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Ladies First !

Wieso leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen als Männer? Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf den Blutdruck? Und warum ist es so wichtig, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen? Machen Sie sich keine Gedanken, falls Sie auf diese Fragen keine Antworten parat haben – schließlich ist kaum jemand ein wandelndes Gesundheitslexikon. Dass je nach Lebensphase und vor allem nach einer Diagnose Unsicherheiten auftauchen, ist daher ganz normal. Frauen haben zudem ganz andere Gesundheitsbedürfnisse als Männer, und das zu Recht. Ich lade Sie dazu ein, mit diesem Ratgeber ein paar Seiten mehr in Ihrem persönlichen Gesundheitslexikon zu füllen – mit wertvollen Informationen zur Einordnung von Symptomen und Wissenswertem zu neuesten Therapien.

Wieso leiden Frauen häufiger unter Schlafstörungen als Männer? Welchen Einfluss haben die Wechseljahre auf den Blutdruck? Und warum ist es so wichtig, Brustkrebs frühzeitig zu erkennen? Machen Sie sich keine Gedanken, falls Sie auf diese Fragen keine Antworten parat haben – schließlich ist kaum jemand ein wandelndes Gesundheitslexikon. Dass je nach Lebensphase und vor allem nach einer Diagnose Unsicherheiten auftauchen, ist daher ganz normal. Frauen haben zudem ganz andere Gesundheitsbedürfnisse als Männer, und das zu Recht. Ich lade Sie dazu ein, mit diesem Ratgeber ein paar Seiten mehr in Ihrem persönlichen Gesundheitslexikon zu füllen – mit wertvollen Informationen zur Einordnung von Symptomen und Wissenswertem zu neuesten Therapien.

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<strong>Ladies</strong> first!<br />

Wechseljahre als<br />

„Schlafdieb“?<br />

SCHLAFSTÖRUNGEN | VON NADINE EFFERT<br />

Rund ein Drittel unseres Lebens schlafen wir. Ausreichend<br />

guter Schlaf ist Voraussetzung für körperliche<br />

und seelische Gesundheit, für Leistungsfähigkeit<br />

und Wohlbefinden. Das merkt jeder, der unter<br />

Schlafstörungen leidet. Frauen schlafen laut Studien<br />

schlechter als Männer – vor allem in den Wechseljahren.<br />

Woran liegt das? Und was hilft gegen schlaflose<br />

Nächte?<br />

Unser Schlaf ist ein sensibler Geselle: Schnell führt ein<br />

Gläschen Alkohol am Abend oder das Schauen eines<br />

aufwühlenden Films vor dem Schlafengehen dazu, dass<br />

die Nacht alles andere als erholsam verläuft. Bleiben solche<br />

Nächte eine Ausnahme, gibt es keinen Grund zur<br />

Sorge. Wer allerdings anhaltend schlecht schläft, sollte<br />

handeln. Denn dauerhafter Schlafverlust kann das Risiko<br />

für Bluthochdruck, Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

wie Arteriosklerose, Herzinfarkt und Schlaganfall, aber<br />

auch Diabetes und Störungen<br />

der Immunfunktion erhöhen. Die<br />

häufigsten Schlafstörungen sind<br />

Insomnien, also lang anhaltende<br />

oder in Abständen wiederkehrende<br />

Schlafstörungen, die sich durch<br />

Ein- und Durchschlafstörungen<br />

sowie körperliche oder auch psychische<br />

Beschwerden am Tag äußern.<br />

Von chronischer Insomnie spricht man, wenn diese<br />

länger als drei Monate anhält und man von mehr als drei<br />

Tagen pro Woche von gestörtem Schlaf betroffen ist.<br />

Ob äußere Einflüsse, psychische oder organische Ursachen<br />

– die Liste der möglichen „Schlafdiebe“ ist lang. Die<br />

Diagnostik gestaltet sich folglich komplex, ist aber bei<br />

anhaltenden Schlafproblemen äußerst wichtig.<br />

Veränderter Hormonhaushalt<br />

Ein häufiger Auslöser für Insomnie bei Frauen sind die<br />

Wechseljahre, auch Klimakterium genannt. Darunter<br />

ist die etwa zehnjährige Lebensphase vor und nach der<br />

Menopause, dem Zeitpunkt der letzten Menstruation,<br />

zu verstehen. Neben Hitzewallungen zählen Schlafstörungen<br />

zu den häufigsten körperlichen klimakterischen<br />

Beschwerden: Etwa 40 bis 60 Prozent aller Frauen<br />

klagen über zu wenig oder schlechten Schlaf. Was ist<br />

die Ursache? Bereits am Anfang, in der Perimenophase,<br />

nimmt das weibliche Geschlechtshormon Progesteron,<br />

Etwa jede zweite Frau<br />

im Klimakterium klagt<br />

über schlechten Schlaf.<br />

Die Wechseljahre sind eine einschneidende<br />

Zeit im Leben einer Frau.<br />

das als Botenstoff im Gehirn angstlösend und schlaffördernd<br />

wirkt, ab. Durch den Mangel wird die Tiefschlafphase<br />

verkürzt. Die Folge: Viele Frauen wachen nachts<br />

auf und können nicht gleich wieder einschlafen. Hinzu<br />

kommt, dass im weiteren Verlauf der Wechseljahre ein<br />

niedriger Östrogenspiegel zu<br />

einer verminderten Produktion<br />

von Melatonin führt. Das „Schlafhormon“<br />

reguliert unter anderem<br />

unseren Schlaf-Wach-Zyklus. Beeinflusst<br />

wird der Schlaf in dieser<br />

Lebensphase häufig aber auch<br />

von psychischen Faktoren: Die<br />

Angst vor dem Altern, Gesundheitssorgen<br />

oder traumatische Erlebnisse, wie der Verlust<br />

von Familienmitgliedern, sorgen für emotionalen<br />

Stress, der sich ebenso auf die Schlafqualität auswirken<br />

kann. Auch die Sorge um den eigenen Schlaf selbst führt<br />

oftmals in einen Teufelskreis, der die Schlafstörungen<br />

aufrechterhält.<br />

KVT-I: Methode der Wahl<br />

Um Schlafstörungen nachhaltig wirksam zu behandeln,<br />

wird gemäß S3-Leitlinie die kognitive Verhaltenstherapie<br />

bei Insomnie (KVT-I) empfohlen. Bei hohem Leidensdruck<br />

können gegebenenfalls Schlafmittel und in den<br />

Wechseljahren eine Hormonsubstitution die Symptome<br />

lindern. Diese sollten jedoch kritisch betrachtet und<br />

sobald wie möglich, aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen,<br />

wieder abgesetzt werden. Schlaffördernde<br />

Medikamente sollten laut ärztlicher Leitlinie ohnehin nur<br />

über einen kurzen Zeitraum eingenommen werden, da<br />

sonst das Risiko einer Abhängigkeit besteht. <br />

iStock / Mohamad Faizal Bin Ramli

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