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Ladies First !

Wieso leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen als Männer? Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf den Blutdruck? Und warum ist es so wichtig, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen? Machen Sie sich keine Gedanken, falls Sie auf diese Fragen keine Antworten parat haben – schließlich ist kaum jemand ein wandelndes Gesundheitslexikon. Dass je nach Lebensphase und vor allem nach einer Diagnose Unsicherheiten auftauchen, ist daher ganz normal. Frauen haben zudem ganz andere Gesundheitsbedürfnisse als Männer, und das zu Recht. Ich lade Sie dazu ein, mit diesem Ratgeber ein paar Seiten mehr in Ihrem persönlichen Gesundheitslexikon zu füllen – mit wertvollen Informationen zur Einordnung von Symptomen und Wissenswertem zu neuesten Therapien.

Wieso leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen als Männer? Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf den Blutdruck? Und warum ist es so wichtig, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen? Machen Sie sich keine Gedanken, falls Sie auf diese Fragen keine Antworten parat haben – schließlich ist kaum jemand ein wandelndes Gesundheitslexikon. Dass je nach Lebensphase und vor allem nach einer Diagnose Unsicherheiten auftauchen, ist daher ganz normal. Frauen haben zudem ganz andere Gesundheitsbedürfnisse als Männer, und das zu Recht. Ich lade Sie dazu ein, mit diesem Ratgeber ein paar Seiten mehr in Ihrem persönlichen Gesundheitslexikon zu füllen – mit wertvollen Informationen zur Einordnung von Symptomen und Wissenswertem zu neuesten Therapien.

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8<br />

<strong>Ladies</strong> first!<br />

„Impfungen sollten frühestmöglich erfolgen“<br />

PRÄVENTION I IM GESPRÄCH MIT TOBIAS LEMSER<br />

Bei einer Krebserkrankung ist<br />

das Immunsystem besonders<br />

geschwächt. Welche Schutzimpfungen<br />

deshalb präventiv<br />

wichtig sind und zu welchen<br />

Vakzinationen die Ständige<br />

Impfkommission (STIKO)<br />

Frauen grundsätzlich rät,<br />

erläutert Dr. Marianne Röbl-<br />

Mathieu, Fachärztin für Frauenheilkunde<br />

und Geburtshilfe sowie stellvertretende<br />

Vorsitzende der STIKO.<br />

Frau Dr. Röbl-Mathieu, wie sehr erhöht ist das Risiko<br />

für Komplikationen, wenn eine an Krebs erkrankte<br />

Person nur unzureichend geimpft ist und sich einer<br />

immunsupprimierenden Therapie unterziehen muss?<br />

Krebserkrankte haben per se ein erhöhtes Risiko für<br />

Infektionskrankheiten und einen schweren Verlauf. Dieses<br />

hängt unter anderem vom Krankheitserreger, der Art<br />

der Krebserkrankung und vom Alter ab. Beeinflusst wird<br />

das Risiko auch von möglichen Begleiterkrankungen und<br />

ob etwa eine Chemotherapie durchgeführt wird.<br />

Was ist bei Brustkrebs in puncto Impfung wichtig?<br />

Nicht jede Tumortherapie muss nachhaltig das Immunsystem<br />

beeinträchtigen. Ist jedoch zum Beispiel bei<br />

Brustkrebs eine Chemotherapie erforderlich, kann es<br />

zu einer relevanten Einschränkung der spezifischen<br />

So schlägt das Varizella-Zoster-Virus zweimal zu<br />

Windpocken<br />

Die Viren gelangen<br />

in den Körper.<br />

Kinder infizieren<br />

sich bereits in den<br />

ersten Lebensjahren<br />

mit dem<br />

Virus.<br />

Quelle: eigene Darstellung<br />

Ruhephase<br />

Die Viren ruhen<br />

im Körper.<br />

Einige Viren<br />

überleben in den<br />

Nervenknoten in der<br />

Nähe des Rückenmarks.<br />

Sie können<br />

dort über Jahre<br />

„schlafen“.<br />

Gürtelrose<br />

Die Viren werden<br />

wieder wach.<br />

Die Viren wandern<br />

über die Nervenbahnen<br />

an die Hautoberfläche.<br />

Es bilden<br />

sich schmerzhafte<br />

Bläschen, und es<br />

kommt zu starken<br />

Nervenschmerzen.<br />

Immunabwehr kommen, was zwei Probleme aufwirft:<br />

Wird mit einem Totimpfstoff geimpft, kann die Immunantwort<br />

abgeschwächt sein. Bei der Impfung mit einem<br />

Lebendimpfstoff können dagegen schwere Komplikationen<br />

ausgelöst werden. Um dies zu vermeiden, sollten<br />

Impflücken in jedem Lebensalter frühestmöglich geschlossen<br />

werden. Auch der vollständige Impfschutz des<br />

persönlichen Umfelds ist entscheidend, um das Risiko<br />

für eine Infektionskrankheit zu reduzieren.<br />

Zu welchen Impfungen raten Sie Frauen laut STI-<br />

KO-Impfkalender? Grundsätzlich empfehle ich, Impflücken<br />

insbesondere vor und im gebärfähigen Alter so<br />

früh wie möglich zu schließen. Bis zum 18. Lebensjahr<br />

sollte ein Basisimpfschutz gegen Tetanus, Diphtherie,<br />

Keuchhusten, Masern, Mumps, Röteln, Windpocken,<br />

Hepatitis B, Meningokokken C sowie HPV bestehen.<br />

Danach sollte man an Auffrischungsimpfungen gegen<br />

Tetanus, Diphtherie und Keuchhusten denken. Ab dem<br />

60. Lebensjahr werden die jährliche Impfung gegen saisonale<br />

Influenza und COVID-19 empfohlen, außerdem<br />

Impfungen gegen Pneumokokken und Gürtelrose.<br />

Bei einer Krebserkrankung empfiehlt die STIKO<br />

die Gürtelrose-Impfung nun bereits ab 50. Warum?<br />

Herpes zoster entsteht durch eine Reaktivierung des<br />

Varizella-Zoster-Virus, das beim Erstkontakt zu Windpocken<br />

führt und nach durchgemachter Krankheit in<br />

den Nervenzellen verbleibt. Da im höheren Alter die<br />

T-Zell-spezifische Immunität nachlässt, steigt<br />

das Risiko für eine Gürtelrose an. Doch auch bei<br />

einer Tumortherapie kann die Immunabwehr geschwächt<br />

werden, weshalb die Gürtelroseimpfung<br />

dann bereits ab 50 empfohlen wird.<br />

Was sollten Schwangere über Gürtelrose und<br />

Windpocken wissen? Die bei einer Gürtelrose<br />

auftretenden Hautbläschen enthalten das<br />

Varizella-Zoster-Virus. Eine schwangere Frau,<br />

die nicht vor Windpocken geschützt ist, kann<br />

durch Kontakt mit dieser infektiösen Flüssigkeit<br />

an Windpocken erkranken. Bei Erkrankung<br />

im ersten oder zweiten Drittel der Schwangerschaft<br />

besteht die Gefahr der Schädigung des<br />

ungeborenen Kindes. Tritt die Infektion bei der<br />

Mutter fünf Tage vor bis zwei Tage nach der<br />

Geburt auf, droht beim Neugeborenen eine<br />

schwere Erkrankung.

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