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Bergwelten | Sommer 2024

Top-Themen: Das Murnauer Moos ist so vielfältig wie einzigartig und neun Bergsportler teilen auf Instagram ihre Passion.

Top-Themen: Das Murnauer Moos ist so vielfältig wie einzigartig und neun Bergsportler teilen auf Instagram ihre Passion.

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Ausgabe 56 | <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong><br />

Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen<br />

DIE MAGIE ERLEBEN<br />

Das Murnauer Moos ist so vielfältig wie einzigartig<br />

DIE HEIMAT FEIERN<br />

Neun Bergsportler teilen auf Instagram ihre Passion<br />

Mit dem<br />

Magazin der<br />

Zugspitz Region


À-LA-CARTE-RESTAURANT<br />

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tun – das versprechen wir Ihnen.<br />

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2 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


EDITORIAL<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

#nixtiefgründiges #einfachbisserlgutelauneverbreiten<br />

#mithashtagsdieoftwenigsinnergeben<br />

Damit lässt sich wohl das Ziel am treffendsten beschreiben,<br />

das der Instagram-Account der <strong>Bergwelten</strong> verfolgt – wenn er<br />

überhaupt ein Ziel verfolgt. So wirklich hab‘ ich mir noch nie<br />

Gedanken darüber gemacht. Erst jetzt, nachdem wir in unserer<br />

Fotostrecke ein paar Heimat-Influencer vorstellen und sie nach<br />

ihrer Motivation gefragt haben. Wobei der Ausdruck Influencer<br />

nicht 100-prozentig passt. Sie präsentieren sich, ihre Leidenschaft<br />

für den Bergsport und ihre Liebe zur Heimat. Als klassische<br />

Influencer sehen sie sich nicht, als Inspiration eher. Dabei wäre<br />

es wunderbar, wenn ihre indirekten Botschaften ankämen.<br />

STADT LAND GWAND<br />

IDENTITÄT<br />

LEBENSART<br />

Als Kind der 1980er bin ich ohne soziale Medien aufgewachsen<br />

– wie schräg das für die 2000er Jahrgänge klingen muss –<br />

und zutiefst dankbar, dass nicht alles auf Foto und Video<br />

festgehalten und gleich per WhatsApp und Co. verschickt<br />

wurde. Ich gebe gerne zu, dass ich mir heute oftmals mehr Sein<br />

als Schein wünschen würde. Genau wie die neun Instagramer,<br />

die ihre (Berg-)Heimat in Bildern feiern, ohne sie zu Hotspots<br />

für Instagram-Herzchen-Jäger zu machen. Ruheorte sollen<br />

Ruheorte bleiben, da sind sie sich einig. Authentisch kommen<br />

sie rüber. Und unterhaltsam. Und geht es nicht genau darum?<br />

Soziale Medien bieten wunderbare Möglichkeiten.<br />

Sie können informieren, inspirieren und<br />

amüsieren. Doch nichts ersetzt das Erleben.<br />

Sich beispielsweise durch Bilder vom Murnauer Moos zu<br />

wischen, ist ja ganz nett. Nichts aber fasziniert so sehr, wie<br />

diese Landschaft selbst zu sehen. Sich von der Stimmung<br />

einnehmen zu lassen, die sich täglich ändert. Die Geschichten<br />

vor Ort zu hören von versunkenen Flugzeugen, verlosten<br />

Grundstücken und verkauftem Schotter. Unser Spezial also über<br />

dieses außergewöhnliche Fleckchen<br />

Erde ist Heimat-Influencertum als<br />

Magazin, Inspiration zum analogen<br />

Durchblättern. Old School. Egal<br />

– Hauptsache, es funktioniert.<br />

In diesem Sinne:<br />

#handywegundnaus<br />

Foto Editorial: privat | Foto Titel: imago/blickwinkel<br />

Über Lob, Kritik und Anregungen<br />

freuen wir uns.<br />

Schreiben Sie uns per E-Mail<br />

an bergwelten@merkur.de.<br />

Ihre<br />

Katharina<br />

Bromberger<br />

@bergwelten_gap<br />

@bergweltengap<br />

thebrettz.com/bergwelten<br />

Am Kurpark 8<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

www.grasegger.de


INHALT<br />

BERGWELTEN-SPEZIAL<br />

Das magische Moos ......................................................................................................6<br />

Dieses Moor lässt niemanden los:<br />

Noch faszinierender erscheint das Murnauer Moos,<br />

wenn man es gemeinsam mit Traudl Bergmeister erlebt. ........................8<br />

Führungen durch das Moos ....................................................................................11<br />

Tausende Jahre zwischen Zerstörung und Schutz:<br />

Menschen haben das Murnauer Moos verändert<br />

und geprägt – ein historischer Überblick. ........................................................12<br />

4500 Hektar Vielfalt:<br />

Eine außergewöhnliche Natur erleben Besucher im<br />

Murnauer Moos – und sie zeigt sich in so vielen Facetten .....................14<br />

Der stille Wächter über das Moos:<br />

Das Ramsachkircherl ist nicht nur von außen ein<br />

beliebtes Fotomotiv, auch ein Blick ins Innere lohnt sich. ......................16<br />

Kleine Frau auf großer Mission: Wie kaum ein anderer<br />

setzte sich Dr. Ingeborg Haeckel für das Murnauer Moos ein. ............18<br />

Tourentipps ..................................................................................................................22<br />

Moosrundweg und Bohlenweg: Blumen, Bäche, Moor ...........................22<br />

Moosbergrunde: Streuwiesenparadiese und Bausünden ......................22<br />

Radrunde: Köchel, Hochmoore und Quellen im Herz des Mooses. ...23<br />

Aufs Hörnle: Der beste Blick von oben ...........................................................23<br />

„Eine faszinierende wie eindringliche Wirkung“:<br />

Interview mit Dr. Sandra Uhrig über das Moos,<br />

die Kunst und ihr persönliches Lieblingsbild. .............................................24<br />

PORTRÄT<br />

Mit Wollmütze und Janker zum ersten Einsatz:<br />

Als 13-Jähriger darf Paul Krätz zum ersten Mal<br />

einem Verunglückten am Berg helfen, viele Einsätze folgen. .............28<br />

FOTOSTRECKE<br />

Auf Instagram die Heimat feiern:<br />

Neun Bergsportler teilen auf der Plattform ihre Passion<br />

für die Region – und haben dabei einen Grundsatz. ................................38<br />

RUBRIKEN<br />

Host mi? Bayerische Begriffserklärung ..........................................................33<br />

Die Natur und ihre Schätze: Blühwiese oder Golfrasen? ........................34<br />

Rezepttipp: An Guadn wünscht<br />

das Alte Sägewerk in Oberammergau .............................................................36<br />

Buchtipps .....................................................................................................................49<br />

Impressum ...................................................................................................................50


SPEZIAL<br />

Foto: IMAGO/imagebroker<br />

DAS MAGISCHE<br />

MOOS<br />

6 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


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Es schaut an jedem Tag anders<br />

aus. Immer besonders, immer<br />

wunderschön. Sagen die, die es<br />

kennen. Das Murnauer Moos<br />

fasziniert. Seine Magie zieht<br />

jeden in seinen Bann, der es<br />

einmal genauer anschaut, sich<br />

auf seine Farben, seine Wirkung<br />

und seine Geschichten einlässt.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 7


Dieses Moos lässt<br />

niemanden los<br />

Es lieferte Schotter für die Münchner U-Bahn und den Hofgarten. Ein Flugzeug und seine<br />

Piloten fanden dort ihr ewiges Grab. Seine landwirtschaftlichen Flächen wurden einst verlost.<br />

Geschichten wie diese erzählt Traudl Bergmeister über das Murnauer Moos in ihren Führungen,<br />

die jeden Teilnehmer die Bedeutung dieser einzigartigen Landschaft verstehen lassen.<br />

Text: Tanja Brinkmann · Fotos: Tanja Brinkmann, Imago<br />

Fotos unten: Imago (v.l.n.r. imagebroker, blickwinkel, Zoonar)<br />

Foto: Brinkmann<br />

Seltene Pflanzen lassen sich im Murnauer Moos bewundern, wie (v.l.) das Knabenkraut, die Sibirische Schwertlilie und die Sumpfgladiole.<br />

8 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Daran kann sich Traudl Bergmeister nicht sattsehen. An<br />

den verschiedenen Grüntönen. Am Blick auf Hörnle,<br />

Aufacker, Laber auf der einen, dem Estergebirge auf<br />

der anderen Seite und hinten dem Wettersteinmassiv. An den<br />

sanften Erhebungen der Köchel, unter denen sich das harte,<br />

kreidezeitliche Gestein verbirgt. An den Farben, die sich<br />

permanent ändern. All das fasziniert die 71-Jährige. Zu jeder<br />

Tages- und Jahreszeit. Jeden Morgen gilt einer ihrer ersten<br />

Blicke dem Murnauer Moos. „Es schaut ständig anders aus.“<br />

Oft streift die Murnauerin durchs Moos. Aus privatem Interesse,<br />

aber auch mit Gästen, denen sie das international bedeutsame<br />

Schutzgebiet bei Führungen näherbringt. Manchmal hilft sie noch<br />

ihrem Sohn, wenn er die Grundstücke der Familie im Moos mäht.<br />

Schulkinder vergaben die Grundstücke<br />

Seit 1971 steht fest, welchem Rechtler welche Flächen gehören.<br />

Knapp fiel die Abstimmung damals aus. Doch die Landwirte entschieden:<br />

diese letzte Verlosung noch – und der Besitz wurde ins<br />

Grundbuch eingetragen. Um die 50 bis 60 private Eigentümer<br />

sind übrig geblieben. Wenige, wenn man an die 218 Murnauer<br />

denkt, unter denen das Kloster Ettal im 16. Jahrhundert das Areal<br />

aufgeteilt hat. Auch der Gemeinde sprach man einen Teil zu.<br />

Fortan, davon zeugt eine Urkunde von 1533, entschied alle zehn<br />

Jahre das Los, wer welche Flächen bearbeiten darf. Sie waren alle<br />

gleich groß, am beliebtesten aber war eine nahe am Ort. Wegen<br />

der Entfernung zum einen. Denn früher gab es keine Wege durchs<br />

Moos, die Bauern holten die Mahd mit Booten. Wegen der Qualität<br />

zum anderen – die Areale im Niedermoor brachten und bringen<br />

die beste Einstreu. So gut, dass sie früher nach Schwaiganger<br />

und bis nach Garmisch und Partenkirchen verkauft wurde.<br />

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Am Dienstag nach Pfingsten durften Schulkinder die Lose ziehen.<br />

„Dann wurde gefeiert“, erzählt Bergmeister. Anschließend steckten<br />

die Bauern ihre neuen Grundstücke ab. Doch immer weniger<br />

erhoben einen Anspruch, also teilte man 1971 die Flächen endgültig<br />

auf. „Viele haben dann an die Untere Naturschutzbehörde<br />

verkauft, nur aktive Landwirte und einige aus Sentimentalität<br />

haben‘s behalten.“ Bei den Bergmeisters kommt beides zusammen.<br />

Längst ist der Freistaat der größte Grundbesitzer im Moos. Der das<br />

Naturjuwel schützt, für das sich auch Traudl Bergmeister einsetzt.<br />

Viele Geschichten kennt sie übers Murnauer Moos. Sie weiß<br />

von dem Flugzeug, das 1943 dort abgestürzt ist. Das Moos<br />

gibt es nicht mehr her. In zehn Metern Tiefe wurde einst<br />

der Geldbeutel von einem der Piloten gefunden. Ein klares<br />

Zeichen dafür, dass eine Bergung zu aufwändig und zu<br />

teuer wäre. Und vor allem sehr viel zerstören würde.<br />

„Aus eigener Kraft kommt man nicht raus“<br />

Das Moos umklammert, was es zu fassen bekommt. Wer hineingerät,<br />

versinkt nicht langsam wie in den Totensümpfen in „Herr<br />

der Ringe“ oder den „Sümpfen der Traurigkeit“ in Michael Endes<br />

„Unendlicher Geschichte“. Stattdessen sinkt man etwas ein, wird<br />

nach unten gezogen – und steckt fest. „Aus eigener Kraft kommt<br />

man nicht raus.“ Deshalb darf man die Wege keinesfalls verlassen.<br />

Etliche gibt es, die diese besondere Landschaft erlebbar machen<br />

– zu Fuß oder per Rad. Ist Bergmeister allein unterwegs, sucht sie<br />

sich einsame Bereiche aus. „Mich interessiert, wie es sich verändert.“<br />

Mit den Gästen, die sie, manchmal auch ihr Sohn Stefan,<br />

seit 2006 alle zwei Wochen durch das Moos führt, bleibt sie auf<br />

bekannten Pfaden. „Da zeigen wir, wie wunderbar und wertvoll es<br />

Essen mit Charme – modernes Ambiente<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 9


Eng verbunden ist Traudl Bergmeister mit dem Murnauer Moos.<br />

Das spürt man bei ihren Führungen.<br />

Früher gelangten die Landwirte nur per Boot zu den meisten<br />

Flächen im Moos. An Pfingsten durften auch die Kinder mitfahren.<br />

ist.“ Schließlich seien die Menschen nur bereit, etwas zu schützen,<br />

was sie auch kennen, zitiert sie Dr. Ingeborg Haeckel, eine Kämpferin<br />

für das Murnauer Moos und Pionierin der Umweltbildung.<br />

Gut 30 Quadratkilometer umfasst die größte und vor allem intakte<br />

Moorfläche Mitteleuropas. Sie erstreckt sich über den Staffelsee<br />

hinaus, auch das alte Segelfluggelände westlich von Weghaus<br />

gehört dazu. 23 Quadratkilometer stehen unter Naturschutz, der<br />

Rest ist als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen. „Gut so“, findet<br />

Bergmeister. Was nicht bedeutet, dass das Moos sich selbst überlassen<br />

wird. „Würde nicht gemäht, würde alles verbuschen und<br />

verfilzen.“ Die Sibirische Schwertlilie, auch Iris genannt, die ab Mai/<br />

Juni mit ihrem satten Blau die Spaziergänger entzückt, könnte<br />

nicht wachsen. Auch das purpurrosa farbene Knabenkraut nicht.<br />

Auf den Flächen, die nicht bearbeitet werden, entsteht in der<br />

Staunässe das Hochmoor. Ganz langsam. „Es wächst im Jahr zwei<br />

Millimeter.“ Tausende Jahre Geschichte stecken in dieser Landschaft.<br />

Besonders beeindruckend zeigt sich das in diesem Zusammenhang<br />

in Eschenlohe. Bis zu 25 Meter tiefe Torfflächen finden<br />

sich dort – und Torf bildet sich, wenn im Hochmoor die Pflanzen<br />

verrotten. 50 Torfstichanteile gab es früher. Das Material war begehrt,<br />

um das Feuer am Laufen zu halten. „Dann kam in den 1960er<br />

Jahren das günstige Öl, das weniger Arbeit macht, und der Torf<br />

hatte ausgedient.“ Bis 2000 wurde noch Moor für die Heilbäder<br />

in Bad Kohlgrub rausgeholt. „Die Wirkung ist belegt“, betont die<br />

Expertin. Durchblutungsfördernd sei es und gerade in der Frauenheilkunde<br />

beliebt. „Aber auch für die Gelenke ist es sehr gut.“<br />

Die Kreuzotter in Ruhe sonnen lassen<br />

Im Hochmoor, wo Bäume schlecht wachsen, findet man<br />

Bergkiefern, auch Heidelbeeren. Und den Sonnentau, eine<br />

fleischfressende Pflanze. „Das ist die kargste Landschaft,<br />

die es gibt.“ Zudem eine extrem schützenswerte. „Das Hochmoor<br />

kann sechsmal so viel CO 2<br />

speichern wie der Wald.“<br />

Nicht allein deshalb ist der Landstrich zwischen Eschenlohe und<br />

Murnau, den der Loisachgletscher in der Würmeiszeit geformt<br />

hat, so wertvoll. Um die 1200 Pflanzenarten, von denen viele<br />

auf der Roten Liste stehen, sind im Moos zu finden. Dazu offiziell<br />

über 1800 Tierarten – „vom kleinsten Wasserfloh über Libellen<br />

Fotos: links: Tanja Brinkmann | rechts: privat<br />

10 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Immer wieder werden Menschen von der Kreuzotter<br />

gebissen – wenn sie die Schlange beim Sonnen stören.<br />

In voller Farbenpracht zeigt sich das Murnauer Moos im<br />

Frühsommer. Auch die Sibirische Schwertlilie blüht.<br />

und Schmetterlinge bis zu Vögeln, Reh- und Rotwild“. Gerade für<br />

Bodenbrüter sei es wichtig, dass einmal im Jahr gemäht wird.<br />

So finden sie perfekte Stellen zum Nestbau. Verbreitet ist zudem<br />

die Kreuzotter. „Immer wieder werden Leute gebissen“, weiß<br />

Bergmeister. Die Schlange ist zwar nicht angriffslustig, aber sie<br />

sonnt sich gerne. Auf Heuballen nahe dem Ramsachkircherl hat<br />

sie eine fotografiert. „Wenn man da hinlangt, schnappt sie zu.“<br />

Auch andere Bilder hat sie dabei. Von der Sumpfgladiole beispielsweise,<br />

die verschwunden ist, seit der Biber ihren Lebensraum<br />

aufstaut. „Der ist‘s einfach zu nass.“ Zudem von den Köcheln. Von<br />

Eschenlohe aus wurde schon zu Römerzeiten Gestein abgebaut,<br />

später wurde das Ganze professionalisiert und die „Ernte“ mit Hilfe<br />

einer vier Kilometer langen Standseilbahn transportiert. „In erster<br />

Linie hat man es als Straßenschotter genutzt“, erzählt die Murnauerin.<br />

Am Sendlinger Tor, am Jakobsplatz, am Sebastiansplatz,<br />

im Hofgarten und an vielen anderen Orten in München<br />

sind Murnauer Steine zu finden. „Auch die Pfeiler der Autobahn<br />

bei Ohlstadt stehen auf dem Köchelschotter.“ Als der gestattete<br />

Bereich abgebaut war – ab 1930 mit Sprengungen, „die man bis<br />

in Tschechien gespürt hat“ –, endete 2000 dieses Geschäftsmodell.<br />

Als letzte große Lieferung wurden 180.000 Tonnen Gleisschotter<br />

für den U-Bahnbau in die Landeshauptstadt gebracht.<br />

Das Moos begleitet Bergmeister ihr Leben lang. Dort tankt sie<br />

Energie. Die Landschaft fasziniert sie. „Da versteht man, warum<br />

sie auch Wassily Kandinsky und Gabriele Münter so gefallen hat.“<br />

Oft hielten die Künstler das Murnauer Moos auf Leinwand fest – in<br />

allen Jahreszeiten, in seiner ganzen Farbenpracht. Die auch Traudl<br />

Bergmeister jeden Tag aufs Neue fasziniert.<br />

n<br />

Führungen durch das Murnauer Moos<br />

Fotos: Imago/imagebroker<br />

Geschichte und Geschichten<br />

Die Entstehung des Murnauer Mooses, die Entwicklung<br />

zu Nieder- und Hochmoor, Quelltrichter, Seen und seine<br />

Köchel sind Thema dieser Wanderung mit Traudl oder<br />

ihrem Sohn Stefan Bergmeister, bei der die Teilnehmer auch<br />

vieles über Pflanzen und Tiere, die Moosverlosung und die<br />

Arbeit in diesem wertvollen Naturschutzgebiet erfahren.<br />

Die Tour startet bis 31. Oktober alle zwei Wochen donnerstags<br />

um 9.30 Uhr – das nächste Mal am 13. Juni.<br />

Zudem samstags um 9.30 Uhr. Erwachsene zahlen<br />

zwölf, mit Kurkarte zehn Euro. Kinder (6 bis 14 Jahre)<br />

sind für sechs beziehungsweise fünf Euro dabei.<br />

Von Bulten, Drischen und Köcheln<br />

Das Murnauer Moos, größtes ursprüngliches Moor des<br />

Alpenvorlandes, führt den Besuchern die verschiedenen<br />

Stadien im Werdegang eines Moores mit seinen<br />

unterschiedlichen Typen vor Augen. Biologe Dr. Helmut<br />

Hermann nimmt seine Gäste mit auf eine abwechslungsreiche<br />

Wanderung, die sich für Kinder nicht eignet. Sie<br />

dauert fünfeinhalb Stunden (zwölf Kilometer, kann<br />

jedoch verkürzt werden), nach viereinhalb Stunden besteht<br />

eine Mitfahrgelegenheit zurück zum Parkplatz.<br />

Die Tour findet an folgenden Samstagen um 9.30 Uhr statt: 20.<br />

Juni, 4. und 18. Juli, 1. und 29. August sowie 12. September.<br />

Anmeldungen für beide Führungen sind bis einen Tag vor der Veranstaltung möglich – direkt in der<br />

Tourist-Information Murnau (Untermarkt 13) oder online unter www.tourismus.murnau.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 11


In den 1930er Jahren beginnt am Langen Köchel der industrielle Gesteinsabbau, der erst in den 90ern endet. An den Felsufern entsteht ein See.<br />

Tausende Jahre zwischen<br />

Zerstörung und Schutz<br />

Menschen haben das Murnauer Moos in der Geschichte entscheidend verändert. Sie nutzten,<br />

beschädigten und zerstörten es, sie begannen es zu schätzen und zu schützen. Stück für Stück gaben<br />

und geben sie es der Wildnis zurück. Doch braucht das Moos den Menschen, um zu überleben.<br />

Text: Christian Rauch · Fotos: Jörg Bodenbender, Strohwasser/UNB GAP<br />

Die Folgen der Eiszeit: Das frühe<br />

Murnauer Moos und seine ersten Menschen<br />

18.000 v. Chr.: Der Loisachgletscher liegt<br />

700 Meter dick über Murnau und Eschenlohe.<br />

Ab 13.000 v. Chr.: Der Gletscher zieht sich zurück und hinterlässt<br />

eine tiefe Mulde. Die füllt sich mit dem Murnauer See, aus dem<br />

nur noch die Köchel herausschauen. Sie sind bereits vor Jahrmillionen<br />

entstanden und wurden mit ihrem harten Gestein vom<br />

Eis nicht abgeschliffen. Teile des Sees verlanden über die nächsten<br />

Jahrtausende. Sümpfe, Röhrichte, Spirkenwälder entstehen, die<br />

Torfbildung beginnt. Langsam entsteht das Murnauer Moos.<br />

5000 v. Chr.: Bauern der Jungsteinzeit pflanzen am<br />

Langen Filz die Nutzpflanze Lein an, noch immer sind<br />

Teile des heutigen Mooses vom See bedeckt.<br />

Ab 3000 v. Chr.: Der See verschwindet. Bauern beginnen einfachen<br />

Ackerbau, Viehzucht, Jagd und Fischerei im Umkreis. In der Bronzezeit<br />

entsteht um 1000 v. Chr. auf dem Moosberg eine erste Siedlung.<br />

Ab 43 n. Chr.: Die Römer bauen im westlichen Murnauer Moos eine<br />

Straße und übernehmen die Moosberg-Siedlung. An den Rändern<br />

bewirtschaften Menschen Äcker, Viehweiden und Mahdwiesen.<br />

Der größte Teil ist wahrscheinlich noch unberührte Wildnis.<br />

Das Mittelalter: Acker-,<br />

Weide- und Grünland im Moos<br />

700 bis 800: Erste Klöster entstehen überall in Oberbayern<br />

und forcieren die landwirtschaftliche Nutzung – nicht<br />

bei Murnau. Im Moos bleibt die Wildnis erhalten.<br />

1330: Das Kloster Ettal entsteht und gründet landwirtschaftliche<br />

Schwaighöfe rund um das Moos (im heutigen<br />

Schwaigen, Grafenaschau, Ähndl, Weghaus). Im<br />

Moos entsteht Weidenutzung und Wiesenmahd.<br />

Bis 1700: Im ausgehenden Mittelalter wächst die Bevölkerung<br />

stark an. Die landwirtschaftliche Nutzung verstärkt<br />

sich, neue Entwässerungsgräben entstehen.<br />

19. und 20. Jahrhundert: Intensive<br />

Landwirtschaft und industrieller Gesteinsabbau<br />

19. Jahrhundert: Die Stallhaltung nimmt zu, der Bedarf an<br />

Futter- und Streuwiesen wächst. 1860 wird fast das gesamte<br />

Moos landwirtschaftlich genutzt. Weitere Gräben entstehen,<br />

Bäche werden begradigt, Wälder gerodet, Torf wird abgebaut.<br />

Nur ein Teil der zentralen Hochmoore ist noch Wildnis.<br />

1914 bis 1929: Mit Naturschützer Alfred Ade kommen die<br />

ersten Überlegungen für ein Schutzgebiet auf. Ein Entwässerungsprojekt,<br />

das 90 Prozent des Mooses in Nutzfläche verwandelt<br />

hätte, scheitert. 1926 beginnt der Gesteinsabbau am<br />

Moosberg, Überreste der antiken Siedlung gehen verloren.<br />

Einige Jahre wird im Langen Filz massiv Torf abgebaut.<br />

1930 bis 1938: Das Hartsteinwerk Werdenfels baut 1930 eine Materialseilbahn<br />

von Eschenlohe zum Langen Köchel und beginnt dort<br />

mit dem industriellen Gesteinsabbau. Auf dem Moosberg geht der<br />

Abbau weiter, ebenso die landwirtschaftliche Nutzung im Moos.<br />

Heu und Streu werden in weiten Teilen mit der Sense gemäht.<br />

Tausende Stradrischn (vier Meter hohe Männchen aus Mähgut<br />

zum Trocknen) reihen sich Jahr für Jahr im Moos aneinander.<br />

Fotos: linke Seite: Jörg Bodenbender | rechte Seite: links: Strohwasser/UNB GAP | rechts: Jörg Bodenbender<br />

12 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Jahrzehntelang hat die Materialseilbahn abgebautes Gestein vom Langen<br />

Köchel nach Eschenlohe ins Hartsteinwerk transportiert.<br />

Den Bau der Autobahn in den 1970er Jahren<br />

konnten die Naturschützer nicht verhindern.<br />

Quelle: Peter Strohwasser: Das Murnauer Moos. Allitera Verlag, 2018. Zur Zeit vergriffen, in Büchereien wie in Murnau ausleihbar.<br />

1939 bis 1945: In Murnau agiert ein aktiver Kreis von Naturschützern<br />

um Max Dingler und Ingeborg Haeckel, die den einzigartigen<br />

Wert des Gebietes für Oberbayern und ganz Mitteleuropa<br />

erkennen. Durch ihr Engagement stellt die Regierung<br />

von Oberbayern das Murnauer Moos 1940 unter einstweiligen<br />

Naturschutz. Die landwirtschaftliche Nutzung und der Gesteinsabbau<br />

dürfen weitergehen, sich aber nicht ausweiten.<br />

Nachkriegszeit: Naturschutz und<br />

Moosnutzung im Konflikt<br />

1950er Jahre: Das Hartsteinwerk Werdenfels expandiert am Langen<br />

Köchel, baut eine Kantine und Unterkunft für 150 Arbeiter. Unter<br />

der Seilbahn entstehen weite Schotterhalden. Nach Ausbaggerungen<br />

der Ramsach zum Hochwasserschutz der anliegenden<br />

Wiesen gehen Moorseen und wertvolle Pflanzenarten verloren.<br />

1960er Jahre: Die Ramsach wird erneut ausgebaggert, an ihrem<br />

Ufer wird ein Fahrweg gebaut, der heutige Fuß- und Radweg.<br />

Am Lindenbach entsteht eine Mülldeponie. Die Hartsteinwerke<br />

unternehmen neue Anläufe, andere Köchel abzubauen,<br />

scheitern aber. 1964 wird das Murnauer Moos unter Landschaftsschutz<br />

gestellt. Die landwirtschaftliche Nutzung im<br />

nördlichen Moos geht aus ökonomischen Gründen stark zurück.<br />

Im Süden bei Eschenlohe hingegen wird die Grünlandbewirtschaftung,<br />

auch mit weiterer Entwässerung, intensiviert.<br />

1970er Jahre: Die Autobahn wird 1972 von Norden bis zu einer<br />

provisorischen Ausfahrt bei Ohlstadt gebaut. Für die über 1000<br />

Meter lange Brücke sind viele Sprengungen im Moorboden nötig.<br />

Ab 1977 entsteht die A95 bis zum Anschluss an die B2 – über<br />

mehrere Kilometer mit einem hohen Damm – mitten durchs<br />

Moosgebiet. 1973 bauen die Werdenfelser Segelflieger westlich der<br />

Autobahn im Moos einen Flugplatz. Eine Müllverbrennungsanlage<br />

am Moosrand verhindern Naturschützer um Ingeborg Haeckel.<br />

Bis heute: Die Zerstörungen<br />

stoppen, die Renaturierung beginnt<br />

1980er Jahre: Große Teile des Murnauer Mooses sind ab 15. März<br />

1980 endgültig Naturschutzgebiet. Die Hartsteinwerke bleiben<br />

ausgenommen. Der Naturschutz geht in die Offensive: 1986 entsteht<br />

unter Mitwirkung von Ingeborg Haeckel ein erstes Pflegeprogramm.<br />

Die brachliegenden Streuwiesen sollen wieder gemäht<br />

werden, um sie vor Verschilfung und Verbuschung zu bewahren.<br />

1990er Jahre: Der Gesteinsabbau endet, viele Millionen Tonnen<br />

waren rund 70 Jahre lang abtransportiert worden. 1990 gibt<br />

das Hartsteinwerk den Moosberg auf. Die Grube wird geflutet<br />

und verwandelt sich in den heutigen „Neuen Moosbergsee“. Der<br />

Gesteinsabbau am Langen Köchel endet zur Jahrtausendwende.<br />

Alle Gebäude werden abgebrochen. An den Felsufern des<br />

teils abgebaggerten Langen Köchels entsteht ebenfalls ein<br />

See. 1992 startet das „Moosprojekt“ unter der Führung des<br />

Landkreises Garmisch-Partenkirchen. In dieser Zeit entwickelt<br />

sich auch der Vertragsnaturschutz, und Landwirte werden<br />

für eine schonende Mahd aus Naturschutzgründen bezahlt.<br />

Streuwiesen werden wieder vermehrt bewirtschaftet. Ohne<br />

diese Maßnahme wüchse heute vor allem im nördlichen<br />

Moos fast nur noch Wald. Das Ende des Gesteinsabbaus und<br />

den Anfang des Moosprojektes bekommt Ingeborg Haeckel<br />

noch mit. Am 7. November 1994 stirbt sie mit 91 Jahren.<br />

Seit 2000: Der Landkreis betreibt intensiv Ankaufspolitik<br />

und Flächentausch, um im zentralen Murnauer Moos echte<br />

Wildnisgebiete entwickeln zu können. Bis Ende 2003 sind es<br />

zehn Quadratkilometer. Bis heute laufen die Maßnahmen weiter:<br />

Entwässerungsgräben in Hochmooren werden geschlossen,<br />

Grünland wird extensiv bewirtschaftet und gemäht, in den<br />

Köchelwäldern entsteht natürlicher Urwald von morgen.<br />

Die am Moosrand gelegenen Sportplätze von Hechendorf<br />

und Ohlstadt ziehen um. 2006 endet die Angelfischerei an<br />

den meisten Kleingewässern im Moos. 2011 verlassen die<br />

Segelflieger das Moos und ziehen zum neuen Flugplatz nach<br />

Pömetsried. 2017 wird der letzte Rest, die Landebahn, entfernt.<br />

2019 eröffnet die Biologische Station am Wanderparkplatz vor<br />

dem Ähndl mit interaktiver Ausstellung für Besucher, Räumen<br />

für Exkursionen, Schulklassen und Veranstaltungen. 2022<br />

werden die Köchelwälder zum Naturwaldreservat erklärt.<br />

Zukunft: Die Streuwiesenmahd bleibt ebenso wichtig wie<br />

aktives Auslichten von Gehölzen, um ein Murnauer Moos zu<br />

erhalten und keinen Murnauer Wald zu bekommen. Denn<br />

seine besondere Bedeutung verdankt das Moos dem Gleichklang<br />

von Wildnis und Kulturlandschaft mit Weiden, Wiesen und<br />

Streuwiesen. Ohne die Wiesenvielfalt würde die charakteristische<br />

Landschaft mit ihren Tier- und Pflanzenarten verloren gehen.<br />

Weitere Informationen über die Biologische<br />

Station gibt es unter www.murnauermoos.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 13


4500 Hektar Vielfalt<br />

Das eine Murnauer Moos gibt es nicht. Es ist so vielfältig wie einzigartig.<br />

Jeder Bereich bietet seinen eigenen Reiz und seine eigene Geschichte.<br />

Text: Christian Rauch · Fotos: Strohwasser/UNB GAP<br />

14 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Inklusive seiner Randbereiche und nicht geschützten Flächen<br />

misst das Murnauer Moos 4500 Hektar beziehungsweise<br />

45 Quadratkilometer. Vom Murnauer Höhenrücken<br />

im Norden bis zum Schindermoos bei Eschenlohe ist es bis zu<br />

acht Kilometer lang, von Grafenaschau im Westen bis Achrain<br />

im Osten bis zu sieben Kilometer breit. Damit ist es das<br />

größte und mit bis zu 25 Metern Torfdicke auch tiefste Moor<br />

Bayerns und Süddeutschlands. Mit seinen Rändern gilt es als<br />

der größte weitgehend intakte Moorkomplex Mitteleuropas.<br />

Über 1000 Pflanzenarten sind im Murnauer Moos nachgewiesen,<br />

darunter ebenso beeindruckende wie seltene. Dasselbe<br />

gilt für die rund 1800 Tierarten. Allein etwa 250 Vogelarten<br />

bieten die verschiedenen Moore Lebens- und Schutzraum.<br />

Die Berge und Moore im Moos<br />

Niedermoore: Sie entstehen, wenn ein See wie der nacheiszeitliche<br />

Murnauer See verlandet. Intakte Niedermoore<br />

sind sehr nass, das Grundwasser steht direkt an.<br />

Hochmoore: Binnen Jahrtausenden entwickeln sie sich, wenn Torfmoose<br />

meterdick wachsen, sodass der Kontakt zum Grundwasser<br />

verloren geht. Ihre Böden werden nur durch Regenwasser gespeist.<br />

Übergangsmoore als Zwischenstadium vom Nieder-<br />

zum Hochmoor: In dieser Übergangszone kommen<br />

besonders seltene Pflanzenarten vor.<br />

Lange Köchel, wurde beim Gesteinsabbau im 20. Jahrhundert<br />

zur Hälfte abgetragen, der Moosberg sogar ganz.<br />

Jede Himmelsrichtung anders geprägt<br />

Der Nordteil: Von Murnau-Westried und Ähndl im Norden bis<br />

zu den Köcheln im Süden dominieren weite Nieder- und Übergangsmoore<br />

mit Seggen (große Sauergrasgewächse) und Schilfröhrichten<br />

sowie Streuwiesen mit botanischen Schönheiten wie der<br />

Sibirischen Schwertlilie. Südlich des Hohenboigenmooses liegen<br />

teils unbegehbare, sehr nasse Schwingrasen („Kuhwampen“). Das<br />

Lange Filz mit dem Bohlenweg liegt im Westen erhöht über dem<br />

eigentlichen Murnauer Moos und ist ein mit Latschen bewachsenes<br />

Hochmoor. Die Unterläufe von Ramsach, Lindach und Rechtach<br />

überschwemmen immer wieder einzelne Gebiete. Der Rollischsee<br />

ist ein Überbleibsel des nacheiszeitlichen Murnauer Sees.<br />

Der Zentralteil: Er umfasst die größte Vielfalt, vor allem die wertvollen,<br />

weitgehend wilden Hoch- und Übergangsmoore rund um<br />

die Köchel. Wo an den Rändern kalkreiches Grundwasser nach<br />

oben in die sauren Moorböden dringt, gibt es besondere Lebensräume,<br />

unter anderem für seltene Libellenarten. Auf den Köcheln<br />

wachsen Waldgesellschaften mit Berg- und Spitzahorn, Bergulmen,<br />

Birken, Buchen, Eschen, Linden, Kirschen, Erlen und Fichten. Dazwischen<br />

tummeln sich Spechte, Hohltauben und Fledermäuse.<br />

An den von der Ramsach durchflossenen Schilfseen leben verschiedenste<br />

Wasservögel. Von Quellen gespeist sind Krebs- und<br />

Schwarzsee – fast unberührte Naturjuwele im Herzen des Mooses.<br />

Quelle: Peter Strohwasser: Das Murnauer Moos. Allitera Verlag, 2018. Zur Zeit vergriffen, in Büchereien wie in Murnau ausleihbar.<br />

Streuwiesen: Sie entstanden aus nicht zu nassen Niedermoorbereichen.<br />

Bauern mähten sie einmalig im Herbst, um Einstreu<br />

für ihre Ställe zu gewinnen. Dadurch bildete sich eine besondere<br />

Vielfalt an Blumen, Wiesenvögeln, Faltern und Insekten.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Nutzung der Streuwiesen<br />

stark zurück. Seit den 1980er Jahren werden Landwirte<br />

für ihren Erhalt bezahlt, da sie sonst verbuschen würden.<br />

Futterwiesen und Weiden: Wiesen werden zur Futtergewinnung<br />

gemäht, auf Weiden frisst das Vieh. Solches Grünland lag<br />

schon immer rund um das Moos oder wurde dem Moos durch<br />

Entwässerung abgerungen. Besonders im Bereich Eschenlohe<br />

gibt es noch ursprüngliche naturnahe Gemeinschaftsweiden.<br />

Die Köchel: Sie bestehen aus hartem Glauko-Quarzit-Gestein,<br />

widerstanden den Gletschern und ragen als bewaldete<br />

Berglein aus dem Moor: Wiesmahdköchel, Schmatzerköchel,<br />

Weghausköchel und Steinköchel. Der größte, der<br />

Der Ostteil: Vom Hagner Moos und Achrain im Nordosten<br />

bis Weghaus im Süden entlang der Loisach dominieren<br />

Niedermoore und Streuwiesen mit Karlszeptern, Sumpfgladiolen<br />

und wilden Orchideen. Der Heumoosberg trennt den<br />

Ost- vom Zentralteil. Dort sind die meisten Blumenwiesen<br />

durch Verwaldung und Weidebestand verloren gegangen.<br />

Der Südteil: Der Damm der Autobahn spaltet heute den Südteil<br />

zwischen Apfelbichl, Sillerberg, Eschenlohe und Weghaus.<br />

Die – aus früherer Entwässerung hervorgegangenen<br />

– Wiesen werden unterschiedlich intensiv bewirtschaftet.<br />

Der Westteil: Er erstreckt sich von Grafenaschau im Norden<br />

vorbei am Langen Köchel bis nach Plaicken im Süden. Ein<br />

schmaler Streifen, überragt von den Bergflanken des Hörnle-<br />

Aufacker-Massivs. Bergrutsche überdecken immer wieder die<br />

Moorbildungen. Heute liegen dort meist satte Heu- und<br />

Silagewiesen sowie Streuwiesen. <br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 15


Der stille Wächter<br />

über das Moos<br />

Das Ramsachkircherl steht an einem besonderen Platz, der den Menschen<br />

einst Sicherheit bot. Bis heute zieht es die Menschen in seinen Bann.<br />

Text: Tanja Brinkmann · Fotos: Tanja Brinkmann, Imago<br />

Fotos: groß: IMAGO/imagebroker | klein: IMAGO/Volker Preußer<br />

16 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Leicht erhöht steht das Ramsachkircherl da. „Der Ort ist<br />

gut gewählt“, findet Traudl Bergmeister. „Das ist der letzte<br />

sichere Platz, wenn man vom Norden her ins Murnauer<br />

Moos kommt, und der erste sichere für alle, die es vom Süden<br />

kommend durchquert haben.“ Kein Wunder, dass man dort<br />

auch Spuren einer keltischen Opferstätte fand. Perfekt zum<br />

Beten und Danken sei diese Stelle, mit der die Murnauerin besonders<br />

verbunden ist. Seit 1995 kümmern sie und ihr Mann<br />

Franz sich als Mesner um das kleine Gotteshaus St. Georg.<br />

Wie ein stiller Wächter thront die Kirche am Hang über<br />

der Mooslandschaft, lädt Wanderer zur Einkehr ein und<br />

Künstler zur Kreativität. Ungezählte Male wurde sie schon<br />

fotografiert und auf Leinwand verewigt. Hat die Gaststätte<br />

am Ähndl geöffnet, wird auch die Kirchentür aufgesperrt.<br />

Der Legende nach stand dort schon Mitte des 8. Jahrhunderts eine<br />

Kirche. Damit ist sie das älteste Gotteshaus Oberbayerns, weshalb<br />

sie „‘s Ähndl“ (Ahn aller Kirchen) genannt wird. Teile des Mauerwerks,<br />

die Stufen zum Altarbereich und der gemauerte Altartisch<br />

stammen aus der Romanik. Ein weiterer Beleg für ihr Alter ist die<br />

Eisenglocke von 720. Iro-schottische Mönche brachten sie mit, als<br />

sie die heidnischen Bayern christianisierten. Das besondere Stück,<br />

eine der ältesten Kirchenglocken Europas, steht normalerweise<br />

rechts neben dem Altar. Bis November aber wird sie im Rahmen<br />

einer Ausstellung im Diözesanmuseum Freising präsentiert.<br />

Das Innere der Kirche, die 1740 barockisiert wurde, schmücken<br />

Bilder aus dem Leben des Heiligen Georg. „Der spielt auch bei<br />

den Russen eine große Rolle“, sagt Bergmeister. Deshalb kam auch<br />

Wassily Kandinsky, der das Blaue Land 1908 mit seiner Partnerin<br />

Gabriele Münter und anderen Künstlerkollegen für sich<br />

entdeckte, gerne ans Ähndl. Das Altarbild, das den Kampf gegen<br />

den Drachen und damit die berühmteste Szene der Georgs-Legende<br />

zeigt, diente dem Expressionisten als Vorbild für seinen<br />

Farbholzschnitt, der den Almanach „Der Blaue Reiter“ ziert.<br />

Über dem Altar steht eine Marienfigur aus dem 14. Jahrhundert.<br />

Damit ist die Madonna mit dreifacher Krone und Apfel die älteste<br />

geschnitzte Statue der gesamten Pfarrei. Ungewöhnlich ist die<br />

Das Ramsachkircherl ist dem heiligen Georg geweiht. Seine Geschichte findet sich<br />

in den Deckengemälden, zudem ziert sein Bild den Altar (Bild r.). Genau dieses diente<br />

Wassily Kandinsky als Vorbild für den Titel des Almanachs „Der Blaue Reiter“.<br />

Wandmalerei hinter dem Altar. Ein Mantel, „der sicher vor allem<br />

die Maria schützen soll“, meint die 71-Jährige. Auch die Federblumen<br />

auf dem Altar sind etwas Besonderes – „eine Winterarbeit“.<br />

Die kalte Jahreszeit nutzten die Bäuerinnen, um aus gefärbten<br />

Hühner- und Entenfedern Rosenbüsche zu binden. Ein wunderschöner<br />

Kirchenschmuck. Genau wie die beiden Lüster aus dem 18.<br />

Jahrhundert, die aus der ehemaligen Glashütte bei Grafenaschau<br />

stammen.<br />

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Fotos: oben: imago images/imagebroker | Altar & Kirchendecke: Tanja Brinkmann<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 17


Kleine Frau auf<br />

großer Mission<br />

Als „Mooshex“ hat sie ein Politiker einst abfällig bezeichnet.<br />

Tatsächlich aber war Dr. Ingeborg Haeckel ein Moosengel. Sie hat erreicht,<br />

dass dieses herausragende Stück Natur bei Murnau geschützt wird.<br />

Text: Katharina Bromberger · Fotos: Schloßmuseum Murnau/Bildarchiv<br />

Dr. Ingeborg Haeckel<br />

8. Januar 1903: Ingeborg Haeckel kommt in Sonthofen<br />

zur Welt, als Tochter der Kunstmaler<br />

Josefa und Walter Haeckel, Enkelin des<br />

berühmten Jenaer Zoologen und Naturphilosophen<br />

Ernst Haeckel (1834–1919)<br />

1922: Abitur am Luisengymnasium (München)<br />

1924 bis 1929: Studium der Botanik, Chemie und<br />

Erdkunde in Jena und München<br />

1929–1938: Wissenschaftliche Mitarbeit als<br />

Botanikerin an den Universitäten<br />

Göttingen und Halle<br />

1931: Erstes und zweites Examen<br />

für das Höhere Lehramt<br />

1939: Eintritt in den Bund Naturschutz<br />

und Beginn des Engagements<br />

für das Murnauer Moos<br />

Anstellung an der Evangelischen Privaten<br />

Höheren Mädchenschule in Murnau<br />

(ab 1946 Gemeindliche Realschule)<br />

1940 bis 1966: Leiterin der Realschule, die 1965 naturwissenschaftliches<br />

Gymnasium wurde<br />

(seit 1976 Staffelsee-Gymnasium)<br />

1946: Mitglied des Naturschutzbeirates im Landkreis<br />

Weilheim und ehrenamtliche Ortsbeauftragte<br />

für Naturschutz in Murnau<br />

1967 bis 1992: Moosführungen<br />

1974: Bayerischer Verdienstorden<br />

1978: Naturschutzpreis des Bundes für<br />

Umwelt und Naturschutz<br />

1988: Dr. Ingeborg Haeckel wird als erste Frau<br />

zur Ehrenbürgerin von Murnau ernannt.<br />

7. November 1994: Dr. Ingeborg Haeckel stirbt in Murnau.<br />

18 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Schon immer fühlte sich Ingeborg Haeckel (l.) in der Natur<br />

wohl. Sie war die Älteste von vier Geschwistern (hier 1916 mit<br />

ihrem Bruder Horstmar (M.) und ihrer Schwester Helga).<br />

Riesig wirken die Gummistiefel an dieser kleinen, zierlichen<br />

Person. An keinem wirken sie so überdimensioniert<br />

– und zugleich so passend. Wahrscheinlich, weil<br />

kaum einer in der Runde aus etwa 20 Menschen sie so oft trägt<br />

wie Dr. Ingeborg Haeckel. So auch an diesem brütend heißen<br />

<strong>Sommer</strong>tag in den 1980er Jahren, an dem sicher kein Regen fallen<br />

würde. Doch die Stiefel braucht’s für den Weg durch das Murnauer<br />

Moos. Sie hoffe, dass keine Fußlahmen dabei seien, sagt<br />

sie zu den etwa 20 Teilnehmern, unter denen sie mit Abstand<br />

die älteste ist. Jeder lacht. Sie mögen den Humor der Wahl-Murnauerin,<br />

die sich wie keine Zweite für das Moos engagiert hat.<br />

Doch die Frau, deutlich jenseits der 80 Jahre, scherzt<br />

nicht. Stundenlang marschiert die Gruppe in der Hitze<br />

durch das Moos, Ingeborg Haeckel immer forsch vorne<br />

weg. Und als jeder nur noch an einen Liegestuhl denkt, fix<br />

und fertig von der Tour und froh, dass sie vorbei ist, stellt<br />

sie klar: „So, und jetzt gehen wir in den Biergarten.“<br />

Legendäre Führungen durch das Moos<br />

Ingrid Geiersberger lächelt, als sie an diesen Tag denkt. „Ja“, sagt<br />

die Vorsitzende der Bund-Naturschutz-Ortsgruppe Murnau,<br />

„genau so war sie.“ Dr. Ingeborg Haeckel, eine liebenswerte<br />

Frau voller Elan, eine unbeirrbare Kämpferin für das Murnauer<br />

Moos und Pionierin der Umweltbildung. Denn sie überzeugte<br />

nicht durch theoretische Vorträge. Sie wollte den Menschen die<br />

Natur näherbringen. Diese müssen sie kennenlernen, um sie<br />

schützen zu wollen, nach diesem Credo lebte und handelte sie.<br />

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Haeckels Moosführungen gelten als legendär. Die, die sie in<br />

ihrer Freizeit anbot, genauso wie jene, für die sie den Unterricht<br />

regelmäßig ins Freie verlegte. Keine zehnte Klasse sollte<br />

ihre Schule verlassen haben, ohne nicht mindestens einmal<br />

im Murnauer Moos gewesen zu sein. Ihre Schule war das<br />

heutige Staffelsee-Gymnasium, das sie 26 Jahre lang leitete<br />

und durch finanziell überaus schwierige Zeiten führte.<br />

Vollkommen überraschend kam sie zu der Stelle. Angefangen hatte<br />

die gebürtige Allgäuerin und Enkelin des berühmten Zoologen<br />

und Naturphilosophen Ernst Haeckel – ihr Vorbild – am 3. Januar<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 19


Ihr Großvater, der berühmte Zoologe und Naturphilosoph Ernst Haeckel, war<br />

Ingeborg Haeckels Vorbild. Schon als Kind genoss sie die Besuche bei ihm, hier<br />

1908 in Marquartstein mit Mama Josefa und ihrer jüngeren Schwester Renata.<br />

Zahllose Stunden ihrer Freizeit widmete sich Dr. Ingeborg<br />

Haeckel der Natur und ihrem Schutz, so auch 1941, als sie<br />

an einer Pfingttagung am Haarsee teilnahm.<br />

1939 als Studienassessorin für Biologie, Chemie und Erdkunde an<br />

der Privaten Höheren Mädchenschule, wie die Einrichtung damals<br />

noch hieß. Ein Jahr später verließ die Direktorin Murnau – ohne<br />

Vorwarnung von einem Tag auf den anderen. Haeckel übernahm.<br />

Den Wandel für das Murnauer Moos erreicht<br />

Ihre freie Zeit widmete sie dem Naturschutz. Ein Einsatz, den sie<br />

für überaus wichtig hielt. „Es sollten sich viel mehr Leute aktiv<br />

am Naturschutz beteiligen und einer Organisation beitreten, sei<br />

es Bund Naturschutz, Bund für Vogelschutz oder eine andere“,<br />

sagte sie im Interview mit dem Tagblatt zu ihrem 90. Geburtstag<br />

am 8. Januar 1993. „Es gibt Situationen, da trägt jedes Quäntchen<br />

Engagement zu einem Wandel bei, und jedes uninteressierte<br />

Stillhalten macht ihn ein bisschen mehr unmöglich.“<br />

Sie selbst erreichte den Wandel. Auch dank Haeckel wurde das<br />

Murnauer Moos 1980 nach jahrzehntelangem Ringen als Naturschutzgebiet<br />

ausgewiesen. Sie und ihre Mitstreiter schufen die<br />

Voraussetzungen für das herausragende „Moosprojekt“ zum<br />

Schutz des Moores. Sie verhinderte eine Müllverbrennungsanlage<br />

im Moos, als der Landkreis diese bereits bestellt hatte. Dank ihr<br />

wurde auch der Gesteinsabbau am Langen Köchel eingestellt.<br />

Doch nicht jeder feierte sie dafür. Nicht damals. Bei einer Anhörung<br />

zur Müllanlage Eschenlohe soll ein Landtagsabgeordneter<br />

gerufen haben: „Was will denn die Mooshex?“ Auch berichtete<br />

sie einmal von einem Landwirt, der nach einer harten Auseinandersetzung<br />

zu ihr sagte: „Mei, Frau Doktor, Sie wern aa net<br />

ewig lebn, und nacha dean mir ja doch, was mir wolln.“ So hat<br />

es Gerti Fluhr-Meyer für einen umfangreichen Beitrag für die<br />

Bayerische Akademie und Landschaftspflege (ANL) recherchiert.<br />

20 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Legendär sind Ingeborg Haeckels (3.v.r.) Moosführungen, die sie<br />

auch mit Lehrerkollegen (hier 1951) unternahm. Bis Anfang der<br />

1990er Jahre zeigte sie Teilnehmern die besondere Landschaft.<br />

„Man darf einfach nicht nachlassen“<br />

Von solchen Bemerkungen oder gar Anfeindungen aber ließ<br />

sich Dr. Ingeborg Haeckel nicht beirren. Eine schier unerschöpfliche<br />

Energie sagt man ihr nach in ihrem Kampf für den Naturschutz,<br />

zudem Optimismus und Hartnäckigkeit. „Man darf<br />

einfach nicht nachlassen und sich nicht darauf einlassen, dass<br />

etwas hoffnungslos wäre“, betonte sie im Tagblatt-Interview zu<br />

ihrem Geburtstag. „Selbst wenn eine Lage noch so hoffnungslos<br />

erscheint, können sich jederzeit unvermittelt (…) Situationen ergeben,<br />

die vordem undenkbar erscheinende Dinge ermöglichen.“<br />

Über die Jahre lernte sie, mit Rückschlägen umzugehen, genauso<br />

wie mit persönlichen Angriffen. Schlechte Erfahrungen<br />

haben ihr gezeigt, „dass man oft eine gewisse Härte aufbringen<br />

muss, um ernst genommen zu werden und der Sache<br />

zum Erfolg zu verhelfen“. Am liebsten aber wollte Haeckel „in<br />

Frieden“ mit den Menschen auskommen und auf „dem Wege<br />

des Verhandelns und Überzeugens“ ihre Ziele erreichen.<br />

Überzeugungsarbeit leistete sie, so lange sie konnte. Bis Anfang<br />

der 1990er Jahre vermittelte sie Interessierten das Murnauer Moos<br />

und seine Einzigartigkeit. Nach einem schweren Herzinfarkt im<br />

Frühjahr 1993 musste sie ihre Führungen aufgeben. Ihr Moos<br />

aber besuchte sie dennoch, schreibt Gerti Fluhr-Meyer in ihrem<br />

Bericht. Demnach brachten sie Freunde im Auto hin, um ihr noch<br />

möglichst viele glückliche Stunden zu schenken. So auch am 5.<br />

November 1994. Mit Karla Bauer, der damaligen Vorsitzenden der<br />

Ortsgruppe Murnau des Bundes Naturschutz, genoss sie noch einmal<br />

die Schönheit ihres geliebten Mooses. Ein warmer Föhntag soll<br />

es gewesen sein. Zwei Tage später starb Dr. Ingeborg Haeckel. Sie<br />

hinterließ ein unsterbliches Vermächtnis. n<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 21


TOURENTIPPS<br />

Blumen, Bäche und Moor:<br />

Moosrundweg und Bohlenweg ab Murnau<br />

Am Ähndl, dem Kirchlein mit benachbartem Biergarten, zeigt sich<br />

der wohl berühmteste Moosblick: Vor der Bergkulisse breiten sich<br />

weite grüne Streuwiesen aus, in denen wilde Orchideen wachsen.<br />

Man kann sie aus nächster Nähe erkennen, das Betreten der<br />

Wiesen ist tabu (Wiesenbrüter!). Der breite Weg läuft dann einige<br />

Kilometer dahin, wird aber nie monoton. Plätscherndes Wasser,<br />

erst die Ramsach, dann der Lindenbach, begleitet den Wanderer.<br />

Am Bach wachsen Weiden und Erlen. Kleine Spechte und<br />

Singvögel fühlen sich dort wohl. Die Bergkulisse verschiebt sich<br />

während der ersten Stunde: Die mooseigenen Köchel kommen im<br />

Süden näher. Der im Osten begrenzende Heimgarten wirkt ferner,<br />

Aufacker und Hörnle erheben sich im Westen breiter und höher.<br />

Schließlich steigt der Weg auf eine waldige Anhöhe, in deren Mitte<br />

sich der Lange Filz eingebettet hat. Schmale Holzbohlen leiten<br />

durch das nach früherem Torfabbau trockene Hochmoor mit<br />

seinen spezialisierten Pflanzen. Heute wird es wieder vernässt.<br />

Der Rückweg führt von Westried über Moosrain auf dem Höhenrücken,<br />

von dem aus man alles noch mal wunderbar überblickt.<br />

Vom Panoramastadel aus sieht man den kleinen Rollischsee, Relikt<br />

des nacheiszeitlichen Sees, aus dem das Moor hervorging. Dahinter<br />

breitet sich das Hohenboigenmoos aus, ein teils sehr nasses und<br />

unbegehbares Niedermoor. Nach gut drei Stunden ist das Ähndl<br />

wieder erreicht – nach zahllosen Eindrücken. Doch vom gesamten<br />

Murnauer Moos hat man gerade mal ein Sechstel durchquert.<br />

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz in Murnau an<br />

der Ramsachstraße, kurz vor dem Ähndl.<br />

Gehzeit: 3 bis 3,5 Stunden<br />

Verlauf: Am Ähndl links über die Ramsachbrücke, rechts den<br />

Kiesweg weiter. Nach rund vier Kilometern rechts ab Richtung<br />

Murnau-Westried. Bergauf, im Wald bei der Gabelung links (Radund<br />

Pferdeverbotsschild). Auf Holzbohlen durch das Lange Filz,<br />

danach den gelben Wegweisern nach Murnau-Westried folgen.<br />

Im Ort rechts nach Moosrain. Bergab, in Moosrain links und auf<br />

Steig in den Wald (Wegweiser Ramsachkirche). An der Bahnlinie<br />

entlang bis zum Panoramastadel mit Aussichtstafel. Dahinter kurz<br />

links, dann rechts, im Wald bergab und zurück zur Ramsachkirche.<br />

Tipp: Am Parkplatz unbedingt die kleine Ausstellung<br />

in der Biologischen Station besuchen.<br />

Streuwiesenparadiese und Bausünden:<br />

Moosbergrunde ab Ohlstadt<br />

Das östliche Murnauer Moos ist von Ohlstadt schnell erreicht.<br />

Hinter Weichs geht’s durch das Niedermoos. Ein erster Höhepunkt<br />

ist das ebene Weidmoos mit seinen Streuwiesen. Knabenkräuter<br />

blühen dort im Juni; Wiesenpieper, Wachtelkönige<br />

und Bekassinen legen ihre Brut direkt ins Gras. Den Kiesweg<br />

darf man daher nicht verlassen. Der folgende Weiher und der<br />

„Neue Moosbergsee“ bieten Heimat für Biber, nach Libellen<br />

jagende Baumfalken und manchmal für den Eisvogel. Dabei sind<br />

die denaturierten Gewässer Wunden des Gesteinsabbaus. Bis<br />

vor 100 Jahren erhob sich dort noch der Moosberg, ein kleiner<br />

Köchel mit den Resten einer Römersiedlung. Weiter führt der<br />

Weg an den sonnigen Wiesen des Heumoosbergs entlang. Wilde<br />

Orchideen lösen dort im Frühsommer die Enziane ab. Hinter<br />

den Streu- und Fettwiesen geht es zurück nach Ohlstadt. Die<br />

wuchtige Autobahnbrücke sticht ins Auge. Ihre Pfeiler wurden<br />

in den Moorboden gerammt. A95 und B2 zerschneiden das<br />

Murnauer Moos, das sich bis hinter die Loisach erstreckt.<br />

Ausgangspunkt: Bahnhof Ohlstadt mit<br />

Parkplatz. Zufahrt über Loisachstraße<br />

Länge: Mit dem Rad acht Kilometer auf Teer- und<br />

Kiesstraßen. Zu Fuß 2 bis 2,5 Stunden<br />

Verlauf: Vom Bahnhof die Loisachstraße nach Norden, vorbei<br />

am Sägewerk. Links Richtung Hechendorf/Murnau. An Weichs<br />

vorbei, über die Bahnlinie und durch die A95-Unterführung. Nach<br />

der Loisachbrücke rechts. Links Richtung Moosbergrunde und<br />

die B2 queren. Auf der Kiesstraße vorbei am Weidmoos zur Tafel<br />

Moosberg (dahinter versteckt der See). Den Wegweisern folgen.<br />

Bei der Wiesenbrütertafel links zur B2, diese queren und nach<br />

Ohlstadt zurück. Alternativ: In Murnau starten und auf dem Radweg<br />

Richtung Ohlstadt bis zur Abzweigung „Moosbergrunde“.<br />

Text: Christian Rauch | Fotos: oben links: IMAGO/imagebroker | unten: Christian Rauch<br />

22 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Köchel, Hochmoore und Quellen:<br />

Radrunde durchs Herz des Mooses<br />

Das Herz der Moorlandschaft prägen die aufragenden Köchel und<br />

wertvollen Hochmoore. Bequem bringt die ehemalige Werksstraße<br />

des Hartsteinwerks Radfahrer ins Naturschutzgebiet. Hinter<br />

der Autobahnbrücke zeigen sich am Weg die satten Weghauser<br />

Wiesen – einst intensiv bewirtschaftet, dann schonend bearbeitete<br />

Streuwiesen mit wilden Orchideen. Wo rechts der Weghausköchel<br />

aufragt, blickt man links auf die unberührten Hochmoore des<br />

Rechtach- und Schwarzseefilzes. Eine schmale Holzbrücke führt<br />

über den Krebsbach, den im Frühsommer prächtige Libellen bevölkern.<br />

Im Süden ragen die zwei Gipfel des Steinköchels steil auf, zu<br />

ihren Füßen liegen ökologisch wertvolle Quellgebiete. Die Ramsach<br />

mit ihrem Auwald begleitet zum Langen Köchel. Wie brutal er<br />

beim Gesteinsabbau rund 70 Jahre lang abgetragen wurde, erkennt<br />

man gut bei einem kurzen Abstecher. Wo einst gebaggert wurde,<br />

liegt heute ein tiefer, dunkler See, überragt von steilen Felswänden.<br />

Der Rückweg führt, vorbei an den Weilern von Schwaigen,<br />

durch das weite Eschenloher Moos mit satten, entwässerten<br />

Heuwiesen und Viehweiden sowie Nass- und Streuwiesen.<br />

Ausgangspunkt: Ortszentrum Eschenlohe mit<br />

Bahnhof und Parkplatz an der Kirche<br />

Länge: 15 Kilometer meist auf Teerstraßen –<br />

lohnt sich nur mit dem Rad<br />

Verlauf: Auf der Murnauer Straße nordwärts hinaus aus Eschenlohe.<br />

Vor der B2 rechts auf den Radweg Richtung Ohlstadt, links<br />

(Wegweiser Weghaus) und auf Wiesenweg zur B2. Gegenüber<br />

zum Gut Weghaus, weiter über die Autobahnbrücke und immer<br />

der Teerstraße folgen. Nach zwei Brücken Stopp an der Infotafel<br />

übers Hartsteinwerk. Wenig weiter rechts der Abstecher<br />

zum Langen-Köchel-See. Zurück auf den Hauptweg und bis zur<br />

Autostraße. Auf ihr links Richtung Eschenlohe. Vor der Autobahnauffahrt<br />

rechts auf das Sträßchen, vorbei am Solargelände,<br />

links durch die Unterführung und hinein nach Eschenlohe.<br />

Der beste Blick aufs Moos von oben:<br />

Von Grafenaschau auf das Hintere Hörnle<br />

Text: Christian Rauch | Fotos: Christian Rauch<br />

Das Hintere Hörnle und sein Nachbarberg, der Stierkopf, bieten<br />

den besten Panoramablick von oben auf das Murnauer Moos.<br />

Vorbei an der mächtigen Schuttreiße, die bereits aus der Ferne<br />

auffällt, geht’s auf einem interessanten Steig auf die gut 1500<br />

Meter hohen Gipfel. Schon im oberen Teil des Aufstiegs liegt<br />

einem das riesige Moorgebiet zu Füßen: vorne die sattgrünen<br />

Bauernwiesen von Grafenaschau, das Moos ist dort Nutzland.<br />

Dahinter der Waldrücken, in dem sich das Hochmoor „Langer<br />

Filz“ mit dem Bohlenweg versteckt, dahinter die nassen<br />

Niedermoore und Streuwiesen Richtung Ähndl und Loisach.<br />

Im Süden herrscht das Land der Köchel. Rundherum liegen<br />

die wertvollen, kaum betretenen Hochmoore und Seen, wie<br />

der runde Schwarzsee. Im Vordergrund verbirgt heute der<br />

langgestreckte Lange-Köchel-See die Wunde des Hartsteinabbaus<br />

am Langen Köchel. Vom Stierkopf sieht man die Seen noch<br />

besser. Dort ist meist auch weniger los. Verdeckt bleibt nur<br />

der südliche Moosteil mit den Eschenloher Streuwiesen<br />

und Weiden. Der Abstieg führt am Ende am Lahnegraben<br />

entlang. Sein Wasser aus dem Hörnlemassiv fließt später in<br />

Lindenbach und Ramsach und durch das Murnauer Moos.<br />

Ausgangspunkt: Parkplatz Hansltrad in Grafenaschau<br />

Länge: 4,5 bis 5 Stunden, 900 Höhenmeter<br />

Verlauf: Vom Parkplatz über seitlichen Weg (Anlieger frei) zur<br />

Hansltrad-Hütte und rechts. Die Birkenallee hinauf, oben rechts.<br />

Am Waldrand beginnt die Beschilderung zum Hinteren Hörnle<br />

(Steig „über Rißberg“). Nach Steilstück an der Schuttreiße über<br />

die Gipfelwiesen rechtsherum zum Kreuz. Abstieg über den<br />

Südrücken in einen Sattel und weiter auf den Stierkopf. Auf der<br />

anderen Seite hinab, vorbei an der Abzweigung Schatzloch (kleine<br />

Höhle). Richtung Grafenaschau zur Fuchslochkapelle, meist über<br />

Forstwege. Schließlich auf dem Hinweg rechts zurück in den Ort.<br />

Buchtipps<br />

Was an den beschriebenen Wegen blüht<br />

und zwitschert, erklären diese Bücher:<br />

Heiko Liebel/Karel Kreutz: Orchideenführer<br />

Murnauer Moos, Quelle & Mayer, 2022<br />

Heiko Liebel/Hans-Joachim Fünfstück:<br />

Die Vogelwelt im Murnauer Moos, Aula-Verlag, 2019<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 23


„Eine faszinierende wie<br />

eindringliche Wirkung“<br />

Künstlerisch wertvoll ist das Murnauer Moos, spätestens seit Gabriele Münter<br />

und Wassily Kandinsky. Im Interview spricht Dr. Sandra Uhrig, Leiterin des<br />

Schloßmuseums, über die Inspiration der Künstler, die Einzigartigkeit der Landschaft<br />

und ihr persönliches Lieblingsbild – das man in keiner Ausstellung findet.<br />

Interview: Katharina Bromberger · Fotos: Schloßmuseum Murnau/Archiv, Imago<br />

24 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


In jedem Licht wirkt das Murnauer Moos besonders, hier bei Sonnenaufgang. Das ist es, was nicht nur Dr. Sandra Uhrig so fasziniert.<br />

Die Strahdrischen im Murnauer Moos haben es Gabriele Münter angetan. Ihr Werk<br />

"Winter im Murnauer Moos“ (1921) mag Dr. Sandra Uhrig besonders.<br />

Viele Künstler brachten das Murnauer Moos und den Blick auf die Berge auf<br />

ihre Leinwand, unter anderem der norwegische Maler Thomas Fearnley 1831.<br />

Das Murnauer Moos ist bekannt. Nicht nur unter Naturschützern<br />

und Spaziergängern, sondern auch unter Kunstliebhabern.<br />

Die Künstler um Gabriele Münter und Wassily<br />

Kandinsky haben es berühmt gemacht. In den großen Museen<br />

weltweit werden heute ihre Murnauer Mooslandschaften ausgestellt,<br />

die zwischen 1908 und 1914 entstanden. Doch schon vor<br />

ihnen entdeckten Maler dieses besondere Gebiet für sich. Bereits<br />

im frühen 19. Jahrhundert hielten Künstler aus den unterschiedlichsten<br />

Regionen und Ländern im Murnauer Moos Ansichten und<br />

Stimmungen fest. Manche kamen gezielt, andere befanden sich auf<br />

der Durchreise. Zu ihnen gehört der norwegische Maler Thomas<br />

Fearnley (1802–1842), der im <strong>Sommer</strong> 1831 eine längere Exkursion<br />

in die bayerischen Alpen unternahm und den Blick über das Murnauer<br />

Moos auf die Alpen und die Zugspitze auf seine Leinwand<br />

brachte. Viele weitere fanden dort einen Ort der Inspiration.<br />

Frau Uhrig, es gibt viele Moorlandschaften in<br />

Deutschland. Warum hat ausgerechnet das<br />

Murnauer Moos so viele Maler inspiriert?<br />

Das Murnauer Moos hat – im Gegensatz zu vielen anderen<br />

deutschen Moorlandschaften – den Reiz, sich in unmittelbarer<br />

Nähe zu den Bergen, zum Zugspitzmassiv, zu entfalten.<br />

Je nach Jahres- und Tageszeit, je nach Wetterlage, geht von<br />

dem Moos eine faszinierende wie eindringliche Wirkung<br />

aus. Saisonbedingte Verfärbungen aber auch Nebelschwaden,<br />

Wolken, Sonnen- und Mondschein tauchen das Moos immer<br />

wieder in ein vollkommen anderes Licht. Köchel, kleinere<br />

Seen, Vegetation – verschiedenste Formationen<br />

drängen sich je nach Stimmung in den Vorder- oder<br />

Hintergrund. Es ist die Faszination eines sich immerzu<br />

verändernden, lebendigen Naturschauspiels.<br />

Fotos: oben: IMAGO/Volker Preußer | unten: Schloßmuseum Murnau<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 25


Was ist Ihrer Einschätzung nach das<br />

berühmteste Bild vom Murnauer Moos?<br />

Kunsthistoriker sprechen – abgesehen von der Mona Lisa<br />

Leonardo da Vincis oder dem David Michelangelos – ungern von<br />

dem berühmtesten oder dem wertvollsten Bild. Wertvoll auf<br />

die eine oder andere Weise sind für uns einige der in Murnau<br />

entstandenen Bilder, sagen sie doch einiges über die veränderte<br />

Naturwahrnehmung im Lauf der Künstlergenerationen aus.<br />

Die Strahdrischen im Murnauer Moos bieten<br />

auch heute noch wunderbare Fotomotive.<br />

Wie hat sie sich verändert?<br />

Um 1800 brachte die neue Mobilität eine neue Landschaftsmalerei<br />

mit sich. Die Natur entwickelte sich aus ihrer Nebenrolle<br />

heraus zu einem eigenständigen Sujet. Das zeigt sich nicht<br />

nur beziehungsweise nicht erst bei Gabriele Münter und<br />

Wassily Kandinsky. Auch Carl Spitzweg (1808–1885), Eduard<br />

Schleich der Ältere (1812–1874) und Christian Ernst Bernhard<br />

Morgenstern (1805–1867), der Großvater des Dichters<br />

Christian Morgenstern, zählten zu den Malern im Murnauer<br />

Moos. Später auch Max Beckmann, der sich mit seiner Frau<br />

Mathilde immer wieder in Ohlstadt im Atelierhaus seines<br />

Schwiegervaters Friedrich von Kaulbach aufgehalten hat.<br />

Großartige Werke sind von ihm überliefert, etwa „Das Moor<br />

[Moosberg]“ und „Großer Steinbruch in Bayern“, beide von 1934,<br />

die auch den Gesteinsabbruch künstlerisch dokumentieren.<br />

Beide Werke befinden sich in Privatsammlungen.<br />

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26 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


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Als sehr ausdrucksstark empfindet Dr. Sandra Uhrig<br />

das Gemälde "Rhythmen" (1910) von Marianne von Werefkin.<br />

Wie haben Maler einst selbst erklärt,<br />

was sie im und am Moos so faszinierte?<br />

Zu persönlichen Aussagen dazu gibt es leider kaum Quellen.<br />

Aber wir haben ja die Motive und Themen ihrer Moos-Bilder.<br />

Gabriele Münter scheint beispielsweise von den Strahdrischen<br />

besonders angetan gewesen zu sein, die in großer Anzahl und<br />

eng nebeneinander aufgereiht auf dem Ödenacker in der Nähe<br />

der Ramsachkirche standen. Ab 1910/11 hat sie sich diesem<br />

Motiv mit Aquarell- und Ölfarben, aber auch in Drucktechnik<br />

gewidmet: im Winter schneebedeckt, im <strong>Sommer</strong> das unterschiedliche<br />

Licht reflektierend, mal mit Ochsengespann, mit<br />

Spaziergänger oder dicht aufgereiht in der Nähe eines Gehöfts.<br />

Findet sich auch bei Wassily<br />

Kandinsky so eine Art Lieblingsmotiv?<br />

Er hat das Moos eher im Blick auf den Ort (mit-)gemalt.<br />

Quasi im Moos stehend den Blick auf Murnau eingefangen.<br />

Es gibt zwar auch ein Gemälde mit Strahdrischen, aber die<br />

vielfältigen Variationen sind für Münter charakteristisch.<br />

Foto: Schloßmuseum Murnau<br />

Was ist Ihr Lieblingsbild vom Murnauer Moos?<br />

Es fällt mir schwer, ein Lieblingsbild zu benennen. Zwei sehr ausdrucksstarke<br />

Gemälde sind für mich Gabriele Münters „Winter im<br />

Murnauer Moos“ (1932) mit einem Ochsengespann zwischen verschneiten<br />

Strahdrischen oder Marianne von Werefkins Gemälde<br />

„Rhythmen“ (1910) von Bäuerinnen beim Heurechen. Sie zeigen<br />

nicht nur eine Moosansicht und drücken eine Stimmung aus, sondern<br />

spiegeln zugleich das Interesse an der ländlichen Bevölkerung<br />

und ihrer Arbeit wider. Ein Lieblingsbild ganz anderer Art finde ich<br />

beim Blick aus meinem Bürofenster auf das Murnauer Moos. Ein<br />

Anblick, der mich zu jeder Jahreszeit immer wieder beeindruckt. n<br />

Schloßmuseum Murnau<br />

Das Schloßmuseum Murnau verfügt über vielfältige<br />

Münter-Werke, diese Sammlung bietet das Herzstück des<br />

Museums. Darüber hinaus gehören weitere Sammlungen<br />

zum Schatz der Einrichtung, die zudem wechselnde<br />

Sonderausstellungen präsentiert. Alle Informationen<br />

gibt es unter www.schlossmuseum-murnau.de<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 27


PORTRÄT<br />

Mit Wollmütze und Janker<br />

zum ersten Einsatz<br />

Mit 13 Jahren rückt Paul Krätz zu seinem ersten Rettungseinsatz am Berg aus. Ein gebrochenes Bein,<br />

im Winter 1943, als junge Männer an der Front kämpfen und in der Bergrettung fehlen.<br />

Viele weitere Einsätze und ein lebenslanges Engagement für die Berge folgen.<br />

Text: Magdalena Kratzer · Fotos: Thomas Sehr, privat<br />

Dieses Mal nimmt er die Haustür. Normalerweise geht<br />

er über die Ladentür ins Geschäft. Heute aber ist’s<br />

privat. Und ihm pressiert‘s. „Seppl, kann ich ihn mitnehmen?“,<br />

ruft er in die Backstube. Bäckermeister Josef Krätz<br />

blickt auf, kratzt sich am Kopf und nickt. „Freilich. – Pauuuuliii!“<br />

Die guten Schuhe soll der Dreizehnjährige anziehen, sagt ihm<br />

sein Papa. „Und einen Strickpullover unterm Janker.“ Es ist eiskalt<br />

an diesem Januartag 1943, als der Bub mit Martin Neuner<br />

mitgeht. Schon einmal hat er den Vater gefragt, ob er den Pauli<br />

abholen dürfe, wenn er wieder ausrücken muss am Berg. „Wenn<br />

dort wieder einer liegt.“ Und heute liegt da oben wieder einer.<br />

Pauli setzt die Mütze auf, die seine Mutter für ihn gestrickt hat.<br />

Sie gehen ins Depot, 50 Meter weiter an der Sonnenbergstraße in<br />

Partenkirchen. „Nimmst noch zwei Wolldecken auf dem Schlitten<br />

mit“, sagt Neuner zu ihm. „Ja, bin ich denn alleine?“, fragt der Bub<br />

verängstigt. „Na, na“, beruhigt ihn Neuner. "Da kommt scho no<br />

einer.“ Ein junger Bursch. Zu Hause soll er sich im Lazaretturlaub<br />

von seinen Verletzungen aus dem sinnlosen Zweiten Weltkrieg<br />

erholen. „Sie schmerzten ihn so sehr“, erinnert sich Krätz. Für<br />

Notfälle am Berg stehe er dennoch bereit, hat der ausgebildete<br />

Bergretter Neuner wissen lassen. „Pack mas“, sagt er zu Paul. Gemeinsam<br />

marschieren die beiden samt Schlitten Richtung Wank<br />

zur St.-Anton-Kirche. Der allererste Einsatz für Paul Krätz.<br />

Ein stolzer junger Bergretter<br />

Martin Neuner ist damals Depotverwalter und koordiniert die<br />

Einsätze in Partenkirchen. Zu ihm in die Zentrale an der Sonnenbergstraße<br />

kam an diesem Januartag das junge Mädchen<br />

28 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Gemeinsame Pause: Paul Krätz mit seinem Bruder Josef vor der<br />

alten Käme-Hütte. Das Foto entstand kurz vor Kriegsende.<br />

mit den zwei Zöpfen und roten Wangen. Mit den Skiern war<br />

es von der Dachskapelle ins Tal gefahren, um für seinen Papa<br />

Hilfe zu holen. Der Schmied aus dem Dorf war gestürzt. Und<br />

Neuner organisierte sofort seine Leute. Allzu viele stehen ihm<br />

nicht zur Verfügung. Soldaten kämpfen an der Front, Neuner<br />

ist froh um jeden Mann, auch um einen 13-jährigen Bub. Seine<br />

zwei weiteren Töchter empfangen Paul Krätz und seinen Kameraden,<br />

dessen Namen der heute 93-jährige Krätz nicht mehr<br />

weiß , an der St. Anton-Kirche und begleiten sie zur Kapelle.<br />

Dort sitzt der Schmied auf einem Stein, sein Fuß ist gebrochen,<br />

seine Lippen sind blau vor Kälte. „Er zitterte fürchterlich.“<br />

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Seine Retter befestigen den Mann mit Seilen auf dem Schlitten und<br />

decken ihn mit den Wolldecken zu. Alleine bringen ihn Krätz und<br />

die Mädchen ins Krankenhaus, wo sie die Schwestern mit ihren<br />

langen schwarzen Roben empfangen. Der junge Soldat bleibt im<br />

Depot, die Schmerzen sind zu groß . Alleine bringt also Krätz auch<br />

den Schlitten wieder zurück in die Zentrale. Wie stolz er ist, als er<br />

heimkommt. Man sieht und hört es ihm noch immer an, wenn er<br />

heute, 80 Jahre später, in seinem Wohnzimmer davon erzählt.<br />

Zu vielen weiteren Einsätzen holte ihn Martin Neuner ab.<br />

Manche haben ihn geprägt. „Das Geräusch werde ich nie<br />

vergessen“, sagt Krätz. Ein Kletterer war im Höllental verunglückt.<br />

In einem Überhang hing er am Seil, die Retter<br />

konnten ihm nicht mehr helfen. Er war tot. Doch kamen<br />

sie auch nicht zu ihm, um ihn zu bergen. Es blieb ihnen keine<br />

andere Alternative, als das Seil durchzuschneiden.<br />

Der beste Skifahrer unter den vier Geschwistern<br />

Die positiven Erlebnisse aber überwiegen. Etwa die Teilnahme<br />

an einem der ersten internationalen Wettkämpfe der alpinen<br />

Rettungsdienste im französischen Courchevel in den 1950er<br />

Jahren. Damals eine kleine Weltreise. Krätz hatte keinen Platz<br />

mehr im Auto, das samt Dachträger für die Ausrüstung in Partenkirchen<br />

startete. Mit seinem Gepäck fuhr er erst einmal im Zug<br />

nach München, wo ihn Wiggerl Gramminger, Bergwacht-Pionier<br />

und herausragender Bergsteiger seiner Zeit, im VW-Käfer mitnahm.<br />

Die Initiative für den Wettbewerb ging vom damaligen<br />

Bergwachtsarzt Dr. Gottfried Neureuther aus, der auch im Komitee<br />

der IKAR (Internationale Kommission für alpines Rettungswesen)<br />

saß. Er hat Krätz und seine vier Kameraden Walter Wenzl,<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 29


Stolz präsentiert Pauli die riesige Wetterkerze,<br />

die er Ende der 1930er Jahre entdeckt hat.<br />

Vielfältig hat sich Paul Krätz für die Berge engagiert, auch bei<br />

der Reparatur des Kreuzes am Stuibenkopf um 2002 half er mit.<br />

Heini Kistler, Ersatzmann Toni Reindl und Hans Zerhoch vorab<br />

geschult. „Die Vorbereitung der Mannschaft war erfolgreich“, sagt<br />

der 93-Jährige. Die fünf Partenkirchner gehörten zu den Besten.<br />

Paul Krätz hatte ein Talent für den Bergsport. Unter seinen<br />

vier Geschwistern war der kleine Paul der geschickteste Skifahrer.<br />

Auch im <strong>Sommer</strong> verbrachte er viel Zeit am Berg.<br />

Neben der Bäckerei betrieb seine Familie eine kleine Landwirtschaft.<br />

Er trieb das Vieh vom Wank auf die Herbstwiesen<br />

auf der Partnachalm. „Ich war der Bauer von uns.“ Die jüngere<br />

Schwester und der jüngste Bruder waren noch zu klein, um<br />

auf der Alm mitzuhelfen. Seine älteste Schwester Zenzi arbeitete<br />

im Geschäft, der zweite Bruder Josef lernte Bäcker.<br />

Nach dem Krieg, mit 16 Jahren, fuhr Paul Krätz jeden Tag mit dem<br />

Zug nach Murnau für seine Lehre in einer Wagnerei. Nach der<br />

Gesellenprüfung wurde er aber oft dazu abgestellt, Brennholz zu<br />

verkaufen. „Irgendwann hat‘s mir gereicht.“ Zufällig lernte er einen<br />

Zimmerer aus Norddeutschland kennen, der eine Einheimische<br />

heiratete und in Partenkirchen eine Werkstatt übernahm. „Fällt<br />

dir keine Bergroute ein, die wir zusammen gehen könnten?“, fragte<br />

er Krätz. Unterwegs zum Wettersteingrat unterhielten sie sich.<br />

Bald arbeitete Paul Krätz in der Zimmerei. „Er war so ein netter,<br />

griabiger Mensch“, Krätz genoss die Zeit. Doch die Berge riefen ihn.<br />

Wege richten zwischen<br />

Wetterstein und Ammergebirge<br />

Mit 26 Jahren ging er zur Bundeszollverwaltung. „Die brauchten<br />

gute Skifahrer damals.“ Nach seinen Lehrgängen unter<br />

anderem in Bonn, bildete er im Spitzinggebiet den Nachwuchs<br />

für Rettungsdienste aus und wies sie in das Gebiet ein. Monate<br />

verbrachte er dort. „Meine Frau sagte, dass sie mich bald nicht<br />

mehr kennt.“ Das änderte sich, als die Grenzpolizei Bayern Anspruch<br />

auf das Haus der Zollverwaltung am Spitzing erhob und<br />

diese ausziehen musste. Nur noch für wenige Tage musste Krätz<br />

danach von zu Hause weg. Bis zu seiner Rente war er an den<br />

Grenzstationen Leutasch, Linderhof und Griesen im Einsatz.<br />

Während des Dienstes in Griesen klagte Krätz‘ Kollege Erich<br />

Müller, damals Wegewart bei der hiesigen Alpenvereinssektion,<br />

dass sein wichtigster Helfer aufgehört habe und er jetzt die ganze<br />

Arbeit am Berg alleine machen müsse. Nach der Schicht holte<br />

Paul Krätz den Unimog aus der Schupf, lud Werkzeug auf und<br />

30 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


An seine Kinder<br />

Ursula und Hannes<br />

hat Paul Krätz seine<br />

Bergleidenschaft<br />

weitergegeben.<br />

Hier sind sie 1965<br />

am Wamberger<br />

Rücken unterwegs.<br />

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fuhr zu Müller. „Was machst denn du da?“, fragte der. „Fahrzeug<br />

und Werkzeug hab ich dabei, wir können fahren.“ Und los ging<br />

es Richtung Schachen, zum Wegrichten. Viele Jahre waren die<br />

beiden gemeinsam unterwegs und kümmerten sich um die Wege<br />

zwischen Wetterstein und Ammergebirge, sogar bis Ehrwald.<br />

Auch die Sanierung der Meilerhütte Ende der 90er Jahre war<br />

ein Herzensprojekt für Paul Krätz. Um Geld zu sparen, schlugen<br />

die Helfer das Holz für den Dachstuhl im Wettersteinwald<br />

selbst. „Alle waren zufrieden mit dem, was geschaffen wurde.“<br />

Die Liebe zu den Bergen teilte er mit seiner Frau Franziska. Mit<br />

knapp 20 Jahren lernte er sie kennen. „Sie lebte weit draußen,<br />

in Farchant“, sagt er und lacht. Als sie gut vier Jahre später zum<br />

Farchanter Pfarrer gingen, um die Hochzeit zu bestellen, musste<br />

der schmunzeln. „Dein Bruder Matthias war auch schon da“,<br />

sagte er zu Franziska, die damals noch Ostler hieß. Schließlich<br />

wurde Doppelhochzeit in Farchant gefeiert. Einige Zeit lebten die<br />

beiden auch dort, zogen später um nach Partenkirchen, Garmisch,<br />

Grainau und Linderhof, bevor sie Ende der 1960er Jahre<br />

ihr Haus an der Fritz-Müller-Straße in Partenkirchen bauten. Seit<br />

dem Tod seiner Frau vor zwei Jahren lebt Krätz alleine dort.<br />

Handgeschriebene Tourenbücher<br />

füllen Schubladen<br />

Oft war er mit seiner Franziska unterwegs. Mehrere Schubladen<br />

sind mit handgeschriebenen Tourenbüchern gefüllt. „Sie war auch<br />

eine sehr gute Skifahrerin.“ An ihre beiden Kinder Ursula und Hannes<br />

gaben sie ihre Leidenschaft weiter, genauso an Enkel Johannes,<br />

der größtenteils bei seinen Großeltern in Partenkirchen aufwuchs.<br />

Beruflich fliegt er viel in der Welt umher. Besucht er seinen Opa,<br />

geht er gleich in die Berge. Oder schaut bei seinem Onkel und den<br />

Ziegen auf einer der Bergwiesen vorbei. „Die zwei halten zusammen<br />

wie Pech und Schwefel.“ Paul Krätz schmunzelt. Es gefällt ihm,<br />

dass seine Passion für die Berge und die Landwirtschaft weiterlebt.<br />

Ob Europa oder Karibik, <strong>Sommer</strong> oder Winter, Meer oder<br />

Berge – wir beraten Euch weiterhin zuverlässig und<br />

kompetent zu Eurer Wunschreise und freuen uns auf<br />

Euren baldigen Besuch!<br />

DERTOUR Reisebüro<br />

Garmisch-Partenkirchen · Am Bahnhof · t: +49 8821 – 55125<br />

garmisch-partenkirchen1@dertour-reisebuero.de<br />

Murnau am Staffelsee · Postgasse 3-5 · t: +49 8841 – 61350<br />

murnau1@dertour-reisebuero.de<br />

Peißenberg · Hauptstraße 116 · t: +49 8821 – 55125<br />

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*Gültigkeit 3 Jahre<br />

Zimmerei - Meisterbetrieb<br />

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• HOLZBAU<br />

• REPARATUREN<br />

· SANIERUNGEN · PLANUNG<br />

Solange es gesundheitlich möglich war, engagierte er sich irgendwo<br />

in den Bergen, Mitglied bei der Bergwacht aber wurde er<br />

nie. Er erlebte, wie sich die Bergrettung veränderte, genauso der<br />

Bergtourismus. Immer mehr Einsätze gab es Laufe der Jahre. „Die<br />

Leute sind einfach reiselustiger und risikofreudiger geworden.“<br />

An seine Einsätze und Touren, die Arbeit als Wegewart oder beim<br />

Hüttenbau denkt er gerne zurück. Und an die Freundschaften.<br />

Wenn einer Hilfe brauchte, half man. Paul Krätz‘ Leben mag hart<br />

gewesen sein. Arbeitsreich in der Kriegs- und Nachkriegszeit. Und<br />

voller Entbehrungen. „Aber schiach war es nie.“ n<br />

Loisachauen 15 · 82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Mobil 01 71/2 63 05 71 · Tel. 0 88 21/7 30 15 38<br />

info@zimmerei-zollner.de · www.zimmerei-zollner.de<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 31


Ausgabe 02/<strong>2024</strong><br />

spitze!<br />

Das Magazin der Zugspitz Region GmbH<br />

Gravelbiken<br />

Erlebe die Region auf neuen Wegen<br />

Jeder Kilometer zählt<br />

Stadtradeln <strong>2024</strong><br />

Regionaltag in Ohlstadt<br />

Schlemmen, Schlendern, Staunen


Editorial<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Die Beteiligten des „Schüler retten Leben“ Projekts: Klemens Reindl (Kreisgeschäftsführer BRK<br />

GAP), Prof. Dr. Steffen Wirth (Chefarzt Anästhesie BG Unfallklinik Murnau), Dr. Werner Leidinger<br />

(Chefarzt Anästhesie und ärztl. Direktor Klinikum GAP), Hannes Sörgel (Gesundheitsmanager Zugspitz<br />

Region GmbH), Sebastian Kramer (Geschäftsführer Zugspitz Region GmbH), Dr. Christiane<br />

Hasenclever (Ärztin Anästhesie Klinikum GAP), Johannes Vogt (BRK GAP, Teamleiter Ausbildung)<br />

wenn die warmen Sonnenstrahlen die Gipfel<br />

der Berge berühren, das Grün der Wälder<br />

in voller Pracht erstrahlt und die Luft frisch<br />

und klar ist, lädt der <strong>Sommer</strong> dazu ein, die<br />

Welt aus einer neuen Perspektive zu betrachten.<br />

Es ist die ideale Zeit, um sich auf<br />

die Höhen der Berge zu begeben und den<br />

Weitblick zu genießen, der uns neue Horizonte<br />

eröffnet und uns daran erinnert, wie<br />

viel Potenzial in uns steckt, wenn wir unseren<br />

Blick über die Grenzen des Gewohnten<br />

hinauslenken.<br />

Für uns als Zugspitz Region ist „Weitblick“<br />

einer unserer Kernwerte. Wir richten unseren<br />

Blick auf die Potenziale, die in unserem<br />

Landkreis stecken und schaffen Angebote,<br />

die nicht nur für den Moment, sondern<br />

auch für die kommenden Jahre von Bedeutung<br />

sind – wir nennen es enkeltauglich.<br />

Richten Sie Ihren Blick doch auf unsere<br />

zahlreichen Projekte. Beim Stadtradeln,<br />

vielleicht sogar auf unseren speziellen Graveltouren,<br />

lässt sich die Vielfalt der Zugspitz<br />

Region wunderbar entdecken. Oder<br />

schlendern Sie über unseren Regionalmarkt<br />

in Ohlstadt im Juni. Dort, wie auch in der<br />

neuen „Inser Hoamat“ Broschüre, gibt es regionale<br />

Hersteller mit ihren hochwertigen<br />

Produkten zu entdecken.<br />

Sie sind begeistert von all den wundervollen<br />

Ausblicken in unserer Region? Dann halten<br />

Sie die Momente für unseren Fotowettbewerb<br />

<strong>2024</strong> im Bild fest. Oder lassen Sie sich<br />

bei unserem ALPENFLIMMERN Filmfestival<br />

im neuen Format mitnehmen, und der Frage<br />

nach dem persönlichen „Daheim“ der<br />

hiesigen Protagonisten und ihrer authentischen<br />

und bewegenden Geschichten.<br />

Im Blick haben wir zudem eine Reihe weiterer<br />

wichtiger Themen. Ein qualifizierter<br />

Mietspiegel ist in Arbeit. Ihre Gesundheit<br />

liegt uns bei verschiedenen Projekten am<br />

Herzen und wir sorgen im Projekt ErnteEnergie<br />

für den Klimaschutz – stets mit<br />

Weitblick, denn der ist der Schlüssel, um<br />

den Herausforderungen der Zukunft gewachsen<br />

zu sein.<br />

In diesem Sinne, nutzen auch Sie den <strong>Sommer</strong>,<br />

um ihren Blick zu weiten!<br />

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen<br />

Sebastian Kramer<br />

Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH<br />

Inhalt<br />

Gravelbiken in der Zugspitz Region<br />

Erlebe die Natur auf neuen Wegen ...............................................................3<br />

Regionaltag in Ohlstadt<br />

Ein Fest für alle Sinne! ...........................................................................................4<br />

Hier erdacht und hier gemacht. Original regional.<br />

Fünf weitere Betriebe bereichern „Inser Hoamat“ ..................................5<br />

Jeder Radkilometer zählt – dabei sein ist alles!<br />

Vom 8. – 28. Juni geht Stadtradeln<br />

im Landkreis Garmisch-Partenkirchen in die nächste Runde ..........6<br />

Kreativ Workshop – Ferienprogramm<br />

Kreativschaffende geben praktische<br />

Einblicke in ihren Arbeitsalltag .........................................................................7<br />

Alpenflimmern Filmfestival Zugspitz Region<br />

Premiere der MEIN DAHEIM Kurzfilme ........................................................7<br />

Neues Beratungsangebot für die Landwirtschaft<br />

ErnteEnergie _ Energiesparpotential identifizieren<br />

und für die Zukunft planen ................................................................................8<br />

Neue Ratschbankerl Sprechstunden ....................................8<br />

Gesundheitstag <strong>2024</strong> ...............................................................................8<br />

Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten“<br />

(MiMi) Interkulturelle Gesundheit in Bayern .............................................9<br />

Schüler retten Leben<br />

Kurse zur Laienreanimation an Schulen im Landkreis ..........................9<br />

Auf Entdeckertour in der Zugspitz Region<br />

2. Auflage des Familienführers<br />

mit Freizeittipps für Groß und Klein ..........................................................10<br />

Fotowettbewerb <strong>2024</strong><br />

Spitzenmomente und Umweltbewusstsein im Fokus .......................10<br />

Qualifizierter Mietspiegel für den<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter ...........................................11<br />

Save the Date!<br />

Tourismustag ........................................................................................................11<br />

Neues aus der Zugspitz Region ...............................................11<br />

Jobfahrt <strong>2024</strong><br />

Beruflich auf Erfolgskurs – Impressionen aus Betrieben ................ 12<br />

Impressum .................................................................................................. 12<br />

Foto Editorial: Barbara Falkenberg | Titelbild: Zugspitz Region GmbH, Foto: Julian Rohn<br />

2 spitze! 02/<strong>2024</strong>


Gravelbiken in der Zugspitz Region<br />

Erlebe die Natur auf neuen Wegen<br />

Gravelbiken ist beliebt – denn hier<br />

verbindet sich die Freiheit des Offroad-Fahrens<br />

mit der Geschwindigkeit von<br />

Straßenfahrrädern. In der Zugspitz Region<br />

finden Gravelbikerinnen und Gravelbiker<br />

optimale Bedingungen vor: Vielfältige<br />

Schotter- und Wirtschaftswege prägen das<br />

Terrain.<br />

Sechs Routen wurden speziell unter dem<br />

Motto „Gravelbiken mit Zugspitzblick“ für<br />

Liebhaber des Gravelbikens entworfen. Sie<br />

führen nicht nur durch malerische Landschaften,<br />

sondern bieten auch sportliche<br />

Herausforderungen bis in die Berge.<br />

Packe dein Gravelbike und erlebe die Vielfalt<br />

der Zugspitz Region auf neuen Wegen.<br />

Weitere Informationen zu den Routen und<br />

Übernachtungsmöglichkeiten findest du<br />

auf unserer Webseite.<br />

Die neue Radkarte ist da!<br />

Entdecke die brandneue Radkarte mit vielen<br />

Thementouren und Gravelbike-Tipps<br />

für die Zugspitz Region. Zusätzlich bietet sie<br />

Inspiration für einen achtsamen Umgang<br />

mit der Natur während deiner Radtouren.<br />

Die Radkarte liegt in den Tourist-Informationen<br />

aus.<br />

Dank der Anbindung an das Bahnnetz ist<br />

jeder Start- und Zielort bequem erreichbar<br />

und ermöglicht eine entspannte Rückkehr<br />

zum Ausgangspunkt. Die „Gravelbiken mit<br />

Zugspitzblick“-Strecken ergeben zudem<br />

eine ideale Mehrtagestour mit Übernachtung<br />

in unseren gastfreundlichen Beherbergungsbetrieben.<br />

Weitere Infos sowie<br />

die Radkarte zum<br />

Download gibt es<br />

auf der Webseite!<br />

Hier gibt es gleich zwei Tipps:<br />

Zwischen Karwendel und Murnauer Moos<br />

Herrliche 65 km lange Fahrt von Mittenwald<br />

nach Murnau durch die Mittenwalder<br />

Buckelwiesen mit einem atemberaubenden<br />

Blick aufs Karwendelgebirge!<br />

Tiefe Täler am Fuß der Zugspitze<br />

Die 65 Kilometer von Oberammergau nach<br />

Mittenwald sind gespickt mit landschaftlichen<br />

Highlights, aber auch mit einigen<br />

sportlichen Steigungen wie der Überquerung<br />

der Rotmoosalm in den Ammergauer<br />

Alpen.<br />

© Zugspitz Region GmbH, Foto: Julian Rohn<br />

Auf dem Gravelbike die Zugspitz Region erleben<br />

spitze! 02/<strong>2024</strong> 3


Regionaltag in Ohlstadt<br />

Ein Fest für alle Sinne!<br />

Am Samstag, den 22. Juni <strong>2024</strong> laden<br />

Ohlstadt und die Zugspitz Region<br />

herzlich zum Regionaltag ein. Ein Ereignis,<br />

das die Vielfalt und Qualität regionaler<br />

Produkte sowie das handwerkliche Können<br />

unseres Landkreises zeigt. Schlendern Sie<br />

über den Markt, kosten Sie exquisite Spezialitäten<br />

und lassen Sie sich von den lebendigen<br />

Werkstätten faszinieren.<br />

Ein Genuss für Gaumen und Geist<br />

Auf dem Rathausplatz und entlang der<br />

Hauptstraße erwartet Sie ein bunter Markt<br />

mit über 35 regionalen Anbietern. Von<br />

knusprigem Bauernbrot über würzigen Käse,<br />

hausgemachtem Kuchen bis hin zu verlockenden<br />

Chutneys – die Auswahl ist vielfältig<br />

und lädt zum Probieren ein. Erfahren<br />

Sie mehr über die Herstellung und die Menschen<br />

hinter den Produkten, während Sie<br />

sich durch das kulinarische Angebot kosten.<br />

spannende Mitmachaktionen lassen Kinderaugen<br />

strahlen. Von Papierbasteleien<br />

und Kinderschminken bis hin zum Fahrrad-<br />

Parcours ist für jeden etwas dabei.<br />

Erleben Sie die<br />

Zugspitz Region hautnah<br />

Genießen Sie die einzigartige Atmosphäre<br />

des Regionaltages und erleben Sie die<br />

Schönheit unserer Heimatregion. Nutzen<br />

Sie die Kutschfahrten vom Parkplatz oder<br />

der Bahn zur Veranstaltung und tauchen<br />

Sie ein in ein Fest für alle Sinne. Kommen<br />

Sie vorbei und entdecken Sie die Schätze<br />

unserer Region beim Regionaltag in Ohlstadt<br />

am 22. Juni <strong>2024</strong>. Der Eintritt ist frei.<br />

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Mehr Infos über<br />

alle Aussteller<br />

finden Sie hier.<br />

Vielfalt an handwerklichen<br />

Produkten<br />

Blick auf Ohlstadt<br />

Erleben Sie die Vielfalt der handwerklichen<br />

Produkte unserer Region. Von traditionellen<br />

Trachtenröcken bis hin zu modernem<br />

Schmuck – entdecken Sie individuelle<br />

Stücke, die mit Liebe zum Detail gefertigt<br />

wurden. Und auch für die Kleinsten gibt es<br />

einiges zu entdecken, von handgefertigter<br />

Kinderkleidung bis zu kreativem Spielzeug.<br />

Entdeckerprogramm in lokalen<br />

Geschäften und Unternehmen<br />

Ein bunter Markt<br />

Lebendige Werkstätten<br />

Neben dem vielfältigen Markttreiben nehmen<br />

auch viele anliegende Läden und<br />

Geschäfte am Regionaltag teil und bieten<br />

besondere Aktionen und Produkte an. Darüber<br />

hinaus öffnet die Ohlstadtklinik an<br />

diesem Tag ihre Pforten für neugierige Besucher.<br />

Und als besonderes Highlight gibt<br />

Ihnen Bürgermeister Christian Scheuerer<br />

im Rahmen von zwei Führungen spannende<br />

Einblicke in die Gemeinde Ohlstadt.<br />

Ein Fest für die ganze Familie<br />

Auch die kleinen Besucher kommen beim<br />

Regionaltag voll auf ihre Kosten. Mal- und<br />

Spielangebote, Kreativworkshops und<br />

Regionale Köstlichkeiten<br />

Tolle Kinderaktionen<br />

Fotos: Marc Gilsdorf | Foto oben: Christian Scheuerer<br />

4 spitze! 02/<strong>2024</strong>


Hier erdacht und hier gemacht. Original regional.<br />

Fünf weitere Betriebe bereichern „Inser Hoamat“<br />

Die Produkte unserer Regionalmarke<br />

„Inser Hoamat“ tragen es in sich: Ein<br />

Stück Geschichte, ein Stück Lebensgefühl –<br />

und jede Menge Zugspitz Region. Von Herstellern,<br />

die hier verwurzelt sind und mit<br />

echtem Handwerk unsere Heimat prägen.<br />

Unsere Lokalmarke hat sich in den letzten<br />

Jahren zur echten Erfolgsstory entwickelt<br />

und wird immer beliebter – bei Einheimischen<br />

und Gästen, vor allem aber auch bei<br />

den Erzeugern selbst. Fünf weitere Betriebe<br />

aus dem Landkreis sind aktuell neu hinzugekommen,<br />

womit die Zahl der Inser Hoamat-Partner<br />

auf stolze 36 anwächst! Die<br />

fünf Neuen möchten wir Ihnen an dieser<br />

Stelle kurz vorstellen.<br />

dran, am Spirit der „Wuiden Henna“. Die<br />

Produkte von Christine Strobel und ihrer<br />

Freundin Petra haben jedoch nichts mit<br />

Hühnern zu tun. Das Kreativduo fertigt in<br />

ihrer Manufaktur wohlig warme Kleidungsstücke<br />

aus Merinowollwalkstoffen – allen<br />

voran den „Popowärmer“, ein schlichtschöner<br />

Rock für alle Fälle: „Man kann ihn zum<br />

Berggehen genauso anziehen wie zum<br />

Stadtbummel oder Theaterbesuch.“ Es gibt<br />

aber auch die „Bratznwärmer“, die verlängerten<br />

Pulswärmer und die „Ohrwaschlwärmer“.<br />

Anja Brettschneider, Ohlstadt<br />

Handgemachte Fliesenträume<br />

Wandfliesen, Wandbilder, Türschilder, Kacheln<br />

für Kachelöfen und vieles mehr. Keramikmeisterin<br />

Anja Brettschneider fertigt<br />

in ihrem Fayence-Atelier – benannt nach<br />

eben jener anspruchsvollen Maltechnik, die<br />

ihren ganz besonderen Stil prägt –Fliesen<br />

selbst und hat sich auf individuelle Einzelstücke<br />

spezialisiert. „Ich fang da an, wo es<br />

anderen vielleicht zu aufwendig ist. Ganz<br />

spezielle Wünsche sind genau mein Fall.“<br />

Hafnerei Glentleiten, Großweil<br />

Bayerische Originale und<br />

lebendige Werkstatt<br />

Doris Schickel betreibt ihre Töpferwerkstatt<br />

im Freilichtmuseum Glentleiten bei Großweil.<br />

Der Verkaufsraum im historischen<br />

Museumsgebäude hält nicht nur eine Fülle<br />

handgemachter Keramik bereit, sondern ist<br />

gleichzeitig lebendige Schauwerkstatt mit<br />

vielfältigem Kursprogramm für Kinder und<br />

Erwachsene. So können Besucher nach<br />

vorheriger Anmeldung selbst an der Drehscheibe<br />

sitzen oder Kreativkurse buchen.<br />

Aber auch zum reinen „Schöne-Dinge-Stöbern“<br />

ist die Hafnerei ein wahres Paradies.<br />

Holzmasken Brauner, Ohlstadt<br />

Larvenkunst und Unikate aus Holz<br />

Dieter Brauners Spezialität ist die Fasnachtsmaske,<br />

hier bei uns „Larve“ genannt.<br />

Brauner kreiert ganz besondere und ausgefallene<br />

Masken. Im Ausstellungsraum<br />

des gelernten Schreiners und Bildhauers in<br />

Ohlstadt sind neben den charakterstarken<br />

Maschkera Larven aber auch viele andere<br />

Unikate aus Holz zu finden – vom Einhornsteckenpferd<br />

bis zum Frühstücksbrettchen.<br />

Ein wahres Paradies zum Stöbern, in dem es<br />

viel zu entdecken gibt.<br />

Silberschmiede Adam, Mittenwald<br />

Zeitlose Liebhaberstücke<br />

Silberschmiedemeister Bernhard Adam ist<br />

in seinem Charakter genauso unverfälscht<br />

wie die 800 Jahre alten Räumlichkeiten,<br />

in denen sich seine Werkstatt befindet: Bei<br />

ihm gibt es keine Handelsware, er benutzt<br />

ausschließlich Silberstäbe und Silberplatten<br />

– also das reine Rohmaterial, um seine<br />

Einzelstücke zu fertigen. Alles ohne zeitsparende<br />

Gießformen, rein von Hand und<br />

genau deshalb mit scheinbar endlos individuellem<br />

Horizont. Die Bandbreite reicht<br />

von handgeschmiedeten Messern über<br />

Kettenanhänger und Verlobungsringe bis<br />

zum Trinkbecher.<br />

Wuide Henna, Großweil<br />

Handgemachte Popowärmer<br />

und Accessoires<br />

Ein Holzhaus in Großweil, zwei Frauen mit<br />

Tatendrang und eine fröhliche Federschar<br />

zur Begrüßung. Da ist man schon mal nah<br />

Fotos: Marc Gilsdorf<br />

Ausführliche Infos zu allen Inser Hoamat-Partnern finden Sie auch in unserer<br />

neuen Broschüre. Diese ist kostenlos in allen Touristinfos im Landkreis<br />

erhältlich oder online unter www.inser-hoamat.de<br />

spitze! 02/<strong>2024</strong> 5


Jeder Radkilometer zählt – dabei sein ist alles!<br />

Vom 8. – 28. Juni geht Stadtradeln im<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen in die nächste Runde<br />

Nach der hohen Beteiligung bei der Aktion<br />

Stadtradeln in den letzten Jahren<br />

ruft die Zugspitz Region GmbH gemeinsam<br />

mit dem Klimaschutzmanagement des<br />

Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen<br />

auch dieses Jahr wieder alle Einwohner<br />

im Landkreis dazu auf, im dreiwöchigen<br />

Aktionszeitraum vom 8. bis zum 28. Juni<br />

auf das Radl umzusteigen und somit einen<br />

wichtigen Beitrag für den Klimaschutz und<br />

die Verkehrsentlastung zu leisten.<br />

„Bei der Aktion geht es nicht um einen<br />

sportlichen Wettkampf“, betont Projektleiterin<br />

Anna-Lena Huber. „Vielmehr versuchen<br />

wir Begeisterung für das Thema Radfahren<br />

bei möglichst vielen Einwohnerinnen und<br />

Einwohnern des Landkreises zu entfachen.<br />

Alter, Fitnessstand oder Ausstattung sind<br />

hierbei völlig nebensächlich.“ Die Möglichkeit,<br />

sich im Verein, Betrieb oder in einer<br />

Bildungseinrichtung als Teams zusammenzuschließen<br />

und beispielsweise wie von<br />

den Schulen und Kindergärten des Landkreises<br />

gerne genutzt, kleine interne Wettbewerbe<br />

zu veranstalten, erhöht dabei die<br />

Motivation.<br />

Jetzt Anmelden!<br />

08. Juni - 28. Juni <strong>2024</strong><br />

Dieses Ergebnis aus 2023<br />

gilt es zu toppen:<br />

• 1 241 Teilnehmer (3 – 100 J.)<br />

• 188.581 geradelte Kilometer<br />

• CO 2<br />

-Einsparung: > 30 Tonnen<br />

Jetzt<br />

registrieren!<br />

In diesem Jahr werden eigene Wertungen<br />

für die Gemeinden Murnau, Uffing, Garmisch-Partenkirchen<br />

und Grainau durchgeführt.<br />

Radeln für ein gutes Klima<br />

und tolle Preise gewinnen!<br />

Als Anreiz winken zudem 50-Euro-Gutscheine<br />

für verschiedene Radlgeschäfte<br />

im Landkreis sowie viele weitere attraktive<br />

Preise von lokalen Sponsoren. Diese<br />

werden unter allen Teilnehmenden verlost,<br />

die ihr Engagement bei der Aktion gezeigt<br />

haben.<br />

Im Aktionszeitraum sind spannende Informationsangeboten<br />

zum Thema Radeln geplant:<br />

So findet am 22. Juni im Rahmen des<br />

diesjährigen Regionaltags in Ohlstadt eine<br />

Aktionsfläche „Radelsicherheit“ der Polizeidirektion<br />

Murnau statt und auf den Social-<br />

Media-Kanälen der Zugspitz Region GmbH<br />

sind Anregungen zu besonders schönen<br />

Radlstrecken in unserer Region zu finden.<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

Eine Kampagne des<br />

WWW.AFR-AGENTUR.DE<br />

Foto: Zugspitz Region, Gregor Lengler<br />

6 spitze! 02/<strong>2024</strong>


Kreativ Workshop – Ferienprogramm<br />

Kreativschaffende geben praktische Einblicke in ihren Arbeitsalltag<br />

Die Idee stammt von dem Künstler<br />

Bernhard Rieger: Kreativschaffende<br />

aus ganz unterschiedlichen Bereichen öffnen<br />

ihre Werkstätten, Ateliers oder Büros<br />

an je einem Projekttag für junge Menschen,<br />

die in der Zugspitz Region leben oder Urlaub<br />

machen.<br />

Die Ziele: den Jugendlichen Einblicke in<br />

ihren kreativen Arbeitsalltag geben, Kunst<br />

und kreatives Handwerk erlebbar machen,<br />

die Leidenschaft für ihre Tätigkeitsbereiche<br />

vermitteln – und gemeinsam mit ihnen etwas<br />

Kreatives erschaffen.<br />

In Kooperation mit dem Kreisjugendring<br />

Garmisch-Partenkirchen hat die Zugspitz<br />

Region GmbH Riegers Idee aufgegriffen und<br />

im Rahmen des Regionalmanagement Bayern<br />

Förderprogramms ein entsprechendes<br />

Projekt auf den Weg gebracht (wir berichteten).<br />

Die Initiative fand auch bei den Kreativen<br />

im Landkreis großen Anklang. Dank<br />

Programm<br />

29.07.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

Malworkshop (Künstlerin Ayla Ginsberg<br />

von Ayla Phoenix Art)<br />

29.07.<strong>2024</strong> / Wallgau<br />

Von Lüftlmalerei bis PopArt<br />

(Künstler Bernhard Rieger)<br />

30.07.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

Schokoladenkreationen<br />

(Linus Käßer von Chocolaterie Amelie)<br />

30.07.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

Motivdruck (Künstlerin Valentina Samus)<br />

31.07.<strong>2024</strong> / Bad Bayersoien<br />

Hinterglasmalerei<br />

(Künstlerin Christina Dichtl)<br />

31.07.<strong>2024</strong> / Oberammergau<br />

Schnitzen (Bildhauerin Marion Jochner)<br />

31.07.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

Lederverarbeitung<br />

(Florian Wöretshofer von Andalui)<br />

ihrer regen Beteiligung können interessierte<br />

Jugendliche im Zeitraum von 29. Juli bis<br />

2. August nun verschiedenste und vielseitige<br />

kreative Tätigkeitsbereiche erleben.<br />

01.08.<strong>2024</strong> / Wallgau<br />

Filmproduktion (Fotograf und<br />

Filmemacher Wolfgang Ehn)<br />

01.08.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

StreetArt (Stephanie Kelch-Onken<br />

von Kunstklamm16)<br />

02.08.<strong>2024</strong> / Wallgau<br />

Pralinen-Workshop<br />

(Florian Holzer von Chocowerk)<br />

02.08.<strong>2024</strong> / Garmisch-Partenkirchen<br />

Bildanimation<br />

(Gerald Grunow von Weltenwandler<br />

Designagentur GmbH)<br />

Anmeldung und<br />

weitere Infos<br />

finden Sie hier.<br />

Alpenflimmern Filmfestival Zugspitz Region<br />

Grafik unten: mauritius images GmbH | Grafik oben: Barbara Radosavljevic<br />

Filmfreunde aufgepasst: Auch diesen<br />

<strong>Sommer</strong> gibt es in der Zugspitz Region<br />

wieder ein abwechslungsreiches Festival<br />

Programm mit verschiedenen OpenAir Veranstaltungen.<br />

Neben klassischen OpenAir Kino-Events<br />

mit Langfilmen auf großer Leinwand in Mittenwald<br />

und Murnau, wird es auch wieder<br />

ein Filmerlebnis der besonderen Art geben:<br />

bei der ALPENFLIMMERN Kurzfilmtour werden<br />

Kurzfilme als Silent Cinema auf Hauswände<br />

projiziert, dieses Jahr erstmals in<br />

Murnau im Garten des Schloßmuseums.<br />

Zudem präsentieren wir ein neues Format<br />

beim ALPENFLIMMERN Filmfestival.<br />

Unter dem Titel MEIN DAHEIM entstehen<br />

Premiere der MEIN DAHEIM Kurzfilme<br />

derzeit vier Filmporträts von spannenden<br />

Persönlichkeiten aus der Zugspitz<br />

Region. Umgesetzt von lokalen Filmemachern,<br />

die der Frage nach dem persönlichen<br />

„Daheim“ ihrer Protagonisten<br />

nachgehen und ihre authentischen und<br />

Premiere der<br />

„MEIN DAHEIM“<br />

KURZFILME<br />

ab 27.Juli<br />

bewegenden Geschichten erzählen. Freuen<br />

Sie sich auf die Premiere der Kurzfilme<br />

beim ALPENFLIMMERN Filmfestival!<br />

Weitere Informationen unter:<br />

www.alpenflimmern-filmfestival.de<br />

LASST UNS FLIMMERN!<br />

25. JULI Green Screen Tour, Cuatro Hombres, Garmisch-Partenkirchen<br />

26. JULI GAP-WAND-FILM, Kurzfilmtour, Garmisch-Partenkirchen<br />

27. + 28. JULI Kino unterm Karwendel, Kuranlage Puit, Mittenwald<br />

1. AUGUST SchloßWandKino, Schloßmuseum Murnau<br />

2. AUGUST GartenKino, Villa Reinherz, Murnau<br />

spitze! 02/<strong>2024</strong> 7


Neues Beratungsangebot für die Landwirtschaft<br />

ErnteEnergie – Energiesparpotenzial identifizieren und für die Zukunft planen<br />

Ein neues Projekt der Zugspitz Region<br />

GmbH und der Stabstelle für Energie<br />

und Klimaschutz des Landratsamtes unterstützt<br />

direkt die Landwirtschaftsbetriebe<br />

im Landkreis in Bezug auf Energieeffizienz<br />

und Energieerzeugung. Denn immer mehr<br />

Landwirte entscheiden sich dafür, in nachhaltige<br />

Energielösungen zu investieren, die<br />

genau auf ihren Hof abgestimmt sind, um<br />

möglichst viel des Eigenbedarfs abdecken<br />

zu können.<br />

Bei einem Vor-Ort Termin verschafft sich<br />

ein auf landwirtschaftliche Betriebe spezialisierter<br />

Energieberater einen Überblick<br />

von der energetischen Situation des Hofes.<br />

Im Zuge einer ersten Analyse der landwirtschaftlichen<br />

Prozesse wird Verbesserungspotenzial<br />

in der Energieeffizienz einzelner<br />

Betriebsanlagen identifiziert und Empfehlungen<br />

gegeben, wie der Energieverbrauch<br />

optimiert werden kann. Darüber hinaus<br />

werden die Möglichkeiten für die eigene<br />

Energieerzeugung auf dem Hof in Augenschein<br />

genommen und Fördermöglichkeiten<br />

für empfohlene Investitionen in die<br />

Zukunft aufgezeigt.<br />

Die Kosten für die Initialberatung werden<br />

zu 80 % von der Zugspitz Region GmbH<br />

übernommen. Für einen Eigenanteil von 80<br />

Euro erhalten die teilnehmenden Betriebe<br />

einen Bericht, der als gute Basis dient, um<br />

Maßnahmen gezielt anzustoßen und die<br />

Energieeffizienz, die Wirtschaftlichkeit und<br />

die Nachhaltigkeit ihres Betriebes so weiter<br />

zu steigern.<br />

Weitere<br />

Informationen und<br />

die Registrierung<br />

für das Angebot<br />

finden Sie hier.<br />

Neue<br />

Ratschbankerl<br />

Sprechstunden<br />

Wer sich hierhin setzt, möchte gerne<br />

die Gesellschaft von anderen haben.<br />

Setzen Sie sich dazu und kommen Sie ins<br />

Gespräch!“ Diese Aufforderung steht auf<br />

unseren insgesamt knapp 40 „Ratschbankerln“<br />

in 15 Gemeinden des Landkreises<br />

Garmisch-Partenkirchen. Die Aktion gegen<br />

Einsamkeit findet großen Anklang. Seit Mitte<br />

April werden nun wieder „Sprechstunden“<br />

auf unseren Ratschbankerln angeboten.<br />

Die Termine sind auf unserer Website zu<br />

finden<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de/<br />

de/aktion-ratschbankerl.html<br />

Gesundheitstag <strong>2024</strong><br />

Sa, 26. Okt. | 10 bis 16 Uhr<br />

Kultur- und Tagungszentrum Murnau<br />

Seid’s dabei – werdet Aussteller beim<br />

Gesundheitstag! Eine ausgezeichnete<br />

Gelegenheit euer Angebot kostenlos<br />

zu präsentieren!<br />

Schwerpunktthema <strong>2024</strong>:<br />

Frauengesundheit und Frauen<br />

in der Gesundheit<br />

www.gesundheitstag-zugspitzregion.de<br />

Bewerbung<br />

für interessierte<br />

Aussteller<br />

bis 15.07.<br />

Fotos: Max Merget<br />

8 spitze! 02/<strong>2024</strong>


Gesundheitsprojekt „Mit Migranten für Migranten“<br />

(MiMi) Interkulturelle Gesundheit in Bayern<br />

Die Gesundheitsregion plus Landkreis<br />

Garmisch-Partenkirchen initiert und<br />

begleitet in Zusammenarbeit mit der Integrationsstelle<br />

des Landkreises das Gesundheitsprojekt<br />

„Mit Migranten für Migranten (MiMi)<br />

– Interkulturelle Gesundheit in Bayern“. Das<br />

Gesundheitsprogramm wurde vom Ethno-<br />

Medizinischen Zentrum e. V. (EMZ) im Jahr<br />

2003 entwickelt, um Zugangsbarrieren zur<br />

gesundheitlichen Regelversorgung abzubauen<br />

und die Selbstverantwortung im Umgang<br />

mit der eigenen Gesundheit bei Migrantinnen<br />

und Migranten zu fördern. Es wird durch das<br />

Bayerische Staatsministerium für Gesundheit<br />

und Pflege und die MSD Sharp & Dohme<br />

GmbH gefördert. Im Rahmen des MiMi-Pro-<br />

Schulung der Mediatoren<br />

jekts werden engagierte und gut integrierte<br />

Migrantinnen und Migranten zu Themen<br />

aus dem Bereich Gesundheit und Prävention<br />

ausgebildet und geben dieses Wissen in<br />

mehrsprachigen Infoveranstaltungen weiter.<br />

Für die Ausbildung von interkulturellen Gesundheitsmediatorinnen<br />

und -mediatoren<br />

werden Migrantinnen und Migranten gewonnen<br />

und diese in einer Fortbildung zu Gesundheits-<br />

und Präventionsthemen geschult.<br />

Schüler retten Leben<br />

Kurse zur Laienreanimation an Schulen im Landkreis<br />

Foto oben: MiMi Bayern | Grafik unten: schülerrettenleben.de<br />

Ein plötzlicher Herzstillstand kann jeden<br />

treffen. Und: Jeder kann helfen – nicht<br />

nur Erwachsene, sondern eben auch Schüler.<br />

Um jungen Menschen möglichst früh<br />

die Scheu vor Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

zu nehmen und ihnen für den Ernstfall<br />

die notwendigen Fähigkeiten an die Hand<br />

zu geben, organisiert die Gesundheitsregion<br />

plus in Kooperation mit dem Klinikum<br />

Garmisch-Partenkirchen, der BGU Murnau<br />

und dem BRK Kreisverband Garmisch-Partenkirchen<br />

Schulungen an Grund- und Mittelschulen<br />

zur Wiederbelebung.<br />

Die rund 90-minütigen Einheiten werden<br />

von Ärzten der beteiligten Kliniken durchgeführt<br />

und sollen den Schülerinnen und Schülern<br />

Grundkenntnisse in Wiederbelebung<br />

vermitteln. Dazu wurden 70 Erste Hilfe-Trainingspuppen<br />

zur Verfügung gestellt, deren<br />

Finanzierung großzügig von der Langmatz<br />

Stiftung und der Zugspitz Region GmbH<br />

übernommen wurde. Aktuell haben sich für<br />

das Angebot knapp 70 Schulklassen im gesamten<br />

Landkreis gemeldet. Der Auftakt der<br />

Schulungen fand bereits am Donnerstag,<br />

22. Februar an der Grundschule Grainau<br />

statt. Die weiteren Schulungen finden fortlaufend<br />

in den nächsten Monaten statt.<br />

Wie wichtig das Thema Laienreanimation<br />

ist, betont Dr. Werner Leidinger, Chefarzt<br />

Anästhesie & Intensivmedizin und Ärztlicher<br />

Direktor am Klinikum Garmisch-<br />

Partenkirchen. „Sofortige Hilfe ist überlebenswichtig.<br />

Eine unverzüglich begonnene<br />

Herzdruckmassage verdoppelt bis verdreifacht<br />

die Überlebenschancen der Betroffenen.<br />

Da jede Sekunde zählt, ist es wichtig,<br />

dass Zeugen des Herz-Kreislauf-Stillstandes<br />

keine Scheu vor Wiederbelebungsmaßnahmen<br />

haben.“ Hannes Sörgel von der<br />

Gesundheitsregion plus in der Zugspitz Region<br />

GmbH ergänzt: „65 Prozent der Herz-<br />

Kreislauf-Stillstände treten zu Hause auf. In<br />

knapp der Hälfte der Fälle sind Familienangehörige,<br />

Passanten oder Arbeitskolleginnen<br />

und -kollegen in der Nähe, die sofort<br />

Wiederbelebungsmaßnahmen einleiten<br />

könnten.“ Aber nur in 51,2 Prozent der Fälle<br />

werde tatsächlich eine Reanimation durch<br />

Laien begonnen. „Viele sind sich nicht sicher<br />

und machen aus Angst, das Falsche<br />

zu tun, dann lieber gar nichts“, weiß Prof.<br />

Dr. Steffen Wirth, Chefarzt für Anästhesie,<br />

Intensivmedizin und Schmerzmedizin an<br />

der BG Unfallklinik Murnau. „Wir können<br />

deshalb nicht früh genug beginnen, Schülerinnen<br />

und Schüler als Lebensretter fit zu<br />

machen. Dieses Schulungsprogramm ist<br />

ein sehr wertvoller und zukunftsorientierter<br />

Beitrag, um nachhaltig und langfristig die<br />

Zahl an Ersthelfern in unserem Landkreis zu<br />

erhöhen.“<br />

Um Nachhaltigkeit geht es auch dem Bayerischen<br />

Roten Kreuz im Landkreis: „Wir<br />

unterstützen das Projekt aus vollster Überzeugung.<br />

Nach den Schulungen wird durch<br />

das BRK die Nachbetreuung übernommen<br />

und – wo noch nicht vorhanden, aber gewünscht<br />

– werden wir mit den Schülerinnen<br />

und Schülern gemeinsam gerne einen<br />

Schulsanitätsdienst ins Leben rufen“, sagt<br />

Johannes Vogt, Teamleiter Ausbildung und<br />

Ehrenamt im BRK Kreisverband Garmisch-<br />

Partenkirchen.<br />

spitze! 02/<strong>2024</strong> 9


Auf Entdeckertour in der Zugspitz Region<br />

2. Auflage des Familienführers mit Freizeittipps für Groß und Klein<br />

Familien aufgepasst: Die Zugspitz<br />

Region GmbH hat die 2. Auflage<br />

des praktischen Familienführers für<br />

den Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

herausgebracht.<br />

Unter dem Titel „Freizeittipps für Groß<br />

und Klein“ bietet die Broschüre auf insgesamt<br />

72 Seiten zahlreiche wertvolle<br />

Ausflugstipps, familiengeeignete Wanderungen<br />

und Radtouren sowie zahlreiche<br />

Rätsel, Spiele und Quiz, um die<br />

Region spielerisch zu entdecken.<br />

Erhältlich in den<br />

Tourist-Informationen!<br />

Freizeittips<br />

Für Groß & Klein<br />

Fotowettbewerb <strong>2024</strong><br />

2 | ZUGSPITZ REGION<br />

www.zugspitz-region.de<br />

Spitzenmomente und Umweltbewusstsein im Fokus<br />

Der Fotowettbewerb der Zugspitz-Region<br />

„Fotogen sucht Foto-GEN“ geht<br />

in die fünfte Runde. Vom 01. Juli bis 01. Oktober<br />

können Profis und Hobbyfotografinnen<br />

und -fotografen ihre Spitzenmomente<br />

<strong>2024</strong> einreichen. Im Fokus: das wichtige<br />

Thema „Umweltbewusstsein schaffen“.<br />

Alle Wettbewerbsteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmer können – neben dem eingereichten<br />

Foto – ein Statement abgeben:<br />

Anregungen, Tipps oder einfach nur kreative<br />

Ideen, die dazu beitragen, dass die<br />

Spitzenmomente der Zugspitz Region ihren<br />

Zauber auch für nachfolgende Generationen<br />

nicht verlieren.<br />

Weitere Infos und<br />

Teilnahmebedingungen unter:<br />

www.zugspitz-region-gmbh.de<br />

5. FOTOWETTBEWERB –<br />

MACH MIT!<br />

Fotogen<br />

sucht<br />

Foto-GEN<br />

Foto: Carolin Kertscher<br />

10 spitze! 02/<strong>2024</strong>


Qualifizierter Mietspiegel für den<br />

Landkreis Garmisch-Partenkirchen<br />

Orientierungshilfe für Mieter und Vermieter<br />

Im Rahmen des Regionalmanagement<br />

Projekts „Bezahlbarer Wohnraum“ lässt<br />

die Zugspitz Region GmbH derzeit für alle<br />

Gemeinden des Landkreises Garmisch-<br />

Partenkirchen einen qualifizierten Mietspiegel<br />

erstellen. Ein Mietspiegel ist eine<br />

Übersicht über die ortsübliche Vergleichsmiete.<br />

Sie wird aus den üblichen Entgelten<br />

(geregelt in § 558 Abs. 2 BGB) gebildet, die<br />

in der Gemeinde oder einer vergleichbaren<br />

Gemeinde in den letzten sechs Jahren<br />

für Wohnraum vergleichbarer Art, Größe,<br />

Ausstattung, Beschaffenheit und Lage einschließlich<br />

der energetischen Beschaffenheit<br />

und Ausstattung vereinbart oder geändert<br />

worden sind.<br />

Der Mietspiegel dient somit als Orientierungshilfe<br />

für Mieter und Vermieter,<br />

um Mietpreise rechtssicher festlegen zu<br />

können. Für die Erstellung müssen entsprechende<br />

Informationen und Daten bei<br />

mietspiegelrelevanten Haushalten erhoben<br />

werden.<br />

Bei der aufwendigen Erhebungsaktion<br />

werden im Juli <strong>2024</strong> per Zufall ausgewählte,<br />

mietspiegel-relevante Haushalte<br />

angeschrieben. Die Beantwortung ist gemäß<br />

Mietspiegelreformgesetz (MsRG § 2)<br />

für die Befragten verpflichtend. Der ausgefüllte<br />

Fragebogen muss mit einem beigefügten<br />

Freiumschlag fristgerecht an das<br />

mit der Mietspiegelerstellung beauftragte<br />

EMA-Institut für empirische Marktanalysen<br />

zurückgeschickt werden. Alternativ wird<br />

es möglich sein, die Befragung über einen<br />

verschlüsselten Link direkt online im Internet<br />

zu beantworten.<br />

Foto: oben: mauritius_images | unten links und Mitte: Marc Gilsdorf | unten rechts: Bezirk Oberbayern, Archiv FLM Glentleiten, Foto: Bäck.<br />

Qualifizierter Mietspiegel zur Vermeidung von Wuchermieten<br />

Neues aus der Zugspitz Region<br />

Seit 1. Mai ist Martina Nyvlt Teil des Tourismus<br />

Teams bei der Zugspitz Region GmbH.<br />

Sie ist im Team verantwortlich für die Themen<br />

Datenmanagement sowie Digitalisierung<br />

und unterstützt zudem das Projekt<br />

Besucherlenkung. Martina hat früher schon<br />

einmal im Landkreis gearbeitet und ist nun,<br />

nach einer kurzen Zeit in Tirol, wieder zurück.<br />

E-Mail: martina.nyvlt@zugspitz-region.de<br />

Telefon: 08821 / 751-569<br />

Am 1. April übernahm Anna-Lena Huber<br />

die Assistenz von Geschäftsführer Sebastian<br />

Kramer. Gleichzeitig bleibt sie aber auch<br />

dem Regionalmanagement Team erhalten<br />

und betreut hier das Projekt Besucherlenkung.<br />

Darüber hinaus verantwortet sie die<br />

Zukunftsmesse sowie den Bereich Energie<br />

& Klimaschutz der Zugspitz Region GmbH.<br />

E-Mail: anna-lena.huber@zugspitz-region.de<br />

Telefon: 08821 / 751-561<br />

Wir bitten darum, uns bei der Erstellung des<br />

neuen Mietspiegels für den Landkreis tatkräftig<br />

zu unterstützen und uns die nötigen<br />

Informationen durch die Beantwortung der<br />

Fragen zur Verfügung zu stellen. Die personenbezogenen<br />

Daten werden nach Abschluss<br />

der Erhebung pseudonymisiert und<br />

nach Abschluss des Projekts gelöscht.<br />

Save the Date!<br />

Der 8. Tourismustag der Zugspitz<br />

Region findet am Freitag, den<br />

27. September im Freilichtmuseum<br />

Glentleiten statt. Nähere Infos in<br />

Kürze auf der Webseite der Zugspitz<br />

Region GmbH.<br />

spitze! 02/<strong>2024</strong> 11


Jobfahrt <strong>2024</strong><br />

24<br />

Unternehmen mit über 50 verschiedenen<br />

Ausbildungsberufen<br />

und 14 Dualen Studienangeboten haben<br />

vom 11. bis 21. März bei der vierten Jobfahrt<br />

teilgenommen. Auf 10 verschiedenen Touren<br />

konnten die über 700 Schülerinnen und<br />

Schüler aus 13 weiterführenden Schulen im<br />

Landkreis unterschiedliche Ausbildungsbetriebe<br />

erkunden.<br />

Beruflich auf Erfolgskurs – Impressionen aus Betrieben<br />

Bei einer Tour wurden jeweils drei Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen Berufsfeldern<br />

wie etwa Technik, Handwerk, Handel,<br />

Soziales, Medizin oder Hotellerie angesteuert.<br />

Jedes Unternehmen nahm sich an<br />

diesem Tag Zeit, um sich vorzustellen und<br />

seine unterschiedlichen Ausbildungsberufe<br />

bzw. dualen Studienmöglichkeiten vorzustellen.<br />

So konnten Schülerinnen und Schüler praxisnah<br />

die Berufe und das jeweilige Arbeitsumfeld<br />

ganz unkompliziert kennenlernen.<br />

Mit der Jobfahrt möchte die Zugspitz Region<br />

GmbH die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

über alle Schularten hinweg<br />

im Landkreis für die Jugendlichen sichtbar<br />

machen. Neben dem Ausbildungskompass,<br />

der nach den Pfingstferien verteilt wird und<br />

der Zukunftsmesse, die am 17. Oktober im<br />

Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen<br />

stattfindet, ist die Jobfahrt ein wichtiges<br />

Angebot zur Berufsorientierung. Für die beteiligten<br />

Unternehmen ist sie eine optimale<br />

Möglichkeit, die Schülerinnen und Schüler<br />

für den eigenen Betrieb als potenzielle<br />

Auszubildende oder als duale Studenten zu<br />

gewinnen und damit eigene Fachkräfte zu<br />

sichern.<br />

i mpressum<br />

Herausgeber:<br />

Zugspitz Region GmbH<br />

Burgstraße 15<br />

82467 Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon: 0 88 21 / 751 - 561<br />

E-Mail: kontakt@zugspitz-region.de<br />

Geschäftsführer: Sebastian Kramer,<br />

Günter Hopfensperger v.i.S.d.P.<br />

Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG<br />

Pfaffenrieder Straße 9<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Redaktion: Gabriela Königbauer<br />

gabi.koenigbauer@gmx.de<br />

Grafik:<br />

Druck:<br />

Erscheinungsweise: vierteljährlich in den Monaten März (Frühling), Juni (<strong>Sommer</strong>),<br />

September (Herbst) und Dezember (Winter) als Heft im Heft in den „<strong>Bergwelten</strong>“<br />

des Münchner Merkur (Garmisch-Partenkirchner und Murnauer Tagblatt)<br />

Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Fotos: Zugspitz Region<br />

12 spitze! 02/<strong>2024</strong>


In der Rubrik „Host mi?“<br />

stellen wir in jeder<br />

Ausgabe einen selten<br />

gewordenen bayerischen<br />

Begriff vor. Die Auswahl<br />

trifft jeweils Siegfried<br />

Bradl vom Förderverein<br />

für Bairische Sprache und<br />

Dialekte (e.V. FBSD).<br />

Weitere Informationen<br />

unter www.fbsd.de.<br />

Karikatur:<br />

Hermann Wiegand<br />

Wer mag schon Brösel?<br />

Foto: Panthermedia / wsf pan<br />

So ein Laib (Bauern)-Brot,<br />

knusprig und frisch. Mit Butter,<br />

vielleicht noch bisserl Salz und<br />

Pfeffer drauf. Was braucht’s mehr?<br />

Am ersten Tag, direkt vom Bäcker<br />

und im Idealfall noch warm, ist das<br />

das Sternegericht unter den wahren<br />

Gourmets. Am zweiten Tag überzeugt’s<br />

allerweil noch, auch am dritten kein<br />

Problem. Bergkäse zum Verfeinern schadet<br />

aber nicht. Schließlich setzt bereits der<br />

natürliche Brot-Alterungsprozess ein. Bei<br />

dem einen – beim Baguette zum Beispiel<br />

– schreitet der schneller voran, bei dem<br />

anderen – beim Bauernbrot – langsamer.<br />

Irgendwann aber trifft es sie alle.<br />

Das einst so knusprig-saftige Werk<br />

wird entweder lätschert – also weich<br />

– oder trocken, oft beides. Es zerfällt<br />

in Brösel. Der Laib Brot „dabräselt“<br />

also. Oder: Er ist daloabed, „derlaibt“,<br />

wenn man’s verhochdeutschen müsst.<br />

Dieser Zustand beziehungsweise<br />

dieses Schicksal kann dabei jeden<br />

Menschen und jedes Drum treffen.<br />

Daloabed ist alles, was kaputt beziehungsweise<br />

ordentlich ramponiert daherkommt.<br />

Das Auto zum Beispiel. Wenn’s<br />

dich damit nun dabräselt, ist der Karrn<br />

danach daloabed (oder auch daloawed).<br />

Es beschreibt auch einen physischen wie<br />

psychischen Zustand. Erschöpft und ausgelaugt<br />

fühlt sich jemand, der „gscheid daloabed“<br />

daherkommt. Was auch eine üblere,<br />

sogar tragische Ausprägung annehmen<br />

kann. Wenn’s jemanden daloabed, bricht<br />

er zusammen oder er baut, wie bereits<br />

erklärt, einen schweren Unfall. Besser also<br />

ist’s, dich dabräselts oder daloabeds nicht.<br />

Auf die Gesundheit. Und ein<br />

frisches Bauernbrot.<br />

<br />

n Katharina Bromberger<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 33


DIE NATUR UND IHRE SCHÄTZE<br />

Blühwiese<br />

oder Golfrasen?<br />

Foto: Panthermedia / Christer Neimöck<br />

33 Jahre alt,<br />

Landwirt aus Bad Bayersoien,<br />

Vorsitzender im<br />

Gartenbauverein<br />

DANIEL HASER<br />

Geschichte:<br />

Mit dem Haserhof fing 2016 alles an. Daniel Haser betrieb ihn<br />

ohne Subventionen. Unabhängig. Um seine Ideen zu leben. Im<br />

Zentrum stand die Nachhaltigkeit. Das gilt bis heute. Daniel<br />

Haser will einen Gegenentwurf zur Wegwerfgesellschaft<br />

schaffen, lebt nach dem Grundsatz, Nährstoffkreisläufe zu<br />

schließen. Seinen Hofladen jedoch hat er derzeit geschlossen.<br />

Bei der Hagel-Katastrophe im August 2023 wurde sein Betrieb<br />

stark beschädigt. Derzeit arbeitet er am Wiederaufbau.<br />

Gefallen muss dem Gärtner sein Lieblingsort, sein Garten. Und damit sein Rasen.<br />

Lieber Marke Golfplatz oder Blumenwiese? Der Geschmack ist dabei nur ein Aspekt.<br />

Auch die ökologische Seite sollte man bei seiner Rasenentscheidung beachten.<br />

Foto: Sebastian Gabriel<br />

34 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Es gibt viele Glaubensrichtungen, wenn es um den Rasen<br />

im Hausgarten geht. Das ästhetische Empfinden geht vom<br />

reinen Grasboden, mit der Nagelschere gestutzt, bis zu einer<br />

verwildert anmutenden, sich vorwiegend sich selbst überlassenen<br />

Wiese, die die volle Potenz der Natur zeigt. Es soll auch Menschen<br />

geben, die einen Steingarten attraktiv finden. Wobei ich dahinter<br />

eher eine pragmatische Arbeitsminimierungsstrategie vermute.<br />

Bei mir im Gartenbauverein kommen viele Fragen wegen Moos,<br />

Blumen und Rasen auf den Tisch. Die Praxis gestaltet sich recht<br />

simpel. Nutzungsintensität und Nährstoffintensität bestimmen<br />

die Vegetation am Boden. Wird eine Wiese oft gemäht, braucht<br />

sie mehr Nährstoffe für das gewünschte Ergebnis. Als Beispiel<br />

der Golf- oder Fußballplatz. Das Gras dort wird sehr oft gestutzt<br />

und gedüngt. Nur wenige Sorten vertragen diese kurzen<br />

Schnittintervalle. So werden die Kräuter und Leguminosen,<br />

also Hülsenfrüchtler, verdrängt und es entsteht eine dichte<br />

Grasnarbe. Wie Sportler müssen diese Hochleistungsgräser<br />

versorgt werden. Wird dort nur gemäht, ohne zu düngen, fehlt<br />

den Gräsern die Energie zum Wachsen, und sie sterben ab.<br />

Am Ende entsteht – bei einer hohen Nutzungsintensität ohne<br />

Nährstoffe – der Moosrasen, der im Hausgarten so oft vorkommt.<br />

Wer also unglücklich ist über das Moos auf seinem Rasen,<br />

braucht entweder mehr Dünger oder sollte weniger oft mähen.<br />

Alle Nährstoffe aus dem Garten<br />

müssen im Garten bleiben<br />

Seltenst darf der Rasenmäher zum Einsatz kommen, sobald man<br />

sich eine Blumenwiese wünscht – nur ein- bis zweimal im Jahr.<br />

Andernfalls können die Blumen nicht zur Blüte und zur Samenreife<br />

auswachsen. Dünger braucht eine Blühfläche nicht. Eine gewisse<br />

Menge an Nährstoffen mineralisiert der Boden jedes Jahr von<br />

selbst. Diese Mineralisierung reicht für zwei Schnitte im Jahr aus.<br />

Ein weiterer großer Punkt ist der Nährstoffabtransport aus<br />

dem eigenen Garten. Nach der guten deutschen Tugend<br />

der Sauberkeit räumen viele Hausgärtner ihr Laub, ihren<br />

Rasenschnitt und alle anderen Formen der organischen Masse<br />

gerne weg – ab zur Grüngutannahme. Aber alle Nährstoffe, die<br />

das Biotop des Gartens verlassen, fehlen ihm. Deswegen mein<br />

eindringlicher Rat: Alle Nährstoffe aus dem Garten müssen<br />

im Garten bleiben. In welcher Form auch immer. Am besten<br />

als Mulch auf den Beeten oder auf einem Komposthaufen.<br />

"Liebe die Tiere, liebe jegliches Gewächs<br />

und jegliche Dinge! Wenn du alles liebst,<br />

so wird sich dir das Geheimnis Gottes in<br />

allen Dingen offenbaren, und du wirst<br />

schließlich alle Welt mit Liebe umfassen!"<br />

Zitat: Fjodor Michailowitsch Dostojewski<br />

Wer nun vor der Wahl steht zwischen Golfrasen oder Blühwiese,<br />

sollte einen entscheidenden Faktor einbeziehen: die Ökologie<br />

und Vielfalt der Natur. Von jeder Pflanze sind Tiere, Bakterien,<br />

Pilze etc. als Primärnutzer abhängig, sei es als Futter- oder<br />

Schutzplatz. Diese Primärnutzer wiederum dienen den<br />

Sekundärnutzern als Nahrung. Je mehr unterschiedliche Pflanzen<br />

also auf einem Quadratmeter wachsen, desto mehr vielfältigen<br />

Lebensraum gibt es für die Natur und ihre Organismen. Auf<br />

einem Golfrasen aber wachsen keine Blumen. Insekten finden<br />

keinen Nektar. Vögel, Reptilien und Säugetiere kein Futter.<br />

Mit jedem Stück Lebensraum<br />

verändern wir die Welt<br />

Wer sich wundert, warum man immer weniger Vögel, Eidechsen,<br />

Igel und Co. entdeckt, findet darauf im Rasenmanagement der<br />

Hausgärten eine Antwort – wenn auch sicher nicht die einzige.<br />

Aber ein Quadratmeter Blühwiese kann ein Universum für ein<br />

Insekt bedeuten. Mit jedem Stück Lebensraum, den wir Menschen<br />

anderen Organismen zur Verfügung stellen, verändern wir die<br />

Welt. Und wenn es nur die Welt der hungrigen Hummel ist.<br />

Pollen und Nektar sind Lebenswährung der Insekten, sie<br />

wiederum sind Lebensgrundlage für viele andere Tiere. All das<br />

dient dem Zweck der Natur, der Fortpflanzung und des Überlebens.<br />

Ist es nicht reizvoll, dem beizuwohnen? Dem Kampf ums<br />

Überleben des Käfers. Oder der Romantik des Rotkehlchens, wenn<br />

das Männchen dem Weibchen mit einem dicken Regenwurm<br />

imponiert. Oder den Farben, Düften und Formen einer Blume.<br />

Demgegenüber erscheint mir der gute alte englische Rasen so<br />

bieder, lustlos und langweilig wie der Geschmack von Porridge.<br />

Ich plädiere für das Leben. Lasst es Einzug in Eure Gärten halten<br />

und genießt die Geräusche, Bilder und Aromen der Natur.<br />

n<br />

Kaltenbrunn 40<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Telefon: 01 51 / 54 65 99 41<br />

www.feinkost-lastalla.de<br />

Öffnungszeiten:<br />

Mittwoch bis Sonntag 12.30 bis 22 Uhr,<br />

Montag und Dienstag Ruhetag<br />

Um Tischreservierung wird gebeten!<br />

Comer como en<br />

casa de mi mamá<br />

en Argentina –<br />

Essen wie bei<br />

meiner Mama<br />

in Argentinien.<br />

<strong>Sommer</strong>öffnungszeiten ab 1. Mai<br />

Mittwoch – Sonntag<br />

12:30 – 22:00 Uhr<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 35


REZEPTTIPP<br />

An<br />

Guadn!<br />

WÜNSCHT DAS<br />

ALTE SÄGEWERK IN<br />

OBERAMMERGAU<br />

Geschmortes und Gebratenes vom Reh<br />

MIT KARTOFFELPÜREE, SCHMORGEMÜSE UND GARTENKRÄUTERN<br />

Zutaten<br />

(Für<br />

6 Personen)<br />

GEBRATENES<br />

800 Gramm Kurzbratfleisch aus der<br />

Keule oder dem<br />

Rehrücken (der Metzger<br />

hilft hier weiter)<br />

je ein Zweig Rosmarin<br />

Salz zum Würzen<br />

KARTOFFELPÜREE<br />

1 Kilogramm vorwiegend festkochende<br />

Kartoffeln<br />

200 Gramm Butter<br />

100 ml Milch<br />

Salz, Muskat zum Würzen<br />

RAGOUT<br />

800 Gramm gewürfeltes Rehragout-Fleisch<br />

(Schulter-, Haxen-, Hals- und Schlegelteile)<br />

100 Gramm Karotten<br />

100 Gramm Sellerie<br />

160 Gramm Zwiebeln<br />

50 Gramm Tomatenmark<br />

200 ml Rotwein<br />

500 ml Wildfond<br />

100 Gramm Waldhonig<br />

Salz, Pfeffer, Wildgewürz, Lorbeerblatt<br />

Speisestärke zum Binden<br />

GARTENKRÄUTER<br />

Je nach Saison können alle gängigen Kräuter, die der Gärtner führt, verwendet<br />

werden. Kresse-Sorten bieten ein breites Spektrum an Geschmack und Farbe.<br />

36 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Alles für die<br />

Küche...<br />

GEBURTSDATUM: 17. März 1983<br />

WOHNORT: Oberammergau<br />

IM ALTEN SÄGEWERK SEIT<br />

dem Restaurant-Start 2023<br />

Matthias<br />

Schöber<br />

DARUM HABE ICH DIESES GERICHT GEWÄHLT:<br />

„Das Leben in den Bergen schreibt uns vor, was<br />

wir zu verarbeiten haben. Denn wir leben in einer<br />

Region, die ein breites Spektrum an Lebensmitteln<br />

über das Jahr bietet. Der enge Kontakt zu<br />

Landwirten, Metzgern, Bäckern, Gärtnern und<br />

Jägern ist das Hauptmerkmal im Sägewerk. Dafür<br />

steht auch das Gericht. Es passt nicht nur zur<br />

Jahreszeit, sondern verbindet auch die einzelnen<br />

Gewerbe miteinander. Eine Symbiose, die schmeckt.<br />

Messer<br />

Gabel<br />

Löffel<br />

Töpfe<br />

Pfannen<br />

Teller<br />

Tassen<br />

Gläser<br />

Geschenkartikel voller Ideen, originell verpackt<br />

und zu jedem Anlass!<br />

Garmisch-Partenkirchen<br />

Zugspitzstraße 49<br />

Tel. 0 88 21 / 5 99 09<br />

www.caselton.de<br />

Zubereitung<br />

Fotos: Thomas Sehr<br />

RAGOUT<br />

Das Schmorfleisch, das der Metzger aus der Keule gelöst hat, in<br />

Würfel schneiden und in einem geeigneten Topf scharf anbraten. In<br />

der Zwischenzeit Karotten, Sellerie und Zwiebeln in etwa 0,5 Zentimeter<br />

große Würfel schneiden. Das Ganze zum Fleisch in den Topf<br />

geben, Tomatenmark zugeben und mitbraten lassen. Mit Rotwein<br />

und Wildfond ablöschen sowie auffüllen. Nun die Gewürze dazugeben<br />

und kurz aufkochen lassen. Den Deckel aufsetzen und alles bei<br />

mittlerer Hitze mindestens 45 Minuten schmoren lassen. Dann das<br />

Fleisch kontrollieren, ob es schon schön weich und fertig gekocht ist.<br />

Wenn das Ragout fertig gekocht ist, mit etwas Speisestärke<br />

binden, Honig dazu und abschmecken.<br />

KARTOFFELPÜREE<br />

Während das Ragout schmort, die Kartoffeln schälen und<br />

in einem Topf kochen. Danach die Kartoffeln abgießen,<br />

durch die Kartoffelpresse drücken, Gewürze, Butter und<br />

Milch hinzugeben und alles schaumig aufschlagen.<br />

KURZBRATFLEISCH<br />

Das Kurzbratfleisch mit Salz würzen und in der Pfanne anbraten.<br />

Zwei bis drei Minuten pro Seite reichen. Aus der Pfanne nehmen<br />

und auf einen Teller legen, sodass es etwa fünf bis sechs Minuten<br />

ruhen kann. Dann Fleisch mit Rosmarin und Thymian in der Pfanne<br />

nachbraten und schließlich auf einem Schneidebrett portionieren.<br />

Alles schön auf einem Teller anrichten.<br />

Die Kräuter dazu noch fein schneiden. Je nach Sorten können diese<br />

mit weißem Balsamico und Olivenöl leicht mariniert und über das<br />

Fleisch gegeben werden.<br />

n<br />

Raphaela & Barry Caselton<br />

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05. September <strong>2024</strong><br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 37


FOTOSTRECKE<br />

AUF<br />

INSTAGRAM<br />

DIE HEIMAT<br />

FEIERN


Die Instagram-Welt gefällt nicht jedem. Ihre<br />

Influencer tragen zum Ansturm auf stille Orte<br />

bei – ein Vorwurf, der so pauschal nicht gilt.<br />

Wer in einer Tourismusregion lebt und sie liebt,<br />

will genau das vermeiden. Neun von ihnen stellen<br />

wir in unserer Fotostrecke vor. Junge Heimat-<br />

Influencer, die sich selbst nicht so nennen würden.<br />

Heimat- und Bergliebhaber eher, die ihre Passion<br />

teilen und die Region feiern. Mit beeindruckenden<br />

Bildern, schönen Botschaften. Und einem<br />

Credo: Ruhige Orte müssen ruhig bleiben.<br />

Fotos: privat


Verena Lindebner – @vreni.lndbnr<br />

Alter: 29<br />

Wohnort: Garmisch-Partenkirchen<br />

gebürtig aus: Garmisch-Partenkirchen<br />

Beruf: Physiotherapeutin, staatlich geprüfte<br />

Skilehrerin und Ausbilderin im Deutschen<br />

Skilehrerverband, Osteopathin i. A.<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Kein bestimmtes.<br />

Generell fotografiere ich gerne, bin viel in den<br />

Bergen unterwegs und möchte zeigen, wie schön und<br />

wichtig die Bewegung in der Natur ist. Im Winter ist Instagram<br />

für mich auch ein gutes Mittel, die Passion für den<br />

Skisport zu teilen und beruflich davon zu profitieren.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Meistens kein<br />

großer, da es Fotos aus meinem Alltag sind. Jedoch stehe ich ab und<br />

zu für Skifotos, Events oder Firmen vor der Kamera, dabei ist der<br />

Aufwand eines professionellen Fotoshootings natürlich schon groß.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Da ich auch mal gerne alleine die<br />

Ruhe am Berg genieße, halte auch ich Momente mit Selfies<br />

fest. Jedoch finde ich regelmäßige Postings von Selfies zu Hause<br />

oder vor dem Spiegel einfach nur langweilig und gestellt.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencerin bezeichnen? –<br />

Nein. Da ich alles aus Spaß und ohne Zwang mache, damit<br />

nicht mein Geld verdiene und keine hohe Followerzahl<br />

habe, sehe ich mich nicht in dieser Sparte. Das Einzige, was<br />

hier reinfallen könnte, wären Postings im Skibereich.<br />

Lieblingshashtag: #mountains<br />

Dieser Hashtag steht wohl unter 99% meiner Fotos, weil sie<br />

hauptsächlich dort entstehen und Berge für mich ein absoluter<br />

Ruhepol und Abenteuerspielplatz zugleich sind.<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt verstehen?<br />

– Mir ist wichtig, dass die Natur so bleibt und hinterlassen<br />

wird, wie sie ist. Deshalb versuche ich, keine genauen Orte, Touren<br />

und Gipfel zu nennen, um den Hype, den Social Media auslösen<br />

kann, zu vermeiden, und diese Plätze für die Leute zu bewahren,<br />

die sie für mehr als nur für ein Foto und Likes besuchen. Ich denke,<br />

jeder in unserer Gegend hat gemerkt, welche Ausmaße es annehmen<br />

kann und wie schäbig die Natur dabei teilweise behandelt<br />

wird. Generell sollte jeder posten, worauf er Lust hat, solange man<br />

dabei authentisch bleibt. Denn es ist immer wieder spannend,<br />

Influencer im echten Leben zu sehen und festzustellen, dass vieles<br />

nur Fassade ist. Dabei wird es umso wichtiger, einen gesunden<br />

Umgang mit Social Media zu finden und zu erkennen, dass es<br />

oft mehr Schein als Sein ist.<br />

Zum Lieblingsbild: Dieses Foto<br />

ist in einer meiner Lieblingsgegenden,<br />

dem Wetterstein,<br />

entstanden. Dort oben fühlt<br />

es sich für mich wie eine<br />

große Spielwiese an, mit viel<br />

Fels und einer gigantischen<br />

Aussicht. Da die Stimmung<br />

frühmorgens oder spätabends<br />

am Berg mir so viel<br />

gibt, bin ich ein großer Fan<br />

von Sonnenaufgang und<br />

-untergang. Die Natur<br />

dabei zu beobachten, ist<br />

faszinierend. Umgeben<br />

von Gams oder manchmal<br />

sogar Murmeltier,<br />

vergesse ich den alltäglichen<br />

Stress und kann<br />

Energie und Kraft tanken.<br />

40 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


René Claußnitzer – @master_goodvibe<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Ich würde<br />

gerne Menschen zum Sport bewegen, dass sie Spaß daran finden.<br />

Zudem will ich den Performance-Druck aus dem Sport<br />

nehmen und vermitteln, dass es nicht nur um die schnellste Zeit<br />

geht, sondern darum, Spaß zu haben. Mein Ziel ist es, SportlerInnen<br />

zu connecten und ihnen eine Community zu geben.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Für mich ist<br />

es kein Aufwand. Ich liebe es, zu fotografieren und zu filmen,<br />

Videos schneide ich schneller, als ich mir die Schuhe ausziehen<br />

kann. Der größte Aufwand ist es, morgens um 5 Uhr aufzustehen,<br />

um zum Sunrise für den Shoot auf den Berg zu kommen.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Ich mag keine Selfies, stattdessen<br />

lieber Selbstauslöser in einer Megakulisse.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencer bezeichnen? –<br />

Influencer weniger, Goodvibes-Spreader schon eher.<br />

Wenn Influencer, dann wofür? –<br />

Sport, Fashion, Kaffee und Foodspots<br />

Alter: 33<br />

Wohnort: Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

gebürtig aus: Holzhau im<br />

Erzgebirge<br />

Beruf: Global Sales&Project<br />

Manager by Flowers<br />

For Society<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Orte, die besonders magisch sind, sollten dies auch<br />

bleiben. Und wer sie finden möchte, soll sie suchen. Es sollte nicht<br />

jeder Spot mit einer Stecknadel versehen werden, sodass man nur<br />

noch das Navi anschalten muss. Fake und das damit verbundene<br />

Toxische von Social Media ist leider ein alltägliches Problem. Bei<br />

mir denken viele auch, dass ich nur am Berg bin und Sport mache<br />

und fragen mich, wie ich mir das leisten kann, so zu leben. Wir<br />

zeigen meist nur die schöne Seite der Medaille, weil wir uns in<br />

dieser komfortabel und wohlfühlen. Ich versuche jedoch, auch die<br />

negativen Seiten und meinen Umgang damit offen darzustellen.<br />

Zum Lieblingsbild: Es steht einfach – wie so viele andere<br />

Bilder – für meine Freude, mich draußen zu bewegen.<br />

Echt. Scharf. Sehen.<br />

Drinnen oder Draussen,<br />

Droben oder Drunten ...<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 41


Christoph Stechl – @christophstechl<br />

Alter: 25<br />

Wohnort: Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

Beruf: Unternehmensberater<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Gute Frage. Mir<br />

geht es um Spaß am Skisport – egal welcher Art. Ich denke, dass<br />

ich gerne dem Nachwuchs zeigen möchte, dass Skifahren in<br />

der Region nicht zwangsläufig mit einem Spandex und blauen<br />

oder roten Toren zu tun hat. Aber natürlich ermöglicht Social<br />

Media auch viel, wenn es um Support von Firmen geht.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Für den Fotografen<br />

oftmals mehr als für mich. Wir sind ein paar Jungs, die<br />

gerne und viel am Berg sind, der Milos Jakobi fotografiert gern<br />

– so ergibt sich das eine oder andere Bild ohne viel Aufwand.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Schicke ich meistens meiner Oma.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencer bezeichnen? – Ich<br />

denke nicht. Ich mach gerne Bilder/Videos für Marken, die<br />

ich cool finde und die mich dabei dankbarerweise unterstützen<br />

– Skisport ist ja leider mittlerweile ein Luxus.<br />

Wenn Influencer, dann wofür? – Ich bin mir sicher, dass es niemanden<br />

interessiert, welche Ski ich fahre oder welche Jacken ich<br />

trage. Ich denke aber, dass die Marken, für die ich Werbung mache,<br />

es wert sind. The North Face hier vor Ort macht einen guten Job,<br />

wenn man sich ansieht, welche Workshops, Events, Trainings sie<br />

anbieten – meist für wenig Geld, das obendrein gespendet wird.<br />

Völkl ist der bayerische Traditionshersteller für Ski mit seiner<br />

Produktion in Straubing. Für wen sollte man sonst werben?<br />

Lieblingshashtag: #keinehashtags<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Schwieriges Thema, ich verstehe die Kritik.<br />

Bei uns in der Region gibt es da zahlreiche Beispiele. Ich persönlich<br />

schreib selten Orte unter meine Skiabfahrten, aber wenn mich<br />

jemand danach fragt, teile ich natürlich gerne alle Einzelheiten.<br />

Zum Lieblingsbild: Das ist einfach Heimat für mich.<br />

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42 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


www.kulturbeutel-gap.de<br />

Shari Wilken – @shari.runs<br />

Alter: 36<br />

Wohnort: Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

gebürtig aus: Telgte in Nordrhein-Westfalen<br />

Beruf: Internal Sales<br />

Teamkoordinatorin<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Minimaler Aufwand.<br />

Ich hab mein Handy meist griffbereit und mache lieber ein<br />

Bild zu viel als zu wenig. Ich klicke einfach, wenn ich denke: Wow!<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Find ich super. Mach ich selbst<br />

ständig. Ich mag’s, den Menschen im Bild zu sehen.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencerin bezeichnen? – Gar nicht.<br />

Ich teile meine Liebe zum Laufen, zu den Bergen, ein bisschen<br />

Alltags-Stuff und meinen Unmut gegenüber Schnee. Immer<br />

möglichst authentisch. Wenn ich damit inspirieren kann, ist das<br />

ein mega Nice to have und ermutigt mich, so weiterzumachen.<br />

Lieblingshashtag: #einfachmachen<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Auf jeden Fall. Ich suche selbst die Ruhe.<br />

Daher bin ich auch gerne morgens auf den Trails unterwegs. Auf<br />

meinen Bildern oder Storys tagge ich keine Orte. Entweder man<br />

fragt mich, oder man kann es auf Strava einsehen, sofern ich die<br />

Aktivität dort veröffentliche. Nicht jeder ruhige, schöne Ort muss<br />

preisgegeben werden – sonst sind es ja keine ruhigen Orte mehr.<br />

Zum Lieblingsbild: Den Sunrise auf dem höchsten Punkt Deutschlands<br />

zu erleben, ist so magisch. Wenn man in der Nacht aufgestanden<br />

ist, zweieinhalb, drei Stunden Uphill hinter sich hat<br />

und dann am Kreuz stehend mit dem gewaltigen Wettersteingebirge<br />

vor sich die Sonne aufgehen sieht: Gänsehaut-Feeling<br />

pur. Das ist für mich einer der schönsten Sonnenaufgänge.<br />

Besonders, weil ich und meine Freunde die Freiheit und Möglichkeit<br />

haben, das zu erleben. Einfach so, weil wir es möchten.<br />

Diese Erkenntnis ist jedes Mal aufs Neue überwältigend.<br />

U1<br />

KULTURBEUTEL<br />

WILLY ASTOR - 19. Oktober<br />

TRIBUTE-NIGHT - 23. November<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 43


Juliane Bötel – @jules_mit_mumm<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Generell<br />

macht es mir Spaß, interessierte Leute auf meine Reise mitzunehmen<br />

– die Reise zu Orten, Menschen, Zielen und auch zu<br />

mir selbst. Ein besonderer Fokus liegt dabei im Frauen-Empowerment<br />

in Sport und Beruf. Zudem geht es mir darum,<br />

immer wieder Zeichen zu setzen für Gleichberechtigung<br />

und gegen Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, etc.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Gar nicht<br />

so viel. Es braucht ein Bild oder mehrere, die mir gefallen,<br />

und dazu ein Erlebnis oder Gedanken oder eine Geschichte<br />

dazu. Die geht mir in der Regel schnell von der Hand.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Da ich viel alleine unterwegs<br />

bin in den Bergen, ist das für mich ein Tool, mit dem ich<br />

meine Emotionen und Laune zeigen kann. Im Verhältnis<br />

zum restlichen Content gibt's die aber relativ selten.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencerin bezeichnen? – Klar.<br />

Als Influencerin der Liebe und des guten ehrlichen Lebens.<br />

Lieblingshashtag: #nobikesnolikes<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Absolut. Social Media ist oft einseitig und zeigt oft<br />

nur eine, die perfekte Welt. Wenn man da nicht differenzieren<br />

und sich abgrenzen kann, kann das verheerend sein. Auch sind<br />

soziale Medien ein Ort, in dem Ressentiments und Hass hochgespült<br />

werden können. Und auch in Bezug auf unsere Natur<br />

und Bergsport findet man oft Negativbeispiele – Respekt der<br />

Natur gegenüber sollte immer oben stehen. Aber anstatt zu<br />

meckern, kann man ja versuchen, den Spieß umzudrehen und<br />

dagegenzuwirken. Hier reden wir ja schnell von Werten und<br />

Authentizität, und das möchte ich mit meinem Profil vermitteln.<br />

Zum Lieblingsbild: Es zeigt mich bei einer abendlichen Tour<br />

auf die Alpspitze, die mit vielen Emotionen verbunden war.<br />

Alter: 39<br />

Wohnort: Garmisch<br />

gebürtig aus: in Niedersachsen geboren, in Leipzig studiert<br />

und viele Jahre in Peking und Berlin gelebt,<br />

bevor es nach Bayern ging.<br />

Beruf: Kommunikationsmanagerin<br />

in der Bike-Branche<br />

BIERGENUSS IM BIERGARTEN<br />

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gefärbt und fließt direkt vom Tank zum Ausschank.<br />

Als sogenanntes Keller- oder Zwickelbier, das ihr frisch<br />

genießen und, ebenfalls nach althergebrachter Weise,<br />

gerne schon früher begutachten könnt. Denn Teil<br />

unserer Brauhausphilosophie ist auch der freie Blick<br />

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DE-ÖKO-006<br />

44 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Alter: 32<br />

Wohnort: Oberammergau<br />

Beruf: Holzbildhauerin/<br />

Künstlerin<br />

Ninni Völker – @ninni.voelker<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Ich nutze mein<br />

Profil als eine Art Tagebuch. Meine Bilder sind besondere Momente<br />

oder einfach Momente aus dem Alltag. Mir ist der Bezug zur Natur<br />

sehr wichtig, außerdem sollen die Bilder Leichtigkeit vermitteln.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Mal mehr,<br />

mal weniger. Oft entstehen die Bilder mit dem Handy und<br />

werden direkt gepostet, manchmal habe ich die Kamera dabei,<br />

dann bekommen sie einen von mir kreierten Look.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – „Selfie“ ist ein so negativ belastetes<br />

Wort. Selbstporträts mache ich auch. Auf meinem<br />

Account geht es um mich und meine Momente,<br />

dann gibt es eben manchmal auch ein Selbstporträt.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencerin bezeichnen? –<br />

Nein, nicht bewusst.<br />

Lieblingshashtag: #gooutsideandplay<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Ich kann alle Punkte verstehen, Instagram<br />

ist nicht die Realität, und das vergessen viele. Wenn ich Bilder<br />

poste, gebe ich nie den genauen Standort ein, um die ruhigen Orte,<br />

die Natur und auch die Menschen, die dort leben, zu schützen.<br />

Zum Lieblingsbild: Die Bilder erinnern mich einfach an schöne<br />

Momente. Das Foto auf dem Berg, weil das meine Heimat<br />

ist und ich den Blick in das Tal liebe. Das Porträt ist auf einer<br />

Reise entstanden und ich kann mich so gut an den Augenblick<br />

erinnern, der voller Dankbarkeit und Leichtigkeit war.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 45


Charly Alina Plath – @ch_a_r_l_y_<br />

Alter: 28<br />

Wohnort: Garmisch-<br />

Partenkirchen,<br />

aufgewachsen<br />

am Ammersee<br />

Beruf: Frisch abgeschlossenes<br />

Masterstudium<br />

in Sportmanagement,<br />

freiberufliches<br />

Sportmodel,<br />

Staatlich geprüfte<br />

Skilehrerin<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Ich gebe in meinem<br />

Profil einfach einen Einblick in mein Leben als Skifahrerin,<br />

Sportmodel und Skilehrerin und hoffe, dass ich dadurch andere<br />

für den Skisport und die Berge begeistern kann. Vor allem möchte<br />

ich andere Frauen zum Freeriden ermutigen und motivieren, da<br />

der männliche Anteil noch sehr überwiegt und ich mir oft eine<br />

größere Frauen-Community wünsche. Meine Motivation ist, meine<br />

persönliche Begeisterung vom Skifahren und von den Bergen zu<br />

teilen und dadurch die Erlebnisse am Berg „greifbarer“ zu machen.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Das ist sehr unterschiedlich.<br />

Oft poste ich Bilder von Produktionen, da kann es<br />

schon sein, dass einem Powder-Bild bei Sonnenuntergang ein<br />

14-Stunden-Tag vorausgeht und man genau auf diesen Moment<br />

wartet. Oft entstehen Bilder aber auch ganz spontan. Da<br />

liegt der Aufwand bei unter fünf Minuten. Da ich selbst gerne<br />

fotografiere, versuche ich, qualitativ hochwertigere Fotos zu<br />

teilen, die auch eine persönliche Bedeutung für mich haben.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – In meinem Profil gibt es sehr<br />

wenige davon. Ich bezweifle, dass ich mit reinen Selfies<br />

meine Mitmenschen für die Natur begeistern könnte.<br />

Ab und zu ist das schon o.k., solange sie natürlich<br />

sind, aber mir ist es wichtig, dass mein Profil mich aktiv<br />

beim Sport zeigt. Nur dann finde ich das authentisch.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencerin bezeichnen? – Als<br />

typischen Influencer auf Social Media nicht, weil ich keine fixe<br />

Strategie für eine größere Reichweite verfolge und zu wenig Follower<br />

habe. Allerdings stehe ich durch meine berufliche Tätigkeit<br />

immer im Austausch mit Kunden und Firmen und werde oft nach<br />

meiner Meinung gefragt. Berate ich einen Privatkunden bezüglich<br />

Ausrüstung oder Tourenideen, beeinflusse ich natürlich auch.<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Absolut. Ich sehe das Thema sehr kritisch. Vor allem,<br />

weil viele Instagramer schöne Momente oder Orte nur noch als<br />

Social-Media-Potenzial sehen. Als Konsument sollte man immer<br />

kritisch hinterfragen, was man sieht. Viele Dinge werden zu oft<br />

retuschiert und leider viel zu oft realitätsfremd dargestellt. Gerade<br />

in den Bergen kann das wirklich gefährlich werden. Als Content-<br />

Ersteller habe ich auch eine gewisse Verantwortung für meine<br />

Posts und sollte die Außenwirkung einbeziehen. Poste ich ein<br />

Powder-Foto im Steilhang, wenn Lawinenwarnstufe 4 herrscht?<br />

Eher nicht. Und falls man doch über anspruchsvollere Abfahrten<br />

berichtet, muss ich auf die Gefahren zumindest hinweisen.<br />

Zum Lieblingsbild: Das Bild ist auf einer bekannten Wanderung<br />

bei uns um die Ecke am Achensee entstanden und zeigt<br />

für mich, wofür man bei uns in den Bergen am meisten belohnt<br />

wird: eine spektakuläre Aussicht, wenn man oben am Grat oder<br />

am Gipfel angelangt ist und alles aus der Vogelperspektive betrachten<br />

kann. Oben auf einem Gipfel zu stehen, ist immer etwas<br />

Besonderes und Einzigartiges – im <strong>Sommer</strong> wie im Winter.<br />

46 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Paul Goj – @paulisi86<br />

Alter: 37<br />

Wohnort: Garmisch-<br />

Partenkirchen<br />

gebürtig aus: Malapane<br />

(Polen)<br />

Beruf: Leitende Position<br />

im Bereich<br />

der erneuerbaren<br />

Energien<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil? – Kein so<br />

wirkliches. Auf meinem Instagram-Profil sieht man hauptsächlich<br />

meine sportliche und bergaffine Seite. Von meiner<br />

beruflichen oder persönlichen Seite zeige ich relativ<br />

wenig. Mittlerweile bekomme ich aber das Feedback, dass<br />

ich wohl mit meinem Profil viele Menschen zum Sport<br />

motiviere und inspiriere. Das freut mich persönlich.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Stories sind<br />

nur 24 Stunden zu sehen, da stecke ich relativ wenig Aufwand<br />

rein. Bei bleibenden Beiträgen ist es mehr.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Ab und an ganz sympathisch,<br />

weil authentisch. Aber nicht zu oft. Hauptsächlich poste<br />

ich schöne Bergbilder oder Bilder von mir beim Laufen<br />

in den Bergen (Danke an @laura.schmatz, sie macht viele<br />

davon). Die mir folgen, würden sagen: „vom Wank“.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencer bezeichnen? – Ich mich<br />

selbst vermutlich nicht. Reflektiert betrachtet, ist mir aufgefallen,<br />

dass sich am Konsumverhalten meiner näheren Umgebung schon<br />

etwas leicht verändert hat: in die Richtung der Marken, die ich gerne<br />

trage. Da bin ich tatsächlich etwas zwiegespalten. Zudem werde<br />

ich von ganz ganz vielen Menschen auf ihren Bildern am Wank<br />

getaggt. Ich glaube, dass der Wank mein Erkennungsmerkmal ist.<br />

Wenn Influencer, dann wofür? – Ich bin Teil des The North<br />

Face National Athletes Teams – und für den Wank<br />

Lieblingshashtag: #neverstopexploring<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Tatsächlich verstehe ich alle. Instagram ist<br />

eine rein oberflächliche Blase. Ich kann mir sehr wohl vorstellen,<br />

dass diese Scheinwelt für Menschen toxisch sein kann. Ich zeige<br />

zum Beispiel nur meine Lauf- und Bergleidenschaft. Dass ich<br />

nebenbei bis zu 60 Stunden die Woche arbeite oder dass mein<br />

Sport auch sehr viel Disziplin bzw. Verzicht bedeutet, sehen nur<br />

die wenigsten. Hinsichtlich der „ruhigen Orte“ habe ich noch<br />

eine nette Anekdote. Ein Garmischer Urgestein hat zu mir gesagt:<br />

"Es ist gut, dass du nur Bilder vom Wank postest. So denken<br />

die Touristen und Urlauber, dass der Wank der einzige Gipfel<br />

in Garmisch-Partenkirchen ist und gehen nur dort rauf." Naja,<br />

wie sich das Wank-Verhalten durch mich verändert hat, lässt<br />

sich jetzt kaum empirisch belegen. Ich fand‘s aber ganz witzig.<br />

Zum Lieblingsbild: Das eine hab ich einfach nicht.<br />

Aber das Panorama auf dem Weg zum Wank –<br />

das ist für mich immer ganz besonders.<br />

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<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 47


Simon Weig – @simmi_w<br />

Alter: 35<br />

Wohnort: Partenkirchen<br />

Gebürtig aus: Waldthurn (nördliche<br />

Oberpfalz)<br />

Beruf: Kraftwerksleiter<br />

bei den Stadtwerken<br />

München<br />

Welches Ziel verfolgst Du mit Deinem Profil?<br />

– Kein spezielles. Eigentlich will ich vor allem<br />

für mich wichtige und coole Momente teilen.<br />

Wie viel Aufwand steckt hinter einem Bild? – Wenig. Fast<br />

alle meine Bilder nehme ich spontan mit dem Handy auf.<br />

Wie stehst Du zu Selfies? – Bin offen dafür.<br />

Würdest Du Dich selbst als Influencer bezeichnen? – Nein.<br />

Dafür habe ich zu wenige Follower bzw. würde ich nicht behaupten,<br />

dass ich viele Menschen irgendwie beeinflusse.<br />

Ich denke, die meisten folgen mir, weil sie mich irgendwoher<br />

kennen oder die Beiträge lustig/ interessant finden.<br />

Deine Lieblingshashtags: #berge #dahoam<br />

Es gibt vielfältige Kritik an Instagram(ern) (viel Fake, sie verraten<br />

noch „ruhige“ Orte etc.). Kannst Du irgendeinen Kritikpunkt<br />

verstehen? – Ja, kann ich. Vor allem in unserer Region.<br />

Klar, wir wohnen in einer der schönsten Regionen in Deutschland.<br />

Und klar will hier jeder Urlaub machen, aber genauso<br />

wollen wir vor Ort auch mal alleine sein und Plätze für<br />

uns genießen. Zudem scheint es so, als würden immer mehr<br />

Menschen unvorbereitet in die Berge gehen, dann Hilfe benötigen<br />

– und dann noch unverschämt auf die Retter reagieren.<br />

Dass das nicht gut ankommt, ist völlig nachvollziehbar.<br />

Zum Lieblingsbild: Ich hab so viele coole Bilder von der Region,<br />

da kann ich mich kaum entscheiden. Aber das Bild vom Wank<br />

steht zum einen für den Hausberg. Der geht einfach immer. Zum<br />

anderen steht es für eine sehr gute Freundschaft und für den Start<br />

meines größten sportlichen Abenteuers (der Eiger250, ein 250-Kilometer-Rennen<br />

rund um das Aletschmassiv in der Schweiz).<br />

48 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


Unsere<br />

Buchtipps<br />

Ammergauer Alpen<br />

zu jeder Jahreszeit<br />

Generationenkonflikt<br />

als Mordmotiv?<br />

Ein besonderer Blick<br />

auf Erich Kästner<br />

Foto: Panthermedia / Gudrun Krebs<br />

Mit diesem Buch präsentiert Michael<br />

Pröttel „eine Liebeserklärung an mein<br />

Heimatgebirge“. So schreibt es der Autor<br />

aus Steinebach am Wörthsee im Vorwort<br />

zu seinem Wanderführer über die<br />

Ammergauer Alpen. Touren zu jeder<br />

Jahreszeit stellt er darin vor. Wahrlich<br />

liebevoll, übersichtlich gestaltet und<br />

mit Hintergrundinformationen unter<br />

anderem zu den Wittelsbachern, zur<br />

Vogelwelt zwischen Loisach und Lech<br />

sowie zur Holzbildhauerei in Oberammergau.<br />

Zudem gibt er vielfältige Tipps<br />

– zu Ausrüstung, Einkehrmöglichkeiten,<br />

Risiken und zur Anreise mit öffentlichen<br />

Verkehrsmitteln, die ihm als Vorsitzenden<br />

der Alpenschutzorganisation Mountain<br />

Wilderness Deutschland genauso<br />

wichtig sind wie generell ein möglichst<br />

naturverträglicher Bergsport. Nicht nur<br />

die Optik, auch die Auswahl der Touren<br />

überzeugt. Denn Pröttel bietet einfache<br />

Familienwanderungen ebenso wie<br />

mittelschwere Halbtages- und Tagestouren<br />

sowie anspruchsvolle und einsame<br />

Gipfelüberschreitungen.<br />

Sicher findet<br />

dabei jeder etwas<br />

Passendes,<br />

auch Skitourengeher.<br />

Ein hilfreiches<br />

Extra:<br />

Leser erhalten<br />

GPS-Daten zum<br />

Download.<br />

n kat<br />

160 Seiten | J. Berg<br />

ISBN 978-3-8624-6941-3 | 19,99 Euro<br />

Seit 15 Jahren schickt Nicola Förg ihre<br />

zwei Kommissarinnen auf Verbrecherjagd<br />

im Werdenfelser Land. Kripo-Chefin<br />

Irmi Mangold ist mittlerweile 65 und<br />

denkt über ihre Pensionierung nach.<br />

Passend dazu widmet sich die Autorin<br />

in ihrem neuen Alpen-Krimi „Zornige<br />

Söhne“ dem Generationenkonflikt. In<br />

einem solchen steckte auch der junge<br />

Mann, der erschossen auf einer Baustelle<br />

in Uffing gefunden wird. Der Mord<br />

könnte mit der Diebesbande zusammenhängen,<br />

die Holz und andere Baustoffe<br />

stiehlt. Oder mit seiner Mutter, einer<br />

Grundschullehrerin, die von Eltern<br />

vermeintlicher Überflieger-Kinder per<br />

E-Mail und WhatsApp bedroht wird<br />

– und deren Kapuzenpulli er trägt. Die<br />

dritte Spur der Kommissarinnen ist der<br />

brisante YouTube-Battle zwischen dem<br />

Toten und seinem Vater. Die Positionen<br />

bei diesem Schlagabtausch zwischen<br />

den Babyboomern, die etwa von Mitte<br />

der 1950er bis Ende der 1960er Jahre zur<br />

Welt gekommen sind, und der Generation<br />

Z (zwischen<br />

1997 und 2012)<br />

sind verhärtet.<br />

Einmal mehr hat<br />

Förg damit ein<br />

Thema, das sie<br />

beschäftigt, in<br />

einen überaus<br />

spannenden<br />

Kriminalfall<br />

verpackt.<br />

n tab<br />

336 Seiten | Piper-Verlag<br />

ISBN 978-3-492-06415-6 | 17 Euro<br />

Garmisch-Partenkirchen, seine<br />

Bergwelt und die umliegenden Dörfer<br />

sind etwas Besonderes. Das wusste<br />

auch Erich Kästner, der nicht nur im<br />

„Doppelten Lottchen“ darüber schrieb.<br />

Zu seinem 50. Todestag hat Norbert<br />

Wollschläger mit „Wetterleuchten“<br />

einen Roman herausgebracht, der sich<br />

mit dem Schriftsteller, seinem Vorbild<br />

Kurt Tucholsky und dem Jahrzehnt<br />

nach dem Ersten Weltkrieg bis zum<br />

Erstarken der Nationalsozialisten befasst.<br />

Wie viele andere haben auch Kästner<br />

und Co. die Gefahr kleingeredet und<br />

waren überzeugt, dass der Spuk bald<br />

vorübergehen würde. Geschrieben hat<br />

Wollschläger, gebürtiger Berliner, das<br />

Buch in Farchant, seinem Kraftort.<br />

Nachdem er von einer zufälligen Begegnung<br />

im August 1930 zwischen Kästner<br />

und Tucholsky am Lago Maggiore<br />

erfahren hatte, begann seine Recherche.<br />

Je intensiver er sich mit dem Geschehen<br />

im Tessin – „dem Hauptschauplatz des<br />

antifaschistischen Widerstands“ – auseinandersetzte,<br />

desto klarer<br />

wurde: „Dieses<br />

Buch wird<br />

sehr politisch.“<br />

Dabei animiert<br />

Wollschläger die<br />

Leser, tiefer in<br />

die Materie einzusteigen<br />

und<br />

selbst weiterzuforschen.<br />

n tab<br />

464 Seiten | Salon Literaturverlag<br />

ISBN 978-3-947404-39-1 | 23,50 Euro<br />

<strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> 49


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Herbstausgabe<br />

DER BERGWELTEN<br />

erscheint am 5. September <strong>2024</strong><br />

Eine Sonderveröffentlichung von:<br />

Verlag<br />

Zeitungsverlag Oberbayern<br />

GmbH & Co. KG,<br />

Pfaffenrieder Str. 9<br />

82515 Wolfratshausen<br />

Verantwortlich für den Inhalt<br />

Stefan Hampel<br />

Anzeigenverkauf<br />

Uli Halupczok (Leitung), Nadine Schretter,<br />

Andrea Holzer, Chiara Waffenschmidt<br />

Redaktion<br />

Katharina Bromberger, Tel. 08821/75721<br />

Grafik<br />

Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg<br />

Kontakt<br />

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt<br />

Alpspitzstraße 5a, 82467 GAP<br />

garmisch@merkurtz.media<br />

Tel. 08821/75712, weitere Infos unter:<br />

www.merkurtz-mediacenter.de<br />

E-Mail<br />

bergwelten@merkur.de<br />

Illustrationen:<br />

Panthermedia<br />

Druck<br />

Wiesendanger medien GmbH<br />

Dr.-Schalk-Str. 27, 82418 Murnau<br />

Tel. 08841 - 48875-0<br />

Fax 08841 - 48875-12<br />

Die <strong>Bergwelten</strong> erscheinen vierteljährlich<br />

in den Monaten März (Frühling),<br />

Juni (<strong>Sommer</strong>), September (Herbst)<br />

und Dezember (Winter).<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand für das<br />

Mahnverfahren ist München.<br />

Anzeigen politischen Aussageinhalts stellen<br />

allein die Meinung der dort erkennbaren<br />

Auftraggeber dar.<br />

Verteilung<br />

An alle Abonnenten des Garmisch-<br />

Partenkirchner / Murnauer Tagblatts mit<br />

einer Auflage von 24.000 Exemplaren.<br />

Sie erhalten das Magazin bei<br />

allen <strong>Bergwelten</strong>-Inserenten und vielen<br />

örtlichen Tourismusbüros, Hotellerie,<br />

Gemeindeverwaltungen, Museen etc.<br />

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50 <strong>Bergwelten</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>


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