierte aus den vier<br />

Landesverbänden Bayern, Niedersachen, Nordrhein und Westfalen<br />

waren im März zur Jahreshauptversammlung des TMV<br />

nach München gereist und hatten dort den Münchner Thomas<br />

Kroker einstimmig in das Amt gewählt. Die Landesverbände<br />

aus Sachsen-Anhalt und Hessen<br />

waren personell nicht vertreten.<br />

Kroker rückt damit von der Position des bisherigen<br />

Vizepräsidenten nach oben. Der Münchner<br />

tritt damit die Nachfolge von Michael Müller an,<br />

der krankheitsbedingt schon längere Zeit nicht<br />

mehr zur Verfügung stand und im Verlauf des<br />

Treffens in Abwesenheit zum Ehrenpräsidenten<br />

des TMV ernannt wurde.<br />

Thomas Kroker ist Vorstand der <strong>Taxi</strong> München<br />

tigt seit Jahresbeginn einen hauptamtlichen Geschäftsführer,<br />

wodurch Kroker nach eigenen Worten jetzt die nötigen freien<br />

Zeitfenster hat, um sich dem neuen Amt als Präsident des<br />

TMV widmen zu können. In seiner kurzen Antrittsrede betonte<br />

der Münchner, dass er sich verstärkt auf die Arbeit und die<br />

Kommunikation mit der Mitgliederbasis konzentrieren<br />

wolle. Dass der TMV einer von zwei<br />

Bundesverbänden sei, werde von der Politik<br />

als nicht glücklich angesehen. Er könne sich<br />

daher mittelfristig eine Verschmelzung zu einem<br />

Bundesverband vorstellen. Dabei ginge es aber<br />

nicht darum, dass einer der beiden Verbände<br />

dem anderen beitrete, sondern dass sich beide<br />

Verbände auflösen und einen neuen gemeinsamen<br />

Verband gründen. Als Voraussetzung dafür<br />

nannte Kroker, dass vorher die strittigen Punkte,<br />

eG und des Landesverbands Bayerischer <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenunternehmer. Letzterer beschäf-<br />

Thomas Kroker bei seiner<br />

Wahl am 16. März <strong>2024</strong><br />

die damals zur Spaltung geführt hätten, bereinigt<br />

werden.<br />

jh<br />

FOTOS: Axel Rühle, Simi, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

4 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


Hyundai IONIQ 5<br />

100 % elektrisch<br />

Schnell laden, weit kommen<br />

<strong>Taxi</strong>-Paket ab<br />

1.490 EUR 1<br />

zzgl. MwSt.<br />

Abb. zeigt aufpreispflichtige Zusatzausstattung.<br />

Attraktiv, wirtschaftlich und komfortabel: Der Hyundai IONIQ 5 überzeugt als <strong>Taxi</strong>-Modell<br />

nachhaltig – und zeigt Zukunftsorientierung, die Ihre Fahrgäste zu schätzen wissen. Sein<br />

vollelektrischer Antrieb bringt Sie dynamisch und leise ans Ziel, während sein geräumiger<br />

und funktionaler Innenraum für ein überaus angenehmes Raumgefühl sorgt. Verlassen Sie<br />

sich auf hohe Reichweiten, kurze Ladezeiten und eine Ausstattung auf dem neuesten Stand<br />

in Sachen Sicherheit und Konnektivität. Das <strong>Taxi</strong>-Paket beinhaltet alle gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Ausstattungsmerkmale (je nach Bundesland). Jetzt Probefahrt vereinbaren.<br />

Erfahren Sie mehr auf www.hyundai.de/gewerbekunden.<br />

1 Im <strong>Taxi</strong>-Paket enthalten sind: Taxameter-Vorrüstung mit Einbauvorbereitung, Funk-Vorrüstung, Dachzeichen-Vorrüstung mit Halterung, <strong>Taxi</strong>-Notalarmanlage, Zentral-Innenlichtschaltung,<br />

ausführliche farbige <strong>Taxi</strong>-Bedienungsanleitung, Verzurrösen zur Ladungssicherung; INTAX Premium-Folierung „Hellelfenbein“ gegen Aufpreis erhältlich.


NEWS<br />

NEWSTICKER<br />

KEIN H 2<br />

-TAXI MEHR WEGEN<br />

TANKSTELLEN-SCHLIESSUNG<br />

Baden-Baden muss sich von seinem einzigen<br />

Wasserstoff-<strong>Taxi</strong> verabschieden. <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

Dirk Holl, der seit November<br />

2021 einen Toyota Mirai mit Wasserstoffantrieb<br />

in der Flotte hat, musste erfahren,<br />

dass die Wasserstoff-Tankstelle in Rastatt,<br />

die einzige weit und breit, am 1. August<br />

geschlossen wird.<br />

Das Unternehmen<br />

H2-Mobility, welches sich<br />

bundesweit für die Ausweitung<br />

der Wasserstoff-Infrastruktur<br />

einsetzt, schreibt<br />

auf seiner Website: „Wir<br />

errichten bedarfsorientiert<br />

neue, größere Stationen<br />

und rüsten geeignete<br />

Bestandstankstellen nach.<br />

Ausgewählte Standorte<br />

werden stillgelegt und<br />

dabei möglichst viele Anlagenkomponenten<br />

wiederverwertet.“<br />

sg<br />

UBER UND BOLT SCHÄDLICH FÜR<br />

GESAMTEN ÖPNV<br />

Beim 15. Deutschen Nahverkehrstag in<br />

Koblenz lag der Fokus auf dem <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagengewerbe.<br />

BVTM-Geschäftsführer Michael Oppermann<br />

präsentierte die Vorteile und Möglichkeiten<br />

rund um den On-Demand-Verkehr.<br />

Titel: „50.000 <strong>Taxi</strong>s auf Knopfdruck in den<br />

ÖPNV einbinden“. Verbandspräsident Herwig<br />

Kollar beschrieb unter dem Motto<br />

„Neue Gefahren für den Linienverkehr:<br />

Uber statt U-Bahn?“ die verheerenden Auswirkungen<br />

der Ride-Hailing-Dienste auf<br />

den gesamten öffentlichen Verkehr.<br />

Auch VVRP-Geschäftsführer Heiko<br />

Nagel und VDV-Geschäftsführer Guido Borning<br />

erörterten unter dem Titel „Weichen<br />

stellen! Perspektiven für die Mobilität im<br />

Zeitenwandel“ Zukunftsfragen des Nahverkehrs.<br />

ar<br />

WESTFÄLISCHER TAXI-<br />

UND MIETWAGENTAG<br />

Der Verband des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs<br />

(VSPV) lud am 27.4. nach Dortmund. Das Treffen war eine bunte<br />

Mischung aus Vorträgen und Minimesse. Verbandschef Jörg Füchtenschnieder<br />

eröffnete die Veranstaltung, Geschäftsführer Sascha<br />

Waltemate moderierte. Es gab Vorträge von Thomas Kroker, Chef der<br />

<strong>Taxi</strong> München eG, Politikern (Christof Rasche, Gordan Dudas, Ralf<br />

Schwarzkopf) und externen Experten. Verkehrsminister Oliver Krischer<br />

meldete sich per Video-Grußwort.<br />

Die NRW-Mobidrom GmbH informierte zum Thema Mobilitätsdaten-Speicherung.<br />

Die Hofheimer Firma Daniel Software bietet den<br />

Unternehmen die Abrechnung der Krankenfahrten als Gesamtpaket<br />

an. Bei der AOK Nordwest war das Thema die geplante Einführung<br />

eines elektronischen Krankentransportscheins.<br />

Neben den Vorträgen kam auch die servierte Currywurst sehr<br />

gut an. <br />

jh/rw<br />

KEINE KONZESSIONEN<br />

OHNE BETRIEBSSITZ<br />

Da Mietwagen eine Rückkehrpflicht haben, müssen die Betreiber<br />

über einen Betriebssitz mit Büroräumen verfügen. Sind diese nicht<br />

vorhanden, darf eine Behörde die Konzessionen mit sofortiger Wirkung<br />

entziehen. Das hat am 25. März das Berliner Verwaltungsgericht<br />

bekräftigt (AZ: VG 11 L 53/24). Die Berliner Aufsichtsbehörde LABO<br />

hatte einem Betrieb mit zehn Mietwagen, der weder Büroräume noch<br />

Kfz-Stellplätze vorweisen konnte, die Konzessionen widerrufen.<br />

Seine zweifelhafte Einstellung zum Rechtsstaat zeigte der Betreiber<br />

per Eilantrag, mit dem er eine Rücknahme der Entscheidung<br />

forderte. Die Einschätzung der Justiz war eindeutig: Die Behörde sei<br />

zu Recht von einer fehlenden Zuverlässigkeit des Antragstellers ausgegangen.<br />

Er habe „gegen eine Kernpflicht des Mietwagenverkehrs<br />

verstoßen. Die Begründung und Unterhaltung eines in der Genehmigung<br />

festgeschriebenen Betriebssitzes sei Voraussetzung für die<br />

Erfüllung der Rückkehrpflicht.“<br />

Eindeutig positionierte sich das Gericht zur Absicht und Funktion<br />

der Rückkehrpflicht: „Das Rückkehrgebot sei nicht Selbstzweck, sondern<br />

solle auf wirksame Weise unterbinden, dass Mietwagen nach<br />

Beendigung eines Beförderungsauftrags taxiähnlich auf öffentlichen<br />

Straßen und Plätzen bereitgestellt würden und dort Beförderungsaufträge<br />

annähmen.“ <br />

jh<br />

FOTOS: Axel Rühle, Remmer Witte, BVTM<br />

6 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

www.taxi-times.com<br />

D – A – CH<br />

Wohin entwickelt sich die <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenbranche in der<br />

Stadt und auf dem Land?<br />

<strong>Taxi</strong>ähnlicher bzw. taxigleicher Mietwagenverkehr führt zum <strong>Taxi</strong>sterben in den Großstädten.<br />

Personal- und Qualitätsmangel erschweren die Rolle des <strong>Taxi</strong>s als unverzichtbarer<br />

Bestandteil der mobilen Daseinsvorsorge. Im ländlichen Bereich werden <strong>Taxi</strong>strukturen<br />

massiv ausgedünnt. <strong>Taxi</strong>tarife erfüllen mancherorts nicht mehr die Voraussetzungen<br />

für einen wirtschaftlichen Betrieb. Fragen an den Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.<br />

und an den <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband Deutschland e.V.<br />

GLEICHER WETTBEWERB<br />

IN DEN STÄDTEN<br />

MEHR ÖPNV FÜR TAXIS<br />

AUF DEM LAND<br />

ZWEI VERBÄNDE –<br />

EINE STIMME?<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> 7


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

MEHR<br />

ÖPNV<br />

FÜR TAXIS<br />

AUF DEM LAND<br />

Im ländlichen Bereich werden <strong>Taxi</strong>strukturen massiv ausgedünnt. Doch ohne<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen ist die mobile Daseinsvorsorge gefährdet.<br />

Was muss passieren, um das zu verhindern? Wie müssen<br />

<strong>Taxi</strong>s und Mietwagen eingebunden werden,<br />

damit die Verkehrswende auch im ländlichen Bereich<br />

den Privat-Pkw ersetzen kann? Die Positionen des Bundesverbands<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. (BVTM) und des <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverbands<br />

(TMV) zu diesen Fragen finden Sie in grüner (BVTM)<br />

bzw. blauer Schrift (TMV).<br />

Gerade im ländlichen Bereich konnten<br />

zuletzt viele Fahrer neu gewonnen werden,<br />

weil es noch immer keine kleine<br />

Fachkunde gibt. Fordern Sie nach wie vor<br />

die Umsetzung der kleinen Fachkunde?<br />

»Ja zu einer<br />

kleinen Fachkundeprüfung.«<br />

Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.<br />

Der Bundesverband hat seine Position zur<br />

kleinen Fachkunde in einem Beteiligungsprozess<br />

herausgebildet. Hierzu wurde der<br />

Vorstand von den beiden Ausschüssen<br />

„Arbeit & Soziales“ sowie „Gewerbepolitik“ beraten, in denen sich<br />

unsere Mitglieder direkt einbringen.<br />

Im Ergebnis nimmt der Bundesverband eine moderate Position<br />

ein: Ja zu einer kleinen Fachkundeprüfung, aber keine Schulungsverpflichtung<br />

und nur ein niederschwelliges, praxisorientiertes<br />

Anforderungsniveau.<br />

Der Bundesverband vertritt diese moderate Position konsequent<br />

und konstruktiv und hat sich wiederholt aktiv in die Bund-<br />

Länder-Beratung eingebracht.<br />

Seit dem Wegfall der Fachkunde im August<br />

2021 mussten wir mitansehen, wie dramatisch<br />

die Qualität im <strong>Taxi</strong>gewerbe nach und<br />

nach verloren geht. Ein funktionierendes<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe braucht ein Mindestmaß an<br />

Qualität, und dieses Mindestmaß muss sehr<br />

hoch liegen. Ein Fachkunde-Nachweis ist<br />

hier der ideale Weg, sofern die Inhalte auf<br />

Qualität und Service abzielen. Analog zur<br />

bis 2021 geforderten Ortskundeprüfung mit<br />

Erweiterungen in den Aspekten Service, Verhalten<br />

und Recht würde das umfassen, was<br />

dem <strong>Taxi</strong>gewerbe hilft.<br />

Allerdings ist das, was in den vergangenen drei Jahren in dieser<br />

Frage auf Bundes-Ebene vor sich gegangen ist, schlichtweg<br />

indiskutabel. Sowohl organisatorisch, formell und ganz besonders<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

8 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

auch bei den Inhalten ist dies nur noch eine Farce. Das, was im<br />

Moment seitens des Gesetzgebers als Fachkundenachweis in die<br />

Diskussion einfließt, ist das Papier nicht wert, auf dem es geschrieben<br />

steht. Und die Verkehrsministerkonferenz nimmt die kleine<br />

Fachkunde noch nicht einmal mehr auf die Tagesordnung. Das<br />

alles ist an Peinlichkeit nicht mehr zu überbieten.<br />

Wie soll mit denjenigen P-Schein-Besitzern umgegangen werden,<br />

die seit Juli 2021 den P-Schein ohne Ortskunde unter<br />

Vorbehalt einer Nachprüfung erhalten<br />

haben?<br />

Der Bundesverband plädiert für eine pragmatische<br />

Lösung. Wer viel Praxis-Erfahrung<br />

hat, braucht aus unserer Sicht nicht<br />

zwingend eine Prüfung nachzuholen.<br />

»Wir sehen das<br />

ÖPNV-<strong>Taxi</strong> als eine<br />

große Chance [...].«<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband (TMV)<br />

P-Schein-Inhaber, die seit 2021 ohne Prüfung<br />

ihren Schein unter Vorbehalt erhielten<br />

und sich in nunmehr fast drei Jahren<br />

zu Profis entwickelt haben, würden mit einer Nachprüfung nur<br />

schikaniert, außerdem würde das Volumen an Nachprüfungen<br />

den Verwaltungsapparat nur lähmen und das Gewerbe vor neue<br />

Probleme stellen, indem neu generiertes Fahrpersonal nicht zum<br />

Einsatz kommen kann, weil die Nachprüfungen die Prüfplatzkontingente<br />

blockieren. Andererseits stehen die ersten der seit<br />

2021 neu erteilten P-Scheine inzwischen zur Verlängerung an,<br />

und auch hierfür bedarf es zeitnah einer praxisnahen Regelung.<br />

schon auf den Weg, um dann selbst Regelungen zu verabschieden,<br />

wenn der Bund es wirklich nach drei Jahren Diskussion<br />

nicht schaffen sollte.<br />

Wie positioniert sich der Verband zum ÖPNV-<strong>Taxi</strong>?<br />

Der Bundesverband fordert die Einbindung des <strong>Taxi</strong>gewerbes in<br />

die ÖPNV-Finanzierung und unterstützt die kluge Vernetzung mit<br />

dem Linienverkehr. Das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> ist ein geeigneter Ansatz, um<br />

das in der Praxis umzusetzen.<br />

Der Bundesverband unterstützt das ÖPNV-<br />

<strong>Taxi</strong>. Unter anderem haben wir das Konzept<br />

beim Deutschen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen Tag<br />

sowie in einer Ausschuss-Anhörung im Deutschen<br />

Bundestag zum Thema gemacht sowie<br />

im Ausschuss Gewerbepolitik.<br />

Die Einbindung in die ÖPNV-Finanzierung<br />

ist ein zentrales strategisches Thema für die<br />

Arbeit des Bundesverbands. Deshalb haben wir<br />

hierzu bereits 2022 auf dem Nahverkehrstag<br />

ein Konzept vorgelegt und adressieren das Thema als eine von<br />

fünf Forderungen, „<strong>Taxi</strong>sterben? Überallgebot statt Unterangebot“,<br />

in unserem Positionspapier „Eilsache <strong>Taxi</strong>“.<br />

Wir sehen das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> als eine große Chance und Zugewinn<br />

für die ländliche Unternehmerschaft und vor allem für die Bürger.<br />

Der ländliche Raum ist in Deutschland im öffentlichen Perso- u<br />

Welche Möglichkeiten sehen Sie, im Falle eines Verzichts auf<br />

die kleine Fachkunde den <strong>Taxi</strong>betrieben eine rechtsverbindliche<br />

Verantwortung für eine qualitätsorientierte Fachkunde<br />

zu übertragen?<br />

Diese Frage stellt sich für den Bundesverband derzeit nicht.<br />

TSE leicht gemacht!<br />

GSM/BLUETOOTH<br />

Die rechtsverbindliche Verantwortung der Übertragung auf die<br />

Betriebe sehen wir doch eher kritisch, da die Situation zwar<br />

in größeren Städten mit Zentralen dem gerecht werden kann,<br />

jedoch in ländlich strukturiertem Raum einzelne kleine Betriebe<br />

diese Anforderung nicht umsetzen können. Einige der dynamischeren<br />

Bundesländer machen sich ja hinter den Kulissen<br />

MCT-07-GBT – die ideale TSE-Lösung<br />

Nur 1 Gerät – keine Zusatzboxen!<br />

TSE-Karte rein (gibt’s beim HALE Kundendienst),<br />

Software rauf, eichen – fertig!<br />

Signiert digitale Grundaufzeichnungen<br />

gleich im Taxameter – und sendet diese<br />

online ans HALE Datencenter<br />

Die Zukunft im <strong>Taxi</strong>.<br />

Ihre Vorteile mit<br />

HALE MCT-07:<br />

Zusatzeingaben durch den Fahrer möglich:<br />

Pauschalpreise*, Fahrttypen, Zahlarten, ...<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

* tarifabhängig<br />

Sichere Speicherung der Fiskaldaten im<br />

HALE Datencenter – mit Export-Funktion<br />

www.hale.at/de-de/mct-07<br />

HALE electronic GmbH | A-5020 Salzburg | Email: vertrieb-d@hale.de<br />

www.hale.de | www.dachzeichen.de<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

9


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

»Der Bundesverband<br />

hat für alle 15 in<br />

Deutschland geltenden<br />

Nahverkehrsgesetze der<br />

Länder ausformulierte<br />

Vorschläge vorgelegt<br />

[...].«<br />

Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V.<br />

nennahverkehr in großen Teilen abgehängt; gerade am Abend<br />

und an Wochenenden muss vollkommen neu gedacht werden.<br />

Der TMV und seine Mitgliedsorganisationen unterstützen diese<br />

Entwicklung, wie z. B. am Modell ÖPNV-<strong>Taxi</strong> Freyung-Grafenau,<br />

von der ersten Minute an und freuen sich auf die nächsten Schritte.<br />

Unser klares Ziel: Das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> muss bundesweit im Rahmen<br />

der Nahverkehrsoffensive aus Regionalisierungsmitteln<br />

offensiv gefördert werden.<br />

Welche rechtlichen Möglichkeiten sollten geschaffen werden,<br />

damit On-Demand-Verkehre nicht zulasten, sondern im Verbund<br />

mit dem <strong>Taxi</strong>gewerbe realisiert werden?<br />

Der Bundesverband hat für alle 15 in Deutschland geltenden Nahverkehrsgesetze<br />

der Länder ausformulierte Vorschläge vorgelegt,<br />

wie das <strong>Taxi</strong> in die „ÖPNV-Welt“ einbezogen werden kann.<br />

Der Bundesverband schlägt vor, in den Nahverkehrsgesetzen<br />

die Funktionsfähigkeit des <strong>Taxi</strong>verkehrs als Ziel zu verankern.<br />

Darüber hinaus sollte schon dort vorgegeben werden, dass neue<br />

Verkehre zuvorderst in den bestehenden Flotten abgebildet werden<br />

und mittelstandsfreundlich zu vergeben sind.<br />

Die Einbeziehung des <strong>Taxi</strong>s als On-Demand-Verkehre ist rechtlich<br />

bereits heute gut möglich. Das ÖPNV-<strong>Taxi</strong> ist hier ein besonders<br />

cleverer Ansatz, weil aufwendige Ausschreibungsverfahren<br />

vermieden werden können.<br />

Mit der Schaffung des § 50 gebündelter Bedarfsverkehr wurden<br />

bereits Voraussetzungen geschaffen, damit das <strong>Taxi</strong>gewerbe an<br />

gebündelten Verkehrsformen beteiligt werden kann.<br />

Sieht man sich jedoch bundesweit die tatsächlich in Betrieb<br />

gegangenen Bedarfsverkehre einmal genauer an, stellt man schnell<br />

fest, dass hier noch viel Luft nach oben ist. Hier machen wir als<br />

TMV die Erfahrung, dass wir erst einmal den Behörden und<br />

der Politik in den Städten und Kreisen nahebringen müssen,<br />

was jetzt schon alles machbar ist. Die Informationswege<br />

vom Bundesverkehrsministerium in die Regionen sind<br />

hier eher auf Stau gestellt.<br />

Welche rechtlichen Möglichkeiten sehen Sie, um das<br />

<strong>Taxi</strong> in Nischenmarkt Inklusion als notwendigen<br />

Teil der Mobilitätsvorsorge zu positionieren?<br />

Der Bundesverband bekennt sich klar zum Ziel, allen<br />

Menschen Teilhabe zu ermöglichen, und Mobilität ist<br />

selbstverständlich die Voraussetzung für Teilhabe. In<br />

erster Linie geht es deshalb nicht um die Frage, dem <strong>Taxi</strong>gewerbe<br />

Marktchancen zu erschließen, sondern Menschen<br />

Teilhabe zu ermöglichen.<br />

Menschen mit Behinderung haben einen Anspruch auf<br />

selbstbestimmte und gleichberechtigte Teilhabe. So steht es unter<br />

anderem im Bundesteilhabe-Gesetz (BTHG). Hinter diesem<br />

Anspruch bleibt aktuell aber das SGB IX zurück. Hier ist nämlich<br />

lediglich die kostenlose Mitnahme im Linienverkehr und die „Kostentragung“<br />

hierfür geregelt.<br />

Das SGB IX ist zu ergänzen. Entweder muss das <strong>Taxi</strong> als<br />

Form des Nahverkehrs aufgenommen und mit einer kostendeckenden<br />

Vergütung hinterlegt werden (§§ 230, 234 SGB<br />

IX), oder das sogenannte „Persönliche Budget“ (§ 29 SGB IX)<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

10 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

wird so ausgestaltet, dass die Berechtigten ausreichend Mittel zur<br />

Verfügung haben, um eine entsprechende Mobilitätsleistung zu<br />

beziehen.<br />

Die Nische der Inklusion bietet für das <strong>Taxi</strong>gewerbe die große<br />

Chance zur Expansion. Allerdings darf das <strong>Taxi</strong>gewerbe hier<br />

nicht zum Spielball der Kostenträger und auch nicht<br />

der Kommunen werden, die im <strong>Taxi</strong>gewerbe jetzt<br />

eine billige Alternative zu teuren Spezialfahrdiensten<br />

sehen. Fakt ist: Gute Arbeit muss<br />

bezahlt werden, und Inklusions-Dienstleistungen<br />

erfolgen in teuer umgebauten bzw.<br />

nachgerüsteten Spezialfahrzeugen. Eine<br />

professionelle Beförderung mobilitätseingeschränkter<br />

Personen erfordert besondere<br />

Technik, Know-how und vor allem<br />

Zeit. Solche Fahrten sind mit den herkömmlichen<br />

<strong>Taxi</strong>tarifen nicht wirtschaftlich<br />

abzubilden. Die Fahrpreise, die von<br />

spezialisierten Fahrdiensten aus dem Mietwagensektor<br />

aufgerufen werden, sind sehr wohl<br />

fundiert kalkuliert, und auf diesem Level<br />

muss auch die Inklusionsbeförderung durch<br />

das <strong>Taxi</strong> vergütet werden. Nur die Verpflichtung<br />

alleine, dass Betriebe ab 20 Fahrzeugen<br />

5 % Inklusionstaxis einzusetzen haben, löst das Problem<br />

der mangelhaften Verfügbarkeit noch nicht.<br />

Aus diesem Grund haben wir eine „Ständige Kommission“<br />

mit dem Sozialverband Deutschland gegründet, um das Inklusionstaxi<br />

im Sozialgesetzbuch zu verankern und so die Kosten<br />

weder auf die Kunden noch die Unternehmen, noch die Kreise<br />

und kreisfreien Städte weiterhin abzuwälzen. Das Inklusionstaxi<br />

ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die auch vom Bund<br />

finanziert werden muss. Deshalb ist es unser festes Ziel, dies<br />

in den Koalitionsverhandlungen für eine künftige Bundesregierung<br />

zu verankern.<br />

Wo sehen Sie einen Ansatz, damit Entgelte für Krankenfahrten<br />

nicht mehr deutlich unter dem <strong>Taxi</strong>tarif, sondern auf<br />

Augenhöhe mit dem <strong>Taxi</strong>tarif ausgehandelt werden können?<br />

Je geschlossener das Gewerbe auftritt, desto stärker kann es gegenüber<br />

den Krankenkassen auftreten und bessere Konditionen erwirken.<br />

Der Bundesverband bietet seinen Mitgliedern hierzu<br />

vergleichende Auswertungen und Beratung durch<br />

unsere Fachexpertinnen und -experten an. In<br />

Zukunft könnten auch Mindestentgelte für<br />

Mietwagen die Verhandlungsposition des<br />

Gewerbes stärken.<br />

Der Bundesverband weiß um die<br />

he rausragende Bedeutung der Krankenfahrten<br />

und begleitet dieses Thema mit<br />

dem sehr aktiven Ausschuss „Kranken- und<br />

Sonderfahrten“. Beim Deutschen <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagentag waren die Krankenfahrten ein<br />

Schwerpunkt.<br />

Der Bundesverband unterstützt seine Mitglieder<br />

mit zahlreichen Hilfsmitteln, Handreichungen<br />

und Materialien bei ihrer Arbeit für<br />

die und mit den Krankenkassen. Diese stehen<br />

den Mitgliedern im internen Bereich<br />

TAXIplus zu Verfügung.<br />

Grundsätzlich ist dies eine Frage des Verhandlungsgeschicks der<br />

jeweils handelnden Personen. Auch Verträge mit schlechten Konditionen<br />

wurden einmal von Menschen ausgehandelt und unterschrieben.<br />

Durch die Einführung der Tarifkorridore zeigt das<br />

<strong>Taxi</strong>gewerbe mit den gebotenen Korridor-Untergrenzen, wo der<br />

Verhandlungsspielraum mit den Kassen beginnt. Wenn das Volumen<br />

passt, sind Rabatte zu begrüßen, das Ziel muss aber doch<br />

letztendlich in der Nähe des <strong>Taxi</strong>tarifs liegen, denn die <strong>Taxi</strong>tarife<br />

sind wohldurchdacht und auf nachvollziehbaren wirtschaftlichen<br />

Berechnungen aufgebaut.<br />

BIST DU CLEVER? BIST DU CLOUD!<br />

FMS CLOUD TSE für dein <strong>Taxi</strong>.<br />

Signiert Taxameterdaten.<br />

Signiert Fahrpreisquittungen.<br />

Signiert Nacherfassungen.<br />

Signiert Korrekturen.<br />

Signiert Schichtzettel.<br />

Signiert alle Einzelaufzeichnungen.<br />

Alles was die Abgabenordnung fordert.<br />

Automatisch gespeichert in deinem digitalen Archiv.<br />

ROAD SHOW<br />

FMS CLOUD TSE<br />

Erfahre alles Wichtige<br />

zur FMS CLOUD TSE in<br />

unseren kostenlosen<br />

Seminaren mit<br />

persönlicher Beratung.<br />

Termine und Anmeldung:<br />

www.fms.at/tse-roadshow<br />

AO §146a Abs. 1:<br />

In Kooperation mit


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

GLEICHER<br />

WETTBEWERB<br />

IN DEN STÄDTEN<br />

<strong>Taxi</strong>ähnlicher bzw. taxigleicher Mietwagenverkehr führt zum <strong>Taxi</strong>sterben in<br />

den Großstädten. Diverse Lösungsvorschläge werden seit Jahren diskutiert.<br />

Welche Positionen nehmen der Bundesverband <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen e.V. (BVTM, Antworten in Grün) und<br />

der <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband (TMV, Antworten<br />

in Blau) zu diesen Fragen ein?<br />

Unterstützt der Verband die Forderungen nach Korridor-Festpreisen<br />

im <strong>Taxi</strong>?<br />

BVTM: Viele Fahrgäste wünschen sich verbindliche Festpreise.<br />

Deshalb sieht der Bundesverband die Möglichkeit, Festpreise anzubieten,<br />

als Chance für das <strong>Taxi</strong>gewerbe. Diese Chance wollen wir<br />

möglichst flächendeckend nutzen.<br />

Festpreise sind mit (München) und ohne (Hamburg) Tarifkorridor<br />

möglich. Im Bundesverband entscheiden die Mitglieder vor<br />

Ort, ob sie entsprechend der jeweiligen Marktsituation einen Tarifkorridor<br />

wollen und wie dieser ausgestaltet sein soll. Der Bundesverband<br />

unterstützt seine Mitglieder bei der Durchsetzung.<br />

In Städten mit starkem app-vermittelten Mietwagenverkehr<br />

empfiehlt der Bundesverband einen Tarifkorridor für das <strong>Taxi</strong>,<br />

wobei das untere Ende dieses Korridors gleichzeitig als Mindestpreis<br />

für die Uber-Flotte zu gelten hat.<br />

TMV: Der TMV unterstützt seit 2021 die Forderungen nach Korridorfestpreisen<br />

und hat mit dem größten Mitglied im Landesverband<br />

der Bayerischen <strong>Taxi</strong>unternehmen, der <strong>Taxi</strong>-München eG,<br />

die Einführung eines Korridorfestpreises von Beginn an begleitet,<br />

vorangetrieben und auch auf dieser Grundlage die Expertise für<br />

die Bundeshauptstadt Berlin mit erarbeitet.<br />

Wie lautet die Position des Verbands hinsichtlich eines Mindestentgelts<br />

für Mietwagen?<br />

Dumping stoppen – Mindestpreise jetzt! Der Bundesverband fordert<br />

die Einführung von Mindestpreisen für appvermittelten Mietwagen-Verkehr<br />

in allen betroffenen Städten. Dafür gehen wir auch<br />

auf die Straße.<br />

Mindestpreise für Uber & Co. sind möglich. Das Instrument<br />

steht schon heute im Gesetz, es muss jetzt nur von den Städten<br />

umgesetzt werden. Der Bundesverband unterstützt seine Mitglieder<br />

u. a. mit Studien zur rechtssicheren Umsetzung von Mindestpreisen<br />

sowie mit Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem<br />

Deutschen Städtetag, die gezielt die Verwaltungen der Städte<br />

ansprechen.<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

12 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

Der Bundesverband empfiehlt die Einführung von Mindestpreisen<br />

am unteren Ende eines <strong>Taxi</strong>-Tarifkorridors. Die Mindestpreise<br />

sollten als Allgemeinverfügung mit Anordnung des<br />

Sofortvollzugs eingeführt werden. Das ist ein schlanker und<br />

schneller Prozess, der unmittelbar wirkt, der auch Mietwagen aus<br />

Umlandgemeinden bindet und der schnell Rechtssicherheit schafft.<br />

Der TMV erachtet die Wirksamkeit von Korridorfestpreisen<br />

allein nur in der Kombination<br />

mit Mindestentgelten für Mietwagen als<br />

wirksames Instrument und fordert vehement<br />

die zeitnahe Einführung von Mindestentgelten<br />

für Mietwagen immer zusammen mit<br />

Festpreiskorridoren. Ansonsten ist Tür und<br />

Tor geöffnet, dass Uber & Co. die Festpreise<br />

ständig unterbieten.<br />

Falls Städte tatsächlich sowohl Korridor-<br />

Festpreise als auch Mietwagen-Mindestpreise<br />

einführen: Sieht Ihr Verband das dann bereits als<br />

ausreichend, um die geforderte Wettbewerbsgleichheit zu den<br />

Plattformvermittlern herzustellen?<br />

Der Bundesverband lehnt appvermittelten taxiähnlichen Mietwagen-Verkehr<br />

klar ab. Wer <strong>Taxi</strong>verkehr betreiben will, muss sich<br />

an die <strong>Taxi</strong>regeln halten. Deshalb sind taxiähnliche Regeln für<br />

taxiähnliche Verkehre nicht die Lösung. Es braucht eine wirksame<br />

Abgrenzung von <strong>Taxi</strong> und Mietwagen, dafür reichen Mindestpreise<br />

nicht aus.<br />

Der Bundesverband fordert – wie im Übrigen auch das Gesetz –<br />

eine klare Abgrenzung von <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverkehr in Großstädten.<br />

In unserem Positionspapier „Eilsache <strong>Taxi</strong>“ fordern wir<br />

deshalb neben wirksamen Kontrollen und Mindestpreisen auch<br />

ein Nachbessern am Personenbeförderungsgesetz (PBefG).<br />

Das PBefG sieht in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern<br />

die Möglichkeit vor, räumliche und zeitliche Beschränkungen für<br />

den appvermittelten Mietwagen-Verkehr einzuführen. Doch diese<br />

Regelung ist derzeit nicht anwendbar. Genau da setzen wir an und<br />

wollen dieses starke Instrument für Städte zugänglich machen.<br />

»Wer <strong>Taxi</strong>verkehre<br />

betreiben will,<br />

muss sich an die<br />

<strong>Taxi</strong>regeln halten.«<br />

Bundesverband <strong>Taxi</strong> und<br />

Mietwagen e. V.<br />

die Wettbewerbsgleichheit schafft. Es muss jedoch evaluiert werden,<br />

ob tatsächlich die Wirkungen so ausfallen werden, dass man<br />

von einem fairen Wettbewerb sprechen kann. Sollten sich Hintertürchen<br />

oder Schlupflöcher zeigen, wodurch eine einseitige Übervorteilung<br />

möglich wird, muss nachgebessert werden. Und die<br />

Situation in Berlin mit bis zu <strong>2.</strong>000 illegalen Mietwagen hat deutlich<br />

gemacht: Es braucht eine knallharte Kontrolle hinsichtlich<br />

Legalität, Schwarzarbeit, Sozialdumping und<br />

Steuerbetrug – und zwar kontinuierlich!<br />

Könnte der Verzicht auf eine Rückkehrpflicht<br />

ein kluges politisches Mittel sein,<br />

um dafür im Gegenzug andere schärfere<br />

Reglementierungen zu fordern?<br />

Der Bundesverband sieht keinerlei Anlass,<br />

aktuell öffentlich die Rückkehrpflicht zur<br />

Disposition zu stellen. Sollte eine solche Diskussion<br />

zu gegebener Zeit zu führen sein,<br />

müssten in jedem Fall die unterschiedlichen Gegebenheiten in<br />

Stadt und Land angemessen berücksichtigt werden.<br />

Alles zu seiner Zeit und auf der Grundlage solider Diskussionen<br />

und Erkenntnisse. Über einen Tausch der Rückkehrpflicht gegen<br />

schärfere Reglementierungen zu diskutieren, ist durchaus denkbar.<br />

Das muss aber bestens vorbereitet und mit einem klaren<br />

Rahmen versehen sein, damit eine solche Reglementierung u<br />

SEI-03<br />

Mehr als<br />

eine reine<br />

Signierbox!<br />

GSM<br />

BLUETOOTH<br />

Grundsätzlich sehen wir mit der zeitgleichen Einführung der beiden<br />

Kriterien Mindestpreis und Korridor eine Situation hergestellt,<br />

Signierung<br />

im <strong>Taxi</strong><br />

TSE-konform mit SEI-03<br />

Die einfache TSE-Lösung für MCT-06 und<br />

alle aktuellen HALE Spiegeltaxameter!<br />

Signiert direkt im <strong>Taxi</strong> und sendet die Daten<br />

online ans HALE Datencenter – zur sicheren<br />

Speicherung samt Export-Möglichkeit<br />

Die Zukunft im <strong>Taxi</strong>.<br />

SEI-03 – mehr<br />

als eine Signierbox:<br />

Fahrpreise können teils bar, teils unbar abgerechnet<br />

und dabei sofort signiert werden<br />

Direkte Datenfunk-Anbindung via Bluetooth<br />

– kann Extra-Schnittstellenboxen ersetzen<br />

www.hale.at/de-de/sei-03m<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

Zusatzeingaben durch den Fahrer ersparen Büroaufwände:<br />

Pauschalpreise, Fahrttypen, Zahlarten, Verrechnungskunden, ...<br />

HALE electronic GmbH | A-5020 Salzburg | Email: vertrieb-d@hale.de<br />

www.hale.de | www.dachzeichen.de<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

13


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

wirklich sinnvoll und nicht wettbewerbsrechtlich am Ende eine<br />

Behinderung oder Beeinträchtigung ist.<br />

Think-Tank: Auf welche rechtlichen Maßnahmen zur Verbesserung<br />

der Wettbewerbssituation zwischen <strong>Taxi</strong>s und<br />

taxiähnlichen Mietwagen könnte Ihr Verband im Zuge der<br />

anstehenden Evaluierung zur PBefG-Novelle noch drängen?<br />

Die Evaluierung wird zeigen, dass die bestehenden rechtlichen<br />

Möglichkeiten von den Städten nicht ansatzweise ausgeschöpft<br />

werden. In vielen Städten regieren Zögern und Zaudern statt Zupacken.<br />

Teilweise liegt es aber auch nicht an den Städten, sondern an<br />

einem handwerklich schlecht gemachten PBefG. Da muss nachgebessert<br />

werden. Konkret sind drei Punkte zu benennen:<br />

1. Räumliche und zeitliche Beschränkungen zulassen: Ist im<br />

Gesetz schon vorgesehen, aber nicht anwendbar. Der Bundesverband<br />

hat einen konkreten Formulierungsvorschlag<br />

vorgelegt, wie das zu reparieren ist.<br />

<strong>2.</strong> Mindestpreise mit Sanktionen belegen: Mindestpreise können<br />

auch aktuell schon sanktioniert werden, aber Verstöße<br />

gegen Mindestpreise sind nicht explizit in § 61 PBefG als<br />

Ordnungswidrigkeit aufgelistet. Das sollte klargestellt werden.<br />

3. Zugriff auf Vermittler ermöglichen: Damit deutsche Behörden<br />

in der Praxis gut auf die Vermittler zugreifen können,<br />

sollen diese einen Betriebssitz in Deutschland nachweisen<br />

müssen. So werden aus Verpflichtungen laut Gesetz auch<br />

Verpflichtungen in der Praxis.<br />

Think Tank ist ein guter Begriff. Am 1<strong>2.</strong> und 13. Juli laden wir als<br />

TMV genau zu einem solchen ein, um untern anderem auch diese<br />

zentrale Frage mit Fachleuten und den Unternehmern zu diskutieren.<br />

Grundsätzlich sehen wir ja bei der kleinen Fachkunde, wie<br />

dilettantisch und verantwortungslos Regierung und Verwaltung<br />

vorgehen. Wir wollen als TMV ohnehin, dass jetzt nicht ein ellenlanger<br />

Evaluierungsprozess stattfindet – sondern kurz, knackig<br />

und zusammen mit den Verbänden, um dann zügig die gewünschten<br />

Veränderungen in einem neuen Gesetzgebungsverfahren zu<br />

verankern.<br />

Wäre eine Mindestbestellfrist für Mietwagen in Städten mit<br />

mehr als 100.000 Einwohnern doch wieder eine sinnvolle<br />

politische Forderung?<br />

Ja. Eine Vorbestellfrist für appvermittelte Mietwagen ist eine Form,<br />

Mietwagenverkehr „zeitlich oder räumlich [zu] beschränken“, wie<br />

es nach §§ 49 Abs. 4 in Verbindung mit 50 Abs. 2 PBefG bereits<br />

im Gesetz angelegt ist. Der Bundesverband hat hierzu einen ausformulierten<br />

Gesetzestext vorgelegt und vertritt das bereits aktiv<br />

gegenüber der Politik. Die Forderung nach Nachbesserungen am<br />

PBefG ist die erste von fünf Forderungen unter der Überschrift<br />

„Eilsache <strong>Taxi</strong>“. Der Bundesverband will räumliche und zeitliche<br />

Beschränkungen (in Großstädten) ermöglichen.<br />

Die Frage nach der Mindestbestellfrist stellt sich in einem ganz<br />

anderen Zusammenhang. Es könnte als ein willkürliches Wettbewerbshindernis<br />

gesehen werden, das nach § 1 UWG zum Konflikt<br />

führen würde, und wäre dann daher in dieser Form nicht darstellbar<br />

und umsetzbar. Hier braucht es eine eindeutige rechtliche<br />

Sicherheit, bevor eine politische Diskussion stattfindet.<br />

Ist eine Zusammenführung der beiden Verkehrsarten <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen nach dem Beispiel Österreich auch für<br />

Deutschland erstrebenswert?<br />

Die Frage stellt sich momentan (noch) nicht. Der Gesetzgeber<br />

hat bei der PBefG-Novelle 2021 die Abgrenzung zwischen <strong>Taxi</strong><br />

und Mietwagen bekräftigt. Wenn das auch in der Praxis<br />

ankommt, braucht es kein Einheitsgewerbe. Wie es in der<br />

Praxis ankommen kann, steht im Positionspapier „Eilsache<br />

<strong>Taxi</strong>“. Wenn es in der Praxis aber scheitern sollte, dann<br />

läge das Einheitsgewerbe als Option für die Zukunft natürlich<br />

auch wieder auf dem Tisch.<br />

Das österreichische Modell hat viel Charme. Es ist dann ein<br />

erstrebenswertes Ziel, wenn man ein echtes Level Playing<br />

Field herstellen will. Allerdings sind die Voraussetzungen in<br />

Deutschland andere als in Österreich, und dadurch müsste der<br />

Weg hierfür zuerst geebnet werden: Die Einführung eines Einheitsgewerbes<br />

würde das Ende der regulierten Genehmigungen<br />

bedeuten, d. h., Verkehrsgenehmigungen werden ausschließlich<br />

von der Behörde erteilt und auch dorthin zurückgegeben. Eine<br />

Veräußerung oder Übertragung ist dann nicht mehr möglich. Ebenfalls<br />

müssten die Zugangshürden sowohl für Fahrpersonal als<br />

auch für Unternehmer deutlich angehoben werden. Auch hier gilt:<br />

Kommen Sie am 1<strong>2.</strong> und 13. Juli zur TMV-Denkfabrik.<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

14 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

TAXI MUSS INS<br />

WAHLPROGRAMM<br />

FÜR 2025<br />

Im Jahr 2025 wird eine (neue?) Bundesregierung gewählt. Schon jetzt beginnen<br />

die Parteien mit Ihren Wahlprogrammen. Wenn das <strong>Taxi</strong> hier auftauchen will, muss<br />

es einheitliche Forderungen geben. Fragen an die Verbände zu einem möglichen<br />

Zusammenschluss.<br />

Das <strong>Taxi</strong>gewerbe wird derzeit von zwei Verbänden vertreten.<br />

Sollte man gegenüber der Politik nicht besser einheitlich auftreten?<br />

Ja.<br />

Unbestritten ist, dass in wichtigen, zentralen<br />

Frage das gesamte Gewerbe am selben Strang<br />

ziehen muss. Wenn eine politische Forderung<br />

gleichlautend von zwei Bundesverbänden<br />

ausgesprochen wird, kann dies<br />

nur die Intensität untermauern und der<br />

Sache dienlich sein. Widersprechen<br />

sich die großen Verbände jedoch, ist<br />

keinem geholfen. Umso wichtiger ist<br />

es jetzt im direkten Kontakt zu den<br />

verantwortlichen Verkehrspolitikern<br />

unsere Positionen einfließen zu lassen.<br />

Nur ist es mindestens genauso<br />

wichtig, mit anderen Mittelstandsverbänden<br />

engstens und vertrauensvoll<br />

zusammenzuarbeiten, um schon<br />

hier weit im Vorfeld auch die Forderungen<br />

unseres Gewerbes einfließen zu lassen.<br />

Deswegen war es uns z.B. auch<br />

wichtig, zur Abschlusskundgebung der Bauernproteste<br />

am Brandenburger Tor vor Ort zu<br />

sein und als Verband Flagge zu zeigen. Warum<br />

sollten sich andere Wirtschafts- und Mittelstandsverbände<br />

für die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenbranche<br />

einsetzen, wenn sie nicht spüren, dass<br />

dies auf gegenseitiger Unterstützung beruht?<br />

Wenn zwei Verbände einheitlich auftreten<br />

wollen, dann müssen sie eigentlich auch<br />

wieder verschmelzen. Könnern Sie sich<br />

eine solche Verschmelzung vorstellen<br />

und wenn ja, in welcher Form?<br />

BILD: freepik / Raufeld<br />

16 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


ZUKUNFT DES TAXIGEWERBES<br />

Der Bundesverband strebt eine einheitliche Gewerbevertretung<br />

an und ist auch weiterhin offen, Mitglieder (wieder) aufzunehmen.<br />

Alle weiteren Fragen sind im Dialog miteinander zu klären. Der<br />

Bundesverband ist jederzeit gesprächsbereit und am Ende entscheiden<br />

die Mitglieder.<br />

Unter welchen Voraussetzungen könnten Sie sich eine Verbandsverschmelzung<br />

vorstellen?<br />

Das Ergebnis eines solchen Prozesses muss gewinnbringend für<br />

die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmen in Deutschland sein. Wir<br />

halten es aber nicht für klug, Verhandlungen über die Presse zu<br />

führen. Zielführend wären vielmehr vertrauensvolle Gespräche<br />

unter Mitwirkung der Mitglieder – unsere<br />

Bereitschaft hierzu haben wir wiederholt<br />

betont.<br />

Welche Satzungsstrukturen müsste ein<br />

verschmolzener Verband haben in Bezug<br />

auf Stimmrechte, Vorstandsposten und<br />

Mitgliedschaften?<br />

Grundsätzlich muss eine Satzung eine<br />

demokratische Willensbildung und Entscheidungsfindungen<br />

ermöglichen und die<br />

Handlungsfähigkeit des Verbands sicherstellen.<br />

Das spiegelt sich in unserer aktuellen<br />

Satzung, was Änderungen in Zukunft selbstverständlich nicht ausschließt.<br />

Auch hier gilt: Der Bundesverband ist jederzeit gesprächsbereit<br />

und am Ende entscheiden die Mitglieder.<br />

Hinweis der Redaktion: Der TMV hat auf die drei zuletzt<br />

gestellten Fragen zusammenfassend nachfolgend geantwortet.<br />

Diesen Zusammenhang kann man sehen, muss man aber nicht.<br />

Fakt ist: Seit der Gründung des TMV hat sich die politische Arbeit<br />

der beiden Verbände ergänzt, in der Wirkung verstärkt und ist in<br />

der Kernaussage nur selten voneinander abgewichen. Manch ein<br />

erfahrener Beobachter formuliert es sogar so, dass die Trägheit<br />

und Behäbigkeit eines Verbandes durch den Wettbewerb zweier<br />

Bundesverbände überwunden werden konnte.<br />

Bei einer Verschmelzung sind hohe Temperaturen im Spiel, wo<br />

so manches verglüht und das Ergebnis nicht vorhersehbar ist, vor<br />

»Viele Hürden,<br />

die zur Trennung<br />

geführt haben,<br />

bestehen nach<br />

wie vor.«<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband<br />

(TMV)<br />

allem würden Altlasten beiderseits alte Problemstellungen wieder<br />

aufleben lassen.<br />

Auch im TMV sehen viele Mitglieder und auch Funktionäre<br />

einen gemeinsamen Verband als das erstrebenswerte Ideal. Dieser<br />

Weg ist durchaus vorstellbar, doch es bedarf einer soliden Vorgehensweise.<br />

Die ERFA-Gruppen zeigen ja, wie auf unkomplizierte<br />

Art zusammengearbeitet werden kann.<br />

Stand heute ist es wohl aus Sicht beider Verbände nicht vorstellbar,<br />

dass sich einer der Verbände auflöst und vollumfänglich<br />

dem anderen Verband beitritt. Viele Hürden, die zur Trennung<br />

geführt haben, bestehen nach wie vor.<br />

Der Weg kann in den Augen des TMV nur so aussehen, dass<br />

man auf Augenhöhe gemeinsam einen neuen Verband aus der<br />

Taufe hebt, auf demokratischer Basis und<br />

neuem Rechtsrahmen, moderne organisatorische<br />

Strukturen, kurzen Wegen zwischen Führung<br />

und Basis.<br />

Insbesondere der neuen Welt im PBfeG mit<br />

neuen Verkehrsformen muss Rechnung getragen<br />

werden. War früher der Mietwagen der<br />

kleine Bruder des <strong>Taxi</strong>s und wurde in den<br />

meisten Fällen vom selben Unternehmer<br />

betrieben, so ist diese Situation heute völlig<br />

neu: Es braucht frische, organisatorische<br />

Ideen, wie die Auffächerung in Fachsparten,<br />

die auch von Vertretern des jeweiligen Gewerbes<br />

geführt werden. Und gerade wir als ein<br />

Verband der Verbände legen einen großen Wert darauf, dass es<br />

kein Ungleichgewicht zwischen Landesverbänden und Zentralen<br />

geben darf.<br />

Es ist im Moment viel zu früh, um über Satzungsstrukturen,<br />

Stimmrechte, Vorstandsposten und Mitgliedschaften eine etwaige<br />

Aussage zu treffen. Seit Sommer 2023 gibt es erste Gespräche,<br />

wie sich die beiden Bundesverbände in wichtigen politischen Fragen<br />

positionieren und verständigen, diese werden fortgesetzt.<br />

Denn das ist unsere Verantwortung gegenüber allen <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmen unabhängig davon, wo sie organisiert<br />

sind. Außerdem sitzen viele Akteure aus beiden Verbänden auch<br />

in übergreifenden Gremien zusammen am Tisch und sprechen<br />

miteinander. Schon jetzt! Und das ist der richtige Weg!<br />

Wir danken beiden Verbänden für ihre umfassenden und aufschlussreichen<br />

Statements. <br />

jh<br />

WEG MIT DER<br />

ALTEN KAROSSE<br />

Wir kaufen Ihr gebrauchtes <strong>Taxi</strong>.<br />

Und Sie machen Kurzurlaub.<br />

Die letzten W 213 T-Modell<br />

Neufahrzeuge finden Sie hier...<br />

www.taxifahrzeuge.de


KRANKENFAHRTEN<br />

ABHÄNGIG UND<br />

ERPRESSBAR<br />

Mancherorts zwingen Krankenkassen die <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenbetriebe, Rollstuhlfahrten zu Tarifen zu fahren,<br />

die noch unter denen für normale Krankenfahrten liegen.<br />

Das motiviert niemanden, sich Inklusionstaxis anzuschaffen.<br />

EINE KOLUMNE VON GISELA SPITZLEI<br />

Das Thema Daseinsvorsorge und in diesem Zusammenhang<br />

auch der Bedarf an Beförderung von Personen mit Inklusionsbedarf<br />

ist in aller Munde. Das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe<br />

hat bereits über Jahrzehnte die Notwendigkeit einer<br />

solchen Dienstleistung erkannt.<br />

Wurden in den 1960er-, -70er- und -80er-Jahren Menschen mit<br />

Handicap eher im häuslichen Umfeld „versteckt“, so veränderte<br />

auch hier im Lauf der immer offener werdenden Zeit die Einstellung<br />

zum Bedarf und zu den Wünschen, auch mit<br />

Handicap am „öffentlichen“ Leben teilzunehmen.<br />

Es war da nicht mehr nur die Möglichkeit, zum<br />

Arzt zu kommen, statt Hausbesuche zu erhalten,<br />

sondern auch der Wunsch, private Termine<br />

wahrzunehmen, wuchs immer mehr.<br />

Hierfür mussten die benötigten Fahrten<br />

teilweise Wochen vorher bei Hilfsorganisationen,<br />

die hierfür Fahrzeuge aus<br />

Spenden erhalten hatten, bestellt werden.<br />

Gerade im ländlichen Bereich, wo<br />

teilweise nur wenige Fahrzeuge im<br />

gesamten Kreisgebiet zur Verfügung standen,<br />

konnte der wachsende Bedarf bald<br />

nicht mehr befriedigt werden. Hier waren es<br />

dann die <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer, die<br />

die Zeichen der Zeit erkannten, die ersten Fahrzeuge<br />

entsprechend umrüsteten und Fahrten für im<br />

Rollstuhl sitzende Menschen anboten.<br />

So gab es nun immer mehr Möglichkeiten, auch spontan Termine<br />

wahrzunehmen, Freunde zu treffen oder einfach mal rauszukommen.<br />

Familienfeste konnten gefeiert werden – ohne Sorge,<br />

wie die „berühmte Oma“ aus dem Altenheim dazu- und danach<br />

auch wieder wohlbehalten zurückkommt.<br />

Fahrten mit höherem Dienstleistungsaufwand<br />

werden von<br />

Deutschlands Krankenkassen<br />

oft schlechter vergütet.<br />

DER BEDARF STEIGT STETIG AN<br />

Mit der immer besser werdenden Gesundheitsfürsorge wuchs und<br />

wächst immer noch auch hier ein stetig höher werdender Bedarf<br />

an medizinisch notwendigen Fahrten von im Rollstuhl sitzenden<br />

Menschen. Das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe ist auch grundsätzlich<br />

sicher bereit, hier im Rahmen der Daseinsvorsorge seinen<br />

Teil dazu beizutragen. Hierzu ist aber nicht nur der Wille nötig,<br />

sondern es müssen auch die – vor allem die finanziellen –<br />

Vo raussetzungen stimmen.<br />

Schon die Kosten der Zusatzeinrichtung für einen sachgerechten<br />

und sicheren Transport schlagen mit 10.000 bis 15.000 Euro<br />

Mehrkosten beim Fahrzeug zu Buche, die ja bis auf wenige Ausnahmen<br />

durch Umsatz erwirtschaftet<br />

werden müssen. Auch an<br />

das Fahrpersonal werden dabei<br />

höhere Anforderungen gestellt. Für<br />

die physisch und auch psychisch belastende<br />

Tätigkeit noch ausreichend Mitarbeiter<br />

zu finden, ist auch eine Frage der<br />

leistungsgerechten Entlohnung.<br />

Spätestens hier erlebt dann der Unternehmer gerade bei medizinisch<br />

notwendigen Fahrten, deren Bedarf noch schneller gewachsen<br />

ist als der für private Fahrten, eine eiskalte Dusche. Werden<br />

schon bei den „normalen“ Krankenfahrten von den gesetzlichen<br />

Krankenkassen viel zu hohe Preisnachlässe zum <strong>Taxi</strong>tarif gefordert,<br />

so erlebt der Unternehmer hier, dass viele Krankenkassen<br />

nochmals die Vergütung für die Kilometervergütung kürzen – bis<br />

zu 0,75 Euro je Kilometer weniger als der „normale“ Krankenfahrtentarif,<br />

und damit sogar mehr als 1,00 Euro je Kilometer unter<br />

dem <strong>Taxi</strong>tarif. Hinzu kommt, dass dem Unternehmer erst dann<br />

ein Preisangebot vorgelegt wird, wenn er nachweist, dass er bereits<br />

über ein entsprechend ausgerüstetes Fahrzeug verfügt.<br />

Da die Investition in die Ausrüstung in den meisten Fällen finanziert<br />

ist, ist der Unternehmer erpressbar. Es ist in der Mehrzahl der<br />

Fälle leider üblich, dass mit den Krankenkassen hierfür Einzelverträge<br />

abgeschlossen werden müssen und daher eine „echte“ Verhandlung<br />

auf einer Kostenkalkulation nicht stattfindet, sondern hier<br />

folgt das Angebot dem Geschäftsmodell „Friss oder stirb“ – das sich<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>, Axel Rühle<br />

18 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


KRANKENFAHRTEN<br />

dann allzu oft als „Friss und stirb“<br />

entpuppt. Das führt dazu, dass Unternehmer<br />

immer weniger bereit sind, in<br />

Inklusionsfahrzeuge zu investieren.<br />

Der Kampf um leistungs- und kostengerechte<br />

Vergütungen zu der überbordenden<br />

Bürokratie der Abrechnung von Krankenfahrten<br />

wird daher ein Grund sein, warum im Besonderen auch<br />

in Großstädten die Bereitschaft, ein solches Fahrzeug vorzuhalten,<br />

sinkt bzw. nicht mehr geplant wird.<br />

Leider ist in diesem Zusammenhang immer wieder davon die<br />

Rede, dass ja Menschen mit Handicap nicht mit höheren Preisen<br />

bestraft werden dürfen. Hier geht es nicht um Bestrafung.<br />

MEHR ALS NUR DIE FAHRT VON A NACH B<br />

Die sachgerechte und sichere Beförderung kranker, gebrechlicher<br />

und körperbehinderter Menschen besteht nicht nur aus einer reinen<br />

Fahrstreckenvergütung, sondern ist meist auch mit einem<br />

wesentlich höheren Dienstleistungsanteil verbunden. Viele der<br />

auf diese Beförderung angewiesenen Menschen müssen vor der<br />

Fahrt in der Wohnung oder Praxis oder im Krankenhaus abgeholt<br />

bzw. im Anschluss an die Fahrt dorthin begleitet werden. Auch<br />

wenn diese Wege barrierefrei sein sollten, muss hierfür das Fahrpersonal<br />

entsprechend qualifiziert sein.<br />

Bei der Beförderung von im Rollstuhl sitzenden Menschen ist auch<br />

die sachgerechte und sichere Ausrüstung des Fahrzeugs mit erheblichen<br />

Kosten verbunden. Ein Unternehmer muss mit Umsatz erwirtschaften,<br />

was an Kosten anfällt. Auch wenn es inzwischen einige<br />

Angebote in Großstädten gibt, bei welchen diese Ausrüstung aus<br />

Sonderfonds bezahlt wird, ist dies nicht die Regel. Hinzu kommt aber,<br />

wie bereits geschildert, dass bei Krankenfahrten ja auch noch billigere<br />

Vergütungen gefordert werden als im üblichen Krankenkassen tarif.<br />

Dabei würde die Beförderung von im Rollstuhl sitzenden<br />

Menschen durch Taxen und Mietwagen eine erhebliche Entlastung<br />

auch für die KTW-/RTW-<br />

Leitstellen bedeuten. Da es aus<br />

den genannten Gründen aber an<br />

Fahrzeugen fehlt, die für die Rollstuhlbeförderung<br />

geeignet sind, werden<br />

hier leider sehr oft die für Notfälle<br />

wichtigen Rettungsmittel – KTW oder RTW –<br />

blockiert, die dann auch noch wesentlich höhere<br />

Kosten verursachen als ein <strong>Taxi</strong> oder Mietwagen mit Rollstuhlausrüstung.<br />

Kurzfristig wäre eine leistungs- und kostengerechte Bezahlung<br />

ein erster Schritt, die Beförderung von Menschen mit Handicap<br />

weiterhin zu gewährleisten.<br />

Langfristig müssen dringend Veränderungen stattfinden. Dass<br />

es solche Möglichkeiten gibt, zeigt das Beispiel Österreich bereits in<br />

der Praxis, wo jede vom Arzt verordnete Krankenfahrt bezahlt wird,<br />

ohne dass ein Bürokratie-Berg bestiegen werden muss. Das Modell<br />

wurde auch den deutschen Krankenkassen bereits vorgestellt. Um es<br />

umzusetzen, bedarf es der Zusammenarbeit aller Beteiligten sowie<br />

der Abschaffung von bürokratischen Hürden. <br />

gs<br />

GISELA SPITZLEI<br />

Gisela Spitzlei war von 1974 bis<br />

2005 <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />

steht seit 1980 dem Abrechnungszentrum<br />

Spitzlei vor. Gewerbepolitisch<br />

engagiert sie sich seit 1974<br />

und ist seit den 1990er-Jahren im<br />

Fachausschuss Krankenfahrten<br />

des Bundesverbands BVTM, seit<br />

1999 als dessen Vorsitzende.<br />

Der Touran als <strong>Taxi</strong><br />

Außen kompakt. Innen geräumig.<br />

Touran Trendline <strong>2.</strong>0 TDI SCR 110 kW (150 PS) 7-Gang-DSG<br />

Kraftstoffverbrauch kombiniert in l/100 km: 5,4; CO₂-Emissionen<br />

kombiniert in g/km: 14<strong>2.</strong> Für das Fahrzeug liegen<br />

nur noch Verbrauchs- und Emissionswerte nach WLTP und<br />

nicht mehr nach NEFZ vor.1<br />

ab 29.900,00 € zzgl. MwSt.<br />

Seit Oktober 2023<br />

im Stockflethweg 30<br />

Fahrzeugabbildung zeigt Sonderausstattungen. Bildliche Darstellungen können<br />

vom Auslieferungsstand abweichen. Gültig bis zum 30.06.<strong>2024</strong>. Stand 03/<strong>2024</strong>.<br />

Änderungen und Irrtümer vorbehalten. Verkauf nur an gewerbliche <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

mit gültiger Genehmigungs urkunde. Andere Motorisierungen, Aus stattungen und<br />

Lackierungen möglich, <strong>Taxi</strong>finanzierung bis 60 Monate und 3,99 % p. a. in Zusammenarbeit<br />

mit der Volkswagen Bank. 1 Angaben zu Verbrauch und<br />

CO₂-Emis sionen bei Spannbreiten in Abhängigkeit von den<br />

gewählten Ausstattungen des Fahrzeugs.<br />

Ihr Volkswagen Partner<br />

Volkswagen Automobile Hamburg GmbH, Fruchtallee 53, 20259 Hamburg<br />

Büroanschrift: Volkswagen Automobile Hamburg VGRHH GmbH, Stockflethweg 30, 22417 Hamburg<br />

Tel. 040 527227 145, 040 527227 146, 040 527227 147, volkswagen-automobile-hamburg.de


OFFENER BRIEF<br />

GESELLSCHAFTSPOLITISCHE<br />

VERANTWORTUNG<br />

Mit einem offenen Brief und breiter Unterstützung aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe hat<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> an 16 Flughäfen appelliert, keine Verträge mit Uber, Bolt und Free<br />

Now abzuschließen.<br />

»Wir beobachten mit großer Sorge<br />

die bundesweite Tendenz einer<br />

Zusammenarbeit von Flughafengesellschaften<br />

mit Plattform-Fahrdiensten,<br />

die sich ein zeitgemäßes Image geben,<br />

jedoch Geschäftsmodelle verfolgen, die mit<br />

dem Rechtsstaat kollidieren, für prekäre<br />

Arbeitsverhältnisse und Sozialbetrug stehen<br />

und den Rechtsstaat geradezu verhöhnen.“<br />

Mit diesem Satz beginnt ein offener<br />

Brief, den <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> an insgesamt 16 Flughafenbetreiber<br />

in Deutschland geschickt<br />

hat. Auf insgesamt vier Seiten wird darin<br />

das Geschäftsmodell erläutert, mit dem<br />

Uber & Co. taxiähnliche Dienste anbieten<br />

und dabei mit Mietwagenbetrieben zusammenarbeiten,<br />

die täglich gegen geltendes<br />

Recht verstoßen. Da sich einige von ihnen<br />

sogar mit gefälschten Genehmigungen bei<br />

den appbasierten Fahrtenvermittlern eingeschlichen<br />

haben, fahren mittlerweile<br />

sogar illegale Mietwagen, deren Fahrgäste<br />

dann sogar im Falle eines Unfalls nicht<br />

einmal versichert wären.<br />

APPELL AN DAS MANAGEMENT<br />

Diesen Tatsachen darf sich ein nach rechtsstaatlichen<br />

Prinzipien handelndes Unternehmen<br />

nicht entziehen, weshalb es dem<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlag wichtig war, an die verantwortlichen<br />

Manager der Flughafengesellschaften<br />

einen eindeutigen Appell zu<br />

richten: „Was Uber und Bolt tun, ist nicht<br />

kostengünstige Personenbeförderung, sondern<br />

illegaler taxiähnlicher Verkehr […]<br />

Gerade als – in der Regel – öffentlich finanzierte<br />

Gesellschaft darf der Bürger eines<br />

Rechtsstaats von Ihnen erwarten, dass Sie<br />

keine illegalen Geschäftspraktiken unterstützen,<br />

sondern vielmehr dazu beitragen,<br />

jegliche Rechtsverstöße zu unterbinden.“<br />

Der Forderung haben sich rund 5.000<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer, Fahrer und Freunde<br />

des <strong>Taxi</strong>gewerbes aus ganz Deutschland<br />

angeschlossen. Deren Unterschriften<br />

waren den Briefen jeweils beigelegt.<br />

Anlass dieser Kampagne war eine<br />

vertragliche Vereinbarung des Düsseldorfer<br />

Flughafens mit dem Unternehmen<br />

Uber, dem man seit März<br />

»Jeder Flughafen<br />

ist bestrebt, allen<br />

Reisenden ein […]<br />

ordnungsgemäßes<br />

Mobilitätsangebot<br />

zu ermöglichen. Die<br />

Entscheidung über<br />

die An- und Abreise<br />

zum Flughafen trifft<br />

der Passagier«<br />

Pauschal-Antwort aller Flughäfen<br />

Abholflächen direkt am Flughafengelände<br />

bereitstellt. Innerhalb des Flughafens weisen<br />

zudem zahlreiche Schilder auf diese<br />

Pick-up-Flächen hin.<br />

Wusste das Management des Düsseldorfer<br />

Airports über die Hintergründe zu<br />

Uber & Co. nicht Bescheid oder hat man<br />

das einfach ignoriert? Die Antwort von der<br />

Pressestelle des Düsseldorfer Flughafens<br />

lässt eher auf Letzteres schließen: „Im Rahmen<br />

unseres Vertragsverhältnisses sehen<br />

wir das Unternehmen Uber in der Verantwortung,<br />

für einen rechtskonformen<br />

Betrieb seiner angemieteten Flächen zu<br />

sorgen.“<br />

Auch die anderen Flughäfen lassen in<br />

ihren Statements eine inhaltliche Auseinandersetzung<br />

mit dem dreiseitigen Brief<br />

vermissen. „Jeder Flughafen ist bestrebt,<br />

allen Reisenden ein qualitativ hochwertiges,<br />

breites und ordnungsgemäßes<br />

Mobilitätsangebot zu ermöglichen. Die Entscheidung<br />

über die An- und Abreise zum<br />

Flughafen trifft der Passagier“, lautete die<br />

vom Flughafen-Dachverband ADV verfasste<br />

Universalantwort, der sich nahezu alle<br />

Flughafengesellschaften anschlossen.<br />

Immerhin fügten nahezu alle Airports<br />

(mit Ausnahme von Hannover) dann auch<br />

noch hinzu: „Sollte es bei der Ausübung der<br />

Geschäftstätigkeit von Mobilitätsanbietern<br />

zu Rechtsverstößen kommen, so verurteilen<br />

wir dies.“<br />

Da genau diese Rechtsverstöße nachweislich<br />

existieren, sollte man nun davon<br />

ausgehen, dass kein weiterer Flughafen in<br />

Deutschland vertragliche Vereinbarungen<br />

mit Plattformen wie Uber, Bolt und ähnlich<br />

agierenden Vermittlern eingehen wird. jh<br />

16 deutsche<br />

Flughäfen haben<br />

von <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-<br />

Herausgeber Jürgen<br />

Hartmann Post<br />

bekommen.<br />

Der offene Brief<br />

im Wortlaut<br />

Illegal und unwirtschaftlich:<br />

Warum<br />

sich Free Now<br />

aus der Mietwagenvermittlung<br />

zurückzieht<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

20<br />

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


VERLAGSSONDERVERÖFFENTLICHUNG <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

www.taxi-times.com<br />

VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

NIEDERSACHSEN<br />

B<br />

BERLIN<br />

D<br />

WESTFALEN<br />

DORTMUND<br />

THÜRINGEN<br />

RHEINLAND-PFALZ<br />

N<br />

NEU ISENBURG<br />

BAYERN<br />

M<br />

MÜNCHEN<br />

BUNDESVERBAND TAXI UND MIETWAGEN<br />

HELDEN IM TAXI<br />

VDV Rheinland<br />

TAXI BEIM ÖPNV<br />

IM FOKUS<br />

<strong>Taxi</strong> Berlin<br />

KUNDENKARTEN<br />

MIT QR-CODE<br />

IsarFunk München<br />

MARKETING FÜR DIE<br />

FESTPREISE


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

LANDESVERBAND BAYERISCHER TAXI<br />

UND MIETWAGEN UNTERNEHMEN e.V.<br />

LANDESVERBAND BAYERN: INFORMATIV UND VOR ORT<br />

Seit der Installation unseres hauptamtlichen Landesgeschäftsführers<br />

Christian Linz zu Jahresbeginn <strong>2024</strong> konnten bereits in den<br />

ersten Monaten die Aktivitäten des Verbandes deutlich erweitert<br />

werden.<br />

In der Mitgliederkommunikation erscheinen die umfang reichen<br />

Rundschreiben nun monatlich mit sehr viel Inhalt. Ebenfalls fanden<br />

erste örtlichen Besprechungen und Info-Veranstaltungen mit<br />

dem <strong>Taxi</strong>- und Mietwagen-Gewerbe statt, insbesondere mit den<br />

Themen Tariferhöhung und TSE.<br />

In Sachen Corona-Hilfen-Rückzahlung unterstützen<br />

wir aktuell eine Musterklage eines Nürnberger Unternehmens,<br />

welche ggf. zu einem richtungsweisenden<br />

Urteil führen kann.<br />

Am 14. Mai <strong>2024</strong> fand die jährliche Mitglieder-Versammlung<br />

unseres Landesverbandes statt, dieses Jahr<br />

im Bezirk Nieder bayern in der Stadt Straubing.<br />

Christian Linz, hier als Moderator einer<br />

ADAC-E-<strong>Taxi</strong>-Veranstaltung in München<br />

KEINE DISPO, ABER 24-STUNDEN ERREICHBAR<br />

Unsere <strong>Taxi</strong>zentrale <strong>Taxi</strong> 6666 ist in Neu-Isenburg<br />

– einer Stadt mit knapp 40.000 Einwohnern – mit 14 Fahrzeugen<br />

aktiv. Wir haben den Anspruch, für unsere Kunden an 7 Tagen in<br />

der Woche 24 Stunden lang erreichbar zu sein. Da dies mit eigenem<br />

Personal sehr kostenintensiv ist, haben wir diesen Bereich<br />

ausgelagert und nutzen die Fremdvermittlung<br />

von best.ways. Dabei kommt die Vermittlungssoftware<br />

von MPC zum Einsatz. Fahrzeugseitig<br />

müssen wir unsere Wagen dafür mit einem<br />

Android-Telefon ausstatten. Das ist mit deutlich<br />

geringeren laufenden Kosten verbunden,<br />

als eine Vermittlung mit Personal zu besetzen<br />

oder selbst bis zur Erschöpfung zu arbeiten.<br />

„Früher war ich 16 Stunden am Telefon und nachts lag die Leitung<br />

bei einem Nachtfahrer, was oft zu Diskussionen zwischen den<br />

Nachtfahrern geführt hat. Demjenigen, bei dem Anrufe eingingen,<br />

wurde von den anderen Kollegen unterstellt, er würde sich die<br />

besten Fahrten selbst nehmen und die unattraktiven Touren weitergeben.<br />

Jetzt habe ich Ruhe und die Bestellungen<br />

werden fair über die automatisierte Vermittlungssoftware<br />

verteilt. Außerdem habe ich<br />

jetzt Zeit, mich intensiver um meinen Betrieb<br />

zu kümmern.“ Hasan Sheikh-Hasan,<br />

Geschäftsführer und Inhaber von <strong>Taxi</strong> 6666<br />

Neu-Isenburg.<br />

BESONDERER FOKUS AUF DAS TAXI-<br />

UND MIETWAGENGEWERBE<br />

Vom 16. bis 18. April <strong>2024</strong> fand in der Rhein-Mosel-Halle in Koblenz<br />

einer der bedeutendsten Branchenkongresse Deutschlands<br />

statt, der 15. Deutsche Nahverkehrstag. Die Verbände des Verkehrsgewerbes<br />

Rheinland e. V. (VDV Rheinland) und Rheinhessen-<br />

Pfalz e. V. (VVRP) trafen sich hier zu einem wichtigen<br />

Branchentreffen, das in diesem Jahr u.a. einen besonderen Fokus<br />

auf das <strong>Taxi</strong>- und Mietwagengewerbe legte. Rund 900 Fachleute<br />

aus dem In- und Ausland nahmen an diesem Kongress teil, der<br />

eine Plattform für nationale und internationale Experten und Entscheider<br />

der ÖPNV-Branche bot.<br />

Die Vertreter des VDV Rheinland und VVRP besetzten die für<br />

den privaten Mittelstand relevanten Themenfelder und setzten<br />

Guido Borning,<br />

Geschäftsführer<br />

des VDV<br />

konkrete Impulse für Diskussionen. Besonders der Bereich des<br />

On-Demand Verkehrs, der seit der letzten Veranstaltung an Bedeutung<br />

gewinnt, stand im Mittelpunkt.<br />

Zu den vielen namhaften Referenten des Nahverkehrstags<br />

zählten auch Michael Oppermann und Herwig Kollar, Geschäftsführer<br />

bzw. Präsident des Bundesverbands <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

e.V. (BVTM). Michael Oppermann nutzte die Gelegenheit, aufzuzeigen,<br />

welche wichtige Rolle der <strong>Taxi</strong>verkehr bereits heute<br />

bei der Mobilität einnimmt und dass eine Integration von<br />

50.000 <strong>Taxi</strong>s in den ÖPNV prinzipiell möglich ist, wenn der<br />

politische Wille vorhanden ist. Er betonte dabei den gesetzlichen<br />

Auftrag des <strong>Taxi</strong>s, den Linienverkehr zu ergänzen und zu<br />

verdichten.<br />

Herwig Kollar machte deutlich, dass die wachsende Präsenz<br />

von teilweise illegal agierenden Fahrdiensten wie Uber und Co.<br />

mittelfristig auch den Nahverkehr mit Bussen und Bahnen beeinflussen<br />

könnte. Diese Dienste stellen bereits heute die Zukunft<br />

des öffentlichen Verkehrs in Städten in Frage und gefährden die<br />

Daseinsvorsorge für Kunden.<br />

Dr. Hubertus Baumeister von der Kanzlei BBG aus Bremen<br />

stellte das Modell des ÖPNV-<strong>Taxi</strong>s vor, das die sinnvolle Verknüpfung<br />

von Taxen mit dem Linienverkehr im ländlichen Raum vorsieht.<br />

Dieses Modell könnte die Attraktivität des ÖPNV im<br />

ländlichen Raum entscheidend erhöhen und zugleich die wirtschaftliche<br />

Stärkung der <strong>Taxi</strong>unternehmen fördern.<br />

FOTO: MOLO, <strong>Taxi</strong> Neu-Isenburg, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

22 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

QR-CODE AUF UNSEREN EINMALZAHLKARTEN<br />

Viele unserer Stammkunden nutzen<br />

die <strong>Taxi</strong> Berlin Cards. Das sind Einmalkarten, mit denen jeweils<br />

eine einzelne <strong>Taxi</strong>fahrt ausgeführt werden kann. Die Karten werden<br />

unseren Fahrerinnen und Fahrern am Ende der Fahrt ausgehändigt.<br />

Diese tragen darauf dann den Preis und die<br />

Angaben zur Fahrt ein und reichen Sie anschließend<br />

bei unserer Zentrale ein.<br />

Diese Abrechnungsprozedur haben wir nun deutlich<br />

vereinfacht, indem wir auf den <strong>Taxi</strong> Berlin Cards<br />

einen QR-Code aufgedruckt haben. Er wird am Ende<br />

der Fahrt über die Fahrer-App in das Zahlungsmenü<br />

unseres FMS Systems eingescannt. Die im QR-Code<br />

hinterlegten Daten werden dann in unser System<br />

übertragen. Besonders praktisch ist dies, wenn zu<br />

der Fahrt eine Bestellung vorliegt. Bei richtigem<br />

Gebrauch erfolgt die Abrechnung dann automatisch.<br />

Zahlungsabläufe lassen sich somit erheblich<br />

beschleunigen.<br />

Damit der Effekt dieser neuen Zahlungsmöglichkeit<br />

greift, haben wir<br />

unsere Fahrer/Innen über unsere Kommunikationskanäle<br />

über den Ablauf genau<br />

informiert. Wichtig ist beispielsweise,<br />

dass unsere <strong>Taxi</strong> Berlin Cards auch<br />

bei Einsteigerfahrten angenommen<br />

werden können. Der Scan des QR-<br />

Codes muss dann aber zwingend noch<br />

vor der Annahme des nächsten Auftrages erfolgen, damit die Daten<br />

auch den richtigen Fahrten zugeordnet werden können.<br />

Deshalb ist auch ein Kartenscan nicht möglich, wenn gerade<br />

ein anderer Auftrag durchgeführt wird. Damit wir die Funktionsfähigkeit<br />

des QR-Scans überprüfen können, haben<br />

wir unsere Fahrer/Innen während der ersten Wochen<br />

noch gebeten, uns trotzdem die Karten zum Datenabgleich<br />

einzureichen. Wenn sich das Procedere eingespielt<br />

hat, können wir auf diesen Schritt künftig<br />

verzichten.<br />

Mit diesem weiteren Schritt hin zu mehr Digitalisierung<br />

haben wir gleich zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe geschlagen: Zum einen haben wir unsere<br />

Abrechnung noch mehr automatisiert, zum anderen<br />

schützen wir uns und unsere Kunden vor<br />

eventuellen Missbrauchs- oder<br />

Betrugsversuchen.<br />

Unsere Fahrer/Innen<br />

haben sich mit dem QR-Code<br />

schnell zurechtgefunden.<br />

Sie waren damit durch<br />

die Bahntaxi-Gutscheine<br />

bereits vertraut.<br />

Der QR-Code wird über<br />

die Fahrer-App aktiviert.<br />

VSPV-DELEGIERTENVERSAMMLUNG WÄHLT<br />

VORSTANDSMITGLIEDER<br />

FOTO: VSPV, <strong>Taxi</strong> Berlin<br />

Am 27.04.<strong>2024</strong> traten die Delegierten des Verbands des privaten<br />

gewerblichen Straßenpersonenverkehrs Nordrhein-Westfalen<br />

VSPV e. V. in der Kinderglückhalle in Holzwickede unmittelbar<br />

vor dem 1. Westfälischen <strong>Taxi</strong>- und Mietwagentag zu Wahlen<br />

zusammen, da die Amtszeit<br />

von drei Vorstandsmitgliedern<br />

auslief. Karen Leifeld, <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenunternehmerin<br />

aus Höxter, Jürgen Lengert,<br />

Krankentransport- und Rettungsdienstunternehmer<br />

aus<br />

Bielefeld, und Ulrich Kemper,<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

aus Vreden, stellten sich<br />

erneut zur Wahl. Mit Detlef<br />

Termath, <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer<br />

aus Bocholt,<br />

stand ein weiterer Kandidat<br />

zur Wahl – es ist nicht ungewöhnlich<br />

für den VSPV, bei<br />

einer Wahl auch eine Auswahl<br />

zu haben.<br />

Der 1. Vorsitzende des<br />

führte durch die Wahl wie auch durch die gesamte Versammlung.<br />

Während die 19 Delegierten Jürgen Lengert als einzigem Vertreter<br />

aus dem Bereich des qualifizierten Krankentransports und des<br />

Rettungsdienstes einstimmig das Vertrauen schenkten, wurde es<br />

zwischen den drei <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmern<br />

etwas knapper, die bisherigen<br />

Amtsinhaber setzten sich<br />

jedoch in geheimer Wahl gegen<br />

den weiteren Kandidaten aus<br />

Bocholt durch. Somit bleibt der<br />

Vorstand des VSPV voraussichtlich<br />

bis zur nächsten turnusgemäßen<br />

Wahl im Frühjahr<br />

2025 unverändert.<br />

Jörg Füchtenschnieder gratulierte<br />

den drei wiedergewählten<br />

Vorstandsmitgliedern<br />

namens des Vorstandes und<br />

der Versammlung. Anschließend<br />

startete nach kurzer<br />

Pause das Branchenevent<br />

Westfälischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagentag<br />

VSPV, Jörg Füchtenschnieder, Ulrich Kemper, Karen Leifeld, Jürgen Lengert (v.l.n.r.)<br />

an gleicher Stelle.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

23


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

BUNDESVERBAND ZEIGT TAXI-HELDEN<br />

Unser Gewerbe gibt es mittlerweile seit über 120 Jahren. In dieser<br />

Zeit ist nicht nur große Geschichte geschrieben worden, sondern<br />

es haben sich auch viele kleine Geschichten ereignet: Anekdoten,<br />

Ernstes und Unterhaltsames, das nicht in Vergessenheit<br />

geraten sollte. Im Mittelpunkt: unsere Fahrerinnen und Fahrer.<br />

Der Bundesverband <strong>Taxi</strong> und Mietwagen e. V. stellt diese kleinen<br />

Geschichten einer großen Öffentlichkeit vor – im BVTM-Report,<br />

unter bundesverband.taxi und auf den Online-Kanälen des Verbandes.<br />

Wir freuen uns auch, wenn wir Vorschläge für <strong>Taxi</strong>-Helden<br />

erhalten.<br />

Geschichte Nr. 3 gibt es als Video: Der „Oma-Retter“<br />

von Hamburg durchschaute den „Enkeltrick“.<br />

PETER NESTLER AUS CHEMNITZ<br />

Peter Nestler liegt das Thema Gesundheit besonders am Herzen.<br />

„Ich hatte vor vielen Jahren eine Krebsdiagnose, Knochenkrebs!<br />

Es hat irgendwie eine Blitzheilung gegeben“, erzählte Nestler im<br />

Interview mit dem BVTM-Report. Er wollte mehr wissen und verbrachte<br />

viele Stunden im Internet auf der Suche nach Antworten<br />

auf seine Fragen. Am Ende ist daraus sein besonderes Engagement<br />

für Kinder entstanden. Auf seinem <strong>Taxi</strong> fährt er kostenlos<br />

Werbung für „Kinder im Sternenland“. Dort können schwerkranke<br />

Kinder ihre Gesundheit stärken, Schwächen abbauen und Potentiale<br />

entfalten.<br />

MADJID ASO DOLAY: WIR TAXIFAHRER<br />

HELFEN GERN!<br />

An einem dunklen Winterabend war der 14jährige Lenny aus<br />

Bayern kommend irrtümlich in Berlin am Busbahnhof gelandet.<br />

Seine Mutter holte ihren Sohn in der Hauptstadt ab. Allerdings:<br />

Vor ihr lagen fünf Stunden auf der Autobahn. In der Zeit<br />

kümmerte Madjid Aso Dolay sich um den Jungen: „Ich wollte<br />

auf keinen Fall, dass dem Jungen etwas passiert. Also sind wir<br />

zusammen losgefahren – ich habe ihm Berlin gezeigt“, schildert<br />

der aus dem Iran stammende <strong>Taxi</strong>fahrer die Situation. „Die<br />

Eltern des Jungen haben gezeigt, dass sie zurecht Vertrauen ins<br />

<strong>Taxi</strong> haben. Wir <strong>Taxi</strong>fahrer – nicht nur in Berlin – geben immer<br />

unser Bestes.“<br />

Der BVTM freut sich auf Ihre Geschichte.<br />

Mail an info@bundesverband.taxi<br />

IMPULSPAPIER DES LTV INITIIERT DIE STAATLICHE<br />

FÖRDERUNG DES TAXITARIFES<br />

Die Fachvereinigungen Personenverkehr von Thüringen und Sachsen-Anhalt<br />

im Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes<br />

haben eine staatliche Förderung des <strong>Taxi</strong>tarifes initiiert. Sie informierten<br />

die Verkehrsministerinnen Suzanna Karawanskij (Thüringen)<br />

und Lydia Hüskens (Sachsen-Anhalt) in einem<br />

Impulspapier über die Notwendigkeit dieses Schrittes. In dem<br />

Papier werden die dafür erforderlichen Gesetzesänderungen<br />

erklärt und verschiedene Modelle zur Förderung des <strong>Taxi</strong>tarifes<br />

vorgeschlagen.<br />

Bislang wurde der ÖPNV regelmäßig mit öffentlichen Mitteln<br />

bezuschusst – mit einer Ausnahme: Dem <strong>Taxi</strong> war der Zugang zu<br />

öffentlichen Mitteln weitestgehend verwehrt.<br />

Nunmehr hat der Gesetzgeber das<br />

<strong>Taxi</strong> ausdrücklich in das Regionalisierungsgesetz<br />

aufgenommen. Damit hat<br />

der Bund die Voraussetzung geschaffen,<br />

<strong>Taxi</strong>verkehr finanziell zu unterstützen.<br />

Demzufolge müssen nun die Landesgesetze<br />

über den öffentlichen Personennahverkehr<br />

angepasst und die<br />

Förderung eines angemessenen Angebots<br />

mit Taxen tatsächlich sichergestellt<br />

werden.<br />

Der LTV sieht die dringende Notwendigkeit, das Thüringer Gesetz<br />

über den öffentlichen Personennahverkehr (ThürÖPNVG) wie auch<br />

das Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr im Land<br />

Sachsen-Anhalt zu aktualisieren.<br />

Dafür wurde im Jahr 2021 das „Grundgesetz der Mobilität“ –<br />

das Personenbeförderungsgesetz (PBefG) – durch Bundestag und<br />

Bundesrat reformiert. Die Einbindung des <strong>Taxi</strong>s in den ÖPNV wurde<br />

gestärkt. Zusätzlich wurden zwei neue Verkehrsformen eingeführt:<br />

der Linienbedarfsverkehr und der gebündelte Bedarfsverkehr.<br />

Die neuen Verkehrsformen des Bedarfsverkehrs kommen im<br />

aktuellen Thüringer Gesetz über den öffentlichen Personennahverkehr<br />

lediglich in Form alternativer<br />

Bedienformen vor. In Sachsen-Anhalt<br />

fehlen sie ganz.<br />

Der LTV drängt jetzt darauf, die Landesgesetze<br />

über den öffentlichen Personennahverkehr<br />

entsprechend zu<br />

überarbeiten und die neuen Verkehrsformen<br />

aufzunehmen, denn: Das <strong>Taxi</strong><br />

gilt in Deutschland seit jeher als Teil des<br />

Öffentlichen Personennahverkehrs<br />

(ÖPNV). Von besonderer Bedeutung ist<br />

der <strong>Taxi</strong>verkehr für die Mobilität in<br />

ländlich strukturierenden Gebieten.<br />

FOTO: BVTM, LTV<br />

24 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

VOM NETZWERK PROFITIEREN<br />

Die <strong>Taxi</strong>branche steht vor vielen digitalen wie<br />

auch gewerbepolitischen Herausforderungen. Wenn sie diese meistert,<br />

kann sie optimistisch in die Zukunft blicken. Eine Studie<br />

prognostiziert im Bereich der Personenbeförderung einen europaweiten<br />

Umsatz von 17,6 Milliarden Euro für das Jahr <strong>2024</strong>. An<br />

diesen Topf wollen aber auch die Plattformvermittler ran, weshalb<br />

man auch auf die europäische Politik einwirkt. So hat beispielsweise<br />

die Lobby-Organisation „move.eu“ enormen Einfluss. Hinter<br />

„move.eu“ stehen unter anderem auch Uber und Bolt. Deren Credo<br />

ist die Maximierung der wirtschaftlichen Möglichkeiten und des<br />

„Multi-Appings“ – wenn die Fahrer also mehr als nur eine App<br />

nutzen, um den bestmöglichen Umsatz zu erzielen. Eine solche<br />

Konstellation kann allerdings nur aufgehen, wenn die Plattformen<br />

über genügend Teilnehmer verfügen. Deshalb wirbt man jetzt auch<br />

verstärkt bei den <strong>Taxi</strong>betrieben um Teil nehmer.<br />

Vor solchen Kooperationen können wir als taxi.eu die <strong>Taxi</strong>betriebe<br />

wie auch die Zentralen nur warnen. Wohin das führt, sieht<br />

man derzeit am Beispiel des Städtchen Hulls in England. Dort ist<br />

Uber im Juni 2022 die Kooperation mit der dortigen <strong>Taxi</strong>vermittlung<br />

eingegangen und hat nun vor kurzem verkündet, erstmals<br />

eine eigene Fahrzeugflotte zu betreiben – mit der man dann genau<br />

jene Kunden mit eigenen Fahrzeugen bedienen wird, die man aus<br />

der <strong>Taxi</strong>-Kooperation kennt.<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen sollten daher auf ihre eigenen Lösungen vertrauen<br />

und mit der App von taxi.eu auf ein Netzwerk setzen, das den<br />

Zentralen jegliche Unterstützung bei der Wettbewerbsfähigkeit<br />

mit den Plattformvermittlern anbieten kann.<br />

Innerhalb der taxi.eu-Familie treffen sich die Partner-Zentralen<br />

beispielsweise regelmäßig zum Erfahrungsaustausch oder werden<br />

von unserem Systempartner FMS zu deren Academy eingeladen.<br />

Dort werden die technischen Weiterentwicklungen im Bereich der<br />

Digitalisierung, der Automatisierung und der Cloud vorgestellt.<br />

FMS versteht sich nicht nur als Hard-und Software-Lieferant für<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen zur Fahrtenvermittlung, sondern als Partner und<br />

Antreiber für digitalisierte und automatisierte Abläufe, mit denen<br />

<strong>Taxi</strong>zentralen und damit auch deren angeschlossenen <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

im harten Wettbewerbsumfeld mit Uber & Co weiterhin<br />

bestehen können.<br />

Die Vorstände und Chefs von <strong>Taxi</strong>zentralen zu Gast bei der<br />

FMS-Academy in Berlin. Gastgeber war Hermann Waldner,<br />

einer der Gründer von taxi.eu (zu sehen in der Bildmitte).<br />

MARKETING FÜR DEN FESTPREIS<br />

FOTO: taxi eu, IsarFunk<br />

„Deine Strecke – dein Preis“<br />

oder auch „Pay less – go<br />

Party“. Mit diesen Slogans<br />

haben wir als IsarFunk-<br />

<strong>Taxi</strong>zentrale im April eine<br />

mediale Marketingkampagne<br />

zu den Münchner Korridor-Festpreisen<br />

gestartet.<br />

Unser Ziel ist Abhebung von<br />

unserer Konkurrenz und<br />

den Festpreis in München<br />

an die Leute zu bringen.<br />

Dabei haben wir folgende<br />

Aussagen in den Fokus<br />

gerückt: Die <strong>Taxi</strong>-Festpreise<br />

sind nachfrageunabhängig<br />

und damit jederzeit stabil. Keine Fahrt in einem IsarFunk-<strong>Taxi</strong><br />

wird teurer, nur, weil aktuell eine große Messe stattfindet, weil<br />

der FC Bayern spielt, weil das Oktoberfest läuft oder weil die<br />

S-Bahn-Stammstrecke ausgefallen ist.<br />

Um speziell die Nachtschwärmer wieder zu IsarFunk zurückzuholen,<br />

wird den Fahrgästen nachts zwischen 20 und 6 Uhr ein<br />

Preisvorteil gewährt. Die Fahrtstrecken sind somit also günstiger<br />

als während der Tagzeiten. Selbiges gilt auch für <strong>Taxi</strong>fahrten am<br />

Samstag und Sonntag tagsüber.<br />

Nachts und am<br />

Wochenende haben unsere<br />

<strong>Taxi</strong>s höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten.<br />

Diesen Vorteil geben wir an<br />

die Fahrgäste weiter.<br />

Die Marketing- und<br />

Informationskampagne<br />

läuft bei mehreren Münchner<br />

Medien, unter anderem<br />

als Radiospot bei einem<br />

lokalen Radiosender, als<br />

Bannerschaltung auf der<br />

Website einer Boulevardzeitung<br />

und als Online-Advertorial<br />

bei zwei weiteren Tageszeitungen.<br />

Bei YouTube läuft eine Slideshow und bei Instagram und Facebook<br />

haben wir Anzeigen geschaltet. Last but not least nutzen wir<br />

auch unsere IsarFunk-Flotte. Bei allen Fahrzeugen unserer Partnerunternehmen,<br />

die über einen Dachwerbeträger verfügen, wird<br />

dort unsere Festpreis-Werbebotschaft ausgestrahlt. Deine Strecke<br />

– dein Preis“ oder auch „Pay less – go Party“ wird so in der ganzen<br />

Stadt sicht- und hörbar.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

25


VERBÄNDE UND ZENTRALEN<br />

GVN ERZIELT DURCHBRUCH BEI<br />

KRANKENKASSENVERHANDLUNGEN<br />

Patrick Meinhardt (<strong>2.</strong> v.l.) vom Dachverband TMV<br />

Die Delegiertenversammlung der Fachvereinigung <strong>Taxi</strong> und Mietwagen<br />

des GVN e.V. am 26.04.<strong>2024</strong> in Visselhövede bot ein vielfältiges<br />

Programm für die teilnehmenden Gäste. Neben Vertretern,<br />

wie dem S+K Autohaus oder dem <strong>Taxi</strong>-<br />

Butler aus der Industrie, begrüßte die<br />

Vorsitzende, Frau Gundula Hauenstein<br />

ebenso die Polizeidirektion Niedersachsen<br />

sowie den Bundesgeschäftsführer<br />

des TMV, Herrn Patrick Meinhardt.<br />

Der Schwerpunkt lag jedoch auf den<br />

Verhandlungen über die Krankenkassenentgelte,<br />

die seit Anfang des Jahres in<br />

Zusammenarbeit mit der AOK Niedersachsen<br />

und dem Verband der Ersatz-<br />

Auch die Polizei informierte<br />

kassen e.V. (vdek) stattfanden. Nach drei<br />

intensiven, aber stets respektvollen Verhandlungsrunden<br />

wurde am 18.04.<strong>2024</strong><br />

in Walsrode ein Durchbruch erzielt. Die<br />

neu ausgehandelten Entgelte zeigen einmal<br />

mehr die hervorragende Zusammenarbeit<br />

zwischen den Kassen und dem<br />

GVN in Niedersachsen, aber auch im Allgemeinen<br />

des Gesundheitswesens mit<br />

der <strong>Taxi</strong>branche. Im Rahmen der Verhandlungen<br />

lag die Priorität ganz klar<br />

auf der Grundpauschale. Dieser Schritt<br />

war durch den Ausschuss für Krankenfahrten<br />

gefordert, da bei den Verhandlungen<br />

der aktuell gültigen Entgelte der Fokus hauptsächlich auf<br />

den Kilometer-Entgelten und damit auf den ländlichen Gebieten<br />

lag.<br />

Neben dieser, für das Gewerbe wichtigen<br />

Abstimmung, wurden auch andere<br />

namenhafte Themen diskutiert. Dazu<br />

gehörten unter anderem die Festpreise<br />

in München sowie der Runde Tisch<br />

„<strong>Taxi</strong>“ des Ministeriums, an dem der<br />

GVN aktiv teilnimmt. Hier wird die<br />

Bezahlung/Finanzierung von Rollstuhlfahrten<br />

im Sinne aller Beteiligten diskutiert.<br />

Zudem wurde über aktuelle<br />

Entwicklungen im Bundesverband TMV<br />

informiert.<br />

Herr Meinhardt brachte beispielsweise<br />

das Vorgehen bei der Umsetzung der<br />

„Kleinen Fachkunde“, mit Blick auf die<br />

vergangene Bundesverkehrsministerkonferenz,<br />

klar auf den Punkt: „Es macht<br />

uns als TMV fassungslos, wie tatenlos<br />

die Verkehrsministerkonferenz von Sitzung<br />

zu Sitzung stolpert und alle wichtigen<br />

Themen aufschiebt oder wie bei<br />

der Kleinen Fachkunde es nach drei Jahren<br />

ergebnisloser Diskussion gar nicht<br />

mehr auf die Tagesordnung nimmt. Kein<br />

Mittelständler könnte so arbeiten.“<br />

VORTEIL FÜR VERBANDS- UND ZENTRALENMITGLIEDER<br />

www.taxi-times.com<br />

Krankenkassen demotivieren<br />

DUMPING BEI<br />

ROLLITARIFEN<br />

D – A – CH<br />

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> 6,80 €<br />

POSITIONEN DES BVTM UND DES TMV<br />

DIE ZUKUNFT DES TAXIS<br />

<strong>Taxi</strong>branche protestiert<br />

KUNST-PERFORMANCE<br />

GEGEN UBER<br />

6 Sonderseiten <strong>Taxi</strong>verbände und -zentralen<br />

Volkswagen elektrifiziert<br />

VW ID.7 IM<br />

TAXI-TEST<br />

Liebe <strong>Taxi</strong>- und<br />

Mietwagenunternehmer!<br />

Sind Sie Mitglied in einem<br />

<strong>Taxi</strong>verband oder gehören<br />

einer <strong>Taxi</strong>zentrale an?<br />

Dann erhalten Sie diese<br />

Ausgabe vielleicht sogar<br />

kostenlos und sparen sich<br />

damit den Abo-Preis.<br />

Die nachfolgend aufgeführten<br />

<strong>Taxi</strong>verbände<br />

und –Zentralen haben<br />

mit dem <strong>Taxi</strong>-<strong>Times</strong>-<br />

Verlag eine Kooperation<br />

und beziehen die Ausgaben<br />

der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> zum<br />

Sonderpreis. Diese liegen<br />

dann entweder zur kostenlosen<br />

Mitnahme bei den<br />

Zentralen aus oder werden<br />

direkt an die Mitglieder per Post verschickt. Die Zentralen und Verbände<br />

können Ihren Mitgliedern dadurch einen echten Mehrwert<br />

bieten, der sich in Kürze noch mehr auszahlen wird, wenn <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> demnächst auf seiner Website www.taxi-times.com einen<br />

Exklusivbereich einführen wird. Der Zugang dazu ist dann nicht<br />

nur für alle Premium-Abonnenten möglich, sondern auch für alle<br />

Mitglieder der <strong>Taxi</strong>verbände und –Zentralen – analog zur Anzahl<br />

der abgenommenen Printausgaben.<br />

NACHFOLGENDE TAXIVERBÄNDE<br />

UND TAXIZENTRALEN SIND<br />

KOOPERATIONSPARTNER VON TAXI TIMES:<br />

<strong>Taxi</strong> Augsburg eG, Bielefelder Funk-<strong>Taxi</strong>-Zentrale, Bundesverband<br />

<strong>Taxi</strong> und Mietwagen e.V., <strong>Taxi</strong>-Zentrale Berlin TZB, <strong>Taxi</strong> Bonn<br />

e.G, Fachvereinigung Personenverkehr LV Bremen e.V., <strong>Taxi</strong>-Ruf<br />

Bremen, TFR Taxen-Funk-Ruf Celle, <strong>Taxi</strong> Dortmund eG, Verband<br />

des privaten gewerblichen Straßenpersonenverkehrs NRW e.V.<br />

(VSPV), Dresdner <strong>Taxi</strong> Genossenschaft eG, Rhein-<strong>Taxi</strong> Düsseldorf,<br />

L, Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes e.V., best,ways,<br />

<strong>Taxi</strong>-Ruf Zentrale eG. Essen, <strong>Taxi</strong> Frankfurt eG, <strong>Taxi</strong> Freiburg<br />

55 55 55, <strong>Taxi</strong> & Mietwagengenossenschaft Halle/S. eG, Hansa<br />

Funktaxi eG Hamburg, Taxen-Union Hamburg e.V., <strong>Taxi</strong> Alstertal<br />

Hamburg, Gesamtverband des Verkehrsgewerbes Niedersachsen<br />

GVN, Auto-Funktaxi Heidelberg e.G., <strong>Taxi</strong> Unterland Heilbronn,<br />

VDV Rheinland e.V., <strong>Taxi</strong> Ruf Köln eG, KTV-taxi17 Köln, 4884 Leipzig,<br />

<strong>Taxi</strong> Zentrale Mannheim eG, IsarFunk München, <strong>Taxi</strong>verband<br />

München, Landesverband Bayerischer <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer,<br />

<strong>Taxi</strong>-Zentrale Münster eG, Appfahrt Osnabrück, Funktaxi-Zentrale<br />

Edelweiß Rosenheim, <strong>Taxi</strong>-Genossenschaft Rostock,<br />

<strong>Taxi</strong>-Ruf. Schweinfurt, <strong>Taxi</strong>-Zentrale Solingen, <strong>Taxi</strong>-Auto-Zentrale<br />

Stuttgart, <strong>Taxi</strong>-Zentrale Ulm eG, FTD Funk-<strong>Taxi</strong>-Dienst Wiesbaden<br />

und Wiesbadener <strong>Taxi</strong>-Zentrale WKZ.<br />

red<br />

26 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


TAXI TIMES UND TAXI TO GO<br />

WORKSHOP<br />

MEHR QUALIFIZIERTE MITARBEITER<br />

UND EINFACHE DIGITALISIERUNG<br />

MACHEN SIE IHR TAXIBUSINESS NOCH ERFOLGREICHER!<br />

Vielleicht kennen Sie das?<br />

• Sie fragen sich, wie Sie neue<br />

Mitarbeiter finden sollen?<br />

• Ihr Personal wechselt häufig?<br />

• Die Digitalisierung in Ihrem Betrieb soll<br />

einfach und effizient<br />

umgesetzt werden?<br />

WIE WÄRE DAS?<br />

• Tolle Mitarbeiter, die gerne bei Ihnen<br />

anfangen wollen<br />

• Die Digitalisierung ist wie selbstverständlich<br />

Teil Ihres Tagesgeschäfts<br />

• Ihr Personal arbeitet gerne bei Ihnen<br />

und bleibt am liebsten bis zur Rente<br />

DIE KÖPFE HINTER DEM PODCAST „TAXI TO GO“<br />

UND DIE REFERENTEN DES WORKSHOPS<br />

Nummer 1 <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

aus Nordhessen: Jens Marggraf<br />

30 Jahre im <strong>Taxi</strong>gewerbe mit<br />

150 Mitarbeitern an 4 Standorten<br />

Unternehmensberaterin und<br />

Business Coach: Babett Mahnert<br />

25 Jahre in und für diverse<br />

Unternehmen tätig<br />

Hier geht`s<br />

zur Buchung mit<br />

weiteren Infos<br />

MOBILITÄT BEGINNT IM KOPF! SICHERN SIE<br />

SICH EINEN DER 30 EXKLUSIVEN PLÄTZE<br />

Wann: 18. Juli <strong>2024</strong>, 10 - 17 Uhr<br />

Ort: <strong>Taxi</strong>-Zentrum Brandenburg<br />

14770 Brandenburg an der Havel<br />

Preis: 489,- EUR netto<br />

Buchen Sie jetzt und sichern Sie sich<br />

Ihren Frühbucherrabatt bei Buchung<br />

bis zum 14.6.<strong>2024</strong><br />

Preis: 389,- EUR netto.<br />

Unser Gastgeber:<br />

TAXI<br />

Zentrum<br />

Brandenburg/Berlin


TSE<br />

TSE – ES WIRD<br />

(ENDLICH)<br />

KONKRETER<br />

Wie muss das <strong>Taxi</strong>gewerbe die TSE-Pflicht umsetzen? Ein Merkblatt des<br />

Bundesministeriums für Finanzen (BMF) schafft endlich Klarheit.<br />

Monatelang war kaum Licht am TSE-Horizont zu erkennen,<br />

doch seit das Bundesministerium für Finanzen (BMF) am<br />

11. März seine verbindlichen Anforderungen zur „Aufzeichnung<br />

und Aufbewahrung von Geschäftsvorfällen und anderen<br />

steuerlich relevanten Daten bei <strong>Taxi</strong> und Mietwagenunternehmen“<br />

an die obersten Finanzbehörden der Länder weiterleitete, sieht<br />

es ganz anders aus. Mit diesem Erlass ist die vorher gültige Aufzeichnungsregelung<br />

von 2010,<br />

ergänzt 2017, aufgehoben.<br />

Das Schreiben des BMF<br />

kommt im schönsten Behördendeutsch<br />

daher und versteckt<br />

so seine eigentliche<br />

Sprengkraft in Bezug auf die<br />

Optionen, wo die verpflichtende<br />

TSE positioniert werden<br />

darf. Die <strong>Taxi</strong>vertreter der<br />

Fachvereinigung Personenverkehr<br />

Nordrhein (FPN) und der<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband<br />

(TMV) boten jedoch in einer<br />

ersten Stellungnahme Hilfestellung<br />

zur Interpretation seines<br />

Inhalts. Der Landesverband<br />

aus Nordrhein-Westfalen und sein Dachverband stellen fest, dass<br />

die Pflichten aus der Kassensicherungsverordnung und der<br />

Anwendungserlass zu Paragraf 146 Abgabenordnung (AO) nun<br />

genauer geregelt und vom Gewerbe geforderte Erleichterungen<br />

umgesetzt seien.<br />

KOMBINATION VON GERÄTEN IST MÖGLICH<br />

Etwas rätselhaft formuliert der Erlass seine Anforderungen an die<br />

Datenspeicherung aus möglicherweise verschiedenen Datenquellen.<br />

Unternehmer dürfen danach Kombinationen aus Taxameter/<br />

Wegstreckenzähler (WSZ) und Point-of-Service-Geräten (POS) einsetzen,<br />

in der Regel also Smartphones, auf denen eine Tourenvermittlungs-App<br />

installiert ist. FPN und TMV erklären dazu, dass<br />

die Daten aus den Systemen so in nur einer einzigen TSE nach<br />

dem Protokoll DSFinV-TW zu sichern seien. Auf dieser Grundlage<br />

könnten Bestandsgeräte und Kombinationen weiter betrieben werden,<br />

soweit sie technisch dazu in der Lage seien, den Anforderungen<br />

zu genügen.<br />

Daten, die von einem Taxameter bzw. bei Mietwagen von einem<br />

Wegstreckenzähler (WSZ) zulässigerweise nicht aufgezeichnet werden<br />

können (wie beispielsweise nicht übermittelte Festpreise außerhalb<br />

des Pflichtfahrgebietes oder Kurierfahrten), dürfen manuell<br />

im Wege von Ergänzungen und Korrekturen in die Datenbestände<br />

eingepflegt werden. Auf neu in Verkehr gebrachte Wegstreckenzähler<br />

in Mietwagen sind diese Regeln ab Juli <strong>2024</strong> übrigens ebenfalls<br />

anzuwenden. Ein Wermutstropfen ist allerdings, dass ältere WSZ<br />

jedoch auch weiterhin ohne TSE betrieben werden dürfen. Die<br />

Pflichten zur elektronischen Aufzeichnung und Bereitstellung der<br />

Daten gelten aber auch für diese alten WSZ.<br />

EINDEUTIGE DATEN<br />

Der Erlass beginnt mit einer<br />

Aufzählung der verfügbar<br />

zu machenden Daten, die<br />

in Details von den bisherigen<br />

Regelungen abweicht.<br />

Die aufzuzeichnenden Daten<br />

müssen nach dem neuen<br />

Erlass eindeutige Fahrerkennungen<br />

sowie Schichtdaten<br />

(Datum, Uhrzeit Schichtbeginn<br />

und Schichtende) enthalten.<br />

Somit kommt nicht per<br />

Arbeitsrecht, sondern über<br />

das Steuerrecht eine Pflicht<br />

zur elektronischen Aufzeichnung<br />

von Schichtdaten auf die<br />

<strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer zu, die allerdings auch durch<br />

Einpflegen in der Unternehmensdatenbank erfüllt werden kann.<br />

Im Auto bleibt demnach auch der Schichtzettel als erste interne<br />

Informationsquelle über Schichtzeiten weiterhin brauchbar.<br />

Auch legt der Erlass fest, dass die ggf. verschiedenen<br />

Einsatzorte eines Taxameters in seinem<br />

Taxameterleben lückenlos dokumentiert<br />

werden müssen.<br />

FPN und TMV weisen auch darauf hin,<br />

dass der im September 2023 verkündete<br />

Nichtbeanstandungszeitraum bis Ende<br />

2025 erhalten bleibt. Die Unternehmen<br />

hätten also bis dahin Zeit, neue Technik<br />

auszusuchen, zu bestellen und einbauen<br />

zu lassen. Gleichzeitig fordert man jedoch<br />

alle Unternehmen der Branche dringend<br />

dazu auf, vor allem das hier erläuterte<br />

Schreiben des BMF auch selbst zu lesen,<br />

um dessen Anforderungen dann ggf.<br />

gemeinsam mit dem Steuerberater auszuwerten<br />

und umzusetzen. Nebel war also<br />

gestern, jetzt sind die Unternehmen endgültig<br />

selbst am Zug. <br />

rw<br />

„Aufzeichnung<br />

und Aufbewahrung<br />

von<br />

Geschäftsvorfällen<br />

und anderen steuerlich<br />

relevanten<br />

Daten bei <strong>Taxi</strong>und<br />

Mietwagenunternehmen“;<br />

Hier geht’s zum<br />

Originaltext des<br />

Finanzministeriums<br />

FOTO: Remmer Witte<br />

28 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


TSE<br />

TSE<br />

UND DIE<br />

VIELFALT<br />

DER<br />

LÖSUNGEN<br />

Auf welches System und welche Geräte sollten <strong>Taxi</strong>betriebe bei der<br />

Umstellung auf eine TSE-taugliche Umsatzerfassung zurückgreifen?<br />

Seit der führende Taxameterhersteller seine Produkte vorgestellt<br />

hat, ziehen nun andere Anbieter nach.<br />

FOTO: Remmer Witte<br />

Mitte April war es soweit: Der Taxameterhersteller Hale<br />

stellte seine Produkte vor, mit denen die TSE-Pflicht<br />

erfüllt werden kann. Der neueste Taxameter MCT-07<br />

bietet mit „TSE inside“ bereits eine integrierte Lösung ohne<br />

Zusatzboxen. „Die MCT-07 signiert gleich im Taxameter und sendet<br />

die Daten online ans Hale-Datencenter“, berichtet der Hersteller.<br />

Dabei sind auch Zusatzeingaben vom Fahrer möglich, wie<br />

beispielsweise tarifabhängige Pauschalpreise, Fahrttypen, Zahlarten<br />

oder so genannte Verrechnungskunden. Mit der Bar-/Unbar-<br />

Funktion samt sofortiger Signierung<br />

wird die tägliche Fahrerabrechnung<br />

erleichtert. Via Bluetooth kann die MCT-<br />

07 dann direkt mit Fahrer- und/oder<br />

Datenfunk-Apps verbunden werden,<br />

eine extra Schnittstellenbox ist dafür<br />

nicht mehr nötig.“ Laut Hale biete man<br />

damit eine TSE-Lösung sowohl für Einzelunternehmer<br />

als auch für Flotten.<br />

LÖSUNG FÜR<br />

BESTANDSGERÄTE<br />

Für alle, die ihre bestehenden Taxameter<br />

weiterverwenden wollen, besteht gemeinsam mit der als<br />

SEI-Box bekannten Signiereinheit Hale SEI-03 auch für ältere<br />

Geräte sowei für Spiegeltaxameter eine TSE-Lösung. Die SEI-Box<br />

signiert ebenfalls direkt im <strong>Taxi</strong> und sendet die Daten online<br />

ans Datencenter. Auch sie ist dabei mehr als eine reine Signierbox,<br />

denn wie die MCT-07 ermöglicht sie dem Fahrer die Eingabe<br />

von Pauschalpreisen, Fahrttypen (z. B. Krankenfahrt),<br />

Zahlarten (z. B. Gutschein) und Verrechnungskunden über das<br />

Display und die Tastatur. Mithilfe des Features „Zahlungs-Splitting“<br />

können Fahrpreise dabei sogar aufgeteilt und somit teils<br />

»Nutzer der Hale-<br />

SEI-01 oder TIM-Karte<br />

müssen diese Technik<br />

ersetzen, da sie nicht<br />

updatefähig ist.«<br />

Randoph Stephany (TMV)<br />

bar und teils unbar abgerechnet werden. Das verspricht eine<br />

leichte Abrechnung bei Krankenfahrten mit Selbstbeteiligung.<br />

Auf die Leistungsfähigkeit der Hale-Taxameter ging auch Randolf<br />

Stephany ein. Stephany ist <strong>Taxi</strong>unternehmer, Umrüster und<br />

Vorsitzender des Beirats Technik im <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenverband<br />

(TMV). Er hat sich von Beginn an mit der TSE-Problematik auseinandergesetzt<br />

und darf daher als Fachmann auf diesem Gebiet<br />

gesehen werden. Sein Wissen geteilt hatte Stephany Ende April<br />

bei einem Vortrag im Rahmen des westfälischen <strong>Taxi</strong>tags.<br />

„Nutzer der Hale-SEI 01 oder TIM-<br />

Karten müssen diese Technik ersetzen,<br />

da sie nicht updatefähig ist. Nutzer der<br />

SEI 03 benötigten dagegen nur ein<br />

Firmware-Update“, fasste die Hale-Optionen<br />

zusammen. Wer einen Hale-Taxameter<br />

Typ MCT-06 in Kombination mit<br />

einem FMS-System nutze, benötige ein<br />

Softwareupdate und zusätzlich spezielle<br />

Software im HUB, um seine Daten<br />

dann im FMS-Portal speichern zu können,<br />

berichtete Stephany. Dies sei auch<br />

bei einigen anderen Taxametern noch<br />

machbar, es gäbe aber auch Altsysteme, die ausgemustert werden<br />

müssten.<br />

Wer mit POS-Systemen von SuE oder PayCo arbeitet, benötigt<br />

laut Stephany minimal eine Bluetooth-Verbindung zum Taxameter<br />

und kann seine Daten dann mit einer TSE direkt im Fahrzeug oder<br />

alternativ einer Cloud-Lösung beispielweise von Fiskaly signieren<br />

und sichern.<br />

Die Lösungen von Nutzern der Angebote von gefos oder Seibt<br />

& Straub seien noch nicht wirklich bekannt, berichtete Stephany.<br />

Hier wird jetzt mit Spannung die angekündigte FMS-Roadshow u<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

29


TSE<br />

der neuen Vermittlungspartner FMS/gefos/Seibt & Straub erwartet,<br />

die ab Ende Mai durch die Republik tourt.<br />

Kunden von MPC oder auch <strong>Taxi</strong>.de müssten bei der Nutzung<br />

der Hale-Taxameter Typ SPT-03 oder MCT-06 in jedem Fall eine<br />

SEI 03 integrieren, da zukünftig ebendort die TSE verbaut sei. In<br />

der MCT-07 befindet sich die TSE direkt im Gerät, eine SEI-03 ist<br />

daher überflüssig. Alle Hale-Kunden müssten allerdings zur Datensicherung<br />

die Dienste des Hale-Datencenters in Anspruch nehmen.<br />

MPC bietet seinen Kunden zum einen die geschilderten Lösungen<br />

mit den aktuellen Hale-Taxametern, kann aber alternativ auch<br />

von seiner intensiven Beziehung mit Digitax profitieren. Diese<br />

Symbiose stellte MPC Vertriebsleiter Holger Kampmann im<br />

Anschluss an Stephanys Vortrag noch einmal gesondert vor. Das<br />

aktuelle Datendisplay X-One Plus des Taxameterherstellers Digitax<br />

lässt eine gleichzeitige Nutzung des Gerätes als Taxameter und<br />

als Kommunikationsplattform für die MPC-Taris Driver-App zu.<br />

Durch die direkt im Gerät verbaute TSE-Signiereinheit lassen sich<br />

die neuen Datensicherungspflichten nach Kampmanns Angaben<br />

besonders effizient und somit auch kostengünstig realisieren und<br />

Fahren ohne aktiven Taxameter von Anfang an in die TSE-Datensätze<br />

integrieren.<br />

Anfang Mai präsentierte mit „<strong>Taxi</strong>win“ ein weiterer <strong>Taxi</strong>-Partner<br />

eine TSE-Lösung. Die Nutzer der gleichnamigen Software<br />

können dank einer neu integrierten Datenschnittstelle zu den<br />

Hale-Taxametern ihre Umsätze ebenfalls nach den Vorgaben der<br />

Technischen Sicherheitseinrichtung (TSE) verschlüsseln. Damit<br />

ist das Berliner Unternehmen in der Lage, für einen Großteil der<br />

in Deutschland zugelassenen und eingesetzten Taxameter eine<br />

gesetzeskonforme Datenspeicherung anbieten.<br />

TAXIWIN NENNT PREISE<br />

Als einer der wenigen Anbieter nennt <strong>Taxi</strong>win konkrete Preise:<br />

Für jedes Paket wird zunächst eine SIM Karte für 2,50 Euro<br />

benötigt, zusätzlich erhebt <strong>Taxi</strong>win monatlich pro Fahrzeug<br />

einen Basistarif ab 6,50 Euro und die TSE-Gatewaygebühr für<br />

den Taxameterhersteller von 2,40 Euro. So ergibt sich ein<br />

Gesamtpreis von monatlich 11,40 Euro netto pro Fahrzeug. Die<br />

TSE Gateway Gebühr wird dabei direkt an den jeweiligen Taxameterhersteller<br />

weitergeleitet. In dieser Gebühr sind auf Wunsch<br />

auch zusätzliche Daten wie Pausen, Leerfahrten oder GPS Daten<br />

enthalten. Im optionalen Premium Paket für 2,99 Euro stehen<br />

dann zusätzliche Funktionen wie Lohnabrechnung, Pausenverwaltung,<br />

diverse Auswertungen, ein Kassenbuch, Import bargeldloser<br />

Zahlungen externer Anbieter und vieles mehr zur<br />

Verfügung. Die optionale Fahrer-App für 4,30 Euro beinhaltet<br />

weitere nützliche Funktionen wie Pausenerfassung, unbare<br />

TSE-LÖSUNGEN IM GESAMTPAKET<br />

Den höchsten Marktanteil aller in Deutschlands eingesetzten<br />

Taxameter hat zweifelsohne das Salzburger Unternehmen<br />

Hale. Dessen Produkte und Dienstleistungen beschränken<br />

sich jedoch nicht auf die verschiedenen Geräte, sondern<br />

beinhalten auch die Verarbeitung der im Taxameter erfassten<br />

Daten.<br />

Hale bietet dafür seit vielen Jahren das gleichnamige Datencenter<br />

an und hat hier Neuerungen angekündigt. Mit HALE<br />

FISKAL, HALE BUSINESS und HALE PROFESSIONAL stehen<br />

drei neue, jetzt auch TSE-konforme Datenlösungen bereit.<br />

Diese Lösungen bauen modular aufeinander auf und kosten<br />

pro Fahrzeug/Monat zwischen EUR<br />

8,90 (HALE FISKAL) und EUR 17,90<br />

(HALE PROFESSIONAL), jeweils<br />

exkl. SIM-Karte zur Datenübertragung<br />

und zzgl. MwSt. Alle<br />

Lösungen gewährleisten die<br />

vom Gesetzgeber geforderte<br />

revisionssichere Speicherung /<br />

Archivierung der TSE-signierten<br />

Fiskaldaten für zehn Jahre sowie<br />

den gegebenenfalls von den<br />

Betriebsprüfern erwünschten<br />

Datenexport nach DSFinV-TW–Format.<br />

Bei Bedarf können über das<br />

Datencenter an jedem beliebigen Internetzugang natürlich<br />

auch jederzeit protokollierte Änderungen erfolgen.<br />

Die Datenlösungen des Datencenters ermöglichen darüber<br />

hinaus vor allem auch wertvolle Unterstützung im täglichen<br />

Fahrbetrieb. Hale weist dabei auf die Fahrtenübersicht<br />

inklusive Schichtdetails, die Fahrerkontrolle mit Arbeitszeiten/Pausen<br />

oder die schnelle Fahrerabrechnung und weitere<br />

Features hin. Alle Daten sind dabei im sicheren, zertifizierten<br />

Rechenzentrum in Karlsruhe geschützt und wie schon bisher<br />

können Daten auch an andere bekannte Datendienstleister<br />

übertragen werden.<br />

rw<br />

Bei Hale findet<br />

die Datensignatur<br />

direkt im Taxameter<br />

statt.<br />

FOTO: Hale<br />

30 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


TSE<br />

Randolf Stephany gab<br />

beim Westfälischen<br />

<strong>Taxi</strong>tag einen herstellerneutralen<br />

Überblick<br />

über die aktuellen<br />

TSE-Lösungen.<br />

Sie wollen noch<br />

mehr Infos zu<br />

TSE? Einfach den<br />

QR-Code scannen.<br />

Fahrten erfassen und vieles mehr. Gekündigt werden kann<br />

monatlich.<br />

Wie sollen sich <strong>Taxi</strong>unternehmer nun entscheiden? Klar ist auf<br />

jeden Fall: Die Entscheidung für ein system ist eine langfristige<br />

Entscheidung, deshlab muss sie gut überlegt und auf die individuellen<br />

Begebenheiten eiens jeden Betriebs angepasst sein. Für Randolf<br />

Stephany ist vor allem relevant, wie hoch der ortsübliche Anteil<br />

an reinen Taxameterfahrten ist. Wer anschließend nur zehn Prozent<br />

der Fahrten nachbearbeiten müsse, sei mit fast allen der geschilderten<br />

Lösungen mehr oder weniger gleich gut bedient, so dass<br />

hier das Preis/Leistungs-Verhältnis entscheidet. Wer dagegen<br />

erheblich höhere Nachbearbeitungsquoten erwartet, müsse sich<br />

etwas intensiver mit den verschiedenen Alternativen auseinandersetzen,<br />

um auch zukünftig noch irgendwann einmal seinen Feierabend<br />

genießen zu dürfen.<br />

Wie lange sollte man eine Entscheidung aufschieben? Hier rät Hale<br />

– auch aufgrund seiner langjährigen Erfahrung am deutschen Markt<br />

– seinen Kunden, trotz der nach wie vor gültigen Nichtbeanstandungsfrist<br />

bis Jahresende 2025 schon jetzt zeitnah umzurüsten, beispielsweise<br />

bei einem Fahrzeugwechsel oder vor dem nächsten Eichtermin.<br />

Denn die TSE-Pflicht gilt unverändert schon seit Januar <strong>2024</strong> und<br />

einige Städte forderten, unabhängig von der Nichtbeanstandungsreglung<br />

der Finanzbehörden, inzwischen schon im Zuge der Konzessions-<br />

Verlängerung einen TSE-Nachweis. Wer dann nicht zumindest eine<br />

Bestellbestätigung vorweisen kann, riskiert möglicherweise sogar die<br />

Nichtverlängerung der Konzession. Gleichzeitig verhindert nur eine<br />

rechtzeitige Umrüstung zudem Liefer- und Termin-Engpässe bei Werkstatt-<br />

und Eichterminen auf den letzten Drücker.<br />

Diese Sorgen sind tatsächlich nicht ganz unberechtigt, denn<br />

wie sagte der Mitarbeiter einer Genehmigungsbehörde vor kurzem<br />

so schön: „Die nächste Handlungsaufforderung kommt jetzt<br />

nicht mehr von der Industrie, sondern von Prüfern oder Genehmigungsbehörden,<br />

und diese können dann schnell gebührenpflichtig<br />

sein“. <br />

rw<br />

WAS MAN BEIM BELEGDRUCKER BEACHTEN MUSS<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Bei der Umstellung auf TSE spielt auch immer die Frage mit,<br />

ob man auch (weiterhin) einen systemintegrierten Drucker<br />

nutzen sollte – oder muss man es sogar?<br />

Grundsätzlich gilt: Wer einen Drucker hat, muss immer<br />

drucken und nicht nur auf Kundenwunsch! Tatsächlich muss,<br />

wenn ein systemintegrierter Drucker vorhanden ist – wie<br />

auch beim Bäcker – für jede Fahrt ein Beleg ausgestellt<br />

werden, egal ob die Kunden eine Quittung wünschen oder<br />

nicht. Gesetzlich sind hier zwar individuelle Ausnahmegenehmigungen<br />

durch die Landesbehörden möglich, doch<br />

ob diese Option für druckernutzende <strong>Taxi</strong>unternehmen zur<br />

Anwendung kommen kann, ist derzeit noch offen. Ein gutes<br />

Argument wäre dabei neben den raumbedingt ja sehr kleinen<br />

Druckerrollen mit sehr häufigem Wechselbedarf bei solchen<br />

Druckern vor allem das Kriterium, dass es so sehr unattraktiv<br />

wäre, solche Drucker im <strong>Taxi</strong> überhaupt zu nutzen.<br />

Grundsätzlich gilt aber auch: Wer auf einen Drucker im <strong>Taxi</strong><br />

verzichtet, muss auch nicht drucken. Das klingt wunderlich und<br />

dürfte auch nicht im Interesse der Finanzbehörden sein. Ob<br />

sich die Finanzbehörden aber hier noch zu Ausnahmeregelungen<br />

überreden lassen, erscheint mehr als unwahrscheinlich.<br />

Somit ist beim Thema der systemintegrierten Drucker leider<br />

Fakt, dass diese sich zwar sowohl im Hale- als auch Digitax-<br />

System durchaus vielfältig nutzen ließen, sie aber durch die<br />

gleichzeitige Belegerzeugungspflicht den Nachteil eines<br />

erhöhten Betriebs- und Unterhaltsaufwandes mitbringen.<br />

Der Taxameterhersteller Hale bietet mit dem TPD-02-BT<br />

einen Thermopapierdrucker mit der Eigenschaft „TSE ready“.<br />

Er erstellt fiskalkonforme Belege inklusive QR-Code und<br />

erfüllt damit alle Anforderungen an die Belegerteilungspflicht.<br />

Über Bluetooth können auch Belege vom Datenfunk<br />

gedruckt werden. Auch Hale weist in diesem Zusammenhang<br />

explizit auf die zu Beginn des Beitrags angesprochene<br />

gesetzliche Belegerteilungspflicht in Deutschland hin, die<br />

auch für <strong>Taxi</strong>s gilt, die über einen systemintegrierten Drucker<br />

im Fahrzeug verfügen.<br />

rw<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

31


DER NEUE TAXI TIMES UND TAXI TO GO WORKSHOP<br />

AN ALLE TAXI- UND MIETWAGEN-<br />

UNTERNEHMER, DIE BRISANTE<br />

KONFLIKTE ENTSPANNT LÖSEN WOLLEN<br />

Lieber <strong>Taxi</strong>- und Mietwagenunternehmer!<br />

Kennst du diese „zum Haare raufen“-Augenblicke mit deinen<br />

Mitarbeitenden, in denen dir deine angespannte Hutschnur<br />

mit einem lauten Knall platzt?<br />

Oder dir fällt bei einer nervigen Kundenbeschwerde ‘ne Stunde<br />

später ein, was du hättest Schlaues sagen können?<br />

Du bekommst:<br />

1. Delikate Themen einfach ansprechen<br />

Wir teilen mit dir unsere einfache 3-Schritte-Formel,<br />

mit der du delikate Themen einfach aus der Welt schaffst.<br />

<strong>2.</strong> Stinkende Probleme im Team wieder ins Lot bringen<br />

Wir zeigen dir unseren effektivsten, schnellsten und nachhaltigsten Weg,<br />

mit dem du brisante Konflikte einfach löst.<br />

3. Entspannter Umgang mit schwierigen Kunden und Mitarbeitenden<br />

In unserem Workshop bekommst du funktionierende Strategien,<br />

mit denen du „Troublemakern“ eine Nasenlänge voraus bist.<br />

4. Mitarbeitende und Kunden blitzschnell einschätzen<br />

Wir zeigen dir unsere einzigartige Methode, mit der du deine Mitarbeitenden<br />

und Kunden in wenigen Minuten einschätzen kannst.<br />

Hast Du mal überlegt, wieviel gute Kommunikation und Konfliktlösung<br />

in deinem Unternehmen wert sind?<br />

Unser Ziel vom Workshop:<br />

Dass du delikate Themen entspannt ansprichst und kochende<br />

Konflikte einfach löst.<br />

DI E REFERENTEN<br />

FÜR DEINEN<br />

WORKSHOP<br />

Babett Mahnert<br />

und<br />

Jens Marggraf<br />

www.taxi-times.com/<br />

taxi-times-workshop<br />

Hier geht`s<br />

zur Buchung mit<br />

weiteren Infos<br />

Klingt spannend? Dann melde dich jetzt an. Die Plätze sind limitiert.<br />

Wir freuen uns auf einen spannenden Tag mir dir!<br />

Babett, Jens, Jürgen, Simon<br />

Wann: 18. Juni <strong>2024</strong><br />

Zeit: 9 bis 17 Uhr<br />

Ort: Hotel Kloster Haydau<br />

34326 Morschen bei Kassel<br />

Preis: 489,- EUR netto<br />

Jede weitere Person aus dem<br />

gleichen Betrieb: 389,- EUR netto<br />

Mit freundlicher Unterstützung von:


INTERNATIONAL<br />

ERPRESSBARE<br />

UBER-STÄDTE<br />

Als in Minneapolis per Verordnung der<br />

Stundenlohn erhöht werden sollte,<br />

drohte Uber mit Rückzug. Die Stadt<br />

musste (zunächst) nachgeben.<br />

ENTSCHÄDIGUNG FÜR<br />

TAXIBETRIEBE<br />

In Australien muss Uber eine<br />

dreistellige Millionensumme an<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen bezahlen. Für viele<br />

von ihnen kommt dies aber zu spät.<br />

Klassische <strong>Taxi</strong>s sind in vielen<br />

Städten Mangelware – und<br />

machen die Stadtverwaltungen<br />

dadurch erpressbar.<br />

Was passiert eigentlich, wenn Fahrtenvermittler wie<br />

Uber, Bolt und andere das <strong>Taxi</strong>gewerbe aus den<br />

Städten verdrängen? Eine Blaupause möglicher<br />

Auswirkungen liefert derzeit die Stadt Minneapolis in den USA.<br />

Dort hatte der Stadtrat eine Verordnung erlassen, die für App-<br />

Fahrer einen Mindestlohn von umgerechnet 13,38 Euro pro<br />

Stunde vorsieht, außerdem 0,86 Euro pro Meile und 14 Cent<br />

pro Minute, abzüglich der Ausgaben der Fahrer für Benzin,<br />

Wartung und dergleichen.<br />

Sofort erklärten Uber und Lyft, sonst eigentlich erbittere<br />

Konkurrenten, zum 1. Mai ihren Dienst einzustellen.<br />

Daraufhin brach regelrechte Panik aus, denn anstelle von<br />

ursprünglich knapp <strong>2.</strong>000 <strong>Taxi</strong>s gibt es mittlerweile nur<br />

mehr knapp 500 <strong>Taxi</strong>s in der Stadt – zu wenig, um eine<br />

mobile Versorgung noch sicherzustellen.<br />

Also musste der Stadtrat zurückrudern und den<br />

Start der neuen Verordnung um zunächst zwei Monate<br />

verschieben. Uber und Lyft hatten daraufhin ihren<br />

Rückzug zum 1. Mai ebenfalls verschoben. Als Sieg<br />

der Plattformanbieter will man das von städtischer<br />

Seite allerdings nicht werten.<br />

Andere Fahrdienstanbieter<br />

hätten nun mehr Zeit,<br />

sich auf dem lokalen Markt<br />

zu etablieren, hieß es seitens<br />

einiger Stadträte. Auch<br />

gebe es den Gesetzgebern<br />

des Bundesstaats Minnesota<br />

Gelegenheit, landesweite<br />

Regeln zur Bezahlung von<br />

Fahrdiensten zu verabschieden.<br />

<br />

wf<br />

NOCH MEHR<br />

INTERNATIONALE<br />

TAXITHEMEN<br />

Der Prozess lief mehr als<br />

fünf Jahre und endete<br />

letztlich mit einem Vergleich.<br />

Uber verpflichtete sich,<br />

umgerechnet 163 Millionen Euro<br />

an mindestens 8.000 australische<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmen zu zahlen.<br />

Es ist eine Entschädigung<br />

für den Einkommens- und<br />

Lizenzwertverlust, den<br />

die örtlichen <strong>Taxi</strong>betriebe<br />

hinnehmen mussten, als<br />

Uber in den Markt eingedrungen<br />

war. Da Uber<br />

In Australien führte das<br />

„unrechtmäßige Handeln“<br />

von Uber zu einem <strong>Taxi</strong>schwund.<br />

damals unrechtmäßig gehandelt hatte, hatten sich<br />

mehr als 8.000 australische <strong>Taxi</strong>unternehmer zu einer<br />

Sammelklage zusammengeschlossen. Sie konnten letztendlich<br />

nachweisen, dass Uber es unter anderem versäumt<br />

hatte, von den angeschlossenen Fahrern und<br />

Fahrzeugen die notwendige Zulassung zu überprüfen.<br />

Uber hatte das Verfahren immer wieder hinausgezögert und<br />

erst als eine Niederlage unabwendbar war, einem Vergleich<br />

zugestimmt.<br />

Doch dieser Vergleich bedeutet nicht, dass die Branche zu<br />

ihrem ursprünglichen Betrieb vor dem Markteintritt von Uber<br />

zurückkehren wird, denn ein Großteil der <strong>Taxi</strong>betriebe musste<br />

inzwischen mit hohen Verlusten aufgeben. Viele der Einzelfahrer<br />

fahren jetzt für Uber und Didi. „Ich habe meine <strong>Taxi</strong>lizenzen<br />

verloren, die jeweils eine halbe Million Dollar wert waren“,<br />

berichtet der Hauptkläger den australischen Medien. „Und ich<br />

habe mein Einkommen verloren, das für das Essen auf dem<br />

Tisch meiner Familie gesorgt hat.“ <br />

wf<br />

MEHR VERSTÄNDNIS FÜR TRAVESTIE-FAHRGÄSTE<br />

FOTOS: Wim Faber, Pixabay<br />

Während es für viele Menschen eine Selbstverständlichkeit ist,<br />

ein <strong>Taxi</strong> zu rufen, ist das für Drag-Künstler mitunter anders.<br />

Drag ist mehr als nur Unterhaltung; es erfordert Mut, Kreativität<br />

und Selbstdarstellung. Sicher durch die Stadt zu reisen,<br />

ist jedoch eine Herausforderung für die LGBTQ+-Community,<br />

insbesondere für Drag-Darsteller. Öffentliche Verkehrsmittel<br />

sind aufgrund von Drohungen und Einschüchterungen häufig<br />

unsicher und <strong>Taxi</strong>fahrer weigern sich häufig, Drag-Darsteller<br />

mitzunehmen, was ihre Bewegungsfreiheit, insbesondere<br />

nachts, einschränkt. Zu bestimmten Anlässen – wie z. B. dem<br />

schwulen Kulturfest „Pride Amsterdam“ – kommt es immer<br />

wieder zu Streitigkeiten zwischen Dragqueens und <strong>Taxi</strong>fahrern.<br />

Nicht selten wird Dragqueens die Fahrt verweigert.<br />

Am 5. Mai, während der Feierlichkeiten zum Befreiungstag,<br />

organisierte deshalb die Travestie-Gemeinschaft The House<br />

of Hopelezz (Das Haus der Hoffnungslosen) zusammen<br />

mit der Leitung der <strong>Taxi</strong>centrale Amsterdam (TCA), dem<br />

Kulturzentrum Melkweg Expo sowie mit Uber und Bolt (die<br />

in Amsterdam <strong>Taxi</strong>s vermitteln, da es keine Mietwagen wie in<br />

Deutschland gibt) ein besonderes „Freedom Meal“ (Freiheitsessen).<br />

Das Festmahl brachte Mitglieder dieses Drag House und<br />

andere Mitglieder der LGBTQ+-Community mit Fahrern von<br />

TCA, Uber und Bolt zusammen, mit dem Ziel, Verständnis und<br />

Empathie zu steigern.<br />

wf<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

33


BERLIN<br />

TAXIKUNST GEGEN UBER<br />

Ein amerikanischer App-Betreiber, der Fahrten unkontrolliert auch an illegale<br />

Mietwagen vermittelt, kauft sich für sehr teures Geld die Namensrechte einer<br />

großen Arena. Das <strong>Taxi</strong> protestiert dagegen künstlerisch.<br />

Klaus Meier, Jerome<br />

Kirschkowski,<br />

Stephan Berndt und<br />

Irene Jaxtheimer<br />

Als am 2<strong>2.</strong> März die bisherige Berliner Veranstaltungshalle von<br />

„Mercedes-Benz-Arena in „Uber-Arena“ umbenannt wurde, zeigte<br />

sich das <strong>Taxi</strong>gewerbe mit einer ganz besonderen Form des<br />

Protestes kreativ. Man führte unmittelbar vor der Halle eine Performance<br />

auf, mit der die Absurdität des Berliner Umgangs mit<br />

Recht und Gesetz vor Augen geführt wurde. Die Performance<br />

bekam von allen Seiten großes Lob. Sie kann über den nebenstehenden<br />

QR-Code abgerufen werden. Im Gespräch mit <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

haben die Organisatoren die Idee und das Konzept erklärt.<br />

TAXI TIMES: Wie kamt ihr auf die Idee für euer pantomimisches<br />

Theaterstück?<br />

IRENE JAXTHEIMER, Berliner <strong>Taxi</strong>unternehmerin und<br />

Vorstandsmitglied von <strong>Taxi</strong> Deutschland Berlin e. V.: Die<br />

Ursprungsidee entstand durch die Umbenennung in „Uber-<br />

Arena“. Da haben wir gesagt: Da muss man was machen. Das<br />

können wir so nicht stehen lassen. Wir können nicht einfach<br />

nur eine Demo machen, wir müssen etwas Besonderes machen.<br />

Wir müssen aufzeigen, was da alles falsch läuft. Also haben wir<br />

gesagt: Der 2<strong>2.</strong> März ist unser Aktionstag, und dann haben wir<br />

entwickelt. So kam dann die Geschichte zustande.<br />

Ihr hattet kurz vorher bereits mit dem Film-<strong>Taxi</strong> während<br />

der Berlinale ebenfalls auf kreative Weise gegen das Uber-<br />

Sponsoring demonstriert.<br />

KLAUS MEIER, <strong>Taxi</strong>-Soziallotse: Diese Aktion kam richtig gut<br />

an und da hatte es sich dann förmlich aufgedrängt, noch mehr<br />

neue Protestformen auf die Beine zu stellen.<br />

Die Aktion bestand aus zwei Teilen. Der erste war die<br />

Videoinstallation. Wie kam die zustande?<br />

KLAUS: Die Videoinstallation ist inspiriert von dem legendären<br />

Apple-Werbespot für die Einführung des Macintosh 1984, bei<br />

dem Apple behauptet hat, dass sie 1984 so gestalten würden,<br />

dass es nicht wie „1984“ [der dystopische Roman von George<br />

Orwell] wird, und unsere Idee war, das Ganze umzudrehen: die<br />

großen Konzerne wie Apple, die immer nur so getan haben, als<br />

ob sie die „Schöne neue Welt“ [dystopischer Roman von Aldous<br />

FOTO: Axel Rühle<br />

TSE mit <strong>Taxi</strong>win<br />

Ab jetzt auch Datensicherung mit TSE (DSFinV-TW)<br />

• Datenspeicherung mit TSE<br />

• professionelles Daten-Center<br />

• Kassenbuch<br />

• Fahrer-App<br />

• Pausenverwaltung<br />

• Lohnabrechnung<br />

• und vieles mehr<br />

Basispaket<br />

inkl. SIM-Karte: 11,40 €<br />

je <strong>Taxi</strong> / Monat (netto)<br />

Sie haben den vollen Überblick<br />

in unserem Datencenter<br />

25+<br />

Jahre<br />

Erfahrung<br />

Kontaktieren Sie uns<br />

www.taxidaten.de


BERLIN<br />

Huxley] bauen würden, die allen guttut – das umzudrehen und<br />

dann als Parodie mit <strong>Taxi</strong> zu machen. Stephan hat das dann in<br />

die Hand genommen und sich die Nächte um die Ohren geschlagen,<br />

in denen er die Videopräsentation erstellt hat.<br />

STEPHAN BERNDT, <strong>Taxi</strong>unternehmer mit 12 <strong>Taxi</strong>s in Berlin<br />

(vor Corona waren es noch 30): Wir haben das mit den Mitteln<br />

entwickelt und erstellt, die wir hatten: wenig Geld, aber viel<br />

Fantasie. Gott sei Dank hatte ich Jerome, sonst wäre das nur<br />

ein Viertel so gut geworden.<br />

JEROME KIRSCHKOWSKI,, Grafiker bei <strong>Taxi</strong> Berlin: Mein<br />

Arbeitgeber hat mich dafür freigestellt und so konnte ich euch<br />

unterstützen, indem ich die Präsentation noch ein bisschen aufgewertet<br />

habe. Am Morgen des 2<strong>2.</strong> März war ich extra noch<br />

an der Arena. Ich habe die ersten Fotos gemacht, wie die<br />

„Uber-Arena“ die Buchstaben bekam. Das haben wir gleich<br />

mit in die Präsentation reingemacht, und wir haben<br />

tatsächlich den Platz noch mal selbst umgestaltet.<br />

Offiziell hieß er ja seit diesem Tag „Uber-Platz“, wir<br />

haben ihn in der Präsentation in „Platz der Schwarzarbeit“<br />

umbenannt.<br />

IRENE: Das war ein Begriff, den Michael Oppermann<br />

vom <strong>Taxi</strong>-Bundesverband BVTM vorgeschlagen hatte,<br />

weil das viel eher das Geschäftsmodell von Uber<br />

beschreibt.<br />

JEROME: Wir haben dem mit dem Begriff „Arena der<br />

organisierten Kriminalität“ noch eins draufgesetzt.<br />

Ziemlich frech …<br />

JEROME: Wir haben einfach das gezeigt, was auch<br />

Tatsache ist.<br />

In einem Abschnitt der Video-Installation ist ein „Pacman“<br />

zu sehen, der einen Teil der Schrift auffrisst.<br />

IRENE: Damit spielen wir darauf an, dass neben der<br />

Uber-Arena eine kleinere Arena ebenfalls umbenannt<br />

wurde. Unser Pacman frisst vom neuen Namen „Uber<br />

Eats Music Hall“ so viele Buchstaben auf, bis dann nur noch<br />

„Uber eats all“ zu lesen ist.<br />

Der zweite Teil war das Schauspiel, bei dem Sträflinge ein<br />

vermülltes Auto ziehen, das dann von bunten Figuren befreit<br />

wird. Wessen dramaturgisches Genie steckt da drin?<br />

STEPHAN: Das war so mehr oder weniger aus der Grundidee<br />

heraus entwickelt, und dann habe ich das einfach in die Hand<br />

genommen und hab gesagt: So und so stelle ich mir das vor.<br />

Irene hat sich dann um die Technik gekümmert. Und dann<br />

kamen 13 Fahrer und Fahrerinnen aus meinem Laden und (zu<br />

Irene gewandt) ein Fahrer noch von dir, und schon stand das<br />

Ganze. Und das Schöne an allem ist wirklich dieses Teamwork ...<br />

Hico_04-2016.qxp_Layout 1 06.04.16 10:04 Seite 1<br />

NOCH MEHR<br />

BERLINER<br />

TAXITHEMEN<br />

Der künstlerische<br />

Uber-<br />

Protest im Video<br />

IRENE: Ja, das muss ich auch sagen, das lief Hand in Hand.<br />

JEROME: Jeder hat sein Bestes gegeben.<br />

STEPHAN: Und die Jungs und Mädels haben das dann am<br />

Abend ganz wunderbar auf die Bühne – also auf den Bürgersteig<br />

– gebracht. Ich bin sehr dankbar, dass man so miteinander<br />

arbeitet und dass dann so ein – darf ich sagen – Gesamtkunstwerk<br />

herausgekommen ist.<br />

Ihr habt von allen Seiten Lob bekommen.<br />

JEROME: Uns haben ja nicht nur viele unterstützt, sondern es<br />

sind ja heute auch einige vorbeigekommen, inklusive Leuten<br />

aus der Politik, und daran sieht man, dass wir solche Aktionen<br />

machen können und dass wir uns auch von so einem Regenwetter<br />

nicht davon abhalten lassen.<br />

STEPHAN: Das schreit regelrecht danach, weiterzumachen.<br />

KLAUS: Wir haben gezeigt, dass <strong>Taxi</strong> wirklich Kultur ist.<br />

Deshalb gibt’s jetzt dafür – und für kommende Aktionen<br />

vielleicht – auch die neue Internetseite taxikultur.de.<br />

STEPHAN: Das „Vielleicht“ kannst du weglassen.<br />

KLAUS: Das <strong>Taxi</strong>-Film-Fest war der große Test, ob so<br />

was geht. Jetzt zeigt sich: <strong>Taxi</strong> ist wirklich Kultur. Die<br />

Kollegen und Kolleginnen, die mittleren und die kleinen<br />

Unternehmer sind Stadtkultur und sind in der<br />

Lage, auch kulturellen Ausdruck für ihre Aktivitäten<br />

zu finden. <strong>Taxi</strong> ist mehr, als Leute von A nach B zu<br />

fahren.<br />

Ihr habt die Performance auch gefilmt und bei<br />

YouTube eingestellt und sie dann auch noch mal<br />

am 1<strong>2.</strong> April beim Bundespresseball gezeigt, weil<br />

auch hier Uber als Hauptsponsor aufgetreten war.<br />

Was plant ihr als Nächstes?<br />

STEPHAN: Die nächste Idee wird ein <strong>Taxi</strong>-Kultur-Festival<br />

sein, bei dem wir zeigen, was an Kultur alles in<br />

unseren Betrieben steckt: Fahrer, die in Musikbands<br />

spielen; Fahrer, die malen; Fahrer, die Gedichte schreiben,<br />

wunderschöne Bände veröffentlicht haben. Ich hab schon deren<br />

Lesungen erlebt. Da werden wir ein buntes Fest gestalten: Kultur<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe – mit der klaren Botschaft: Wir sind<br />

ein Stück Kultur dieser Stadt, und das wollen wir immer wieder<br />

nach vorne stellen. Nicht rumjammern, sondern jeder muss ein<br />

Interesse haben, dass wir weiter dranbleiben.<br />

JEROME: Und das offen für alle, also nicht nur für Leute aus<br />

dem <strong>Taxi</strong>gewerbe, sondern es ist offen für alle. Das wird ein<br />

tolles Festival, da freuen wir uns jetzt schon drauf.<br />

Das Interview führte Axel Rühle.<br />

Jetzt<br />

– nur 1x in Berlin –<br />

HICO Kraftfahrzeug-Kontrollgeräte GmbH · Rhinstraße 50 · 12681 Berlin<br />

Vertretung:<br />

FISKALTAXAMETER<br />

• Montage fiskalfähiger Taxameter<br />

• Umrüstung vorhandener Taxameteranlagen<br />

• Aktualisierung der Taxameteranlage nach neuesten Anforderungen<br />

Der Kundendienst:<br />

Beratung und Termine:<br />

HICO-Service anerkannt, zuverlässig, Tel.: 030/7520774<br />

fachmännisch und flexibel Fax: 030/7520944<br />

E-mail: info@hico-berlin.de<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

35


HAMBURG<br />

HOHER<br />

FAHRZEUGRABATT<br />

Hamburgs „Artenvielfalt“ bei seiner<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Flotte steigt: Seit Kurzem ist<br />

auch ein Fahrzeug des Herstellers Nio<br />

auf der Straße.<br />

ZWEI NEUE<br />

SCHNELLLADER<br />

Hamburgs <strong>Taxi</strong>-Ladeinfrastruktur hat<br />

Zuwachs bekommen. Die Stadt hat<br />

zwei weitere taxi-exklusive HPC-<br />

Ladesäulen installiert.<br />

Mesut Yildirim fährt seit 10. April „chinesisch“ Er ist<br />

der erste Hamburger <strong>Taxi</strong>unternehmer, der sich bei<br />

der Umrüstung seiner Fahrzeugflotte zu Elektrotaxis<br />

für ein Modell des Herstellers Nio entschieden hat. Der ET7 ist<br />

eine Limousine, deren Maße, Anmutung und Ausstattung das<br />

Niveau einer Mercedes S-Klasse erreicht. Nur beim Preis gibt<br />

es große Unterschiede, denn der Nio kostet derzeit für <strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

netto knapp unter 45.000 Euro – zuzüglich<br />

einer Monatsmiete von 142 bzw. 242 Euro für den<br />

Akku. Das und die aktuelle Hamburger Förderung über<br />

5.000 Euro pro E-<strong>Taxi</strong> hat wohl auch Mesut Yildirim<br />

überzeugt. Seine beiden Nios sind die E-<strong>Taxi</strong>s Nr. 644<br />

und 645, die derzeit in Hamburg konzessioniert sind.<br />

Auch bei den ebenfalls geförderten Inklusionstaxis<br />

steigt die Zulassungszahl. Mit Stand Ende April fuhren<br />

58 <strong>Taxi</strong>s mit Rollstuhlumbauten in der Hansestadt,<br />

mindestens 50 davon vollelektrisch.<br />

Theoretisch bis Ende Oktober kann die 5.000 Euro<br />

dotierte Hamburger „Zukunftstaxi“-Förderung noch<br />

beantragt werden. Allerdings müssen bis spätestens<br />

zum 31. Oktober die <strong>Taxi</strong>s konzessioniert sein. Das Antragsformular<br />

und weiterführende Infos finden man auf der Website der<br />

Hamburger Behörde für Verkehrs- und Mobilitätswende. sg<br />

Der Hamburger<br />

<strong>Taxi</strong>unternehmer<br />

Mesut Yildirim<br />

fährt Nio.<br />

NOCH MEHR<br />

HAMBURGER<br />

TAXITHEMEN<br />

Ein Alpitronic-<br />

HPC-Charger am<br />

E-<strong>Taxi</strong>-Standplatz<br />

Großneumarkt<br />

Zusätzlich zu den ersten beiden <strong>Taxi</strong>-Ladesäulen<br />

am S-Bahnhof Eidelstedt und am Alsterdorfer<br />

Markt sind jetzt zwei weitere E-<strong>Taxi</strong>stände offiziell<br />

in Betrieb gesetzt worden. Diese befinden sich am<br />

Großneumarkt 24 und am U-Bahnhof Schippelsweg<br />

beziehungsweise Paul-Sorge-Straße 142 B. Genau wie<br />

die bereits bestehenden Ladesäulen handelt es sich<br />

um sogenannte HPC-Charger (High Power Charger),<br />

welche maximal 150 kW Strom abgeben können.<br />

Für den Betreiber der Ladesäule Großneumarkt, die<br />

Hamburger Energiewerke (HEnW), ist es bereits die<br />

zweite E-<strong>Taxi</strong>-Ladesäule, welche mit Förderung der Behörde für<br />

Verkehr und Mobilitätswende (BVM), errichtet wurde. Drei weitere<br />

exklusive Ladesäulen, beispielsweise an der Sternschanze,<br />

sind in Planung und sollen noch <strong>2024</strong> in Betrieb gehen.<br />

Für die Behörde sind die vier neuen Ladepunkte ein wichtiger<br />

Pfeiler für den Erfolg vom „Projekt Zukunftstaxi“, mit<br />

dessen Unterstützung mittlerweile knapp 650 E-<strong>Taxi</strong>s auf Hamburgs<br />

Straßen gekommen sind. Nur mit einer parallel wachsenden<br />

Lade-Infrastruktur ist ein reibungsloser Betrieb<br />

gewährleistet. Bei den neuen Schnellladern weist die Behörde<br />

explizit darauf hin, dass eine Bereithaltung nur zulässig ist,<br />

wenn auch zeitgleich das <strong>Taxi</strong> geladen wird. <br />

sg<br />

8. HAMBURGER E-TAXENTAG: KOSTENVERGLEICH UND TSE-INFOS<br />

Die für die Hamburger E-<strong>Taxi</strong>förderung zuständige<br />

Behörde für Verkehr und Mobilitätswende<br />

(BVM) begleitet ihr „Projekt Zukunftstaxi“ seit<br />

Jahren sehr aktiv, unter anderem, indem sie<br />

regelmäßige Hamburger E-<strong>Taxi</strong>treffen organisiert.<br />

Die achte Veranstaltung dieser Art fand<br />

Anfang Mai im <strong>Taxi</strong>werk beim <strong>Taxi</strong>ausrüster<br />

Reuss statt. Die Eröffnungsrede hielt Hamburgs<br />

Verkehrssenator Dr. Anjes Tjarks.<br />

Daran anschließend folgte der Blick über den<br />

Hamburger Tellerrand, indem ein Münchner<br />

E-<strong>Taxi</strong>unternehmer von seinen Erfahrungen berichtete, die<br />

der Hamburger <strong>Taxi</strong>betreiber Rüdiger Lilie auf Basis seiner<br />

Cris Weberpals stellte die<br />

TSE-Box von Semitron vor.<br />

Betriebsdaten entsprechend untermauerte.<br />

In einem Impulsvortrag von Christine Curtius<br />

von VoltVogel zum Thema Laden auf dem<br />

Betriebshof und Parkplätzen wurde die<br />

Möglichkeit des Aufbaus einer eigenen Lade-<br />

Infrastruktur dargestellt.<br />

Anders als bei den ersten Treffen wurden diesmal<br />

auch andere Unternehmerthemen erörtert.<br />

Der bekannte Podcast-Unternehmer Jens<br />

Marggraf gab Tipps für eine bessere Dienstleistung<br />

im <strong>Taxi</strong>. Und zum Thema TSE informierten<br />

Vertreter der Taxameter-Hersteller Hale und Semitron sowie des<br />

Systemanbieters FMS.<br />

jh<br />

FOTOS: BVM, <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

36 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


MÜNCHEN<br />

ZWEISTUFIGE<br />

TARIFANPASSUNG<br />

Seit dem 1. April gelten in Münchens<br />

<strong>Taxi</strong>s neue Fahrpreise. Die nächste<br />

Anpassung zum 1. Januar 2025 war<br />

gleich mit eingeplant.<br />

MEHRSTUFIGES<br />

TAXIVERSCHWINDEN<br />

Weil der Münchner Hauptbahnhof<br />

komplett neu gebaut wird,<br />

verschwinden dort mehr und mehr<br />

die <strong>Taxi</strong>standplätze.<br />

Die Initiative für gleich zwei Tarifanpassungen kam vom<br />

Kreisverwaltungsreferat. Anlass war der im Januar<br />

<strong>2024</strong> auf 12,41 Euro gestiegene Mindestlohn. Vorgesehen<br />

ist bereits eine weitere Preisanpassung zum 1. Januar 2025,<br />

da der Mindestlohn dann auf 12,82 Euro steigt.<br />

Zum 1. April wurde der Grundpreis von 5,30 Euro auf<br />

5,50 Euro angepasst. Ab dem kommenden Jahr beläuft er sich<br />

auf 5,70 Euro. Der Mindestfahrpreis ist immer die Summe<br />

aus Grundpreis und der ersten Fortschalteinheit von<br />

20 Cent. Auch der Kilometerpreis wurde neu kalkuliert.<br />

Er stieg von 2,30 auf 2,50 Euro und steigt zum<br />

1. Januar wieder um 20 Cent. Die Wartezeit, welche<br />

bis Ende März mit 36 Euro pro Stunde in Rechnung<br />

gestellt wurde, kostet jetzt 38 Euro und wird dann auf<br />

39 Euro je Stunde erhöht. Der Zuschlag für die Beförderung<br />

von mindestens fünf Personen, der zuletzt von<br />

8,50 auf 10 Euro erhöht worden ist, bleibt nächstes Jahr<br />

unverändert. Die Festpreise zwischen Hauptbahnhof,<br />

Flughafen und Messe Riem werden mit jeder Tarifänderung<br />

nach oben korrigiert. Die Tabelle gibt auch<br />

die jeweilige prozentuale Veränderung zum vorigen Tarif an.<br />

Für die <strong>Taxi</strong>fahrer ist die Pflicht, klassische Straßenkarten<br />

mit sich zu führen, weggefallen. <br />

sg/ar<br />

Inkrafttreten 1.6.2022 1.4.<strong>2024</strong> 1.1.2025<br />

Grundpreis ohne<br />

1. Schalteinheit<br />

5,30 € 5,50 € (+3,77 %) 5,70 € (+3,64 %)<br />

km-Preis 2,30 € 2,50 € (+8,70 %) 2,70 € (+8,00 %)<br />

Warteminute 0,60 € 0,633 € (+5,50 %) 0,65 € (+2,69 %)<br />

– 5-km-Fahrt 16,80 € 18,00 € (+7,14 %) 19,20 € (+6,67 %)<br />

– 10-km-Fahrt 28,30 € 30,50 € (+7,77 %) 32,70 € (+7,21 %)<br />

– 45-km-Fahrt 108,80 € 118,00 € (+8,46 %) 127,20 € (+7,80 %)<br />

– MUC ↔ Messe 85,00 € 90,00 € (+5,88 %) 94,00 € (+4,44 %)<br />

– MUC ↔ Hbf. 95,00 € 101,00 € (+6,32 %) 106,00 € (+4,95 %)<br />

– Messe ↔ Hbf. 39,00 € 41,00 € (+5,13 %) 43,00 € (+4,88 %)<br />

Zuschlag ab 5 Pers. 8,50 € 10,00 € (+17,65 %) 10,00 €<br />

Preisbeispiele<br />

Festpreise<br />

NOCH MEHR<br />

MÜNCHNER<br />

TAXITHEMEN<br />

Falsche Straßenseite: Wer hier den Bahnhof verlässt und ein <strong>Taxi</strong><br />

benötigt, wird per Wegweiser wieder zurückgeschickt.<br />

An zwei von drei Bahnhofsseiten mussten die<br />

Standplätze schon vor Längerem weichen,<br />

seit Januar ist nun auch die Südseite ohne<br />

einen <strong>Taxi</strong>standplatz. Was allerdings noch schwerer<br />

wiegt als der Wegfall, ist der Unwille der Stadt, ortsnah<br />

einen Ersatz zur Verfügung zu stellen. Sämtliche Vorschläge<br />

aus dem <strong>Taxi</strong>gewerbe wurden abgelehnt – man<br />

hielt es für eine bessere Lösung, stattdessen den Halteplatz<br />

auf der Bahnhofsnordseite zu vergrößern.<br />

In einer ausführlichen Reportage beschreibt <strong>Taxi</strong><br />

<strong>Times</strong> in seiner Münchner Regionalausgabe, was das<br />

für Auswirkungen für die <strong>Taxi</strong>fahrenden hat – sowohl<br />

für die hinter dem Steuer als auch für diejenigen auf dem Beifahrersitz<br />

bzw. der Rückbank. Dazu belegen zahlreiche Fotos,<br />

wie skurill die derzeitige Lösung ist – indem beispielsweise ein<br />

Fahrgast, der bereits den Bahnhof auf der Südseite verlassen<br />

hat, per Beschilderung allen Ernstes aufgefordert wird, den<br />

kompletten Weg durch die Bahnhofshalle zur Nordseite zu laufen,<br />

um dort dann nach zweimaligen Überqueren der Hauptstraße<br />

in einer kleinen Seitenstraße endlich in ein <strong>Taxi</strong> steigen<br />

zu können.<br />

Liegt das Fahrtziel dann im Süden Münchens, darf dieser<br />

Fahrgast den Weg auf die andere Seite des Bahnhofs dann noch<br />

mal zurücklegen – diesmal im <strong>Taxi</strong> und kostenpflichtig … jh<br />

DIE STÄDTISCHE HINHALTETAKTIK BEI ROLLIZUSCHLÄGEN<br />

FOTO: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

Die Stadt München möchte unbedingt mehr Inklusionstaxis<br />

auf den Münchner Straßen haben. Sie fördert deshalb schon<br />

seit Jahren den Umbau von <strong>Taxi</strong>s zu Rollitaxis mit bis zu<br />

10.000 Euro pro Fahrzeug. Bislang konnte nach Aussage des<br />

Münchner Sozialreferats die Umrüstung von 16 Fahrzeugen<br />

gefördert werden.<br />

Das ist für beide Seiten noch lange nicht zufriedenstellend –<br />

im Fördertopf sind noch satte 390.000 Euro. Das würde für<br />

39 Inklusionstaxis reichen.<br />

Zurückhaltung bei den <strong>Taxi</strong>unternehmern<br />

Doch die Zurückhaltung der Münchner Unternehmer hat<br />

einen klaren Grund: Einerseits ist die Flotte aktuell zu klein,<br />

um alle I-<strong>Taxi</strong>-Kunden gleichermaßen zu bedienen. Das<br />

bedeutet, dass aufgrund der geringen Fahrzeuganzahl<br />

die Fahrer deshalb meist lange Anfahrten in Kauf nehmen<br />

müssen. Dazu addieren sich noch der Zeitverlust wegen den<br />

notwendigen Rüstzeiten für die korrekte Sicherung der Menschen<br />

im Rollstuhl Das alles zusammengenommen macht die<br />

Fahrten wenig lukrativ und die Unternehmer fordern schon<br />

seit Langem einen Rollizuschlag.<br />

Doch dagegen wehren sich die Stadt und der Behindertenbeirat.<br />

Stattdessen will die Stadt prüfen, ob sie nicht selbst solch<br />

einen Zuschlag bezahlt. Das hatte man bei einer gemeinsamen<br />

Runde mit allen Beteiligten versprochen. Seitdem prüft man –<br />

und prüft – und prüft …<br />

jh<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

37


FAHRZEUGE<br />

DER<br />

ERSTE<br />

SEINER<br />

ART<br />

Mit dem ID.7 hat Volkswagen<br />

PKW das Topmodell der ID.-<br />

Modellreihe auf den Markt<br />

gebracht. Bei einem ersten<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Fahrtest musste<br />

der Wagen zeigen, ob er<br />

das notwendige<br />

Handwerkszeug für die<br />

Personenbeförderung<br />

mitbringt.<br />

Seit dem Modellwechsel beim Passat (B9) war die beliebte<br />

Limousine nicht mehr als <strong>Taxi</strong> ab Werk erhältlich.<br />

Damit Volkswagen seine <strong>Taxi</strong>-Kunden auch weiterhin<br />

eine Limousine als <strong>Taxi</strong> anbieten kann, hat man sich dazu entschlossen,<br />

eine externe Umrüstung für den vollelektrischen ID.7<br />

zu ermöglichen.<br />

Schon im März war <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> mit dem derzeit exklusivsten<br />

VW-<strong>Taxi</strong> auf ausgiebiger Testfahrt. Exklusiv deshalb, weil es sich<br />

bei dem voll umgerüsteten ID.7-<strong>Taxi</strong> um das Entwicklungsfahrzeug<br />

für das Fahrzeugpaket handelt. Dieses ist jedoch keine werkseigene<br />

Entwicklung, sondern wird ausschließlich bei externen Partnern<br />

umgerüstet.<br />

Volkswagen PKW empfiehlt derzeit die Umrüstung des ID.7<br />

bei der Firma Haberl Electronic oder beim Funkservice Reuss in<br />

Hamburg. Zwingend notwendig ist in jedem Fall ein Steuergerät<br />

der Firma Haberl/Ternica.<br />

KOMFORT GEPAART MIT REICHWEITE<br />

Der ID.7 ist in der Basisversion ab 45.400 Euro netto konfigurierbar.<br />

Volkswagen bietet aktuell eine Finanzierung mit 3,99 Prozent<br />

an. Einen ID.4 mit dem 77 kWh-Akku kann man aktuell für rund<br />

10.000 Euro weniger bestellen. Da muss sich der ID.7 schon sehr<br />

ins Zeug legen, um seinem Hauptkonkurrenten Paroli bieten zu<br />

können. Um den Kaufanreiz für ein Volkswagen-ID-Modell zu<br />

erhöhen, bietet der Konzern aktuell einen Rabatt in Höhe von<br />

3.000 Euro netto als sogenannte Umweltprämie an.<br />

Der ID.7 wird dadurch zwar immer noch nicht zum Billigtaxi,<br />

dafür punktet er bei aber bei Komfort und Reichweite. Aus der<br />

Sicht des Fahrers fällt ganz besonders die Effizienz des Elektrofahrzeugs<br />

ins Auge. Auch bei flotten Autobahnfahrten mit maximal<br />

130 km/h ist der Wagen noch sehr genügsam und kommt<br />

im <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Test mit rund 16,5 bis 17,8 Kilowatt Strom auf<br />

100 Kilometern aus. Die Werksangabe verspricht sogar noch<br />

einen geringeren Stromverbrauch. Im Mix soll der Stromer nach<br />

Werksangabe mit lediglich 14,8 kW auskommen. So sind 400 Kilometer-Etappen<br />

auf der Autobahn locker möglich. In der Stadt<br />

fällt die Bilanz sogar noch deutlich positiver aus. VW verspricht<br />

eine Reichweite von bis zu 580 Kilometern mit einer Ladung. Je<br />

nach Geschäftslage reicht das also locker für eine <strong>Taxi</strong>schicht –<br />

inklusive Fernfahrt.<br />

Diese sehr ordentliche Reichweite kann der <strong>2.</strong>200 Kilogramm<br />

schwere ID.7 nur schaffen, weil er vergleichsweise windschlüpfrig<br />

ist. Sein cW-Wert wird mit 0,23<br />

angegeben. Einen maßgeblichen<br />

Beitrag zur Effizienz trägt auch<br />

der vergleichsweise kleine Akku<br />

bei. Denn je kleiner die Akkukapazität,<br />

desto geringer das Gewicht<br />

der Batterie. Der Testwagen verfügt<br />

über den „kleinen“ 77 kWh-Akku,<br />

der einen Motor im Heck mit Strom<br />

versorgt. Eine Variante mit einem<br />

86 kWh-Akku hat Volkswagen<br />

bereits angekündigt.<br />

Wie bei allen anderen ID- Fahrzeugen,<br />

abgesehen von zweimoto-<br />

Melanie Neugebauer ist<br />

bei VW-PKW für das<br />

Thema <strong>Taxi</strong> zuständig<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

38 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


FAHRZEUGE<br />

Informationen werden<br />

vom Head-up-<br />

Display scheinbar<br />

direkt auf die Straße<br />

projiziert.<br />

Dank großer<br />

Heckklappe ist der<br />

Kofferraum leicht zu<br />

beladen.<br />

VOLKSWAGEN ID.4-TAXI<br />

Nach dem Aus des Passat für<br />

die <strong>Taxi</strong>kunden muss man sich<br />

auch in absehbarer Zeit vom VW<br />

Touran-<strong>Taxi</strong> verabschieden. Um den<br />

Kunden auch in diesem Segment<br />

weiterhin eine <strong>Taxi</strong>-Alternative<br />

bieten zu können, wird es ab 2025<br />

den ID.4 ab Werk in Hellelfenbein<br />

geben. Für die einen mag diese<br />

Entscheidung zwar relativ spät<br />

kommen, aber mit dem Wissen, das<br />

in Hamburg bereits 175 ID.4-<strong>Taxi</strong>s<br />

auf der Straße sind und sich bei der<br />

Arbeit bewährt haben, ist dieser<br />

Gedanke nur konsequent. Melanie<br />

Neugebauer, <strong>Taxi</strong>-Ansprechpartnerin<br />

bei VW PKW, ist von der<br />

Idee überzeugt: „Wir werden auch<br />

mit den E-<strong>Taxi</strong>s weiterhin an der<br />

bewährten Robust-Strategie ansetzen<br />

und beispielsweise besonders<br />

strapazierfähige Sitze verbauen<br />

oder eine Lackierung in Hellelfenbein<br />

anbieten.“<br />

rigen GTX-Fahrzeugen, wird die Kraft, auch bedingt durch die<br />

Einbaulage des Motors, an die Hinterräder abgegeben. Nach Werksangabe<br />

beträgt seine Leistung 286 PS. Das fühlt sich auf der Straße<br />

immer ausreichend motorisiert an. Die (abgeregelte) Höchstgeschwindigkeit<br />

des ID.7 beträgt 180 km/h.<br />

LIMOUSINE SCHLÄGT SUV<br />

Wie leistungsfähig der ID.7 trotz des vergleichsweise kleinen<br />

77 kWh-Akku ist, zeigt der Vergleich mit dem Wettbewerb. Andere<br />

E-<strong>Taxi</strong>s versprechen ähnliche Reichweiten meist nur mit einem<br />

deutlich größeren Akkupaket mit bis zu 100 kWh Kapazität. Wie<br />

effizient unser Testwagen ist, zeigt sich auch im direkten Vergleich<br />

zum E-<strong>Taxi</strong>-Bruder ID.4. Bedingt durch die strömungsungünstigere<br />

SUV-Bauform liegt dessen Durchschnittsverbrauch<br />

rund 2 Kilowatt über dem Verbrauch des effizientesten ID.7.<br />

Begeistert hat der ID.7 auch durch seine vielen technischen<br />

Detaillösungen. Beispielsweise projiziert das (optionale) Headup-Display<br />

seine Daten jetzt auch im gesamten Sichtfeld des<br />

Fahrers. Abbiegehinweise in Form von Pfeilen werden quasi<br />

direkt auf die Straße übertragen. Ebenfalls an Bord – sogar serienmäßig<br />

– ist der Ausstiegswarner. Erkannt werden zum Beispiel<br />

auch Radfahrer, die zu nah am Auto vorbeifahren. Die Ausstiegswarnung<br />

sichert neben der Fahrer- und Beifahrertür auch die<br />

Fondtüren ab.<br />

Schade ist natürlich, dass der ID.7 nicht von der von VW-<br />

<strong>Taxi</strong> bekannten Robust-Strategie profitiert, die den ab Werk verfügbaren<br />

<strong>Taxi</strong>s vorbehalten ist. Die stark ausgeformten Sitze,<br />

welche im Testwagen verbaut sind, werden erfahrungsgemäß<br />

schon nach kurzer Zeit erste Abnutzungserscheinungen zeigen.<br />

Sie sind zwar im Arbeitsalltag sehr bequem, dennoch ist<br />

es nur ein Frage der Zeit, wann die Seitenwangen abgewetzt<br />

sein werden.<br />

Wichtig aus der Perspektive des Fahrgastes: Der Komfort auf<br />

der Rücksitzbank ist nicht zu bemängeln. Gerade in der zweiten<br />

Reihe kann sich der Kunde über ausreichend Beinfreiheit und<br />

einen ebenen Boden freuen. Beim Kofferraum muss man sich mit<br />

einem einzelnen Gepäckabteil im Heck mit 523 Litern Volumen<br />

begnügen. Einen sogenannten Frunk unter der vorderen Haube<br />

gibt es nicht.<br />

Dafür gibt es im Kofferraum einen doppelten Boden, den man<br />

als <strong>Taxi</strong>unternehmer getrost zu Hause lassen kann – oder direkt<br />

bei einem digitalen Kleinanzeigenmarkt verhökern kann. Ob die<br />

Hutablage an Ort und Stelle bleibt, darf auch angezweifelt werden.<br />

Im Vergleich mit dem ID.4 zeigt sich wunderbar, wie gut sich die<br />

vergleichsweise flache Limousine im Vergleich zu einem SUV<br />

schlägt.<br />

Tolle Verarbeitung, herausragende Effizienz und ein komfortables<br />

Platzangebot sollten den ID.7 eigentlich zum VW-<strong>Taxi</strong> erster<br />

Wahl werden lassen, wäre da nicht eine weitere Variante, die<br />

bislang noch nicht erwähnt wurde. Volkswagen hat nämlich mittlerweile<br />

auch die Bestellbücher für die Kombiversion des ID.7<br />

geöffnet. Der ID.7 in der Version Tourer kann all das, was der ID.7<br />

auch kann, bietet allerdings bedingt durch sein Steilheck mehr<br />

Stauraum. Somit dürfte klar sein, wer ein E-<strong>Taxi</strong> von VW kaufen<br />

möchte, aber kein SUV will, wird sicherlich mit dem ID.7 Tourer<br />

liebäugeln. <br />

sg<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

39


FAHRZEUGE<br />

Trotz umfangreicher Bedienmöglichkeiten<br />

über das Display, bietet Ford dennoch einige<br />

echte Schalter in der Mittelkonsole (oben).<br />

Komfortable Platzverhältnisse, aber die<br />

Klapptische sind in einem <strong>Taxi</strong>, das auch<br />

nachts unterwegs ist, prädestiniert für Vandalismus<br />

(unten).<br />

EIN TAXI FÜR ALLE FÄLLE<br />

Mit einem neuen Hochdachkombi spricht Ford <strong>Taxi</strong>unternehmer an, die ein<br />

vielseitiges <strong>Taxi</strong> mit der Option zur Rollstuhlbeförderung einsetzen wollen.<br />

Das Rezept ist einfach. Man nehme<br />

einen Hochdachkombi, der über<br />

zwei Schiebetüren verfügt und<br />

Platz für bis zu sieben Personen bietet.<br />

Genau in dieses Segment fällt der neue<br />

Ford Grand Tourneo Connect. Im <strong>Taxi</strong>einsatz<br />

ist er für den Rollstuhltransport prädestiniert.<br />

Das allein beruht schon auf seiner<br />

engen Verwandtschaft zu seinem Zwillingsbruder,<br />

dem VW Caddy.<br />

Getestet haben wir den Ford Grand<br />

Tourneo Connect mit Intax-<strong>Taxi</strong>-Umbau,<br />

als Version mit langem Radstand. Sie ist<br />

35 Zentimeter länger als die Standard-Variante.<br />

Zudem sind auch die hinteren Schiebetüren<br />

mitgewachsen. Dadurch wird der<br />

Einstieg in die dritte Sitzreihe deutlich vereinfacht.<br />

Bei dem Oldenburger <strong>Taxi</strong>ausstatter hat<br />

man sich nun des Hochdachkombis angenommen.<br />

Das umfangreiche <strong>Taxi</strong>paket des<br />

Testwagens umfasst – zusätzlich zur Folierung<br />

in Hellelfenbein – alle notwendigen<br />

Einbauten. Das ist neben der <strong>Taxi</strong>-Alarmanlage<br />

auch eine zentral steuerbare Innenlichtschaltung.<br />

Neben der Vorrüstung für den Taxameter,<br />

Dachzeichen und Funk ist der Testwagen<br />

mit einem Hale-Taxameter in der<br />

Mittelkonsole sowie Cey-Contact ausgestattet.<br />

Inklusive beleuchteten Schalter für das<br />

Dachzeichen wird der Umbau komplett für<br />

rund 4.400 Euro netto angeboten. Bei der<br />

Konfiguration des Fahrzeugs sollte darauf<br />

geachtet werden, dass die programmierbare<br />

Schnittstelle für Aufbauhersteller mitbestellt<br />

wird.<br />

TREND ODER TITANIUM<br />

Ford bietet für den Tourneo Connect zwei<br />

verschiedene Ausstattungsvarianten an. Die<br />

Basis bildet Trend, darüber rangiert die<br />

Ausstattungslinie Titanium. Preislich bildet<br />

der Ford Tourneo Connect mit kurzem Radstand<br />

und einem 1,5-Liter-Benziner die<br />

Basisvariante, sie ist ab rund 26.400 Euro<br />

netto zu haben. Für das kleinste von zwei<br />

verfügbaren Dieselmodellen muss man<br />

netto rund 1.400 Euro mehr zahlen. Für den<br />

Grand Tourneo Connect werden in der günstigsten<br />

Ausführung mit Benzin-Motor rund<br />

<strong>2.</strong>400 Euro netto mehr fällig.<br />

Als <strong>Taxi</strong> wird sich sicherlich der Grand<br />

Tourneo Connect mit 102 Diesel-PS durchsetzen.<br />

Er ist als Schalter ab rund 30.200<br />

Euro netto zu haben. Wer seinen Ford<br />

mit einem 7-Gang-Doppelkupplungs-<br />

Automatikgetriebe kombinieren möchte,<br />

muss automatisch auch die höherwertige<br />

Titanium-Ausstattung kaufen. Das geht<br />

mit einem Aufpreis von rund 6.000 Euro<br />

einher.<br />

Auch wenn beim Grand Tourneo Connect<br />

Titanium die dritte Sitzreihe Standad<br />

ist, fehlten bei unserem Testwagen die beiden<br />

Einzelsitze. Ist der Umbau zu einem<br />

Inklusionstaxi geplant, können sie nämlich<br />

optional abgewählt werden.<br />

Die Zubehörliste bietet weitere Optionen,<br />

bei denen sich ein Bestell-Haken lohnt.<br />

Bei einem Rollstuhltaxi sind die Komfortbelüftung<br />

mit Dachausströmern oder eine<br />

Standheizung empfehlenswert. Der Testwagen<br />

mit dem 120-PS-Dieselmotor hat<br />

diesbezüglich keine Wünsche offengelassen,<br />

was sich aber auch in einem stolzen<br />

Preis von rund 38.500 Euro netto niederschlägt.<br />

Teurer geht natürlich immer noch,<br />

beispielsweise, wenn man auf einen Allradantrieb<br />

angewiesen ist. Wem die Variante<br />

mit 102 Diesel-PS ausreicht, kann sparen,<br />

wer bei den Emissionen sparen möchte,<br />

kann demnächst auch eine Variante mit<br />

Hybrid-Antrieb bestellen. <br />

sg<br />

FOTOS: <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

40 <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI


KLEINANZEIGEN<br />

TAXIVERMIETUNG<br />

INKLUSIONSTAXI<br />

Ersatz-<strong>Taxi</strong>-Vermietung<br />

Wir vermieten bundesweit<br />

Hotline: 08 000-36 86 86<br />

www.taxi-zentrum.de<br />

TAXIVERKAUF<br />

BETRIEBSABGABE<br />

Profitables <strong>Taxi</strong>unternehmen<br />

in Niedersachsen mit 5 <strong>Taxi</strong>- und<br />

2 Mietwagenkonzessionen<br />

steht zum Verkauf.<br />

Bei Interesse kontaktieren Sie<br />

uns gern unter 0152 2730 8258<br />

Sonderpreise<br />

für Verkaufsanzeigen<br />

in der Rubrik<br />

„Betriebsabgabe“<br />

Beratung unter<br />

08634 / 260 85 77.<br />

Fragen Sie nach<br />

Jürgen Hartmann.<br />

<strong>Taxi</strong> An- und Verkauf<br />

<strong>Taxi</strong>-Umrüstung<br />

Tel.: 03381-368685<br />

www.taxi-zentrum.de<br />

Mehrere neuwertige<br />

E 200 D-<strong>Taxi</strong>s<br />

zu verkaufen<br />

0171 65 71 166<br />

GARANTIE<br />

www.taxifahrzeuge.de<br />

ABRECHNUNGEN<br />

Dieser Auflage liegt ein<br />

Informationsprospekt<br />

der Firma<br />

Die Transform für<br />

Umrüstungen zu<br />

Rollstuhltaxis bei. Wir<br />

bitten um Beachtung.<br />

BATTERIEN<br />

51x65 Seit 2022 NFM 5_2023_Layout 1 17.04.23<br />

Seit 2022 Produktion<br />

in Deutschland<br />

Anzeige<br />

JETZT WIEDER DA!<br />

Das Programm „Premium Plus“<br />

Garantieantrag<br />

Sichern Sie ihr Fahrzeug für nur 1€<br />

pro Tag vor ungeplanten Reparaturen ab.<br />

S. Schunk - Mobil: 0170 / 9898001<br />

E-Mail: service@moti.center<br />

Mit uns fahren Sie gut!<br />

Lebensdauer von Bleibatterien (Pkw, Lkw, Solar, Elektrostapler)<br />

verdoppeln und mehr. Defekt geglaubte<br />

Batterien erholen sich, lieferbar in 6, 12, 24, 48 und<br />

80 V. Tel.: 06 81-99 27 40, www.novitec.de.<br />

TAXI <strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong><br />

41


WWW.TAXI-TIMES.COM<br />

WEITER<br />

GEHT’S AUF<br />

DER WEBSITE<br />

Der Großteil der Texte der vorangegangenen 43 Seiten sind Exklusiv-Seiten und somit<br />

keine Zweitverwendungen aus bereits erschienenen Web-Beiträgen. Mit der Fülle<br />

an Themen, die wir in diesem Jahr auf der <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Website veröffentlicht haben,<br />

hätte man wahrscheinlich ein einhundert Seiten dickes Magazin füllen können.<br />

Nachfolgend ein Überblick über die wichtigsten Themen der letzten Wochen.<br />

Einfach die QR-Codes scannen und unter www.taxi-times.com weiterlesen.<br />

Lobbyismus, der Grenzen<br />

überschreitet<br />

Die im April nach mehrjährigem Ringen<br />

verabschiedete Plattformarbeitsrichtlinie<br />

der EU ist sowieso schon verwässert, hat<br />

aber dadurch, dass sie nun größtenteils<br />

auf nationales Recht übergeht, weniger<br />

schlimme Auswirkungen auf die <strong>Taxi</strong>zentralen<br />

wie zwischendurch einmal befürchtet<br />

(siehe QR-Code 1). Die Plattformen<br />

hätten die Richtlinie natürlich gerne<br />

verhindert oder zumindest nach ihren<br />

Interessen formuliert. Vor Kurzem wurde<br />

publik, wie aggressiv und grenzüberschreitend<br />

vor allen Dingen<br />

Bolt über sein Heimatland<br />

Estland Einfluss nahm (siehe<br />

QR-Code 2)<br />

Komplett illegale Mietwagen<br />

in Berlin<br />

Eine umfangreiche Recherche des Fernsehsenders<br />

rbb deckte auf, was innerhalb<br />

der <strong>Taxi</strong>branche und auch bei der Berliner<br />

Aufsichtsbehörde sowieso schon bekannt<br />

war: In der Hauptstadt fahren mindestens<br />

1.000 Mietwagen für Uber, Bolt und<br />

Free Now, die keine gültige Konzession<br />

besitzen. Durch diesen medialen Druck<br />

wurde das Thema zum Politikum und die<br />

Behörde war zum Handeln gezwungen.<br />

So hat man beispielsweise Uber & Co.<br />

zur Herausgabe der Daten aller Mietwagen-Unternehmen<br />

verpflichtet, die bei<br />

den Plattformen registriert sind. Diese<br />

Daten wurden dann mit den Daten der<br />

Aufsichtsbehörde verglichen. Über das<br />

Ergebnis und deren Konsequenzen<br />

berichtet <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

auf seiner Berliner Regionalseite.<br />

IMPRESSUM<br />

Verlag<br />

taxi-times Verlags GmbH<br />

Gartenstraße 12<br />

84549 Engelsberg, Deutschland<br />

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77<br />

E-Mail: info@taxi-times.com<br />

Internet: www.taxi-times.com<br />

Geschäftsführer und V. i. S. d. P.<br />

Jürgen Hartmann (jh)<br />

Bankverbindung<br />

Stadtsparkasse München<br />

IBAN: DE89701500001003173828<br />

BIC: SSKMDEMM<br />

UST-ID: DE293535109<br />

Handelsregister: Amtsgericht Traunstein<br />

HRB 31193<br />

Redaktion (tt)<br />

Simon Günnewig (sg), Jürgen Hartmann (jh),<br />

Axel Rühle (ar)<br />

E-Mail: redaktion@taxi-times.com<br />

Der Chef finanziert<br />

die Arztrechnung<br />

Kranke Mitarbeitende stellen jeden<br />

Firmeninhaber vor große Herausforderungen.<br />

Solche, die kündigen, erst recht. Eine<br />

betriebliche Krankenzusatzversicherung<br />

kann genau das Gegenteil bewirken. Der<br />

Chef zahlt die Beiträge und die Mitarbeiter<br />

bekommen medizinische Leistungen<br />

erstattet, die sie sonst selber zuzahlen<br />

müssten. Das ist quasi wie eine Gehaltserhöhung.<br />

Jeden Dienstag:<br />

Die <strong>Taxi</strong>welt im <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Newsletter.<br />

Hier geht’s zur Anmeldung:<br />

Europäische <strong>Taxi</strong>messe:<br />

Die Halle füllt sich<br />

Im April hat die Fachvereinigung Personenverkehr<br />

Nordrhein (FPN) als Veranstalter<br />

der europäischen <strong>Taxi</strong>messe einen<br />

ersten Zwischenstand veröffentlicht:<br />

55 Aussteller waren zu diesem Zeitpunkt<br />

bereits angemeldet. Infos dazu über den<br />

nebenstehenden QR-Code. <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong><br />

wird auch in seiner Printausgabe im<br />

Oktober über die Aussteller und deren<br />

Produkte berichten. <strong>Taxi</strong>-Partner können<br />

sich dazu bereits jetzt bei der<br />

Redaktion unter redaktion@<br />

taxi-times.com melden.<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe<br />

Wim Faber (wf), Remmer Witte (rw),<br />

Gisela Spitzlei (gs)<br />

Grafik & Layout<br />

Katja Stellert (Artdirektion),<br />

Ivan Cottrell, Kornelia Jaeger<br />

Raufeld Medien GmbH<br />

Paul-Lincke-Ufer 42/43<br />

10999 Berlin<br />

stellert@raufeld.de<br />

Anzeigen + Vertrieb<br />

Jürgen Hartmann<br />

anzeigen@taxi-times.com<br />

Telefon: +49 (0)8634/ 260 85 77<br />

Druck<br />

Silber Druck oHG, Otto-Hahn-Straße 25,<br />

D-34253 Lohfelden<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> <strong>DACH</strong> erscheint seit 2016<br />

Erscheinungsweise 4 x pro Jahr<br />

Heftpreis: 6,80 €, Jahres-Abo: 66 € (inkl. MwSt.<br />

und Versand) ISSN-Nr.: 2367-3834<br />

Weitere <strong>Taxi</strong>magazine aus dem <strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong>-Verlag:<br />

<strong>Taxi</strong> <strong>Times</strong> München<br />

42<br />

<strong>2.</strong> QUARTAL <strong>2024</strong> TAXI

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!