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f+h fördern und heben 6/2024

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2884<br />

06<br />

Juni <strong>2024</strong><br />

€ 16,50<br />

TITEL<br />

12<br />

Logistikautomation bei<br />

ebm-papst: Effizienz-Booster<br />

in zwei Stufen<br />

So verbessert Echtzeit-<br />

22 lokalisierung Lagerprozesse<br />

Delphi-Studie über die<br />

40 Zukunft der Supply Chain<br />

foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


SYSTEMORIENTIERT<br />

DENKEN<br />

VERNETZT<br />

HANDELN<br />

10 Print-Ausgaben<br />

im Jahr<br />

2884<br />

LOGISTIK UNTER STROM<br />

Logistikzentrum mit automatischen Lagern sichert<br />

Wachstum des Elektrogroßhändlers Emil Löffelhardt<br />

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Ja, ich möchte die Zeitschrift „<strong>f+h</strong>“ abonnieren<br />

Das Jahresabonnement umfasst 10 Ausgaben <strong>und</strong> kostet € 146,- (Ausland € 156,- netto) inkl. Versandkosten. Als Begrüßungsgeschenk<br />

erhalte ich die Konturenlehre. Nach Ablauf des ersten Bezugsjahres kann das Abonnement jederzeit, mit einer Frist von einem Monat,<br />

schriftlich gekündigt werden.<br />

Unser Dienstleister, die Vertriebsunion Meynen, Eltville, erhebt Ihre Daten im Auftrag der Vereinigte Fachverlage (VFV) zum Zweck der Vertragsdurchführung, zur Erfüllung der<br />

vertraglichen <strong>und</strong> vorvertraglichen Pflichten. Die Datenerhebung <strong>und</strong> Datenverarbeitung ist für die Durchführung des Vertrags erforderlich <strong>und</strong> beruht auf Artikel 6 Abs. 1 b) DSGVO.<br />

Zudem verwenden wir Ihre Angaben zur Werbung für eigene <strong>und</strong> VFV verwandte Produkte. Falls Sie keine Werbung mehr auf dieser Gr<strong>und</strong>lage erhalten wollen, können Sie jederzeit<br />

widersprechen. Weitere Infos zum Datenschutz: ds-vfv.vfmz.de<br />

Name/Vorname<br />

Position<br />

Firma<br />

Abteilung<br />

Straße oder Postfach<br />

PLZ/Ort<br />

Telefon/E-Mail<br />

Datum, Unterschrift<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz . Telefon: 06131/992-200<br />

E-Mail: vertrieb@vfmz.de . Internet: www.vereinigte-fachverlage.de<br />

„<strong>f+h</strong>“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz


EDITORIAL<br />

PRODUZIEREN IN<br />

DEUTSCHLAND?!<br />

Eigentlich könnte sich Deutschland glücklich schätzen, ist es doch die Heimat vieler<br />

Weltmarktführer. Aber: Offenbar sind die Rahmenbedingungen in Deutschland nicht mehr<br />

so gut. Nicht nur die Weltmarktführer, sondern viele Unternehmen in Deutschland zeigen<br />

ihren Unmut <strong>und</strong> die Konsequenzen, die daraus entstehen. Ist Deutschland ein guter<br />

Wirtschaftsstandort? Einige sagen ja, aber kein guter Produktionsstandort. Mit der<br />

Folge, dass viele familiengeführte Unternehmen darüber nachdenken, Deutschland<br />

den Rücken zu kehren. 56 Prozent der in einer Studie befragten Unternehmen sehen<br />

das so. Bei international tätigen Firmen sind es gar 75 Prozent. Viele verlagern bereits<br />

die Produktion ins Ausland. Die USA stehen dabei weit oben, aber auch Polen ist<br />

attraktiv <strong>und</strong> Indien, das mittlerweile auf diesem Gebiet vor China liegt. Wer nach den<br />

Gründen fragt, bekommt immer dieselben Antworten: Bürokratische Hürden, stetig<br />

sich verändernde Auflagen, komplexes Steuerrecht. Themen, die alle<br />

bekannt <strong>und</strong> erkannt sind, bei denen sich aber nur wenig tut. Einige<br />

behaupten sogar, das Gegenteil sei der Fall: Deutschland <strong>und</strong> die EU<br />

legten dabei noch zu. Konzepte müssen also her. Wir können zum<br />

Beispiel nicht die Unternehmen steuerlich bestrafen, die im eigenen<br />

Land investieren <strong>und</strong> diejenigen steuerlich belohnen, die ihre<br />

Gewinne abführen. Es gibt also einiges zu tun, um den Standort<br />

Deutschland <strong>und</strong> schlussendlich auch das Image von „Made in<br />

Germany“ vor Schlimmerem zu bewahren. Denn Produktionsverlagerung<br />

ist immer auch ein Stück Know-how-Verlust, <strong>und</strong> vor allem<br />

den können wir uns nicht erlauben.<br />

Winfried Bauer<br />

– Chefredakteur –<br />

w.bauer@vfmz.de<br />

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INHALT<br />

PERSPEKTIVEN<br />

06 F+H UMFRAGE Ist künstliche Intelligenz der<br />

Gamechanger in der Intralogistik?<br />

38 Bestandsimmobilien energieeffizient gestalten<br />

Potenziale nutzen<br />

40 Delphi-Studie über die Zukunft der Supply Chain<br />

Herausforderungen <strong>und</strong> Chancen am Horizont<br />

06<br />

EDITORIAL<br />

03 Produzieren in Deutschland?!<br />

PRODUKTE UND SYSTEME<br />

10 F+H NACHGEFRAGT bei Rolf Eiten<br />

„Wir bieten den Betreibern die Geräte,<br />

die sie brauchen“<br />

12 TITELSTORY Logistikautomation bei ebm-papst<br />

Effizienz-Booster in zwei Stufen<br />

16 Outdoor-FTS verbinden Produktions- <strong>und</strong><br />

Lagerstätten auf Betriebsgelände<br />

Grenzenlos<br />

18 Vetter BigForks stellen Transport schwerer<br />

Lasten sicher<br />

Hart im Nehmen<br />

22 So verbessert Echtzeitlokalisierung die Prozesse im<br />

Altpapierlager<br />

Alle Akteure profitieren<br />

28 MiniTec automatisiert Membrankappen-Montage<br />

bei ProMinent<br />

Jetzt läuft´s r<strong>und</strong><br />

30 AS-Interface für Regalbediengeräte<br />

Sicherheit in der Lagergasse<br />

32 Dematic-K<strong>und</strong>entag im TechCenter Heusenstamm<br />

„Frische“ Innovationen live erleben<br />

34 Deutschlandweit erster Einsatz einer<br />

VR-Trainingsanwendung für Kranführer<br />

Noch mehr Sicherheit als Ziel<br />

36 Digitale Highlights<br />

10<br />

28 34


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

20 F+H NACHGEFRAGT bei Jürgen Baumgartner<br />

„Das Streben nach Perfektion ist Teil unserer DNA“<br />

26 AMI baut Stammsitz in Luckenbach aus<br />

Die Zeichen stehen auf Wachstum<br />

42 F+H PERSÖNLICH Stella Giuriato<br />

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SERVICE<br />

39 Impressum<br />

43 Vorschau auf Heft 7-8/<strong>2024</strong><br />

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IST KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

DER GAMECHANGER IN DER<br />

INTRALOGISTIK?<br />

Foto/Bearbeitung: stock.adobe.com/VFV Layout<br />

Das Thema künstliche Intelligenz (KI) ist in der Intralogistik<br />

allgegenwärtig. Manch einer bezeichnet KI als den Gamechanger<br />

in der Intralogistik. Ist dem wirklich so? Die Redaktion <strong>f+h</strong> hat in<br />

der Branche nachgefragt.<br />

6 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

In der Logistikbranche ist die Einbindung von künstlicher Intelligenz (KI) inzwischen nicht nur eine Möglichkeit,<br />

sondern zunehmend eine Notwendigkeit, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Daher sehe ich in der<br />

Anwendung von künstlicher Intelligenz einen Gamechanger für sehr viele Lebensbereiche <strong>und</strong> alle Branchen.<br />

Diese Transformation ist jedoch nicht ohne Herausforderungen erreichbar. Neue kreative Ansätze <strong>und</strong><br />

Investitionen sind notwendig, um die Potenziale von KI zu erschließen. Die Fortschritte in der KI-Entwicklung<br />

verlaufen exponentiell. Zukünftig werden in neuen Lagern in Industrienationen ausschließlich Roboter mit<br />

KI-Unterstützung tätig sein. Ob dies in 15 oder schon drei Jahren der Fall sein wird, ist schwer abzuschätzen.<br />

Jedoch unterbieten vor allem im KI-Umfeld <strong>und</strong> der Kombination mit Robotik viele neue Ergebnisse selbst vor<br />

kurzem noch kühne Prognosen deutlich. Diese Vision umfasst nicht nur die vollständige Automatisierung von<br />

der Entladung bis zur Beladung, sondern auch die Neuimplementierung oder laufende Adaption über<br />

fortschrittliche Konfigurationsmöglichkeiten zum Beispiel mithilfe von natürlichsprachlicher Interaktion. Ein<br />

solcher Fortschritt wäre revolutionär. Der Einsatz von KI hat das Potenzial, die aktuelle Projektarbeit für<br />

Planung <strong>und</strong> Software-Implementierungen drastisch zu reduzieren – ein echter Gamechanger. Die<br />

KI-Plattform PSIwms AI von PSI Logistics wird derzeit noch zur Optimierung bestehender Prozesse <strong>und</strong> als<br />

ChatBot zur Dokumentation eingesetzt. Jedoch ist das volle Potenzial bei weitem nicht ausgeschöpft. Unsere<br />

Vision ist es langfristig, den Aufbau von Lagern, das Artikelspektrum <strong>und</strong> die Liefer- <strong>und</strong> Auftragsstruktur<br />

direkt in Softwarekonfigurationen zu überführen. Die Anwendungsbereiche von PSIwms AI werden in den<br />

kommenden Jahren stetig vielseitiger werden. Der bevorstehende Wandel bietet eine große Chance für alle<br />

Beteiligten, um die Effizienz zu steigern <strong>und</strong> die Logistikprozesse neu zu gestalten. Wir stehen mit KI am<br />

Beginn einer neuen Ära – auch in der Intralogistik.<br />

MATHIAS<br />

THOMAS<br />

Inhaber <strong>und</strong> Geschäftsführer TUP<br />

Warehouse Management Solutions,<br />

Karlsruhe, sowie Geschäftsführer des<br />

KI-Unternehmens AIM, Hannover<br />

SASCHA<br />

TEPURIC<br />

Geschäftsführer<br />

PSI Logistics,<br />

Dortm<strong>und</strong><br />

KI ist unbestritten ein faszinierender Hebel für Prozessoptimierung in Industrie <strong>und</strong> Handel.<br />

Doch das Technologiefeld ist aktuell noch von (Investitions-)Skepsis, unrealistischen<br />

Erwartungen <strong>und</strong> begrifflicher Oberflächlichkeit geprägt. Denn KI ist nicht KI – entscheidend ist,<br />

was dahintersteckt: Von Modell über Daten bis Zweck <strong>und</strong> Herangehensweise. Hauptsächlich in<br />

Bereichen mit komplexen Anforderungen, etwa der Intralogistik, muss das „richtige“ KI-Modell<br />

die individuellen Besonderheiten des Anwenders berücksichtigen. Durch Nutzung von klar<br />

definierten Strukturen <strong>und</strong> historischen Daten können „tief trainierte“ KIs verblüffende Effizienzgewinne<br />

in den Prozessabläufen ermöglichen. Qualität <strong>und</strong> Aufbereitung von Daten sowie<br />

darauf aufbauende tiefe Expertise in Data Science <strong>und</strong> dem spezifischen Anwendungsbereich<br />

sind erste Voraussetzungen auf dem Weg zur industriellen KI. Am Ende stehen maßgeschneiderte<br />

Modelle <strong>und</strong> Lösungen, die Muster in Betriebsabläufen erkennen <strong>und</strong> komplexe<br />

Zusammenhänge verständlich entschlüsseln. Über transparente <strong>und</strong> kontinuierliche Optimierung<br />

kann KI zum echten Gamechanger werden – auch in der Intralogistik.<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 7


PERSPEKTIVEN<br />

Für Besucher von Fachkongressen <strong>und</strong> Messen rückt nach den AV <strong>und</strong> der Pick-Robotik ein neues Hype-Thema in<br />

den Fokus. Dabei scheint aktuell so mancher klassische Algorithmus-Programmcode mit KI gelabelt worden zu sein,<br />

allein um Produkte oder Dienstleistungen attraktiver erscheinen zu lassen. Bekannt ist dies bereits aus dem Bereich<br />

Nachhaltigkeit, wo gerne Greenwashing <strong>und</strong> Green Labeling betrieben wurde. Während aber in erster Linie die<br />

Pickroboter bis zur Technologiereife Zeit gebraucht haben, sind die Einsatzmöglichkeiten <strong>und</strong> vor allem die Schnelligkeit,<br />

in der sich das Thema der Anwendbarkeit der künstlichen Intelligenz in der Intralogistik bewegt, atemberaubend.<br />

Vanderlande nutzen an vielen Stellen seit Jahren künstliche Intelligenz; anfänglich produktbasiert <strong>und</strong> in der<br />

Objekterkennung, zum Beispiel bei den von uns eingesetzten Pickrobotern. Heute überwacht bei uns die KI im<br />

Rahmen von Predictive Maintenance den kompletten Anlagenbetrieb <strong>und</strong> antizipiert, wie das System mit plötzlichen,<br />

unvorhersehbaren Störungen umgehen kann. Dies kann die Ausfallzeiten innerhalb kürzester Zeit um 25<br />

Prozent reduzieren. Wir verwenden Techniken des maschinellen Lernens, wie „Long Short-Term Memory Network“-<br />

Modelle. Diese Methode hilft uns unter anderem dabei, Prozesseinblicke per „Anomalie-Zeitleiste“ zu visualisieren<br />

<strong>und</strong> unser Verständnis für den Zustand der Systeme <strong>und</strong> auch für den Anlagenbetrieb zu verbessern. Daraus<br />

entwickeln wir operative Steuerungshilfen, die den kompletten Prozess innerhalb komplexer intralogistischer<br />

Systeme unterstützen. Aus unserer Sicht lässt die KI intralogistische Systeme zukünftig noch problemloser <strong>und</strong><br />

effizienter laufen <strong>und</strong> wird weitere Innovationen ermöglichen.<br />

MARCO<br />

GEBHARDT<br />

CEO Gebhardt<br />

Intralogistics Group,<br />

Sinsheim<br />

CHRISTIAN<br />

GRIMM<br />

Director Sales Vanderlande<br />

Industries GmbH & Co. KG,<br />

Mönchengladbach<br />

Es steht außer Frage, dass das Thema KI in der Intralogistik allgegenwärtig ist. Die Vision, dass KI die Logistikbranche<br />

revolutionieren könnte, ist verlockend <strong>und</strong> keineswegs unbegründet. Durch den Einsatz von KI<br />

können logistische Prozesse erheblich optimiert werden. Von der vorausschauenden Wartung über die<br />

intelligente Routenplanung bis hin zur Automatisierung von Lagermanagementsystemen – KI bietet<br />

zahlreiche Anwendungsmöglichkeiten, die zu einer höheren Effizienz <strong>und</strong> Flexibilität führen können.<br />

Jedoch sollten wir auch die Realität nicht aus den Augen verlieren. Die Implementierung von KI erfordert unter<br />

Umständen erhebliche Aufwendungen, knappe Ressourcen <strong>und</strong> nicht selten eine gr<strong>und</strong>legende Neuausrichtung<br />

bestehender Prozesse. Zudem ist die Technologie noch nicht vollständig ausgereift <strong>und</strong> bedarf weiterer<br />

Forschung <strong>und</strong> Entwicklung. Viele Themen, zumindest in der automatischen Intralogistik, sind eher Nischenanwendungen,<br />

die von den großen KI-Unternehmen wenig Beachtung finden. Es besteht die Gefahr, dass<br />

Marketingstrategen den Hype um KI nutzen, um unrealistische Erwartungen zu schüren. Unternehmen sollten<br />

daher sorgfältig prüfen, welche KI-Lösungen tatsächlich einen Mehrwert bieten <strong>und</strong> welche nur als Trend<br />

vermarktet werden. Ich sehe in den betriebswirtschaftlichen Bereichen <strong>und</strong> Software-Anwendungen der<br />

Logistik derzeit ein größeres Potenzial als in der Optimierung der reinen Technik. Hier gibt es jedoch auch<br />

Aufgabenstellungen, zum Beispiel Roboterkommissionierung, die ohne KI nur schwer denkbar sind. Letztlich<br />

glaube ich, dass KI in der Intralogistik ein enormes Potenzial birgt, das jedoch mit Bedacht <strong>und</strong> realistischen<br />

Erwartungen angegangen werden sollte. Die Zukunft der Logistik wird durch KI mitgestaltet, aber der Weg<br />

dorthin erfordert Weitsicht, f<strong>und</strong>ierte Entscheidungen <strong>und</strong> kontinuierliche Anpassungen.<br />

8 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

Bei Klinkhammer sehen wir KI-gestützte Intralogistik als echten Mehrwert. Aus diesem<br />

Gr<strong>und</strong> beinhalten Lager- <strong>und</strong> Materialflusslösungen der Klinkhammer-K<strong>und</strong>en immer<br />

mehr KI-gestützte Robotertechnologien. Bei der robotergestützten Kommissionierung<br />

hilft künstliche Intelligenz, Produkte zu erkennen, sie zu greifen <strong>und</strong> abzulegen. Dabei<br />

muss die KI immer weniger trainiert werden, um neue Produkte zu handhaben oder mit<br />

dem Menschen zu kooperieren. Bei der KI-basierten Kommissionierung für Kleinteile,<br />

dem Robotic Piece Picking können dauerhaft hohe Leistungen von 600 bis 1.000 Picks<br />

pro St<strong>und</strong>e erreicht werden <strong>und</strong> das im Mehrschichtbetrieb, Tag <strong>und</strong> Nacht. Auch der<br />

Transport <strong>und</strong> die Lagerung von Behältern wird durch KI-gesteuerte Lagerroboter<br />

revolutioniert, da Fahrzeuge zum Beispiel die Roboter des Unternehmens Exotec sich<br />

selbst Wege suchen, optimieren <strong>und</strong> sich miteinander abstimmen. Wir haben solche<br />

flexiblen, skalierbaren Systeme als automatisierte robotergestützte Kleinteilelager im<br />

Programm. Dadurch lassen sich hohe Leistungen erreichen <strong>und</strong> gleichzeitig beschwerliche<br />

Handgriffe vermeiden, die bisher von Mitarbeitern in der Logistik erledigt wurden.<br />

THOMAS<br />

PRELLER<br />

Vertriebsleiter Klinkhammer<br />

Intralogistics GmbH, Nürnberg<br />

STILL Smart Energy Solutions.<br />

Jede Kilowattst<strong>und</strong>e zählt.<br />

Holen Sie das Beste aus jeder Kilowattst<strong>und</strong>e.<br />

Energieeffizienz ist wichtiger denn je - besonders in der Intralogistik. Aber da<br />

sich die Rahmenbedingungen unterscheiden, gibt es keine Standardlösung,<br />

die für alle passt. Wir helfen Ihnen mit all unserem Know-how, die beste<br />

Lösung für Ihre Anforderungen zu finden <strong>und</strong> unterstützen Sie mit einem<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

F+H NACHGEFRAGT<br />

„WIR BIETEN DEN BETREIBERN<br />

DIE GERÄTE, DIE SIE BRAUCHEN“<br />

Die Redaktion <strong>f+h</strong> hatte während der Logimat die<br />

Gelegenheit, sich mit Rolf Eiten zu treffen. Im<br />

Interview bezieht der Präsident <strong>und</strong> Chief<br />

Executive Officer (CEO) von Clark Europe Stellung,<br />

wie sich der Flurförderzeughersteller gegenüber<br />

dem Megatrend Automatisierung positioniert.<br />

Herr Eiten, welche Erkenntnisse haben Sie aus den beiden<br />

hinter uns liegenden Logimat-Messetagen gewonnen?<br />

Rolf Eiten: Im vergangenen Jahr haben wir noch nicht wieder<br />

auf der Logimat ausgestellt, weil wir zunächst einmal abwarten<br />

wollten, wie die Messe nach der Pandemie angenommen wird.<br />

Die seitens der Messegesellschaft veröffentlichten Ergebnisse<br />

haben uns dann davon überzeugt, in diesem Jahr wieder in<br />

Stuttgart präsent zu sein. Am ersten Tag war ich über die hohe<br />

Besucherfrequenz überrascht. Bereits am Vormittag konnten wir<br />

viele Besucher an unserem Messestand begrüßen. Das galt auch<br />

für den Nachmittag. Am zweiten Messetag war der Besucheransturm<br />

enorm. In der Zeit von 9:30 bis 15:00 Uhr war vom Standteam<br />

jeder ständig im Gespräch mit Besuchern. Wir hätten noch<br />

mehr Personal am Stand gebrauchen können. Ich bin mit dem<br />

Zuspruch sehr zufrieden.<br />

Das freut mich für Sie. Gleichzeitig ist das ein Indiz dafür, dass<br />

Messen nach wie vor ihre Daseinsberechtigung haben. Ich kann<br />

mich daran erinnern, dass manch einer vor Corona darüber<br />

nachgedacht hat, ob man sich auf Messen noch weiterhin<br />

engagieren solle.<br />

Rolf Eiten: Darüber diskutieren wir intern auch immer wieder.<br />

Wobei wir auf globaler Ebene strategisch der Meinung sind, dass<br />

wir lokale Messen als Aussteller vielleicht nur jedes zweite Jahr<br />

beschicken sollten. Wir sind davon überzeugt, dass der Auftritt<br />

auf Messen allein kein Erfolgsgarant ist. Allerdings gibt es auch<br />

strategische Messen. Dazu gehören für mich die Modex in Atlanta<br />

<strong>und</strong> die Logimat in Stuttgart. Aufgr<strong>und</strong> des Stellenwerts dieser<br />

Veranstaltungen ist es für uns sinnvoll, auf diesen Messen in<br />

höherer Frequenz auszustellen. Das sollten wir zumindest immer<br />

dann tun, wenn wir Neues zu zeigen haben.<br />

Ein großer Treiber für die Entwicklung von neuen Produkten<br />

<strong>und</strong> Systemen ist zurzeit der Megatrend Automatisierung in all<br />

seinen Facetten. Wann werden die ersten Clark-Stapler<br />

automatisiert im Materialfluss unterwegs sein?<br />

Rolf Eiten: Wir haben bereits automatisierte Schubmaststapler<br />

in Korea <strong>und</strong> in den USA im Testeinsatz. Auf der diesjährigen<br />

Logimat ist auch unser globaler Programmdirektor, der bei Clark<br />

global für die Produktentwicklung zuständig ist, unterwegs. Die<br />

Intension seines Messebesuchs ist es, sich darüber zu informieren,<br />

wie andere Unternehmen das Thema Automatisierung an-<br />

10 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H NACHGEFRAGT PRODUKTE UND SYSTEME <br />

gehen. Kurzum: Das Thema ist bei uns präsent, wobei ich aber<br />

auch betonen möchte, dass momentan in unseren K<strong>und</strong>enbüchern,<br />

<strong>und</strong> da spreche ich für Clark weltweit, nur wenige Unternehmen<br />

das Thema Automatisierung auf der Agenda haben. Wir<br />

wissen jedoch, dass wir uns damit beschäftigen müssen – <strong>und</strong><br />

glauben Sie mir: Das tun wir. Aber eines ist auch gewiss: Leuchtturmprojekte<br />

in Sachen Automatisierung zu realisieren, ist nicht<br />

unsere Intention.<br />

Um die Stichworte „vorbereitet sein“ aufzugreifen. Dazu dient<br />

meines Wissens unter anderem die Partnerschaft mit Russel<br />

Robotics, also dem Unternehmen, mit dem Sie die Schubmaststapler,<br />

die in Korea im Einsatz sind, entwickelt haben.<br />

Rolf Eiten: Sie sind, Herr Bauer, wie immer gut informiert. Wir<br />

sind an einem Scheidepunkt, wo wir als Clark überlegen, ob wir<br />

in bestimmten Themenfeldern die Entwicklung im eigenen Haus<br />

durchführen wollen oder ob wir uns sinnvollerweise auf strategische<br />

Partnerschaften fokussieren. Nur so viel: Wir sprechen<br />

mit verschiedenen Unternehmen, deren Automatisierungsmodule<br />

wir in unsere Flurförderzeuge integrieren. So könnte ein<br />

neuer Typus eines Clark-Fahrzeugs entstehen. Wie ich zuvor<br />

bereits ausführte: 80 bis 90 Prozent unserer K<strong>und</strong>schaft sind<br />

kleine <strong>und</strong> mittlere Unternehmen. Denen müssen wir die Produkte<br />

bieten, die sie brauchen.<br />

Neben der Automatisierung treibt die Branche das Thema<br />

grüne Logistik um. Mit welchen konstruktiven Maßnahmen<br />

oder mit welchen Technologien können Sie die Erwartungen,<br />

die hinter dem Begriff grüne Logistik stehen, als Flurförderzeughersteller<br />

erfüllen?<br />

Rolf Eiten: Wir haben den Slogan geprägt: Go green, go Clark.<br />

Wenn wir über grüne Logistik sprechen, geht es im weitesten<br />

Sinne um Nachhaltigkeit, Energieeffizienz <strong>und</strong> Nutzengenerierung<br />

für den Flurförderzeugbetreiber. Die Fahrzeuge, die wir auf<br />

E-PERFORMANCE FÜR<br />

UNTERSCHIEDLICHE EINSÄTZE<br />

der Messe ausstellen, verfügen alle werksseitig über Lithium-<br />

Ionen-Technologie. Das heißt, die Lithium-Ionen-Technologie<br />

ist vollständig integriert. Damit wollen wir dem Betreiber die<br />

Möglichkeit bieten, das Flurförderzeug immer dann zu laden,<br />

wenn es tatsächlich notwendig ist oder wenn der Einsatz es zulässt.<br />

Hinzu kommt: Weil das Fahrzeug effizienter läuft, verlängert<br />

sich die Einsatzzeit pro Batterieladung. Darüber hinaus<br />

LEUCHTTURMPROJEKTE IN<br />

SACHEN AUTOMATISIERUNG<br />

ZU REALISIEREN, IST NICHT<br />

UNSERE INTENTION<br />

emittieren die Stapler weniger Fahrgeräusche. Über alles betrachtet<br />

werden die Fahrzeuge immer komfortabler, weil wir<br />

einen Fahrerarbeitsplatz offerieren, der Leistung fördert. Dabei<br />

halten wir ebenso die Total Cost of Ownership möglichst gering.<br />

Mit all diesen Maßnahmen erfüllen wir die Erwartungen der<br />

Flurförderzeugbetreiber nach einer grünen Logistik.<br />

Erlauben Sie mir an der Stelle noch einige Ausführungen zum<br />

Thema Stapler mit Verbrennungsmotor <strong>und</strong> Elektrostapler.<br />

Aber gerne doch, denn das passt auch gut in den Kontext<br />

unseres Gesprächs.<br />

Rolf Eiten: Genau. Im Allgemeinen werden Stapler mit Verbrennungsmotor<br />

im Außenbereich eingesetzt. Damit das möglich ist,<br />

müssen die Fahrzeuge bestimmte Anforderungen erfüllen, zum<br />

Beispiel eine erhöhte Bodenfreiheit, größere Räder oder eine<br />

höhere Fahrersitzposition bieten. An diesen Stellen setzen wir<br />

mit unseren Elektro-Yard-Trucks an. Das Fahrgestell dieser Stapler<br />

entspricht dem aus den Baureihen mit Verbrennungsmotoren.<br />

Auf der Logimat präsentieren wir erstmals die neue S-Series<br />

Electric der Öffentlichkeit. Die Elektro-Vierradstapler SE25-35<br />

mit Tragfähigkeiten von 2,5 bis 3,5 Tonnen zeichnen sich wie<br />

ihre verbrennungsmotorischen Pendants durch die Attribute<br />

Smart, Strong <strong>und</strong> Safe aus.<br />

Bestimmte Betreiberanforderungen lassen sich nur mithilfe<br />

von Modifikationen der Standardgeräte erfüllen. Wie gehen<br />

Sie in derartigen Fällen vor?<br />

Informationen zu den im Interview angesprochenen<br />

Elektro-Vierradstaplern der Baureihe SE25-35 mit<br />

Tragfähigkeiten von 2,5 bis 3,5 Tonnen haben wir für Sie<br />

auf unserer Webseite bereitgestellt. Interessierte Leser<br />

geben einfach den u. s. Link in Ihren<br />

Browser ein oder scannen mit Ihrem<br />

Smartphone den QR-Code ein.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre!<br />

bit.ly/s-series-electric-fuh-24<br />

Rolf Eiten: Auf K<strong>und</strong>ensonderwünsche geben wir mit Engineering-Special-Requests-Optionen,<br />

oder kurz ESQ-Optionen, eine<br />

Antwort. Hierzu wird in den Fabriken geprüft, inwieweit wir den<br />

Wünschen der K<strong>und</strong>en entsprechen können. Wenn die Wünsche<br />

zu ausgefallen sind <strong>und</strong> demzufolge nicht genug Produktionsvolumen<br />

dahintersteht, kann aber unter Umständen die zuständige<br />

Länderorganisation weiterhelfen <strong>und</strong> eine entsprechende Lösung<br />

kreieren. Auf diese Weise ist zum Beispiel in Duisburg eine<br />

Doppelpedalbedienung für unsere Elektrostapler entstanden –<br />

eine Vorwärts- <strong>und</strong> Rückwärtssteuerung über ein Fußpedal.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview mit Rolf Eiten, President & CEO Clark Europe, Duisburg, führte<br />

Winfried Bauer, Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Fotos: Clark Europe<br />

www.clarkmheu.com<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 11


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

LOGISTIKAUTOMATION BEI EBM-PAPST<br />

EFFIZIENZ-BOOSTER<br />

IN ZWEI STUFEN<br />

Täglich verlassen das Versandzentrum des<br />

Unternehmens ebm-papst, Mulfingen, bis zu<br />

3.000 Paletten. Angesichts dieses Umschlagvolumens<br />

können sich die Verantwortlichen<br />

keine Kompromisse beim Materialfluss leisten.<br />

Stattdessen ist höchstmögliche Effizienz gefragt.<br />

Bereits im Jahr 2018 startete der Hersteller für<br />

Luft- <strong>und</strong> Antriebstechnik ein wegweisendes<br />

intralogistisches Automationsprojekt – das so<br />

erfolgreich lief, dass es in der Zwischenzeit<br />

ausgeweitet <strong>und</strong> die Zahl der eingesetzten<br />

automatisierten Flurförderzeuge aufgestockt<br />

wurde.<br />

Ein Staplerfahrer nimmt eine Palette von der Verpackungslinie,<br />

um diese zu einem der r<strong>und</strong> 30 m entfernten Abgabepunkte<br />

zu transportieren – zigmal pro Schicht, tagein, tagaus.<br />

Immer die gleiche Aufgabe für die ohnehin raren<br />

Fachkräfte. Macht das Sinn? Diese Frage stellten sich die Verantwortlichen<br />

im Logistikbereich. Dass die Überlegungen schnell<br />

Richtung Automation gingen, war kein Zufall; schließlich hatte<br />

das Unternehmen bereits für standardisierte Vorgänge in der<br />

Produktion oder im Hochregallager schon vor längerer Zeit automatisierte<br />

Lösungen etabliert. Jetzt bedurfte es eines geeigneten<br />

Automatisierungskonzepts für den eingangs genannten Warenflussprozess<br />

im Versandbereich. Die Vorgaben hierfür waren fest<br />

umrissen: Da die Wegstrecke in der Versandhalle zwischen der<br />

betreffenden Verpackungslinie <strong>und</strong> den beiden Übergabepunkten<br />

stark frequentiert ist <strong>und</strong> keinesfalls „zerschnitten“ werden<br />

sollte, kam eine stationäre Fördertechnik per se nicht infrage. Das<br />

gleichzeitige Agieren von manuell bedienten Flurförderzeugen<br />

bedeutete aber hohe Sicherheitsanforderungen für die mobile<br />

Automation per fahrerlosem Transportsystem (FTS). Mit diesem<br />

Lastenheft wendeten sich die Verantwortlichen von ebm-papst<br />

an die Linde Material Handling GmbH, Aschaffenburg, <strong>und</strong> den<br />

Netzwerkpartner Hofmann Fördertechnik, der bereits die Bereiche<br />

Produktion, Schmalganglager <strong>und</strong> Distributionslogistik mit<br />

Flurförderzeugen ausgestattet hatte.<br />

12 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


TITELSTORY PRODUKTE UND SYSTEME <br />

AN ALLE DETAILS GEDACHT<br />

Zu Beginn des Projekts habe man eine umfassende, auf den<br />

wichtigsten Zielparametern basierende Analyse durchgeführt,<br />

wie Alessandro Zuccala, Automationsspezialist bei Hofmann<br />

Fördertechnik, berichtet. Als beste Option kristallisierte sich die<br />

Automatisierung mithilfe von Hochhubwagen Linde L-Matic<br />

heraus <strong>und</strong> erprobte die Entscheidung anschließend im Rahmen<br />

eines Proof of Concept mehrere Tage vor Ort. Ein wichtiger<br />

DIE ERGEBNISSE DES PROJEKTS<br />

BESTÄTIGEN DIE INVESTITIONS-<br />

ENTSCHEIDUNG<br />

Schritt für den Betreiber: „Wir wollten mit eigenen Augen sehen,<br />

dass das Konzept nicht nur auf dem Papier oder bei anderen<br />

Firmen funktioniert, sondern auch in unserer Versandhalle“,<br />

erinnert sich ebm-papst-Projektleiter Markus Zink. Im Rahmen<br />

dieser Machbarkeitsstudie legte das Team von Hofmann zunächst<br />

eine digitale Umgebungskarte an, anhand derer sich der<br />

automatisierte Hochhubwagen mithilfe der zugr<strong>und</strong>eliegenden<br />

Konturnavigation ohne weitere infrastrukturelle Hilfsmittel im<br />

Raum orientiert.<br />

Ebenfalls Teil der Vor-Ort-Erprobung waren Testläufe mit mehr<br />

als 20 verschiedenen, auf der Verpackungslinie verwendeten Ladungsträgern.<br />

„Manche Ventilatoren <strong>und</strong> Motoren müssen von<br />

der Verpackungsanlage an den Übergabepunkt fürs Hochregallager<br />

transportiert werden, andere zum Abnahmepunkt für den Direktversand“,<br />

erläutert Zink. „Unsere Lösung sollte beide Fälle abdecken<br />

können“, ergänzt Automatisierungsexperte Zuccala. Hierzu<br />

vernetzten die Hofmann-Profis das automatisierte Gerät mit<br />

dem firmeninternen SAP Extended Warehouse Management System.<br />

Letzteres übermittelt die Aufträge noch vor Ankunft des<br />

Packstücks am Ende der Verpackungslinie an das FTF, sodass dieses<br />

frühzeitig losfahren kann.<br />

TRANSPORTZIELE ÜBERERFÜLLT<br />

Kurzum: Man hatte weder in der Theorie noch in der Praxis irgendetwas<br />

dem Zufall überlassen. Und so nahmen im März 2020<br />

drei Linde L-Matic ihren Dienst auf. Immer im Blick: die Sicherheit<br />

der Mitarbeiter. Denn bei ihren Fahrten projizieren die Geräte<br />

jeweils zwei deutlich sichtbare rote LED-Streifen rechts <strong>und</strong><br />

links sowie bei Rückwärtsfahrt ein großes Warndreieck mithilfe<br />

des Linde TruckSpots auf den Hallenboden. Darüber hinaus wur-<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 13


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

TITELSTORY<br />

01 Mithilfe der Konturnavigation kommen die Linde L-Matic<br />

Fahrzeuge ohne Schienen, Reflektoren & Co. aus – <strong>und</strong> agieren auch<br />

im Mischverkehr zuverlässig <strong>und</strong> sicher<br />

02 Waren die ersten automatisierten Hochhubwagen auf kurzen<br />

Distanzen zwischen Verpackungslinie <strong>und</strong> Übergabepunkten<br />

unterwegs, werden die Lagerhelfer seit Beginn der zweiten Projektphase<br />

auch für längere Streckentransporte eingesetzt<br />

03 Dauerläufer auf vollen Touren: Die automatisierten Hochhubwagen<br />

transportieren inzwischen circa 1.250 Paletten pro Tag <strong>und</strong><br />

sind aufgr<strong>und</strong> automatisierter Ladevorgänge praktisch r<strong>und</strong> um die<br />

Uhr verfügbar<br />

01<br />

02<br />

03<br />

den die Flurförderzeuge mit einer separat installierten Combox<br />

vernetzt. Sie sendet etwa im Falle eines Hallenbrands ein direktes<br />

Signal an die Fahrzeugsteuerung, woraufhin die Linde L-Matic<br />

ihre Arbeit zwar unterbrechen, aber keine Fluchtwege verstellen<br />

oder Rettungskräfte behindern.<br />

Größtmögliche „Sicherheit“ herrscht ebenfalls in Sachen Verfügbarkeit.<br />

Da die Fahrzeuge zum Beispiel während der Schichtpausen<br />

eine Ladestation ansteuern können, sind sie praktisch<br />

r<strong>und</strong> um die Uhr einsatzfähig. Ein Pluspunkt, der sich konkret in<br />

der gemessenen Leistung widerspiegelte: Statt der ursprünglich<br />

angefragten Kapazität von 36 Transporten pro St<strong>und</strong>e leisteten<br />

die L-Matic in der Spitze bis zu 50.<br />

ERFOLGSKONZEPT GEWINNBRINGEND<br />

AUSGEBAUT<br />

Mit dieser r<strong>und</strong>um guten Projektbilanz lagen die Argumente für<br />

eine Erweiterung der Logistikautomation bald auf dem Tisch,<br />

schließlich gab es über das Einsatzgebiet der drei ersten automatisierten<br />

Lagerhelfer hinaus noch weitere repetitive Transportaufgaben;<br />

das betraf zum Beispiel die Ein- <strong>und</strong> Auslagerung<br />

in dem etwas weiter von den Verpackungslinien entfernten Sonderpalettenlager.<br />

Diese <strong>und</strong> weitere Warenflussprozesse nahm<br />

man bereits wenige Monate nach dem Go-live der ersten Linde<br />

L-Matic Geräte – wieder zusammen mit Hofmann Fördertechnik<br />

– unter die Lupe. ebm-papst: „Hier profitierten wir von der Tatsache,<br />

dass die Kollegen von Hofmann unsere Spezifika – von der<br />

Gr<strong>und</strong>struktur des Versandzentrums bis hin zu den Sicherheitsanforderungen<br />

– schon gut kannten.“<br />

Erneut arbeitete man anhand der erhobenen Faktenbasis eine<br />

dynamische Simulation aus <strong>und</strong> kümmerte sich in wiederholten<br />

Optimierungsschleifen um die Feinabstimmung. Seit dem ersten<br />

Quartal 2021 sind in Mulfingen nun zwölf automatisierte Hochhubwagen<br />

unterwegs. Und die überzeugen sicherheitstechnisch<br />

im komplexen Mischverkehr ebenso wie bei der Transportbilanz:<br />

Das Dutzend FTF wickelt in der Spitze bis zu 100 Fahrten pro<br />

St<strong>und</strong>e ab; binnen eines Tages werden 1.250 Paletten von den unterschiedlichen<br />

Quellen zu den jeweiligen Senken transportiert.<br />

Für den Motoren- <strong>und</strong> Ventilatorenprofi ein weiterer Meilenstein<br />

in Sachen Zukunftsfähigkeit. ebm-papst: „Menschliche Arbeitszeit<br />

ist wertvoll; das galt schon während unserer ersten Überlegungen<br />

zur Prozessautomation 2018/2019 – <strong>und</strong> das gilt bis heute,<br />

in Zeiten des ständig wachsenden Fachkräftemangels, umso<br />

mehr. Die beiden Projekte mit Linde MH haben uns gezeigt, wie<br />

sich hier wirksam <strong>und</strong> effizient gegensteuern lässt. Mit einem<br />

Partner an unserer Seite, mit dem wir passende Konzepte entwickeln<br />

können <strong>und</strong> der alles aus einer Hand liefert, könnten wir<br />

uns gut vorstellen, dass diese Reise weitergeht.“<br />

Fotos: Linde MH<br />

www.linde-mh.de | www.ebmpapst.com<br />

14 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


INDIVIDUELLER BEGLEITER IN DER LOGISTIK<br />

Das mobile Handheld M2SmartSE der ACD Elektronik<br />

GmbH besteht aus einem Fulltouch-Gr<strong>und</strong>gerät sowie<br />

unterschiedlichen Modulen. Mithilfe des patentierten<br />

Schiebemechanismus lassen sich zum Beispiel Tastaturen,<br />

RFID-Module oder Griffe werkzeuglos an das Handheld<br />

anbringen. Aufgr<strong>und</strong> der Modularität wird das Handheld<br />

für vielzählige Anwendungen in der Logistik zum richtigen<br />

Begleiter. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, in Zusammenarbeit<br />

mit der Abteilung „Forschung <strong>und</strong> Entwicklung“<br />

individuelle Module zu konzipieren <strong>und</strong> so das Gerät noch<br />

spezifischer an die eigenen Bedürfnisse anzupassen.<br />

www.acd-gruppe.de<br />

SICHERHEIT IN DER INTRALOGISTIK VERBESSERN<br />

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1<br />

Das Thema Kollisionsschutz ist für viele Unternehmen von großer Bedeutung.<br />

Der Kollisionsschutz zwischen Flurförderzeugen, zwischen Fahrzeugen <strong>und</strong><br />

Personen oder auch an definierten Gefahrenstellen in speziellen Bereichen<br />

<strong>und</strong> Zonen. Dies sorgt für Sicherheit für Mensch <strong>und</strong> Maschine. Sicherheit<br />

heißt nicht nur „höherer Arbeitsschutz“, sondern auch geringere Kosten – <strong>und</strong><br />

damit höhere Profitabilität <strong>und</strong> höhere Leistung des Unternehmens. Das<br />

NoColl-System der tbm hightech control GmbH ist hier eine erprobte Technologie.<br />

NoColl-Sensoren an Bauwerken <strong>und</strong> Verkehrswegen markieren die<br />

Gefahrenstellen. Diese kommunizieren mit einem NoColl-Sensor am Flurförderzeug,<br />

dem NoColl-Dome, sodass die Fahrgeschwindigkeit an den Gefahrenstellen<br />

automatisch reduziert <strong>und</strong> angepasst wird. Eine Sensortechnik, die mit<br />

einem Performancelevel der Kategorie c ein hohes Sicherheitsniveau bietet.<br />

www.tbm.biz<br />

KOLLISIONEN ZWISCHEN FLURFÖRDERZEUG<br />

UND PERSONEN ZUVERLÄSSIG VERMEIDEN<br />

Bei der Kollisionsschutzlösung Amesphere Alpha des Unternehmens<br />

Advanced Microwave Engineering (AME) werden Personen,<br />

die in den Gefahrenbereich von Flurförderzeugen kommen<br />

könnten, mit einem elektronischen Etikett (Tag) ausgestattet,<br />

während die Fahrzeuge einen Sensor erhalten, der die Tags<br />

ausliest. Dieser Sensor erkennt alle Personen mit Tag in der<br />

Umgebung <strong>und</strong><br />

sendet deren<br />

Positionen an den<br />

Bildschirm in der<br />

Kabine des<br />

Staplerfahrers.<br />

Eine cloudbasierte<br />

Software verwaltet<br />

die Erfassung, den<br />

Datenaustausch in<br />

Echtzeit, die<br />

Speicherung <strong>und</strong><br />

Abfrage der kontextualisierten Daten. Hierzu überführt die<br />

Software die Daten in Algorithmen, die die erfassten Ereignisse<br />

mit dem tatsächlichen Gefahrenrisiko in Bezug setzen. Anschließend<br />

wird ein „Effizienz-Sicherheits-Indikator“ generiert,<br />

ein Einzel-Koeffizient, der die momentane Sicherheit <strong>und</strong><br />

betriebliche Effizienz jedes Standorts anzeigt.<br />

In der Ergänzung Amesphere Vista ermöglicht eine auf künstlicher<br />

Intelligenz basierende Kamera eine präzise Erkennung von<br />

Personen ohne Tag. Die Staplerfahrer sehen auf ein <strong>und</strong><br />

demselben Bildschirm die Positionen <strong>und</strong> Warnungen der mit<br />

Tags ausgestatteten Personen <strong>und</strong> von Personen ohne Tag<br />

sowie weitere Ereignisse im überwachten Bereich.<br />

www.ameol.it/de<br />

Sicherheit im Lager<br />

für Mensch & Gerät<br />

Ihr professioneller Ansprechpartner im Bereich<br />

der Intralogistik<br />

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Wir bieten Ihnen<br />

Beratung, Planung, Wartung & Reparatur von<br />

-Stationären & mobilen Personenschutzanlagen<br />

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OUTDOOR-FTS VERBINDEN PRODUKTIONS-<br />

UND LAGERSTÄTTEN AUF BETRIEBSGELÄNDE<br />

GRENZENLOS<br />

Mitunter erstreckt sich der Materialfluss eines produzierenden Unternehmens<br />

über mehrere Produktions- <strong>und</strong> Lagerhallen auf einem Werksgelände. Für diese<br />

Outdoor-Anwendungen entwickelt der FTS-Hersteller ek robotics aus Hamburg<br />

Lösungen mit maßangefertigten Transportrobotern.<br />

Ein automatisierter Material- <strong>und</strong> Warenfluss mit moderner<br />

Transportrobotik unterstützt Unternehmen jeglicher Größenordnung<br />

<strong>und</strong> Branchenzugehörigkeit dabei, Kosten zu<br />

senken <strong>und</strong> die Produktivität zu steigern. Was sich in den<br />

Produktions- <strong>und</strong> Lagerhallen etabliert hat, lässt sich auch für<br />

den Außenbereich realisieren – vorausgesetzt die Systeme werden<br />

passgenau auf die Anforderungen abgestimmt. So werden<br />

Fahrten auf dem Werksgelände ermöglicht <strong>und</strong> eine durchgehende<br />

Produktionskette sowie lückenlose Rückverfolgung von Material-<br />

<strong>und</strong> Warenströmen sichergestellt. Doch wo liegen die Besonderheiten<br />

<strong>und</strong> was ist bei einem fahrerlosen Transportsystem<br />

(FTS) für den Außenbereich zu beachten?<br />

Ein Einsatzzweck von Automatisierungsprozessen im Freien ist<br />

die Bereichsverknüpfung, zum Beispiel die Beförderung von Gütern<br />

aus dem Produktionsbereich in die Lagerhalle. Was in erster<br />

Linie einfach klingt, bringt bei der Konzipierung <strong>und</strong> Umsetzung<br />

viele Herausforderungen mit sich, die ein f<strong>und</strong>iertes Know-how<br />

dieser Nischenlösung voraussetzt. So gelten zum Beispiel für den<br />

Outdoor-Transport die gleichen Sicherheitsanforderungen wie in<br />

geschlossenen Hallen. Hinzu kommen wechselnde Witterungsbedingungen,<br />

die den Betrieb beeinflussen können. Laub, Nässe,<br />

Schnee <strong>und</strong> Eis auf dem Fahrweg wirken sich ungünstig auf die<br />

Haftreibung der Räder aus, Nebel kann die Sicherheitssysteme<br />

beeinträchtigen. Entsprechend muss die Fahrzeugelektronik <strong>und</strong><br />

das Transportgut des fahrerlosen Transportfahrzeugs (FTF) jederzeit<br />

vor Wind <strong>und</strong> Wetter geschützt werden. Damit Steuerungen,<br />

Sensoren <strong>und</strong> Antriebe der Transportgeräte anstandslos arbeiten<br />

<strong>und</strong> ein effizient funktionierendes System entsteht, sind<br />

Aufbauten mit hohen Schutzklassen <strong>und</strong> eine robuste technische<br />

Ausführung der Fahrzeuge erforderlich.<br />

INDIVIDUELLE PROZESSE ABBILDEN<br />

Um diese individuellen Intralogistikprozesse umzusetzen, fertigt<br />

die ek robotics GmbH maßgeschneiderte Transportroboter der<br />

Serie Out Move. Ronald Kretschmer, Chief Sales Officer bei<br />

ek robotics, erklärt: „Die fahrerlosen Transportfahrzeuge dieser<br />

Produktfamilie sind maßangefertigte Konstruktionen auf Basis<br />

erprobter Einzelkomponenten. Es sind hochbelastbare Fahrzeuge,<br />

die wir den Wünschen des jeweiligen Betreibers entsprechend<br />

anpassen.“ Als beispielhafte Applikation nennt Kretschmer ein<br />

Projekt aus dem Jahr 2002. Damals hat der Hersteller ein FTS mit<br />

zwei Fahrzeugen bei dem Unternehmen Baxter in Hechingen installiert,<br />

das die Produktion mit einer Lagerhalle verknüpft. „Diese<br />

Fahrzeuge sind also seit mehr als zwei Jahrzehnten im Dauereinsatz.“<br />

Geschützt vor äußeren Einflüssen gelangen die Waren zuverlässig<br />

an ihren Bestimmungsort. Die in den Fahrzeugen befindliche<br />

Fördertechnik übernimmt die automatisierte Lastübergabe.<br />

Darüber hinaus realisiert der FTS-Hersteller auch Fahrzeuge mit<br />

Aufbauten, die den Transport empfindlicher Güter in einem vorgegebenen<br />

Temperaturbereich sicherstellen.<br />

EIN POTPOURRI AN ANFORDERUNGEN<br />

Auf der kompletten Fahrkursstrecke sind bestimmte Anforderungen<br />

hinsichtlich Witterungsfestigkeit, Neigungen <strong>und</strong> Maßnahmen<br />

bei Frost einzuhalten. Die Experten des FTS-Herstellers wissen,<br />

worauf es hier ankommt. „Das FTF benötigt für eine optimale<br />

Bodenhaftung einen festen Untergr<strong>und</strong>belag, frei von Eis <strong>und</strong><br />

Schnee. Nur so lässt sich ein definierter Bremsweg einhalten. Al-<br />

16 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

lerdings finden wir in den seltensten Fällen eine glatte Betonstraße<br />

vor, stattdessen häufig Asphalt oder Pflastersteine“, so Kretschmer.<br />

Unabhängig davon, ob ein FTF in der Halle oder im Freien eingesetzt<br />

wird, sind die Geräte mit hoher Präzision auf ihrem jeweiligen<br />

Fahrkurs unterwegs <strong>und</strong> benötigen eine ideale Untergr<strong>und</strong>beschaffenheit.<br />

Da die Fahrzeuge immer exakt dieselben Routen<br />

<strong>und</strong> Übergabestationen nutzen, können sich bei einem Asphaltuntergr<strong>und</strong><br />

auf Dauer Spurrillen bilden. Um den Untergr<strong>und</strong> von<br />

Eis freizuhalten, lässt sich eine Bodenheizung einsetzen, die ihre<br />

Energie aus der Abwärme der Produktion erhält. Bei den zuvor<br />

geschilderten Einsatzfällen handelt es sich um geschlossene Betriebsgelände.<br />

Aber auch Applikationen im öffentlichen Raum<br />

sind laut Kretschmer möglich: „Bei einem Pharmaunternehmen<br />

MIT OUTDOOR-FTF LASSEN SICH<br />

AUTOMATISIERUNGSLÜCKEN IN<br />

DEN PROZESSEN AUF EINEM<br />

FIRMENGELÄNDE SCHLIESSEN<br />

01 Die für den Außenbereich entwickelten Transportroboter sind<br />

mit wetterfesten Aufbauten ausgerüstet<br />

in den Niederlanden durchqueren unsere Transportroboter das<br />

Gelände der Niederländischen Staatsbahn.“<br />

Große Unterschiede der Umgebungstemperatur haben keine<br />

Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit der FTF. Wie im Innenbereich,<br />

sind auch die Outdoor-Fahrzeuge mit einem wartungsfreien<br />

Lithium-Ionen-Energiesystem ausgerüstet, das die Voraussetzungen<br />

für einen 24/7-Einsatz mit automatischem Zwischenladen<br />

schafft. Nur bei extremen Minustemperaturen könnte eine<br />

externe Heizung für die Batterie erforderlich sein. Kretschmer:<br />

„Bei der JT International Germany GmbH, einem langjährigen<br />

K<strong>und</strong>en, verantworten in Deutschland sowie an einem weiteren<br />

Standort der Unternehmensgruppe 26 Transportroboter der Serie<br />

Out Move den kontinuierlichen Gütertransport auf den<br />

Werksgeländen. Und das unter völlig unterschiedlichen klimatischen<br />

Bedingungen.“<br />

NAVIGATION IM AUSSENBEREICH<br />

Viele FTS im Indoor-Bereich arbeiten mit Lasernavigation. Da<br />

dies im Freien nicht möglich ist, kommen hier andere Navigationstechnologien<br />

zum Einsatz. Bei der induktiven Spurführung<br />

orientieren sich die Sensoren des Transportroboters an einer am<br />

Boden verlegten Kontaktschleife. Mehr Flexibilität wird mit der<br />

RFID-Navigation erreicht. Bei dieser werden am Boden im Abstand<br />

von circa 2,5 m RFID-Tags installiert. Das Fahrzeug liest<br />

während der Fahrt den Code aus <strong>und</strong> korrigiert seine Fahrtrichtung.<br />

Diese Technologie ermöglicht auch im Outdoor-Bereich eine<br />

freie Navigation <strong>und</strong> ist in ihrer Flexibilität vergleichbar mit<br />

lasergesteuerten Systemen. So lassen sich jederzeit neue Tags installieren<br />

<strong>und</strong> mit Unterstützung der Experten des FTS-Herstellers<br />

neue Fahrwege festlegen. Auch eigenständige Fahrwegänderungen<br />

sind laut Kretschmer mit dem notwendigen Know-how<br />

möglich: „In der ek robotics Academy unterrichten wir nicht nur<br />

unsere eigenen Mitarbeiter, sondern auch das Personal der Betreiber<br />

wird in der Fahrzeugbetreuung <strong>und</strong> darüber hinaus auf<br />

Wunsch in der selbstständigen Modifizierung ihrer Anlage geschult<br />

<strong>und</strong> ausgebildet.“<br />

02 Die komplette FTS-Strecke ist bei der JT International Germany<br />

GmbH beheizt, um Schnee- sowie Eisbildung zu verhindern<br />

Fotos: ek robotics<br />

www.ek-robotics.com<br />

03 Bei einem niederländischen Pharmaunternehmen überqueren<br />

die FTF das Gelände der Niederländischen Staatsbahn<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 17


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

VETTER BIGFORKS STELLEN TRANSPORT SCHWERER LASTEN SICHER<br />

HART IM NEHMEN<br />

In der Hafenlogistik <strong>und</strong> im Steinbruch, im<br />

Spanplattenhandling über die Schwerindustrie<br />

bis hin zum Windenergieanlagenbau erstreckt<br />

sich die Domäne von Schwerlaststaplern. Damit<br />

diese ihren Aufgaben gewachsen sind,<br />

übernehmen Gabelzinken der Baureihe BigForks<br />

der Vetter Industrie GmbH, Burbach,<br />

sprichwörtlich eine tragende Rolle.<br />

Harte Einsatzbedingungen, raue Umgebungen, schwere<br />

Lasten: Das sind die Szenarien, für die die BigForks geschaffen<br />

sind. In ihrem Element, dem Transport großer<br />

<strong>und</strong> schwerer Lasten, sind sie das zuverlässige Werkzeug<br />

für den Staplerfahrer. Eingesetzt werden sie daher dort, wo<br />

andere Gabelzinken an ihre Grenzen stoßen.<br />

Weder beladene Seecontainer noch Steinblöcke im Steinbruch<br />

mit 50 Tonnen sind für die Großgabelzinken eine Herausforderung.<br />

Im Hafen, bei Wind <strong>und</strong> Wetter in salziger Seeluft<br />

werden auf den Gabelzinken Container von A nach B gebracht.<br />

Bauteile mit einem Gewicht bis zu 38 Tonnen liegen sicher auf<br />

den BigForks beim Aufbau von Windenergieanlagen. In den genannten<br />

Anwendungen kommen dem Staplerfahrer die hohe<br />

Tragfähigkeit <strong>und</strong> Langlebigkeit der „Jumbos“ unter den Gabelzinken<br />

zugute.<br />

DIE SACHE MIT DEM KNICK<br />

Mit Blattlängen von 5.000 mm sowie Rückenhöhen von mehr als<br />

2.000 mm tragen die Gabelzinken bis zu 120 Tonnen pro Paar. Die<br />

Großgabelzinken mit einer Breite von maximal 400 mm <strong>und</strong> einer<br />

Dicke von 150 mm stellt das Unternehmen Vetter auf einer modernen<br />

Produktionsstraße im Stauchbiegeverfahren her. In diesem<br />

Schmiedeverfahren spiegelt sich die ganze Erfahrung des<br />

Gabelzinkenherstellers wider. Damit lässt sich zum Beispiel der<br />

Optima-Gabelknick ausformen. Diese geometrische Besonderheit<br />

im Knick der Gabelzinke erhöht nicht nur die Sicherheit.<br />

Aufgr<strong>und</strong> einer optimierten Spannungsverteilung verlängert sie<br />

auch die Lebensdauer der Zinken signifikant. Die mit dem<br />

Stauchbiegeverfahren erreichbaren engen Toleranzen in der Fertigung<br />

sorgen für eine immer gleichbleibende Qualität <strong>und</strong> bieten<br />

im Einsatz damit die notwendige hohe Genauigkeit.<br />

Festigkeit, Zähigkeit, Reinheit, Härte <strong>und</strong> Verarbeitbarkeit des<br />

Gabelzinken-Stahls sind aufeinander abgestimmt. Die Großgabelzinken<br />

werden aus den Spezialgüten VQ32+ oder dem Hochleistungsstahl<br />

VQ1300 hergestellt. VQ1300 ist titanstabilisiert <strong>und</strong><br />

verschleißresistent <strong>und</strong> zeichnet sich durch eine noch höhere<br />

dynamische <strong>und</strong> statische Belastbarkeit aus als VQ32+. Eine ausgeklügelte<br />

Wärmebehandlung stellt darüber hinaus die optimalen<br />

Materialkennwerte sicher. Die BigForks sind konform mit der<br />

ISO 2330: Sie sind ausgelegt auf eine dynamische Belastung mit<br />

1 Million Lastspielen bei 25 Prozent Überlast <strong>und</strong> einer statischen<br />

Belastung mit 3facher Nennlast ohne bleibende Verformung.<br />

WEITEREN NUTZEN ERSCHLIESSEN<br />

Alle Lösungen des Assistenzsystems SmartFork können auch bei<br />

den Großgabelzinken zum Einsatz kommen: In die Gabelzinken<br />

integrierte Seiten- oder Frontkamera, Belegungssensoren, Ziel-<br />

Laser in der Gabelspitze, Neigungsanzeige <strong>und</strong> vieles mehr bieten<br />

dem Anwender Sicherheit <strong>und</strong> Effizienz im täglichen Einsatz.<br />

Darüber hinaus lassen sich die Großgabelzinken mit der Croc-<br />

Beschichtung versehen. Hierbei wird auf der Blattoberseite eine<br />

Polyurethan-Beschichtung aufgebracht, die das Abrutschen der<br />

Ladung verhindert sowie gleichzeitig Vibrationen abfedert. Ein<br />

zusätzlicher Effekt: Empfindliche Ladung wird gegen Beschädigung<br />

geschützt.<br />

Fotos: Vetter Industrie<br />

www.forks.com<br />

DAS SPEKTRUM AN LÖSUNGEN<br />

FÜR INDIVIDUELLE EINSATZFÄLLE<br />

DER BIGFORKS IST NAHEZU<br />

UNBEGRENZT<br />

18 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


AUTOMATISCHE NACHSCHUBSTEUERUNG<br />

IN ECHTZEIT<br />

Die KBS Industrieelektronik GmbH hat mit Sekan ein E-Kanban-System<br />

für die automatische Nachschubsteuerung an<br />

Montage- <strong>und</strong> anderen Arbeitsplätzen mit Durchlaufkanälen<br />

entwickelt. Bei Unterschreitung eines definierten Mindest-Bestands<br />

an Behältern im Regal, wird ein Behälter-Nachschub<br />

automatisch an das überlagerte System gemeldet. Im<br />

Vergleich zum traditionellen Kanban ermöglicht die Lösung<br />

die vollständige<br />

Überwachung des<br />

Kanban-Prozesses<br />

mit automatischer<br />

Bedarfsmeldung<br />

in Echtzeit.<br />

Mithilfe von<br />

Sekan lassen sich<br />

Stillstandzeiten<br />

aufgr<strong>und</strong> fehlenden<br />

Materials am Montageplatz ausschließen. Ferner wird<br />

aufgr<strong>und</strong> der automatischen Bedarfsmeldung an das ERP-System<br />

der Nachfüllprozess beschleunigt. Für den digitalen<br />

Nachfüllprozess ist pro Durchlaufregal ein Sekan-Sensor<br />

erforderlich. Über eine einfach zu bedienende Software lassen<br />

sich Mindestfüllstand, Nachschub-Bestellmengen,<br />

Nachschub anforderungs-Intervalle etc. einfach parametrieren<br />

<strong>und</strong> so elektronische Nachschubanforderungen generieren.<br />

Das System ist für eine Regaltiefe von bis zu 4 m <strong>und</strong> alle<br />

marktüblichen Kleinladungsträger <strong>und</strong> Regalarten konzipiert.<br />

Der Einsatz in Kombination mit einem „Pick by Light“- oder<br />

„Put to Light“-System des Herstellers ist ebenso möglich.<br />

www.kbs-gmbh.de<br />

UNVERSCHLOSSENE KARTONS HANDHABEN<br />

Die 29 kleinen<br />

Balgsauger <strong>und</strong> die<br />

hohe Leckagetoleranz<br />

eröffnen dem<br />

Multisauger der<br />

Timmer GmbH ein<br />

breites Anwendungsfeld.<br />

So lassen<br />

sich mithilfe der<br />

flexiblen Balgsauger<br />

auch unebene Oberflächen wie bei unverschlossenen Kartons<br />

handhaben. Auch das gleichzeitige Heben mehrerer kleiner<br />

Kartons ist mit der Sauger möglich. Im Ergebnis können so mit<br />

einem einzigen Saugfuß unterschiedliche Hebegüter bewegt<br />

werden.<br />

www.timmer.de<br />

TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT<br />

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;<br />

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;<br />

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;<br />

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortm<strong>und</strong>;<br />

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;<br />

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;<br />

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart<br />

ERKLIMMEN<br />

SIE NEUE<br />

HÖHEN<br />

HINWEIS: STETS DIE WARNUNGEN UND ANLEITUNGEN DES HERSTELLERS BEFOLGEN


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

F+H NACHGEFRAGT<br />

„DAS STREBEN NACH PERFEKTION<br />

IST TEIL UNSERER DNA“<br />

Herr Baumgartner, sich als Mitarbeiter in ein Unternehmen<br />

einzubringen, hat viel auch mit dessen Leitbild zu tun. Wie<br />

würden Sie das Leitbild des Unternehmens Agilox beschreiben?<br />

Jürgen Baumgartner: Das Leitbild haben uns die Firmengründer<br />

im Jahr 2017 in die Wiege gelegt. Die Philosophie der Firmengründer<br />

war es, dem Markt eine Lösung gemäß der Maxime<br />

zu offerieren: bestellen, in Betrieb nehmen <strong>und</strong> die Sache funktioniert.<br />

Das umzusetzen, ist bis heute jeden Tag aufs Neue der<br />

Antrieb unseres Handelns: Die mit einem Projekt verb<strong>und</strong>enen<br />

Arbeiten für den K<strong>und</strong>en so einfach, aber so konsequent <strong>und</strong><br />

effizient wie möglich zu realisieren. Dieser Ansatz kommt bei<br />

Unternehmen jeglicher Größenordnung <strong>und</strong> Branche gut an.<br />

Ansonsten hätten wir in den Jahren seit der Firmengründung<br />

nicht bereits mehr als 1.600 Geräte am Markt absetzen können.<br />

Chapeau. Das ist eine Ansage. Um die dahinterstehenden<br />

Aufgaben zu bewältigen, ist eine entsprechende Anzahl an<br />

Mitarbeitern notwendig. Personal zu gewinnen, ist in der<br />

heutigen Zeit aber keine leichte Aufgabe. Wie gelingt es Ihnen,<br />

neue Talente für Ihr Unternehmen zu begeistern?<br />

Jürgen Baumgartner: Das ist eine gute Frage. Lassen Sie mich<br />

darauf folgendermaßen antworten. Seit die Firma im Jahr 2017<br />

an den Start ging, sind wir aus kleinsten Anfängen heraus auf<br />

mittlerweile circa 250 Mitarbeiter gewachsen. Inzwischen verfügen<br />

wir über Niederlassungen in Schanghai, Atlanta, Paris sowie<br />

Hamburg <strong>und</strong> München. Nicht zu vergessen unser Stammsitz in<br />

Neukirchen bei Lambach. Um unseren Mitarbeiterinnen <strong>und</strong><br />

WER ÜBER FTS MIT SCHWARM-<br />

INTELLIGENZ NACHDENKT, WIRD<br />

AUCH IN ZUKUNFT NICHT AN<br />

AGILOX VORBEIKOMMEN<br />

Hinter einem erfolgreichen Unternehmen steht<br />

außer nutzwertstiftenden Produkten <strong>und</strong><br />

Systemen ein motiviertes Mitarbeiter-Team. Im<br />

Interview lüftet Jürgen Baumgartner, Chief Sales<br />

Officer (CSO) der Agilox Services GmbH, die<br />

Erfolgsgeheimnisse des Herstellers von<br />

autonomen mobilen Robotern (AMR) mit<br />

Hauptsitz in Neukirchen bei Lambach/Österreich.<br />

Mitarbeitern ein noch flexibleres Arbeitsumfeld zu ermöglichen<br />

haben wir außerdem ein Büro in Linz eröffnet. Im vergangenen<br />

Jahr ist die Belegschaft in Österreich um 100 Mitarbeiter gewachsen.<br />

Ein derartiges Wachstum ist für jede Organisation eine<br />

Herausforderung – auch für uns. Dass es unter der allseits bekannten<br />

Situation des Fachkräftemangels dennoch gelungen ist,<br />

den Personalstamm um die genannte Anzahl aufzustocken,<br />

weist zweifelsfrei darauf hin: Wir genießen als Arbeitgeber einen<br />

guten Ruf. Den haben wir uns dadurch erarbeitet, dass wir achtsam<br />

mit dem Personal umgehen <strong>und</strong> uns kümmern. Wir ermutigen<br />

unsere Mitarbeiter außerdem, Fortbildungsprogramme<br />

nicht nur in fachspezifischen Themen, sondern auch in puncto<br />

persönliche Weiterentwicklung zu besuchen. Zudem bieten wir<br />

steuerlich begünstigte Essenszuschüsse oder eine Erfolgsbeteiligung.<br />

Von der Infrastruktur, vom Equipment <strong>und</strong> von der Arbeitsweise<br />

aus betrachtet, ist Agilox ein junges Unternehmen.<br />

Das gilt auch für das Durchschnittsalter der Belegschaft, das<br />

sehr jung ist. All dies führt dazu, dass wir, ich sagte es soeben<br />

bereits, einen guten Ruf als Arbeitgeber haben – <strong>und</strong> das nicht<br />

nur in Österreich.<br />

20 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


F+H NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

Mit der Ergänzung des Produktportfolios um das Unterfahr-FTF Agilox OPS unterstreicht der Hersteller<br />

das Engagement für kontinuierliche Weiterentwicklung im Bereich der Materialflussautomatisierung<br />

Wenn Sie Ihr Berufsleben Revue passieren lassen: Was<br />

unterscheidet die Unternehmenskultur von Agilox, von denen<br />

Ihrer vorherigen Arbeitgeber?<br />

Jürgen Baumgartner: Darüber könnten wir st<strong>und</strong>enlang diskutieren.<br />

Obwohl wir bei Agilox etwa 250 Mitarbeiter haben <strong>und</strong><br />

die Start-up-Phase hinter uns liegt, ist der Geist eines jungen<br />

Unternehmens allgegenwärtig. Das zeigt sich in der flachen<br />

Firmenhierarchie <strong>und</strong> in der Geschwindigkeit, mit der wir neue<br />

Produkte <strong>und</strong> Lösungen entwickeln <strong>und</strong> am Markt einführen.<br />

Dahingehend musste ich mich, als jemand, der sein Berufsleben<br />

im Bereich Steuer- <strong>und</strong> Wirtschaftsprüfung <strong>und</strong> damit in eher<br />

konservativen Branchen verbracht hatte, zunächst einmal gewöhnen.<br />

Es war eine Umstellung für mich, erstmalig in einem<br />

Unternehmen mit einem familiären Spirit beschäftigt zu sein.<br />

Definitiv ein Unterschied, der sich absolut positiv auf das Tagesgeschäft<br />

auswirkt.<br />

Lassen Sie uns noch einen Blick in die Zukunft werfen. Wo steht<br />

das Unternehmen Agilox in fünf Jahren?<br />

Jürgen Baumgartner: Zurzeit gibt es weltweit circa 280 FTS-<br />

Hersteller. Allerdings ist das Marktpotenzial nicht groß genug,<br />

dass alle Anbieter auskömmlich davon leben können. Demzufolge<br />

wird es früher oder später zu einer Konsolidierung kommen.<br />

Eines der Unternehmen, das diese Phase überstehen wird,<br />

wird Agilox sein.<br />

Das hätte ich an Ihrer Stelle auch so ausgeführt.<br />

Jürgen Baumgartner: (schmunzelt) Ich will Ihnen aber auch<br />

sagen, warum ich felsenfest davon überzeugt bin, dass dem so<br />

sein wird. In unseren K<strong>und</strong>enbüchern befinden sich derzeit<br />

mehr als 300 Unternehmen, bei denen unsere Lösungen überwiegend<br />

systemrelevant sind. Am Ausbau der K<strong>und</strong>enbasis arbeiten<br />

wir stetig. Wobei eines heute bereits feststeht <strong>und</strong> an dem<br />

sich auch in Zukunft nichts ändern wird: Automatisierte Geräte<br />

ins Programm zu nehmen, die zum Beispiel in einer Höhe von<br />

7,50 Meter einen Regalstellplatz bedienen, ist nicht unser Plan.<br />

Außer Frage steht aber auch, dass wir uns nicht mit dem Status<br />

quo zufriedengeben. Das gilt für die bereits im Programm befindlichen<br />

Systeme <strong>und</strong> für die Abr<strong>und</strong>ung des Angebots gleichermaßen.<br />

Wir streben in beiden Bereichen nach Perfektion –<br />

<strong>und</strong> daher gilt: Wer über fahrerlose Transportsysteme mit<br />

Schwarmintelligenz nachdenkt, wird auch in fünf Jahren, um<br />

den Zeitraum aus Ihrer Frage aufzugreifen, nicht an Agilox vorbeikommen.<br />

Vielen Dank für das Gespräch.<br />

Das Interview mit Jürgen Baumgartner, Chief Sales Officer (CSO)<br />

Agilox Services GmbH, Neukirchen/Österreich, führte Winfried Bauer,<br />

Chefredakteur <strong>f+h</strong><br />

Fotos: Agilox<br />

www.agilox.net<br />

UNTERFAHR-FTF ERGÄNZT<br />

PRODUKTPORTFOLIO<br />

Neu im Programm der Agilox Services GmbH ist der<br />

Unterfahr-Roboter Agilox OPS. Das autonome Fahrzeug<br />

kann bis zu 1.500 kg schwere Lasten mit einer Geschwindigkeit<br />

von bis zu 1,6 m/s transportieren. Dabei können<br />

standardisierte <strong>und</strong> individuelle Ladungsträger zum<br />

Einsatz kommen. Aufgr<strong>und</strong> der kompakten Bauweise <strong>und</strong><br />

des omnidirektionalen Antriebssystems kann das<br />

Flurförderzeug auch in Brownfield-Anlagen eine Alternative<br />

zur Automatisierung des Materialflusses sein. WB<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

SO VERBESSERT ECHTZEITLOKALISIERUNG<br />

DIE PROZESSE IM ALTPAPIERLAGER<br />

ALLE AKTEURE PROFITIEREN<br />

Die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung <strong>und</strong><br />

Automatisierung sind für produzierende<br />

Unternehmen unverzichtbar. Vor allem in einer<br />

Branche wie der Papier- <strong>und</strong> Verpackungsindustrie,<br />

in der Recycling seit jeher eine große<br />

Rolle spielt, lassen sich die Prozesse mithilfe der<br />

Echtzeitlokalisierung von Gütern optimieren.<br />

Doch wie sieht das genau aus?<br />

Mithilfe eines Echtzeitlokalisierungssystems (englisch:<br />

Real Time Locating System – RTLS) lässt sich der administrative<br />

Aufwand verringern, die Transparenz<br />

<strong>und</strong> Zugänglichkeit von Ballendaten <strong>und</strong> Lagerprozessen<br />

verbessern sowie die Daten für die Lagerverwaltung automatisch<br />

auf dem Laufenden halten.<br />

VERRINGERUNG DER ADMINISTRATIVEN<br />

BELASTUNG<br />

Fast kontraintuitiv ist der Wunsch, den Papieraufwand zu minimieren.<br />

Dabei ist primär die umständliche <strong>und</strong> fehleranfällige<br />

Dokumentation <strong>und</strong> Verbuchung auf Papier ein großer Effizienz-<br />

killer. Digitale Lösungen bieten an dieser Stelle eine direkt spürbare<br />

Erleichterung der Prozesse. Die Fehlerquote aufgr<strong>und</strong> mangelhafter<br />

Dokumentation sinkt auf null.<br />

TRANSPARENZ UND ZUGÄNGLICHKEIT VON<br />

BALLENDATEN UND LAGERPROZESSEN<br />

Bei der Anlieferung von Altpapier liegen zunächst alle Informationen<br />

über die Zusammensetzung der Ballen vor: Woraus sie bestehen,<br />

wie viel sie wiegen <strong>und</strong> welche Qualität sie haben. Einmal<br />

eingelagert, ist eine Rückverfolgung zum Lieferanten aber unmöglich.<br />

Wie wäre es, wenn man alle Informationen darüber direkt zur<br />

Verfügung hätte oder wenn die Daten einfach zum vorhandenen<br />

Wissen hinzukämen? Mit der direkten Erfassung von eingehenden<br />

Altpapierballen können Informationen unverzüglich im digitalen<br />

Zwilling des Lagers verknüpft <strong>und</strong> auch später nachvollziehbar<br />

festgehalten werden.<br />

MIT AUTOMATISCHEN UPDATES IMMER AKTUELL<br />

Lager <strong>und</strong> Lagersoftware sind immer nur über den Zwischenschritt<br />

Mensch mit den realen Lagerbedingungen verb<strong>und</strong>en.<br />

Die damit einhergehende Verzögerung der Datenanpassung hat<br />

weitreichende Konsequenzen <strong>und</strong> erschwert eine Produktionsplanung.<br />

Mit Echtzeitdaten aus dem Lager, die bei jeder Bewegung<br />

<strong>und</strong> Veränderung direkt in jedem System aktualisiert werden,<br />

ist eine schnellere Planung realisierbar.<br />

22 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

01<br />

Beispiel Einbindung WES & ERP-System/WMS<br />

Das effiziente Verwalten <strong>und</strong> Wiederverwerten von Altpapierballen<br />

ist ein kritischer Faktor, der sich direkt auf die Produktivität,<br />

Nachhaltigkeit <strong>und</strong> Profitabilität auswirkt. Herkömmliche Methoden<br />

des Recyclingmanagements stoßen jedoch an ihre Grenzen.<br />

Probleme wie die ungenaue Erfassung des Eingangsmaterials,<br />

Schwierigkeiten bei der Rückverfolgbarkeit (Kreislaufwirtschaftsgesetz)<br />

<strong>und</strong> Ineffizienzen im Lagermanagement führen zu<br />

signifikanten Produktionsverzögerungen <strong>und</strong> erhöhten Betriebskosten.<br />

Die heterogene Qualität von Altpapierballen sowie die unterschiedlichen<br />

Anforderungen der Endprodukte erfordern individuelle<br />

Rezepturen für die Druckfarbenentfernung (Deinking).<br />

Die Steuerung dieser Prozesse ist mit einem hohen manuellen<br />

<strong>und</strong> fehleranfälligen Aufwand verb<strong>und</strong>en.<br />

Eine exakte Nachverfolgung der Altpapierballen ist daher ab<br />

dem Zeitpunkt der Anlieferung für eine hohe Qualität des Endprodukts<br />

unerlässlich. Das Warehouse Execution System (WES)<br />

der IdentPro GmbH, Troisdorf, ermöglicht es, diese Informationslücke<br />

zwischen der Intralogistik <strong>und</strong> dem Deinking-Prozess zu<br />

schließen <strong>und</strong> die Voraussetzungen für eine Rückverfolgbarkeit<br />

der Altpapierballen zu schaffen. Aufgr<strong>und</strong> der Digitalisierung <strong>und</strong><br />

Automatisierung des Tracking-Prozesses sorgt das WES für eine<br />

effiziente Lagerhaltung <strong>und</strong> optimierte Produktionsplanung.<br />

NOCH NACHHALTIGER RECYCELN<br />

In der Altpapieraufbereitung beginnt die gezielte <strong>und</strong> umfangreiche<br />

Datenerfassung im Allgemeinen erst mit der Desintegration<br />

in Trommel oder Pulper. Informationen zu loser Ware oder Ballenware<br />

wird nur stichprobenartig erfasst, unter anderem nach<br />

Gehalt: Feucht, Asche, Kunststoff <strong>und</strong> Holzstoff. Jedoch sind diese<br />

Informationen auch dann nur eingeschränkt verfügbar, da aufgr<strong>und</strong><br />

der dynamischen intralogistischen Prozesse (Entladung,<br />

Einlagerung, Umlagerung zur Zuführung in Trommel oder Pulper)<br />

die Rückverfolgbarkeit verloren geht.<br />

Für die unterschiedlichen Produkte werden unterschiedliche<br />

Qualitäten benötigt. Aus diesem Gr<strong>und</strong> ist es mit einem hohen<br />

manuellen Prozessaufwand verb<strong>und</strong>en, die richtigen Altpapierballen<br />

für den Prozess im Pulper <strong>und</strong> in der Trommel zu suchen<br />

<strong>und</strong> zu planen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> immer strengerer gesetzlicher Auflagen ist die Rückverfolgbarkeit<br />

in der Lieferkette wichtig. Ohne konkrete Daten<br />

lässt sich fehlerhafte Ware nicht mehr zuordnen <strong>und</strong> wirkt sich<br />

negativ auf den Ertrag der Endprodukte aus.<br />

PROZESSABLAUF MIT RTLS<br />

DAS FLURFÖRDERZEUG<br />

WIRD NEBEN DEM LAST-<br />

ZUM DATENTRÄGER<br />

Die Altpapierballen werden von der Anlieferung am Werkstor bis<br />

zum Verbrauch in der Deinking-Anlage mit dem WES verfolgt.<br />

Vorhandene Flurförderzeuge werden mit Lidar-Sensoren nachgerüstet,<br />

um die Lagerprozesse in Echtzeit zu erfassen <strong>und</strong> einen<br />

digitalen Zwilling zu erzeugen (RTLS). Dies geschieht ohne zusätzliche<br />

Positionsmarkierungen oder Etiketten auf den Ballen.<br />

Der Stapler transportiert nicht nur das Altpapier, sondern auch<br />

alle zugehörigen Informationen, die zu diesem Ballen gesammelt<br />

wurden. Auf diese Weise lassen sich Ressourcen rezeptgenau anfordern<br />

<strong>und</strong> bereitstellen.<br />

SCHRITT: ANLIEFERUNG & BEKANNTMACHUNG<br />

Die Ersterfassung der Anlieferungen ist in den Unternehmen unterschiedlich<br />

gelöst. Das WES kann hier an verschiedene bestehende<br />

Datenerfassungssysteme angeb<strong>und</strong>en werden <strong>und</strong> deren<br />

Daten über eine Schnittstelle nutzen. So lassen sich zum Beispiel<br />

über eine Kennzeichenerfassung Lieferanten, Ballenmaße <strong>und</strong><br />

Gewichte automatisch in das System einpflegen. Zur Spezifikation<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 23


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

02<br />

Neuer Prozessablauf im Altpapierlager<br />

der Qualität ist in der Produktion häufig bereits eine automatische<br />

Ballenprüfstation vorhanden. Diese liefert Informationen über<br />

Aschegehalt, Helligkeit, Kunststoffanteil <strong>und</strong> Holzgehalt, die<br />

ebenfalls automatisch an die Software übergeben werden können.<br />

SCHRITT: EINLAGERUNG & TRACKING<br />

Die nachgerüsteten Stapler tracken kontinuierlich alle Aktivitäten.<br />

Wenn nun ein Flurförderzeug Ballen aus einer Lieferung entnimmt,<br />

verfolgt die Sensorik den Weg bis zur Einlagerung in den<br />

Vorratsstapel. Im Zehntelsek<strong>und</strong>entakt wird die Position des Ballens<br />

mit seinen Daten über WLAN an den IdentPro-Server übermittelt.<br />

Auch Umlagerungen werden automatisch <strong>und</strong> in Echtzeit<br />

gemeldet.<br />

SCHRITT: LOKALISIERUNG & PRODUKTION<br />

Ab diesem Zeitpunkt wird jeder Ballen auf dem Altpapierplatz lokalisiert<br />

<strong>und</strong> klassifiziert. Entsprechend dem Bedarf, der durch<br />

das Prozessleitsystem (PLS) in der Produktion gesteuert wird, sendet<br />

die Rezeptursoftware einen Auftrag an das WES. Dieses wählt<br />

dann den nächstgelegenen Lagerplatz <strong>und</strong> Stapler aus, um den<br />

gewünschten Ballen zur Trommel oder zum Pulper zu bringen.<br />

ERGEBNISSE<br />

Die Entlastung der Staplerfahrer von administrativen Aufgaben<br />

ermöglicht auch eine schnelle Einarbeitung neuer Mitarbeiter bis<br />

hin zur Integration von fahrerlosen Transportsystemen (FTS).<br />

Mithilfe der Kombination von Lidar <strong>und</strong> Internet of Things<br />

(IoT-)Sensorik werden Ballen in Echtzeit erfasst <strong>und</strong> verfolgt. Damit<br />

einher geht nicht nur eine präzise Lokalisierung innerhalb<br />

des Lagers, sondern auch eine detaillierte Analyse der Ballenqualität.<br />

Das System erkennt automatisch die Herkunft jedes Ballens<br />

<strong>und</strong> sorgt somit für eine zielgerichtete Verarbeitung basierend<br />

auf spezifischen Qualitätskriterien.<br />

Die Altpapierballen werden individuell erfasst <strong>und</strong> zugeordnet.<br />

Valide Echtzeitdaten legen die Basis für eine genaue Kontrolle<br />

des Verarbeitungsprozesses. Auch Rohstoffmängel lassen sich<br />

dem Lieferanten genau zuordnen.<br />

Wegezeiten werden optimiert <strong>und</strong> reduziert, da der Materialfluss<br />

durch die exakte Lokalisierung der Ballen effizienter gestaltet<br />

wird. Buchungen finden nicht mehr zeitverzögert, sondern in<br />

Echtzeit in der jeweils vorhandenen Lagersoftware statt. Somit<br />

sind die Positionsnummern immer korrekt <strong>und</strong> valide Lagerdaten<br />

stehen in Echtzeit zur Verfügung.<br />

Altpapierballen können nach Qualität <strong>und</strong> Herkunft sortiert<br />

werden. Dadurch wird die Qualität des Endprodukts verbessert.<br />

Demzufolge sind weniger Verunreinigungen in den Altpapierballen<br />

vorhanden, was zu einem geringeren Verschleiß des Pulpers<br />

führt. Eine genauere Aufbereitung des Altpapiers trägt dazu bei,<br />

Abfälle zu reduzieren <strong>und</strong> den Einsatz von Chemikalien <strong>und</strong><br />

Wasser zu optimieren.<br />

Manuelle <strong>und</strong> zeitaufwändige Erfassungs- <strong>und</strong> Nachverfolgungsprozesse<br />

werden automatisiert <strong>und</strong> demzufolge die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Kosten reduziert.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der Automatisierung der Prozesse muss der Staplerfahrer<br />

das Flurförderzeug während der Arbeit nicht mehr verlassen,<br />

da alles direkt über die Sensoren erfasst wird. Die maximale<br />

Stapelhöhe der Ballen wird nicht überschritten. Fluchtwege werden<br />

freigehalten, da die Ballen nicht mehr vor Einfahrten oder<br />

auf Gehwegen abgestellt werden.<br />

Foto/Grafiken: IdentPro<br />

www.identpro.de<br />

AUF EINEN BLICK<br />

Jedes Lager <strong>und</strong> jede Branche muss andere Problemstellungen<br />

lösen. Daher setzt die IdentPro GmbH, Troisdorf,<br />

auf intelligente Standardisierung <strong>und</strong> Erweiterung des<br />

Warehouse Execution Systems (WES) um Module für die<br />

verschiedenen Branchen. Seit kurzem sind Module für die<br />

Papier- <strong>und</strong> Verpackungsindustrie verfügbar, mit deren<br />

Hilfe sich unter anderem:<br />

n Daten auf dem Altpapierplatz automatisch erfassen,<br />

n Transportwege in der Produktionsversorgung optimieren<br />

<strong>und</strong><br />

n der Chemieeinsatz durch rezepturgenaue Ballenzuführung<br />

reduzieren lassen.<br />

24 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


EINFACH BELEGLOS KOMMISSIONIEREN<br />

Barcodes <strong>und</strong> Barcodescanner sind die Voraussetzungen,<br />

um beleglos <strong>und</strong> mobil zu kommissionieren. Für<br />

Systemelektronikanbieter Microsyst Gr<strong>und</strong> genug, im<br />

eigenen Kommissionierportfolio neben „Pick by Light“<br />

auch die „Pick by Scan“-Methode anzubieten.<br />

Aufgr<strong>und</strong> intuitiv bedienbarer Benutzeroberflächen<br />

erklären sich der Microsyst-Scanner <strong>und</strong> die Kommissionierlogik<br />

fast von selbst, die Einarbeitungszeit fällt<br />

entsprechend gering aus. Mithilfe des Scanners lassen<br />

sich zu kommissionierende Positionen ermitteln <strong>und</strong><br />

identifizieren. Auf dem Touchdisplay kann der Kommissionierer alle Details zu den Aufträgen<br />

erfassen sowie im Prozess schnell <strong>und</strong> unmittelbar handeln.<br />

Das System besteht neben dem Handscanner, der via WLAN oder Bluetooth stets on air bleibt,<br />

aus 1D- oder 2D-Barcodes an den Artikelstellplätzen oder Regalfächern. „Pick by Scan“ wird<br />

üblicherweise an ein vorhandenes Warenwirtschaftssystem via Microsyst-Software angeb<strong>und</strong>en,<br />

eine autarke Lösung ohne übergeordnetes System ist aber ebenso umsetzbar.<br />

www.microsyst.de<br />

KOMPLETTSYSTEM ERMÖGLICHT WEITGEHEND AUTOMATISIERTE<br />

PROZESSFOLGE<br />

Die Konzeption des Multi-Order-Kommissionierwagens<br />

KomFlex4 aus dem Hause Schmale Logtec<br />

entspricht dem Prinzip eines doppelttiefen<br />

automatischen Kleinteilelagers mit zwei oder drei<br />

Ebenen. Zu den weiteren Merkmalen gehören<br />

eine Tragkraft von bis zu 1.000 kg, bis zu 48<br />

separate Behälter- oder Karton-Stellplätze <strong>und</strong><br />

vier leichtlaufende Lenkrollen. Optional wird das<br />

Personal über WLAN-gestützte „Put to Light“-Panels,<br />

die über den Regalebenen installiert sind,<br />

bei der Arbeit unterstützt. Mit Abschluss der Kommissionierr<strong>und</strong>e werden die Wagen in der<br />

Entladestation des Systems abgestellt <strong>und</strong> gerüstete Wagen für einen neuen R<strong>und</strong>lauf aufgenommen.<br />

Parallel dazu zieht ein Regalbediengerät die gefüllten Wagen in eine Entladeposition,<br />

entnimmt per Teleskop-Gabel die Ladungsträger <strong>und</strong> übergibt sie an eine Behälterfördertechnik.<br />

Der geleerte Kommissionierwagen wird anschließend an die Beladestation geführt <strong>und</strong> für die<br />

nächste Kommissionierr<strong>und</strong>e mit Behältern bestückt. Dies kann optional automatisiert geschehen.<br />

In diesem automatisierten Prozess dauert der Bestückungsvorgang weniger als fünf<br />

Minuten. Eine Ausstattung mit angeschlossener Fördertechnik <strong>und</strong> integrierter Waage sowie<br />

zusätzlichen Funktionen wie verschließen von Kartons r<strong>und</strong>et das Spektrum der Lösung ab.<br />

www.schmale-logtec.com<br />

WIEGEN WÄHREND DER FAHRT<br />

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2<br />

Mithilfe der „Weigh in Motion“-Technologie iCP-WiM 2500 aus dem Hause Ravas können Gabelstaplerfahrer<br />

eine Palette aufnehmen <strong>und</strong> zum Beispiel in die Versandzone bringen, während<br />

eine integrierte Waage das Gewicht während des Transports erfasst. Im Vergleich zu alternativen<br />

Wiegemethoden lässt sich Zeit <strong>und</strong> Mühe sparen. Die genauen <strong>und</strong> zuverlässigen Gewichtsangaben<br />

kommen der Bestandsverwaltung, Qualitätskontrolle <strong>und</strong> Rechnungsstellung zugute. Ferner<br />

lassen sich Fehler in der Lagerverwaltung vermeiden, die Lastverteilung optimieren <strong>und</strong> die<br />

Gewichtsvorschriften einhalten. Aufgr<strong>und</strong> der Integration von Wägefunktionen in Gabelstapler<br />

entfällt zudem die Notwendigkeit separater Geräte oder fester<br />

Bodenwaagen. Die Möglichkeit des kontinuierlichen Wiegens<br />

während zum Beispiel des Lkw-Be- <strong>und</strong> -Entladevorgangs sorgt<br />

für eine Gewichtskontrolle in Echtzeit <strong>und</strong> verhindert eine<br />

Überladung des Staplers. Aufgr<strong>und</strong> des drahtlosen Datenaustauschs<br />

mit Lagerverwaltungssystemen oder anderen<br />

Softwareanwendungen können die Daten automatisch<br />

erfasst, gespeichert <strong>und</strong> analysiert werden. Die „Weigh in<br />

Motion“-Technologie eignet sich vor allem für Logistikprozesse,<br />

bei denen große Mengen palettierter Güter in kurzer Zeit<br />

bewegt werden müssen.<br />

www.ravas.com<br />

Mit Licht<br />

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MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

AMI BAUT STAMMSITZ IN LUCKENBACH AUS<br />

DIE ZEICHEN STEHEN<br />

AUF WACHSTUM<br />

Im Rahmen einer Hausmesse hat die AMI Förder<strong>und</strong><br />

Lagertechnik GmbH die Erweiterung der<br />

Produktions- <strong>und</strong> Verwaltungsflächen am<br />

Stammsitz in Luckenbach offiziell eingeweiht.<br />

Neben den neuen Gebäudeteilen konnten sich<br />

die Besucher an verschiedenen Themeninseln<br />

über Produkt- <strong>und</strong> Systementwicklungen aus<br />

den Bereichen Automatisierung <strong>und</strong> Intralogistik<br />

informieren.<br />

Drei neue Hallen sowie einen Bürotrakt umfasst das Bauprojekt<br />

der AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH am<br />

Standort in Luckenbach. Mit der Investition in mehrstelliger<br />

Millionenhöhe für dieses Bauvorhaben entspricht<br />

der international agierende Anbieter automatisierter Intralogistiksysteme<br />

<strong>und</strong> -anlagen seinem Ziel einer auf Expansion <strong>und</strong><br />

Nachhaltigkeit ausgerichteten Geschäftsstrategie. Für die Produktion<br />

des umfassenden <strong>und</strong> stetig wachsenden Programms<br />

fördertechnischer Komponenten für nahezu alle Anforderungen<br />

in der Intralogistik, bis hin zu Eigenentwicklungen für die automatisierte<br />

Intralogistik, ist mehr Platz erforderlich. „Den haben<br />

wir mit den neuen Werkshallen geschaffen“, so Bärbel Kempf,<br />

Prokuristin der AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH.<br />

GRUNDSTÜCKSFLÄCHEN VERDOPPELT<br />

Die Investition in die neuen Hallen <strong>und</strong> den Bürotrakt schließen<br />

unter anderem eine Photovoltaikanlage ein, die die autarke Ener-<br />

26 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

<br />

01 Der Kommissionierautomat Smart-Flexdepot bietet auf kleinem<br />

Raum ein hohes Lagernutzvolumen<br />

02 Vor dem Kommissionierautomat <strong>und</strong> damit in<br />

seinem Element: Stefan Brenner, Geschäftsführer<br />

AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH<br />

DIE HOHE FERTIGUNGSTIEFE IST<br />

EIN GARANT FÜR QUALITÄT<br />

gieversorgung sicherstellen soll. Für Kempf ein wichtiger Beitrag<br />

zum Thema Klimaschutz. Aufgr<strong>und</strong> der langen Lieferzeiten sei es<br />

hier jedoch zu Verzögerungen gekommen, sodass die Anlage<br />

zum Zeitpunkt der Hausmesse noch nicht installiert war. „Das ist<br />

das einzige Gewerk, bei dem es während des Projekts zu Terminverschiebungen<br />

kam. Die ersten Überlegungen zur Erweiterung<br />

der Infrastruktur haben wir im Jahr 2021 angestellt, Baubeginn<br />

war im Jahr 2022 <strong>und</strong> im Dezember 2023 haben wir die neuen<br />

Räumlichkeiten bezogen.“<br />

Seit der Fertigstellung verfügt AMI in Luckenbach über eine<br />

Gesamtgr<strong>und</strong>fläche von 16.000 m², die neben der Entwicklung<br />

von Produkten <strong>und</strong> Systemen mit entsprechenden Testumgebungen<br />

den Unternehmensbereichen Logistik <strong>und</strong> Produktion dienen.<br />

Mit den neuen Hallen unterstreicht die AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik<br />

GmbH damit einmal mehr die jederzeitige Lieferfähigkeit<br />

mit Produkten aus dem breitgefächerten Programm fördertechnischer<br />

Komponenten <strong>und</strong> Subsysteme <strong>und</strong> steigert<br />

damit gleichzeitig ihre Fertigungstiefe von bisher 87 auf nun<br />

mehr als 90 Prozent.<br />

Zu den Systemen des Herstellers, die bei den Besuchern der<br />

Hausmesse auf reges Interesse stießen, gehört der Kommissionierautomat<br />

Smart-Flexdepot. Hierbei handelt es sich um ein System,<br />

das ein hohes Lagernutzvolumen auf kleinem Raum bietet.<br />

Bei der Entwicklung dieses vor circa zwei Jahren erstmals präsentierten<br />

Systems hatte Stefan Brenner, Geschäftsführer der AMI<br />

Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik GmbH, eine Lösung im Blick, die zur<br />

Automatisierung der Abläufe in Apotheken geeignet sein sollte.<br />

Doch rasch wurde das Potenzial des Kommissionierautomaten<br />

auch für andere Bereiche deutlich <strong>und</strong> demzufolge das Anwendungsspektrum<br />

um Applikationen aus der Industrie <strong>und</strong> des Han-<br />

dels erweitert. Ausgeführt in Modulbauweise verfügt die Technik<br />

des Smart-Flexdepots über ein doppelt rotierendes, 360°-Vakuumgreifersystem,<br />

welches die Artikel per Vakuumtechnik transportiert<br />

<strong>und</strong> eine schnelle Ein- <strong>und</strong> Auslagerung sicherstellt. So<br />

lassen sich zylindrische Produkte ebenso wie Tütenverpackungen<br />

volumenoptimiert direkt kommissionieren. Alle Artikel werden<br />

bei der Einlagerung exakt vermessen, damit kein Platz durch große<br />

Lagerabstände verloren geht. Verfügbar ist der Kommissionierautomat<br />

in unterschiedlichen Gehäuseausführungen. Das Designspektrum<br />

reicht hierbei vom Standard-Aluminiumprofil über<br />

die Trockenbauweise oder Holzverkleidung bis hin zu schall-, kälte-<br />

<strong>und</strong> wärmeisolierten Spezialgehäusen. Aufgr<strong>und</strong> der Modulbauweise<br />

ist auch die Integration in Bestandsgebäude möglich.<br />

ENTWICKLUNGS-PIPELINE VERSPRICHT<br />

SPANNENDES<br />

Das gilt auch für die neue „Maschine“ der Mannschaft um Geschäftsführer<br />

Brenner: Das High-Speed-Depot, ein Kommissioniersystem<br />

für Faltschachteln. Zu dessen Merkmalen gehört, dass die<br />

Länge des Systems gr<strong>und</strong>sätzlich endlos erweitert werden könnte,<br />

was ein hohes Maß an Flexibilität für den Betreiber bedeutet.<br />

Doch damit ist die Kreativität der Entwicklungsmannschaft um<br />

Brenner längst nicht erschöpft. Die Arbeit an einer weiteren Neuentwicklung<br />

sei aber noch nicht so weit vorangeschritten, dass<br />

man damit aktuell schon an die Öffentlichkeit gehen wolle. Im<br />

Gespräch mit der Redaktion wollte Kempf nur so viel preisgeben:<br />

„Die Markteinführung ist für Anfang des nächsten Jahres geplant<br />

– lassen Sie sich überraschen.“<br />

Die Entwicklungs-Pipeline scheint also nicht auszutrocknen.<br />

Genügend Raum für die Verwirklichung der neuen Systeme steht<br />

dem Team aus dem Westerwald nun auch wieder zur Verfügung. <br />

<br />

Winfried Bauer<br />

Fotos: AMI Förder- <strong>und</strong> Lagertechnik, <strong>f+h</strong><br />

www.ami-foerdertechnik.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 27


01<br />

MINITEC AUTOMATISIERT MEMBRANKAPPEN-MONTAGE BEI PROMINENT<br />

JETZT LÄUFT´S RUND<br />

Um die Taktzeit <strong>und</strong> die Prozessqualität für die<br />

Montage von Membrankappen zu verbessern,<br />

hat das Unternehmen ProMinent, Heidelberg,<br />

den Ablauf mit einer Anlage aus dem Hause<br />

MiniTec, Schönenberg-Kübelberg, automatisiert.<br />

Dabei galt es, einige Besonderheiten der<br />

Komponenten, aus denen die Membrankappen<br />

bestehen, <strong>und</strong> die räumlichen Gegebenheiten in<br />

Einklang zu bringen.<br />

Die ProMinent Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in<br />

Heidelberg bietet Lösungen in den Bereichen Dosiertechnik,<br />

Wasseraufbereitung <strong>und</strong> -desinfektion sowie<br />

Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik. Innerhalb der Mess- <strong>und</strong> Regeltechnik<br />

versteht sich das Unternehmen im Gebiet der membranbedeckten<br />

amperometrischen Sensoren als Innovator <strong>und</strong><br />

Weltmarktführer. Mit den Produkten lässt sich der Gehalt von<br />

Desinfektionsstoffen wie Chlor, Chlordioxid oder Ozon im Wasser<br />

messen, die zum Beispiel in Trinkwasser oder Kühltürmen<br />

zum Einsatz kommen.<br />

EINDEUTIG FORMULIERTE ZIELE<br />

Die Membranbedeckung der Sensoren wird durch aufschraubbare<br />

Kappen mit aufgebrachten Membranen realisiert. Diese<br />

Kappen wurden in der Vergangenheit in mehreren manuellen<br />

Schritten gefertigt. Hier strebte man eine Prozessverbesserung<br />

mithilfe einer Automatisierungslösung an. Die Taktzeiten sollten<br />

verkürzt <strong>und</strong> gleichzeitig die Prozessqualität verbessert werden.<br />

Nachdem man mit verschiedenen Anbietern in Kontakt getreten<br />

war, fiel die Entscheidung schließlich für das Unternehmen<br />

MiniTec als Projektpartner – nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der langjährigen<br />

Erfahrungen mit den Produkten <strong>und</strong> Lösungen des Herstellers.<br />

So kommt seit geraumer Zeit der Profilbaukasten im eigenen<br />

Betriebsmittelbau zum Einsatz, der damit Montagelinien, Arbeitsplätze<br />

<strong>und</strong> Konstruktionen unterschiedlicher Art für das Hauptwerk<br />

wie auch die internationalen Niederlassungen umsetzt.<br />

RUNDTAKTTISCH ALS PLATZSPARENDE LÖSUNG<br />

In einem Lastenheft hatte ProMinent den gr<strong>und</strong>sätzlichen Ablauf<br />

der Membrankappen-Montage beschrieben <strong>und</strong> zudem definiert,<br />

was man für die Zukunft benötigte. Eine Vorgabe bezog sich<br />

aufgr<strong>und</strong> der eingeschränkten Deckenlast auf das Gewicht der<br />

Anlage. Zudem war die Raumfläche begrenzt. Aus diesen Gründen<br />

änderte MiniTec das Konzept von der ursprünglichen Idee<br />

einer Linie in einen kompakten R<strong>und</strong>takttisch ab, welcher auf einer<br />

quadratischen Gr<strong>und</strong>fläche Platz fand.<br />

Die einzelnen Stationen <strong>und</strong> deren Abfolge ergaben sich aus<br />

dem Lastenheft – ergänzt um verschiedene optische Prüfungen<br />

per Kamera, die früher visuell stattfanden (zum Beispiel: ist die<br />

Membran richtig platziert?). Bei der technischen Umsetzung inklusive<br />

Auswahl der einzelnen Komponenten – Kameratypen etc.<br />

– vertraute das Unternehmen auf die Expertise seines Projektpartners,<br />

so Michael Hardung, Project Manager Global Industrial<br />

Engineering: „MiniTec lieferte eine Komplettlösung aus einer<br />

Hand, inklusive Automation <strong>und</strong> Steuerung.“<br />

AUTOMATION AUF ENGEM RAUM<br />

Nach diversen Abstimmungsr<strong>und</strong>en wurde die Anlage nach <strong>und</strong><br />

nach realisiert <strong>und</strong> schließlich im Januar 2023 in Betrieb genommen.<br />

Die Membrankappen befinden sich in einem Magazin in<br />

der Maschine. Es folgt eine Vereinzelung auf dem R<strong>und</strong>takttisch.<br />

28 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

04<br />

01 Hightech auf engstem Raum<br />

02 Ausstanzen <strong>und</strong> Einlegen der Gaze<br />

03 Kleber-Auftrag mit Filzstempel<br />

04 So einfach, <strong>und</strong> doch so anspruchsvoll:<br />

Die Gaze kommt auf die Membrankappe,<br />

darauf dann die eigentliche Membran<br />

02 03<br />

Nun wird eine Farbmarkierung aufgebracht – zur optischen<br />

Unterscheidung, weil es zwei unterschiedliche Typen gibt.<br />

An der nächsten Station ist ein Fräser eingebaut, um einen<br />

Spritzradius in der Kappe zu entfernen. An dieser<br />

Stelle wird später die auf einen Durchmesser von 7 mm<br />

ausgestanzte Gaze, dabei handelt es sich um leichtes,<br />

gitterartiges, halb durchsichtiges Gewebe, eingelegt.<br />

Anschließend wird die Gaze (angeliefert auf breiten<br />

Papierstreifen) ausgestanzt, mit einem Sauggreifer abgenommen<br />

<strong>und</strong> ins Bauteil gelegt. Danach prüft eine Kamera,<br />

ob die Gaze korrekt liegt, <strong>und</strong> ob die Farbmarkierung<br />

aufgebracht ist.<br />

Als nächstes kommt der Kleber-Auftrag. Hierzu ist es erforderlich,<br />

gleichmäßig einen Filzstempel zu benetzen. Die immer<br />

konstante Benetzung ist wichtig, um sicher zu stellen, dass im<br />

Folgeschritt die Membran korrekt verklebt wird. Hierzu fiel die<br />

Wahl auf die Magnet-Membrandosierpumpe gamma/X – eine<br />

Dosierpumpe aus dem Hause ProMinent.<br />

An gleicher Stelle geschieht auch das Ausstanzen der Membran<br />

(ebenfalls auf breiten Papierstreifen ankommend). Anschließend<br />

wird die Membran aufgelegt <strong>und</strong> mit definierter Kraft auf die<br />

Kappe gedrückt, damit sich die Werkstoffe verbinden. Nach diesen<br />

Vorgängen überprüft erneut ein Kamerasystem per Bildvergleichssensor,<br />

ob alles vorhanden ist.<br />

Im nächsten Schritt wird mithilfe Differenz-Luftmengenmessung<br />

kontrolliert, ob die Membran richtig verklebt ist oder ob es<br />

irgendwo noch eine Austrittsstelle gibt, wo Luft entweicht.<br />

Stimmt alles, wird per Handling-System eine Schutzkappe aufgedrückt<br />

<strong>und</strong> die zusammengesetzte Einheit in den Gut-Behälter<br />

abgelegt.<br />

TAKTZEIT VON FÜNF MINUTEN AUF<br />

45 SEKUNDEN REDUZIERT<br />

Nach Inbetriebnahme der Anlage war zunächst noch etwas<br />

„Feintuning“ erforderlich. Das lag zum Beispiel an den unterschiedlichen<br />

klimatischen Verhältnissen (Luftbewegung, Temperatur)<br />

des finalen Standorts gegenüber der Montagehalle des<br />

Maschinenbauers.<br />

Währenddessen wurden bereits mehrere h<strong>und</strong>ert Membrankappen<br />

mit der Maschine bestückt, mit spürbaren Verbesserungen.<br />

Hardung: „Die Verkürzung der Taktzeit ist schon deutlich<br />

MICHAEL HARDUNG,<br />

PROJEKTLEITER, PROMINENT<br />

Mit der Automatisierungslösung<br />

schaffen wir eine höhere Ausbringung<br />

<strong>und</strong> können folglich einen höheren<br />

Umsatz generieren<br />

– was vorher im händischen Prozess r<strong>und</strong> fünf Minuten dauerte,<br />

haben wir jetzt auf 45 Sek<strong>und</strong>en reduziert. Wir bekommen damit<br />

eine höhere Ausbringung <strong>und</strong> können folglich einen höheren<br />

Umsatz generieren, also mehr Sensoren verkaufen. Zudem<br />

schafft die Anlage für die Mitarbeiter mehr Kapazität, in denen<br />

sie andere Tätigkeiten durchführen können.“ Hinzu komme eine<br />

qualitative Verbesserung: „Die Ausschussrate lag in der Vergangenheit<br />

zwischen sechs <strong>und</strong> acht Prozent. Mithilfe der Integration<br />

der Druckdifferenz-Messung in der Anlage haben wir heute<br />

eine signifikante Verbesserung der Qualität.“<br />

Fotos: MiniTec<br />

www.minitec.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 29


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

AS-INTERFACE FÜR REGALBEDIENGERÄTE<br />

SICHERHEIT IN<br />

DER LAGERGASSE<br />

Die Aktor-Sensor-Schnittstellen ASi-5 <strong>und</strong> ASi-3<br />

zählen zum Standard für die Feldbus-<br />

Kommunikation in der Intralogistik – vor allem<br />

dann, wenn es um Antriebslösungen für die<br />

Integration von Rollenantrieben,<br />

Gleichstrommotoren <strong>und</strong> dezentralen<br />

Frequenzumrichtern geht. Mithilfe der Safety-<br />

Lösungen des Unternehmens Bihl+Wiedemann,<br />

Mannheim, lassen sich aber nicht nur<br />

Förderstrecken steuern <strong>und</strong> überwachen,<br />

sondern auch komplette Sicherheitsapplikationen<br />

für Regalbediengeräte in<br />

automatisierten Hochregallagern realisieren,<br />

wie ein Gemeinschaftsprojekt des Intralogistik-<br />

Spezialisten Klinkhammer <strong>und</strong> mit dem<br />

Mannheimer Unternehmen zeigt.<br />

Die Aktor-Sensor-Schnittstelle (AS-Interface) hat sich als<br />

international standardisiertes Verdrahtungssystem auch<br />

in der Lager- <strong>und</strong> Materialflusstechnik etabliert. Das<br />

Unternehmen Bihl+Wiedemann hat mit seinem umfangreichen<br />

Portfolio an ASi-Produkten sowie verschiedenen<br />

Hard- <strong>und</strong> Software-Tools zur Einrichtung von ASi-Netzwerken<br />

zu der Standardisierung beigetragen.<br />

Der Intralogistik-Systemanbieter Klinkhammer aus Nürnberg<br />

vertraut bei der Integration seiner Fördertechnik seit vielen Jahren<br />

auf ASi-Lösungen der Mannheimer Experten <strong>und</strong> setzt unter<br />

anderem die kompakten Kabelkanal-Module für Motorrollen sowie<br />

Standard- <strong>und</strong> Safety-E/A-Module in den Schutzklassen IP20<br />

<strong>und</strong> IP67 ein. Darüber hinaus kommen Profinet Gateways zum<br />

Einsatz, die die E/A-Daten sowie detaillierte Diagnoseinformationen<br />

direkt an die Steuerung übertragen. Mithilfe der optionalen<br />

Sicherheitssteuerung in den Gateways lassen sich die sicherheitsgerichteten<br />

Signale lokal auswerten, sodass auf eine übergeordnete<br />

Schutzsteuerung verzichtet werden kann.<br />

SAFETY-LÖSUNG FÜR EIN REGALBEDIENGERÄT<br />

Aufgr<strong>und</strong> der guten Erfahrungen aus den vergangenen Jahren hat<br />

man sich bei Klinkhammer dafür entschieden, erstmals auch die<br />

Sicherheitstechnik eines Regalbediengeräts für ein automatisiertes<br />

Hochregallager mit einer Lösung von Bihl+Wiedemann zu<br />

realisieren.<br />

30 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

Bei der Umsetzung eines etwa zwei Tonnen schweren <strong>und</strong> circa<br />

acht Meter hohen Behälter-Regalbediengeräts, das über eine<br />

Fahrgeschwindigkeit von bis zu 6 m/s <strong>und</strong> eine Beschleunigung<br />

von 3,5 m/s² verfügt, waren folgende Anforderungen zu berücksichtigen:<br />

n Das Schutzkonzept muss den Vorgaben der Norm EN 528 für<br />

Regalbediengeräte entsprechen,<br />

n eine sichere Kommunikation zwischen dem Regalbediengerät<br />

<strong>und</strong> dem Schaltschrank vor dem abgesicherten Bereich am<br />

Gassenanfang sowie den mechanischen Puffern am Gassenanfang<br />

<strong>und</strong> -ende muss realisierbar sein,<br />

n die Lösung soll ohne Schleifkontakte <strong>und</strong> ohne den Einsatz<br />

einer zusätzlichen Sicherheitssteuerung funktionieren,<br />

n eine verlässliche sichere Positions- <strong>und</strong> Bewegungsüberwachung<br />

innerhalb der Lagergasse muss gegeben sein,<br />

n die Positions- <strong>und</strong> Bewegungsüberwachung ist auf Basis eines<br />

Barcode-Positioniersystems umzusetzen,<br />

n die Sicherheitstechnik soll lokal auf dem Regalbediengerät ausgewertet<br />

werden können,<br />

n die Kommunikation zwischen Regalbediengerät <strong>und</strong> Schaltschrank<br />

soll über eine Datenlichtschranke vonstattengehen<br />

<strong>und</strong><br />

n die Position des Regalbediengeräts muss der Steuerung zu jedem<br />

Zeitpunkt eindeutig bekannt sein.<br />

RESISTENTE KOMMUNIKATION ZWISCHEN<br />

INNEN UND AUSSEN<br />

Für die verlässliche Energie- <strong>und</strong> Datenübertragung zwischen<br />

dem Schaltschrank außerhalb des Aktionsbereichs des Regalbediengeräts<br />

<strong>und</strong> dem Regalbediengerät selbst werden zwei ASi-5/<br />

ASi-3 Profinet Gateways mit integriertem Sicherheitsmonitor<br />

(BWU3863) eingesetzt. Beide Gateways sind über die sichere<br />

Kopplung „Safe Link“ miteinander verb<strong>und</strong>en. Safe Link kann per<br />

Standard-Ethernet oder über den Feldbus übertragen werden. So<br />

ist keine zusätzliche Verbindung für die Safety-Kommunikation<br />

notwendig <strong>und</strong> das Gateway lässt sich lokal über AS-Interface um<br />

weitere Safety- <strong>und</strong> Standard-E/As erweitern. Für den Bereich<br />

zwischen Umzäunung <strong>und</strong> Regalbediengerät, also dort, wo keine<br />

kabelgeb<strong>und</strong>ene Kommunikation möglich ist, kommt eine Datenlichtschranke<br />

zum Einsatz. Mithilfe der Datenlichtschranke können<br />

die Safe-Link-Daten sowie die nicht-sicheren Signale optisch<br />

über eine Distanz von bis zu 120 m stabil übertragen werden.<br />

Das zweite ASi-5/ASi-3 Profinet Gateway überwacht die ortsfeste<br />

Sicherheitstechnik. Diese Daten werden über Safe Link dem<br />

zweiten Gateway auf dem Regalbediengerät zur Verfügung gestellt,<br />

das die Sicherheitstechnik des Regalbediengeräts selbst steuert.<br />

POSITIONS- UND BEWEGUNGSÜBERWACHUNG<br />

Für die sichere Positions- <strong>und</strong> Bewegungsüberwachung des Regalbediengeräts<br />

wird ein ASi-Drehzahlwächter (BWU2849) eingesetzt.<br />

Neben der Position des Regalbediengeräts überwacht der<br />

Drehzahlwächter in Verbindung mit dem Gateway auch weitere<br />

Sicherheitsanforderungen, die in der EN 528 festgelegt sind: je<br />

nach Betriebsart Geschwindigkeit, Beschleunigungs- <strong>und</strong> Bremsrampen<br />

sowie Drehrichtung, Stillstand <strong>und</strong> sichere Endlagen. Zu<br />

Das Lastaufnahmemittel des Regalbediengeräts beim<br />

Behälter-Handling<br />

Diagnose- <strong>und</strong> Steuerungszwecken werden diese Daten nicht-sicher<br />

über den Feldbus an die Steuerung übertragen.<br />

Um den Warendurchsatz im Lager so hoch wie möglich zu gestalten,<br />

ist es essenziell, dass das Regalbediengerät möglichst<br />

schnell beschleunigt respektive wieder abbremst. Die mechanischen<br />

Puffer am Gassenanfang <strong>und</strong> -ende können jedoch nur<br />

einen Teil der maximalen kinetischen Energie des Regalbediengeräts<br />

absorbieren. Aus diesem Gr<strong>und</strong> muss die Geschwindigkeit<br />

an den Randbereichen überwacht <strong>und</strong> zum richtigen Zeitpunkt<br />

verringert werden. Optimal gelingt dies mit überwachten Bremsrampen,<br />

deren Daten ebenfalls vom Drehzahlwächter ausgewertet<br />

werden können. Stimmt das Beschleunigungs- respektive<br />

Bremsverhalten nicht, greift auch hier die Sicherheitstechnik ein<br />

<strong>und</strong> sorgt dafür, dass das Regalbediengerät zuverlässig zum Stehen<br />

kommt.<br />

Im Gegensatz zum Fahrweg innerhalb der Gasse (x-Richtung),<br />

der sicher überwacht werden muss, weil sich zum Beispiel im<br />

Handbetrieb oder Einrichtbetrieb Personen in der Gasse aufhalten<br />

können, ist eine Überwachung des Hubs (y-Richtung) bei einem<br />

Behälter-Regalbediengerät nicht notwendig, da das Lastaufnahmemittel<br />

ausschließlich dem Handling von Behältern dient.<br />

Anders sieht es bei einem Paletten-Regalbediengerät aus, bei<br />

dem zum Beispiel im Rahmen der Wartung eine Person in einer<br />

Kabine mit nach oben fahren kann. In diesem Fall ist auch der<br />

Hub zu überwachen. Was auf den ersten Blick nach einer komplexen<br />

Applikation klingt, lässt sich bei näherer Betrachtung mit<br />

der verwendeten Safety-Lösung von Bihl+Wiedemann mit überschaubarem<br />

Aufwand umsetzen, indem neben dem Drehzahlwächter<br />

für die Gasse ein zweiter ASi-Drehzahlwächter für die y-<br />

Richtung eingesetzt wird.<br />

Fotos: Bihl+Wiedemann<br />

www.bihl-wiedemann.de<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 31


DEMATIC-KUNDENTAG IM TECHCENTER HEUSENSTAMM<br />

„FRISCHE“ INNOVATIONEN<br />

LIVE ERLEBEN<br />

Am 11. Juli öffnet das Unternehmen Dematic<br />

anlässlich eines K<strong>und</strong>etags die Tore des<br />

TechCenters in Heusenstamm. Während der<br />

Veranstaltung haben die Teilnehmer die<br />

Gelegenheit, sich ein Bild über die Potenziale<br />

verschiedener Automatisierungssysteme zu<br />

machen. Live-Demonstrationen autonomer<br />

mobiler Roboter (AMR), der neuen „Mixed Case<br />

Order Fulfillment“-Lösung sowie Neuerungen im<br />

Bereich K<strong>und</strong>enservice <strong>und</strong> Software sind einige<br />

der Highlights.<br />

Kurz bevor die Fußball-Europameisterschaft <strong>2024</strong> mit dem<br />

Endspiel am 14. Juli ihrem Höhepunkt entgegenfiebert,<br />

wird es vor den Toren Frankfurts heiß hergehen. In den<br />

vergangenen Monaten hat der Anbieter von Lagerautomatisierung<br />

<strong>und</strong> Software in seinem TechCenter in Heusenstamm<br />

das „Alte“ entstaubt <strong>und</strong> das „Neue“ installiert, um den<br />

Besuchern einen Einblick in das zu geben, was für Betreiber jeg-<br />

licher Größenordnung <strong>und</strong> Branchenzugehörigkeit <strong>und</strong> in jeder<br />

Phase der Automatisierungsreise auf dem Spiel steht. Die Veranstaltung,<br />

auf der verschiedene Lösungen vorgestellt werden <strong>und</strong><br />

die Gelegenheit zum Networking <strong>und</strong> zu Diskussionen bietet, beginnt<br />

am Donnerstag, den 11. Juli, um 10:00 Uhr <strong>und</strong> endet zwischen<br />

15:00 <strong>und</strong> 16:00 Uhr.<br />

In den vergangenen 15 Jahren hat das Unternehmen diese Art<br />

von Veranstaltungen entweder bei K<strong>und</strong>en oder an seinem Standort<br />

in Heusenstamm durchgeführt, um die Besucher zu inspirieren,<br />

was für sie in Bezug auf Technologielösungen <strong>und</strong> Dienstleistungen<br />

für ihren individuellen Bedarf „möglich“ ist. „Unsere ‚K<strong>und</strong>entage‘<br />

in Heusenstamm sind etwas Besonderes, denke ich,<br />

denn sie bieten den Teilnehmern die Chance, die Technologie<br />

hautnah zu sehen <strong>und</strong> gleichzeitig in den Dialog mit unserem Vertriebsteam<br />

<strong>und</strong> den Führungskräften für die DACH-Region zu treten“,<br />

so Rainer Schmid, Senior Director Sales bei Dematic.<br />

Die Teilnehmer können zum Beispiel autonome mobile Roboter<br />

(AMR) in Aktion erleben. Diese Lösung lässt sich skalierbaren<br />

<strong>und</strong> somit den Prozessen der Betreiber entsprechend anpassen.<br />

Ebenfalls Teil des TechCenters ist die von Gr<strong>und</strong> auf umgestaltete,<br />

automatische Mischpaletten-Kommissionieranlage, die nun<br />

in der Lage ist, noch flexibler auf die Bedürfnisse im Bereich des<br />

Mixed Case Order Fulfillment der Lebensmittelhändler einzugehen.<br />

Darüber hinaus hat das Unternehmen die neue Roboter-<br />

Kommissionierzelle vor Ort installiert. Mithilfe verbesserter<br />

Greif- <strong>und</strong> Vision-Technologie sorgt die Zelle für noch bessere Ergebnisse<br />

im Bereich der Einzelteilkommissionierung.<br />

32 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

<br />

orie, sondern zeigt auch anhand von Best Practices, wie individuelle<br />

Lösungen international umgesetzt wurden. Da Intralogistikanlagen<br />

erfahrungsgemäß viele Jahre in Betrieb sein können,<br />

wird das Programm mit der Präsentation des neuen, umfangreichen<br />

digitalen Serviceportfolios abger<strong>und</strong>et. „Obwohl wir einen<br />

24/7-Support bieten, ruhen wir uns nie auf dem aus, was wir erreicht<br />

haben, <strong>und</strong> versuchen immer, die Bedürfnisse des Markts<br />

zu antizipieren. Basierend auf den so gewonnenen Erkenntnissen<br />

entwickeln wir unser Serviceportfolio weiter <strong>und</strong> verfeinern es<br />

permanent“, erklärt Rene Sickler, Leiter der DACH-Region bei<br />

Dematic <strong>und</strong> langjähriger leidenschaftlicher Serviceprofi.<br />

In den Pausen haben die Teilnehmer die Gelegenheit, einige<br />

der neuen Services direkt auszuprobieren oder selbst mit einem<br />

Game-Controller durch verschiedene virtuelle Lager zu fliegen.<br />

„Wir empfehlen den Gästen, ihre spezifischen Fragen mitzubringen,<br />

denn an dem Tag nehmen uns auch die Zeit, auf das einzugehen,<br />

was die einzelnen Teilnehmer beschäftigt“, so Schmid.<br />

Fotos: Dematic<br />

Zur Anmeldung der kostenlosen Veranstaltung<br />

geben interessierte Leser einfach den u. s. Link<br />

in ihren Browser ein oder scannen mit ihrem<br />

Smartphone den QR-Code ein.<br />

bit.ly/Dematic-Heusenstamm<br />

Wir schaffen logistische Verbindungen.<br />

Individuelle Planung <strong>und</strong> Konstruktion<br />

direkt vom Hersteller – Made in Germany<br />

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Von AMR über Roboter-Kommissionierung bis hin zu<br />

Value Added Services können sich die Teilnehmer<br />

des K<strong>und</strong>entags ein Bild machen<br />

Aber auch das Thema Software kommt während der Veranstaltung<br />

nicht zu kurz. In ihren Vorträgen werden die Referenten<br />

nicht nur auf aktuelle Trends <strong>und</strong> Entwicklungen im Bereich<br />

Software eingehen, sondern auch einige Features der eigenen<br />

Software-Plattform <strong>und</strong> bei der Integration von Systemen in SAP<br />

vorstellen.<br />

Neben dem kurzweiligen Vortragsprogramm im preisgekrönten<br />

Imagination Center belässt es Dematic aber nicht nur bei der The-<br />

Mobile Verladerampe BKV<br />

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0<br />

Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

DEUTSCHLANDWEIT ERSTER EINSATZ EINER<br />

VR-TRAININGSANWENDUNG FÜR KRANFÜHRER<br />

NOCH MEHR SICHERHEIT ALS ZIEL<br />

Die Kloeckner Metals<br />

Germany GmbH (KMG)<br />

hat an ihrem Standort in<br />

Nürnberg eine auf der<br />

virtuellen Realität (VR)<br />

basierende Trainingssoftware<br />

für Kranführer<br />

eingeführt. Mit deren Hilfe<br />

will der produzentenunabhängige<br />

Stahl- <strong>und</strong><br />

Metalldistributor die<br />

Voraussetzungen für noch<br />

mehr Sicherheit beim<br />

Handling der Last schaffen.<br />

Die Anwendung mit einer VR-Brille als Hauptinstrument<br />

erlaubt das Training mit VR-Technologie <strong>und</strong> Hardwareintegration<br />

– überall <strong>und</strong> zu jeder Zeit, ohne Ausfallzeiten<br />

am realen Kran <strong>und</strong> der Produktion. Das VR-Programm<br />

liefert dabei eine realistische Simulation der Kransteuerung<br />

im Industriebetrieb. Dort übernehmen Kransysteme beim<br />

Umschlag von Lang- <strong>und</strong> Schwergütern eine zentrale Funktion.<br />

Brückenkrane wie bei Kloeckner Metals Germany in Nürnberg<br />

bewegen bis zu 600 Tonnen Stahl pro Tag. Damit kommt der<br />

Kranführung für die Sicherheit am Arbeitsplatz eine zentrale<br />

Rolle zu.<br />

„Die VR-basierte Anwendung ist ein in der deutschen Stahlindustrie<br />

bislang einzigartiges Trainingstool <strong>und</strong> für uns zentraler<br />

Bestandteil einer zunehmend digitalen Arbeitswelt,“ so Felix<br />

Schmitz, Chief Executive Officer (CEO) Kloeckner Metals Germany.<br />

„Damit zeigen wir unsere Innovationsführerschaft in der<br />

Stahlindustrie <strong>und</strong> investieren nachhaltig in die weitere Verbesserung<br />

der Arbeitssicherheit.“<br />

REALITÄTSNAHE SZENARIEN<br />

Die zum Einsatz kommende VR-Software des Anbieters Motion &<br />

Strategy aus Aachen unterstützt Unternehmen dabei, Unfallrisiken<br />

zu vermindern <strong>und</strong> Ausfallzeiten zu reduzieren sowie die<br />

Sicherheit am Arbeitsplatz weiter zu verbessern. Neben zehn<br />

praktischen Übungen zur Auffrischung (nach VDI 2194) können<br />

mit der VR-Anwendung gezielt Gefahrensituationen simuliert,<br />

vollständige Arbeitsprozesse veranschaulicht <strong>und</strong> eine Vielzahl<br />

an Kran-Hebesituationen dargestellt werden. Dazu gehört auch<br />

das für die Sicherheit maßgebliche, realistische Pendelverhalten<br />

der angeschlagenen Last. Darüber hinaus liefert die Software<br />

richtungsweisende Auswertungskriterien, zum Beispiel zum<br />

Schwing- <strong>und</strong> Fahrverhalten, zur Kollisionserfassung <strong>und</strong> zur Bediengüte.<br />

Ein neues Kinematik-Modell mit Soll-Ist-Steuerung bietet zudem<br />

eine realitätsnahe Beschleunigungs- <strong>und</strong> Nachlaufsimulation,<br />

eine bessere Einführung in die Anwendung <strong>und</strong> zusätzliche<br />

Übungen wie die Sichtprüfung des Krans <strong>und</strong> ein Lastaufnahmemittel-Quiz.<br />

Die Berufsgenossenschaft Holz <strong>und</strong> Metall (BGHM)<br />

erkennt den praktischen Teil der Kranführer-Ausbildung mit der<br />

VR-Kran-Anwendung bereits an.<br />

Die Einführung der VR-Schulungssoftware ist der jüngste Meilenstein<br />

in der Umsetzung der Digitalisierungsstrategie bei<br />

Kloeckner Metals Germany. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der<br />

Transformation des Unternehmens zu einem Anbieter von<br />

höherwertigen Anarbeitungsprodukten, -services <strong>und</strong> -lösungen.<br />

So wurden im vergangenen Jahr bereits zwei zukunftsweisende<br />

Projekte umgesetzt: die Inbetriebnahme einer europaweit einzigartigen,<br />

roboterbasierten Entgratungsanlage am Standort Bremen<br />

sowie den Einsatz des deutschlandweit ersten eActros E-Lkw<br />

von Daimler Truck im unternehmenseigenen Logistikfuhrpark<br />

am Standort Würzburg. Weitere technologische Beispiele sind die<br />

Laseranlagen an den KMG-Standorten in Duisburg, Kaufungen,<br />

Regensburg <strong>und</strong> Velten zur Anarbeitung von Materialien.<br />

Foto: Kloeckner Metals Germany<br />

www.kloeckner.de<br />

34 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


MARKTPLATZ<br />

SMART UND VERNETZT – X-SERIE VON KONECRANES<br />

Das Unternehmen Konecranes präsentiert mit der X-Serie sein neues Flaggschiff unter den<br />

Industriekranen: Der Kran zeichnet sich durch eine schlanke Elektroarchitektur aus. Intelligente,<br />

vernetzte Komponenten vereinfachen die Einrichtung der Software <strong>und</strong> ermöglichen<br />

es, den Kran ohne Hardwareänderungen mit neuen Funktionen „over the air“ aufzurüsten.<br />

Die ergonomische Funkfernsteuerung „Canman“ mit integriertem Display bietet Bewegungsfreiheit<br />

<strong>und</strong> per Knopfdruck nützliche Informationen.<br />

Die X-Serie ist mit der Ferndiagnose „Truconnect“ ausgestattet. Das Tool liefert Informationen<br />

über den Zustand, die Nutzung <strong>und</strong> den Betrieb der Anlage <strong>und</strong> unterstützt die vorausschauende<br />

Wartung. Ein weiteres Merkmal ist das neue Hebezeug der S-Serie mit niedriger<br />

Bauhöhe. Dieses kompakte, aber starke Hebezeug zeichnet sich durch gute Anfahrmaße <strong>und</strong><br />

sanftes, stufenloses Heben mit einem lastabhängigen Hubmotor aus. Ein starkes, leichtes<br />

<strong>und</strong> langlebiges synthetisches Seil verbessert das Heben, indem es sicher <strong>und</strong> problemlos zu handhaben ist, ohne auszufransen<br />

oder scharfe Widerhaken zu erzeugen wie bei Drahtseilen möglich. Darüber hinaus benötigt das synthetische Seil keine Schmierung.<br />

Die Sicherheit wird mithilfe integrierter „Smart Features“ sowie einer Warnleuchte an der Laufkatze erhöht.<br />

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ZUVERLÄSSIGE<br />

VERBINDUNGEN<br />

SCHAFFEN<br />

Als Teil des amerikanischen<br />

Unternehmens Infinite<br />

Electronics agiert die TKD<br />

Kabel GmbH innerhalb der<br />

DIE KUNST DES<br />

HEBENS<br />

Geschäftseinheit Industrial<br />

Cable Connectivity. Zum<br />

Portfolio gehören Spezialkabel<br />

<strong>und</strong> Verbindungslösungen,<br />

die aufgr<strong>und</strong> der<br />

technischen Expertise <strong>und</strong><br />

globalen Vertriebsstruktur<br />

vielfältige Anwendungen in<br />

diversen Branchen abdecken.<br />

Verfügbar sind neben 26<br />

Eigenmarken mehr als 80.000<br />

Artikel mit einem Kupferkerndurchmesser<br />

von 0,14 bis<br />

400 mm 2 . Vorkonfektionierte<br />

<strong>und</strong> anschlussfertige Kabellösungen<br />

helfen dabei,<br />

Projekte zügig <strong>und</strong> kosteneffizient<br />

zu realisieren. Über das<br />

Logistikzentrum am Firmensitz<br />

in Nettetal <strong>und</strong> Logistikzentren<br />

in den Niederlanden,<br />

Polen, Italien <strong>und</strong> China wird<br />

die weltweite Zustellung<br />

sichergestellt. Innerhalb von<br />

Deutschland findet die<br />

Lieferung auch von Spezialkabeln<br />

<strong>und</strong> Konfektionslösungen<br />

in der Regel innerhalb<br />

von 24 St<strong>und</strong>en statt.<br />

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Schwere Motoren zum Schweben<br />

bringen <strong>und</strong> präzise auf den Punkt<br />

an ihren Einbauort dirigieren:<br />

Kein Kunststück, sondern Arbeitsalltag<br />

unserer K<strong>und</strong>en. Profitieren auch Sie von<br />

richtungsweisenden ABUS Kranlösungen.<br />

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PRODUKTE UND SYSTEME<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK 4.0<br />

AUF DEN<br />

PUNKT<br />

GEBRACHT<br />

MANFRED WEBER,<br />

REDAKTEUR<br />

Das Internet ist voll mit nützlichen,<br />

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir<br />

filtern für Sie die Informationsflut <strong>und</strong><br />

recherchieren Inhalte mit echtem<br />

Nutzwert für den Intralogistiker<br />

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es<br />

schwer, den Überblick zu behalten. Doch <strong>f+h</strong> hilft! Denn wir selektieren nicht nur<br />

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-<br />

Netzwerke <strong>und</strong> soziale Medien <strong>und</strong> filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie<br />

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.<br />

VOICE-DEMO-APP MIT NEUEN FUNKTIONEN<br />

Die Ehrhardt Partner Group hat ihre Lydia-Voice-Demo-App für<br />

Android- <strong>und</strong> iOS-Devices um neue Features aus dem Release 9.1<br />

erweitert. So verfügt die Android-Version bereits seit einiger Zeit<br />

über die Möglichkeit, mehrere Sprachen gleichzeitig zu erkennen.<br />

Dies wurde nun auch für die iOS-App nutzbar gemacht. Weiterhin<br />

wurde die App für beide Betriebssysteme um den Multilanguage<br />

Output ergänzt. Damit können mehrere Sprachen nicht nur für die<br />

Erkennung, sondern auch für die Audioausgabe zugewiesen<br />

werden. In diesem Zuge wurde die iOS-App auch komplett neu<br />

entwickelt <strong>und</strong> optisch verbessert. Logistikverantwortliche haben<br />

die Möglichkeit, alle neuen Features bereits vor dem Live-Betrieb<br />

umfassend in der Demo-App zu testen. Die neuen Versionen sind<br />

kostenlos im Google Play respektive Apple Store erhältlich.<br />

WWW.EPG.COM<br />

HÜLSEN ONLINE KONFIGURIEREN<br />

Der neue Hülsen-Konfigurator von mbo Oßwald<br />

bietet eine intuitiv bedienbare Plattform, die es<br />

ermöglicht, Hülsen nach individuellen Spezifikationen<br />

anzupassen <strong>und</strong> zu bestellen. Das Kernstück<br />

dieses digitalen Werkzeugs ist seine Transparenz:<br />

Nutzer erhalten detaillierte Informationen über<br />

jedes Merkmal der Hülse, einschließlich Produktdetails,<br />

3D-Modell, technische Zeichnungen sowie<br />

Prüfbescheinigungen, die Option für Expressfertigung<br />

<strong>und</strong> dynamische Preisangaben. Anwender<br />

können aus einer Vielzahl von Merkmalen wählen,<br />

darunter Material, Oberflächenbeschaffenheit,<br />

Schaft-Durchmesser, Länge, B<strong>und</strong> <strong>und</strong> Wandstärke.<br />

Nach Auswahl der gewünschten Spezifikationen<br />

liefert der Konfigurator detaillierte Informationen.<br />

WWW.MBO-OSSWALD.DE<br />

36 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PRODUKTE UND SYSTEME<br />

STÜHLERÜCKEN IM<br />

JUNGHEINRICH-VORSTAND<br />

Heike Wulff als Designated CFO berufen<br />

bit.ly/junghei-fuh-24<br />

DIE TOP<br />

ONLINE-ARTIKEL<br />

DER F+H WEBSITE<br />

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die<br />

fünf meist gelesenen Artikel des Monats<br />

auf unserer Internetpräsenz<br />

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum<br />

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die<br />

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.<br />

BETRIEBSÜBERGANG GELUNGEN<br />

Unternehmen A.T.U <strong>und</strong> ID Logistics Germany<br />

ziehen Bilanz<br />

bit.ly/atu-fuh-24<br />

PROLOGIS BAUT IN ILLINGEN<br />

Spatenstich für nachhaltige Logistikimmobilie<br />

bit.ly/prologis-fuh-24<br />

ONLINEPLATTFORM CLOUD4LOG<br />

ERFOLGREICH<br />

Über 100 Partner beim Digitalen Lieferschein<br />

bit.ly/cloud-fuh-24<br />

REKORDJAHR FÜR DIE BEUMER GROUP<br />

1,25 Milliarden Euro Auftragseingang in 2023<br />

bit.ly/beugroup-fuh-24<br />

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nur online<br />

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TECHNIKWISSEN<br />

FÜR INGENIEURE<br />

Dieses Buch erleichtert durch eine möglichst anschauliche<br />

<strong>und</strong> anwendungsorientierte Darstellung der Zusammenhänge<br />

dem Leser den Zugang zu dem interessanten Fachgebiet<br />

der elektrohydraulischen Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen, ohne<br />

allerdings auf die notwendigen physikalischen <strong>und</strong><br />

mathematischen Gr<strong>und</strong>lagen zu verzichten.<br />

Gr<strong>und</strong>lagen elektrohydraulischer<br />

Antriebe <strong>und</strong> Steuerungen<br />

NEUES DIGITALES SERVICE-<br />

ANGEBOT VON BEUMER<br />

Mit dem Customer Diagnostik Center bietet die<br />

Beumer Group einen mit digitalen Lösungen erweiterten<br />

Service an. Mehr als 100 Spezialisten<br />

unterstützen Logistik- <strong>und</strong> E-Commerce-Betreiber<br />

bei der Umsetzung kontinuierlicher Verbesserungsmaßnahmen<br />

auf der Gr<strong>und</strong>lage fortschrittlicher Datenmodelle.<br />

Das Team versteht sich als Innovationstreiber <strong>und</strong> verfügt über<br />

ausgewiesene Fachkenntnisse, was den Einsatz von maschinellem<br />

Lernen, neuronalen Netzen <strong>und</strong> künstlicher Intelligenz<br />

an den Standorten der Betreiber angeht.<br />

Bitte bestellen Sie bei:<br />

von Prof. Dr.-Ing. Siegfried Helduser<br />

380 Seiten, zahlreiche Abbildungen,<br />

broschiert, ISBN 978-3-7830-0387-1<br />

€ 32,- (zzgl. Versandkosten)<br />

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Vereinigte Fachverlage GmbH . Vertrieb . Postfach 10 04 65 . 55135 Mainz<br />

Telefon: 06131/992-0 . Telefax: 06131/992-100 . E-Mail: vertrieb@vfmz.de<br />

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OUP_Buch_elektrohydraulische_Antriebe_90x130_2019_12.indd 1 04.12.2019 16:33:59


BESTANDSIMMOBILIEN ENERGIEEFFIZIENT GESTALTEN<br />

POTENZIALE NUTZEN<br />

Bestandsimmobilien lassen sich durchaus<br />

energieeffizient betreiben. Energieerzeugung,<br />

-einsparung oder -optimierung: Welche<br />

Maßnahmen für die jeweilige Immobilie <strong>und</strong> den<br />

Betrieb auch wirtschaftlich sinnvoll sind, muss<br />

im Einzelfall geprüft werden. Fakt ist jedoch, dass<br />

ein intelligentes <strong>und</strong> effizientes<br />

Energiemanagement die Gr<strong>und</strong>lage für eine<br />

zukunftsfähige Immobilie ist.<br />

Die schwache Konjunktur <strong>und</strong> gestiegene Finanzierungskosten<br />

haben auch dem Logistikimmobilienmarkt zugesetzt.<br />

Mit nur r<strong>und</strong> 3,8 Millionen Quadratmetern befindet<br />

sich das Neubauvolumen, gemessen an den Spatenstichen,<br />

im Jahr 2023 auf einem historischen Tiefstand. Die Kostensteigerungen<br />

spiegeln sich auch in den Neubaumieten wider.<br />

Teils massive Preissteigerungen <strong>und</strong> damit einhergehend eine<br />

wachsende Relevanz von Bestandsgebäuden sind die Folge. Wer<br />

kann, verlängert seinen bestehenden Mietvertrag, anstatt den<br />

Umzug in einen Neubau zu wagen.<br />

Die Nachteile dieser Taktik zeigen sich jedoch vielfach in der Nebenkostenabrechnung.<br />

Während Neubauten von neuer Technik,<br />

einer guten Dämmung <strong>und</strong> unter Umständen einer Photovoltaikanlage<br />

auf dem Hallendach profitieren, entwickeln sich die Nebenkosten<br />

älterer Gebäude zur sprichwörtlichen zweiten Miete.<br />

Die Herausforderung liegt also darin, das Potenzial, das der Bestand<br />

ohne Frage bietet, zu <strong>heben</strong> <strong>und</strong> die in die Jahre gekommenen<br />

Gebäude energetisch zu sanieren <strong>und</strong> modernisieren.<br />

ENERGIEERZEUGUNG – SONNE, WIND<br />

UND WÄRME NUTZEN<br />

Mittlerweile werden die meisten Neubauten für Solar vorgerüstet.<br />

Doch auch im Bestand ist eine Nachrüstung in vielen Fällen<br />

möglich. Immerhin sind allein in den vergangenen zehn Jahren<br />

r<strong>und</strong> 30 Millionen Quadratmeter Dachfläche entstanden, die für<br />

eine Photovoltaik-Nachrüstung geeignet sind. Wichtig ist dabei<br />

vor allem eine transparente Datenlage. Neben der Statik muss<br />

auch bei Dachdichtung <strong>und</strong> -dämmung geprüft werden, ob sie<br />

sich für das zusätzliche Gewicht eignen. Zudem sollte der Netzanschluss<br />

über ausreichend Einspeisekapazität verfügen oder gegebenenfalls<br />

nachgerüstet werden.<br />

Eine weitere Option zur Erzeugung regenerativer Energien sind<br />

Windturbinen. Dieses, zum Teil noch in der Erprobung befindliche<br />

System, wird am Dachrand installiert <strong>und</strong> nutzt das Prinzip<br />

der Auftriebsmechanik von Flugzeugen. Über senkrecht stehende,<br />

unbewegliche Flügel wird der Wind eingefangen, verdichtet<br />

38 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

<strong>und</strong> so verstärkt an eine Turbine weitergeleitet. Die Vorteile liegen,<br />

neben einer geringen Geräuschentwicklung, vor allem in der<br />

Größe der innovativen Energieerzeuger. So lassen sie sich entweder<br />

für sich stehend oder in Verbindung mit einer Solaranlage<br />

auch im Nachhinein auf einer Immobilie montieren.<br />

Auch der nachträgliche Einbau einer Wärmepumpe zum Heizen<br />

oder auch Kühlen der Logistikimmobilie kann sich lohnen,<br />

denn durch die massiven Preisanstiege im Energiesektor ist die<br />

Amortisationszeit gesunken.<br />

GEBÄUDESANIERUNG – KLEINE HEBEL MIT<br />

GROSSER WIRKUNG<br />

Bei der energetischen Sanierung den Fokus ausschließlich auf<br />

Energieerzeugung zu legen, ist jedoch zu kurz gedacht. Um Bestandsimmobilien<br />

auch langfristig wirtschaftlich betreiben zu<br />

können, sollte der Einsatz regenerativer Energien mit einer Gebäudesanierung<br />

<strong>und</strong> einer umfassenden Verbrauchsdatenmessung<br />

einhergehen. Denn was nutzt es, die Energie auf dem Dach<br />

zu erzeugen, wenn diese dann durch eine mangelnde Dämmung<br />

oder offenstehende Hallentore nicht im Gebäude gehalten werden<br />

kann.<br />

Vor allem bei der Gebäudehülle, aber auch bei Dach <strong>und</strong><br />

Dach aufbauten, kann eine optimierte Dämmung ein hohes Einsparpotenzial<br />

bieten. Weitere Maßnahmen sind zum Beispiel<br />

die Vermeidung von Wärmebrücken in erster Linie im Torbereich<br />

<strong>und</strong> der Austausch von alten zugigen Fenstern gegen<br />

neuere Modelle mit besserem Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(U-Wert) <strong>und</strong> mehr Dichtungsebenen. Das Thema Dichtung ist<br />

generell ein wichtiger Aspekt, wenn es darum geht, die Energieeffizienz<br />

zu erhöhen, indem die Wärme oder auch Kälte im Gebäude<br />

gehalten wird.<br />

Einfach realisierbar <strong>und</strong> dennoch ein wirksamer Hebel ist der<br />

Austausch der Beleuchtung gegen energiesparende LED-Leuchten.<br />

Etwas kostspieliger ist der nachträgliche Einsatz von Oberlichtern<br />

oder Tageslichtbändern. Diese natürliche Beleuchtung<br />

kann jedoch auch für das Wohlbefinden der Mitarbeiter ein echter<br />

Mehrwert sein <strong>und</strong> spart langfristig Stromkosten. Letzten Endes<br />

sind es aber auch die kleinen Dinge, die einen Unterschied<br />

machen. Ist die Belegschaft sensibilisiert <strong>und</strong> schaltet das Licht<br />

bei Verlassen der Räumlichkeiten komplett aus, liegt die Einsparung<br />

bei 100 Prozent.<br />

Ähnlich verhält es sich mit der Heizung. Neue Heiztechnik,<br />

zum Beispiel, die zuvor erwähnte Wärmepumpe kommt der Umwelt<br />

zugute <strong>und</strong> spart darüber hinaus auch langfristig Energie<br />

<strong>und</strong> Kosten. Doch auch bei der bestehenden Heizanlage kann eine<br />

Überprüfung <strong>und</strong> gegebenenfalls minimale Senkung der<br />

Raumtemperatur bereits nennenswerte Ersparnisse bringen.<br />

VERBRAUCHSDATENMESSUNG –<br />

EINSPARPOTENZIALE ENTDECKEN<br />

Hauptsächlich in Bestandsimmobilien ist die Optimierung des<br />

Energieverbrauchs für einen wirtschaftlichen <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

energieeffizienten Betrieb elementar. Doch oftmals kennen die<br />

Unternehmen ihren Energieverbrauch nicht im Detail. Umso<br />

wichtiger ist eine umfassende Verbrauchsdatenmessung. Denn<br />

Messstellen <strong>und</strong> Smart Meter können Ineffizienzen wie offene<br />

Ladetore, die Beleuchtung ungenutzter Hallenbereiche oder<br />

falsch eingestellte Heiz- <strong>und</strong> Kühlgeräte sichtbar machen <strong>und</strong> auf<br />

Optimierungen hinweisen. So lassen sich ferner Lastspitzen vermeiden<br />

<strong>und</strong> Schäden an der Gebäudetechnik rechtzeitig erkennen.<br />

Auch wenn der nachträgliche Einbau kostenintensiver ist<br />

<strong>und</strong> Messtechnik <strong>und</strong> Leitrechner etwas Raum benötigen, ist diese<br />

Investition nicht zuletzt aufgr<strong>und</strong> der stark gestiegenen Energiekosten<br />

im Allgemeinen rentabel.<br />

Autor: Kuno Neumeier, Chief Executive Officer (CEO), Logivest Gruppe,<br />

München<br />

Foto: Logivest<br />

www.logivest.de<br />

IMPRESSUM<br />

erscheint <strong>2024</strong> im 74. Jahrgang,<br />

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130<br />

REDAKTION<br />

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)<br />

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de<br />

(verantwortlich i.S.d. § 18 Abs. 2 MStV)<br />

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),<br />

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz:<br />

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,<br />

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,<br />

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

GESTALTUNG<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Conny Grothe<br />

SALES<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Auftragsmanagement: Nevenka Islamovic<br />

Tel.: 06131/992-113, E-Mail: n.islamovic@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste <strong>2024</strong>, gültig ab 01.10.2023<br />

LESERSERVICE<br />

vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville,<br />

Tel.: 06123/9238-266<br />

Bitte teilen Sie uns Anschriften- <strong>und</strong> sonstige<br />

Änderungen Ihrer Bezugsdaten schriftlich mit<br />

(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

Preise <strong>und</strong> Lieferbedingungen:<br />

Einzelheftpreis: € 16,50 (zzgl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Inland: € 146,- (inkl. Versandkosten)<br />

Jahresabonnement Ausland: € 156,- (inkl. Versandkosten)<br />

Abonnements verlängern sich automatisch um ein<br />

weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

VERLAG<br />

Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz<br />

Postfach 100465, 55135 Mainz<br />

Tel.: 06131/992-200<br />

E-Mail: info@vfmz.de<br />

www.vereinigte-fachverlage.de<br />

Handelsregister-Nr.: HRB 2270,<br />

Amtsgericht Mainz<br />

Umsatzsteuer-ID: DE149063659<br />

Ein Unternehmen der Cahensly Medien<br />

Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem<br />

Verlagsleiter: Dr. Michael Werner, Tel.: 06131/992-401<br />

Chef vom Dienst: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke<br />

Head of Sales: Carmen Nawrath<br />

Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den Anzeigenteil)<br />

Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,<br />

E-Mail: s.granzin@vfmz.de<br />

DRUCK UND VERARBEITUNG<br />

Westdeutsche Verlags- <strong>und</strong> Druckerei GmbH<br />

Kurhessenstraße 4 - 6, 64546 Mörfelden-Walldorf<br />

DATENSPEICHERUNG<br />

Ihre Daten werden von der Vereinigte Fachverlage GmbH<br />

gespeichert, um Ihnen berufsbezogene, hochwertige Informationen<br />

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Dieser Speicherung <strong>und</strong> Nutzung kann jederzeit schriftlich<br />

beim Verlag widersprochen werden (vertrieb@vfmz.de).<br />

Die Zeitschrift sowie alle in ihr enthaltenen Beiträge <strong>und</strong><br />

Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Mit der<br />

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Grafiken etc.) <strong>und</strong> seiner Veröffentlichung in dieser<br />

Zeitschrift geht das umfassende, ausschließliche, räumlich,<br />

zeitlich <strong>und</strong> inhaltlich unbeschränkte Nutzungsrecht<br />

auf den Verlag über. Dies umfasst insbesondere das Recht<br />

zur Veröffentlichung in Printmedien aller Art sowie<br />

entsprechender Vervielfältigung <strong>und</strong> Verbreitung, das<br />

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<strong>und</strong> Bearbeitung in elektronischen Systemen,<br />

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jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von<br />

Internet- <strong>und</strong> Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD <strong>und</strong><br />

DVD <strong>und</strong> der Datenbanknutzung <strong>und</strong> das Recht, die vorgenannten<br />

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dürfen nur Werke eingesandt werden, über deren Nutzungsrechte<br />

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www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 39


PERSPEKTIVEN<br />

DELPHI-STUDIE ÜBER DIE ZUKUNFT DER SUPPLY CHAIN<br />

HERAUSFORDERUNGEN UND<br />

CHANCEN AM HORIZONT<br />

Wie sehen die Wertschöpfungsketten der<br />

Zukunft aus? Das Unternehmen Miebach,<br />

Frankfurt am Main, präsentiert die Ergebnisse<br />

einer neuen Delphi-Studie mit 30 Experten aus<br />

der ganzen Welt über zukunftsweisende<br />

Themen. Auf Basis von Experteninterviews <strong>und</strong><br />

Diskussionen geht die Studie primär auf die Rolle<br />

von Nachhaltigkeit sowie auf die<br />

Zusammenarbeit zwischen Menschen <strong>und</strong><br />

Technologie ein. Wie werden Unternehmen in<br />

Zukunft agieren? Einige Ergebnisse der Studie<br />

sind nachfolgend zusammengefasst.<br />

01<br />

Erwähnte Technologien für<br />

die Zukunft<br />

Fortgeschrittene Technologien revolutionieren die Abläufe<br />

in der Logistik <strong>und</strong> Supply Chain. Von künstlicher Intelligenz<br />

(KI) <strong>und</strong> Automatisierung über Digitalisierung bis hin<br />

zu Drohnen werden diese Technologien als gr<strong>und</strong>legende<br />

Pfeiler der Zukunft angesehen. Um sich schnell auf die sich verändernden<br />

Anforderungen des Markts einzustellen, müssen Arbeitsmethoden<br />

effizienter werden, Routen optimiert <strong>und</strong> die Agilität<br />

der Wertschöpfungsketten ständig weiterentwickelt werden.<br />

Beispiele wie maschinelles „Sehen“ für die Sortierung <strong>und</strong> Nutzung<br />

von Drohnen für die Luftzustellung verdeutlichen die<br />

Transformation des Sektors hin zu einem technologieorientierten<br />

Logistikmanagement.<br />

WIE WERDEN MENSCHEN UND TECHNOLOGIE<br />

ZUSAMMENARBEITEN?<br />

Trotz des schnellen technologischen Fortschritts betonen Experten<br />

die anhaltende Notwendigkeit menschlicher Expertise in der<br />

Logistik. Sie sehen eine Zukunft, in der Menschen <strong>und</strong> Technologie<br />

„Hand in Hand“ arbeiten, fortschrittliche Technologien die<br />

menschlichen Fähigkeiten verbessern <strong>und</strong> erweitern <strong>und</strong> dabei<br />

voll ausschöpfen, anstatt Menschen zu ersetzen. Die Zusammenarbeit<br />

zeigt sich unter anderem darin, dass Menschen neben Robotern<br />

arbeiten <strong>und</strong> zum Beispiel fahrerlose Transportfahrzeuge<br />

verwenden, um komplexe Logistikaufgaben zu bewältigen. Dieser<br />

Ansatz trägt dazu bei, stärkere <strong>und</strong> anpassungsfähigere Wertschöpfungsketten<br />

zu gestalten.<br />

WERDEN NACHHALTIGKEITSANFORDERUNGEN<br />

INDUSTRIESTANDARDS NEU DEFINIEREN?<br />

Nachhaltigkeit ist ein großes Thema in der Studie. Ein Schwerpunkt<br />

liegt hier auf der Verringerung von CO 2<br />

-Emissionen <strong>und</strong><br />

der Nutzung umweltfre<strong>und</strong>licher Transportmittel. Über die ökologische<br />

Verantwortung hinaus wird Nachhaltigkeit zunehmend<br />

als strategisches Differenzierungsmerkmal im globalen Markt<br />

eingesetzt. Initiativen wie die weitreichende Nutzung von Elektrofahrzeugen<br />

zur Verringerung von CO 2<br />

-Emissionen deuten auf<br />

eine Anpassung der Supply-Chain-Strategien hin, die den Anforderungen<br />

an ökologische Nachhaltigkeit <strong>und</strong> gesellschaftliche<br />

Erwartungen gerecht wird.<br />

Allerdings geht die Reise zur Umsetzung transformativer Technologien<br />

nicht ohne Herausforderungen einher. Experten sehen<br />

Schwierigkeiten bei der Umsetzung, in erster Linie aufgr<strong>und</strong> von<br />

Problemen mit der Infrastruktur, der Kostenanalyse <strong>und</strong> der Anpassung<br />

an bestehende Systeme.<br />

Die Studie untersuchte auch Trends wie die Erweiterung des<br />

Lieferantennetzwerks, die Bewältigung von städtischen Logistikproblemen<br />

<strong>und</strong> die Vorbereitung auf die Bedürfnisse einer wachsenden<br />

Weltbevölkerung. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit<br />

von Agilität, Innovation <strong>und</strong> Zusammenarbeit, um<br />

sich gegen unvorhergesehene Einschnitte in die Supply Chain zu<br />

wappnen <strong>und</strong> die wirtschaftliche Sicherheit in einer zunehmend<br />

vernetzten Welt zu <strong>fördern</strong>.<br />

40 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


PERSPEKTIVEN<br />

<br />

STRATEGISCHE PLANUNG ALS<br />

SCHLÜSSEL FÜR RESILIENZ<br />

Die Delphi-Studie zeigt auf, wie entscheidend<br />

strategische Planung, Investitionen<br />

in zukunftssichere Technologien <strong>und</strong> die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Stakeholdern<br />

zur Bewältigung zukünftiger Logistik-<br />

<strong>und</strong> Supply-Chain-Herausforderungen<br />

sind. „Ob die Optimierung von Transportrouten<br />

durch KI <strong>und</strong> Digitalisierung<br />

oder die Integration von Nachhaltigkeit<br />

als unverzichtbares strategisches Element:<br />

Die Studienergebnisse unterstreichen<br />

die Bedeutung von Technologie,<br />

menschlicher Expertise <strong>und</strong> nachhaltigem<br />

Handeln, um widerstandsfähiger, effizienter<br />

<strong>und</strong> anpassungsfähigere Wertschöpfungsketten<br />

zu gestalten. Allerdings<br />

sollten wir kritisch hinterfragen, ob die<br />

Maßnahmen der Vergangenheit <strong>und</strong> die<br />

derzeit absehbaren Optionen für die Zukunft<br />

ausreichen werden, um langfristig<br />

wirtschaftlich, ökologisch, nachhaltig <strong>und</strong><br />

erfolgreich zu sein“, so Dr. Joachim Miebach,<br />

Unternehmensgründer <strong>und</strong> Vorstandvorsitzender<br />

der Miebach Gruppe.<br />

Grafiken: Miebach<br />

02<br />

Werden Menschen durch Roboter überflüssig?<br />

www.miebach.com<br />

KOMPLETTER<br />

STUDIENREPORT<br />

Der vollständige in englischer<br />

Sprache erschienene Studienreport<br />

kann bei Ralf Hoffmann<br />

(hoffmann@miebach.com)<br />

angefragt werden.<br />

03<br />

Können moderne Wertschöpfungsketten<br />

Nachhaltigkeit verbessern?<br />

www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/06 41


MENSCHEN UND MÄRKTE<br />

FÖRDERTECHNIK<br />

MATERIALFLUSS<br />

LOGISTIK<br />

››<br />

ZUR PERSON<br />

Stella Giuriato, aufgewachsen mit<br />

einem Handwerksbetrieb, ausgebildet<br />

als Assistentin der Produktionsleitung<br />

in der Automobilindustrie. Erfinderin<br />

von Mehrwegverpackungen in der<br />

Logistik. Gründerin des Start-ups<br />

G.return Giuriato Packaging GmbH,<br />

Sipplingen am Bodensee.<br />

STELLA GIURIATO<br />

Wenn Sie eine berühmte Persönlichkeit<br />

treffen dürften: Wer wäre es <strong>und</strong><br />

warum?<br />

Magarete Steiff. Sie war eine Frau mit<br />

einer tollen Idee in einer schwierigen<br />

Zeit. Ich möchte von ihr lernen.<br />

Wenn Ihr Leben verfilmt werden würde:<br />

Welche Schauspielerin dürfte Sie<br />

spielen?<br />

Ulrike Folkerts, Tatort Ludwigshafen, sie<br />

verkörpert eine starke Persönlichkeit.<br />

Wofür würden Sie mitten in der Nacht<br />

aufstehen?<br />

Für alles, danach kann ich mich wieder<br />

hinlegen <strong>und</strong> weiterschlafen.<br />

Glauben Sie an W<strong>und</strong>er?<br />

Ich rief eine Idee in den dunklen Himmel<br />

<strong>und</strong> in diesem Moment kam eine riesige<br />

Sternschnuppe vorbei. Das war für mich<br />

die Zustimmung.<br />

Haben Sie eine Lebensphilosophie?<br />

Wir haben nur dieses eine Leben.<br />

Wie würden Sie Ihren persönlichen Style<br />

bezeichnen?<br />

Zweckdienlich <strong>und</strong> weiblich.<br />

Was war die beste Entscheidung in Ihrer<br />

beruflichen Laufbahn?<br />

Immer so zu sein, wie ich mich fühle,<br />

dass öffnet viele Türen.<br />

Ihre größte Herausforderung in den<br />

nächsten zwölf Monaten?<br />

Die erfolgreiche Positionierung meines<br />

Start-ups am Markt.<br />

Was macht Ihnen an Ihrem Job am<br />

meisten Spaß?<br />

Die Zusammenarbeit mit lösungsorientierten<br />

Menschen.<br />

Wie können Sie am besten vom Alltag<br />

entspannen?<br />

Wenn ich allein bin.<br />

Wo verbringen Sie am liebsten Ihren<br />

Urlaub?<br />

Am liebsten dort, wo ich noch nie war.<br />

42 <strong>f+h</strong> <strong>2024</strong>/xx <strong>2024</strong>/06 www.foerdern-<strong>und</strong>-<strong>heben</strong>.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 07-08/<strong>2024</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 18. 07. <strong>2024</strong><br />

ANZEIGENSCHLUSS: 03. 07. <strong>2024</strong><br />

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DEM CHEFREDAKTEUR:<br />

Winfried Bauer<br />

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01 Um den komplexen Ansprüchen an das Lager der Liebherr-<br />

Logistics GmbH Rechnung zu tragen, entwickelte das Team des<br />

Unternehmens Schulte eine Lösung mit drei verschiedenen<br />

Regaltypen<br />

Foto: Gebrüder Schulte<br />

02 Die Unternehmen Bobcat <strong>und</strong> Doosan haben beschlossen,<br />

auf dem Gebiet der Flurförderzeuge zusammenzuarbeiten. Im<br />

Interview geht Jan Droogendijk, Product Manager Material<br />

Handling bei Bobcat, darauf ein, wie sich das auf Produktentwicklung<br />

<strong>und</strong> Marktbearbeitung auswirkt<br />

Foto: Bobcat<br />

03 Bei der Entwicklung des neuen Seilzugs DHR hat sich das<br />

Unternehmen Demag mehrere Ziele gesetzt. Dazu gehören<br />

kompakte Bauweise <strong>und</strong> geringes Eigengewicht. Die weiteren<br />

Merkmale verraten wir Ihnen in der nächsten Ausgabe<br />

Foto: Demag Cranes & Components<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

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Carmen Müller-Nawrath<br />

Head of Sales<br />

Telefon: 0049/6131/992-245<br />

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