Schwachhauser I Magazin für Bremen I Ausgabe 97

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sowie Musik die geladenen Gäste; zudem erklangen an allen Veranstaltungstagen neue Raumklang-Kompositionen von HfK-Studierenden. Spätestens in diesem Moment wusste Melissa Lemcke, dass sie richtig ist in der Hochschule für Künste. „Ich empfinde es als großes Glück, in diesem Bereich zu arbeiten und fühle mich hier zuhause“, sagt die Öffentlichkeitsarbeiterin. Sie rückte erst 2022 ins Amt und arbeitet nun für eine ziemlich traditionsreiche Hochschule. Die Geschichte der HfK geht nämlich zurück bis ins Jahr 1873. Die damals gegründete „Technische Anstalt für Gewerbetreibende“ gilt als eigentlicher Vorläufer der heutigen Hochschule. Ein paar Jahre nach der Umbenennung in eine „Kunstgewerbeschule“ verlegte man die Ur-Hochschule 1923 von der Bürgermeister-Smidt-Straße zur Straße Am Nun liegt die HfK zwar nicht mehr ganz so zentral wie am Wandrahm. Angesichts des imposanten Speichers verfügt sie aber über viel Platz und eine enorme Präsenz. Auf der Hälfte des mit 403 Metern zweitgrößten Bremer Gebäudes (Bunker Valentin misst 419 Meter) entstanden einst zahlreiche Ateliers, und mittlerweile hat sich auch die Anzahl der Studierenden im Speicher XI deutlich erhöht: Waren vor rund zehn Jahren noch 400 angehende Künstler eingeschrieben, sind es heute 650. Sie werden von 33 Professoren und 55 Lehrbeauftragten betreut – und das lässt sich durchaus wörtlich nehmen. Die Studierenden besuchen zwar auch Vorlesungen, doch vorwiegend erfolgt eine individuelle Begleitung durch Professoren und Lehrbeauftragte. Diplomarbeit Fotografie HfK, Foto: Stefan Freye Wandrahm. Die Bezeichnungen der Anstalt wechselten in den folgenden Jahren, ihr Standort blieb – bis 2003 der Umzug in den Speicher XI erfolgte. Es ist wohl kein Wunder, dass dieses Angebot eine gewisse Nachfrage erzeugt. Zum letzten Wintersemester gingen 1388 Bewerbungen im Fachbereich Kunst und Design ein, einen Platz an der HfK erhielten aber lediglich 118 Studierende, also nicht einmal zehn Prozent Die Kandidaten hatten sich dabei einer Vorauswahl zu stellen und danach eine Aufnahmeprüfung absolviert. Sie verteilen sich nun auf die drei Bereiche „freie Kunst“, „digitale Medien“ und „integriertes Design“. Dabei verfügt die Hochschule über 45 Prozent internationale Studierende, also Menschen, die aus dem Ausland zum Studium nach Bremen gekommen sind. Sie sind nun Teil einer Hochschule, deren Atmosphäre Melissa Lemcke als „lebhaft und bunt“ beschreibt. Diese Atmosphäre lässt vielleicht am besten in den Speichern XI und XI A erleben, am 5. Juli, dem Tag der offenen Tür, sogar für alle Interessierten. Aber außerhalb der Überseestadt gibt es noch mehr HfK: Ein weiterer „Standort“ der Hochschule befindet sich seit 2022 nämlich auf der Weser. In der „MS Dauerwelle“ wurde das Angebot der HfK vor rund zwei Jahren noch einmal erweitert. Das einstige Fahrgastschiff misst 53 Meter, liegt an der Schlachte und bietet nach umfangreichen Umbauarbeiten viel Raum für Performances, Konzerte oder Vorträge. In gewisser Weise war die MS Dauerwelle also der erste Ort, der Kunst und Design mit der Musik vereint hat. 44
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