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Himmlische Touren durch Brandenburg

Himmlische Touren durch Brandenburg - auf Kirchenwegen unterwegs

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HIMMLISCHE TOUREN DURCH BRANDENBURG

Mit ihrem neuen Dach leuchtet die Kirche schon von Weitem.

Da steht sie, die Wunderblutkirche

in Bad Wilsnack. Ich lege

meinen Kopf in den Nacken und

blicke die nicht enden wollende

Backsteinfassade hinauf.

Nicht nur Rom und Santiago de Compostela

waren die wichtigsten Pilgerorte des Mittelalters.

Auch nach Wilsnack in der Prignitz kamen unzählige

Heilungssuchende aus ganz Nord- und

Mitteleuropa und machten es damit zu einem

der größten Wallfahrtsziele Europas. Als im Jahr

1383 der Raubritter Heinrich von Bülow einst das

Dorf Wilsnack samt Gotteshaus niederbrannte,

konnte er nicht ahnen, was er damit bewirkte.

Der damalige Pfarrer Johannes Cabbuez fand

nämlich in den Trümmern seiner Dorfkirche

drei geweihte, blutbefleckte Hostien, die den

Brand überstanden hatten. Bald schon pilgerten

Menschen aus allen Schichten der Bevölkerung,

sogar Fürsten und Könige nach Wilsnack, »zum

heiligen Blut«. Sie brachten dem Ort so viel Bedeutung,

dass der Kult um das Wunderblut einen

regelrechten Streit auslöste, bis die Hostien

schließlich im Zuge der Reformation verbrannt

In schier endloser Höhe schließt sich das Gewölbe über dem Kirchenschiff.

wurden und die Wallfahrt endete.

Spuren der Pilgertradition sind in der Prignitz an

vielen Orten noch erkennbar.

Die »Wege nach Wilsnack«

sind eine gute Möglichkeit,

ihnen nachzuspüren und dabei

eigene Erfahrungen in der Stille

der Natur und den kleinen und

großen Kirchen am Wegesrand

zu machen.

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