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Lebenszeichen 2024/2

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4 ê KINDERARBEIT STOPPEN<br />

Ghana<br />

GEMEINSAM<br />

GEGEN<br />

KINDERARBEIT<br />

Der zwölfjährige Samuel liebt Fußball und verbringt jede freie Minute<br />

beim Fußballspielen. Doch das war nicht immer so. Statt Spiel und Schule<br />

war seine Kindheit im Süden Ghanas lange von harter Arbeit auf den<br />

Kakaoplantagen geprägt.<br />

„Ich will Polizist werden. Ich will mithelfen,<br />

dass kein Kind mehr auf den Kakaoplantagen<br />

arbeiten muss. Alle Kinder sollen in die Schule<br />

gehen können. Ich mag gerne Mathe und liebe<br />

Fußball. Deshalb gehe ich jetzt jeden Tag in die<br />

Schule und lerne so viel wie möglich.“<br />

SAMUEL, 12 JAHRE<br />

Statt Schule und Fußball: schwere Arbeit<br />

Samuel liebt Fußball und träumt von einer Zukunft als Polizist. Doch statt<br />

in der Schule zu lernen und mit seinen Freund*innen zu kicken, musste<br />

der heute Zwölfjährige auf der Kakaoplantage seiner Familie im Süden<br />

Ghanas schwer arbeiten. Die Schule konnte Samuel deshalb kaum besuchen.<br />

Als sein Vater die Familie verließ, verschlimmerte sich die Situation.<br />

Samuel verlor den Mut und sah keinen Sinn mehr im Lernen.<br />

Ausbeutung: die bittere Realität im Kakaoanbau<br />

Wie Samuel geht es vielen Kindern in Ghana, einem der größten Kakaoproduzenten<br />

der Welt. Kakao wird hier vor allem auf kleinen Farmen angebaut.<br />

Die Armut zwingt Familien dazu, ihre Kinder arbeiten zu lassen.<br />

Bezahlte Arbeitskräfte sind für die meisten Kleinproduzent*innen zu<br />

teuer. Nach aktuellen Zahlen arbeiten in Ghana rund 770.000 Kinder in der<br />

Kakaoproduktion, fast alle unter gefährlichen und schädlichen Bedingungen.<br />

Kinder helfen vor allem (aber nicht ausschließlich) bei der Kakaoernte<br />

und verwenden beispielsweise gefährliche Werkzeuge wie Macheten, um<br />

die Kakaobohnen zu ernten. Sie helfen bei der Anwendung von Pestiziden,<br />

der Rodung von Waldflächen oder werden eingesetzt, um schwere Kakaosäcke<br />

zu schleppen. Darunter leidet ihre Gesundheit, aber auch für die<br />

Schule fehlen Zeit und Energie. Die Folgen für die Kinder sind fatal:<br />

gesundheitliche Schäden, mangelnde Bildung, kaum Aussicht auf eine<br />

bessere Zukunft.<br />

„Ich bin so froh, dass Samuel endlich wieder zur<br />

Schule geht! Zwei meiner Kinder mussten schon<br />

aufhören, weil wir das Geld dafür nicht hatten.<br />

Das macht mich traurig. Ich wünsche mir so<br />

sehr, dass Samuel später einen Beruf ausüben<br />

kann, von dem er gut leben kann.“<br />

LINDA, MUTTER VON SAMUEL<br />

„Unser Ziel ist eine Gesellschaft, in der jedes<br />

Kind zur Schule geht, wo Bildung für alle selbstverständlich<br />

ist.“<br />

JOSEPH BARADOE,<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

VON NATURE AID GHANA

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