hinnerk Juni / Juli 2024
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HAMBURG І BREMEN І HANNOVER<br />
JUNI / JULI <strong>2024</strong> | HEFT 335<br />
SZENE<br />
LEDER- UND<br />
FETISCHKUNST<br />
in Hamburg<br />
KULTUR<br />
TIME TO<br />
FREAK OUT!<br />
Schmelztiegel für Akrobatik,<br />
Comedy und Performance-Kunst<br />
PET SHOP BOYS | TODD HAYNES | ANNETTE HESS | SIA | VILLAGERS
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INTRO 3<br />
INHALT<br />
Hamburg | Bremen | Hannover<br />
04 Szene<br />
04 Leder- und Fetischkunst<br />
in Hamburg<br />
16 Style<br />
18 Wellness<br />
22 Eye Candy<br />
28 Kultur<br />
28 Time to freak out!<br />
Bundesweit<br />
• Musik<br />
• Pet Shop Boys:<br />
Nur ein bisschen Nostalgie<br />
• Kunst<br />
• Reise<br />
• Film<br />
• Buch<br />
• Daniel Harders:<br />
„From the Heart of Berlin“<br />
• Wahl<br />
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AM 9. JUNI<br />
LUTZ<br />
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Hamburg-Mitte
4 SZENE<br />
AUSSTELLUNG<br />
BILDER: GÜNTHER HENZLER UND GERHARD POHL / JUAN CARLOS DI PANE<br />
LEDER- UND<br />
FETISCHKUNST in Hamburg<br />
50 Jahre sind eine ganze Menge<br />
– doch vor allem ist jedes einzelne<br />
von ihnen ein Grund zum Feiern.<br />
In diesem Jahr wird nämlich<br />
der MSC Hamburg e. V. , der Hamburger<br />
schwule und nunmehr queere Leder- und<br />
Fetischclub genau diese 50 Jahre alt. Aus<br />
diesem Anlass haben Peter Sülau und<br />
Gottfried Lorenz eine kleine Ausstellung<br />
zusammengestellt, unter der Überschrift<br />
„Leder- und Fetischkunst in Hamburg“.<br />
Zusammen mit dem großen Jubiläum des<br />
MSC soll künstlerisch dieser Teil der queeren<br />
Community dargestellt und aber auch<br />
kritisch hinterfragt werden.<br />
In der Ausstellung werden unter anderem<br />
die Arbeiten von zwei Künstlern gezeigt,<br />
die eng mit dem Lederclub verbunden und<br />
mit Tom of Finland befreundet waren: Die<br />
Plakate von Günter Henzler (Künstlername<br />
Martin S. Cool) stellten die zentralen<br />
Werbemittel für die jährlichen Ledertreffen<br />
in Hamburg dar; die Fotografien von<br />
Gerhard Pohl sind derweil bedeutende,<br />
künstlerische Werke und wurden bereits<br />
im Berliner Schwulen Museum, im<br />
damaligen Revoltshop in Hamburg, in New<br />
York und San Francisco ausgestellt. Beide<br />
Künstler waren Gründungsväter des MSC<br />
Hamburg e.V.<br />
Darüber hinaus werden Bilder<br />
aus den 1970er-Jahren<br />
von dem in Hamburg<br />
beheimateten Jürgen<br />
Drese gezeigt. Diese<br />
haben einen völlig<br />
anderen Blick auf<br />
Ledermänner als<br />
Pohl und Henzler.<br />
Die Werke von Viktor<br />
Erling, Lars Deike,<br />
Juan Carlos Di Pane<br />
und den beiden Hamburger<br />
Künstlern Nico<br />
Bielow und Nils Bollenbach<br />
zeigen Weiterentwicklungen im<br />
künstlerischen Segment der Lederkunst.<br />
Insbesondere die Motive von Nico Bielow<br />
enthalten auch deutliche Bezüge zu den<br />
Plakaten von Günter Henzler. Nils Bollenbach,<br />
der jüngste Ausstellende, zeigt mit<br />
einer Ledercollage eine überraschende<br />
Sicht auf das Thema Ledermänner.<br />
Die Veranstaltung ist Teil der Pride-Week<br />
und des Hamburger Ledertreffens und<br />
wird in der Boutique Bizarre an der<br />
Reeperbahn 35 zu sehen<br />
sein. Die Vernissage<br />
findet am Sonntag,<br />
dem 16. <strong>Juni</strong> statt,<br />
eine Führung wird<br />
am Montag, dem<br />
29. <strong>Juli</strong> um 16.00<br />
Uhr angeboten.<br />
Der MSC<br />
Hamburg e.V.<br />
wird außerdem<br />
zum Hamburger<br />
Ledertreffen am<br />
2. August um 17 Uhr<br />
in der Boutique Bizarre<br />
einen Empfang durchführen.<br />
Die Ausstellung selbst übrigens kann<br />
man bei freiem Eintritt und ganz ohne<br />
Dresscode genießen.<br />
16.6. bis 14.8., www.boutique-bizarre.de
Saskia & Lui Michalski<br />
PRIDE WEEK<br />
27.07. – 04.08.<br />
DEMO<br />
03.08.<br />
HAMBURG-PRIDE.DE<br />
STRASSENFEST<br />
02.08. – 04.08.
6 SZENE<br />
Community<br />
FOTOS: HAMBURG ZEIGT FLAGGE / OLIVER<br />
HAMBURG PRIDE <strong>2024</strong><br />
Vom 27. <strong>Juli</strong> bis zum 4. August <strong>2024</strong><br />
zelebriert Hamburg die Pride Week, ein<br />
leuchtendes Fest der Vielfalt, das unter<br />
dem Motto „5 vor 12! Du & ich gegen<br />
Rechtsdruck“ steht. Die Woche startet mit<br />
der glamourösen Pride Night am 27. <strong>Juli</strong><br />
und bietet eine Reihe von Veranstaltungen<br />
im Pride House in St. Georg. Höhepunkt<br />
ist die CSD-Demonstration am 3. August,<br />
die durch die Straßen Hamburgs zieht,<br />
begleitet von der bunten Freude und dem<br />
Engagement der Gemeinschaft. Das CSD-<br />
Straßenfest an der Binnenalster vom 2. bis<br />
4. August wird das kulturelle Herzstück der<br />
Pride Week sein, mit Musik, Performances<br />
und Infoständen – der Hamburg Pride Verein<br />
lädt ein teilzunehmen, und Diversität in<br />
der Hansestadt zu feiern.<br />
KREATIVITÄT<br />
„ADC Festival“ in Hamburg<br />
Jedes Jahr werden bei dem „ADC Festival“, dem<br />
1990 gestarteten „Art Directors Club of Europe“,<br />
im Frühsommer die kreativsten Arbeiten, Agenturen und<br />
Kampagnen im deutschsprachigen Raum ausgezeichnet.<br />
Das <strong>2024</strong>er-Motto „Change the World with Creativity“<br />
ist zugleich auch Empowerment, das Ungewöhnliche zu<br />
wagen, oder?<br />
FOTOS: M. RÄDEL<br />
Das Festival findet vom 4. bis zum 7. <strong>Juni</strong> im historischen<br />
Schuppen52 statt, einem denkmalgeschützten Industriegebäude<br />
im Hamburger Hafen. Zum kreativen Happening<br />
gehören natürlich auch Vorträge, der „ADC Kongress“,<br />
Award-Shows und passende After-Show-Partys …<br />
Mehr Informationen gibt es hier: www.adc.de *rä
Anzeige<br />
Wir Gemeinsam können die HIV-Epidemie beenden<br />
Deutschland ist auf einem guten Weg, doch Stigmatisierung<br />
und die Diagnoserate bleiben das Problem<br />
„95 – 95 – 95“ ist die Formel, die<br />
UNAIDS als Ziel auf dem Weg zum<br />
Ende der HIV-Epidemie ausgegeben<br />
hat – begleitet von einer „0“ für „Zero<br />
Stigma“. Bis 2025 sollen weltweit 95<br />
Prozent der Menschen mit HIV eine<br />
Diagnose erhalten haben, 95 Prozent<br />
davon eine geeignete Behandlung<br />
begonnen haben, und davon bei<br />
95 Prozent die Viruslast unter der<br />
Nachweisgrenze liegen 1 . Doch dieses<br />
große Ziel ist selbst in Deutschland<br />
noch nicht erreicht. Die Biotech-Firma<br />
Gilead Sciences setzt deshalb auf<br />
Partnerschaft und interdisziplinären<br />
Austausch, um die HIV-Epidemie<br />
zu beenden – in Deutschland und<br />
weltweit.<br />
Geschätzt leben ca. 8.600 Menschen in<br />
Deutschland mit HIV, ohne ihren Status<br />
zu kennen – nur etwa 90 Prozent haben<br />
ihre Diagnose demzufolge bereits<br />
erhalten. Damit werden die ersten<br />
95 Prozent der UNAIDS-Ziele im<br />
kommenden Jahr voraussichtlich<br />
nicht erreicht. Doch vor allem die<br />
individuellen Auswirkungen, wenn<br />
Diagnosen bspw. erst nach dem<br />
Auftreten von AIDS-definierenden<br />
Erkrankungen gestellt werden, sind das<br />
Problem. Durch eine frühe Diagnose<br />
und die Einleitung einer modernen<br />
HIV-Therapie sind sie vermeidbar:<br />
96% der Menschen mit HIV-Diagnose<br />
sind in Deutschland bereits auf einer<br />
HIV-Therapie und 96% davon ohne<br />
nachweisbare Viruslast. 2 Doch das<br />
anhaltende HIV-assoziierte Stigma<br />
hemmt weitere Erfolge auf dem Weg<br />
zum Ende der HIV-Epidemie.<br />
Eigentlich stehen die entsprechenden<br />
Instrumente wie niederschwellige Testangebote,<br />
Aufklärungskampagnen und<br />
psychosoziale Beratung in Deutschland<br />
zur Verfügung. Moderne Therapien<br />
werden von den Krankenkassen<br />
übernommen und auch die PrEP für<br />
Menschen, die ein erhöhtes HIV-Risiko<br />
haben, findet immer mehr Verbreitung.<br />
Warum beenden wir die HIV-Epidemie<br />
denn dann nicht einfach? Mit dieser<br />
Frage hat sich Ende März <strong>2024</strong><br />
ein Expert*innen-Panel auf den<br />
Quellen:<br />
1<br />
World Aids Day Report | 2020. Prevailing Against<br />
Pandemics. By Putting People at the Centre.<br />
2<br />
RKI, Epid Bull 2022;47:3-18.<br />
3<br />
FCAA-Support Report 2021. Verfügbar unter:<br />
https://resourcetracking.fcaaids.org/. Abgerufen<br />
am: 10.04.<strong>2024</strong>.<br />
„ Es gibt ganz viele fachübergreifende<br />
Ansätze, aber wir<br />
schaffen es zu wenig, uns an<br />
diesen Punkten zu treffen und<br />
gemeinsam weiterzugehen.“<br />
Paula Maria Bögel,<br />
Transformationsforscherin<br />
19. Münchner AIDS- und Infektiologie-<br />
Tagen, dem größten deutschlandweiten<br />
HIV-Kongress, beschäftigt.<br />
Auf Initiative von Gilead Sciences wurde<br />
in der Diskussion „Transformation<br />
leben, Zukunft gestalten, HIV eliminieren:<br />
Was uns heute (noch) daran<br />
hindert, HIV zu beenden“ der Blick<br />
über den Tellerrand gewagt. Expertise<br />
aus der communitynahen Beratung<br />
und der medizinischen Versorgung<br />
wurden mit Erkenntnissen aus der<br />
Transformationsforschung zusammen-<br />
Prof.in Dr.in Paula Maria Bögel, Universität Vechta<br />
gebracht: „Allianzen bilden über das<br />
eigene Betätigungs-Feld hinaus, neue<br />
Ideen bekommen und einfach machen“,<br />
das ist der Rat von Professorin<br />
Paula Maria Bögel, die an der Uni<br />
Vechta zu Transformationsmanagement<br />
in ländlichen Räumen forscht. Sie<br />
brachte mit ihrer externen Perspektive<br />
innovative Ansätze aus ihrer Forschung<br />
ein, die von den Expert*innen<br />
direkt aufgegriffen und auf ihre<br />
Anwendbarkeit im HIV-Feld besprochen<br />
wurden.<br />
Mehr Informationen<br />
und weitere<br />
inspirierende<br />
HIV-Projekte<br />
findest du auf<br />
www.gileadpro.de/wirgemeinsam<br />
Gilead Sciences engagiert sich seit über 35 Jahren mit einer Vielzahl von<br />
Initiativen gegen das HI-Virus – im Schulterschluss mit der Community,<br />
Patient*innenorganisationen und Mediziner*innen weltweit. Dazu leistet das<br />
Unternehmen über die Erforschung und Bereitstellung von Arzneimitteln<br />
hinaus einen bedeutenden Beitrag: Als größter philanthropischer Geldgeber<br />
im Bereich HIV unterstützt es weltweit Projekte zur Aufklärung, Diagnose,<br />
Anti-Diskriminierungsarbeit und Unterstützung von Menschen mit HIV – im<br />
Jahr 2021 weltweit mit über 239 Mio. Dollar 3 . Der Ansatz hierbei ist stets<br />
partnerschaftlich und ermöglicht die Umsetzung von Projekten und Initiativen<br />
aus Community, Wissenschaft und Medizin, die Menschen mit HIV in den<br />
Mittelpunkt stellen.<br />
Engagement und Austausch, lokal und im internationalen Rahmen:<br />
Die AIDS <strong>2024</strong> findet vom 22.-26. <strong>Juli</strong> in München statt.<br />
„Put people first“, das ist auch das Motto der 25. Internationalen AIDS-<br />
Konferenz, die im <strong>Juli</strong> in München stattfinden wird und gleichfalls einen<br />
Blick über den Tellerrand wirft: Der internationale Austausch ermöglicht es<br />
Expert*innen mit verschiedenen Hintergründen, neue Ansätze und Ideen zu<br />
diskutieren, um gemeinsam die HIV-Epidemie zu beenden, für alle und überall.<br />
Unterstützt von Gilead Sciences GmbH, Martinsried b. München | DE-COR-0179
8 SZENE<br />
VIP<br />
Homestory:<br />
Zu Hause bei Sänger<br />
Daniel Johnson<br />
FOTOS: IDES MEDIA<br />
Der Musiker Daniel Johnson lebt<br />
zusammen mit seinem Mann in<br />
Freiburg, der Universitätsstadt<br />
am Schwarzwald. Angesprochen<br />
auf den Einrichtungsstil verriet<br />
er uns: „Mein Einrichtungsstil –<br />
ich würde ja ,unser Stil‘ sagen,<br />
ABER mein Mann lässt mir da<br />
freie Hand – ist ein bunter Mix<br />
aus allem, was uns gefällt. Ein<br />
heller Holzboden, weiße Wände<br />
und viel natürliche Materialien<br />
wie Holz, Glas und Metall sind<br />
eine super Basis, um hier und<br />
dort Akzente zu setzen. Sei es<br />
eine mauvefarbene Couch, eine<br />
Mickey-Mouse-Skulptur oder<br />
eine Wand voll mit Schallplatten.“<br />
Da haben die beiden völlig<br />
recht! – Und wo ist Daniel besonders<br />
gerne?<br />
„Mein Lieblingsplatz ist allerdings<br />
unser neues Boxspringbett. Das<br />
letzte Bett habe ich mit einem<br />
Kumpel zusammen aus Küchenarbeitsplatten<br />
gebaut! Das<br />
war schon cool, aber mit 1,40 m<br />
Breite einfach nicht groß genug.<br />
So liegt es sich schon besser!“ Ein<br />
Stubenhocker ist er aber nicht,<br />
Daniel mag die Natur! „Ich bin auf<br />
dem Land aufgewachsen und<br />
hatte immer viel Natur um mich.<br />
Umso schöner ist es jetzt, einen<br />
eigenen Garten zu haben. Hier<br />
kann man wirklich abschalten<br />
und die Seele baumeln lassen.<br />
Ich habe jetzt nicht unbedingt<br />
den grünsten aller Daumen, aber<br />
dafür mein Mann!“ *rä<br />
danieljohnson.de
ADVERTORIAL<br />
FOTO: #VISITFRANKFURT, HOLGER ULLMANN<br />
Sommeraction<br />
in Frankfurt<br />
FOTO: #VISITFRANKFURT, HOLGER ULLMANN FOTO: #VISITFRANKFURT_ISABELA_PACINI FOTO: BRANDMISSION<br />
FOTO: #VISITRHEINMAIN_DAVID_VASICEK<br />
Im Sommer <strong>2024</strong> rückt die pulsierende Metropole Frankfurt nicht nur durch<br />
die UEFA EURO <strong>2024</strong> ins Rampenlicht. Abseits des Fußballfiebers verzaubert<br />
die Stadt am Main mit einem vielfältigen Angebot an Festen und kulturellen<br />
Veranstaltungen, die ein sommerliches Erlebnis der Extraklasse versprechen.<br />
Hier sind unsere Top-Tipps:<br />
UNITED BY FOOTBALL – VEREINT IM HERZEN EUROPAS<br />
Die UEFA EURO <strong>2024</strong> verwandelt Frankfurt in eine der zehn deutschen Host Cities,<br />
und die Stadt nutzt diese Gelegenheit, um Besuchenden und Einheimischen ein<br />
vielfältiges Programm zu bieten. Das Herzstück bildet die Fan Zone am Mainufer, die<br />
sich über 1,4 Kilometer von Eisernem Steg bis zur Friedensbrücke erstreckt. Auf zehn<br />
großen LED-Screens werden hier alle 51 Spiele der Europameisterschaft übertragen,<br />
darunter ein spektakulärer Big-Screen, der schwimmend auf dem Main installiert ist.<br />
Ein actionreiches Erlebnis für Fußballbegeisterte verspricht der „Floating Pitch“: ein<br />
kleines Fußballfeld, das auf den Wellen des Mains schwimmt. Ergänzend laden zwei<br />
weitere Spielfelder in der Fan Zone zum ausgelassenen Kicken ein.<br />
FESTIVITÄTEN AM MAINUFER<br />
Aber nicht nur Fußball wird groß geschrieben: Neben dem Public Viewing bietet das<br />
Flussufer ein buntes Angebot für alle Altersklassen. Während Live-Konzerte auf<br />
zahlreichen Bühnen für musikalische Höhepunkte sorgen, darunter auch ein stimmungsvoller<br />
Opernabend in der frühsommerlichen Abendluft, garantiert das Open-<br />
Air-Kino für magische Filmabende unter freiem Sternenhimmel. Ein Highlight für<br />
die LGBTIQ*-Community ist die Regenbogen-Area der Xtremeties – ein lebendiger<br />
Treffpunkt, der sich der queeren Community widmet und mit eigenen Programm-<br />
Acts überzeugt. Zusätzlich bereichern E-Sports-Bereiche, wo Gaming-Fans auf ihre<br />
Kosten kommen, sowie kulinarische Stände mit internationalen Spezialitäten und<br />
kreative Mitmachaktionen das bunte Treiben – die Fan Zone Mainufer lädt vom 14.<br />
<strong>Juni</strong> bis 14. <strong>Juli</strong> zum Verweilen und Erleben ein.<br />
ÜBER DEN DÄCHERN FRANKFURTS<br />
Neben dem Trubel am Mainufer bieten zahlreiche Rooftop-Bars und Terrassen eine<br />
fantastische Aussicht über die Stadt und laden zum Entspannen ein. Diese Hotspots<br />
sind der perfekte Ort, um die lauen Sommerabende ausklingen zu lassen und das<br />
Flair Frankfurts zu genießen.<br />
DIE FESTIVALSAISON RUFT<br />
Die Festivalsaison geht auch in der Mainmetropole mit einem abwechslungsreichen<br />
Line-up in die Startlöcher. Einer der Höhepunkte ist das „Wireless Festival“, das am<br />
7. und 8. <strong>Juli</strong> im Deutsche Bank Park Top-Acts aus Hip-Hop und R&B präsentiert.<br />
Nur eine Woche später lockt das „Sound of Frankfurt“ Musikfans aller Genres in<br />
die Innenstadt, wo auf mehreren Bühnen eine bunte Mischung aus lokalen und<br />
internationalen Künstler*innen auftritt. Für Liebhaber elektronischer Musik bietet<br />
das „World Club Dome Festival“ vom 9. bis 11. <strong>Juni</strong> eine spektakuläre Bühnenshow<br />
im Waldstadion. Zusätzlich verwöhnt das „Street Food Festival“ vom 23. bis 25. <strong>Juni</strong><br />
am Mainkai den Gaumen mit internationalen kulinarischen Köstlichkeiten. Sei dabei,<br />
wenn die Stadt im Sommer zum Leben erwacht.
10 SZENE<br />
FOTO: ISI PARENTE / UNSPLASH<br />
QUEERFEINDLICHKEIT IN NIEDERSACHSEN<br />
QNN fordert Vertetigung der Finanzierung von Gegenmaßnahmen<br />
Viele Jahre lang konnte man zumindest<br />
hoffen, dass sich Offenheit und<br />
Progressivität in der Gesellschaft, auch<br />
und vor allem im Umgang und in Hinblick<br />
auf Anerkennung von queerem Leben in<br />
eine bessere Richtung entwickeln. Doch<br />
leider scheint es, dass solche Hoffnungen<br />
verfrüht waren.<br />
Denn im Rahmen der jährlichen Pressekonferenz<br />
zur „Politisch motivierten Kriminalität“<br />
(PMK) in Niedersachsen wurden die<br />
Fallzahlen für queerfeindliche Straftaten im<br />
Jahr 2023 bekannt gegeben: Mit insgesamt<br />
220 Fällen in den PMK-Unterthemenfeldern<br />
‚Sexuelle Orientierung‘ und ‚Geschlechtsbezogene<br />
Diversität‘ ergab sich<br />
gegenüber dem Vorjahr eine Steigerung<br />
um 86%. „Was sich im letzten Jahr bereits<br />
durch Presse und Berichten aus unseren<br />
Mitgliedsorganisationen als gefühltes Bild<br />
ergeben hat, wird nun auf erschreckende<br />
Weise durch offizielle Zahlen bestätigt“,<br />
sagt die Vorständin des Queeres Netzwerk<br />
Niedersachsen e.V. (QNN) Mareike Walther.<br />
Wenn man dazu noch von einem Dunkelfeld<br />
nicht angezeigter queerfeindlicher<br />
Straftaten von 90% ausgeht, ergibt sich ein<br />
erschreckendes Gesamtbild.<br />
Das QNN fordert daher nicht zum ersten<br />
Mal, dass die richtigen politischen Rückschlüsse<br />
gezogen werden müssen. „Die<br />
Regierungskoalition hat zwar in diesem Jahr<br />
einmalig 300.000€ über die politische Liste<br />
für den ‚Gewaltschutz Queer‘ bereitgestellt,<br />
doch schon zu Ende diesen Jahres müssten<br />
wir den gerade begonnen Aufbau einer<br />
Fach- und Meldestelle Queerfeindlichkeit<br />
wieder einstellen, wenn es bei der aktuellen<br />
Haushaltsplanung bleibt“, sagt QNN-<br />
Geschäftsführer Nico Kerski und ergänzt:<br />
„Die heute veröffentlichten Zahlen zeigen<br />
deutlich, dass Queerfeindlichkeit kein<br />
einmaliges, sondern ein stark wachsendes<br />
gesellschaftliches Problem ist. Wir fordern<br />
daher die Verstetigung der Förderung von<br />
Maßnahmen gegen Queerfeindlichkeit.“<br />
DISKUSSION<br />
Queer geht nur sozial!<br />
Am 27. <strong>Juni</strong> 18 Uhr organisiert<br />
die Linksfraktion Hamburg das<br />
Queerpolitische Podium im Kaisersaal<br />
im Rathaus Hamburg und will sich<br />
dabei Fragen aufwerfen. Wie können<br />
die Adressat*innen linker Politik von<br />
der Notwendigkeit überzeugt werden,<br />
die queer-soziale Emanzipation als Teil<br />
sozialer Emanzipation zu begreifen?<br />
Wie schafft man es, einen gemeinsamen<br />
Schritt im Kampf gegen Rechts<br />
machen? Darüber sprechen Carola<br />
Ensslen, queerpolitische Sprecherin der<br />
Linksfraktion in der Hamburgischen<br />
Bürgerschaft, Tanja Chawla, Vorsitzende<br />
DGB-Hamburg, Mine Pleasure<br />
Bouvar, Politische*r Bildner*in und<br />
Bodo Niendel, Autor und queerpolitischer<br />
Referent der ehem. Linksfraktion<br />
im Bundestag.<br />
Queerpolitik hat nichts mit Lifestyle-<br />
Initiativen für Bessergestellte zu tun.<br />
Linke Queerpolitik ist untrennbar mit<br />
linker Wirtschafts- und Sozialpolitik,<br />
mit dem Kampf um bezahlbaren<br />
Wohnraum, anständigen Arbeitsbedingungen<br />
und einem guten Gesundheitssystem<br />
verbunden. Queere Menschen<br />
gibt es in allen gesellschaftlichen<br />
Schichten und sozialen Lebensbereichen.<br />
Wer sie ausgrenzt und ächtet,<br />
trifft nicht nur sie selbst und hindert sie<br />
an einem offenen Leben der eigenen<br />
Sexualität im eigenen Geschlecht, sondern<br />
spaltet die Gesellschaft, grenzt sie<br />
auch aus sozialen Kämpfen und Initiativen<br />
aus. Das nützt den Rechten.<br />
Linke queere Politik richtet sich deshalb<br />
an queere Menschen als Teil all<br />
jener, die für ihre sozialen Interessen<br />
kämpfen. Sie ist Teil einer umfassenden<br />
Emanzipation und fordert deshalb<br />
auch all jene heraus, die nicht zu den<br />
„Betroffenen“ gehören.<br />
https://www.linksfraktion-hamburg.<br />
de/termine/queer-geht-nur-sozialqueerpolitisches-podium/
GIFHORN<br />
TOM GOSS<br />
live beim CSD<br />
Das schöne Städtchen Gifhorn kann sich<br />
freuen: Nicht nur, dass hier am 13. <strong>Juli</strong> ein<br />
CSD gefeiert wird, nein, auch Tom Goss<br />
aus den USA wird hier auftreten und mit<br />
seiner Musik unterhalten.<br />
FOTO: DUSTI CUNNINGHAM<br />
SZENE 11<br />
55 Jahre nach den Aufständen in New<br />
York gedenkt die LGBTIQ*-Community<br />
der Mutigen von damals. Auf seiner<br />
Homepage verrät das Team des Gifhorner<br />
CSD: „Auch in Gifhorn leben und lieben<br />
Menschen, die eine andere sexuelle<br />
Orientierung und/oder Geschlechtsidentität<br />
oder Beziehungsform leben, als die<br />
heteronormative Mehrheitsgesellschaft.<br />
Auch im ländlichen Raum gibt es nach<br />
wie vor Diskriminierung, Vorurteile und<br />
Hass gegen ebensolche Menschen. Wir<br />
möchten auch <strong>2024</strong> dagegenhalten und<br />
einen großen CSD in Gifhorn veranstalten.“<br />
Am 13. <strong>Juli</strong> gegen 19 Uhr wird hier<br />
der queere Singer-Songwriter Tom Goss<br />
auftreten. *rä<br />
www.queeres-netzwerk-gf.de<br />
Für Familienfeiern und Firmenfeste<br />
Finger-Food und Feine Buffets in barocken Räumen *<br />
Dingstätte 23<br />
25421 Pinneberg<br />
Tel: 04101 8527 777<br />
RESTAURANT & CATERING<br />
www.meusels-landdrostei.de<br />
Meusel‘s<br />
L AND<br />
D R OSTEI<br />
* Natürlich<br />
servieren<br />
wir auch<br />
in ihrem<br />
privaten<br />
Ambiente
12 SZENE<br />
CSD Bremerhaven <strong>2024</strong>:<br />
Vielfalt marschiert durch<br />
die Hafenstadt<br />
FOTO: PHOTONENHEXE<br />
Am Samstag, den 15. <strong>Juni</strong>, beginnt der CSD ab 10 Uhr<br />
vom Parkplatz „An der Geeste“ vor dem Historischen<br />
Museum Bremerhaven. Mit dem Start des Umzugs<br />
um 12:00 Uhr präsentiert sich die Hafenstadt wieder<br />
als ein lebendiges Zeichen für Vielfalt und Akzeptanz.<br />
Die Route bleibt die gleiche wie im Vorjahr<br />
und endet auf dem Theodor-Heuss-Platz mit einer<br />
großen Kundgebung. Während das endgültige Motto<br />
noch entschieden wird, bleibt die Botschaft klar: In<br />
Bremerhaven ist queeres Leben sichtbar und Teil der<br />
städtischen Gemeinschaft. Der CSD möchte mit der<br />
Unterstützung lokaler Institutionen niedrigschwellige<br />
Angebote schaffen, um das ganze Jahr über Diversität<br />
zu feiern und sicherzustellen, dass alle teilhaben<br />
können.<br />
CSD Cloppenburg <strong>2024</strong>:<br />
Zehn Jahre Engagement<br />
Am 22. <strong>Juni</strong> feiert Cloppenburg zehn Jahre CSD<br />
unter dem Motto „RESPEKT – für Demokratie und<br />
Vielfalt“. Erwartet werden hunderte Teilnehmende<br />
zum Umzug, der um 15:00 Uhr auf dem Bernay-<br />
Platz beginnt und mit einer Kundgebung um 16:15<br />
Uhr ihren Höhepunkt findet. Der CSD wird nicht nur<br />
lokal unterstützt, indem alle Rathäuser im Landkreis<br />
die Regenbogenfahne hissen, sondern auch durch<br />
Reden von Persönlichkeiten wie Dechant Bernd<br />
Strickmann und die Bundestagsabgeordneten Silvia<br />
Breher und Alexander Bartz. Musikalisch unterstützt<br />
der Fanfarenzug Vorwärts Elsfleth, während<br />
Infostände zur Aufklärung und zum Austausch<br />
dienen.<br />
Alle sind eingeladen, an diesem besonderen Tag<br />
teilzunehmen und ein Zeichen für Akzeptanz zu<br />
setzen.<br />
FOTO: CSD CLOPPENBURG<br />
„Cabaret“ in Hannover:<br />
Musical-Klassiker mit<br />
Tim Fischer<br />
FOTO: KERSTIN SCHOMBURG<br />
Vom 25. bis 30. <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong> verwandelt sich die Staatsoper<br />
Hannover in den legendären Kit Kat Club, wenn der Musical-<br />
Klassiker „Cabaret“ mit Tim Fischer als charismatischem<br />
Conférencier die Bühne betritt. Die gefeierte Inszenierung<br />
des St. Pauli Theaters ist erstmals außerhalb Hamburgs zu<br />
erleben. Mit Hits wie „Life is a Cabaret“ und „Money Money“<br />
führt Tim Fischer zusammen mit einem erstklassigen Ensemble,<br />
darunter Anneke Schwabe als Sally Bowles, durch die<br />
vergnügungssüchtige Unterwelt der 1920er Jahre. Aufregende<br />
Choreografien, begleitet von einem Live-Orchester erwecken die<br />
glamouröse und zugleich düstere Atmosphäre dieser Epoche zum<br />
Leben. Ein musikalisches Highlight, das berührt und begeistert!
SZENE 13<br />
FOTO: JEREMY JAP / UNSPLASH<br />
06.07.24 • 19 UHR<br />
Perlen – Queer Film<br />
Festival Hannover<br />
Das Perlen ist ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens<br />
in Hannover, und findet dieses Jahr in zwei spektakulären<br />
Editionen statt: Vom 3. bis 5. <strong>Juni</strong>, rund um den<br />
Hannover Pride, feiert das Festival seine Sommerausgabe<br />
„Sommerperlen“, und vom 25. Oktober bis 2. November<br />
das Herbstfestival – beide werden im Kino im Künstlerhaus<br />
Hannover ausgetragen. Seit 1997 zieht das Event<br />
Jahr für Jahr Filmliebhaber aus ganz Deutschland an. Mit<br />
einer facettenreichen Filmauswahl bei 30 Vorstellungen<br />
wird hier etwas für jeden Geschmack geboten. Das Film<br />
Festival möchte eine Plattform sein, auf der filmische<br />
Werke gezeigt werden, die gesellschaftliche Diskurse<br />
anstößt und die Sichtbarkeit der queeren Community<br />
fördert.<br />
Eintritt: 20 € KEIN FREIGETRÄNK<br />
Buchen Sie Ihre Anzeigen unter:<br />
info@blumediengruppe.de<br />
Nächster<br />
Anzeigenschluss<br />
12.07. für das<br />
Augustheft <strong>2024</strong><br />
NEUES PROJEKT<br />
Arbeitsmarktzugang<br />
für Menschen mit<br />
Behinderungen<br />
Das vom ESF geförderte Projekt „Initiativbewerbung mit<br />
Team Behinderte“ begleitet Menschen mit Behinderungen<br />
durch den Bewerbungsprozess und unterstützt sie bei der<br />
Vorbereitung auf den ersten Arbeitsmarkt. Durch Simulationen<br />
realer Arbeitsbedingungen und Aufgaben in einem<br />
geschützten Rahmen können die Teilnehmenden ihre<br />
Fähigkeiten entwickeln. Neben pädagogischen Gruppensitzungen<br />
bietet das Projekt auch individuelle Förderungen,<br />
einschließlich Praktika und Begleitung der Kennlernphase<br />
mit potenziellen Arbeitgebern, um anfängliche Hürden abzubauen.<br />
Ziel ist es, die beruflichen Chancen von Menschen<br />
mit Behinderungen zu fördern und ihnen den Einstieg in<br />
geeignete Arbeitsverhältnisse zu ermöglichen.<br />
Eintritt: 23,00 €<br />
inklusive 1 XL Handtuch,<br />
Spind und Badeschuhe<br />
Hamburgs Gaysauna<br />
mit Tradition<br />
www.apollosauna.de<br />
Täglich geöffnet 12 - 21 Uhr<br />
außer am 24.12 und 31.12.<br />
MAX BRAUER ALLEE 277<br />
(ECKE SCHULTERBLATT)<br />
22769 HAMBURG<br />
PHONE: +49 (0) 40 / 43 48 11<br />
Happy Hour ab 18:30 Uhr<br />
Eintritt ab 17,00 Euro<br />
FOTO: KIREYONOK_YULIYA/FREEPIK.COM
14 SZENE<br />
FOTO: FANK OBENAUF<br />
RETRO<br />
Zweimal „DARE!“ im Sommer<br />
Im <strong>Juni</strong> und <strong>Juli</strong> kannst du gleich zweimal ins maximale<br />
Musik-Pop-Retro-Pop-Vergnügen eintauchen, das Team<br />
der „DARE!“ freut sich auf dich.<br />
Zum Beispiel am 8. <strong>Juni</strong>, wenn DJ Sven Enzelmann ab<br />
22:30 Uhr im Nachtasyl im Thalia Theater mit seinen Vinyls<br />
loslegt. Versprochen werden „Pop, Wave, Italo Disco,<br />
Synthie Pop sowie Dance Classics“ , aber auch die Erfolge<br />
von Erasure, der Pet Shop Boys und von Grace Jones<br />
werden garantiert nicht vergessen werden. Aufgepasst:<br />
„Bei entsprechender Gästezahl behalten wir uns vor,<br />
Frauen nur in männlicher Begleitung einzulassen“ – oha.<br />
Am 13. <strong>Juli</strong> wird Musiker und DJ Chris Flyke für die<br />
passenden Beats, Hits und Klassiker sorgen. Ab 22:30<br />
Uhr wieder im Nachtasyl im Thalia Theater. *rä<br />
HAMBURG<br />
„JACK club“ –<br />
House-Alarm<br />
im Nachtasyl<br />
Ende <strong>Juni</strong> steigt im Thalia<br />
Theater in Hamburg, im dort zu<br />
findenden Nachtasyl, die vierte<br />
Ausgabe des „JACK clubs“. Eine<br />
Partynacht, die sich vor allem um<br />
Musikliebheber*innen kümmert, die<br />
auf Acid, House, Elektro und Klub-<br />
Klassiker von Größen wie Todd<br />
Terry, Black Box und Inner City<br />
stehen – stilecht von Vinyl! Aber<br />
die noch viel mehr zu bieten hat.<br />
Dafür sorgt am 29. <strong>Juni</strong> ab 22:30<br />
Uhr DJ Nick Bart. Und der verrät:<br />
„Aber wir wollen auch in die 2000er<br />
lauschen, da gab es auch geiles<br />
Zeugs!“ Wir freuen uns drauf … *rä<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
HAMBURG<br />
„Pink INC.“ im Sommer<br />
Pure Freude und Genuss am Tanzen – dafür steht die „Pink INC.“-<br />
Party Hamburg. Und die kannst du zweimal genießen in den nächsten<br />
Wochen.<br />
Seit nunmehr zehn Jahren bringen die „pinken“ Partyveranstalter das<br />
Feiervolk zusammen und sorgen für ausgelassene Nächte und viel<br />
buntes Treiben auf den Tanzflächen. Auch im Sommer wird es wieder<br />
hoch hergehen bei den Pink-INC.-Veranstaltungen!<br />
Die nächsten Termine finden im Café Schöne Aussichten statt,<br />
und zwar am 15. <strong>Juni</strong> und am 6. <strong>Juli</strong>. Es wird sicherlich heiß und das<br />
Partyoutfit kann nicht knapp genug sein, um einen tollen Abend voller<br />
Ektase zu verbringen …<br />
www.pinkinc.de
Bilder aus der Szene<br />
SZENE 15<br />
FOTOGRAFIE<br />
Hier steht Hamburg im Fokus!<br />
Werden die Reeperbahn, die<br />
WunderBar, Hamburg und eben<br />
St. Pauli erwähnt, hat jede(r)<br />
sofort Bilder en masse im Kopf: schwere<br />
Jungs, tätowiert und muskulös, freche<br />
Dragqueens und toughe Damen der Nacht<br />
... Das Buch „Buy Buy – St. Pauli“ von CP<br />
Krenkler porträtiert sie alle.<br />
Aber auch wichtige Hamburger*innen wie<br />
Sieghard Wilm, Pastor in der St. Pauli Kirche,<br />
nach der der Kiez benannt ist, verraten hier in<br />
persönlichen Essays etwas vom Leben und<br />
Zauber des berühmten Teils der Hansestadt.<br />
Das Ende <strong>Juli</strong> erscheinende Buch der Fotografin<br />
CP Krenkler sei eine „Liebeserklärung<br />
an den Stadtteil, aber auch ein Dokument<br />
der Wut über eine fehlgeleitete Stadtentwicklung“,<br />
wie vorab verraten wird. Etwa zehn<br />
Jahre schon dokumentiert die Hamburger<br />
Fotografin und Autorin CP „Paul“ Krenkler<br />
mithilfe ihrer Kamera die Menschen,<br />
die diesen Hamburger Kiez so berühmt<br />
machen. Zusammen mit den Texten von<br />
Gastautor*innen und LGBTIQ*-Community-<br />
Promis wie unter anderen Amanda Cox ist<br />
„Buy Buy – St. Pauli“ ein ganz wunderbares<br />
Stück Zeitgeschichte! Und ein schönes Geschenk<br />
für alle, die Hamburg vermissen oder<br />
im Herzen haben. *rä<br />
krenkler.eu
16 STYLE<br />
LIGHT UP!<br />
Mit diesen Lampen wird dein Zuhause<br />
nicht nur bestens ausgeleuchtet, sondern<br />
gleich noch ein Stück weit schöner. *fj<br />
FUNCTIONAL DESIGN<br />
Aufgrund ihres smarten Designs verfügt die Tischlampe<br />
Bella von TONONE über lediglich eine einzige Schraube<br />
und wird ansonsten ineinander verkeilt. Der pulverbeschichtete<br />
Stahl ist in insgesamt elf Farben erhältlich.<br />
www.tonone.com<br />
SPACE & GRAVITY<br />
Gravity Well Chandelier vom Designer<br />
Richard Clarkson ist von Himmelskörpern<br />
inspiriert und stellt die Gravitationseffekte<br />
von Planeten und Sternen<br />
im Universum dar. Die Glassphären<br />
sind mundgeblasen und werden in drei<br />
unterschiedlichen Größen und Transparenzen<br />
angeboten.<br />
www.rclarkson.com<br />
SIMPLE BUT CREATIVE<br />
Neozoon ist ein junges Unternehmen aus<br />
München, das sich während der Pandemie<br />
und Lockdown-Zeit die Frage gestellt hat, wie<br />
man die eigenen vier Wände interaktiver und<br />
verspielter gestalten könnte. Herausgekommen<br />
ist eine ca. 15 x 10 Zentimeter große<br />
Lampe, die du dank ihres überdimensionierten<br />
Saugnapfes überall da anbringen kannst, wo in<br />
deiner Wohnung glatte Flächen existieren. Die<br />
Neozoon-Leuchte wird nahezu komplett in<br />
Deutschland hergestellt und aus recycelbaren<br />
Materialien gefertigt. Sie ist dimmbar und hält<br />
je nach Leuchtkraft bis zu 240 Stunden durch.<br />
Das schlichte, aber geniale Design wurde<br />
bereits mehrfach ausgezeichnet.<br />
www.neozoon.store<br />
MÖBEL<br />
„Normal ist langweilig“<br />
Die neue Polstermöbelkollektion von Stardesigner<br />
Harald Glööckler jetzt bei Möbel Inhofer in Senden<br />
Edle und elegante Formen treffen auf exquisite<br />
Materialien bei der aktuellen Polstermöbelkollektion<br />
von Stardesigner Harald Glööckler,<br />
die dieser in Zusammenarbeit mit<br />
der Möbelmanufaktur Max Winzer<br />
entworfen hat. Diese extravagante Note<br />
findet sich auch in den Möbeln wieder.<br />
Seine neue Kollektion „Glööckler by Max<br />
Winzer“ ist jung, frech, aber durchaus barock,<br />
mit großen Strasssteinen, viel Samt und kräftigen<br />
Farben. Die Polstermöbel, die bei Möbel Inhofer,<br />
in Senden bei Ulm, in einem eigenen großen<br />
Bereich exklusiv ausgestellt sind, präsentierte der<br />
extravagante Stardesigner im Januar live den über<br />
800 Interessierten und Fans.<br />
„Ich habe festgestellt, dass das Niveau in Deutschland<br />
nachgelassen hat. Man freut sich über das<br />
Mittelmaß wie verrückt, das finde ich schrecklich“,<br />
sagt Harald Glööckler. Entworfen wurden die Möbel<br />
gemeinsam von dem Stardesigner und der Manufaktur<br />
Max Winzer, die seit 75 Jahren hochwertige Polstermöbel<br />
in zeitlosem Design fertigt. Harald Glööckler<br />
lobte die Zusammenarbeit mit Max Winzer, weil für<br />
beide Partner Exklusivität, hochwertige Materialen und<br />
ausgefallenes Design im Mittelpunkt stehen.<br />
Aber nicht nur die Optik zählt. „Die Möbel sind auch bequem<br />
und langlebig“ so der Stardesigner. „Ich möchte Dinge<br />
kreieren, die ein anderes Level in puncto Stil und Klasse<br />
haben“, erklärt Glööckler. Auf eine bestimmte Zielgruppe aber<br />
hat er es dabei nicht abgesehen. Ihm geht es darum, dass<br />
die Käufer seine Möbel schätzen. Das Sortiment umfasst<br />
Sessel, Sofas, Kleinmöbel und Schlafsofas in vielen Varianten<br />
und Stilen und kann auf inhofer.de oder direkt in Senden<br />
angeschaut werden.<br />
inhofer.de
COSY<br />
Gemütlich und<br />
bequem<br />
Diese Möbel und Interior-Accessoires<br />
laden dich zum Kuscheln ein.<br />
MORGENS NOCH KURZ KUSCHELN<br />
Nichts ist schöner nach dem Aufwachen,<br />
als mit den nackten Füßen auf<br />
einem kuschelweichen Bettvorleger<br />
zu stehen. Der „Ghan Nook“-Teppich<br />
von Armadillo kombiniert die sogenannte<br />
Soumak-Webform – eine Art<br />
Flachgewebe – mit der klassischen<br />
Knüpftechnik der Berber. So entsteht<br />
für deine Fußsohlen eine einzigartige<br />
taktile Erfahrung. Und das jeden<br />
Morgen.<br />
www.armadillo-co.com<br />
STYLE 17<br />
YUMMY<br />
Weich, weicher, Burrata! Angelehnt<br />
an die weiche Geschmeidigkeit<br />
der italienischen Käsesorte, ist die<br />
„Burra“-Kollektion von Normann<br />
Copenhagen mit ausgesprochen<br />
bequemen Sitzflächen ausgestattet<br />
und macht in ihrer üppigen Ästhetik<br />
einfach Lust zum Lümmeln. Als Stuhl<br />
und Loungechair zu haben.<br />
www.normann-copenhagen.com<br />
WOHLFÜHLERLEBNIS<br />
Leinenfaser ist besonders feuchtigkeitsabweisend,<br />
kühlt und wärmt<br />
gleichzeitig und ist deshalb der perfekte<br />
Stoff für deine Bettgarnitur. Die<br />
„naturals“-Kollektion von textilwerk<br />
wird zu hundert Prozent aus vorgewaschenem<br />
Leinen in Europa gefertigt,<br />
wobei die Vorwäsche den Stoff<br />
weicher macht und so bereits das<br />
erste Schlafen zum Wohlfühlerlebnis<br />
wird. Das Sortiment besteht aus<br />
Bettwäsche, Kissen, Spannbettlaken<br />
und weiteren dekorativen Produkten.<br />
www.textilwerk.com<br />
Mein Herz schlägt für<br />
ein sicheres Hamburg!<br />
Als Als Unternehmer bin bin ich ich täglich täglich mit mit langsamen langsamen fahren fahren und und Verkehrschaos konfrontiert. Daher Daher habe habe ich ich beschlossen, beschlossen,<br />
Genehmigungsver-<br />
selbst selbst aktiv aktiv zu zu werden. werden. Nicht Nicht nur nur meckern, meckern, sondern sondern machen! machen!<br />
Ich Ich kandidiere kandidiere wieder, wieder, um um die die Dinge Dinge direkt direkt zu zu ändern. ändern.<br />
In In meiner meiner Rolle Rolle als als Leiter Leiter der der Ausschüsse Ausschüsse für für Wirtschaftsförderung<br />
Wirtschaftsförderung<br />
und und Kultur Kultur setze setze ich ich mich mich leidenschaftlich leidenschaftlich für für unsere unsere vielfältige vielfältige<br />
Kulturszene<br />
Kulturszene<br />
und<br />
und<br />
blühende<br />
blühende<br />
Wochenmärkte<br />
Wochenmärkte<br />
ein.<br />
ein.<br />
Ich<br />
Ich<br />
glaube<br />
glaube<br />
fest<br />
fest<br />
daran,<br />
daran,<br />
dass<br />
dass<br />
eine<br />
eine<br />
starke<br />
starke<br />
lokale<br />
lokale<br />
Wirtschaft<br />
Wirtschaft<br />
das<br />
das<br />
Funda-<br />
Fundament<br />
ment<br />
einer<br />
einer<br />
funktionierenden<br />
funktionierenden<br />
Stadt<br />
Stadt<br />
ist.<br />
ist.<br />
Politik<br />
Politik<br />
mache<br />
mache<br />
ich<br />
ich<br />
hier,<br />
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direkt<br />
direkt<br />
vor Ort und für Sie. Bei Problemen bin ich nur eine Nachricht entfernt.<br />
vor Ort und für Sie. Bei Problemen bin ich nur eine Nachricht entfernt.<br />
Ich bitte Sie wieder um Ihr Vertrauen und<br />
Ich bitte Sie wieder um Ihr Vertrauen und<br />
Ihre 5 Stimmen auf Listenplatz 3.<br />
Ihre 5 Stimmen auf Listenplatz 3.<br />
Ihr<br />
Ihr<br />
Jimmy Blum<br />
macht das!<br />
Jimmy<br />
Jimmy<br />
Blum,<br />
Blum,<br />
FDP-Listenplatz<br />
FDP-Listenplatz<br />
3<br />
3
18 WELLNESS<br />
GESICHTS-<br />
MASKEN<br />
zum Selbermachen<br />
Ständig vollbringt unsere Haut<br />
Höchstleistungen: Sie schützt<br />
uns vor Umwelteinflüssen, reguliert<br />
unseren Wärmehaushalt<br />
und erneuert sich (oberste Hautschicht)<br />
circa alle dreißig Tage selbst. Zeit, ihr<br />
etwas Gutes zu tun. *fj<br />
Selber machen oder „Do it yourself“ ist in.<br />
Jeder Zweite kann heutzutage Stricken,<br />
jeder Dritte baut seine Kräuter im Garten<br />
oder auf dem Balkon an. Allerhöchste Zeit,<br />
dir diese Tipps und Rezepte für hausgemachte<br />
Gesichtsmasken vorzustellen.<br />
Egal, ob du es isst oder auf deine Haut<br />
schmierst: Bei Lebensmitteln zählt nicht<br />
nur, was drinsteckt – Vitamine und Antioxidantien<br />
zum Beispiel, aber dazu später<br />
mehr –, sondern ebenso, was mal drauf<br />
war. Wir sprechen von Pestiziden. Deshalb<br />
gilt für den Einkauf auch hier: lieber Bio als<br />
nicht Bio. Nach dem Einkauf die Waren am<br />
besten separat und in einer eigenen Verpackung<br />
aufbewahren. Außerdem alle hier<br />
beschriebenen Masken vor Anwendung<br />
einmal an einer unauffälligen Stelle testen!<br />
Übrigens: Früher häufig verwendete<br />
Hausmittel wie Backpulver, zermahlene<br />
Aspirintabletten oder Zitronensaft haben<br />
einen zu hohen oder zu niedrigen pH-Wert<br />
und können der Haut schaden.<br />
FOTO: FREEPIK.COM<br />
DER KLASSIKER<br />
Gurke und Aloe vera sind die Klassiker unter<br />
den Food-Produkten für die Haut. In Kombination<br />
mit Joghurt versorgen sie die Haut<br />
nicht nur mit Feuchtigkeit, sondern sind in<br />
der Lage, irritierte Hautpartien zu beruhigen.<br />
■<br />
■<br />
■<br />
1 Esslöffel Gurke (geschält und zerdrückt)<br />
1 Esslöffel Joghurt (ungesüßt)<br />
1 Teelöffel Aloe vera (zerdrückt)<br />
Alle drei Komponenten miteinander verrühren<br />
und für zehn Minuten auf der Haut<br />
einwirken lassen. Danach das Gesicht mit<br />
Wasser waschen.<br />
DOUBLE T<br />
Grüner Tee ist nicht nur reich an Antioxidantien,<br />
spezielle im Tee enthaltene<br />
Aminosäuren schützen die Haut vor den<br />
UV-Strahlen der Sonne. Die Hydroxycarbonsäure<br />
im Tomatensaft wirkt wie ein<br />
Peeling und glättet das Erscheinungsbild<br />
der Haut.<br />
■<br />
■<br />
1 Tomate<br />
1 Tasse grüner Tee<br />
Den Saft der Tomate auspressen und mit<br />
einer Tasse kaltem, grünen Tee mischen.<br />
Die Flüssigkeit mit einer Sprühflasche auf<br />
das Gesicht auftragen.<br />
DER EXOT<br />
Strahlende Haut? Bienenhonig ist ein<br />
echter Allrounder im Kampf gegen<br />
Verunreinigungen, Trockenheit und fades<br />
Hautbild. Als Bindemittel für die Maske<br />
kannst du beispielsweise Papaya nutzen.<br />
■<br />
■<br />
1 Papaya (zerdrückt und ohne Kerne)<br />
1 Esslöffel Honig<br />
Beide Inhaltsstoffe vermengen und<br />
für bis zu 15 Minuten auf das Gesicht<br />
auftragen. Danach das Gesicht mit<br />
Wasser waschen.
WELLNESS 19<br />
FOTO: MASTER1305 / FREEPIK<br />
KALTE DUSCHE GEFÄLLIG?<br />
Tägliche Gefühle von Stress, Angst<br />
und Nervosität lassen sich ganz<br />
einfach reduzieren, indem du kalt duschst.<br />
Warum? Der Körper wird durch den Schock<br />
in einen „Fight or Flight“-Modus versetzt,<br />
wechselt also vom Ruhe- in den Alarmzustand.<br />
Bei regelmäßiger Anwendung dieser<br />
„Heimtherapie“ lernt dein Gehirn bald,<br />
besser mit Anstrengungen im Alltag umzugehen.<br />
Gleichzeitig schüttet der Körper<br />
vermehrt Glutathion aus, ein Hormon, das<br />
Stress im Körper auf grundsätzliche Weise<br />
reguliert. Eine kalte Dusche kann aber noch<br />
viel mehr! *fj<br />
Der höhere Anteil an Glutathion im Körper<br />
beugt Entzündungen vor und mindert so<br />
das Risiko, an Herzkrankheiten, genetischen<br />
Erkrankungen und sogar Krebs zu leiden.<br />
Außerdem probst du für starke Temperaturunterschiede<br />
beispielsweise im Winter<br />
und wirst seltener erkältet sein. Sportler und<br />
Hobbysportler erleben durch die entzündungshemmende<br />
Wirkung eines Kältebads<br />
eine Linderung von Muskelschmerzen und<br />
Muskelkater. Gleichzeitig wird der Metabolismus<br />
durch den Schock angeregt, was wiederum<br />
zu einem erhöhten Kalorienverbrauch<br />
führt und die Gewichtsabnahme steigert.<br />
Ein weiterer positiver Effekt intensiver<br />
Kältebehandlung ist ein natürlicher Boost<br />
der Libido. Der eingangs erwähnte „Fight or<br />
Flight“-Modus erhöht den Testosteronspiegel<br />
und sorgt so für mehr Lust und sogar<br />
für ein besseres Muskelwachstum. Kalte<br />
Duschen machen Appetit UND sexy!<br />
Verschiedene Studien haben darüber hinaus<br />
gezeigt, dass Menschen, die über einen längeren<br />
Zeitraum morgens (oder abends) kalt<br />
duschen, weniger häufig an Depressionen<br />
leiden und alltägliche Aufgaben fokussierter<br />
bewältigen, weil der Körper reibungsloser<br />
funktioniert (verbesserte Lungenfunktion<br />
und Herzgesundheit).<br />
Aber wie überwinde ich den inneren<br />
Schweinehund und lasse den Kälteschock<br />
über mich ergehen?<br />
TEST THE WATERS!<br />
Bevor du dich mit dem ganzen Körper in<br />
den kalten Strahl deiner Dusche begibst,<br />
teste mit der Hand, wie kalt das Wasser<br />
wirklich ist. Brennt es auf der Haut, ist das<br />
Wasser zu kalt.<br />
ALL OR NOTHING<br />
Überzeuge dich selbst von der positiven<br />
Wirkung der Behandlung und tu es einfach!<br />
BREATHING IS KEY<br />
Der Schock, den dein Körper erlebt, kann<br />
für einige Menschen überwältigend sein.<br />
Deshalb beim Duschen das Atmen nicht<br />
vergessen. Am besten bereitest du dich<br />
schon vorher mit kurzen Atemzügen auf<br />
die intensive Kälte vor.<br />
TIMING IS EVERYTHING<br />
Eine kalte Dusche sollte nicht länger als<br />
30 Sekunden dauern. Das kommt dir<br />
wahnsinnig kurz vor? Dann probier’s doch<br />
mal aus!
20 WELLNESS<br />
THE NEW YOU<br />
Besser im Job. Besser im Gym. Besser im Bett.<br />
FOTO: BENJAMINOSULLIVAN / UNSPLASH<br />
Stress auf der Arbeit nervt nicht nur,<br />
sondern kostet richtig Geld. Das finden<br />
wir nicht einfach nur so, sondern das wird<br />
in zahlreichen Studien belegt. In Großbritannien<br />
etwa sind über ein Drittel aller<br />
Krankheitstage ganz gewöhnlichem Stress<br />
zuzuordnen. Diese Fehltage schlagen mit<br />
rund 7 Milliarden Pfund Verlust für die<br />
britische Wirtschaft zu Buche. In den USA<br />
kosten stressbedingte Arbeitsausfälle –<br />
und Unfälle! – sogar über 300 Milliarden<br />
Dollar.<br />
Eine stressfreie Arbeitsatmosphäre hat<br />
übrigens einen gegenteiligen Effekt und<br />
erhöht die Produktivität um bis zu dreißig<br />
Prozent – und damit auch den Gewinn<br />
eines jeden Unternehmens.<br />
BESSER IM JOB<br />
Montagmorgen<br />
und schon keinen<br />
Bock? Erfolgreiche<br />
Menschen kennen<br />
keine Montagsmüdigkeit! Sehr<br />
erfolgreiche Menschen starten die neue<br />
Woche sogar schon am Sonntag. Anstatt<br />
sich von der Netflix-Bibliothek berieseln<br />
zu lassen, nehmen sie sich Zeit, um die<br />
kommende Woche zu strukturieren. Da<br />
macht es sich bezahlt, die Woche schon<br />
im Vorfeld in größere und kleinere Ziele<br />
unterteilt oder den E-Mail-Ordner vom<br />
Junk des Wochenendes befreit zu haben.<br />
Bei der Planung der Arbeitswoche gilt es,<br />
ein hehres Ziel ins Auge zu fassen – quasi<br />
den Masterplan – und jeden Tag, mitunter<br />
sogar jede Stunde in kleinere Etappenziele<br />
zu unterteilen. Wer erfolgreich im Beruf ist,<br />
hat häufig mehrere Tätigkeitsfelder und die<br />
Aufgaben können schnell überwältigend<br />
wirken. Je kleiner die Tasks, desto erreichbarer<br />
sind sie.<br />
In die Fragmentierung von Zielen fällt auch<br />
die 25/5-Übung von Großaktionär Warren<br />
Buffet. Er rät, eine Liste von 25 beruflichen<br />
Zielen niederzuschreiben. Anschließend soll<br />
diese Liste auf die fünf Top-Ziele reduziert<br />
werden. Die übrig gebliebenen zwanzig<br />
werden schlichtweg verworfen. Die komprimierte<br />
Liste hilft, möglichst effizient zu<br />
arbeiten und die Übersicht zu behalten.<br />
Ökonom Vilfredo Pareto steht für den sogenannten<br />
Pareto-Effekt Pate, der auch als<br />
80-zu-20-Regel bekannt ist. Demnach sind<br />
20 Prozent der Leistung für 80 Prozent des<br />
gewünschten Ergebnisses notwendig. Und<br />
das in allen Lebensbereichen. Wer also rund<br />
anderthalb Stunden konzentriert arbeitet,<br />
hat bei konservativen acht Stunden sein<br />
Tagesziel schon fast erreicht.<br />
Übrigens: Wer länger ruht, kommt schneller<br />
zum Ziel, da das Gehirn in Ruhephasen –<br />
beispielsweise beim Mittagsschlaf oder auf<br />
Spaziergängen – Erlebtes in neue Zusammenhänge<br />
bringt und auf kreative Weise<br />
Lösungen für Probleme findet, die dich vor<br />
dem Schreibtisch noch zur Verzweiflung<br />
getrieben haben. Also: Öfter mal Pause<br />
machen!<br />
BESSER IM GYM<br />
Männer, wer<br />
von euch schafft<br />
100 Liegestütze am<br />
Stück? Nee? Wir auch nicht.<br />
Wir sagen nicht, dass 100 Push-ups der<br />
Schlüssel zum Traumkörper sind, aber<br />
wie im Beruf eignet es sich vor allem für<br />
Gym-Anfänger, überschaubare Ziele zu<br />
schaffen und diese in kleinere Etappen<br />
zu unterteilen. 100 Liegestütze sind für<br />
diese schrittweise Gewöhnung ans Training<br />
perfekt und garantieren viele kleine Erfolge.<br />
Weiter lohnt es sich vor allem für Beginner<br />
und solche Männer, die versuchen Gewicht<br />
zu verlieren, zunächst eine Stoffwechselanalyse<br />
durchführen zu lassen, denn:<br />
Jeder Körper ist anders. Während du von<br />
einem Stück Schokolade gefühlte zwei Kilo<br />
zunimmst, stopft dein bester Freund ohne<br />
Konsequenzen Süßes in sich rein, muss<br />
aber von Pasta und Kartoffeln Abstand<br />
nehmen. Eine solche Analyse ist mittlerweile<br />
in fast allen größeren Städten möglich<br />
und kann dir eine gezieltere und für<br />
das Training sinnvolle Ernährung zeigen. Die<br />
Kosten für die Typenbestimmung liegen bei<br />
rund 100 Euro.
WELLNESS 21<br />
Kardio ist der beste Weg, um abzunehmen? Leider falsch.<br />
Der beste Weg, um schnell und erfolgreich abzunehmen,<br />
sind eine strenge Diät und das Training mit Gewichten.<br />
Kardio ersetzt den Leg Day? Stimmt auch nicht. Wer nicht<br />
mit Hühnerbeinchen rumlaufen will, muss trotzdem fleißig<br />
Squats und Lunges machen. Sorry, Jungs! – Lieber langsam<br />
angehen lassen und dafür länger? Wieder falsch. Ähnlich wie<br />
bei Kraftübungen ist ein Kardiotraining mit hoher Intensität<br />
und mehreren Intervallen sehr viel effektiver.<br />
BESSER IM BETT<br />
Wen fragt man am besten, wenn man<br />
brauchbare Tipps für ein lustvolles Liebesleben<br />
sucht? Klar, Profis! Die meisten<br />
Unterhalter aus der Erwachsenenbranche<br />
raten, öfter mal die Position zu wechseln. Der<br />
„Perspektivwechsel“ kann wahre Wunder wirken<br />
und das gemeinsame Sexerlebnis auf eine völlig neue Ebene<br />
heben. Oder kennst du einen Tätowierer ohne Tattoos?<br />
Zudem lautet ein Rat: Lube, Lube und noch mehr Lube. Und<br />
warum nicht? Je mehr Gleitgel, desto flutsch.<br />
Für die meisten Männer aber bedeutet „besser“ im Bett vor<br />
allem eins: Eine solide Erektion zu halten und den Partner<br />
zu befriedigen. Für die Erektion des Penis bedarf es eines<br />
ungehinderten Blutflusses in den Schwellkörper. Negativ<br />
beeinflusst wird die Blutzirkulation durch den Genuss von<br />
Zigaretten sowie Übergewicht. Die Mehrzahl der Nichtraucher<br />
gibt an, ein zufriedenstellendes Sexleben zu haben.<br />
Fast die Hälfte aller Männer mit Diabetes hat eine erektile<br />
Dysfunktion. Männer mit erhöhtem Blutzuckerspiegel<br />
neigen ebenso zu Erektionsproblemen. Förderlich für das<br />
Erektionsvermögen sind regelmäßiges Laufen, guter Schlaf<br />
und: Gähnen. Während Gehen oder Joggen den Blutkreislauf<br />
auf Trab halten und der Körper im Schlaf von ganz allein<br />
Erektionen „übt“, scheint Gähnen weniger logisch für ein<br />
aufregendes Schäferstündchen. Allerdings: Gähnen wird,<br />
genau wie eine Erektion, von Chemikalien wie Stickstoffmonoxid<br />
kontrolliert. Es ist daher nicht ungewöhnlich, dass<br />
sich beim Gähnen plötzlich auch ein kitzelndes Gefühl in der<br />
Leistengegend einstellt, denn häufig gibt der Körper einfach<br />
den Befehl für beide Reaktionen, auch wenn der sexuelle<br />
Reiz fehlt, um wirklich hart zu werden. Wer öfter gähnt, hält<br />
also die neuronalen Autobahnen sauber, die für eine Erektion<br />
verantwortlich sind. Oder man probiert eines dieser Nahrungsmittel,<br />
die schon länger als potenzsteigernd bekannt<br />
sind: Wassermelone, Ginseng, Gewürznelken.<br />
Was den Partner angeht, können wir nur wiederholen, was<br />
du wahrscheinlich schon in diversen Sex-Ratgebern gelesen<br />
hast: Einfach mal fragen, worauf der andere eigentlich so<br />
steht. Eine gute Kommunikation im Bett ist mehr wert als<br />
jeder Ständer.<br />
ÄRZTE<br />
■ Andreas Britz,<br />
Dr. med.Praxisklinik am Rothenbaum,<br />
Privatpraxis, Haut- und Geschlechtskrankheiten,<br />
Lasertherapie, Kosm.-ästhet.<br />
Behandlungen, Allergologie,<br />
Heimhuder Str. 38, & 44809812,<br />
www.dr-britz.de<br />
■ Dammtorpraxis, Dr. Linnig,<br />
Allgemeinmedizin, Reise-Medizin, HIV,<br />
Hepatitis, STD,<br />
Damnmtorstr. 27, & 35715638,<br />
www.dammtorpraxis.de<br />
■ ICH Grindel,<br />
Dr. med. Thomas Buhk,<br />
Dr. med. Stefan Fenske,<br />
Dr. med. Guido Schäfer,<br />
All gemeine und Innere Medizin, HIV,<br />
Hepatitis, STD,<br />
Grindelallee 35, & 4132 420,<br />
www.ich-hamburg.de<br />
■ ICH Stadtmitte,<br />
Dr. med. Axel Adam,<br />
Stefan Hansen,<br />
PD Dr. med. Christian Hofmann,<br />
Dr. med. Michael Sabranski,<br />
Dr. med. Carl Knud Schewe,<br />
Allgemeine und Innere Medizin, HIV,<br />
Hepatitis, STD,<br />
Glockengießerwall 1, & 28004200,<br />
www.ich-hamburg.de<br />
■ Medizinisches Versorgungszentrum<br />
Hamburg,<br />
Prof. Andreas Plettenberg,<br />
Dr. Albrecht Stoehr,<br />
Prof. Jörg Petersen,<br />
Dr. Peter Buggisch,<br />
HIV, Hepatitis, STD, Infek tiologie,<br />
Lohmühlenstr. 5,<br />
Am AK St. Georg Haus L, & 28407600,<br />
www.ifi-medizin.de<br />
■ Urologische Praxis<br />
Oliver Neubauer,<br />
Facharzt für Urologie,<br />
Herthastr. 12, & 64224500,<br />
www.urologe-hamburg.com,<br />
PrEP, STD, Vorsorge<br />
■ Josef Stuch, Dr.<br />
All gemeinmedizin,<br />
Ida-Ehre-Platz 12, & 37510060<br />
■ Dr. med. Martin Eichenlaub,<br />
Facharzt für Neurologie,<br />
Nervenheilkunde, Psychiatrie u.<br />
Psychotherapie,<br />
Elbgaustr. 112., & 841084,<br />
www.nervenarzt-eichenlaub.de<br />
■ Dr. Roy Heller,<br />
Facharzt für Innere und Allgemein medizin,<br />
Suchtmedizin, Psychotherapie,<br />
HIV, Hepatitis, STD,<br />
<strong>Juli</strong>usstr. 36, & 4300890<br />
■ Dr. med. Welf Prager &<br />
Partner,<br />
Dermatologie,<br />
ästhetische Dermatologie,<br />
operative Dermatologie,<br />
Allergologie, Phlebologie,<br />
Lasermedizin,<br />
Hemmingstedter Weg 168,<br />
& 040 81 991 991<br />
www.derma-hamburg.de<br />
■ docboom! Praxen,<br />
Lange Reihe 83<br />
Steinwegpassage 26<br />
Mühlendamm 6<br />
Eppendorfer Landstraße 53<br />
info@docboom.com<br />
GESUNDHEIT<br />
IN HAMBURG<br />
ZAHNÄRZTE<br />
■ Martin Schuh,<br />
Eidelstedter Platz 6a, & 5709385,<br />
www.zahnaerzte-eidelstedt.de<br />
■ Zahnarztpraxis Rainer Witt,<br />
Holsteiner Chausee 267, & 55505962,<br />
www.zahnaerzte-schnelsen.de<br />
COACHING<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie (HPG),<br />
Müggenkampstr. 29, & (0179) 5270700,<br />
www.therapie.de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Ruthemann Coaching,<br />
Heilpraktiker f. Psychotherapie,<br />
Professor-Brix-Weg 4, & 31171492,<br />
www.ruthemann-coaching.de<br />
■ Dipl Päd. Volkmar Suhr,<br />
Systemischer Berater&Therapuet DSGF,<br />
Neue Str. 24, 22942 Bargteheide,<br />
& 04532-2045500,<br />
www.familyspirits.de<br />
APOTHEKEN<br />
■ Apotheke am H auptbahnhof,<br />
Steindamm 2, Ecke Adenauerallee,<br />
& 241241<br />
■ Apotheke Zum Ritter St.<br />
Georg,<br />
Lange Reihe 39, & 245044<br />
■ Epes Apotheke,<br />
Lange Reihe 58, & 245664<br />
■ Engel Apotheke,<br />
Steindamm 32, 20099 Hamburg,<br />
& 245350, info@engelapotheke.net<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
■ Sebastian Fichtner,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie,<br />
Bindungsorientierte Einzel- und<br />
Paartherapie, Poststraße 3, Itzehoe,<br />
& 0157 5209344,<br />
Psych.Fichtner@gmail.com,<br />
www.psych-fichtner.de<br />
■ Stefan Rozyczka,<br />
Heilpraktiker für Psychotherapie, direkt<br />
am Bahnhof Altona, Schmarjestraße 52,<br />
& 040 65 0 66 77 0,<br />
www.traumapraxis-hamburg.de<br />
■ Markus Bundschuh,<br />
Gestalttherapeut-Psychotherapie (HPG),<br />
Müggenkampstr. 29, & (0179) 5270700,<br />
www.therapie .de/psychotherapie/<br />
bundschuh<br />
■ Christian Perro, Dr. med.,<br />
Psychiatrie, Eppendorfer Landstr. 37,<br />
& 464554<br />
■ Kurt Strobeck,<br />
Dr. med. Facharzt Psychiatrie und<br />
Psychotherapie, Ferdinandstr. 35,<br />
& 32527214<br />
Buchen Sie ihren Listing Eintrag:<br />
christian.fischer@blu.fm
22 EYE CANDY<br />
MODEL<br />
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aus der Schweiz<br />
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ist Melchior Christen aus Basel. Das<br />
lockige Model präsentierte bereits<br />
erfolgreich die neusten Trends auf den<br />
Laufstegen in Paris und Mailand. Hier<br />
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Stachowiak (@jakubkuboviak) für das<br />
nachhaltige polnische Modelabel kust.<br />
inszeniert. Mehr von und mit Melchior<br />
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FOTOS: @JAKUBKUBOVIAK
23<br />
GAYBOYS<br />
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24 EYE CANDY<br />
PHIL DLAB:<br />
„Nothing to Hide 3“<br />
BILDBAND<br />
Akt-Kunst aus der Slowakei. Nun ist<br />
es fertig, das dritte Buch der populären<br />
und erotischen Bildbandreihe, die<br />
junge Männe in ländlicher Idylle oder<br />
vor weißen Wänden inszeniert.<br />
Trotzdem sind es – bei aller Perfektion<br />
– keine unnahbaren Halbgötter. Es<br />
sind sympathische Kerls, die mit sich<br />
selbst im Reinen zu sein scheinen und<br />
selbstbewusst ihren Körper und ihr<br />
Leben genießen. Athletik, Testosteron,<br />
Erotik, Natürlichkeit und Selbstvertrauen<br />
in einem sinnlichen Rausch der<br />
Bilder.<br />
Phil Dlab formuliert das dann kurz<br />
und knackig so: „Ich zeige Jungs, die<br />
tun, was Jungs eben so tun, nur eben<br />
nackt.“ Wunderbar! Der 160 Seiten<br />
dicke Bildband erfreut mit über 170<br />
Abbildungen und erscheint bei Salzgeber.<br />
*rä<br />
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FOTO: V.IVASH / FREEPIK /CO0<br />
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LUITPOLDSTRASSE 11
26 KULTUR<br />
INTERVIEW<br />
MARC GLASZE:<br />
„Ich erzähle den Anfang einer Geschichte“<br />
Der Künstler und Designer aus Hamburg studierte<br />
in Konstanz und Kiel Kommunikationsdesign und<br />
betreibt visuelles Storytelling auf der Leinwand. Wir<br />
erreichten Marc Glasze am Telefon.<br />
Woran arbeitest du gerade?<br />
An zwei größeren Projekten, die sich mit Intimität auseinandersetzen.<br />
Es sind ruhige großformatige Bilder liegender Männer …<br />
Der Fokus liegt aber eher auf der Melancholie, nicht unbedingt<br />
der Erotik. Aber manche Social-Media-Plattform würde sie womöglich<br />
trotzdem sperren. Das passiert leider immer häufiger.<br />
Was inspiriert dich?<br />
Gefühle. Ich erzähle gerne den Anfang einer Geschichte, die<br />
aber so offen ist, dass jede® etwas anderes sehen kann. Ich<br />
kreiere meistens eine Szene, die eine Stimmung oder ein Gefühl<br />
transportiert und lasse sie offen für Interpretationen. Genauso<br />
stilistisch. Oft fehlen Teile oder sind nur andeutungsweise<br />
ausgeführt. Das mag ich auch am Feedback, das ich bekomme,<br />
jeder beendet die Geschichte anders, basierend auf den eigenen<br />
Erfahrungen. Daher gebe ich meinen Bildern auch ungern einen
KULTUR 27<br />
ST PAUL<br />
MICHAEL<br />
§<br />
LEIPOLD<br />
RECHTSANWALT<br />
Fachanwalt für Familienrecht<br />
Fachanwalt für Migrationsrecht<br />
• Strafrecht<br />
• Familien- und Partnerschaftsrecht<br />
• Migrations- und Asylrecht<br />
Steindamm 62 • 20099 Hamburg<br />
Tel.: (040) 357 147 34<br />
Fax: (040) 357 147 37<br />
www.kanzlei-leipold.de<br />
Namen, weil das zum einen meine Interpretation<br />
ist, zum anderen zerstört es womöglich<br />
die Gedanken anderer. Meine Titel sind<br />
also immer sehr abstrakt.<br />
Und was genau malst du?<br />
Thematisch reflektieren meine Bilder<br />
natürlich meinen Blickwinkel als schwuler<br />
Künstler, d. h. Männer und ihre Beziehungen<br />
zueinander stehen im Vordergrund. Ich<br />
nutze in der Regel unterschiedliche Medien<br />
und Techniken, beispielsweise Öl, Acryl,<br />
Linolschnitt und Ölkreide.<br />
Du hast unter anderem in Konstanz<br />
am Bodensee studiert.<br />
Ich komme da ursprünglich her, von der<br />
schönen Halbinsel Höri. Dann ging ich zum<br />
Studieren nach Konstanz, in Kiel machte<br />
ich dann meinen Master, dann ging es nach<br />
Lübeck und nun lebe ich in Hamburg.<br />
Wie ist dieser recht teure Standort für<br />
Künstler*innen?<br />
Die Stadt bietet natürlich auch einiges, es<br />
gibt viele Möglichkeiten auszustellen und<br />
sich zu vernetzen, allerdings auch wenig<br />
rein queere Galerien. Zurzeit könnte ich von<br />
meiner Kunst alleine wohl nicht überleben.<br />
Aktuell ist deine Kunst in der Kunstbehandlung<br />
in München zu sehen.<br />
Ja, bisher hängen meine Bilder in Privatsammlungen,<br />
daher freute es mich sehr,<br />
dass ich dort mit anderen queeren Künstlern<br />
ausgestellt werde. Ich bin mit verschiedenen<br />
kleineren Galerien in Hamburg in Kontakt<br />
und werde hoffentlich demnächst auch dort<br />
ausstellen können.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
Instagram: @TheCheekyGallery
28 KULTUR<br />
FOTO: DAREDEVIL CHICKEN<br />
THEATER<br />
FOTO: DUO LITTLE FINCH<br />
TIME TO FREAK OUT!<br />
Eine kleine Warnung vorneweg:<br />
Diese Show ist erst ab 16! Denn was<br />
hier auf der Bühne im HANSA-Theatersaal<br />
präsentiert wird, ist auf besondere Art<br />
umwerfend und aufregend – doch vor<br />
allem ist es eines: sexy! „Freak Out!“<br />
nimmt dabei die Traditionen des Varieté-<br />
Kunstkonzeptes ernst und präsentiert<br />
eine buntgemischte Vielzahl unterschiedlicher<br />
Künstler*innen. Gleichzeitig jedoch<br />
werden die Regeln und alteingesessenen<br />
Vorstellungen auch gnadenlos gebrochen<br />
und außergewöhnliche, neue Horizonte<br />
eröffnet. Die Akteure des Abend sind dabei<br />
alle vielfach preisgekrönt und zeigen, was<br />
Varieté im Jahr <strong>2024</strong> sein kann: ein faszinierender<br />
Schmelztiegel für Akrobatik,<br />
Comedy, Performance-Kunst, Illusion und<br />
eine große Feier der Toleranz und Vielfalt.<br />
Durch den Abend wird Chastity Belt<br />
begleiten, Moderatorin, Sängerin und Mistress<br />
of Ceremonies aus London. Schlagfertig<br />
und charmant ist sie der Star der<br />
Show und darf mit Glam und Glitzer durch<br />
dieses Spektakel führen. Und was für ein<br />
Programm sie in petto hat: Zum Beispiel<br />
das Duo Little Finch, das spektakuläre<br />
Luftakrobatik mit High-Fashion-Elementen<br />
verschmilzt und so gleich drei Sachen<br />
auf einmal vervollkommnet hat: Kunst,<br />
Mode und Entertainment. Nicht minder<br />
spektakulär – wenn auch auf ganz andere<br />
Art – ist die „Guerilla Comedy“ des schwedischen<br />
Punk-Artisten David Eriksson,<br />
seines Zeichens Jongleur und begnadeter<br />
Entertainer: schrille Outfits und skurrile<br />
Gags sind hier das Motto. Ganz andere<br />
Grenzen wird die aus Chicago angereiste<br />
Sally Marvel überschreiten. Sie verbindet<br />
die Erotik der Burlesque-Performance<br />
mit ihrem Talent als eine der berühmtesten<br />
Schwertschluckerinnen weltweit.<br />
So geht es Schlag auf Schlag weiter,<br />
unter anderem mit Mando Beatbox, dem<br />
internationalen Beatbox-Champion und<br />
regelrechten Zauberer dieser Kunstform,<br />
sowie mit Lil Amok, dem Weltmeister und<br />
Rekordhalter im Breakdance (und Trainer<br />
der Deutschen Nationalmannschaft), der<br />
mit atemberaubend akrobatischen Moves<br />
pulsierende Choreografien zeigt. Oder mit<br />
den Daredevil Chicken aus Kalifornien, die<br />
bereits in Las Vegas dem Publikum mit<br />
ihrer einzigartige Art von Comedy und<br />
Magie ein unvergessliches und surreales<br />
Erlebnis schenkten. Last but not least wird<br />
der Hoop-Diving und Double-Pole-Act-<br />
Künstler Kai Hou die Bühne mit seinen<br />
„Flugkünsten“ beehren, wenn er mit beeindruckender<br />
Genauigkeit seine mitreißenden<br />
Sprünge zeigt – er ist ein Meister der<br />
Spannung und Athletik.<br />
Sie alle machen aus „Freak Out!“ einen<br />
denkwürdiges und inspirierenden Abend,<br />
den niemand so schnell vergessen wird.<br />
Und klar – man auch gerne ein zweites Mal<br />
vorbeischauen.<br />
Voraufführung 30.7. 31.7, Premiere am<br />
1.8., bis 29.9., Duo Little Finch
&<br />
BALLETT<br />
Ein letztes Mal<br />
Mehr als nur eine kleine Schlussbemerkung wird die<br />
letzte Uraufführung von John Neumeier als Hamburger<br />
Ballettintendant sein. Doch gleichzeitig wird hier nicht<br />
versucht, alle Aufmerksamkeit aus sich zu ziehen, stellt<br />
sich „Epilog“ doch als ein ein intimes, kammermusikalisch<br />
angelegtes Werk da, dass mit Klavier und Gesang<br />
auf der Bühne einen angemessenen und gleichzeitig<br />
fast bescheidenen Abschied bestreitet. Denn hier beendet<br />
John Neumeier seine 51-jährige Schaffenszeit als<br />
Intendant und Chefchoreograf des Hamburg Ballett.<br />
Das 173. Werk des dienstältesten Ballettdirektors der<br />
Welt eröffnet dabei zugleich die 49. Hamburger Ballett-<br />
Tage.<br />
„Epilog“ ist ein eher abstraktes Ballett der leisen Töne<br />
und subtilen Bewegungen, das Raum für eigene Assoziationen<br />
lassen will. Die Musik von Franz Schubert,<br />
Richard Strauss und Simon & Garfunkel inspiriert die<br />
Choreografie, die John Neumeier mit den Tänzerinnen<br />
und Tänzern seines Ensembles entwickelt. Die<br />
Produktion glänzt durch die Beteiligung von internationalen<br />
Gastkünstlerinnen und -künstlern: Am Klavier<br />
sind der renommierte französische Schubert-Interpret<br />
David Fray und als sein Duopartner der aufstrebende,<br />
mehrfach ausgezeichnete junge Pianist Emmanuel<br />
Christien zu erleben. Die gefeierte litauische Sopranistin<br />
Asmik Grigorian wird auf der Hamburger Ballettbühne<br />
„Vier letzte Lieder“ von Richard Strauss interpretieren.<br />
Für die Kostüme konnte John Neumeier den Schweizer<br />
Designer Albert Kriemler gewinnen, der ein langjähriger<br />
kreativer Weggefährte des<br />
Choreografen ist. Der Hausfotograf<br />
und Videofilmer des<br />
Hamburg Ballett, Kiran West,<br />
zeichnet für die Filmprojektionen<br />
verantwortlich. „Epilog“<br />
verspricht eine spannende<br />
Interaktion zwischen Choreografie,<br />
Musik und visuell-ästhetischen<br />
Eindrücken zu werden<br />
– ein bewegender kreativer<br />
Abschluss der Ära John Neumeier<br />
in Hamburg.<br />
Uraufführung 30.6.,<br />
Premiere B 2.7., bis 4.7.,<br />
www.hamburgballett.de<br />
FOTO: KIRAN WEST<br />
16.6. - 14.8.<br />
LEDER- UND<br />
FETISCHKUNST<br />
IN HAMBURG<br />
Ausstellung in der<br />
Boutique Bizarre,<br />
Reeperbahn 35<br />
Vernissage am 16.6.<br />
präsentieren die diesjährige Headlinerin<br />
des CSD-Straßenfests Hamburg <strong>2024</strong><br />
AURA DIONE<br />
bekannt aus ihren Hits „I Will Love You Monday (365)“,<br />
„Geronimo“ & „Friends“<br />
CSD-Straßenfest Hamburg <strong>2024</strong><br />
Freitag, 2. August | 12:00 - 24:00 Uhr<br />
Samstag, 3. August | 12:00 - 24:00 Uhr<br />
Sonntag, 4. August | 12:00 - 22:00 Uhr<br />
www.hamburg-pride.de
30 KULTUR<br />
PERFORMANCE<br />
Wenn Göttinnen und Königinnen<br />
miteinander ringen<br />
Aus irgendeinem Grund halten sich<br />
eine Menge negative Klischees<br />
über das Wrestling. Dabei sollte es längst<br />
als narrative und performante Kunstform<br />
universell anerkannt Sein, denn hier werden<br />
einzigartig überzeichnete Charaktere<br />
entworfen und in den Kosmos einer Sopa<br />
Opera geworfen – nur das hier alle Konflikte<br />
mit wunderschöner, akrobatischer<br />
Gewalt gelöst werden.<br />
Wie gut, dass nach ihrem triumphalen Debüt<br />
im Jahr 2021 endlich wieder CHOKE<br />
HOLE zurück sind, um all die angestaubten<br />
Vorstellungen aus dem Ring zu werfen.<br />
Mit ihrer neuen Extreme-Wrestling-<br />
Show „Portal“, die sie erstmalig in Europa<br />
zeigen, werfen sie dabei vor allem gleich<br />
noch einen queer-femininen Blick auf<br />
die traditionell machohafte Welt des<br />
Wrestlings indem sie Drag- und Queer-<br />
Performances einsetzen, um die extravaganten<br />
und camp-artigen Elemente des<br />
professionellen Wrestlings hervorzuheben.<br />
Sie verbinden Lip-Synch-Performances,<br />
choreografierte Kämpfe, Schauspiel, Video<br />
und DJing zu einem immersiven Erlebnis.<br />
Let‘s get ready to rumble!<br />
6.6. - 8.6., www.kampnagle.de<br />
FOTO: JULIA SCHWENDNER<br />
TANZ<br />
Die Trauer des Dämons<br />
FOTO: SCHENDL COPITMAN<br />
„Es ist zu spät für dich, es NICHT zu tun“ ist ein Satz,<br />
der auf angenehme Art verwirrt und damit als neugierig<br />
machendes Motto fungiert. Er ist der Ausgangspunkt<br />
für die Entstehung der Performance „Die Trauer<br />
des Dämons“ von Ivan Estegneev und Evgeny Kulagin<br />
der Dialogue Dance Company, einer Choreografie, die<br />
die Macht des Exils, die Poesie körperlicher Erhabenheit<br />
und die Sehnsucht darstellen will. Hier wird<br />
die Trauer des Dämons nicht als Quelle des Leidens,<br />
sondern als Weg verstanden – als ein Versuch, zu dem<br />
zurückzukehren, was noch kommt. Eine Chance, sich<br />
an etwas zu erinnern, das man nie wusste. Und diese<br />
paradoxen Gedanken werden am besten durch den<br />
Körper, durch Tanz ausgedrückt.<br />
Ivan Estegneev und Evgeny Kulagin arbeiten seit<br />
vielen Jahren zusammen. Im Jahr 2002 gründeten sie<br />
gemeinsam die Dialogue Dance Company, die sich<br />
zu einem wichtigen Zentrum des zeitgenössischen<br />
Tanzes entwickelte, sowie die unabhängige Plattform<br />
für zeitgenössische Kunst STANTSIA.<br />
1.6. und 2.6., sprechwerk.hamburg
AUSSTELLUNG<br />
Das Universum des<br />
William Blake<br />
Manch einer ist seiner Zeit weit voraus, was besonders<br />
oft unter Künstlern der Fall zu sein scheint. Wertschätzung<br />
erfahren viele erst lange nach ihrem Tod, selbst<br />
wenn man sie zu Lebzeiten nicht einmal komplett<br />
ignoriert hat. Aber zugegeben: Dichter und Maler William<br />
Blake lehnte sich mit einigen seiner Ideen auch<br />
wirklich weit aus dem Fenster – man stelle sich nur vor:<br />
Er glaubte an das Konzept der Gleichheit unter allen<br />
Menschen, unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und<br />
sogar Geschlecht. Ein Wahnsinniger, keine Frage!<br />
Natürlich findet sich das auch in seiner Kunst. Blakes<br />
Arbeiten verknüpfen seine Kritik an der damaligen Welt<br />
mit einer Vision von universeller Erlösung. In diesem<br />
Sommer präsentiert die Hamburger Kunsthalle nun<br />
dieses erstaunlichen Œuvre, das Blake um 1800 vor<br />
dem Hintergrund von Revolution und Krieg in Europa,<br />
Sklaverei in den europäischen Kolonien und der Unterdrückung<br />
im heimischen Großbritannien schuf.<br />
PRIDE<br />
NIGHT<br />
DIE OFFIZIELLE CSD-ERÖFFNUNG<br />
MODERIERT VON MICHEL ABDOLLAHI<br />
SAMSTAG 27. JULI<br />
PERFORMANCES • TALKS • PRIDE-AWARD-VERLEIHUNG • MUSIK<br />
DEICHGRANATEN<br />
CELINA<br />
BOSTIC<br />
MICHEL<br />
ABDOLLAHI<br />
MIT PERFOMANCES VON LISA PAULINE WAGNER,<br />
HIP HOP ACADEMY & FORGET ME NOT-PROJEKT<br />
KAMPNAGEL<br />
Jarrestraße 20, 22303 Hamburg<br />
EINLASS: 18:30 Uhr | BEGINN: 20:00 Uhr<br />
Blakes mystische Bilderwelten und seine düsteren<br />
literarischen Arbeiten finden bis heute Widerhall in der<br />
Popkultur. Die Ausstellung wird erstmals sämtliche<br />
Blake-Bestände des Fitzwilliam Museum in Cambridge<br />
und das Vermächtnis des bekannten Blake-Sammlers<br />
Geoffrey Keynes öffentlich präsentieren. Die Schau<br />
zeigt den Künstler als einen wahrhaften Europäer,<br />
obwohl Blake Großbritannien nie verließ, und setzt sein<br />
Werk in Bezug zu ausgewählten Arbeiten europäischer<br />
Zeitgenossen, sodass insgesamt rund 120 Werke zu<br />
sehen sein werden.<br />
DIREKT IM ANSCHLUSS:<br />
DIE CSD-ERÖFFNUNGSPARTY IM PULVERFASS<br />
TICKETS<br />
30 € (PRIDE NIGHT + PARTY)<br />
Ermäßigung auf 20 € für Menschen mit Behinderung,<br />
Schüler*innen und Studierende<br />
TICKETS UNTER: WWW.KAMPNAGEL.DE<br />
14.6. - 8.9., www.hamburger-kunsthalle.de
32 KULTUR<br />
Die Ästhetik des<br />
AUSSTELLUNG<br />
Verfaulens<br />
OBJEKT: KATHLEEN RYAN / FOTO: LANCE BREWER<br />
Wenn Lebendiges ignoriert wird,<br />
vergeht es. Selbst wenn es nur<br />
Früchte sind, um die sich stattdessen der<br />
Schimmel zu kümmern beginnt. Wobei in<br />
dieser Ausstellung keine echten, ehemals<br />
lebendige Objekte gezeigt werden,<br />
sondern skulpturalen Werke aus den<br />
verschiedensten Materialien. Mit der Ausstellung<br />
„KATHLEEN RYAN“ präsentiert die<br />
Hamburger Kunsthalle nämlich die erste<br />
museale Präsentation der US-amerikanischen<br />
Künstlerin Kathleen Ryan. Dafür<br />
werden neben bereits bestehenden auch<br />
einige neue, speziell für die Ausstellung<br />
produzierte Arbeiten gezeigt.<br />
Kathleen Ryans Skulpturen reichen in ihrer<br />
Größe dabei gleich mal von monumental bis<br />
handlich und bestehen aus gefundenen, gesammelten<br />
und wiederverwendeten Materialien,<br />
aus denen sie Objekte wie Blumen, Obst,<br />
Gemüse, Schmuck, Spinnennetze oder auch<br />
Vogelschwärme kreiert. Die von der Künstlerin<br />
gewählten Materialien stehen dabei oft<br />
im Widerspruch zu der Beschaffenheit der<br />
Objekte, die sie darstellen: Weintrauben sind<br />
aus schwerem Beton gegossen, wohingegen<br />
Halsketten aus aufgereihten Bowlingkugeln<br />
bestehen, die Schale einer Melone ist aus<br />
einem zerlegten Airstream-Wohnmobil<br />
gefertigt, hoch aufragende neoklassizistische<br />
Säulen hingegen werden aus filigranen Platten<br />
aus glasierter Keramik zusammengesetzt<br />
und der feine Schimmel auf der Haut eines<br />
Pfirsichs ist mit Hunderten von Halbedelsteinen<br />
akribisch nachgebildet.<br />
Ihre Werke rufen eine einzigartige Mischung<br />
aus Staunen, Humor und Abscheu hervor<br />
und wollen damit anregen, über Reichtum<br />
und Verschwendung, Dekadenz und Sexualität<br />
sowie über den Kreislauf des Konsums<br />
und des Lebens nachzudenken. Oder auch<br />
einfach dazu einladen, sich im Objekt und<br />
dessen Details zu verlieren.<br />
Bis 11.8., www.hamburger-kunsthalle.de<br />
AUSSTELLUNG<br />
Reise durch den Verstand<br />
FOTO: HELENA WITTMANN<br />
Die besten Momente, die Science<br />
Fiction erzeugen kann, erweitern die<br />
Vorstellungen und manchmal sogar<br />
die Vorstellungskraft selbst. Es geht,<br />
um neue Ideen und Blickwinkel, um<br />
Visionen, Utopien oder das Gegenteil<br />
davon. Ganz ähnlich verhält es<br />
sich mit der ersten institutionelle<br />
Einzelausstellung von Lila-Zoé<br />
Krauß, ist Multimediakünstlerin,<br />
Performerin und Musikerin (bekannt<br />
als L Twills).<br />
Sie verwandelt die Ausstellungshalle<br />
des Kunsthauses Hamburg in<br />
eine immersive Bühne aus Sound,<br />
Licht und Bild. In dem neu produzierten<br />
Science Fiction-Musik- und<br />
Opernprojekt „After her Destruction“<br />
hinterfragt sie konventionelle Wertvorstellungen<br />
und Realitätswahrnehmungen<br />
und verhandelt Anderssein,<br />
Weiblichkeit und Subjektivität neu.<br />
Im Mittelpunkt der Erzählung steht<br />
die Protagonistin „Girl“. Mithilfe des<br />
Computerprogramms „The Art of<br />
Mind“, welches Digitales, Analoges<br />
und Girls Traumwelten miteinander<br />
verschmelzen lässt, begibt sie sich<br />
auf eine Reise durch ihren Verstand.<br />
Auf der Suche nach einer verlorenen<br />
Erinnerung gerät Girl in einen Sog<br />
aus Imagination, Entgrenzung und<br />
Emanzipation. Musikalisch verbindet<br />
die Künstlerin elektroakustische<br />
Klänge und ausdrucksstarken Gesang<br />
zu dichten Avant-Pop-Kompositionen.<br />
Ein audiovisuelles Erlebnis.<br />
Bis 28.7., kunsthaushamburg.de
AUSSTELLUNG<br />
Lass uns schlendern gehen<br />
Die feine Kunst des entspannten<br />
Flanierens geht der Gesellschaft<br />
nach und nach verloren. Gesehen und<br />
gesehen werden hat sich in die Sozialen<br />
Medien verlagert – und eingekauft wird<br />
sowieso im Netz. Wenn, dann kann man<br />
diese Kulturtechnik am besten noch in<br />
Galerien leben und erfahren. Und darum<br />
dreht es sich bei „Passage“, der sinnlichen,<br />
ästhetisch stark aufgeladenen Installationen<br />
des österreichischen Duos Jakob Lena<br />
Knebl und Ashley Hans Scheirl.<br />
KULTUR 33<br />
Beide gehören zu den schillerndsten<br />
Persönlichkeiten der internationalen<br />
Gegenwartskunst, ihr Werke wurde<br />
bereits bei der Venedig Biennale und der<br />
Documenta gezeigt. Über zwei Etagen<br />
erschaffen sie in Hamburg nun in einem<br />
Mix aus Skulptur, Malerei, Design, Inszenierung,<br />
Fotografie und Film begehbare,<br />
verführerische Welten. Dabei schaffen<br />
die Künstler*innen den Drahtseilakt,<br />
Fetischismus und Humor immer wieder<br />
auf überraschende Weise zu verbinden.<br />
Das Duo spielt mit eben den Konzepten<br />
des Sehens und Gesehen-Werdens,<br />
mit der Dynamik zwischen öffentlich<br />
und privat, und mit dem mobilisierten<br />
Blick beim Schlendern, der im heutigen<br />
ästhetischen Kapitalismus durch digitale<br />
Mobilität abgelöst wird. Hier werden die<br />
Besucher*innen dabei selbst zu einem<br />
Teil der Ausstellung und können endlich<br />
wieder zu ihrer Form als Flaneure und<br />
Flaneuse zurückfinden.<br />
Bis zum 15.9., www.deichtorhallen.de<br />
FOTO: HENNING ROGGE<br />
AEG PRESENTS & KARSTEN JAHNKE IN ASSOCIATION WITH CAA<br />
12.06.<br />
Germany, Hamburg<br />
Sporthalle<br />
OKTOBER<br />
SO 06 KÖLN THEATER AM TANZBRUNNEN<br />
FR 18 BERLIN UBER EATS MUSIC HALL<br />
SA 19 HAMBURG KAMPNAGEL - K6<br />
AEGPRESENTS.CO.UK KJ.DE THEBIANCADELRIO.COM<br />
TICKETS: LIVENATION.DE<br />
TICKETMASTER.DE · EVENTIM.DE
34 KULTUR<br />
FOTOGRAFIE<br />
ADRIAN LOURIE:<br />
Viktorianisches Zeitalter inspirierte<br />
Königin Victoria regierte UK<br />
von 1837 bis 1901, baute das<br />
britische Imperium auf und steht<br />
weltweit für die „gute alte Zeit“,<br />
etwa so wie bei uns die Biedermeier-<br />
oder die Kaiserzeit.<br />
Die Missstände und Homophobie<br />
waren da, doch verklärt wird das<br />
Viktorianische Zeitalter nur allzu<br />
gerne wegen seiner Architektur<br />
und Kunst. Die inspirierte auch<br />
den meat-Macher Adrian Lourie zu<br />
seinem neusten Projekt: handdekorierte<br />
A5-Drucke, Collagen aus<br />
kernigen Männern und Botanik-<br />
Drucken der Viktorianischen Ära.<br />
„Ich überlege immer noch, woher<br />
diese Idee kam. […] Mir gefiel<br />
die Idee, einige Bilder der meat-<br />
Männer in einem anderen Kontext<br />
zu präsentieren. Ich liebe die<br />
viktorianischen Bilder und Collagen,<br />
besonders alles Botanische. Ich<br />
dachte, es wäre interessant, diese<br />
viktorianischen Illustrationen in<br />
meine meat-Bilder zu integrieren.<br />
Flora und Fauna, wenn man so will.<br />
[…] Die Ergebnisse sind wunderschön“,<br />
so der Künstler. „In gewisser<br />
Weise ist es ein weiteres Kapitel<br />
meiner Erforschung der modernen<br />
Männlichkeit. Ich war nervös,<br />
dieses Projekt zu seinem logischen<br />
Abschluss zu bringen und es als<br />
Druckprojekt zu präsentieren. Doch<br />
alle, die die Bilder sahen, […] reagierten<br />
so positiv, dass es für mich<br />
eine große Freude war“, ergänzt<br />
Adrian Lourie. „Hier sind sie also,<br />
zwölf Fleischbilder aus dem Archiv,<br />
präsentiert in einem handverzierten<br />
A5-Folio, jedes ein Unikat und mit<br />
einem signierten Echtheitszertifikat<br />
versehen. Ich drucke jedes A5-Bild<br />
in meinem Studio digital auf 300<br />
g/m 2 Perlmutt-Archivpapier. Zum<br />
Einrahmen oder so genießen, wie sie<br />
sind.“ *rä<br />
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Du bist anders.<br />
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MUSIK<br />
NACHGEFRAGT<br />
unwohl, wenn ich ein Album entwickle. Es<br />
ist als ob ich meinen Kopf gegen Wände<br />
schlagen würde. Ich weiß nie, wohin ich will.<br />
Doch zumindest lebe ich mitten in Dublin<br />
und kann in solchen Momenten einfach<br />
mein Apartment verlassen und Menschen<br />
treffen und alles hinter mir lassen.“<br />
Dabei ist er recht obsessiv, was seine<br />
Lieder angeht. „Seitdem ich 12 bin, kann<br />
ich mich in meinen Ideen verlieren. Und<br />
sie nicht in Ruhe lassen, bis ich mit ihnen<br />
fertig bin. Es ist gleichzeitig sehr frustrierend<br />
– und sehr lohnend.“ Trotzdem gibt<br />
es auch vieles, was er nicht zu Ende führt.<br />
Und es gibt reichlich Lieder, die nie jemand<br />
gehört hat. „Die Songs, die es schaffen,<br />
schenkten mir eine Art Heureka-Moment,<br />
eine starke emotionale Reaktion, die ich<br />
nicht leugnen konnte. Als ob ich erfolgreich<br />
mein Unterbewusstsein verhört hätte.“<br />
Fehlerhafte menschliche Wesen:<br />
Villagers<br />
Vor ein paar Jahren verkündete<br />
uns Conor O‘Brien stolz, dass er<br />
seine Smarthphone-Abhängigkeit<br />
gut in den Griff bekommen<br />
hat. Es klang beneidenswert. Doch hat er<br />
heute immer noch alles unter Kontrolle –<br />
oder gab es Rückfälle?<br />
„Ich habe jede Woche Rückfälle!“, lacht<br />
er. „Vor allem, wenn neue Villagers-Musik<br />
in die Welt geht – dann muss ich einfach<br />
rausfinden, was die Leute darüber denken.“<br />
Er wünschte, er wäre an dem Punkt, an<br />
dem es ihm genügte, seine Musik einfach<br />
nur zu veröffentlichen, voller Selbstvertrauen<br />
und ohne die Notwendigkeit einer<br />
Reaktion von außen, aber: „Ich bin fehlerhaft.<br />
Ich bin ein fehlerhaftes menschliches<br />
Wesen“, seufzt er mit einem Lächeln.<br />
Doch hey, das ist schon okay so – wie<br />
sollte Conor auch sonst so wunderschöne,<br />
emotionale Lieder schreiben, die sanft<br />
und dramatisch zugleich ganz besondere<br />
Klangwelten zwischen Folk, Indie und Pop<br />
öffnen?<br />
Dazu passt es, dass die Lieder des neuen<br />
Albums „That Golden Time“ bei ihm zu<br />
Hause entstanden sind, in seiner ganz<br />
privaten kreativen Enklave, in aller Intimität<br />
und Gemütlichkeit. Könnte man zumindest<br />
denken. „Ich fühle mich immer etwas<br />
FOTO: ANDREW WHITTON<br />
Bis es zu diesen Erfolgsmomenten<br />
kommt, kann es jedoch durchaus dauern.<br />
Zum Beispiel „Keepsake“, das zentrale<br />
Stück des neuen Albums, dass durch seine<br />
eigenwillige Soundlandschaft hervorsticht.<br />
„Dieser Song begann schon 2015. Er war<br />
damals völlig anders und hatte einen arabischen<br />
Titel, es war eine Art Pianoballade.<br />
Und er war schrecklich, wirklich schlecht.“<br />
Eigentlich hatte er ihn aufgegeben, „aber<br />
dann habe ich einige Chords wiederentdeckt<br />
und habe das Piano umgekehrt<br />
abgespielt … und so begann die Arbeit an<br />
,Keepsake’. Es ist voller Echos und rückwärts<br />
abgespielter Lyrics vom ersten Lied.<br />
Viele Schichten haben sich über die Jahre<br />
in ihm angesammelt.“ Conor besucht alte<br />
Ideen immer wieder auf diese Art, was<br />
sehr fruchtbar sein kann. Schon allein,<br />
weil er sich selbst in der vergangenen Zeit<br />
verändert hat, „und so bringe ich etwas<br />
Neues mit ein.“<br />
Kein Wunder, dass er lange an seiner Musik<br />
arbeitet und dabei nicht ansatzweise<br />
so viel entsteht, wie er sich wünscht.<br />
Trotzdem braucht er diesen künstlerischen<br />
Ausdruck, gerade in unserer Zeit. „Alles<br />
und jeder scheint zu hyperventilieren. Die<br />
Menschen springen sich so schnell an die<br />
Kehlen und externalisieren ihre Probleme.<br />
Musik – und Kunst überhaupt – hilft dabei,<br />
eine Widerstandsfähigkeit gegenüber<br />
all dem zu entwickeln.“ Darum geht es<br />
auch in dem Opener „Truly Alone“: „Um<br />
dein Verhältnis zu dir selbst. Und dieses<br />
Verhältnis überhaupt erst zu kultivieren.<br />
Zu versuchen, nicht andere für die eigenen<br />
Probleme verantwortlich zu machen.“<br />
Denn letztlich entscheidet ja jeder für sich,<br />
wie viel Zeit er zum Beispiel mit seinem<br />
Handy verbringt. Wenn man nur nicht so<br />
fehlerhaft wäre …<br />
*Interview: Christian K. L. Fischer
MUSIK<br />
SOLODEBÜT<br />
Beth Gibbons: „Lives Outgrown“<br />
Mitte Mai erscheint das erste Solo-Werk der Sängerin der britischen Trip-Hop-Gruppe Portishead.<br />
Die zehn Lieder wurden über eine Zeitspanne von zehn Jahren produziert. Gut Ding will Weile haben!<br />
„Lives Outgrown“ sei in gewisser Weise Beths bisher persönlichstes Werk, es sei das Ergebnis einer<br />
Periode anhaltender Reflexion und Veränderung. „Viele Abschiede“, wie die Künstlerin verrät, wurden<br />
verarbeitet. Abschiede von der Familie, von Freunden, sogar von ihrem früheren Ich. „Lieder aus der<br />
Mitte des Lebens, wenn der Blick nach vorn nicht mehr so viel bringt, wie früher und der Blick zurück<br />
plötzlich einen schärferen Fokus hat.“ Thematisch geht es um Mutterschaft, Ängste und die Wechseljahren<br />
(die Beth mal als „krasse Prüfung“ und mal als „massiven Einschnitt“ beschreibt, der „dich in<br />
die Knie zwingt“) sowie zwangsläufig auch von der Sterblichkeit. Das Album erscheint am 17. Mai.<br />
bethgibbons.net<br />
POP<br />
Lindsey Stirling: „Duality“<br />
Wenn eine Musikerin Pop mit der Violine macht, dann wird es meist ungewöhnlich. Bei Lindsey<br />
Stirling aber auch besonders schön.<br />
„Wenn wir nur alle unser volles Potenzial sehen könnten, was aus uns werden könnte. Ich glaube, wir<br />
würden uns selbst in Erstaunen versetzen. Doch wir lassen uns von Enttäuschungen, momentanen<br />
Misserfolgen und den Meinungen anderer entmutigen. Jenseits dessen, was unser Verstand begreift<br />
und was uns von außen gesagt wird, haben wir alle ein inneres Auge, das uns sagen kann, wo unser<br />
wahrer Kurs liegt. Darauf zu hören, wird uns helfen, unser reichstes Leben zu finden“, so die Künstlerin<br />
über eines der neuen Lieder, „Eye of the Untold Her“. Ein persönliches Werk, das Lebensfreude<br />
spendet, nicht nur dank der Coverversion von Gloria Gaynors „I Will Survive“.<br />
„Der Wahnsinn geht weiter!<br />
Nach über 500.000<br />
begeisterten ZuschauerInnen<br />
von Ku’damm 56 -<br />
jetzt die Fortsetzung!“<br />
Schon über<br />
50.000 Tickets<br />
vorab verkauft -<br />
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sichern!<br />
Regie: Christoph Drewitz<br />
Choreografie: Jonathan Huor<br />
W E L T P R E M I E R E<br />
5. Mai <strong>2024</strong><br />
STAGE THE ATER DES WESTENS<br />
w w w . m u s i c a l s b e r l i n . c o m<br />
S C A N M I C H !
MUSIK<br />
INTERVIEW<br />
Annette Hess:<br />
„Caterina Schöllack ist aus heutiger Sicht<br />
eine maligne Narzisstin …“<br />
Die einst in Hannover geborene<br />
Drehbuchautorin wurde durch<br />
erfolgreiche Fernsehserien<br />
wie „Weissensee“, „Ku’damm<br />
56/59/63“ und „Wir Kinder vom Bahnhof<br />
Zoo“ populär und zudem mit zahlreichen<br />
Auszeichnungen geehrt, so erhielt sie zum<br />
Beispiel. den Grimme-Preis und den Deutschen<br />
Fernsehpreis. Ihr Thema ist meist<br />
die deutsche Vergangenheit, Deutschland<br />
im 20. Jahrhundert. So auch bei<br />
ihrem Roman „Deutsches Haus“, der den<br />
Auschwitzprozess in Frankfurt Anfang<br />
der 1960er Jahre zum Thema hat und für<br />
Disney+ als Serie umgesetzt wurde. Sie<br />
war wieder die schreibende Kraft beim<br />
neuen Musical von Peter Plate und Ulf Leo<br />
Sommer: „Ku‘damm 59“, das im Mai seine<br />
Premiere in Berlin feierte. Wir erreichten<br />
sie am Telefon.<br />
„Ku‘damm 59“ spielt in einer Zeit,<br />
in der West-Berlin wieder erblühte,<br />
eine Zeit voller Lebensfreude. Aber<br />
auch der Unterdrückung queerer<br />
Lebensformen und eine Zeit, in<br />
der die Frau weniger emanzipiert<br />
war, als noch in den 1930ern. Wie<br />
schwer ist es, das unterhaltsam zu<br />
transportieren?<br />
Das fällt uns unendlich leicht, weil wir das<br />
ja selber brauchen. Dieser Comic Relief<br />
ist psychologisch wichtig, um Schmerz<br />
und Katastrophen überhaupt aushalten<br />
zu können. Jeder hat schon einmal<br />
erlebt, dass nach einer Beerdigung beim<br />
Leichenschmaus viel gelacht wird. Das<br />
scheint unangemessen, aber der Mensch<br />
braucht diesen Ausgleich, sonst wird<br />
man depressiv ... Peter und Ulf haben die<br />
beiden Seiten der Geschichte, Schein und<br />
Sein, mit unheimlich großer Begeisterung<br />
aufgenommen und tatsächlich Volksmusik<br />
geschrieben, was sie ja sonst nie tun<br />
würden. Einer dieser wahnsinnigen Titel<br />
heißt „Halli Galli“- dazu muss man nicht<br />
mehr viel erklären. Eine neue Figur ist<br />
die Regisseurin Christa Moser, die einst<br />
Nazi-Propaganda-Filme und jetzt in<br />
den 1950ern Heimatfilme dreht. Die<br />
überzuckerte Darstellung dieser heilen<br />
Welt ist unglaublich komisch. Im Kontrast<br />
dazu spielen sich in der Familie Schöllack<br />
menschliche Dramen ab.<br />
Inwiefern hängt die Emanzipation<br />
der Frau mit der LGBTIQ*-Bewegung<br />
zusammen?<br />
1959 hatte sich die Frau dem Mann<br />
unterzuordnen, was gesetzlich verankert<br />
war. Homosexualität galt als Krankheit, das<br />
Praktizieren als kriminell. Die Frauen haben<br />
sich gegen die Rollenbilder aufgelehnt,<br />
die Emanzipation mit ihren permanenten<br />
The new album<br />
26.04.24<br />
CD • Black Vinyl<br />
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MUSIK<br />
FOTOS: FERRAN CASANOVA<br />
Rückschlägen ist ein jahrhundertlanger<br />
Aufstand, die LGBTIQ*-Bewegung ist ja<br />
deutlich jünger. Beide Gruppen hatten und<br />
haben bis heute gemeinsam, dass sie mit<br />
oft breitem gesellschaftlichem Konsens<br />
unterdrückt werden. Das aktuelle Rollback<br />
ist da besorgniserregend.<br />
Die 1950er waren in keinster Weise<br />
so frei, wie #mensch es rückblickend<br />
verklärt.<br />
Die Ku’damm-Reihe zeigt die Mentalität<br />
der Zeit schonungslos und realistisch, vor<br />
allem auch die alltägliche Gewalt gegen<br />
Frauen. Trotzdem versinken manche<br />
ZuschauerInnen in wohlige Gefühle und<br />
sagen sogar: Ich hätte so gerne in dieser<br />
Zeit gelebt! Da stehe ich dann immer<br />
etwas baff davor. Im Musical darf eine<br />
Frau nicht alleine ihr Kind aufziehen, den<br />
Führerschein nicht machen und wird<br />
geschlagen – und dann kommen Sätze,<br />
wie schön die Kostüme sind! Aber wie<br />
beim Comic Relief muss der Mensch<br />
anscheinend auch verdrängen und<br />
ausblenden.<br />
Ein Ansporn, das Ernste noch mehr<br />
zu betonen?<br />
Ich gehe beim Schreiben nicht pädagogisch<br />
vor, erst einmal erzähle ich mir die<br />
Geschichte selber, sie muss mir Spaß<br />
machen, sie muss sich lebendig anfühlen.<br />
Wenn ich mit meiner Arbeit einen<br />
Anspruch habe, dann den, dass ich Verständnis<br />
wecken will für die Figur, für den<br />
Menschen. Die Mutter Caterina Schöllack<br />
ist aus heutiger Sicht eine maligne Narzisstin,<br />
so brutal, wie sie ihre Umwelt und<br />
ihre Töchter behandelt. Die Figur ist meiner<br />
Großmutter nachgezeichnet. Ich habe<br />
sie böse erlebt, aber gleichzeitig auch als<br />
begabte Frau, die sehr gerne einen Beruf<br />
ausgeübt hätte, die aber gefangen war in<br />
einer Ehe mit einem Mann, den sie nicht<br />
wirklich geliebt hat. Man versteht, warum<br />
sie verhärtet ist. Auch der Professor Fassbender,<br />
der seine Frau drangsaliert, macht<br />
das nicht aus schierem Sadismus: er hat<br />
Angst, von der 30 Jahre jüngeren Frau<br />
verlassen zu werden, er hat Angst vor der<br />
Einsamkeit. Ich glaube, er hasst sich selbst<br />
für sein Verhalten. - Wenn man nach dem<br />
Musicalbesuch manche Menschen etwas<br />
milder betrachtet, sich bewusst macht,<br />
dass man immer nur Teile der anderen<br />
sieht, wenn man vielleicht mal Fragen stellt<br />
und in den Dialog kommt - das wäre grade<br />
heutzutage wichtig und schön.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
musicalsberlin.com
MUSIK<br />
COMEBACK<br />
Eine vernünftige Frau:<br />
Sia<br />
JULIA HOLTER<br />
SOMETHING IN THE ROOM<br />
SHE MOVES<br />
new album – out now<br />
FAT WHITE FAMILY<br />
FORGIVENESS IS YOURS<br />
new album – out now<br />
Live: 31.05. BERLIN Lido<br />
VILLAGERS<br />
THAT GOLDEN TIME<br />
new album – out 10.05.<br />
Live: 30.05. HAMBURG Christianskirche<br />
01.06. BERLIN Passionskirche<br />
02.06. KÖLN Luxor<br />
JOHN CALE<br />
POPTICAL ILLUSION<br />
new album – out 14.06. PREORDER NOW!<br />
In Zeiten wie diesen wünscht<br />
man sich die Frisur von Sia: Die<br />
Augen immer hinter einem sicheren<br />
Vorhang aus dichten Haaren<br />
versteckt, um möglichst nichts von all dem<br />
Unsinn in der Welt mitzubekommen.<br />
Man findet ja eh so schwer die Ruhe und<br />
Konzentration, um einmal innezuhalten<br />
und sich auf sich selbst zu konzentrieren,<br />
bei all den Lärm und dem Ansturm der<br />
Sozialen Medien. Außerdem entzieht<br />
man sich auf diese Art auch gekonnt der<br />
ständigen Beurteilung durch Freunde<br />
und Hater gleichermaßen. Und dann<br />
kann vielleicht auch in Frieden die eigene<br />
Kreativität aufblühen und ganz neue<br />
Kunst entstehen. Wie in Sias Fall endlich<br />
ein neues Album. Denn die Meister-<br />
Songwriterin, die immer nur zögerlich<br />
selbst in Rampenlicht tritt – obwohl sie<br />
ohne Frage eine der größten Popstars<br />
unserer Zeit ist – hat sich entschlossen,<br />
uns mit „Reasonable Woman“ endlich<br />
satte 15 neue Lieder zu schenken.<br />
Und dafür hat sie sich auch gleich viele<br />
Freund*innen an die Seite geholt, um<br />
so eine bunte und illustre Gästeliste<br />
zusammen zu stellen, die dabei hilft, viele<br />
der neuen Songs zu veredeln. Mit einem<br />
klaren Schwerpunkt auf vernünftige<br />
Frauen. Wie zum Beispiel Kylie Minogue,<br />
die gleich auf der Vorabsingle „Dance<br />
Alone“ strahlen darf und ihren Status als<br />
Dance-Pop-Königin zelebriert. Außerdem<br />
wurden Namen wie die lebende Legenden<br />
Chaka Chan eingeladen, doch ebenso finden<br />
sich herausragende Newcomer*innen<br />
wie Tierra Whack. Und sogar Paris Hilton,<br />
die auf dem passenderweise „Fame Won’t<br />
Love You“ genannten Track auftritt, darf<br />
ihren gewohnten Charme voller Selbstironie<br />
ausspielen.<br />
All diese hochkarätigen Namen sind auch<br />
nur angemessen, wenn man bedenkt,<br />
dass Sia sich acht Jahre Zeit für das<br />
neue Werk ließ. Doch warum sollte sie<br />
auch Eile haben? Immerhin hat die<br />
Meisterin – wenn man ihre eigenen Lieder<br />
und all die Songs, die sie für einige der<br />
berühmtesten Musikstars unsere Zeit<br />
geschrieben hat, zusammennimmt – über<br />
50 Milliarden Streams erreicht! Erfolgsdruck<br />
oder gar ein Leben mit Deadlines<br />
gibt es für sie deswegen schon lange<br />
nicht mehr. Sia ist frei alles zu tun, was sie<br />
FOTO: WMG<br />
möchte und das ganz nach ihren eigene<br />
Regeln und Vorstellungen.<br />
Und kompromisslos ging sie ihre Karriere<br />
ja schon immer an, wie ihr langjähriges<br />
Beharren darauf, nicht ihr Gesicht zu zeigen,<br />
beweist. Selbst für ihrem größten Hit<br />
„Chandelier“ blieb sie im Hintergrund und<br />
ließ stattdessen in dem mittlerweile legendären<br />
Video Maddie Ziegler ausdrucksstark<br />
tanzen. Auch wenn sie seit einiger Zeit<br />
lockerer damit umgeht und viele Bilder von<br />
ihr existieren, in denen man die ganze Sia<br />
wertschätzen darf – das Spiel mit ihrem<br />
selbstgewählten Image aus Zurückhaltung<br />
und großartiger Mode scheint ihr noch<br />
immer Freude zu bereiten.<br />
Und nun gibt es also endlich ihr neues<br />
Album „Reasonable Woman“. Wobei<br />
das mit den acht Jahren Abstand seit<br />
der letzten Veröffentlichung nur halb<br />
stimmt, denn nach dem Erscheinen ihres<br />
letzten regulären Werks „This Is Acting“<br />
von 2016 war sie durchaus fleißig. So<br />
hat sie sich unter anderem die Zeit für<br />
ein Weihnachtsalbum und sogar für<br />
ihren ersten Film „Music“ genommen.<br />
Und selbstverständlich schreibt sie auch<br />
weiterhin für andere Künstler*innen, wie<br />
unter anderem für Miley Cyrus. Aus dem<br />
Training ist sie also nie gekommen und das<br />
hört man den kraftvollen und hymnischen<br />
Popsongs auch an. Es ist ja nur vernünftig,<br />
dass Sia so ihr einzigartiges Talent mit uns<br />
teilt. Und da will man dann plötzlich und<br />
ausnahmsweise auch mal wieder ganz<br />
genau hinsehen. *fis
MUSIK 41<br />
FOTO: VITALI GELWICH<br />
TIPP<br />
LARY: „STEREO NOIR“<br />
Die Musikerin, in den 1980ern in<br />
Gelsenkirchen geboren, veröffentlicht<br />
im Mai mit „STEREO NOIR“ ihr drittes<br />
Album. Es ist ein Album, das zur Selbstakzeptanz<br />
inspiriert und erlaubt auszuatmen.<br />
Und wie ein Bekannter von LARY nach<br />
erstmaligem Hören feststellte, klingt es<br />
vor allem nach einer Sehnsucht nach<br />
einer echten Begegnung – und fasst<br />
damit sowohl das Album als auch den<br />
Geist der Künstlerin sehr gut zusammen.<br />
Der musikalische Einfluss des neuen<br />
und des alten Paris zieht sich durch<br />
das gesamte Album und findet sich<br />
neben einem in französischer Sprache<br />
gesungenen Titel, auch in ihrem teilweise<br />
chansonartigen Gesang wieder. Kollaborationen<br />
mit Theo Croker unterstreichen<br />
das, was LARY mit uns teilt. Die Intensität<br />
der Dinge, ungefiltert und ungesüßt,<br />
sondern umwerfend und einnehmend.<br />
Wer wissen möchte, wer LARY ist, findet<br />
die Antwort in „STEREO NOIR“.<br />
TIPP<br />
John Cale: „POPtical Illusion“<br />
Der Musiker Jahrgang 1942 ist Gründungsmitglied<br />
der US-Avantgarde-Band<br />
The Velvet Underground und spielte dort<br />
schon mit dem legendären Lou Reed; im<br />
<strong>Juni</strong> erscheint sein neues Album.<br />
Trotz des verspielten Titels enthält Cales<br />
zweites Album in etwas mehr als einem<br />
Jahr immer noch die gleichen starken<br />
Gefühle von heftiger und neugieriger Wut,<br />
die schon in Cales viel gelobtem Album<br />
„MERCY“ von 2023 vorhanden waren,<br />
„eine tief atmosphärische Sammlung<br />
über den herannahenden Untergang<br />
und die lebensrettende Kraft von Kunst<br />
und Gemeinschaft“ (Wall Street Journal).<br />
Er ist immer noch wütend, immer noch<br />
erzürnt über die mutwillige Zerstörung, die<br />
unkontrollierte Kapitalisten und reuelose<br />
Betrüger über die Wunder dieser Welt und<br />
die Güte der Menschen gebracht haben.<br />
Produziert von Cale und seiner langjährigen<br />
künstlerischen Partnerin Nita Scott in<br />
seinem Studio in Los Angeles, ist „POPtical<br />
Illusion“ das Werk von jemandem, der<br />
versucht, sich der Zukunft zuzuwenden<br />
– genau so, wie Cale es immer getan hat.<br />
Wunderbar.<br />
FOTO: MADELINE MCMANUS
musik<br />
COMEBACK<br />
FOTO: ALASDAIR MCLELLAN<br />
Pet Shop Boys:<br />
Nur ein bisschen Nostalgie<br />
Auf Neil Tennant und Chris<br />
Lowe ist Verlass. Mit „nonetheless“<br />
hat das legendäre Pop-Duo,<br />
dessen Songs ja gerade auch in<br />
den angesagten Filmen „Saltburn“ („Rent“)<br />
und „All of Us Strangers“ („Always On My<br />
Mind“) zum Einsatz gekommen sind, ein<br />
weiteres erstklassiges Album voller wunderbarer<br />
Melodien aufgenommen.<br />
„The Schlager Hit Parade“ heißt einer der<br />
zehn neuen Songs auf dem nunmehr<br />
fünfzehnten Studioalbum der auf<br />
unverkrampfte Art junggebliebenen Pet<br />
Shop Boys. Neil Tennant, im <strong>Juli</strong> wird er<br />
tatsächlich 70, singt in der melodisch<br />
leicht an die Beatles erinnernden Nummer<br />
fröhlich über „Glühwein, Wurst and<br />
Sauerkraut“, außerdem sei in Deutschland<br />
für ihn gefühlt das ganze Jahr hindurch<br />
Weihnachtsmarkt. „In der Nähe unseres<br />
Berliner Apartments gibt es eine Bar, wo<br />
sie sehr gerne Schlager spielen“, erzählt<br />
Tennant beim Interview in London über<br />
seine Feldforschung. „Wir gehen manchmal<br />
dorthin, hören dieser irgendwie lächerlichen<br />
Musik zu und genießen sie.“ Seit Jahren<br />
besitzen die beiden eine Wohnung in der<br />
Stadt, wo sie, oft gemeinsam in einer Art<br />
Edel-WG, einen Teil ihrer Zeit verbringen,<br />
insbesondere das 2020 veröffentlichte<br />
Album „Hotspot“ war stark von Berlin inspiriert<br />
sowie in den dortigen „Hansa Studios“<br />
aufgenommen. Im Lied selbst gehe es<br />
jedoch weniger um die musikalischkulinarischen<br />
Vorlieben der Deutschen,<br />
sondern um die Konsequenz, mit der sie<br />
nach dem Krieg lieber nach vorne als in die<br />
Vergangenheit geschaut hätten, was auch<br />
für die Pet Shop Boys gelten würde. „Einen<br />
Hauch von Nostalgie erlauben wir uns auch.<br />
Aber wenn es zu viel wird, ziehen wir eine<br />
Art innere Nostalgie-Notbremse.“ Chris<br />
Lowe, der immer weniger schweigsame<br />
Schweiger der beiden, greift derweil feixend<br />
das Stichwort Schlager noch einmal auf.<br />
„Viele Schlagersongs entstehen ja in den<br />
Hansa Studios. Der Ort ist berühmt für<br />
Bowie und Depeche Mode, aber ich wäre<br />
nicht überrascht, wenn die Flippers auch<br />
schon dort waren.“ Die Flippers seien<br />
ohnehin seine Lieblingsschlagerband, so<br />
der 64-Jährige. „Ich habe mal ein ganzes<br />
TV-Konzert mit denen gesehen. Die Musik<br />
ist sehr gut produziert.“<br />
Was selbstverständlich seit vierzig Jahren<br />
auch auf die Musik der Pet Shop Boys<br />
zutrifft. „nonetheless“ haben sie in London<br />
aufgenommen, nach drei Alben mit dem<br />
Produzenten Stuart Price haben sie dieses<br />
Mal mit James Ford (Arctic Monkeys,<br />
Depeche Mode) zusammengearbeitet. Es<br />
ist ihnen vorzüglich gelungen, das typische<br />
Gleichgewicht zwischen Melancholie und<br />
Euphorie perfekt auszutarieren. Auf der<br />
einen Seite gibt es warme, aufbauende<br />
Songs wie das zwanzig Jahre alte „Feel“<br />
oder „The Secret of Happiness“. Auf der<br />
anderen steht das leicht wehmütige, an<br />
den ersten großen Welthit „West End Girls“<br />
erinnernde „New London Boy“, das von<br />
Tennants Umzug in die Hauptstadt handelt.<br />
„Ich kam Mitte der Siebziger von Newcastle<br />
nach London und entdeckte das Leben“,<br />
sagt er. „Ich war Teil einer Glam-Rock-Clique,<br />
wir probierten uns aus, färbten uns die<br />
Haare, wären gerne so cool wie David Bowie<br />
gewesen.“ Auch seine Homosexualität habe<br />
Neil in dieser Zeit entdeckt, das geschah<br />
„mit einer Mischung aus Nervosität, Angst<br />
und Neugier. Aber auch mit viel Spaß.“<br />
Die erste Single „Loneliness“ beleuchtet<br />
inklusive des dezidiert queeren Videos die<br />
gelegentlichen Anflüge von Einsamkeit zu<br />
jener Zeit, „vor allem wollten wir hier aber<br />
eine flotte Melodie mit einem dunklen Text<br />
paaren.“<br />
Auffällig sind die vielen geschichtlichen<br />
Bezüge. „Feel“ beziehe sich auf den<br />
Werdegang des britischen Doppelagenten<br />
George Blake, der in London aus dem<br />
Gefängnis ausbüxte und nach Moskau floh,<br />
das poppige „Dancing Star“ beschreibt<br />
das Leben des sibirischen Balletttänzers<br />
Rudolf Nurejew, der den umgekehrten Weg<br />
einschlug und bei einer Europareise auf<br />
dem Pariser Flughafen über die Absperrungen<br />
sprang und – erfolgreich – um Asyl<br />
bat. Trotz der Wehmut ist „nonetheless“<br />
also zuvorderst eine optimistische Platte,<br />
das zeigt sich nicht zuletzt im hinreißend<br />
herrlichen Pandemie-Pop von „Why Am I<br />
Dancing“. „Ich habe hemmungslos gerne<br />
allein in meiner Küche getanzt“, sagt Neil<br />
Tennant, „ich hätte auch nackt sein können,<br />
und niemanden hätte es gestört.“ Was folgt<br />
ist ein Gefrotzel über die unterschiedlichen<br />
Schamgrenzen von Briten und Deutschen,<br />
das in Neils Nacktbadebekenntnis gipfelt.<br />
„Einmal bin ich ohne Kleidung in einem See<br />
in Potsdam geschwommen. Der Abend war<br />
einfach zu schön, um prüde zu sein.“<br />
*Steffen Rüth
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kunst<br />
NACHGEFRAGT<br />
„Ich mag echte Charaktere“<br />
Ashraf El Bahrawi<br />
Geboren und aufgewachsen ist<br />
dieser international arbeitende<br />
Fotograf in Kairo, Ägypten,<br />
nach einigen Jahren in Kanada<br />
lebt er mittlerweile in Frankfurt, ist aber<br />
weiterhin weltweit im Einsatz. Wir erreichten<br />
ihn in Kapstadt.<br />
Was ist dir bei einem Bild wichtig?<br />
Ein Bild muss immer ein „Reveal“ sein. Es<br />
muss eine Seite der Person zeigen, die sie<br />
selbst so noch nie gesehen hat. Wenn wir<br />
uns unbeobachtet fühlen und komplett<br />
wir selbst sind, zeigen wir Seiten, die wir<br />
nicht im Spiegel gesehen haben und so<br />
selten festgehalten wurden. Das ist mir<br />
das Wichtigste an einem Bild. Dass die<br />
Komposition stimmen muss und das Bild<br />
„hängen bleibt“, ist natürlich auch wichtig,<br />
aber ich habe gelernt, dass je mehr es um<br />
das Model selbst geht, desto mehr gefällt<br />
das Bild generell.<br />
Was ist dir bei einem Model wichtig?<br />
So merkwürdig das klingen darf, aber das<br />
Model muss eine gewisse Introversion<br />
bewahrt haben. Es muss ja etwas geben,<br />
was wir beide entdecken können. Ich<br />
mag echte Charaktere und meine Models<br />
müssen auch nicht klassisch schön sein.<br />
Attraktiv ist, was ins Auge sticht und<br />
etwas mit uns macht. Es ist ein wenig<br />
wie bei einem selbst. Wenn man jung ist,<br />
schaut man eher „wow ist der hot.“ Wenn<br />
man älter wird, erkennt man, wie sexy ein<br />
Charakter sein kann.<br />
Wie erotisch darf es denn werden?<br />
Wie erotisch ein Shoot wird, hängt davon<br />
ab, was wir erkunden wollen. Würde ich<br />
zum Beispiel ein Model shooten, das<br />
bekannt ist für Aktbilder, dann kann es<br />
sogar sein, dass etwas im Angezogenen<br />
verborgen liegt. Oder wir schauen, was er<br />
noch nicht gezeigt hat. Das klingt jetzt<br />
vielleicht versaut, aber das Gegenteil<br />
ist gemeint. Viele Male Models, die Akt<br />
machen, sind immer das Lustobjekt.
kunst<br />
Vielleicht gilt es dann, die Verletzbarkeit<br />
festzuhalten oder aus dem Objekt wieder<br />
einen Menschen zu machen.<br />
Deine Modelle findest du auf<br />
Social Media?<br />
Ich finde meine Modelle auch auf Social<br />
Media, aber vor allem im echten Leben.<br />
Ich glaube, fast jeder Mensch hat schon<br />
einmal mit dem Gedanken gespielt, sich<br />
ablichten zu lassen. Nur, wer wird denn<br />
viel fotografiert? Die, die extrovertiert<br />
sind und dazu stehen. Und wer lässt<br />
sich nicht ablichten? Diejenigen, die<br />
die Aufmerksamkeit nicht wollen, die<br />
sich nicht schön genug fühlen oder den<br />
Akt, sich fotografieren zu lassen, als<br />
narzisstisch wahrnehmen würden. Gerade<br />
solchen Menschen tut es aber wahnsinnig<br />
gut, mal im Mittelpunkt zu stehen. Und<br />
bei mir steht eben nicht ihr Körper im<br />
Mittelpunkt, sondern wirklich sie selbst.<br />
Wie läuft denn ein Fotoshooting ab?<br />
Wir lernen uns als Allererstes einmal<br />
kennen. Ich muss ja wissen, welche Seite<br />
meines Models jeder kennt. Und das<br />
ist die Seite, die ich in den ersten zehn<br />
Minuten unseres Treffens kennenlerne.<br />
Die Seite ist sicher auch völlig in Ordnung<br />
und wahrscheinlich auch schön, aber<br />
mich interessiert die verborgene<br />
Schönheit, auch bei einem klassisch<br />
schönen Model gibt es die nämlich.<br />
Manchmal dauert der Austausch vor dem<br />
Shoot eine halbe Stunde, manchmal<br />
auch drei, vier. Erst wenn wir uns beide<br />
auf die nächste Ebene begeben haben,<br />
wird geshootet. Meistens ist der Anfang<br />
des Shoots ein Warm-up – Bilder, auf<br />
denen jeder das Model erkennt und die<br />
schön sind – klassischer Insta-Stuff. Aber<br />
irgendwann werden wir beide locker und<br />
dann kommt ein Moment, ein Blick, eine<br />
Pose – etwas, das ich noch nicht kenne.<br />
Und wenn ich dann abdrücke, weiß ich<br />
schon: Das wird was. Solche Bilder halten<br />
meist den gesamten gemeinsamen Tag<br />
und den Progress des ganzen Tages fest.<br />
Zum Shoot gehört natürlich auch ein<br />
Austausch, wenn ich die Bilder teile. Und<br />
mich macht es immer sehr glücklich zu<br />
hören, wenn die Models das Shooting so<br />
beschreiben, dass es ihnen neue Impulse<br />
gegeben hat. Ich höre sogar ab und zu,<br />
dass das Erlebnis als heilend empfunden<br />
wurde. Das erfüllt mich sehr.<br />
*Interview: Michael Rädel<br />
www.byashrafb.com,<br />
www.instagram.com/byashrafb<br />
FOTOS: ASHRAFELBAHRAWI<br />
„<br />
ich weiß, wie<br />
ich mit hiv<br />
eine familie<br />
gründe<br />
NX-DE-HVU-ADVT-230001; April 2023<br />
wissen fürs leben<br />
findest du hier!<br />
Mach dich schlau - mit<br />
der digitalen HIV-Broschüre
kunst<br />
FOTO: BOB KISS<br />
BODENSEE<br />
Das Kunstmuseum Lindau zeigt:<br />
Christo und<br />
Jeanne-Claude<br />
Christo und Jeanne-Claude in ihrem Atelier mit Arbeiten für ihr Projekt „Surrounded Islands New York City“, 1981<br />
Lindau, die Inselstadt im<br />
Bodensee, lockt schon bald mit<br />
einer spannenden Ausstellung<br />
zweier wegweisender<br />
Künstler*innen, die 1995 mit ihrer Verhüllung<br />
des Deutschen Reichstags weltweit<br />
für Furore sorgten: Christo und<br />
Jeanne-Claude.<br />
Mit dieser Verhüllung hört das Schaffen<br />
der beiden Außergewöhnlichen aber<br />
natürlich nicht auf, davor und danach gab<br />
es noch viel, viel mehr. Etwa die „5600<br />
cubicmeter package“ in Kassel oder „The<br />
Floating Piers“ in Italien. Die Sonderausstellung<br />
im Kunstmuseum Lindau<br />
(Maximilianstraße 52), kuratiert von<br />
Prof. Dr. Roland Doschka und Dr. Sophie<br />
Sümmermann, ermöglicht vom 13. April<br />
bis 13. Oktober mit Editionen, Zeichnungen,<br />
Collagen und Objekten spannende<br />
Einblicke in das Schaffen und Lebenswerk<br />
von Christo und Jeanne-Claude.<br />
Mit populären Sonderausstellungen, etwa<br />
Andy Warhol (wir berichteten), hat sich<br />
die bildschöne Inselstadt im Bodensee<br />
in den vergangenen Jahren einen Namen<br />
in der Kulturszene gemacht. „Christo<br />
und Jeanne-Claude – Ein Leben für<br />
die Kunst“ wird sicherlich wieder ein<br />
Erfolg, denn: „Die Werke und Fotografien<br />
präsentieren das facettenreiche Bild einer<br />
künstlerischen Reise und ermöglichen<br />
den Besucherinnen und Besuchern das<br />
Eintauchen in ein Leben für die Kunst.<br />
Christo und Jeanne-Claude waren<br />
einzigartig, pulsierend und nie müde, an<br />
ihre Träume zu glauben, und zeigen uns<br />
einmal mehr in diesen Zeiten, dass es sich<br />
lohnt, dafür zu kämpfen“, so Dr. Sophie<br />
Sümmermann. Biografisches: Wie seine<br />
spätere Partnerin Jeanne-Claude Denat<br />
de Guillebon wurde der Bulgare Christo<br />
(ganzer Name: Christo Wladimirow Jawaschew)<br />
am 13. <strong>Juni</strong> 1935 geboren, sie in<br />
Casablanca. Zusammen erschufen sie ab<br />
den 1960er-Jahren einen ganz eigenen,<br />
spannenden und die Kunstwelt revolutionierenden<br />
Kosmos. Ihr Hauptwohnsitz<br />
war New York, Jeanne-Claude verstarb<br />
2009, Christo 2020. Ihre Kunst inspiriert<br />
bis heute. *rä<br />
www.Kultur-Lindau.de<br />
FOTOGRAFIE<br />
Intime Momente –<br />
Burschen in Schwarz-Weiß<br />
FOTO: PCPFOTOGRAFIE<br />
Erotische Fotografie, die den Hintern<br />
ganz klar mit in den Fokus rückt.<br />
Wir haben hier die neusten Arbeiten von<br />
P.C.P Fotografie aus Graz in Österreich<br />
für dich versammelt. Dazu verriet uns<br />
der Fotograf: „Ich habe in letzter Zeit<br />
an einer neuen Serie ‚Intime Momente‘<br />
gearbeitet! Inspiriert vom Fotografen Hervé<br />
Guibert habe ich versucht, die Intimität<br />
und Schönheit der Männer in Alltagssituationen<br />
einzufangen! Besonders die<br />
Schwarz-Weiß-Fotografie wirkt in dieser<br />
Hinsicht besonders ästhetisch!“ Mehr vom<br />
Künstler gibt es hier:<br />
www.instagram.com/pcp.fotografie<br />
– mehr von uns hier:<br />
www.instagram.com/blu_germany. *rä
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Sonnige Regenbogeninsel<br />
5 Gründe für<br />
Malta<br />
Tausend gute Gründe locken<br />
Besucher zu jeder Jahreszeit auf<br />
die maltesischen Inseln Malta, Gozo<br />
und Comino. Die abwechslungsreiche<br />
Landschaft mit ihren faszinierenden<br />
Felsenküsten und Sandstränden sowie<br />
einer lebendigen und bunten Kulturszene<br />
und mehr als 300 Sonnentagen im Jahr<br />
erfüllen Ferienträume.<br />
Die LGBTQ-Community ist auf Malta<br />
herzlich willkommen und hat die große<br />
Vielfalt des kleinen Inselstaats bereits für<br />
sich entdeckt: Das kristallklare Mittelmeer,<br />
die wärmende Sonne, den lässigen,<br />
britisch-mediterranen Lifestyle, die pulsierende<br />
Clubszene, zahllose Events, außergewöhnliche<br />
Unterkünfte, hervorragende<br />
Gastronomie, ein tolles Sportangebot<br />
und – last but not least – 7000 Jahre<br />
Geschichte und Kultur. Urlauber können<br />
sich auf Malta problemlos auf Englisch,<br />
Maltas zweiter Amtssprache, verständigen,<br />
da Malta 164 Jahre lang britische Kolonie<br />
war. Im Zentrum des Mittelmeers gelegen,<br />
wurde Malta im Laufe der Jahrtausende<br />
von verschiedensten Kulturen beeinflusst<br />
und ist heute ein moderner, von Toleranz<br />
gekennzeichneter EU-Mitgliedsstaat.<br />
Malta bildet mit den nah gelegenen<br />
Inselchen Gozo und Comino ein sonniges<br />
Inseltrio, das sich perfekt ergänzt. Das<br />
quirlig-urbane Malta stellt einen reizvollen<br />
Kontrast zum eher verträumten und<br />
ursprünglich gebliebenen Gozo dar. Hier<br />
kann man wunderbar zur Ruhe kommen,<br />
die Natur und das Meer genießen oder<br />
sportlich aktiv sein. Das winzige, fast<br />
unbewohnte Comino ist berühmt für<br />
seine paradiesische „Blue Lagoon“ und<br />
eignet sich hervorragend zum Wandern in<br />
unberührter Natur.<br />
5 Gründe warum der Archipel auch<br />
in der LGBTQ-Community voll im<br />
Trend liegt:<br />
1. Gleichberechtigung<br />
Mit seinen LGBTQ-freundlichen<br />
Gesetzen belegt Malta schon seit einigen<br />
Jahren im europäischen ILGA Rainbow<br />
Europe Index sowie beim Spartacus Gay<br />
Travel Index einen Spitzenplatz und ist<br />
damit Trend-Reiseziel schlechthin für die<br />
LGBTQ-Communityies Europas. Hotels,<br />
Restaurants, Strände und Clubs gelten als<br />
offen und „gay-friendly“, und die Community<br />
vor Ort stellt für Urlauber etliche<br />
Urlaubs-Guides online zur Verfügung.<br />
2.<br />
Malta Pride Week<br />
(06. – 15. September <strong>2024</strong>)<br />
Eine besonders bunte Woche ist auf der<br />
Insel die jährlichen Malta Pride Week, bei<br />
der über Malta die Regenbogenflagge<br />
weht. Nach dem EuroPride 2023 treten<br />
auch <strong>2024</strong> an vielen Orten namhafte<br />
Künstler und Bands auf. Abends wird in<br />
Bars und Clubs weiter gefeiert, in der<br />
Party-Hochburg Paceville in St. <strong>Juli</strong>an’s.<br />
www.maltapride.org<br />
3.<br />
Vielseitige Kulturszene<br />
Beeindruckend ist die historische<br />
Architektur, die bis in die Römerzeit<br />
zurückreicht. Namhafte Opernhäuser<br />
sowie moderne Museen und Galerien<br />
machen die maltesischen Inseln zu einem<br />
Paradies für Kulturliebhaber.<br />
Die lebendige Vergangenheit des Archipels<br />
offenbaren gut erhaltene Städte aus dem<br />
Mittelalter, barocke Paläste und jahrtausendealte<br />
Tempelanlagen. Auch als Filmset<br />
ist Malta beliebt: hier fühlt man sich als<br />
Star in den Kulissen von „Troja“ oder<br />
„Game of Thrones“.<br />
4.<br />
Lebendiges Nachtleben<br />
Die Nacht zum Tag machen und das<br />
Leben feiern, das ist das Motto des maltesischen<br />
Partyviertels Paceville. Unter den<br />
vielen Bars und Clubs, für die der Stadtteil<br />
bekannt ist, finden sich mehrere Locations,<br />
die speziell die LGBTQ-Szene ansprechen,<br />
andere gelten als extrem „gay-friendly“.<br />
Ein Spezial-Veranstalter organisiert bunte<br />
LGBT-Events und Partys an verschiedenen<br />
Orten der Insel, darunter die legendären<br />
Foam-Partys.<br />
5.<br />
Romantik pur<br />
Und auch in trauter Zweisamkeit<br />
lässt sich Malta ganz wunderbar erleben.<br />
Die Buchten und Klippen mit spektakulärem<br />
Blick bieten ein ganz besonders<br />
romantisches Szenario für Sonnenuntergänge.<br />
Auch ein Spaziergang durch die<br />
mittelalterlichen Gassen der „Silent City“<br />
Mdina schafft Romantik pur, speziell am<br />
Abend, wenn unterm Sternenhimmel die<br />
stille Stadt ihrem Namen alle Ehre macht.<br />
Direktflüge in das Urlaubsparadies gibt es<br />
ab Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg,<br />
Köln, Memmingen und München<br />
sowie ab Wien, Genf und Zürich.<br />
Mehr Infos und Angebote findet man unter<br />
mein-malta-urlaub.de sowie malta.reise
Beach<br />
Apartments<br />
Büsum<br />
Reich<br />
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Deich<br />
Dein<br />
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Ein Haus der Heimathafen® Hotels
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Beach Apartments Büsum:<br />
Eine Oase<br />
am Meer<br />
FOTO: ANDREA-FLAK<br />
Geschützt hinter dem Deich<br />
an der malerischen Perlebucht<br />
gelegen, bieten die<br />
Beach Apartments Büsum einen<br />
einzigartigen Rückzugsort am Meer. Mit<br />
48 voll ausgestatteten Ferienwohnungen, die<br />
bis zu 6 Personen Platz bieten ist dieser Ort<br />
ideal für Familienurlaube, Wochenendtrips<br />
oder romantische Auszeiten geeignet.<br />
BÜSUM<br />
FOTO: RAINER-TAEPPER<br />
Nach dem Konzept „Privatsphäre trifft<br />
Komfort“ versprechen die Apartments die<br />
Freiheit einer Ferienwohnung und den Luxus<br />
eines Hotelaufenthalts. Gäste können hier<br />
gemütliche Wohnräume, Küchen und in<br />
einigen Fällen exklusive Einrichtungen wie<br />
private Saunen oder Whirlpools genießen.<br />
Das Ocean Spa bietet mit Sauna, Dampfbad<br />
und Ruhezonen Entspannung, während<br />
das Restaurant The Cove mit regionalen<br />
Spezialitäten kulinarisch verwöhnt.<br />
Eingebettet in die landschaftlich reizvolle<br />
Region Büsum, reichen die Möglichkeiten zur<br />
Freizeitgestaltung von Strandabenteuern<br />
bis hin zur Erkundung des Nationalparks<br />
Wattenmeer und sorgen für unvergleichliche<br />
Urlaubserlebnisse.<br />
www.beach-apartments-buesum.de<br />
JUBILÄUM<br />
40. Schwule Filmwoche Freiburg<br />
Vom 1. bis zum 8. Mai wird die<br />
pittoreske Universitäts- und<br />
Lifestylestadt Freiburg am Schwarzwald<br />
wieder zum Schmelztiegel aller Filmliebenden<br />
der Region. Die „40. Schwule<br />
Filmwoche Freiburg“ (SFF) lockt wieder in<br />
den Breisgau!<br />
Ganz genau: ins Kandelhof Kino im<br />
Stadtzentrum der Stadt mit dem weltberühmten<br />
Münster. Fernab jeder Bollenhut-<br />
und Auerhahn-Romantik bekommen<br />
Freund*innen queerer Filmkunst hier ein<br />
umfangreiches Programm geboten.<br />
„Die SFF zeigt schwule Filme aus der ganzen<br />
Welt. Fremdsprachige Filme werden<br />
üblicherweise in der Originalfassung<br />
mit deutschen, seltener mit englischen<br />
Untertiteln vorgeführt. Einzelne Filme<br />
laufen in deutscher Synchronfassung“,<br />
verrät das Team dazu auf seiner<br />
Homepage über das Festival. „Die SFF<br />
wird komplett von ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern getragen. Neben einer<br />
Website entwerfen die Ehrenamtlichen<br />
jährlich ein Programmheft und ein<br />
Plakat. Finanziert wird die SFF durch die<br />
institutionelle Förderung des Kulturamtes<br />
der Stadt Freiburg im Breisgau sowie von<br />
Sponsor*innen, durch Eintrittserlöse und<br />
Spenden.“ Die erste Freiburger Filmwoche<br />
aus der und für die LGBTIQ*-Community<br />
FOTO: M. RÄDEL<br />
gab es 1985, zwölf Jahre später wurde<br />
die „Schwule Filmwoche Freiburg“ dann<br />
in einen eingetragenen Verein überführt.<br />
Seit 1997 sorgt der Hand in Hand mit<br />
der Stadt und all den Mitarbeiter*innen<br />
im Ehrenamt für queere Präsenz und<br />
Kunst. Wir gratulieren zu vier Jahrzehnten<br />
LGBTIQ*-Sichtbarkeit und queerer Kultur!<br />
Mehr Informationen bekommst du hier:<br />
schwule-filmwoche.de. *rä
eise 51
52 reise REISE<br />
KUBA<br />
MIT DEM SCHIFF<br />
UMRUNDEN<br />
Kuba ist eine Insel voller Kontraste und reicher<br />
Geschichte. Neben seinen atemberaubenden Stränden<br />
und üppigen Landschaften sind es insbesondere die pulsierenden<br />
Städte, die die Essenz dieses faszinierenden<br />
Landes einfangen. Unter diesen sticht Havanna, die Hauptstadt,<br />
hervor, gefolgt von Cienfuegos und Santiago de Kuba, die beide<br />
eine einzigartige Atmosphäre und Geschichte bieten. Da die<br />
Versorgungssituation in Kuba zurzeit schwierig ist, die Hotels<br />
häufig nicht dem internationalen Standard entsprechen und die<br />
Straßen in einem schlechten Zustand sind, ist eine Kreuzfahrt der<br />
ideale Weg, die ganze Insel ohne Probleme zu erkunden.<br />
MS HAMBURG<br />
Mit höchstens 400 Gästen an Bord, ist die HAMBURG an der<br />
richtigen Stelle klein, um dort groß zu sein, wo es drauf ankommt:<br />
Auf Routen, die anderen Schiffen versperrt bleiben. Stilvoll,<br />
übersichtlich und frisch modernisiert, präsentieren sich die<br />
jeweiligen Decks, die Kabinen sowie alle öffentlichen Bereiche.<br />
Eine Besonderheit sind die Kabwinen mit Infinity Fenstern auf<br />
Deck 4 und 5. Diese können heruntergelassen werden, so dass<br />
man einen Balkon hat, wann immer man ihn möchte, ohne dass<br />
man im Fahrtwind frieren muss. Für kulinarische Erlebnisse und<br />
gesellige Stunden stehen zwei Restaurants und drei Bars zur Verfügung.<br />
Rund um die Uhr kann man dort flexibel Mahlzeiten und<br />
Drinks – vom frühen Frühstück bis zum späten Mitternachtssnack<br />
genießen. Selbstverständlich auch unter freiem Himmel auf dem<br />
Sonnen-Deck. Besonders an den Seetagen lockt der beheizte<br />
Süßwasser-Pool zur Abkühlung und Bewegung. Wer es noch<br />
sportlicher mag, findet den lichtdurchfluteten Fitnessraum auf<br />
dem Sonnendeck. Mit Blick auf das Meer unterstützen moderne<br />
Sportgeräte, wie Crosstrainer, Laufbänder und Ergometer das<br />
tägliche Work-out.
eise REISE<br />
HAVANNA:<br />
DIE PERLE DER KARIBIK<br />
Havanna, die größte Stadt Kubas und ihre<br />
Hauptstadt, ist ein lebendiges Kaleidoskop<br />
aus Geschichte, Kultur und Architektur.<br />
Die Altstadt von Havanna, ein UNESCO-<br />
Weltkulturerbe, ist ein Labyrinth von<br />
kopfsteingepflasterten Straßen, kolonialen<br />
Gebäuden und lebhaften Plätzen, die ein<br />
Gefühl der Nostalgie und des Charmes<br />
vermitteln.<br />
Der Malecón, eine kilometerlange<br />
Promenade entlang der Küste, ist ein<br />
pulsierender Treffpunkt für Einheimische<br />
und Besucher gleichermaßen. Hier kann<br />
man den Blick auf den endlosen Ozean<br />
genießen, während man das rhythmische<br />
Treiben der Straßenmusiker und<br />
Tänzer erlebt oder auch Bekanntschaften<br />
schließt. Ein Spaziergang durch die<br />
Straßen von Havanna offenbart eine faszinierende<br />
Mischung aus kolonialer Pracht,<br />
sowjetischem Erbe und karibischem Flair.<br />
Von den restaurierten Prachtbauten des<br />
alten Havanna bis hin zu den farbenfrohen<br />
Straßen von Vedado und Miramar bietet<br />
die Stadt eine reiche Vielfalt an architektonischen<br />
Stilen und historischen Schätzen.<br />
Ein besonderes Highlight ist Fusterlandia,<br />
ein kleines künstlerisch verziertes Viertel,<br />
das in keinem Schiffsausflug fehlt.<br />
CIENFUEGOS:<br />
DIE PERLE DES SÜDENS<br />
Cienfuegos, oft als „Perle des Südens“<br />
bezeichnet, liegt an der Südküste Kubas<br />
und besticht durch seine elegante französische<br />
Kolonialarchitektur und seinen<br />
malerischen Hafen. Die Stadt wurde im<br />
19. Jahrhundert von französischen Einwanderern<br />
gegründet und spiegelt noch<br />
heute ihren europäischen Einfluss wider.<br />
Der Parque José Martí, das Herzstück<br />
der Stadt, ist von prächtigen Gebäuden<br />
im neoklassizistischen Stil umgeben<br />
und bietet einen herrlichen Blick auf den<br />
umliegenden Platz und die Kathedrale von<br />
Cienfuegos.<br />
Nur eine kurze Fahrt von Cienfuegos<br />
entfernt liegt Trinidad, eine weitere Perle<br />
Kubas, die mit ihrem charmanten kolonialen<br />
Ambiente und ihrer reichen Geschichte<br />
beeindruckt. Als UNESCO-Weltkulturerbe<br />
ist Trinidad bekannt für seine gut erhaltenen<br />
Gebäude aus dem 18. und 19. Jahrhundert,<br />
die einen faszinierenden Einblick<br />
in das Leben der Kolonialzeit bieten.<br />
Das historische Zentrum von Trinidad ist<br />
ein Labyrinth aus kopfsteingepflasterten<br />
Straßen, pastellfarbenen Häusern<br />
und plätschernden Brunnen, das zum<br />
Schlendern und Entdecken einlädt.<br />
Abseits der belebten Plätze und Straßen<br />
bietet die Umgebung von Trinidad eine<br />
atemberaubende natürliche Schönheit,<br />
darunter die nahegelegenen Berge der<br />
Sierra del Escambray und die unberührten<br />
Strände der Playa Ancón.<br />
SANTIAGO DE KUBA:<br />
DIE WIEGE DER REVOLUTION<br />
Santiago de Kuba, Kubas zweitgrößte<br />
Stadt, liegt an der östlichen Spitze<br />
der Insel und ist ein Schmelztiegel<br />
kubanischer Kultur und Geschichte. Als<br />
Geburtsort der kubanischen Revolution<br />
hat Santiago de Kuba eine tiefe politische<br />
und soziale Bedeutung und beherbergt<br />
einige der wichtigsten historischen Stätten<br />
des Landes. Die Festung El Morro, die über<br />
der Bucht von Santiago thront, ist ein<br />
beeindruckendes Zeugnis der kolonialen<br />
Vergangenheit Kubas und bietet einen<br />
atemberaubenden Blick auf die Stadt und<br />
das karibische Meer. Das Mausoleum von<br />
José Martí, einem der wichtigsten Nationalhelden<br />
Kubas, ist ein Ort der Verehrung<br />
und Reflexion und zieht Besucher aus aller<br />
Welt an.<br />
Santiago de Kuba ist auch bekannt für<br />
seine lebendige Musikszene, die eng mit<br />
den afrokubanischen Traditionen der Stadt<br />
verbunden ist. In den Straßen von Santiago<br />
können Besucher den pulsierenden<br />
Rhythmen von Son, Salsa und Rumba<br />
lauschen und die leidenschaftliche Seele<br />
dieser einzigartigen Stadt spüren.<br />
Ein weiterer Ausflug kann in den unweit<br />
gelegenen Ort Vinales unternommen<br />
werden. Dieser hat seine Berühmtheit<br />
erlangt, weil er in einem Tal mit geologisch<br />
ungewöhnlichen, kegelförmigen Hügeln<br />
liegt. Vor Ort werden zahlreiche Aktivitäten<br />
wie Höhlenbesuche, Tabakexkursionen,<br />
Ausritte oder eine Fahrt zum Meer angeboten.<br />
Eine Alternative zu Vinales ist der<br />
Park Laz Terrazes, der wesentlich näher an<br />
Havanna liegt und ebenfalls ausgedehnte<br />
Wanderungen mit Schwimmgelegenheiten<br />
in natürlichen Flussbecken ermöglicht.<br />
www.plantours-kreuzfahrten.de
film<br />
INTERVIEW<br />
Todd Haynes:<br />
„Mit Frauen geht unsere Gesellschaft da doch sehr anders um.“<br />
Mit dem mit Barbie-Puppen<br />
gedrehten Kurzfilm „Superstar<br />
– The Karen Carpenter<br />
Story“ und seiner Jean Genet-<br />
Adaption „Poison“ begann Todd Haynes<br />
in den Neunzigern seine Karriere und<br />
wurde schnell zur Speerspitze sowohl des<br />
amerikanischen Independent-Kinos als<br />
auch des New Queer Cinemas. Mit „Velvet<br />
Goldmine“ setzte er zum Sprung Richtung<br />
Mainstream an, später wurden seine nicht<br />
nur visuell eindrucksvollen Filme wie das<br />
Melodrama „Dem Himmel so fern“ mit<br />
<strong>Juli</strong>anne Moore, das ungewöhnliche Bob<br />
Dylan-Biopic „I’m Not There“ mit Cate<br />
Blanchett in einer Hosenrolle oder die<br />
lesbische Liebesgeschichte „Carol“ für<br />
mehrere Oscars nominiert. Haynes‘ neues<br />
Werk „May December“ mit seiner guten<br />
Freundin <strong>Juli</strong>anne Moore, Natalie Portman<br />
sowie „Riverdale“-Star Charles Melton in<br />
den Hauptrollen kommt nun am 30. Mai<br />
endlich in die deutschen Kinos. Wir trafen<br />
den 63-Jährigen vergangenes Jahr in<br />
Cannes zum Interview.<br />
Mr. Haynes, in Ihrem neuen Film<br />
„May December“ geht es unter anderem<br />
um den Fall einer Frau, die eine<br />
Affäre mit einem 13-Jährigen hatte,<br />
dafür ins Gefängnis kam und ihn<br />
dann später geheiratet hat. Diente<br />
Ihnen da ein wahrer Fall als Vorlage?<br />
Dass die Drehbuchautorin Samy Burch<br />
sich vom Fall von Mary Kay Letoruneau<br />
hat inspirieren lassen, ist sicherlich kein<br />
Geheimnis. Wobei man sagen muss, dass<br />
sie sich sehr viele Freiheiten herausgenommen<br />
hat und unsere Geschichte nun in den<br />
meisten Dingen weit entfernt, ist von der<br />
Realität. Amerikanische Zuschauer*innen<br />
einer bestimmten Generation werden<br />
aber sicherlich das eine oder andere<br />
wiedererkennen. Der Fall war in den frühen<br />
1990er-Jahren wirklich ein riesiger Skandal,<br />
der große Wellen schlug.<br />
Ihr Film deutet vieles an und stellt<br />
manches in Frage, aber eine moralische<br />
Wertung nimmt er letztlich<br />
nicht vor …<br />
Das hat mich nicht interessiert. Auch im<br />
Fall Letourneau nicht. Ich kann die Faszination<br />
schon nachvollziehen, schließlich<br />
hatte da eine Lehrerin ein Verhältnis mit<br />
einem minderjährigen Schüler und wurde<br />
von ihm schwanger. Ihre erste Verurteilung,<br />
nachdem die Sache öffentlich wurde,<br />
war noch harmlos, einige Monate Haft<br />
und therapeutische Behandlung. Aber<br />
gegen die Auflage, keinen Kontakt mehr<br />
zu dem Jungen zu haben, hat sie sofort<br />
verstoßen. Die beiden trafen sich sofort<br />
wieder heimlich und hatten Sex. Also<br />
musste sie dann doch für komplette<br />
siebeneinhalb Jahre ins Gefängnis und<br />
bekam dort sogar noch ein zweites Kind
film<br />
von ihm. Vor einigen Jahren starb sie an<br />
Krebs, und obwohl die beiden damals<br />
längst geschieden waren, begleitete er<br />
sie in den Tod. So unangemessen wie die<br />
Beziehung begonnen hatte, waren sie sich<br />
wohl doch ihr Leben lang die wichtigsten<br />
und engsten Menschen. Das wirft natürlich<br />
spannende Fragen auf. Auch übrigens was<br />
die Perspektive der Öffentlichkeit angeht.<br />
Was meinen Sie?<br />
Die Empörung, die ihr entgegenschlug, war<br />
sicherlich besonders heftig, weil sie eine<br />
Frau war. Auch nachdem sie ihre Strafe<br />
abgesessen hatte, wurde ihr nicht verziehen.<br />
Wäre es in der Geschichte um einen<br />
Mann und eine junge Frau gegangen, hätte<br />
sich die Aufregung sicherlich irgendwann<br />
gelegt. Oder wäre erst gar nicht so riesig<br />
gewesen, schlicht weil man von Männern<br />
so etwas fast erwartet und ihnen dann<br />
auch zugesteht, dafür Buße zu tun. Mit<br />
Frauen geht unsere Gesellschaft da doch<br />
sehr anders um.<br />
Hat sich daran in den letzten Jahren,<br />
etwa durch die #MeToo-Bewegung,<br />
etwas verändert?<br />
Ja, sicherlich, zu einem gewissen Grad.<br />
Aber nicht genug. Denn wenn wir mal<br />
ehrlich sind, hat es doch zusehends<br />
den Anschein, als spiele #MeToo nur in<br />
einer ziemlich kleinen und elitären Blase<br />
wirklich eine Rolle, in der es ein kulturelles<br />
Bewusstsein dafür gibt. Darum herum<br />
existiert eine ganz andere Welt, in der – um<br />
beim Beispiel USA zu bleiben – plötzlich<br />
wieder die Freiheit der Frauen in Sachen<br />
reproduktiver Gesundheit und Rechte auf<br />
dem Spiel stehen, Bücher verbannt und<br />
LGBTQ-Rechte eingeschränkt werden. Das<br />
zeigt schon sehr deutlich, dass kein noch<br />
so feministischer oder anderer Fortschritt,<br />
den wir erkämpft haben, auch nur irgendwie<br />
garantiert ist.<br />
Kommen wir mal konkret auf „May<br />
December“ zu sprechen. Besagtes<br />
Paar im Zentrum bekommt Besuch<br />
von einer Schauspielerin, die die<br />
Hauptrolle in einer Verfilmung des<br />
Falles spielen soll. Man weiß oft<br />
gar nicht, wessen Geschichte hier<br />
eigentlich erzählt wird …<br />
Das war es, was mich an diesem Drehbuch<br />
am meisten fasziniert hat. Anfangs<br />
denkt man, dass Elizabeth, also diese<br />
Schauspielerin, unser Weg hinein in diese<br />
bizarre Geschichte ist. Dass wir die Story<br />
dieser etwas verrückten Gracie und<br />
ihres jungen Ehemannes Joes durch ihre<br />
Perspektive erleben werden und sie in<br />
diesem Szenario die verlässliche Größe ist.<br />
Doch mehr wir dann sehen, desto mehr<br />
hinterfragen wir Elizabeth und ihre Motive.<br />
Plötzlich erkennt man in ihrem Verhalten<br />
immer mehr Dinge, die einen an Gracie<br />
erinnern. Aber kopiert sie sie tatsächlich<br />
bloß oder was geht hier vor? Und was ist,<br />
wenn das hier am Ende in erster Linie Joes<br />
Geschichte ist?<br />
Die Art und Weise, wie diese<br />
Schauspielerin sich in das Leben von<br />
Gracie drängt, hat etwas von Vampir,<br />
etwas Parasitisches. Empfinden<br />
Sie als Geschichtenerzähler auch<br />
manchmal so?<br />
Nein, ich glaube nicht, dass meine Arbeit<br />
als Filmemacher irgendwie vampiristisch<br />
ist. Meine Motivation ist ja immer schon die,<br />
dass ich eigentlich Geschichten erzählen<br />
möchte, die andere nicht für erzählenswert<br />
halten. Und selbst wenn es – wie etwa bei<br />
„I’m Not There“ und Bob Dylan – dabei mal<br />
um eine reale Person und wahre Ereignisse<br />
geht, ist es nie meine Intention, mich dem<br />
auf konventionelle oder möglichst realistische<br />
Weise zu nähern. Elizabeth sagt im<br />
Film, dass sie die Wahrheit erzählen wolle.<br />
Darum ist es mir als Regisseur noch nie<br />
gegangen. Im Gegenteil fasziniert es mich<br />
viel mehr, welche filmsprachlichen Mittel<br />
mir zur Verfügung stehen, um verschiedene<br />
Versionen von Wahrheit zu erzählen. Dass<br />
Publikum darf am Ende gerne auf die Suche<br />
nach einem existentialistischen Wahrheitskern<br />
in der Geschichte gehen. Aber den<br />
muss ich ihm nicht auf dem Silbertablett<br />
präsentieren.<br />
Sie haben sich immer schon für<br />
die Tradition des Melodramas<br />
begeistert. Doch dieses Mal spielen<br />
Sie auch mit den Konventionen von<br />
Seifenopern. Soweit sogar, dass man<br />
irgendwann das Gefühl hat, eine<br />
Satire zu sehen. Stimmen Sie zu?<br />
Verkehrt ist das nicht. Vielleicht könnte<br />
man sagen, dass dies meine erste<br />
Komödie überhaupt ist. Wenn auch<br />
eine wirklich düstere, abgründige, in<br />
der auch eine tiefe Traurigkeit steckt.<br />
Aber es stimmt schon: das Drehbuch<br />
ist an vielen Stellen tatsächlich enorm<br />
witzig und geistreich. Wofür es dann<br />
nötig war, dass die Schauspieler*innen<br />
das alles vollkommen ernst spielen,<br />
jede noch so große Geste, jede bizarre<br />
Absonderlichkeit. Insgesamt hoffe ich<br />
auf jeden Fall, dass das Publikum früher<br />
oder später realisiert, dass man in dieser<br />
Geschichte lachen und Spaß haben darf.<br />
Anderenfalls würde man Ende vielleicht<br />
doch allzu verstört dastehen.<br />
Letzte Frage noch zu <strong>Juli</strong>anne<br />
Moore, mit der Sie inzwischen<br />
seit fast 30 Jahren so regelmäßig<br />
zusammenarbeiten wie mit<br />
niemandem sonst. Was bedeutet<br />
Ihnen diese Arbeitsbeziehung?<br />
Es ist das große Glück meines künstlerischen<br />
Wegs, dass sich unsere Wege so<br />
früh kreuzten und unsere Karriere dann<br />
parallel und miteinander entwickelten.<br />
Bis heute staune ich über ihre schauspielerischen<br />
Fähigkeiten und die Art und<br />
Weise, wie sie mit kleinsten Gesten und<br />
feinsten Nuancen in der Mimik ganze<br />
Bände über ihre Figur erzählen kann.<br />
Dass wir obendrein einen ähnlichen<br />
Geschmack und kein Interesse am<br />
Naheliegenden und Einfachen haben, ist<br />
natürlich auch eine wunderbare Gemeinsamkeit.<br />
Die Vorliebe fürs Fragile, fürs<br />
Gefährliche und Unbekannte, die haben<br />
wir von Anfang ineinander erkannt.<br />
*Interview: Jonathan Fink
uch<br />
COMIC<br />
320 Seiten!<br />
Neues von Ralf König<br />
„Die gesammelten mooonatelangen<br />
** KONRAD UND PAULs<br />
sind nun beim Buchhändler<br />
vorbestellbar“, postete der<br />
nach wie vor extrem beliebte und populäre<br />
Comic-Zeichner Ralf König Ende 2023<br />
auf Social Media, auf Facebook.<br />
Das Buch „Harter Psücharter“ erscheint<br />
zwar erst im <strong>Juni</strong> <strong>2024</strong>, aber wer es sicher<br />
und schnell haben will, kann es jetzt vorbestellen.<br />
Und wer diesen neuen Comic in<br />
einer ganz besonderen Variante bekommen<br />
möchte, der sollte das unbedingt<br />
tun, denn: „Es gibt zwei Versionen, eine<br />
limitierte Comicliebhaber-Sonderausgabe<br />
DELUXE mit noch Geschichten mehr drin,<br />
auch’n fetten Penis und so! Also macht’s<br />
mir, bestellt vor. Ich danke Euch.“<br />
Im Mittelpunkt stehen einmal mehr<br />
Klassik-Fan Konrad und der umtriebige<br />
Paul, inzwischen Best Ager – und<br />
weiterhin zusammen. Die viel geliebte<br />
und lustige, treffend beobachtete und<br />
der Community den Spiegel vorhaltende<br />
Comic-Soap-Opera geht also weiter!<br />
Hintergrundwissen über Ralf König: Los<br />
ging alles in den 1980ern, wie er einmal<br />
verraten hat. „Das dünne Heftchen<br />
SCHWULCOMIX 1 erschien 1980 im<br />
Verlag Rosa Winkel, etwa ein Jahr,<br />
nachdem ich beim legendären Frankfurter<br />
Homosexuellentreffen ‚Homolulu‘ 1979<br />
meinen schwulen Urknall erlebte. Ich<br />
erledigte im westfälischen Werl mein<br />
Coming-out gegenüber Eltern, Freunden<br />
und Arbeitskollegen, kündigte schließlich<br />
meinen Job als Möbeltischler und zog<br />
in die Großstadtmetropole Dortmund.<br />
[...] Und dann, 1987, muss ich mich in<br />
Dortmund sehr gelangweilt haben, denn<br />
in einem Jahr haute ich ‚Der bewegte<br />
Mann‘, ‚Kondom des Grauens‘ und<br />
‚Lysistrata‘ raus, inzwischen war ich beim<br />
renommierten Rowohlt Verlag in der<br />
Taschenbuchreihe ‚rororo mann‘ gelandet.“<br />
Der Wahlkölner Buchautor, Comiczeichner<br />
und Knollennasenliebhaber Ralf<br />
König (geboren am 8.8.1960 in Soest)<br />
ist seit den 1990ern dank Comics wie<br />
„Konrad und Paul“, „ABBA Hallo!“, „Vervirte<br />
Zeiten“ und „Dschinn Dschinn“ einer der<br />
bedeutendsten schwulen Sympathieträger<br />
und der wohl wichtigste Chronist der<br />
deutschen Schwulenbewegung. *rä<br />
www.ralf-koenig.de<br />
** Los ging es als „Daily-Strip-Format“<br />
während der Corona-Pandemie<br />
ROMAN<br />
Magnus Hirschfeld – ein Jugendroman<br />
Unlängst erschien im Verlag Hentrich<br />
& Hentrich ein Jugendroman<br />
(auch) über Magnus Hirschfeld: „Magnus“<br />
von Oliver Bieber.<br />
** Die queere Berliner Location gab es<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts u. a. in<br />
der Lutherstraße, ab 1930 dann in der<br />
Motzstraße<br />
Der jüdischstämmige Arzt war einer der<br />
ersten und wichtigsten Menschen, die<br />
sich mit Homosexualität und Queerness<br />
auseinandersetzten. Und obwohl Magnus<br />
Hirschfeld so bedeutend ist, weiß auch<br />
die queere Jugend oft nicht, wer das<br />
eigentlich war. Klasse, dass es Bücher wie<br />
dieses gibt.<br />
Das Jugendbuch „Magnus“ richtet sich an<br />
(queere) Jugendliche zwischen 12 und 16<br />
Jahren, es ist ein soziologisch-historischer<br />
Roman über die junge Hilde und Teenager<br />
Martin im Berlin der 1920er. Und auch<br />
ein Buch über Magnus Hirschfeld, den die<br />
zwölfjährige Hilde kennenlernt. Martin<br />
selbst verdient sein Geld mit Aushilfsarbeiten,<br />
etwa für den Transvestiten Hansi<br />
Sturm, der im legendären Transvestiten-<br />
Lokal Eldorado (EL DORADO) ** auftritt.<br />
Queere Geschichte, Berliner Geschichte,<br />
mehr als nur unterhaltsam umgesetzt<br />
und vor allem wunderbar gezeichnet. *rä
uch 57<br />
FÜR QUEERE<br />
PERSPEKTIVEN<br />
Gesellschaft, Kultur, Reise & Gesundheit<br />
News für Dich<br />
www.männer.media
uch<br />
BILDBAND<br />
Daniel Harders:<br />
„From the Heart of Berlin“<br />
Das „dicke B“ ist eine Metropole,<br />
die sich rasant wandelt.<br />
(Queere) Subkulturen werden<br />
aus den zentralen Bezirken verdrängt,<br />
immer neue Vintage-Läden und<br />
exklusive Restaurants für wenige<br />
Reiche eröffnen.<br />
Doch es gibt sie noch, die Punks, die<br />
Kunstschaffenden, die Unangepassten.<br />
Einige von ihnen wurden Anfang des<br />
Jahrtausends von Daniel Harders in<br />
Schwarz-weiß eingefangen. Ende der<br />
1990er, als Berlin DIE Stadt des Klubs<br />
und punkigen Rave-Kultur war, kam auch<br />
der Fotograf hier an, wie er im Nachwort<br />
verrät: „Als ich 1998 zum ersten Mal nach<br />
Berlin kam, war ich sofort schockverliebt<br />
in diese Stadt.“ Und diese Liebe zu Berlin<br />
und seinen Menschen strahlen seine<br />
sinnlichen Bilder auch aus. Ein 128 Seiten<br />
dickes, nummeriertes, handsigniertes und<br />
mit 82 Abbildungen sehr pralles erotisches<br />
Stück Zeitgeschichte, das bei Salzgeber<br />
erscheint. *rä<br />
salzgeber.de/buch
uch 59<br />
Männer. Und Meer.<br />
Deine Gay Cruise<br />
Athen • Mykonos • Zypern •<br />
Alexandria (über Nacht) • Kreta<br />
Athen (Piräus)<br />
GRIECHENLAND<br />
Mykonos<br />
GRIECHENLAND<br />
Larnaka<br />
ZYPERN<br />
Heraklion<br />
GRIECHENLAND<br />
Alexandria<br />
Ägypten
wahl<br />
FOTO: DEUTSCHER BUNDESTAG / LICHTBLICK / ACHIM MELDE<br />
Sahra Wagenknecht<br />
im Interview<br />
Selten gab es in den letzten<br />
Jahren eine so spektakuläre<br />
Parteiengründung wie das<br />
„Bündnis Sahra Wagenknecht“<br />
(BSW). Nicht nur, weil innerhalb kürzester<br />
Zeit eine Organisationsstruktur geschaffen<br />
wurde, sondern weil in diesem Fall die<br />
Spitzenkandidatin auch Teil des Parteinamens<br />
ist. Mit Sahra Wagenknecht sprach<br />
Olaf Alp.<br />
Die Linke war immer ein Verbündeter<br />
der LGBTQ+ Bewegung. Wie wird<br />
es das Bündnis Sahra Wagenknecht<br />
– Vernunft und Gerechtigkeit mit<br />
einer Unterstützung der queeren<br />
Community halten?<br />
Wir stehen für eine freie und tolerante<br />
Gesellschaft, in der Hautfarbe, Geschlecht,<br />
Herkunft oder sexuelle Orientierung für<br />
das eigene Fortkommen keine Rolle spielen.<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, reichen<br />
Gleichstellungs- und Antidiskriminierungsgesetze<br />
nicht aus, sie sind aber natürlich<br />
ein wichtiger Baustein. Im Unterschied zu<br />
anderen Ländern sind wir in Deutschland<br />
in der glücklichen Situation, dass die<br />
gesetzliche Gleichstellung in nahezu allen<br />
Lebensbereichen vollzogen wurde.<br />
Für das Bündnis ist das Thema also<br />
abgeschlossen?<br />
Leider nicht. Es gibt Stadtviertel, in denen<br />
sich Homosexuelle nicht auf die Straße<br />
trauen, es gibt gewalttätige Übergriffe.<br />
Es gibt Kinder, die in dem Irrglauben aufwachsen,<br />
dass Homosexualität eine Sünde<br />
ist und Frauen weniger Rechte haben als<br />
Männer. Wo Integration versagt, können<br />
sich solche Einstellungen verfestigen.<br />
Wir treten für eine aufgeklärte Leitkultur<br />
ein, die insbesondere an den Schulen,<br />
aber auch an anderen öffentlichen<br />
Einrichtungen vermittelt wird. Ich denke,<br />
wir waren in Deutschland zu lange zu<br />
duldsam gegenüber radikalen Spielarten<br />
des Islam. Man kann nicht akzeptieren,<br />
dass Imame in Koranschulen oder<br />
Moscheen Gedanken verbreiten, die sich<br />
gegen Grundwerte der Aufklärung und des<br />
Humanismus richten. Es braucht auch eine<br />
größere soziale Mischung in den Schulen<br />
und Stadtvierteln, damit sich keine Parallelgesellschaften<br />
herausbilden können. Ein<br />
anderes großes Thema ist die Sozialpolitik:<br />
Bestimmte Minderheiten haben es bei der<br />
Wohnungssuche oft noch schwerer als alle<br />
anderen. Dem kann man nur gegensteuern,<br />
indem mehr öffentlicher Wohnraum<br />
geschaffen und diskriminierungsfrei<br />
vergeben wird. Ein anderes großes Thema<br />
ist für uns die wachsende Altersarmut<br />
und der Zugang zu Pflegeeinrichtungen.<br />
Es gibt insgesamt zu wenig Pflegeplätze,<br />
aber es ist ein zusätzliches Problem, wenn<br />
in manchen Städten sämtliche Alten- und<br />
Pflegeheime in kirchlicher Trägerschaft<br />
sind. Anti-Diskriminierung darf nicht an<br />
den Türen eines Altenheims enden. Wir<br />
werden das am Ende allerdings nur durch<br />
einen Ausbau des Sozialstaats und gegenseitigen<br />
Respekt erreichen können.
Erstmals will das Bündnis zur Europawahl<br />
antreten. Traut man sich einen<br />
Start an anderer Stelle nicht zu?<br />
Das Bündnis wird in diesem Jahr nicht nur<br />
zu den Europawahlen am 9. <strong>Juni</strong>, sondern<br />
auch zu einigen Kommunalwahlen sowie zu<br />
den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen<br />
und Brandenburg antreten, die im September<br />
stattfinden. Das ist eine große organisatorische<br />
und finanzielle Herausforderung,<br />
weil die Partei gleichzeitig Strukturen<br />
aufbauen und Wahlkämpfe führen muss.<br />
Um zur Europawahl zugelassen zu werden,<br />
mussten beispielsweise innerhalb kürzester<br />
Zeit 4.000 amtlich beglaubigte Unterschriften<br />
gesammelt werden. Dieses Ziel haben<br />
wir dank unserer Unterstützer weit übertroffen:<br />
In weniger als zwei Wochen kamen<br />
über 18.000 Unterschriften zusammen.<br />
Diese beeindruckende Resonanz zeigt, dass<br />
es in der Bevölkerung ein großes Bedürfnis<br />
nach einem politischen Neubeginn, nach<br />
einer Politik für wirtschaftliche Vernunft,<br />
soziale Gerechtigkeit und Frieden gibt. Das<br />
BSW ist eine Alternative für alle, die mit der<br />
Politik der Ampel unzufrieden sind und die<br />
auch von der Union unter Friedrich Merz<br />
oder der AfD nichts Gutes erwarten. Wir<br />
bieten auch all jenen eine Alternative, die<br />
mit dem Zustand und der Politik der EU<br />
unzufrieden sind. Die EU darf nicht länger<br />
ein Eldorado für Lobbyisten sein. Wir wollen<br />
die Flut an bürokratischen Übergriffen auf<br />
Unternehmen und Bürger stoppen und die<br />
dirigistische Einmischung in die Belange<br />
von Mitgliedstaaten und Kommunen<br />
verhindern. Unser Motto lautet: Weniger ist<br />
mehr. Entscheidungen sollten so nah wie<br />
möglich an den Bürgern getroffen werden<br />
und nicht von Technokraten in Brüssel,<br />
die von den Problemen vor Ort oft keine<br />
Ahnung haben.<br />
Das klingt mehr nach Bullerbü als<br />
nach Brüssel…<br />
Die EU sollte sich auf die Aufgaben<br />
konzentrieren, die auf europäischer<br />
Ebene gelöst werden müssen. Wir<br />
brauchen eine Re-Industrialisierung<br />
Europas, die Arbeitsplätze und Wohlstand<br />
zurückbringt, wir brauchen funktionierende<br />
europäische Verkehrsnetze und eine<br />
europäische Digitalstrategie, die uns von<br />
den US-Datenkraken ebenso unabhängig<br />
macht wie von chinesischen IT-Anbietern.<br />
Dringend wäre auch eine Politik, die dem<br />
Steuerdumping der Konzerne einen<br />
Riegel vorschiebt, sowie eine gemeinsame<br />
Technologie- und Umweltpolitik. In diesen<br />
wichtigen Bereichen dürfen Fortschritte<br />
nicht länger blockiert werden, wie es aktuell<br />
oft der Fall ist.<br />
wahl<br />
Welche anderen politischen Herausforderungen<br />
sieht das Bündnis in der<br />
Europapolitik?<br />
Seit zwei Jahren wütet in der Ukraine<br />
ein furchtbarer Krieg, der nicht nur für<br />
die Menschen dort, sondern für ganz<br />
Europa eine Katastrophe ist. Wir setzen<br />
uns dafür ein, dass dieser Krieg endlich<br />
durch Diplomatie beendet, statt durch<br />
Waffenlieferungen verlängert wird.<br />
Statt die eigene Sicherheit nur in Aufrüstung<br />
zu suchen, braucht es eine Rückkehr<br />
zur Entspannungspolitik und eine gesamteuropäische<br />
Sicherheitsordnung. Europa<br />
muss wieder zu einem Friedensprojekt<br />
werden. Das wird aber nur gelingen, wenn<br />
wir unsere Abhängigkeit von den USA<br />
überwinden, auch im technologischen<br />
Bereich. Wir dürfen uns nicht in eine<br />
Spirale der Aufrüstung, in immer neue<br />
Handelskriege oder gar eine Blockkonfrontation<br />
mit China treiben lassen. Bei<br />
Kriegen und Handelskonflikten können<br />
wir aufgrund unserer geografischen Lage,<br />
unserer Abhängigkeit von Rohstoffen,<br />
Energieträgern und Exportmärkten nur<br />
verlieren. Auch deshalb brauchen wir faire<br />
und friedliche Beziehungen zu anderen<br />
Staaten.<br />
*Interview: Olaf Alp<br />
In jeder<br />
Stadt<br />
zu Hause<br />
Queere Gastgeber in über<br />
70 Ländern erwarten dich!<br />
feat.<br />
MARC<br />
MARTEL<br />
Seit 20 Jahren in der Community bekannt unter ebab<br />
15.09.<strong>2024</strong> Bremen<br />
18.09.<strong>2024</strong> Erfurt<br />
19.09.<strong>2024</strong> Wien<br />
21.09.<strong>2024</strong> Zürich<br />
22.09.<strong>2024</strong> München<br />
24.09.<strong>2024</strong> Leipzig<br />
26.09.<strong>2024</strong> Berlin<br />
27.09.<strong>2024</strong> Hamburg<br />
semmel.de<br />
28.09.<strong>2024</strong> Köln<br />
01.10.<strong>2024</strong> Oberhausen<br />
05.10.<strong>2024</strong> Mannheim<br />
07.10.<strong>2024</strong> Saarbrücken<br />
08.10.<strong>2024</strong> Göttingen<br />
13.10.<strong>2024</strong> Esch / Alzette<br />
14.10.<strong>2024</strong> Frankfurt / Main<br />
16.10.<strong>2024</strong> Bielefeld<br />
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17.10.<strong>2024</strong> Hof / Saale<br />
19.10.<strong>2024</strong> Stuttgart<br />
20.10.<strong>2024</strong> Würzburg<br />
22.10.<strong>2024</strong> Dortmund<br />
23.10.<strong>2024</strong> Nürnberg<br />
25.10.<strong>2024</strong> Hannover<br />
26.10.<strong>2024</strong> Braunschweig<br />
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wahl<br />
UMFRAGE<br />
Rechtsruck<br />
in der schwulen Szene?<br />
Bei einer von der männer*<br />
Redaktion und dem Datingportal<br />
ROMEO durchgeführten<br />
Umfrage zur Europawahl<br />
wählten ca. 11.000 Teilnehmer die AfD<br />
auf den ersten Platz. Mit 22,3 Prozent<br />
konnte sich die unter Extremismusverdacht<br />
stehende Partei im Ranking der<br />
ROMEO-User vor die CDU/CSU mit 20,6<br />
Prozent schieben – dicht gefolgt vom<br />
einstigen Szeneliebling Grüne mit 20,5<br />
Prozent. Die SPD konnte nur 13,9 Prozent<br />
der Teilnehmenden überzeugen. Einen<br />
Achtungserfolg verbuchte das Bündnis<br />
Sahra Wagenknecht (BSW), das aus dem<br />
Stand mit 7 Prozent Platz 5 noch vor DIE<br />
LINKE auf Platz 6 mit 6 Prozent erreichte.<br />
Die FDP landete im Ranking mit 4,8<br />
Prozent auf dem letzten Platz der nicht<br />
repräsentativen Umfrage.<br />
Die Umfrageteilnehmer hatten auch<br />
die Möglichkeit, einen Kommentar zur<br />
gesellschaftlichen Stimmung abzugeben,<br />
was intensiv genutzt wurde. Eine<br />
Auswertung nach Parteienpräferenz gab<br />
dabei interessante Anhaltspunkte zu den<br />
unterschiedlichen Sichtweisen je nach<br />
politischem Standort.<br />
AfD<br />
Die 2.500 Kommentare der AfD-Wähler<br />
sind zu 99 Prozent komplett negativ.<br />
Die am häufigsten verwendeten Worte<br />
für den empfundenen Zustand sind<br />
„Katastrophe“ oder „Horror“. Schuld daran<br />
ist die Ampel, die als „links/grün versifft“<br />
charakterisiert wird. Die FDP wird dabei<br />
als bürgerlicher Teil der Koalition gar nicht<br />
wahrgenommen, sondern ist Bestandteil<br />
der „Linksfaschisten“ in der Regierung.<br />
Die „Merkel-CDU“ ist Wegbereiter der<br />
gegenwärtigen Koalition. Einzelne<br />
Problemfelder der Politik werden nur<br />
punktuell benannt, so die Corona-Politik,<br />
die abgelehnt wird, oder die Klimakrise,<br />
die irrelevant ist. Höhere Beachtung findet<br />
die Wirtschaftspolitik, die als unsozial,<br />
fehlgeleitet und schuldenorientiert gilt. Es<br />
gibt einzelne Stimmen gegen die EU, aber<br />
nur sehr wenige, die sich konkret gegen<br />
das Gendern wenden. Vielmehr wird die<br />
gesamte Regierungsarbeit in hohem<br />
Umfang als „inkompetent“, „chaotisch“<br />
und „bürgerfern“ gekennzeichnet. Unter<br />
den kritisch betrachteten Politikfeldern<br />
stechen die Kriegsangst und die<br />
gegenwärtige Migrantenpolitik hervor,<br />
Letztere mit einer deutlichen Klage über<br />
die „Schwulenfeindlichkeit“ der Muslime.<br />
Beherrschendes Ärgernis sind außerdem<br />
die Cancel Culture, die stark mit den Grünen<br />
assoziiert wird, sowie die Medien, die<br />
als Sprachrohr der Wokeness angesehen<br />
werden. Eine signifikant große Zahl der<br />
Befragten befindet sich in einer belastenden<br />
emotionalen Lage. Die Gesellschaft<br />
wird als „vergiftet“, „gespalten“, „verlogen“,<br />
„angespannt“, „gereizt“, „beängstigend“<br />
und „verunsichernd“ wahrgenommen.<br />
Dazu passen zahllose Aussagen, die die<br />
Bundesrepublik auf dem Weg in eine<br />
„linke“ Diktatur („DDR 2.0“) sehen bzw.<br />
kurz vor dem „Bürgerkrieg“ und eine<br />
„Endzeitstimmung“ konstatieren.<br />
CDU<br />
Auch die Anhänger der CDU charakterisieren<br />
die Lage der Bundesrepublik zu<br />
einem hohen Anteil als „katastrophal“<br />
oder „schlecht“. Interessant ist, dass die<br />
emotionalen Beschreibungen eine andere<br />
Konnotation besitzen. Hier ist mehr von<br />
„beängstigend“, „verstörend“, „besorgniserregend“<br />
oder „traurig“ die Rede.<br />
Es gibt ein sehr starkes Bedürfnis nach
mehr Diskussion, Toleranz und weniger<br />
Polarisation.<br />
Dazu passt, dass linke wie rechte Extreme<br />
fast in gleicher Anzahl abgelehnt werden<br />
(„Im Osten zu rechts, im Westen zu links“).<br />
Bei den Rechten ist dabei die AfD gemeint,<br />
auf der anderen Seite gelten die Grünen<br />
samt ihrer Wokeness als Feindbild. FDP<br />
und SPD erfahren keine eigenständige<br />
Würdigung. Auch hier wird die Ampel stark<br />
mit den Grünen gleichgesetzt. Die Kritik<br />
an einer Cancel Culture ist viel weniger<br />
ausgeprägt und auch die Migration erfährt<br />
weniger Ablehnung. Kriegsangst ist nahezu<br />
nicht vorhanden und auch ansonsten<br />
gibt es an einzelnen Politikfeldern kaum<br />
ausformulierte Kritik. Ähnlich wie bei den<br />
Anhängern der AfD werden die Politiker als<br />
„unfähig“, „bürgerfern“ und „ideologisch“<br />
beschrieben.<br />
Grüne<br />
Auch von den Sympathisanten der Grünen<br />
konnten fast 3.000 Kommentare ausgewertet<br />
werden, wobei hier ebenfalls ein kritischer<br />
Blick auf die gesellschaftliche Lage<br />
überwiegt. Für die Spaltung und vergiftete<br />
Stimmung im Land gibt es aber einen<br />
klaren Schuldigen für den „Kulturkampf“,<br />
und zwar den Rechtspopulismus, vertreten<br />
durch die AfD. Dieser scheint dazu zu<br />
führen, dass die Lage als „angespannt“,<br />
„aufgeheizt“ und „angsterfüllt“ erlebt wird,<br />
auch im Hinblick auf homophobe Tendenzen.<br />
Bei der stärksten linken Partei sind<br />
aber deutlich hoffnungsvollere Töne zu<br />
hören, die bei AfD und CDU fehlten. „Es ist<br />
nicht so schlecht, wie es scheint“ ist eine<br />
gute Zusammenfassung etlicher Stimmen.<br />
Dass es nicht noch besser läuft, hat eine<br />
klare Ursache, und zwar die Klientelpolitik<br />
des Ampelpartners FDP, die notwendige<br />
Prozesse verlangsamt oder „blockiert“.<br />
Dass das Land „schlechtgeredet“ wird, liegt<br />
auch an den Medien und fehlendem Sachverstand<br />
in der Politik, der die „Vision“ fehlt<br />
und die zu wenig „faktenbasiert“ arbeitet.<br />
Dem Land könnte es noch besser gehen,<br />
wenn mehr Kompromisse erzielt würden<br />
und „lösungsorientiert“ statt „egoistisch“<br />
gearbeitet würde.<br />
SPD<br />
Wie es sich für die Kanzlerpartei gehört,<br />
stand zu erwarten, dass die Wähler der<br />
SPD mit der Kritik an der politischen Stimmung<br />
zurückhaltender sind. Verblüffend<br />
ist, wie deutlich dies zutrifft. Die Lage sei<br />
„schwierig, aber nicht hoffnungslos“ ist die<br />
am meisten geäußerte Einschätzung. Für<br />
die schwierige Lage gibt es klar benannte<br />
Gründe: Primär ist das Klima „von rechts<br />
vergiftet“. Des Weiteren wird durch die<br />
Medien alles „schlechtgeredet“ als „Jammern<br />
auf hohem Niveau“. Die Regierung<br />
könnte besser agieren, wäre sie nicht so<br />
uneinig, was insbesondere Schuld der<br />
FDP ist. Ebenso ist die Opposition schuld:<br />
Zuerst durch die von ihr übernommene<br />
Lage und außerdem, weil sie nicht<br />
mitarbeitet an der Lösung der Probleme.<br />
Außerhalb dieser Verteidigungsposition<br />
werden keine Sachprobleme wie Migration<br />
oder Krieg thematisiert.<br />
FDP<br />
Die Anhänger der FDP geben sich fast so<br />
staatstragend wie die der SPD. Wie überall<br />
ist hier der vorherrschende Eindruck der<br />
gesellschaftlichen Stimmung negativ.<br />
Aber es gibt ebenfalls signifikant viele<br />
Stimmen, die davon sprechen, dass die<br />
„Stimmung schlechter ist als die Lage“<br />
und es einen „übertriebenen Pessimismus“<br />
verbunden mit „Schwarzmalerei“ gibt.<br />
Das größte Problem der Regierung wird in<br />
ihrer Uneinigkeit gesehen. Hinsichtlich der<br />
politischen Einordnung sehen doppelt so<br />
viele eine Gefahr von rechts als von links.<br />
Wirtschaftsthemen sind nicht, wie evtl.<br />
erwartet, dominierend, dafür aber eine<br />
Ablehnung ungeregelter Migration, verbunden<br />
mit dem Hinweis auf Homophobie.<br />
BSW/Linke<br />
Es ist interessant zu sehen, wie sich die<br />
Kommentare von BSW- und Linken-<br />
Anhängern voneinander unterscheiden.<br />
Wenn es eine Partei gibt, die scheinbar<br />
am meisten vom Rechtsruck beunruhigt<br />
ist, dann ist es die Linke. Die Anhänger<br />
des BSW sind hingegen die am meisten<br />
pazifistisch eingestellten Wähler. Auffällig<br />
ist auch die deutlich negativere Wahrnehmung<br />
des Landes und der Regierung bei<br />
den BSW-Anhängern. Unter den Linken<br />
wahl<br />
gibt es, ähnlich wie bei den Grünen, mehr<br />
Stimmen, die sagen, es sei „besser, als<br />
geredet wird“. Die BSW-Wähler beklagen,<br />
anders als die Linken, auch die links/grüne<br />
Wokeness sowie Cancel Culture – Themen,<br />
die bei den Linken keinerlei Rolle spielen.<br />
Bei den BSW-Anhängern gibt es einen<br />
ausgeprägten Hang zu sozialen Themen.<br />
„Geld soll besser verteilt“ werden, der<br />
„Sozialstaat umgebaut“ und „soziale<br />
Ungerechtigkeit“ beseitigt werden.<br />
Freie Wähler<br />
Da die Freien Wähler einen erstaunlich<br />
hohen Anteil erzielten, könnten die<br />
Einzelkommentare interessant sein.<br />
Neben der deckungsgleichen schlechten<br />
Gesamtstimmung zeigt sich aber kein<br />
klarer Schwerpunkt. Die Wähler finden zu<br />
gleichen Teilen das Land zu rechts wie zu<br />
links. Es gibt eine Abneigung gegen unkontrollierte<br />
Migration und zu viel Wokeness.<br />
Mehr als bei jeder anderen Partei wird den<br />
Politikern unterstellt, dass sie „korrupt“<br />
seien, nie ordentlich gearbeitet haben und<br />
sich mit Diätenerhöhungen bereichern.<br />
Dazu passt ein starker Anteil von Kritik<br />
an Bürgerferne und vor den Problemen<br />
der „kleinen Leute“ wie Wohnungsmangel,<br />
der Bevorzugung von Privatpatienten<br />
oder zu hohen Steuern. Krieg ist in dieser<br />
Wahrnehmung in allererster Linie Geldverschwendung.<br />
*Olaf Alp<br />
GRAFIKEN: FREEPIK / FREEPIK.COM
wahl<br />
„Echte Männer<br />
Mit einem Tik-Tok-Video über Männlichkeit<br />
erreichte der Spitzenkandidat<br />
der AfD zur Europawahl, Maximilian<br />
Krah, Millionen von Nutzern und Rezeption<br />
in der „Heute-Show“ und sogar eine eigene<br />
Folge des „ZDF Magazin Royal“. Kein Wunder,<br />
dass das Ergebnis der männer* Umfrage<br />
in den sozialen Netzwerken, besonders<br />
in rechten Kreisen, zu einem gigantischen<br />
Echo führte.<br />
sind rechts“<br />
Von A bis X<br />
Sich selbst als „Alternative Medien“<br />
bezeichnende Multiplikatoren der<br />
neurechten Szene, wie der rechtsextreme<br />
Blog des ehemaligen Religionslehrers David<br />
Berger, konnten ihr Glück kaum fassen und<br />
sahen im Ergebnis der User-Umfrage beim<br />
Datingportal ROMEO eine Bestätigung ihrer<br />
seit Jahren postulierten, schweigenden<br />
Mehrheit für die AfD auch unter Queers.<br />
Dass sich das Ergebnis der AfD bei der<br />
Umfrage mit 22,3 Prozent kaum vom<br />
Bundestrend in der Gesamtbevölkerung<br />
unterscheidet, sie dahingestellt.<br />
Seriösere Schwergewichte konservativer<br />
Medien wie Epoche Times ordneten das<br />
Ergebnis in Artikeln wie Umfrage unter<br />
10.000 Schwulen macht AfD zur beliebtesten<br />
Partei für die Europawahl ebenfalls ein<br />
und sorgten so mit dafür, dass die Umfrage<br />
im ehemaligen Twitter-Universum bei Elon<br />
Musks „X“ enorm trendete.
wahl<br />
Grüne in Regierungsverantwortung<br />
normalisiert<br />
Vom „einstigen Szeneliebling” schrieb die<br />
männer* Redaktion in der Kurznachricht<br />
zum Umfrageergebnis. Bei vielen ähnlichen<br />
Umfragen in den letzten Jahren konnte<br />
die Partei aus der Opposition heraus<br />
regelmäßig Spitzenwerte einfahren. Dass<br />
die Partei jetzt, mit doch einigen Zumutungen<br />
für die Stammwähler*innen in den<br />
ersten zwei Ampeljahren, immer noch ihr<br />
tatsächliches Ergebnis der Europawahl<br />
2019 mit 20,5 Prozent halten kann, ist<br />
wohl eher eine Normalisierung denn ein<br />
Absturz in der Gunst queerer Wählenden.<br />
Und selbst das magerer Ergbenis der SPD<br />
sieht im direkten Vergleich gar nicht mehr<br />
so überraschend aus.<br />
BERLIN | HAMBURG | KÖLN | MÜNCHEN<br />
brunos.de
ADVERTORIAL<br />
WIE HIV-POSITIVE MENSCHEN<br />
VON SPORT PROFITIEREN KÖNNEN<br />
Sportliche Aktivität schafft nicht nur ein<br />
besseres Gefühl für den eigenen Körper,<br />
sondern hilft uns, rundum gesund zu bleiben<br />
und chronischen Krankheiten vorzubeugen.<br />
Selbst das psychische Wohlbefinden steigt<br />
durch Sport. Und gerade Menschen mit HIV<br />
können durch regelmäßige Bewegung das<br />
Immunsystem stärken und ihre Lebensqualität<br />
verbessern.<br />
Wenn wir an Sport denken, verbinden wir<br />
damit meist Anstrengung, Schweiß und<br />
das Streben nach Muskeln. Doch dies<br />
ist nur ein kleiner Teilaspekt, denn Sport<br />
hat viele positive Eigenschaften jenseits<br />
der Körperoptimierung. So schützt uns<br />
regelmäßige Bewegung nachweislich<br />
vor Wohlstandskrankheiten wie Rückenschmerzen,<br />
Diabetes Typ 2, Fettleibigkeit<br />
sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und<br />
trägt zudem zu guter Laune und Ausgeglichenheit<br />
im Alltag bei.<br />
BEGLEITERKRANKUNGEN VORBEUGEN<br />
UND LANGZEIT-LEBENSQUALITÄT<br />
ERHALTEN<br />
Besonders gut geeignet, um den Körper<br />
fit zu halten und Begleiterkrankungen<br />
vorzubeugen sind Ausdauersportarten.<br />
Laufen steigert dabei nicht nur die<br />
Stoffwechselaktivität, sondern regt auch<br />
die Produktion des „Stimmungshormons“<br />
Serotonin an und wirkt auf natürliche Weise<br />
stimmungsaufhellend. Sport kann also<br />
nicht nur Begleiterkrankungen vorbeugen,<br />
sondern auch beim Abbau belastender<br />
Gefühle helfen.<br />
Auch für Menschen mit HIV kann regelmäßige<br />
Bewegung einen wichtigen Beitrag<br />
zum Erhalt der mentalen und körperlichen<br />
Gesundheit leisten. Eine antiretrovirale<br />
Therapie kann etwa in einigen Fällen zu<br />
einer Gewichtszunahme führen. Auch<br />
Veränderungen des Stoffwechsels, wie<br />
beispielsweise erhöhte Blutfettwerte,<br />
können als Langzeitfolgen einer HIV-<br />
Therapie auftreten. Deswegen ist es<br />
wichtig, mit einer gesunden und aktiven<br />
Lebensweise präventiv das Risiko für<br />
diese Begleiterkrankungen zu senken und<br />
gleichzeitig auch möglichen körperlichen<br />
Veränderungen, die durch die HIV-Therapie<br />
auftreten können, entgegenzuwirken.<br />
Das Bundesministerium für Gesundheit rät Erwachsenen wöchentlich zu mindestens<br />
150 Minuten aerober körperlicher Aktivität – darunter versteht man schnelles<br />
Gehen, Walking, langsames Laufen, Radfahren oder ruhiges Schwimmen – mit<br />
mittlerer Intensität 1 . Alternativ können auch 75 Minuten wöchentlich mit Aktivitäten<br />
von hoher Intensität trainiert werden, zum Beispiel Joggen, schnelles Radfahren oder<br />
zügiges Schwimmen.<br />
Um eine hohe Langzeit-Lebensqualität<br />
sicherzustellen, empfiehlt es sich für HIVpositive<br />
Menschen zudem, auch einmal<br />
einen genauen Blick auf die aktuelle HIV-<br />
Therapie zu werfen. Denn: Auch mit der<br />
Wahl der HIV-Therapie können bestimmte<br />
Risikofaktoren, die die Entstehung von<br />
Begleiterkrankungen beeinflussen,<br />
minimiert werden. Gemeinsam mit dem/<br />
der Ärzt*in kann man so eine HIV-Therapie<br />
wählen, die möglichst wenig Einfluss<br />
auf den Stoffwechsel oder bestimmte<br />
Organfunktionen hat.<br />
MUSKELN UND KNOCHEN ERHALTEN<br />
Auch auf den Erhalt gesunder Muskeln<br />
und Knochen kann die HIV-Therapie einen<br />
Einfluss haben. Manche Medikamente<br />
können den Knochenstoffwechsel negativ<br />
beeinflussen, zudem beginnt mit Anfang<br />
30 der natürliche Muskelabbau im Körper.<br />
Um diesem entgegenzusteuern, empfiehlt<br />
sich zusätzlich Kraftsport mit Hanteln, an<br />
Geräten oder als Training mit dem eigenen<br />
Körpergewicht.<br />
Wer dabei zu Proteinpulvern und anderen<br />
Nahrungsergänzungsmitteln greift, um<br />
Muskelmasse aufzubauen, sollte jedoch<br />
auf deren Inhaltsstoffe achten. Denn viele<br />
dieser Präparate enthalten hoch dosierte<br />
Mineralstoffe wie Eisen, die unter Umständen<br />
die Wirkung von HIV-Medikamenten<br />
beeinflussen können.<br />
Unterstützt von ViiV Healthcare<br />
NP-DE-HVU-ADVR-240002<br />
DAS IMMUNSYSTEM STÄRKEN<br />
Und noch ein wichtiger Aspekt: Sportliche<br />
Aktivität bei mittlerer Intensität kann<br />
das Immunsystem stärken – und das<br />
in jedem Alter, wie Forscher*innen<br />
herausfanden 2 . Regelmäßiges Training<br />
senkt Entzündungen im Körper, reduziert<br />
die Ausschüttung von Stresshormonen<br />
und verbessert den Schlaf. Außerdem führt<br />
regelmäßige Bewegung zu einer besseren<br />
Zusammensetzung von „älteren“ und<br />
„jüngeren“ Immunzellen und zu einer besseren<br />
Immunantwort des Körpers. Deshalb<br />
stärkt Sport auch das Immunsystem von<br />
Menschen mit chronischen Erkrankungen,<br />
wie zum Beispiel HIV.<br />
Wenn ausreichend Bewegung und eine<br />
HIV-Therapie, die möglichst wenig Einfluss<br />
auf den Körper hat, Hand in Hand gehen,<br />
kann das nicht nur Begleiterkrankungen<br />
vorbeugen und die eigene Gesundheit<br />
langfristig erhalten, sondern auch<br />
eine hohe Langzeit-Lebensqualität<br />
sicherstellen.<br />
Quellen:<br />
1<br />
Rütten, A. et al. (2016): Nationale Empfehlungen für<br />
Be¬wegung und Bewegungsförderung.<br />
2<br />
Simpson, R. et al. (2015): Progress in Molecular Biology<br />
and Translational Science 135. https://doi.org/10.1016/<br />
bs.pmbts.2015.08.001 (aufgerufen am 25.04.2023)<br />
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