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VpsyB Magazin 02-2024 Vater und Mutter sein - Psychologische Aspekte der Elternschaft

Die Dynamik des Elternseins in der heutigen Zeit ... Wir werden unterschiedliche Aspekte des Elternseins beleuchten, von den Herausforderungen moderner Erziehungsstile bis hin zu den emotionalen und psychologischen Prozessen, die Eltern durchlaufen.

Die Dynamik des Elternseins in der heutigen Zeit ...
Wir werden unterschiedliche Aspekte des Elternseins beleuchten, von den Herausforderungen moderner Erziehungsstile bis
hin zu den emotionalen und psychologischen Prozessen,
die Eltern durchlaufen.

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Das <strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ausgabe <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4<br />

<strong>Vater</strong> <strong>und</strong> <strong>Mutter</strong> <strong>sein</strong><br />

<strong>Psychologische</strong><br />

<strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Elternschaft</strong><br />

Die Dynamik des Eltern<strong>sein</strong>s in <strong>der</strong> heutigen Zeit ...<br />

Wir werden unterschiedliche <strong>Aspekte</strong> des Eltern<strong>sein</strong>s beleuchten,<br />

von den Herausfor<strong>der</strong>ungen mo<strong>der</strong>ner Erziehungsstile bis<br />

hin zu den emotionalen <strong>und</strong> psychologischen Prozessen,<br />

die Eltern durchlaufen.<br />

https://vpsyb.org


Vorwort von Sandra<br />

Neumayr-Sopp<br />

Präsidentin<br />

Verband psychologischer Berater e.V<br />

Association for Non Medical Counselors<br />

Inhalt<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

es ist mir eine beson<strong>der</strong>e Freude, Sie zur<br />

neuesten Ausgabe unseres <strong>VpsyB</strong><br />

<strong>Magazin</strong>s zu begrüßen. In dieser Ausgabe<br />

thematisieren wir ein Thema, das sowohl in<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft als auch in <strong>der</strong><br />

psychologischen Beratung von zentraler<br />

Bedeutung ist: "<strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> <strong>Vater</strong> <strong>sein</strong>".<br />

Die Rolle als <strong>Mutter</strong> o<strong>der</strong> <strong>Vater</strong> ist eine <strong>der</strong><br />

bedeutungsvollsten <strong>und</strong> zugleich<br />

herausfor<strong>der</strong>ndsten Aufgaben, die das<br />

Leben bereithält. Diese Ausgabe widmet<br />

sich den vielfältigen Facetten <strong>und</strong><br />

Dynamiken elterlicher Verantwortung <strong>und</strong><br />

Fürsorge. Wir beleuchten die emotionalen,<br />

psychologischen <strong>und</strong> sozialen <strong>Aspekte</strong> des<br />

Eltern<strong>sein</strong>s <strong>und</strong> bieten Ihnen wertvolle<br />

Einblicke <strong>und</strong> praktische Ratschläge, wie<br />

Sie diese Rolle mit Einfühlungsvermögen<br />

<strong>und</strong> Kompetenz ausfüllen können.<br />

Es freut mich beson<strong>der</strong>s, Ihnen mitzuteilen,<br />

dass unser Verband, <strong>der</strong> <strong>VpsyB</strong> e.V., nun<br />

unter dem erweiterten Namen "<strong>VpsyB</strong><br />

Association for Non Medical Counselors"<br />

auftritt. Diese Erweiterung unterstreicht<br />

unser Engagement, nicht-medizinische<br />

psychologische Berater zu unterstützen<br />

<strong>und</strong> zu zertifizieren, die einen<br />

entscheidenden Beitrag zur emotionalen<br />

<strong>und</strong> geistigen Ges<strong>und</strong>heit <strong>der</strong> Menschen<br />

leisten.<br />

Unsere Association setzt sich dafür ein,<br />

höchste Qualitätsstandards in <strong>der</strong> Beratung<br />

zu gewährleisten <strong>und</strong> bietet umfangreiche<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Weiterbildung für<br />

Ratsuchende <strong>und</strong> unsere Mitglie<strong>der</strong> an. In<br />

diesem Sinne möchten wir auch in dieser<br />

Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s Wissen vermitteln,<br />

das Ihnen hilfreich <strong>sein</strong> könnte .<br />

Ich lade Sie herzlich ein, die Artikel <strong>und</strong><br />

Beiträge in dieser Ausgabe aufmerksam zu<br />

lesen <strong>und</strong> sich von den vielfältigen<br />

Perspektiven <strong>und</strong> Ansätzen inspirieren zu<br />

lassen. Gemeinsam können wir daran<br />

arbeiten, das Wohl von Eltern <strong>und</strong> Kin<strong>der</strong>n<br />

zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> die f<strong>und</strong>amentale<br />

Bedeutung ges<strong>und</strong>er familiärer<br />

Beziehungen in den Vor<strong>der</strong>gr<strong>und</strong> zu stellen.<br />

Ich wünsche Ihnen eine bereichernde<br />

Lektüre .<br />

Mit herzlichen Grüßen<br />

Sandra Neumayr-Sopp<br />

Präsidentin<br />

<strong>VpsyB</strong> e.V. - Association for Non Medical<br />

Counselors<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

Seite 4<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Elternschaft</strong> <strong>und</strong><br />

ihre Auswirkungen auf die Partnerschaft<br />

Seite 6<br />

Der Einfluss elterlicher Erziehung auf das<br />

Selbstbild als <strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> <strong>Vater</strong><br />

Seite 8<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen keine perfekten Eltern<br />

Seite 12<br />

Neudefinition <strong>der</strong> <strong>Vater</strong>rolle – Was macht<br />

einen guten <strong>Vater</strong> heute aus?<br />

Seite 13<br />

Was macht eine gute <strong>Mutter</strong> aus? Einblicke<br />

in die mo<strong>der</strong>ne <strong>Elternschaft</strong><br />

Seite 16<br />

Später <strong>Mutter</strong>schaft – ein Querschnitt über<br />

die Vor-<strong>und</strong> Nachteile einer späten<br />

<strong>Elternschaft</strong><br />

Seite 20<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen für Mütter <strong>und</strong> Väter –<br />

gemeinsam o<strong>der</strong> auch alleinerziehend<br />

Seite 24<br />

Großelternschaft: Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong><br />

Wege in einem neuen Lebensabschnitt<br />

Seite 34<br />

Wie Eltern das Outing ihres Kindes erleben<br />

– Eine Reise <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>und</strong> Liebe<br />

Aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Seite 28<br />

Partnerschaftliche Synergien-<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Lösungsansätze in<br />

<strong>der</strong> Elternberatung<br />

Seite 44<br />

Kindeswohlgefährdung durch Parental<br />

Alienation Syndrome (PAS): Eine<br />

Betrachtung für die Beratungspraxis<br />

Fachartikel<br />

Seite 32<br />

Der Einfluss elterlichen<br />

Beziehungsverhaltens auf die<br />

partnerschaftlichen Beziehungsmuster Eine<br />

Analyse…<br />

Seite 38<br />

<strong>Mutter</strong>schaft <strong>und</strong> Auswirkungen auf den<br />

Selbstwert<br />

Seite 42<br />

Denken Sie an Ihr Kind – schützen Sie Ihr<br />

Kind vor Parental Alienation Syndrome<br />

(PAS) – Ein Leitfaden für Eltern<br />

Seite 46<br />

Das Phänomen des Empty Nest Syndroms:<br />

Psychodynamische Einblicke <strong>und</strong> Coping-<br />

Strategien<br />

Seite 48<br />

Die verborgene Dimension <strong>der</strong><br />

hochsensiblen <strong>Vater</strong>schaft<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 2<br />

3


Verschiebung <strong>der</strong> Prioritäten<br />

Mit <strong>der</strong> Ankunft eines Kindes erleben viele<br />

Paare eine deutliche Verschiebung in ihren<br />

Prioritäten. Die neuen Verantwortlichkeiten<br />

können das Zeitmanagement <strong>und</strong> die<br />

Energieverteilung im Alltag stark<br />

beeinflussen. Häufig wird festgestellt, dass<br />

weniger Zeit für die Partnerschaft bleibt,<br />

was zu Entfremdung <strong>und</strong> Missverständnissen<br />

führen kann.<br />

Kommunikationsprobleme<br />

Kommunikation ist eine f<strong>und</strong>amentale<br />

Säule je<strong>der</strong> Beziehung. In <strong>der</strong> hektischen<br />

Phase <strong>der</strong> frühen <strong>Elternschaft</strong> kann die<br />

Kommunikation jedoch oft auf <strong>der</strong> Strecke<br />

bleiben. Müdigkeit, Stress <strong>und</strong> <strong>der</strong> ständige<br />

Druck, alles richtig machen zu müssen,<br />

können dazu führen, dass Paare weniger<br />

geduldig <strong>und</strong> aufmerksam miteinan<strong>der</strong><br />

umgehen.<br />

Strategien zur Stärkung <strong>der</strong><br />

Partnerschaft<br />

• Qualitätszeit einplanen: Es ist wichtig,<br />

bewusst Zeit für die Partnerschaft<br />

einzuplanen. Regelmäßige "Date<br />

Nights" o<strong>der</strong> kurze Auszeiten<br />

zusammen können helfen, die<br />

Verbindung zu stärken.<br />

• Offene Kommunikation: Sprechen Sie<br />

offen über Ihre Gefühle, Ängste <strong>und</strong><br />

Bedürfnisse. Eine ehrliche<br />

Kommunikation kann<br />

Missverständnisse vermeiden <strong>und</strong> die<br />

Beziehung festigen.<br />

• Gemeinsame Erziehungsziele setzen:<br />

Diskutieren Sie Ihre<br />

Erziehungsmethoden <strong>und</strong> setzen Sie<br />

gemeinsame Ziele. Dies kann helfen,<br />

Konflikte zu reduzieren <strong>und</strong> ein<br />

einheitliches Erziehungskonzept zu<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Elternschaft</strong><br />

<strong>und</strong> ihre Auswirkungen auf die Partnerschaft<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Das Eltern<strong>sein</strong> kann eine <strong>der</strong> erfüllendsten Erfahrungen im Leben eines Menschen <strong>sein</strong>,<br />

jedoch bringt es auch signifikante Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich, beson<strong>der</strong>s in Bezug auf die<br />

Partnerschaft.<br />

Wie kann das Gleichgewicht zwischen den Bedürfnissen als <strong>Mutter</strong> o<strong>der</strong> <strong>Vater</strong> <strong>und</strong> den<br />

Ansprüchen einer ges<strong>und</strong>en Partnerschaft aufrechterhalten werden? Hier beleuchten wir,<br />

wie <strong>Elternschaft</strong> die Beziehungsdynamik beeinflussen kann <strong>und</strong> welche Strategien helfen,<br />

die Partnerschaft stark zu halten.<br />

Emotionale <strong>und</strong> physische<br />

Erschöpfung<br />

<strong>Elternschaft</strong> ist nicht nur geistig, son<strong>der</strong>n<br />

auch körperlich anstrengend. Schlafmangel<br />

<strong>und</strong> die ständige Sorge um das Wohl des<br />

Kindes können zu einer permanenten<br />

Erschöpfung führen. Diese Erschöpfung<br />

kann die Lust <strong>und</strong> die Energie, in die<br />

Partnerschaft zu investieren, wesentlich<br />

min<strong>der</strong>n.<br />

Unterschiedliche Erziehungsstile<br />

Differenzen in <strong>der</strong> Herangehensweise zur<br />

Kin<strong>der</strong>erziehung können zu Konflikten<br />

führen. Je<strong>der</strong> Partner bringt eigene<br />

Vorstellungen <strong>und</strong> Erfahrungen mit in die<br />

Erziehung ein, was gelegentlich zu<br />

Meinungsverschiedenheiten führen kann.<br />

Solche Konflikte benötigen eine beson<strong>der</strong>e<br />

Aufmerksamkeit, um eine harmonische<br />

Partnerschaft zu gewährleisten.<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

• Unterstützung suchen: Manchmal kann<br />

es hilfreich <strong>sein</strong>, externe Unterstützung<br />

in Anspruch zu nehmen, sei es durch<br />

Familie, Fre<strong>und</strong>e o<strong>der</strong> professionelle<br />

Beratung.<br />

<strong>Elternschaft</strong> testet die Resilienz einer<br />

Partnerschaft auf vielfältige Weise. Durch<br />

bewusste Anstrengungen, offene Kommunikation<br />

<strong>und</strong> gegenseitige Unterstützung<br />

können jedoch viele <strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

gemeistert werden. So bleibt die<br />

Partnerschaft nicht nur erhalten, son<strong>der</strong>n<br />

kann sogar gestärkt aus <strong>der</strong> Erfahrung <strong>der</strong><br />

<strong>Elternschaft</strong> hervorgehen.<br />

Indem wir diese Herausfor<strong>der</strong>ungen erkennen<br />

<strong>und</strong> proaktiv angehen, stellen wir<br />

sicher, dass unsere Beziehung nicht nur<br />

überlebt, son<strong>der</strong>n als eine Quelle von Kraft<br />

<strong>und</strong> Unterstützung für die ganze Familie<br />

dient.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 4 5


Die Übertragung von<br />

Erziehungswerten<br />

Praktische Tipps für<br />

werdende Eltern<br />

Der Einfluss elterlicher Erziehung auf das<br />

Selbstbild als <strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> <strong>Vater</strong><br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Elterliches Verhalten <strong>und</strong> Erziehungsmethoden haben einen entscheidenden Einfluss<br />

darauf, wie wir uns selbst als Eltern sehen <strong>und</strong> handeln, wenn wir selbst Kin<strong>der</strong> bekommen.<br />

Diese Prägungen formen nicht nur unsere Perspektive auf <strong>Elternschaft</strong>, son<strong>der</strong>n auch die<br />

Art <strong>und</strong> Weise, wie wir unsere Rolle als <strong>Mutter</strong> o<strong>der</strong> <strong>Vater</strong> ausfüllen. In diesem Artikel<br />

erk<strong>und</strong>en wir, wie die Erfahrungen aus unserer eigenen Kindheit unser Selbstbild als Eltern<br />

beeinflussen können<br />

Vielfach übernehmen wir Erziehungstechniken<br />

<strong>und</strong> Werte, die wir von unseren<br />

eigenen Eltern gelernt haben, unbewusst in<br />

die Erziehung unserer Kin<strong>der</strong>. Dies kann<br />

sowohl positive als auch negative<br />

Auswirkungen haben. Eltern, die liebevoll<br />

<strong>und</strong> unterstützend aufgezogen wurden,<br />

neigen dazu, diese Verhaltensweisen in<br />

ihrer eigenen Elternrolle zu replizieren.<br />

An<strong>der</strong>erseits können auch weniger<br />

unterstützende Erfahrungen weitergegeben<br />

werden, was oft eine Herausfor<strong>der</strong>ung<br />

darstellt, diesen Zyklus zu durchbrechen.<br />

Selbstreflexion <strong>und</strong> Transformation<br />

Eine kritische Selbstreflexion kann helfen,<br />

bewusst zu entscheiden, welche <strong>Aspekte</strong><br />

<strong>der</strong> eigenen Erziehung man übernehmen<br />

o<strong>der</strong> vermeiden möchte. Viele werdende<br />

Eltern nutzen die Schwangerschaft <strong>und</strong> die<br />

erste Zeit mit ihrem Kind, um sich mit ihrer<br />

Vergangenheit au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>zusetzen <strong>und</strong><br />

möglicherweise schädliche Muster zu<br />

erkennen <strong>und</strong> zu verän<strong>der</strong>n.<br />

<strong>Psychologische</strong> Beratung kann in diesem<br />

Prozess eine wertvolle Unterstützung <strong>sein</strong>.<br />

Der Einfluss auf das Selbstwertgefühl<br />

Das Selbstbild als Elternteil ist eng mit dem<br />

allgemeinen Selbstwertgefühl verb<strong>und</strong>en.<br />

Positive Erinnerungen an die eigene<br />

Erziehung können das Selbstvertrauen<br />

stärken, während negative Erfahrungen zu<br />

Unsicherheiten in <strong>der</strong> eigenen Elternrolle<br />

führen können. Das Bewusst<strong>sein</strong> für diese<br />

Einflüsse <strong>und</strong> das aktive Arbeiten an ihnen<br />

sind entscheidend, um sich in <strong>der</strong> Rolle als<br />

<strong>Mutter</strong> o<strong>der</strong> <strong>Vater</strong> wohler zu fühlen.<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

• Selbstreflexion üben:<br />

Nehmen Sie sich Zeit, über<br />

Ihre eigene Kindheit <strong>und</strong> die<br />

Erziehungsstile Ihrer Eltern<br />

nachzudenken. Was möchten Sie<br />

übernehmen, <strong>und</strong> was möchten Sie<br />

an<strong>der</strong>s machen?<br />

• Bildung <strong>und</strong> Ressourcen suchen:<br />

Informieren Sie sich über verschiedene<br />

Erziehungsstile <strong>und</strong> -methoden. Bücher,<br />

Workshops <strong>und</strong> Elternkurse können<br />

neue Perspektiven <strong>und</strong> Techniken<br />

bieten.<br />

• Unterstützung suchen: Sprechen Sie<br />

mit Ihrem Partner, Fre<strong>und</strong>en o<strong>der</strong> einem<br />

Berater über Ihre Ängste <strong>und</strong><br />

Erwartungen bezüglich <strong>der</strong> <strong>Elternschaft</strong>.<br />

Sie sind nicht allein mit Ihren Sorgen<br />

<strong>und</strong> Gedanken.<br />

• Flexibel bleiben: Seien Sie bereit, Ihre<br />

Erziehungsmethoden anzupassen,<br />

wenn bestimmte Ansätze für Ihr Kind<br />

nicht funktionieren. <strong>Elternschaft</strong><br />

erfor<strong>der</strong>t oft Flexibilität <strong>und</strong><br />

Anpassungsfähigkeit.<br />

Unsere elterliche Erziehung prägt tiefgreifend<br />

unser Selbstbild als Eltern, bietet<br />

aber auch eine Chance zur Reflexion <strong>und</strong><br />

Wachstum. Indem wir uns aktiv mit<br />

unserem Erbe au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzen, können<br />

wir bewusst entscheiden, welche Werte <strong>und</strong><br />

Methoden wir an unsere Kin<strong>der</strong><br />

weitergeben möchten. So wird die<br />

<strong>Elternschaft</strong> nicht nur zur Weitergabe von<br />

Traditionen, son<strong>der</strong>n auch zum Weg <strong>der</strong><br />

persönlichen Entwicklung <strong>und</strong><br />

Verbesserung.<br />

Das Bewusst<strong>sein</strong> für diese Zusammenhänge<br />

ist <strong>der</strong> erste Schritt in Richtung einer<br />

bewussten <strong>und</strong> reflektierten <strong>Elternschaft</strong>.<br />

Ich hoffe, dass dieser Artikel Ihnen als<br />

Anregung dient, Ihren eigenen Weg als<br />

<strong>Mutter</strong> o<strong>der</strong> <strong>Vater</strong> mit Vertrauen <strong>und</strong><br />

Offenheit zu gehen.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 6 7


Kin<strong>der</strong> brauchen keine perfekten Eltern<br />

Ein Artikel von Veronika Winkler<br />

Die Erwartungen an Eltern heutzutage sind hoch, dazu kommen Zukunftsängste, hohe<br />

Ansprüche, die Sorge um Betreuungsplätze, Einsamkeit in <strong>der</strong> Kleinfamilie. <strong>Elternschaft</strong><br />

geht mit einer Vielzahl an Nachtteilen einher, sie wirkt sich negativ auf die Finanzen, die<br />

Paarbeziehung o<strong>der</strong> die allgemeine Lebenszufriedenheit aus.<br />

Und irgendwie soll man den Alltag auch<br />

noch bewältigen: <strong>Vater</strong> <strong>und</strong> <strong>Mutter</strong> sind<br />

berufstätig. In vielen Familien finanziell<br />

notwendig <strong>und</strong> an<strong>der</strong>s kaum vorstellbar.<br />

Das Modell, dass eine Person arbeitet <strong>und</strong><br />

eine (in den meisten Fällen die Frau) zu<br />

Hause bleibt <strong>und</strong> sich um die Kin<strong>der</strong><br />

kümmert, hat größtenteils ausgedient. Viele<br />

Menschen wollen <strong>und</strong> müssen trotz Kin<strong>der</strong><br />

berufstätig <strong>sein</strong>. Das Einverdiener-Modell<br />

ist für die meisten Familien „unleistbar“<br />

geworden.<br />

Mit 12 Monaten also kommt das<br />

gewünschte Kleinkind in die Kita, <strong>und</strong><br />

irgendwer im näheren Umkreis <strong>der</strong> Familie<br />

fragt sicherlich „so früh<br />

schon fremdbetreuut?“<br />

o<strong>der</strong> „Was? Jetzt schon in<br />

die Kita?“ Wer <strong>sein</strong>en<br />

Kin<strong>der</strong>n also zu viele St<strong>und</strong>en<br />

„ F r e m d b e t r e u u n g “<br />

„zumutet“, gilt schnell als<br />

Rabeneltern – <strong>und</strong> das nicht nur in<br />

konservativen Kreisen. Bleibt man zuhause<br />

<strong>und</strong> hat die klassische Rollenverteilung<br />

(<strong>Vater</strong> arbeitet, <strong>Mutter</strong> bleibt zuhause)<br />

kommt das Glucken-Argument. Eigentlich<br />

wollte man doch alles richtig, ja nahezu<br />

perfekt machen…<br />

Die Erwartungen an Eltern von heute, die<br />

sich immer noch stärker an Mütter richten,<br />

lautet demnach: Sie sollen effiziente <strong>und</strong><br />

leistungsfähige Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Gesellschaft<br />

produzieren, mögliche Ges<strong>und</strong>heitsrisiken<br />

minimieren sowie die physische <strong>und</strong><br />

psychische Ges<strong>und</strong>heit ihrer Kin<strong>der</strong><br />

för<strong>der</strong>n. Darauf basiert eine ganze Industrie<br />

an Elternratgebern <strong>und</strong> Produkten, die<br />

angeblich die Entwicklung des Kindes<br />

för<strong>der</strong>n sollen - <strong>und</strong> die Erwartungshaltung<br />

hoch hält – bestmöglich alles perfekt zu<br />

machen <strong>und</strong> jedem gerecht zu werden…<br />

Elternratgeber - eine Flut von Tipps …..<br />

Nimmt man nun den ein o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en<br />

Elternratgeber in die Hand wird man schnell<br />

überflutet mit diversen Erziehungstipps<br />

o<strong>der</strong> Erziehungstrends. Der eigentliche<br />

Anspruch <strong>der</strong> Eltern alles „perfekt“ machen<br />

zu wollen, steckt dahinter.<br />

Doch Perfektionismus ist ungünstig, denn<br />

dadurch stehen <strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> <strong>Vater</strong> unter<br />

einem enormen Druck. Kin<strong>der</strong> haben feine<br />

Antennen, bemerken diesen Druck <strong>und</strong><br />

dass es den Eltern nicht gut geht. Einige<br />

ziehen sich daher noch mehr zurück um<br />

nicht noch mehr Druck o<strong>der</strong> Stress<br />

auszulösen, <strong>der</strong> auf sie zurückfallen könnte.<br />

Gleichzeitig äußern diese Kin<strong>der</strong> nicht mehr,<br />

dass sie Hilfe bräuchten, es wird<br />

verinnerlicht, dass es dafür keinen Raum<br />

gibt.<br />

Es ist eine Form <strong>der</strong> Überangepasstheit,<br />

durch <strong>der</strong> die Kin<strong>der</strong> sogar verlernen, ihre<br />

eigenen Bedürfnisse zu spüren. Zunächst<br />

fällt diese Angepasstheit nicht auf, kann<br />

sich aber später manchmal zu<br />

Verhaltensauffälligkeiten o<strong>der</strong> psychischen<br />

Problemen entwickeln.<br />

Natürlich kann auch gegenteiliges Verhalten<br />

auftreten, Eltern, die unter hohem Druck<br />

stehen (nicht nur aufgr<strong>und</strong> des<br />

Perfektionismus) <strong>und</strong> häufig ausrasten, laut<br />

o<strong>der</strong> sogar gewalttätig werden, laufen<br />

Gefahr, dass Kin<strong>der</strong> diese Muster<br />

übernehmen. Sie lernen, dass man sich<br />

lautstark behaupten muss, werden schnell<br />

aggressiv o<strong>der</strong> körperlich. Es entsteht eine<br />

Familiendynamik, denn Eltern reagieren<br />

wie<strong>der</strong>um mit entsprechenden<br />

Maßnahmen, ein Kreislauf in dem alle<br />

gereizt <strong>und</strong> laut sind.<br />

Kein Tabu - nicht perfekt <strong>sein</strong><br />

„Nicht perfekt <strong>sein</strong>“ <strong>und</strong> „Fehler machen“<br />

sollte daher kein Tabu <strong>sein</strong>. Nur so lässt sich<br />

eine gute Frustrationstoleranz <strong>und</strong> ein<br />

ges<strong>und</strong>es Selbstwertgefühl entwickeln.<br />

Frust, unerfüllte Wünsche <strong>und</strong> Probleme<br />

gehören zum Leben dazu, Kin<strong>der</strong> lernen<br />

durch unsere Vorbildhaltung. Die<br />

sogenannten „Rasenmäher-Eltern“, die<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n jegliche Probleme, schlechte<br />

Noten o<strong>der</strong> Unannehmlichkeiten aus dem<br />

Weg räumen bzw. mähen wollen, helfen<br />

ihren Kin<strong>der</strong>n nicht. We<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Strategie<br />

<strong>der</strong> Problembewältigung, noch in dem<br />

Streben eigene Ziele selbst erreichen zu<br />

können.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 8 9


Was machen gute Eltern eigentlich aus?<br />

Googelt man den Begriff „perfekte Eltern“<br />

findet man Sätze wie: „Ideale Eltern wissen<br />

auf jede Frage, jedes Bedürfnis, jedes<br />

Problem die richtige Antwort.“ O<strong>der</strong> „Sie<br />

sind immer einfühlsam, humorvoll,<br />

geduldig, liebevoll, unternehmungslustig<br />

<strong>und</strong> ihre Kin<strong>der</strong> fühlen sich stets gerecht<br />

behandelt o<strong>der</strong> geborgen“.<br />

Dass das in <strong>der</strong> Realität nicht möglich bzw.<br />

umsetzbar ist, leuchtet ein. Trotzdem<br />

können viele Eltern ihren Kin<strong>der</strong>n<br />

gegenüber, eigene Grenzen nicht<br />

verbalisieren beispielsweise aufgr<strong>und</strong> von<br />

Schuldgefühlen. Kein Elternteil muss nach<br />

einem anstrengenden Arbeitstag <strong>und</strong><br />

nachdem man die Kin<strong>der</strong> um 16.45 Uhr von<br />

<strong>der</strong> Kita geholt hat, noch andauernd gute<br />

Laune verbreiten o<strong>der</strong> bis zur Bettgehzeit<br />

für den Junior zum Spiel zur Verfügung<br />

stehen. Geschweige denn in <strong>der</strong><br />

Öffentlichkeit noch ausreichend geduldig<br />

<strong>und</strong> pädagogisch wertvoll auf das<br />

Fehlverhalten des Kindes reagieren. Auch<br />

Kin<strong>der</strong> dürfen die Grenzen ihrer Eltern<br />

spüren <strong>und</strong> merken, dass Mama nach<br />

einem langen Arbeitstag auch einfach nur<br />

müde ist. Je nach Alter kann das in die<br />

Kommunikation mit einfließen, <strong>und</strong> erklärt<br />

absolute Authentizität. Es ist in Ordnung als<br />

Eltern mal genervt <strong>und</strong> erschöpft zu <strong>sein</strong>,<br />

nicht zuzuhören o<strong>der</strong> keine Lust aufs<br />

Vorlesen zu haben.<br />

Gute Eltern kümmern sich nicht nur<br />

liebevoll um ihre Kin<strong>der</strong>, den Haushalt/<br />

Garten <strong>und</strong> die Arbeit, son<strong>der</strong>n auch um<br />

sich selbst. Sich Zeit für sich selbst nehmen<br />

ist auch als Elternteil wichtig <strong>und</strong> ganz <strong>und</strong><br />

gar nicht egoistisch, <strong>und</strong> dabei ist es ganz<br />

egal ob beide Elternteile arbeiten gehen<br />

o<strong>der</strong> nur einer von beiden. Denn neben<br />

einem <strong>Vater</strong> ist man beispielsweise auch<br />

immer noch ein Mann, <strong>der</strong> ein Hobby hat.<br />

Und Zeit für sich selbst darf auch glücklich<br />

machen. Denn Selbstfürsorge, die sich<br />

Eltern angedeihen lassen, ist wichtig <strong>und</strong><br />

entscheidend für die Betreuung ihrer<br />

Kin<strong>der</strong>. Eine allgemeine Weisheit spiegelt<br />

diese ges<strong>und</strong>e Überlegung wi<strong>der</strong>: Was wir<br />

selbst nicht haben, können wir an<strong>der</strong>en<br />

auch nicht geben. In diesem Sinne kann<br />

man auch sagen, dass wir uns um an<strong>der</strong>e<br />

kümmern können, weil wir uns zuerst um<br />

uns selbst gekümmert haben.<br />

Lieber nicht perfekt <strong>sein</strong> -<br />

Gut genug als „good-enough mother“<br />

Donald W. Winnicott (1896 – 1971) war ein<br />

englischer Kin<strong>der</strong>arzt <strong>und</strong> Psychoanalytiker.<br />

Von ihm stammt <strong>der</strong> Begriff „good-enough<br />

mother“, <strong>der</strong> sich mit „ausreichend gute<br />

<strong>Mutter</strong>“ übersetzen lässt. Er war <strong>der</strong><br />

Ansicht, dass eine <strong>Mutter</strong> bei <strong>der</strong> Erziehung<br />

ihres Kindes lieber auf ihre Gefühle hören<br />

sollte:<br />

Nach <strong>der</strong> Geburt des Kindes darf sie<br />

zunächst die Bedürfnisse ihres Kindes<br />

wahrnehmen <strong>und</strong> auch erfüllen. Das stand<br />

damals im Gegensatz zu den Konzepten,<br />

nach denen Kin<strong>der</strong> nicht verwöhnt werden<br />

sollten. Je älter das Baby jedoch wird,<br />

desto mehr kann es selbst. Erfüllt die <strong>Mutter</strong><br />

dann nicht mehr jedes Bedürfnis sofort,<br />

lernt das Kind, dass es selbst eine Lösung<br />

finden kann.<br />

Als unvollkommene <strong>Mutter</strong>, die eben nicht<br />

sofort springt, för<strong>der</strong>t sie das Kind, sich<br />

selbst mit <strong>der</strong> Welt au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>zusetzen<br />

<strong>und</strong> somit Schritt für Schritt unabhängig<br />

<strong>und</strong> selbstbewusst zu werden. Damit war<br />

Winnicott <strong>der</strong> Erste, <strong>der</strong> Mütter ermutigte.<br />

Sie müssen nicht mehr – wie in Ratgebern<br />

propagiert – die perfekte, hingebungsvolle<br />

<strong>Mutter</strong> <strong>sein</strong>.<br />

Maria Montessori fasst mit ihrem Satz „Hilf<br />

mir es selbst zu tun“ ihre pädagogische<br />

Philosophie zusammen <strong>und</strong> zeigt, dass<br />

auch hier den Kin<strong>der</strong>n etwas zugetraut<br />

werden darf bzw. muss, damit Kin<strong>der</strong> lernen<br />

können.<br />

Mal abgesehen von all den anfangs<br />

genannten Faktoren, die für Eltern<br />

belastend o<strong>der</strong> schwierig sind <strong>und</strong> einen<br />

enormen Druck aufbauen, könnten wir uns<br />

nun in die Sichtweise des Kindes versetzen:<br />

Was macht eine schöne Kindheit aus? Was<br />

braucht mein Kind eigentlich, um Glücklich<br />

zu <strong>sein</strong>?<br />

Hier lautet die Antwort: definitiv kein<br />

Perfektionismus! Kin<strong>der</strong> brauchen Eltern,<br />

die ihnen vermitteln, dass sie gut sind, so<br />

wie sie sind <strong>und</strong> dass sie geliebt werden.<br />

Eine gr<strong>und</strong>sätzliche Botschaft!<br />

Eigene Erfahrungen dürfen gemacht<br />

werden, auch Fehler können passieren.<br />

Eine konstruktive Fehlerkultur vorleben. Im<br />

Endeffekt ist es doch viel angenehmer<br />

einen Fehler aus <strong>der</strong> Welt zu schaffen, als<br />

ihn totzuschweigen, sodass die Sache<br />

unangenehm im Raum steht.<br />

Kin<strong>der</strong>, bei denen man sich für <strong>sein</strong><br />

Fehlverhalten entschuldigt, werden später<br />

zu Erwachsenen, die in <strong>der</strong> Lage sind, sich<br />

für ihr eigenes Fehlverhalten zu<br />

entschuldigen <strong>und</strong> daraus zu lernen.<br />

Fehler sind Umwege, <strong>und</strong> Umwege erhöhen<br />

bekanntlich die Ortskenntnisse.<br />

Kin<strong>der</strong> denken (bis zu einem gewissen<br />

Alter), Eltern sind allwissend. Dass dem<br />

nicht so ist, wissen wir nur zu gut. Allerdings<br />

sollten wir das auch vermitteln.<br />

Sollte das Kind zum Beispiel eine<br />

beson<strong>der</strong>s spannende Frage zum<br />

Dinosauriermagen haben, auf die Eltern<br />

keine Antwort wissen, dann darf das auch<br />

zugegeben werden: „Ich habe mich noch<br />

nicht ausführlich mit Dinomägen<br />

beschäftigt, ich habe keine Antwort auf<br />

deine Frage. Aber lass uns gemeinsam<br />

nachschauen <strong>und</strong> eine Antwort finden.“ Auf<br />

„Augenhöhe begegnen“ ist hier das<br />

Zauberwort.<br />

Frau Veronika Winkler<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

Ltg Fachgruppe Erziehungsberatung / Elternberatung<br />

im Verband <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

v.winkler@vpsyb.org<br />

Kin<strong>der</strong> brauchen aber auch positive<br />

Erfahrung <strong>und</strong> Spaß, je<strong>der</strong> Mensch braucht<br />

positive Erfahrungen in denen man Freude,<br />

Leichtigkeit <strong>und</strong> Zufriedenheit erlebt. Daher<br />

sollten Eltern nicht nur den Fokus auf<br />

Leistung legen, son<strong>der</strong>n auch auf genügend<br />

Zeit, in <strong>der</strong> ihre Kin<strong>der</strong> einfach nur Spaß<br />

haben können. Das Leben genießen,<br />

lachen, miteinan<strong>der</strong> spielen o<strong>der</strong><br />

gemeinsame Erlebnisse haben.<br />

Das geht im Alltag natürlich nicht immer in<br />

großem Umfang. Doch neben Arbeit,<br />

Haushalt <strong>und</strong> eigenen Bedürfnissen sollte<br />

immer noch ein bisschen Platz <strong>sein</strong> für<br />

einige Minuten mit dem Kind. Ein kurzes<br />

Spiel, ein gemeinsamer Einkauf, zusammen<br />

ein Mandala ausmalen, tägliche Einheiten<br />

<strong>der</strong> Zuwendung - bewusste Zeit mit dem<br />

Kind „geschehen“ lassen <strong>und</strong> diese<br />

annehmen, hilft gegen den Perfektionismus.<br />

Denn niemand ist perfekt! Und auch wenn<br />

alle Eltern nur das Beste für ihr Kind wollen,<br />

ist dies zwar nachvollziehbar, bedeutet aber<br />

nicht zwangsläufig, dass alles „perfekt“<br />

laufen muss.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 10 11


Neudefinition <strong>der</strong> <strong>Vater</strong>rolle - Was macht einen<br />

guten <strong>Vater</strong> heute aus<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Wandel <strong>der</strong> <strong>Vater</strong>rolle<br />

Noch vor einigen Jahrzehnten wurde von<br />

Vätern vor allem erwartet, dass sie die<br />

Familie finanziell versorgen. Heute wird von<br />

Vätern viel mehr verlangt, <strong>und</strong> das zu Recht.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Väter sind aktiv an <strong>der</strong> täglichen<br />

Pflege <strong>und</strong> Erziehung ihrer Kin<strong>der</strong> beteiligt,<br />

zeigen emotionale Verfügbarkeit <strong>und</strong> teilen<br />

sich die Verantwortung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

<strong>und</strong> Haushaltsführung oft gleichberechtigt<br />

mit ihren Partnerinnen.<br />

Eigenschaften eines guten <strong>Vater</strong>s<br />

• Emotionale Präsenz: Ein guter <strong>Vater</strong><br />

zeigt Präsenz nicht nur körperlich,<br />

son<strong>der</strong>n auch emotional. Er ist für <strong>sein</strong>e<br />

Kin<strong>der</strong> zugänglich, hört ihnen zu <strong>und</strong><br />

unterstützt sie in ihren emotionalen<br />

Bedürfnissen.<br />

• Vorbild <strong>sein</strong>: Kin<strong>der</strong> lernen viel durch<br />

Beobachtung. Ein guter <strong>Vater</strong> ist sich<br />

<strong>sein</strong>er Vorbildfunktion bewusst <strong>und</strong><br />

handelt integer <strong>und</strong> ethisch. Er lehrt<br />

durch <strong>sein</strong> eigenes Verhalten, von<br />

Arbeitsgewohnheiten bis zum Umgang<br />

mit Konflikten.<br />

• Erziehungsverantwortung teilen: Ein<br />

guter <strong>Vater</strong> sieht sich nicht als<br />

"Assistent" <strong>sein</strong>er Partnerin, son<strong>der</strong>n als<br />

gleichberechtigten Partner in <strong>der</strong><br />

Erziehung. Dies bedeutet, aktiv an<br />

Entscheidungen teilzunehmen <strong>und</strong><br />

Verantwortung für die Betreuung <strong>und</strong><br />

das Wohl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu übernehmen.<br />

• Flexibilität <strong>und</strong> Anpassungsfähigkeit:<br />

In einer sich schnell verän<strong>der</strong>nden Welt<br />

ist es wichtig, dass ein <strong>Vater</strong><br />

anpassungsfähig <strong>und</strong> bereit ist, neue<br />

Erziehungstechniken zu erlernen <strong>und</strong><br />

alte Gewohnheiten zu überdenken.<br />

• Unterstützung des Partners: Ein guter<br />

<strong>Vater</strong> unterstützt emotional <strong>und</strong><br />

praktisch. Diese Unterstützung ist<br />

entscheidend für das Gleichgewicht <strong>und</strong><br />

die Harmonie innerhalb <strong>der</strong> Familie.<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen überwinden<br />

Väter sehen sich heute verschiedenen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen gegenüber, von <strong>der</strong><br />

Balance zwischen Beruf <strong>und</strong> Privatleben bis<br />

zu oft veralteten gesellschaftlichen<br />

Erwartungen. Es ist wichtig, dass sie<br />

Zugang zu Ressourcen wie Vätergruppen<br />

o<strong>der</strong> psychologischer Beratung haben, um<br />

sich in ihrer Rolle sicher <strong>und</strong> unterstützt zu<br />

fühlen.<br />

Ein guter <strong>Vater</strong> zu <strong>sein</strong> bedeutet heute, viel<br />

mehr als nur <strong>der</strong> Ernährer zu <strong>sein</strong>. Es geht<br />

darum, emotional engagiert, verantwortungsbewusst<br />

<strong>und</strong> unterstützend zu<br />

agieren. Die Gesellschaft profitiert enorm<br />

von Vätern, die diese multidimensionale<br />

Rolle annehmen <strong>und</strong> vorleben. Die positive<br />

Auswirkung einer solchen <strong>Vater</strong>schaft auf<br />

die Entwicklung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> das Wohl<br />

<strong>der</strong> Familie kann nicht hoch genug<br />

eingeschätzt werden.<br />

Mit diesem verän<strong>der</strong>ten Verständnis <strong>der</strong><br />

<strong>Vater</strong>rolle eröffnen sich neue Wege für<br />

Männer, ihre Identität <strong>und</strong> ihre Beziehungen<br />

zu ihren Kin<strong>der</strong>n zu gestalten. Indem wir<br />

diese fortschrittlichen Modelle <strong>der</strong><br />

<strong>Vater</strong>schaft för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> unterstützen,<br />

tragen wir zu einer gesün<strong>der</strong>en,<br />

ausgewogeneren nächsten Generation bei.<br />

In <strong>der</strong> heutigen dynamischen Gesellschaft wird die Rolle des <strong>Vater</strong>s neu definiert. Weg von<br />

alten Stereotypen hin zu einer aktiveren <strong>und</strong> emotional eingeb<strong>und</strong>enen <strong>Vater</strong>schaft. Was<br />

kennzeichnet also einen guten <strong>Vater</strong> im mo<strong>der</strong>nen Kontext?<br />

In diesem Artikel werfen wir einen Blick darauf, wie sich das <strong>Vater</strong>bild gewandelt hat <strong>und</strong><br />

welche Eigenschaften <strong>und</strong> Verhaltensweisen heute als wünschenswert gelten.<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 12 13


Was macht eine „gute <strong>Mutter</strong>“ aus?<br />

Einblicke in die mo<strong>der</strong>ne <strong>Elternschaft</strong><br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

In einer Welt, die von sozialen Medien, Vergleichen <strong>und</strong> unaufhörlichen Ratschlägen<br />

geprägt ist, fühlen sich viele Mütter einem ständigen Druck ausgesetzt, alles perfekt zu<br />

machen. Doch was bedeutet es wirklich, eine „gute <strong>Mutter</strong>“ zu <strong>sein</strong>? In diesem Artikel<br />

beleuchten wir, wie sich das Verständnis von <strong>Mutter</strong>schaft im Laufe <strong>der</strong> Zeit gewandelt hat<br />

<strong>und</strong> welche Faktoren heute eine Rolle spielen, um sich selbst als gute <strong>Mutter</strong> zu sehen <strong>und</strong><br />

von an<strong>der</strong>en so wahrgenommen zu werden.<br />

Die evolutionäre Perspektive<br />

Historisch gesehen lag <strong>der</strong> Fokus <strong>der</strong><br />

<strong>Mutter</strong>schaft auf dem physischen<br />

Wohlergehen des Kindes – Nahrung, Schutz<br />

<strong>und</strong> körperliche Nähe. Heute wird von einer<br />

„guten <strong>Mutter</strong>“ erwartet, dass sie nicht nur<br />

diese Gr<strong>und</strong>bedürfnisse erfüllt, son<strong>der</strong>n<br />

auch die emotionale <strong>und</strong> kognitive<br />

Entwicklung ihres Kindes för<strong>der</strong>t. Diese<br />

erweiterten Erwartungen können zu einem<br />

enormen Druck führen, alles richtig machen<br />

zu müssen.<br />

Mo<strong>der</strong>ne Erwartungen <strong>und</strong> Realität<br />

Die mo<strong>der</strong>ne Gesellschaft hat eine<br />

idealisierte Vorstellung von <strong>Mutter</strong>schaft,<br />

die oft schwer zu erreichen ist. Zu den<br />

Erwartungen gehören eine ständige<br />

Verfügbarkeit, die perfekte Balance<br />

zwischen Arbeit <strong>und</strong> Familie <strong>und</strong> eine<br />

fehlerfreie Erziehung. Diese Ideale können<br />

unrealistisch <strong>und</strong> überwältigend <strong>sein</strong>,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn sie von <strong>der</strong> omnipräsenten<br />

Natur sozialer Medien beeinflusst <strong>und</strong><br />

verstärkt werden.<br />

Selbstakzeptanz als Schlüssel<br />

Viele Psychologen <strong>und</strong> Sozialwissenschaftler<br />

argumentieren, dass <strong>der</strong> erste<br />

Schritt zu einer „guten <strong>Mutter</strong>“ die<br />

Selbstakzeptanz ist. Dies umfasst das<br />

Anerkennen eigener Grenzen <strong>und</strong> das<br />

Verstehen, dass Fehler zu machen normal<br />

ist. Selbstakzeptanz ermöglicht es Müttern,<br />

sich von <strong>der</strong> Perfektionsfalle zu lösen <strong>und</strong><br />

authentisch in ihrer Rolle zu <strong>sein</strong>.<br />

Gemeinschaft <strong>und</strong> Unterstützung<br />

Eine unterstützende Gemeinschaft kann<br />

einen erheblichen Einfluss darauf haben,<br />

wie sich eine <strong>Mutter</strong> fühlt <strong>und</strong> handelt. Der<br />

Austausch mit an<strong>der</strong>en Müttern, seien es<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

Fre<strong>und</strong>e, Familienmitglie<strong>der</strong> o<strong>der</strong> Online-<br />

Communities, kann helfen, eigene<br />

Erfahrungen zu relativieren <strong>und</strong> die Vielfalt<br />

<strong>der</strong> <strong>Mutter</strong>schaft zu erkennen.<br />

Die Balance zwischen Fürsorge <strong>und</strong><br />

Selbstfürsorge<br />

Eine „gute <strong>Mutter</strong>“ zu <strong>sein</strong> bedeutet auch,<br />

auf das eigene Wohlbefinden zu achten.<br />

Selbstfürsorge ist ein wesentlicher Aspekt,<br />

<strong>der</strong> oft übersehen wird. Mütter, die sich Zeit<br />

für sich selbst nehmen, sind oft<br />

ausgeglichener <strong>und</strong> können die<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> <strong>Mutter</strong>schaft besser<br />

bewältigen.<br />

Praktische Tipps<br />

• Setzen Sie realistische Ziele:<br />

Akzeptieren Sie, dass nicht alles perfekt<br />

<strong>sein</strong> kann. Setzen Sie sich erreichbare<br />

Ziele, um Überfor<strong>der</strong>ung zu vermeiden.<br />

• Priorisieren Sie Ihre Ges<strong>und</strong>heit:<br />

Sowohl mentale als auch physische<br />

Ges<strong>und</strong>heit sind entscheidend. Nehmen<br />

Sie sich Zeit für sich selbst, auch wenn<br />

es nur einige Minuten pro Tag sind.<br />

• Suchen Sie nach Unterstützung: Sie<br />

müssen nicht alles allein machen.<br />

Unterstützung zu suchen ist kein<br />

Zeichen von Schwäche, son<strong>der</strong>n von<br />

Weisheit.<br />

Eine „gute <strong>Mutter</strong>“ zu <strong>sein</strong> heißt nicht,<br />

perfekt zu <strong>sein</strong>, son<strong>der</strong>n präsent, liebevoll<br />

<strong>und</strong> authentisch. Indem wir den Druck<br />

loslassen, einem unerreichbaren Ideal<br />

nachzujagen, <strong>und</strong> stattdessen auf<br />

Wachstum, Selbstakzeptanz <strong>und</strong><br />

gegenseitige Unterstützung setzen, können<br />

wir nicht nur <strong>der</strong> Ges<strong>und</strong>heit unserer Kin<strong>der</strong>,<br />

son<strong>der</strong>n auch unserer eigenen zuträglich<br />

<strong>sein</strong>.<br />

Ich hoffe, dieser Artikel dient als Erinnerung<br />

daran, dass wahre <strong>Mutter</strong>schaft im Herzen<br />

<strong>und</strong> nicht in <strong>der</strong> Perfektion liegt. Nehmen<br />

Sie sich die Freiheit, Ihre <strong>Mutter</strong>schaft auf<br />

Ihre Weise zu gestalten.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 14 15


Späte <strong>Mutter</strong>schaft - ein Querschnitt über die<br />

Vor-<strong>und</strong> Nachteile<br />

einer späten <strong>Elternschaft</strong><br />

Ein Artikel von Melissa Lamy<br />

Was heutzutage von Frauen erwartet wird ist schon so Einiges. Frauen sehen sich einer<br />

ständigen Verfügbarkeit ausgesetzt, neben dem Beruf noch Kin<strong>der</strong> bekommen, Frau <strong>und</strong><br />

<strong>Mutter</strong> <strong>sein</strong>, stets für jeden erreichbar <strong>sein</strong> <strong>und</strong> möglichst alles gleichzeitig zwischen dem<br />

20.<strong>und</strong> 30.Lebensjahr: Heirat, Kind, Haushalt, Karriere. So sieht das Idealbild aus, dem<br />

man sich, unter an<strong>der</strong>em suggeriert durch prominente Rollenmodelle, in <strong>der</strong> Öffentlichkeit<br />

ausgesetzt fühlt.<br />

Späte Schwangerschaft<br />

Was aber, wenn <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>wunsch nicht<br />

früher erfolgreich war o<strong>der</strong> <strong>der</strong> passende<br />

Partner sich nicht gef<strong>und</strong>en hat? Immer<br />

öfter entscheiden sich Frauen zuerst für<br />

eine Karriere bzw. im Leben <strong>und</strong> Beruf Fuß<br />

zu fassen <strong>und</strong> später erst Kin<strong>der</strong> zu<br />

bekommen. Zudem sind die Möglichkeiten<br />

vielfältig, so kann man sich mittlerweile<br />

auch Eizellen einfrieren lassen <strong>und</strong> später<br />

zu einem gewünschten Zeitpunkt einsetzen<br />

lassen.<br />

Kin<strong>der</strong> zu gebären, sie aufzuziehen,<br />

wachsen zu sehen, gehört wohl zu den<br />

schönsten Aufgaben im Leben, so ist es<br />

nachvollziehbar, dass viele Frauen diesem<br />

Wunsch nachgehen. Ist es doch eine<br />

w<strong>und</strong>ervolle Aufgabe, die dem eigenen<br />

Leben einen beson<strong>der</strong>en Sinn verleiht.<br />

Dennoch ist das Bild <strong>der</strong> reiferen Frau, die<br />

Kin<strong>der</strong> bekommt eher befremdlich wirkend<br />

auf Außenstehende. Sie sieht sich mit einer<br />

gefühlten Ausgrenzung aus <strong>der</strong><br />

Gesellschaft konfrontiert, ggf. auch mit den<br />

eigenen Eltern/Schwiegereltern, die sich<br />

gerne auch früher Nachwuchs gewünscht<br />

hätten. Eine Realität mit <strong>der</strong> sich diese<br />

Frauen au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzen müssen.<br />

Ein weiteres bestehendes Stigmata ist die<br />

Einglie<strong>der</strong>ung in die Gemeinschaft <strong>der</strong><br />

an<strong>der</strong>en Eltern, die deutlich jünger sind.<br />

Blicke, die sagen: „Die hatte ja nur ihre<br />

Karriere im Visier bisher <strong>und</strong> von Erziehung<br />

keine Ahnung, wie soll Sie die zahlreichen<br />

schlafgestörten Nächte bewältigen, wenn<br />

das Kind nicht durchschläft?“ Der Druck,<br />

mit den an<strong>der</strong>en Frauen mitzuhalten, ist<br />

groß, die Ausgrenzung für die seelische<br />

Ges<strong>und</strong>heit sicher nicht för<strong>der</strong>lich.<br />

Frauen über 40 können sich auch mit<br />

höheren ges<strong>und</strong>heitlichen Risiken während<br />

einer Schwangerschaft konfrontiert sehen,<br />

häufiger kommt es zu Frühgeburten o<strong>der</strong><br />

Kaiserschnittentbindungen, ebenso steigt<br />

das Risiko ein Kind mit Down-Syndrom zu<br />

entbinden. Zudem darf man die<br />

beginnenden Wechseljahre <strong>und</strong> die damit<br />

verb<strong>und</strong>enen Symptome nicht außer Acht<br />

lassen.<br />

Emotionaler Diskurs<br />

Eine Zeit <strong>der</strong> hormonellen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung.<br />

Ein Kind, auf das man so lange gewartet<br />

hat, wird sehr wahrscheinlich ein Wunschkind<br />

<strong>sein</strong>, eine Lebensaufgabe, die man als<br />

Bereicherung <strong>sein</strong>es Lebens zählt. Späte<br />

Mütter sind Frauen, die sehr bewusst ein<br />

Kind bekommen <strong>und</strong> bereit sind sich auf<br />

gänzlich Neues einzulassen.<br />

Jedoch sieht man gleichzeitig auch <strong>der</strong><br />

Tatsache entgegen, dass man die Hälfte<br />

des eigenen Lebens bereits hinter sich hat<br />

<strong>und</strong> die innere Au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzung mit dem<br />

eigenen Älter werden ist zwangsläufig<br />

gegeben. Dies kann auch Ängste mit sich<br />

bringen in Bezug auf den Gedanken wie<br />

lange man für <strong>sein</strong> Kind da <strong>sein</strong> kann <strong>und</strong><br />

wie die finanzielle Absicherung sich<br />

gestaltet.<br />

Für Frauen ab 40, die noch <strong>Mutter</strong> werden<br />

wollen ist es wichtig sich bewusst zu<br />

machen welche Risiken damit verb<strong>und</strong>en<br />

<strong>sein</strong> können. Je bewusster man in diese<br />

Phase hineingeht um so besser ist am<br />

vorbereitet.<br />

Was Frauen in diesem Vorhaben zur<br />

Unterstützung brauchen, sind neben einem<br />

verständnisvollen Mann, Fre<strong>und</strong>e <strong>und</strong><br />

Familienangehörige, die sie unterstützen,<br />

ihnen wohlwollend zur Seite stehen.<br />

Ein Vorteil von Frauen in diesem Alter ist<br />

sicher, dass sie bereits Höhen <strong>und</strong> Tiefen im<br />

Leben erlebt haben <strong>und</strong> damit umzugehen<br />

wissen, insofern ist ihnen eine gewisse<br />

Resilienz im Umgang mit Widrigkeiten<br />

zuzuschreiben, sie stehen mitten im Leben<br />

<strong>und</strong> sind finanziell in <strong>der</strong> Lage ein Kind zu<br />

ernähren <strong>und</strong> für sich <strong>und</strong> das Kind zu<br />

sorgen.<br />

Zu erwarten ist, dass ältere Frauen in<br />

gefestigten Partnerschaften zu finden sind<br />

<strong>und</strong> sie sich auf ihre Rolle als <strong>Mutter</strong><br />

vorbereiten. Die Erfüllung des Kin<strong>der</strong>wunsches<br />

für Mütter ab dem 40.Lebensjahr<br />

ist für sie von großer Bedeutung <strong>und</strong> führt<br />

zu größerer Lebenszufriedenheit.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 16 17


Schlussgedanken<br />

Das Rollenmodell <strong>der</strong> <strong>Mutter</strong> ist nicht mehr das, was es in den siebziger Jahren war.<br />

Durch die wachsende Berufsorientierung <strong>und</strong> selbstverständliche Erwerbsbeteiligung <strong>der</strong><br />

Frauen, ihr verän<strong>der</strong>tes Bewusst<strong>sein</strong> von Geschlechterverhältnis, <strong>der</strong> Erfahrung von<br />

nachlassenden gesellschaftlichen Verbindlichkeiten, einschließlich <strong>der</strong> Sicherheit <strong>der</strong> Ehe,<br />

sowie <strong>der</strong> zunehmenden Akzeptanz neuer privater Lebensformen außerhalb <strong>der</strong><br />

„Normalfamilie“, die zu einer „Enthäuslichung“ <strong>der</strong> Frauen <strong>und</strong> einer Rationalisierung <strong>der</strong><br />

Familienplanung führt, haben Frauen die Wahl, wann sie Kin<strong>der</strong> bekommen - Kin<strong>der</strong> zu<br />

bekommen ist ein Planungsprojekt geworden.<br />

Mütter mittleren Alters stehen mit beiden Beinen im Leben, sie sind bereit dieser<br />

neuen Aufgabe zu begegnen <strong>und</strong> reif genug, um sich <strong>der</strong> Risiken bewusst zu <strong>sein</strong><br />

<strong>und</strong> wie damit umzugehen. Dem gesellschaftlichen Druck sollten Sie mit<br />

Gelassenheit begegnen dürfen, denn niemand außer <strong>der</strong> <strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> dem <strong>Vater</strong> steht<br />

es zu über den Zeitpunkt des Eltern Werdens zu urteilen.<br />

Fachgruppe des Verbands<br />

Erziehungsberatung<br />

Elternberatung<br />

Erziehung ist ein Prozess, bei dem Kin<strong>der</strong>n <strong>und</strong><br />

Jugendlichen Werte, Fähigkeiten, Verhaltensweisen<br />

<strong>und</strong> Kenntnisse vermittelt werden, damit sie sich in<br />

<strong>der</strong> Gesellschaft zurechtfinden.<br />

Es geht darum, den Charakter zu formen, soziale<br />

Kompetenzen zu entwickeln, intellektuelles<br />

Wachstum zu för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> Werte zu vermitteln.<br />

Ebenso aber auch Emotionen zu regulieren, soziale<br />

Beziehungen aufzubauen <strong>und</strong> moralische Werte zu<br />

entwickeln.<br />

In <strong>der</strong> Erziehungs- <strong>und</strong> Elternberatung möchten wir<br />

Eltern <strong>und</strong> Familien Unterstützung bieten <strong>und</strong> sie in<br />

ihrem Verhalten stärken.<br />

Unsere Fachgruppe besteht aus qualifizierten<br />

psychologischen Beratern, die über umfangreiche<br />

Erfahrung im Bereich Erziehung verfügen. Unser Ziel<br />

ist es, Eltern <strong>und</strong> Familien in schwierigen<br />

Erziehungssituationen zu unterstützen <strong>und</strong> ihnen bei<br />

<strong>der</strong> Bewältigung ihrer Herausfor<strong>der</strong>ungen zu helfen.<br />

Frau Melissa Lamy<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

Ltg Fachgruppe Wechseljahre<br />

im Verband <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

m.lamy@vpsyb.org<br />

Wir möchten Eltern in schwierigen<br />

Erziehungssituationen kompetent <strong>und</strong> einfühlsam<br />

mit dem nötigen Wissen begleiten <strong>und</strong> natürlich<br />

beraten.<br />

Veronika Winkler - Leitung <strong>der</strong> Fachgruppe<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 18 19


Herausfor<strong>der</strong>ungen für Mütter <strong>und</strong> Väter<br />

- Gemeinsam o<strong>der</strong> alleinerziehend -<br />

Ein Artikel von Hr. Daniele Ce<strong>der</strong>na<br />

Natürlich können die Herausfor<strong>der</strong>ungen, je nach Situation (alleinstehend, getrennt lebend,<br />

finanzielle Situation, partnerschaftliche Beziehung, Berufsalltag, etc.) unterschiedlich stark<br />

ausgeprägt <strong>sein</strong>.<br />

Wie kriegt man den ganzen Alltag unter ein Dach? Den Beruf, den Haushalt, die<br />

Erziehung, die sozialen Kontakte? Und dabei sollen die eigenen Bedürfnisse auch noch<br />

gestillt werden!<br />

Es gibt eben verschiedene Ausgangslagen. In einigen Fällen habe ich in meinem<br />

beruflichen Alltag schon festgestellt, dass Paare zusammenkommen, heiraten <strong>und</strong> eine<br />

Familie gründen, da das einfach <strong>der</strong> normale Weg <strong>sein</strong> soll…<br />

Einige Heiraten, weil man unverhofft schwanger wurde <strong>und</strong> man das dann halt deswegen<br />

macht. Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e wünschen sich nichts mehr, als Kin<strong>der</strong> zu haben, um sich<br />

vollkommen zu fühlen <strong>und</strong> glücklich zu <strong>sein</strong>. Schon einmal vorab, niemand, auch kein Kind,<br />

ist dazu verpflichtet, einen glücklich zu machen, gleiches gilt auch für Partnerschaften.<br />

Klar, kommt es auch, wie schon erwähnt, auf die Ausgangslage an, ob das Ganze besser<br />

o<strong>der</strong> eher schlechter funktioniert.<br />

Erziehungsfragen als Challenge<br />

Eine große Herausfor<strong>der</strong>ung ist sicher die<br />

Erziehung. Was ist richtig, was ist falsch?<br />

Schließlich kommt ein Kind nicht mit einer<br />

Gebrauchsanweisung zur Welt. Am Anfang<br />

ist klar, für das Baby geht es ums<br />

Überleben, denn im <strong>Mutter</strong>leib wurde es<br />

automatisch versorgt. Es fällt manchen<br />

Eltern sehr schwer, so schön es auch <strong>sein</strong><br />

mag, plötzlich 24/7 ein Baby dabei zu<br />

haben. Nicht alle können gleich gut <strong>und</strong><br />

easy damit umgehen.<br />

Work-Life-Balance<br />

Wenn jemand noch arbeitet, hat das zwar<br />

auch Vorteile, wie an<strong>der</strong>e soziale Kontakte,<br />

Bestätigung-Wertschätzung bei <strong>der</strong> Arbeit<br />

,um nur einige Aufzuzählen, aber es kann<br />

auch belastend <strong>sein</strong>, wenn man nach<br />

Hause kommt <strong>und</strong> abschalten möchte.<br />

O<strong>der</strong> mit <strong>sein</strong>em Partner - <strong>sein</strong>er Partnerin<br />

gemeinsame Zeit verbringen möchte.<br />

Zu hohe Erwartungshaltung<br />

Je älter das Kind wird, umso grösser<br />

werden auch die Herausfor<strong>der</strong>ungen.<br />

Worauf man achten sollte, ist, dass man<br />

nicht zu hohe Erwartungen an das Kind<br />

haben sollte, weil die damit verb<strong>und</strong>enen<br />

Enttäuschungen hoch <strong>sein</strong> werden.<br />

Genauso sollte man auch die Erwartungen<br />

an sich selbst nicht überdimensional<br />

stellen, da man als Super <strong>Mutter</strong>/<strong>Vater</strong><br />

angesehen werden möchte. Das kann sehr<br />

ermüdend <strong>und</strong> nervenzerrend <strong>sein</strong>.<br />

Wertevermittlung<br />

In einer Erziehung ist vor allem eins wichtig,<br />

geben sie ihrem Kind die Werte mit, die<br />

nach Ihrem Ermessen gut sind, um ein guter<br />

Menschen zu <strong>sein</strong>. Sie können ihr Kind<br />

nicht vor allem auf <strong>der</strong> Welt schützen. Es<br />

muss auch <strong>sein</strong>e eigenen Erfahrungen,<br />

positive wie negative, machen, um zu<br />

lernen <strong>und</strong> zu wachsen. Klar gehören zur<br />

Erziehung auch Grenzen <strong>und</strong> Regelfestsetzungen,<br />

wie För<strong>der</strong>ung von positiven<br />

Eigenschaften.<br />

Früher war es noch häufig so, dass nur ein<br />

Elternteil arbeiten ging. Das ist heute bei<br />

vielen Eltern finanziell nicht mehr möglich.<br />

Aber auch hier gibt es Vor- <strong>und</strong> Nachteile.<br />

Ist beispielsweise ein Kind in einer Kita, tut<br />

ihm <strong>der</strong> Umgang mit an<strong>der</strong>en Kin<strong>der</strong>n gut<br />

<strong>und</strong> es lernt unter an<strong>der</strong>em auch zu teilen,<br />

etc., auch für die Eltern kann es eine<br />

Abwechslung <strong>sein</strong>.<br />

In <strong>der</strong> heutigen Zeit gibt es noch mehr<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen, Soziale Medien,<br />

Mobbing <strong>und</strong> vieles mehr. Wie geh ich<br />

damit um, wenn mein Kind sagt, dass es<br />

beispielsweise nonbinär o<strong>der</strong> transsexuell<br />

ist? Viele wissen nicht einmal, was sie mit<br />

nonbinär anfangen sollen.<br />

Siehe auch Artikel: Wie<br />

Eltern das Outing ihres<br />

Kindes erleben auf Seite 34<br />

Aber wie damit umgehen, wie kann ich<br />

meine Kraft bewahren, ich selber zu<br />

bleiben, Zeit für mich haben?<br />

Kommt man an <strong>sein</strong>e Grenzen, kann eine<br />

psychologische Beratung o<strong>der</strong> ein NLP-<br />

Coaching sehr hilfreich <strong>sein</strong>. Es tut<br />

zunächst nur schon mal gut, wenn man<br />

jemandem sagen kann, dass man an <strong>sein</strong>e<br />

Grenzen kommt. Im gewohnten sozialen<br />

Umfeld ist das nicht immer einfach, da die<br />

Wertung an<strong>der</strong>er sehr unangenehm <strong>und</strong><br />

verletzend <strong>sein</strong> kann. Es können dann<br />

Sätze fallen, wie: „Tu doch nicht so, ich<br />

habe das auch geschafft“ - „Du übertreibst<br />

doch <strong>und</strong> bist zu sensibel, an<strong>der</strong>e machen<br />

das mit links“.<br />

In einem neutralen Umfeld kann man<br />

wertfrei mal alles rauslassen <strong>und</strong><br />

gemeinsam mit dem Berater konstruktiv an<br />

den Ressourcen arbeiten, Selbstzweifel<br />

loslassen lernen <strong>und</strong> Selbstvertrauen<br />

wie<strong>der</strong> aufbauen.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 20 21


Fazit<br />

Hilfestellung des psychologischen Beraters<br />

Der Berater hilft unter an<strong>der</strong>em dabei, den Umgang mit Konflikten zu erlernen, ob es<br />

Konflikte mit dem Kind o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Beziehung sind, er kann Hilfesteller <strong>sein</strong> im Umgang mit<br />

den eigenen Ressourcen.<br />

Auch die Sexualität sollte man nicht ausser Acht lassen; man ist ja nicht einfach plötzlich<br />

ein Roboter ohne Gefühle, weil jetzt ein Kind da ist.<br />

Umgang mit Stress <strong>und</strong> auch eine gute Selbstreflexion sind wichtig, um sich <strong>sein</strong>er Selbst<br />

wie<strong>der</strong> bewusster zu werden.<br />

Wenn alles nur noch nach Schema F abläuft, man in einer Partnerschaft sich nicht auch mal<br />

Zeit für sich selbst nimmt, werden die Herausfor<strong>der</strong>ungen als <strong>Vater</strong>/<strong>Mutter</strong> noch<br />

schwerwiegen<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Zeit <strong>und</strong> man kann eine eine grosse Unzufriedenheit verspüren.<br />

Deshalb ist es wichtig, dass man, wenn man merkt, dass man so nicht mehr glücklich ist,<br />

weil man den Herausfor<strong>der</strong>ungen aller <strong>und</strong> <strong>sein</strong>er eigenen nicht mehr gewachsen ist, sich<br />

Unterstützung holt.<br />

Ein bisschen Mehl, ein bisschen Butter<br />

<strong>und</strong> ein wenig Zimt <strong>und</strong> fertig ist das Kind !<br />

Nicht ganz so einfach. Es gibt nicht das goldene Rezeptbuch, denn<br />

schließlich ist je<strong>der</strong> in sich ja individuell, aber man kann Tools<br />

entwickeln, um besser damit umgehen zu können <strong>und</strong> wie<strong>der</strong><br />

gelassener, glücklicher <strong>und</strong> mit Zuversicht in die Zukunft zu gehen.<br />

Im Leben kommen immer wie<strong>der</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen auf einen zu<br />

<strong>und</strong> es ist menschlich, dass nicht je<strong>der</strong> gleich gut damit umgehen<br />

kann. Dies hängt auch damit zusammen, wie man in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit geprägt wurde (Erziehung, Erlebnisse, Traumata,<br />

Glaubenssätze, etc.).<br />

Life Hack<br />

Stress ????<br />

Es ist passiert, wir alle kennen es, wir sind in eine Stresssituation<br />

gekommen ...<br />

Hier ein praktischer Tipp für eine schnelle Entspannung - versuche eine<br />

kleine Atemübung<br />

Setze dich nach Möglichkeit bequem hin o<strong>der</strong> mach die Übung im Stehen,<br />

wie es für dich gerade passt. Atme nun in den Bauch ein <strong>und</strong> zähle bis 4,<br />

halte den Atem für 7 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> atme für 8 Sek<strong>und</strong>en durch den M<strong>und</strong><br />

aus.<br />

Mach diese Übung 4 mal hintereinan<strong>der</strong> <strong>und</strong><br />

spüre wie du ruhiger wirst. Vielleicht schaffst du<br />

es auch dich vor deinem inneren Auge in eine<br />

schöne Situation zu denken, wenn nicht, ist das<br />

auch in Ordnung.<br />

In einem einzigen Artikel die heutigen Herausfor<strong>der</strong>ungen als <strong>Mutter</strong> / <strong>Vater</strong> aufzuzeigen, ist<br />

natürlich längst nicht ausreichend, genauso wenig, wie man diese bewältigen kann, aber<br />

ich hoffe, ich konnte Ihnen beim Lesen schon mal ein paar gute Ansätze <strong>und</strong> Informationen<br />

geben. Und denken Sie daran, es ist nur positiv, wenn man merkt, dass man Unterstützung<br />

braucht, sich diese auch zum Beispiel in einer psychologischen Beratung / einem Coaching<br />

zunutze macht.<br />

Hr. Daniele Ce<strong>der</strong>na<br />

Coach Up Your Life GmbH<br />

https://coach-up-your-life.ch<br />

coach@cuyl.ch<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 22 23


Großelternschaft-<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Wege<br />

in einem neuem Lebensabschnitt<br />

Ein Artikel von Rolf Neumayr<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong><br />

Großelternschaft<br />

• Anpassung an neue Rollen: Das<br />

Großeltern<strong>sein</strong> bedeutet oft, sich in<br />

einer verän<strong>der</strong>ten familiären Rolle<br />

zurechtzufinden. Die Balance zwischen<br />

Unterstützung <strong>und</strong> Eigenständigkeit <strong>der</strong><br />

eigenen Kin<strong>der</strong>, die nun selbst Eltern<br />

sind, kann komplex <strong>sein</strong>.<br />

• Erwartungsmanagement: Oft<br />

existieren gesellschaftliche o<strong>der</strong><br />

persönliche Erwartungen an die Rolle<br />

als Großeltern, die zu Druck führen<br />

können. Diese reichen von <strong>der</strong><br />

Verfügbarkeit für Betreuungsaufgaben<br />

bis hin zu finanzieller Unterstützung.<br />

• Generationenkluft: Unterschiede in<br />

Erziehungsansichten zwischen<br />

Generationen können zu Konflikten<br />

führen. Mo<strong>der</strong>ne Erziehungspraktiken<br />

<strong>und</strong> Werte können sich erheblich von<br />

denjenigen unterscheiden, die<br />

Großeltern selbst angewandt <strong>und</strong><br />

erfahren haben.<br />

Wege zur Bewältigung<br />

• Kommunikation <strong>und</strong> Grenzsetzung:<br />

Offene Kommunikation ist essenziell,<br />

um Missverständnisse zu vermeiden<br />

<strong>und</strong> gemeinsame Erwartungen zu<br />

klären. Großeltern sollten auch lernen,<br />

Grenzen zu setzen, um Überfor<strong>der</strong>ung<br />

zu vermeiden.<br />

• Annehmen <strong>der</strong> neuen Rolle: Eine<br />

flexible Haltung gegenüber <strong>der</strong> eigenen<br />

Rolle kann helfen, sich besser<br />

anzupassen. Es ist hilfreich, sich<br />

bewusst zu machen, dass<br />

Unterstützung viele Formen annehmen<br />

kann <strong>und</strong> es wichtig ist, auch eigene<br />

Bedürfnisse nicht zu vernachlässigen.<br />

• Bildung <strong>und</strong> Vernetzung:<br />

Informationsveranstaltungen zum<br />

Thema mo<strong>der</strong>ne Erziehungsmethoden<br />

o<strong>der</strong> Großeltern-Kurse können helfen,<br />

eigene Ansichten zu aktualisieren <strong>und</strong><br />

besser mit den jüngeren Generationen<br />

zu kommunizieren. Zudem bieten<br />

solche Foren Gelegenheiten, sich mit<br />

an<strong>der</strong>en Großeltern auszutauschen <strong>und</strong><br />

soziale Netzwerke zu stärken.<br />

Abschließende Gedanken<br />

Großelternschaft ist eine bereichernde<br />

Erfahrung, die das Familienleben auf<br />

vielfältige Weise bereichert. Gleichzeitig<br />

kann sie eine Quelle von Konflikten <strong>und</strong><br />

Stress <strong>sein</strong>, beson<strong>der</strong>s wenn<br />

Unsicherheiten bezüglich <strong>der</strong> eigenen Rolle<br />

bestehen. Durch proaktive Kommunikation,<br />

Weiterbildung <strong>und</strong> Selbstreflexion können<br />

diese Herausfor<strong>der</strong>ungen jedoch gemeistert<br />

werden, wodurch die Freude an dieser<br />

wertvollen Lebensphase maximiert wird.<br />

Diese neue Phase kann eine großartige<br />

Gelegenheit <strong>sein</strong>, tiefe<br />

zwischenmenschliche Verbindungen zu<br />

stärken <strong>und</strong> gleichzeitig das Familienleben<br />

über Generationen hinweg zu bereichern.<br />

Großeltern, die aktiv an dieser<br />

Transformation teilhaben, können so<br />

erheblich zum emotionalen <strong>und</strong> physischen<br />

Wohl ihrer Enkel <strong>und</strong> <strong>der</strong> gesamten Familie<br />

beitragen.<br />

Die Transition zur Rolle <strong>der</strong> Großeltern bringt nicht nur Freude <strong>und</strong> neue Möglichkeiten mit<br />

sich, son<strong>der</strong>n auch spezifische Herausfor<strong>der</strong>ungen. Dieser Artikel beleuchtet die<br />

psychosozialen <strong>Aspekte</strong> des "Oma <strong>und</strong> Opa Werdens", diskutiert potenzielle<br />

Schwierigkeiten <strong>und</strong> zeigt Wege auf, wie diese bewältigt werden können.<br />

Hr. Rolf Neumayr<br />

Vizepräsident im Verband <strong>VpsyB</strong> e.V -<br />

Association for Non Medical Counselors<br />

<strong>Psychologische</strong>r Berater<br />

r.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 24 25


Die Liebe zu unseren erwachsenen Kin<strong>der</strong>n: Eine lebenslange,<br />

bedingungslose Liebesgeschichte<br />

Die Liebe zu unseren Kin<strong>der</strong>n kennt kein Verfallsdatum. Während sie in <strong>der</strong> Kindheit durch<br />

Fürsorge <strong>und</strong> Schutz geprägt ist, wandelt sie sich mit den Jahren <strong>und</strong> nimmt neue Formen an.<br />

Wenn unsere Kin<strong>der</strong> das Erwachsenenalter erreichen, bleibt die elterliche Liebe eine kraftvolle <strong>und</strong><br />

bedeutende Konstante - auch wenn sich die Dynamik <strong>der</strong> Beziehung än<strong>der</strong>t.<br />

Wenn Kin<strong>der</strong> erwachsen werden, verän<strong>der</strong>n sich ihre Bedürfnisse <strong>und</strong> damit auch die Rolle ihrer<br />

Eltern. Aus Erziehern <strong>und</strong> Beschützern werden Ratgeber <strong>und</strong> Unterstützer. In dieser neuen Phase<br />

ist es wichtig, die Balance zwischen Nähe <strong>und</strong> Loslassen zu finden. Vertrauen in die Fähigkeiten<br />

<strong>und</strong> Entscheidungen unserer Kin<strong>der</strong> zeigt<br />

Wertschätzung <strong>und</strong> stärkt ihre<br />

Unabhängigkeit. Gleichzeitig ist es<br />

essenziell, ihre Entscheidungen zu<br />

respektieren, auch wenn wir möglicherweise<br />

an<strong>der</strong>er Meinung sind. Ehrliche <strong>und</strong> offene<br />

Gespräche för<strong>der</strong>n das gegenseitige<br />

Verständnis <strong>und</strong> die Nähe. Es ist hilfreich,<br />

als Eltern bereit zu <strong>sein</strong>, zuzuhören <strong>und</strong><br />

Ratschläge nur anzubieten, wenn sie<br />

gewünscht sind. Die Unterstützung <strong>der</strong><br />

Eltern bleibt wichtig, sei es bei beruflichen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen o<strong>der</strong> privaten<br />

Entscheidungen. Unsere Ermutigung kann auch im Erwachsenenalter eine wichtige Quelle <strong>der</strong><br />

Stärke <strong>und</strong> des Selbstbewusst<strong>sein</strong>s <strong>sein</strong>.<br />

Einer <strong>der</strong> schwierigsten <strong>Aspekte</strong> <strong>der</strong> Liebe zu erwachsenen Kin<strong>der</strong>n ist das Loslassen. Es ist ein<br />

natürlicher <strong>und</strong> notwendiger Prozess, <strong>der</strong> beiden Seiten Raum zur Entfaltung gibt. Die Akzeptanz,<br />

dass die Beziehung sich wandelt, hilft, den neuen Lebensphasen gelassener gegenüberzutreten.<br />

Indem wir uns auf unsere eigenen Interessen <strong>und</strong> Wünsche konzentrieren, können wir eine ges<strong>und</strong>e<br />

Balance finden <strong>und</strong> uns selbst ebenfalls weiterentwickeln. Neue Rituale <strong>und</strong> gemeinsame<br />

Aktivitäten, die <strong>der</strong> neuen Lebenssituation gerecht werden <strong>und</strong> die Bindung stärken, sind dabei sehr<br />

hilfreich.<br />

Auch wenn Kin<strong>der</strong> in ihr eigenes Leben starten, bleibt die Liebe <strong>der</strong> Eltern ein sicherer Hafen, auf<br />

den sie immer wie<strong>der</strong> zurückgreifen können. Diese unerschütterliche Liebe vermittelt Sicherheit <strong>und</strong><br />

Geborgenheit, selbst aus <strong>der</strong> Ferne. Präsenz <strong>und</strong> Unterstützung in schwierigen Zeiten zeigt, dass<br />

man immer da ist, wenn es wirklich nötig ist. Die Zeit, die man miteinan<strong>der</strong> verbringt, kann<br />

weiterhin wertvoll <strong>und</strong> bereichernd <strong>sein</strong>, sei es durch Besuche, gemeinsame Reisen o<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e<br />

Familienfeste.<br />

Die Liebe zu unseren erwachsenen Kin<strong>der</strong>n ist ein lebenslanger Prozess, <strong>der</strong> sich ständig<br />

weiterentwickelt. Eine ges<strong>und</strong>e Balance zwischen Nähe <strong>und</strong> Distanz zu finden, spielt dabei eine<br />

zentrale Rolle. Indem wir Vertrauen, Respekt <strong>und</strong> Unterstützung in den Mittelpunkt stellen,<br />

schaffen wir eine stabile <strong>und</strong> liebevolle Basis, die unseren Kin<strong>der</strong>n hilft, ihr eigenes Leben<br />

selbstbewusst <strong>und</strong> unabhängig zu meistern.<br />

Ich selbst habe zwei erwachsene Töchter, die ich unendlich liebe. Ich bin überaus dankbar für die<br />

w<strong>und</strong>erbare Beziehung <strong>und</strong> das tolle Verhältnis, das wir zueinan<strong>der</strong> haben. Auch wenn je<strong>der</strong> von<br />

uns <strong>sein</strong> eigenes Leben lebt, bleibt die Verb<strong>und</strong>enheit <strong>und</strong> die gemeinsame Zeit unendlich schön <strong>und</strong><br />

wichtig<br />

Sandra Neumayr-Sopp<br />

Die Liebe zu den Enkelkin<strong>der</strong>n: Eine erweiterte Liebe zu unseren eigenen<br />

Kin<strong>der</strong>n<br />

Die Ankunft von Enkelkin<strong>der</strong>n fügt dem Familienleben eine neue <strong>und</strong> tiefe Dimension hinzu. Diese<br />

beson<strong>der</strong>e Beziehung ist nicht nur eine Fortsetzung <strong>der</strong> Liebe zu unseren eigenen Kin<strong>der</strong>n, son<strong>der</strong>n<br />

auch eine Erweiterung <strong>und</strong> Bereicherung dieser Liebe. Die Verbindung zwischen Großeltern <strong>und</strong><br />

Enkeln bietet eine unvergleichliche Quelle <strong>der</strong> Freude <strong>und</strong> Erfüllung für die ganze Familie.<br />

Die Liebe zu unseren Enkelkin<strong>der</strong>n ist eine natürliche Fortsetzung <strong>der</strong> tiefen Zuneigung <strong>und</strong> Sorge,<br />

die wir für unsere eigenen Kin<strong>der</strong> empfinden. Diese Beziehung eröffnet neue Möglichkeiten, unsere<br />

elterlichen Instinkte <strong>und</strong> Erfahrungen zum Ausdruck zu bringen. Durch unsere Enkelkin<strong>der</strong> haben<br />

wir die Chance, Familientraditionen <strong>und</strong> Werte weiterzugeben, die unsere eigenen Kin<strong>der</strong><br />

möglicherweise übernommen haben <strong>und</strong> nun an die nächste Generation weiterreichen. Als<br />

Großeltern können wir unsere Lebenserfahrungen <strong>und</strong> Weisheiten teilen, indem wir sowohl unsere<br />

Kin<strong>der</strong> als auch unsere Enkel darin unterstützen, die Herausfor<strong>der</strong>ungen des Lebens zu meistern.<br />

Ohne den ständigen Erziehungsdruck können wir uns voll <strong>und</strong> ganz auf die emotionale <strong>und</strong><br />

praktische Unterstützung unserer Enkelkin<strong>der</strong> konzentrieren <strong>und</strong> dabei gleichzeitig unsere Kin<strong>der</strong><br />

entlasten.<br />

Die Beziehung zu unseren Enkelkin<strong>der</strong>n kann uns eine neue Perspektive auf die Bedeutung <strong>der</strong><br />

Familie vermitteln. Diese erweiterte Liebe zu unseren Kin<strong>der</strong>n geht Hand in Hand mit <strong>der</strong><br />

beson<strong>der</strong>en Zuneigung <strong>und</strong> Freude, die wir durch unsere Enkelkin<strong>der</strong> erleben. Enkelkin<strong>der</strong> bringen<br />

eine unschätzbare Menge an Freude <strong>und</strong> Lebendigkeit in unser Leben. Die glücklichen Momente <strong>und</strong><br />

gemeinsamen Erlebnisse bereichern unsere Tage <strong>und</strong> geben uns einen neuen Lebensinhalt. Durch die<br />

enge Beziehung zu unseren Enkelkin<strong>der</strong>n vertiefen wir auch die Beziehung zu unseren eigenen<br />

Kin<strong>der</strong>n, indem wir eine aktive <strong>und</strong> liebevolle Rolle im Leben ihrer Kin<strong>der</strong> übernehmen. Die Liebe,<br />

die wir für unsere Enkelkin<strong>der</strong> empfinden, ist oft unerschütterlich <strong>und</strong> bedingungslos. Diese pure<br />

Form <strong>der</strong> Liebe trägt zu einer starken emotionalen Verb<strong>und</strong>enheit bei.<br />

Während die Liebe zu unseren Enkelkin<strong>der</strong>n eine Erweiterung <strong>der</strong><br />

elterlichen Liebe darstellt, ist es wichtig, die Balance zwischen Nähe <strong>und</strong><br />

Unabhängigkeit zu finden. Der Respekt vor elterlichen Entscheidungen ist<br />

dabei essenziell; die Erziehung <strong>der</strong> Enkelkin<strong>der</strong> liegt in den Händen ihrer<br />

Eltern. Es ist wichtig, <strong>der</strong>en Erziehungsstile zu respektieren <strong>und</strong> unsere<br />

Rolle als unterstützende <strong>und</strong> liebevolle Großeltern zu verstehen.<br />

Regelmäßige <strong>und</strong> offene Gespräche mit unseren Kin<strong>der</strong>n helfen,<br />

Missverständnisse zu vermeiden <strong>und</strong> eine harmonische Zusammenarbeit<br />

zu för<strong>der</strong>n. Gleichzeitig sollten wir unsere eigenen Interessen bewahren;<br />

während wir Zeit mit unseren Enkeln verbringen, sollten wir auch unsere eigenen Hobbys <strong>und</strong><br />

Interessen pflegen, um ein ausgewogenes <strong>und</strong> erfülltes Leben zu führen.<br />

Die Liebe zu unseren Enkelkin<strong>der</strong>n ist eine kostbare Erweiterung <strong>der</strong> Zuneigung, die wir zu unseren<br />

eigenen Kin<strong>der</strong>n pflegen. Diese beson<strong>der</strong>e Beziehung stärkt die emotionale Verb<strong>und</strong>enheit innerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie <strong>und</strong> bringt unermessliche Freude <strong>und</strong> Erfüllung. Als Großeltern können wir eine<br />

unterstützende <strong>und</strong> liebevolle Rolle einnehmen, die die familiären Bindungen stärkt <strong>und</strong><br />

generationenübergreifende Werte weitergibt.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 26 27


Aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Aus <strong>der</strong> Praxis: Partnerschaftliche Synergien:<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong><br />

Lösungsansätze in <strong>der</strong> Elternberatung<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Die Beratung von Müttern <strong>und</strong> Vätern stellt Berater vor komplexe Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />

beson<strong>der</strong>s wenn es um die Dynamik <strong>der</strong> partnerschaftlichen Beziehung geht. In diesem<br />

Artikel beleuchten wir die spezifischen Schwierigkeiten, die in <strong>der</strong> elterlichen Partnerschaft<br />

auftreten können, <strong>und</strong> diskutieren effektive Strategien <strong>und</strong> Interventionen.<br />

Identifizierung <strong>der</strong> Problembereiche<br />

<strong>Elternschaft</strong> verän<strong>der</strong>t die<br />

Partnerschaftsdynamiken oft erheblich.<br />

Konflikte können durch verschiedene<br />

Faktoren induziert werden, etwa durch<br />

divergierende Erziehungsvorstellungen,<br />

Stress durch Schlafmangel o<strong>der</strong> finanzielle<br />

Sorgen. An diesem Punkt ist es essenziell,<br />

durch eine sorgfältige Anamnese <strong>und</strong><br />

empathisches Zuhören die spezifischen<br />

Stressoren zu identifizieren, die die<br />

Beziehung belasten.<br />

Kommunikative Kompetenzen stärken<br />

Ein zentraler Ansatz in <strong>der</strong> Beratung ist die<br />

Stärkung <strong>der</strong> kommunikativen<br />

Kompetenzen <strong>der</strong> Partner. Dysfunktionale<br />

Kommunikationsmuster, wie z.B. <strong>der</strong><br />

Rückgriff<br />

auf<br />

Konfliktvermeidungsstrategien o<strong>der</strong><br />

destruktive Kritik, führen oft zu einer<br />

Eskalation von Streitigkeiten. Hier bietet<br />

sich die Implementierung von Techniken<br />

aus <strong>der</strong> Kommunikationstherapie an, etwa<br />

das aktive Zuhören o<strong>der</strong> die Ich-<br />

Botschaften, um Missverständnisse zu<br />

minimieren <strong>und</strong> eine konstruktive<br />

Au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzung zu för<strong>der</strong>n.<br />

Emotionale Resilienz aufbauen<br />

Die Beratung zielt auch darauf ab, die<br />

emotionale Resilienz <strong>der</strong> Partner zu stärken.<br />

Dies umfasst den Aufbau von Coping-<br />

Strategien, um mit Stress umgehen zu<br />

können, ohne dass die Beziehung leidet.<br />

Achtsamkeitsübungen <strong>und</strong> Techniken zur<br />

Stressreduktion können hier effektive<br />

Instrumente <strong>sein</strong>.<br />

Interventionstechniken in <strong>der</strong><br />

systemischen Beratung<br />

Der systemische Ansatz in <strong>der</strong><br />

Paarberatung fokussiert auf die<br />

Interaktionen innerhalb des familiären<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

Systems. Interventionen können hier darauf<br />

abzielen, die Autonomie <strong>der</strong> Einzelnen zu<br />

stärken, gleichzeitig aber auch die<br />

interdependenten Strukturen innerhalb <strong>der</strong><br />

Partnerschaft zu harmonisieren. Durch<br />

zirkuläres Fragen <strong>und</strong> reflexive Dialoge<br />

können unterschiedliche Perspektiven <strong>und</strong><br />

neue Lösungswege erarbeitet werden.<br />

Präventive Maßnahmen<br />

Neben <strong>der</strong> Intervention ist auch die<br />

Prävention von zentraler Bedeutung.<br />

Regelmäßige "Beziehung-Checks", ähnlich<br />

den präventiven medizinischen<br />

Untersuchungen, können frühzeitig<br />

Spannungen erkennen <strong>und</strong> bearbeiten,<br />

bevor diese zu ernsthaften Problemen<br />

führen. Angebote wie Paarworkshops o<strong>der</strong><br />

Elternkurse können ebenfalls unterstützend<br />

wirken.<br />

Die Beratung von Eltern in Bezug auf ihre<br />

Partnerschaft erfor<strong>der</strong>t ein tiefgreifendes<br />

Verständnis sowohl für interpersonelle als<br />

auch intrapsychische Dynamiken. Durch die<br />

Anwendung diversifizierter therapeutischer<br />

Ansätze <strong>und</strong> den Fokus auf präventive<br />

Maßnahmen können Berater dazu<br />

beitragen, die Partnerschaft in ihrer<br />

Entwicklung positiv zu unterstützen <strong>und</strong> zu<br />

einer stabileren familiären Umgebung<br />

beizutragen.<br />

Die kontinuierliche Arbeit an <strong>der</strong><br />

Partnerschaft, gerade auch in Zeiten <strong>der</strong><br />

<strong>Elternschaft</strong>, ist ein essentieller Aspekt für<br />

das Wohl <strong>der</strong> ganzen Familie. Durch<br />

professionell angeleitete Beratung <strong>und</strong> das<br />

Erlernen effektiver Kommunikation <strong>und</strong><br />

Resilienz können Paare gestärkt aus Krisen<br />

hervorgehen <strong>und</strong> eine dauerhaft<br />

zufriedenstellende Beziehung führen.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 28 29


Werden Sie zum Fels in <strong>der</strong> Brandung -<br />

Unterstützen Sie Familien als<br />

professioneller Familienberater / Beraterin<br />

Ausbildung zum Familienberater an <strong>der</strong> Akademie psychologischer Berater<br />

Warum Familienberatung?<br />

In unserer mo<strong>der</strong>nen Gesellschaft stehen<br />

Familien vor einer Vielzahl von<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen: von <strong>der</strong> Balance<br />

zwischen Beruf <strong>und</strong> Familie über<br />

Erziehungsfragen bis hin zu komplexen<br />

Familienstrukturen. Oftmals sind es die<br />

kleinen Dinge, die das Familienleben ins<br />

Wanken bringen können, <strong>und</strong> es sind<br />

professionelle Familienberater, die den<br />

notwendigen Halt <strong>und</strong> die Orientierung<br />

bieten können. Erziehungsfragen, Probleme<br />

mit Eltern <strong>und</strong> Schwiegereltern sowie<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen zwischen <strong>Vater</strong>, <strong>Mutter</strong><br />

<strong>und</strong> Kind stehen dabei im Mittelpunkt.<br />

Die Ausbildung im Überblick<br />

Die Ausbildung zum Familienberater an <strong>der</strong><br />

Akademie <strong>Psychologische</strong>r Berater bietet<br />

eine umfassende <strong>und</strong> praxisnahe Schulung,<br />

die sowohl auf wissenschaftlichen<br />

Gr<strong>und</strong>lagen als auch auf praktischen<br />

Methoden basiert. Ein beson<strong>der</strong>er Fokus<br />

liegt auf <strong>der</strong> Reflexion <strong>und</strong> Aufarbeitung<br />

eigener familiärer Themen.<br />

• Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen u.a<br />

• Einführung in die Familienpsychologie<br />

• Entwicklungspsychologie <strong>und</strong> ihre<br />

Bedeutung für die Familienberatung<br />

• Bindungstheorien <strong>und</strong> ihre Anwendung<br />

in <strong>der</strong> Praxis<br />

• Praktische Methoden<br />

• Gesprächstechniken <strong>und</strong><br />

Beratungsmethoden<br />

• Konfliktmanagement <strong>und</strong> Mediation<br />

innerhalb <strong>der</strong> Familie<br />

• Ressourcenorientierte Ansätze <strong>und</strong><br />

Resilienzför<strong>der</strong>ung<br />

• Selbstreflexion <strong>und</strong> Supervision<br />

• Eigene Familiengeschichte <strong>und</strong> <strong>der</strong>en<br />

Einfluss auf die Beratertätigkeit<br />

• Supervision <strong>und</strong> Intervision zur<br />

fachlichen <strong>und</strong> persönlichen<br />

Weiterentwicklung<br />

Wer sollte sich bewerben?<br />

Die Ausbildung richtet sich sowohl an<br />

angehende Berater als auch an bereits im<br />

psychosozialen Bereich Tätige, die ihre<br />

Kompetenzen erweitern möchten.<br />

Voraussetzung ist ein starkes Interesse an<br />

<strong>der</strong> Arbeit mit Familien <strong>und</strong> eine<br />

gr<strong>und</strong>legende Empathie für menschliche<br />

Entwicklungsprozesse.<br />

• Erzieherinnen <strong>und</strong> Erzieher, Lehrkräfte<br />

• Sozialarbeiterinnen <strong>und</strong> Sozialarbeiter<br />

• Coaches <strong>und</strong> Trainer<br />

• Menschen in verwandten Berufen, die<br />

ihre Kenntnisse vertiefen möchten<br />

Karriereperspektiven<br />

Nach Abschluss <strong>der</strong> Ausbildung eröffnen<br />

sich vielfältige berufliche Möglichkeiten:<br />

• Beratertätigkeit in eigenen Praxen o<strong>der</strong><br />

Beratungsstellen<br />

• Mitarbeit in sozialen Einrichtungen <strong>und</strong><br />

Familienberatungszentren<br />

• Tätigkeiten in Bildungs- <strong>und</strong><br />

Erziehungsinstitutionen<br />

Stimmen aus <strong>der</strong> Praxis<br />

„Die Ausbildung an <strong>der</strong> Akademie<br />

<strong>Psychologische</strong>r Berater hat mich nicht nur<br />

fachlich, son<strong>der</strong>n auch persönlich enorm<br />

weitergebracht. Die praxisnahen Übungen<br />

<strong>und</strong> die f<strong>und</strong>ierte Theorie haben mir das<br />

Handwerkszeug gegeben, um Familien in<br />

ihrer Einzigartigkeit zu verstehen <strong>und</strong> zu<br />

unterstützen.“ – **Julia M., Absolventin<br />

2<strong>02</strong>2**<br />

Interessiert? Erfahren Sie mehr über die<br />

Ausbildung zum Familienberater <strong>und</strong><br />

melden Sie sich noch heute an! Besuchen<br />

Sie unsere Homepage o<strong>der</strong> kontaktieren<br />

Sie uns direkt:<br />

Das Eltern<strong>sein</strong> ist eine <strong>der</strong> schönsten, aber auch komplexesten Aufgaben im Leben. Es<br />

vereint Freude, Verantwortung, Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Wachstum in gleichem Maß. Dieser<br />

facettenreiche Bereich <strong>der</strong> menschlichen Erfahrung erfor<strong>der</strong>t nicht nur Empathie <strong>und</strong><br />

Geduld, son<strong>der</strong>n auch f<strong>und</strong>iertes Wissen <strong>und</strong> professionelle Unterstützung. Genau hier<br />

setzt die Ausbildung zum Familienberater an <strong>der</strong> Akademie <strong>Psychologische</strong>r Berater an.<br />

Sie sind an einer Ausbildung zum<br />

psychologischen Berater interessiert?<br />

80935 München<br />

Tel. +49 (0) 89-2189<strong>02</strong>89<br />

E-Mail: beraterakademie@outlook.de<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org/<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 30 31


Fachartikel<br />

Der Einfluss elterlichen<br />

Beziehungsverhaltens auf die<br />

partnerschaftlichen Beziehungsmuster<br />

von Nachkommen: Eine Analyse<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

• Bindungstheorie: Nach Bowlby ist die<br />

Qualität <strong>der</strong> frühen<br />

Bindungserfahrungen zwischen Eltern<br />

<strong>und</strong> Kind entscheidend für die<br />

Ausprägung des Bindungsstils, welcher<br />

wie<strong>der</strong>um das spätere<br />

Beziehungsverhalten prägt. Sichere,<br />

ängstliche <strong>und</strong> vermeidende<br />

Bindungsstile entstehen als Resultat<br />

dieser primären Interaktionen <strong>und</strong><br />

manifestieren sich in späteren<br />

Partnerschaften.<br />

• Sozialkognitive Theorien: Banduras<br />

Konzept des Modelllernens postuliert,<br />

dass Individuen Verhaltensweisen durch<br />

die Beobachtung <strong>und</strong> Imitation von<br />

Modellen, in diesem Fall den Eltern,<br />

erlernen. Die Art <strong>und</strong> Weise, wie Eltern<br />

Konflikte lösen, Zuneigung ausdrücken<br />

<strong>und</strong> Interaktionen gestalten, dient als<br />

prototypisches Modell für die<br />

zwischenmenschlichen Beziehungen<br />

ihrer Kin<strong>der</strong>.<br />

Empirische Evidenzen<br />

Studien zeigen, dass Kin<strong>der</strong> von Eltern, die<br />

eine unterstützende <strong>und</strong> liebevolle<br />

Beziehung führen, eher dazu neigen,<br />

sichere Bindungsmuster zu entwickeln.<br />

Diese befinden sich in einer besseren<br />

Position, um resiliente <strong>und</strong> erfüllende<br />

zwischenmenschliche Beziehungen im<br />

Erwachsenenalter zu führen. Kontrastiv<br />

dazu können elterliche Konflikte,<br />

emotionale Distanz o<strong>der</strong> inkonsistentes<br />

Verhalten zu unsicheren o<strong>der</strong> vermeidenden<br />

Bindungsstilen bei Kin<strong>der</strong>n führen, was die<br />

Wahrscheinlichkeit erhöht, dass diese<br />

dysfunktionale Beziehungsmuster in ihre<br />

eigenen Liebesbeziehungen übertragen.<br />

Interventionsansätze<br />

Frühe Interventionen: Programmatiken, die<br />

Eltern in effektiven<br />

Kommunikationstechniken schulen <strong>und</strong><br />

ihnen emotionale Regulationstools an die<br />

Hand geben, können präventiv wirken,<br />

indem sie das familiäre Klima verbessern<br />

<strong>und</strong> Modellverhalten optimieren.<br />

Beraterische Modalitäten: Familienberatung<br />

<strong>und</strong> spezifisch auf die Eltern-Kind-<br />

Interaktion fokussierte Therapieansätze<br />

können dysfunktionale Verhaltensmuster<br />

aufbrechen <strong>und</strong> durch gesün<strong>der</strong>e<br />

Interaktionsformen ersetzen.<br />

Abschlussgedanken<br />

Die prägenden Einflüsse des elterlichen<br />

Beziehungsverhaltens auf die Bindungs<strong>und</strong><br />

Beziehungsfähigkeit von Kin<strong>der</strong>n sind<br />

tiefgreifend <strong>und</strong> lang anhaltend. Eine<br />

wissenschaftliche Au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzung mit<br />

diesem Thema eröffnet nicht nur Einblick in<br />

individuelle Entwicklungsverläufe, son<strong>der</strong>n<br />

bietet auch Ansatzpunkte für präventive<br />

Interventionen, um die intergenerationale<br />

Weitergabe von Beziehungsstörungen zu<br />

verhin<strong>der</strong>n.<br />

Die Kenntnis <strong>und</strong> das Verständnis dieser<br />

komplexen Dynamiken sind essentiell, um<br />

sowohl theoretische Insights zu gewinnen<br />

als auch praktische Anwendungen in<br />

psychotherapeutischen<br />

<strong>und</strong><br />

pädagogischen Kontexten effektiv zu<br />

gestalten. Dadurch eröffnen sich neue<br />

Wege, das psychosoziale Wohlbefinden<br />

kommen<strong>der</strong> Generationen nachhaltig zu<br />

för<strong>der</strong>n <strong>und</strong> zu sichern.<br />

Die Rolle, die das elterliche Beziehungsverhalten in <strong>der</strong> Formung <strong>der</strong> interpersonellen<br />

Beziehungsdynamiken von Kin<strong>der</strong>n spielt, stellt ein zentrales Forschungsfeld in <strong>der</strong><br />

Entwicklungspsychologie <strong>und</strong> <strong>der</strong> Bindungstheorie dar. Dieser Artikel untersucht die<br />

Implikationen des elterlichen Modells für die spätere Gestaltung von romantischen<br />

Beziehungen <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>.<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 32 33


Wie Eltern das Outing ihres Kindes erleben -<br />

Eine Reise <strong>der</strong> Akzeptanz <strong>und</strong> Liebe<br />

Ein Artikel von Antje Ziller<br />

Das Outing ist oft ein bedeuten<strong>der</strong> Moment, <strong>der</strong> von viel Mut, Authentizität <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Hoffnung auf Akzeptanz geprägt ist. Doch während <strong>der</strong> Fokus oft auf <strong>der</strong> Erfahrung des<br />

Menschen, <strong>der</strong> sich outet liegt, ist es wichtig zu erkennen, dass dieses Ereignis nicht nur<br />

für die Person selbst, son<strong>der</strong>n auch für ihr Umfeld eine tiefgreifende Erfahrung <strong>sein</strong> kann.<br />

Die Reaktion <strong>der</strong> Eltern auf das Outing ihres Kindes kann eine breite Palette von Emotionen<br />

<strong>und</strong> Herausfor<strong>der</strong>ungen mit sich bringen, die von Liebe <strong>und</strong> Unterstützung bis hin zu<br />

Unsicherheit <strong>und</strong> Verarbeitung reicht.<br />

Ängste <strong>und</strong> Sorgen<br />

Das Outing eines Kindes ist etwas, womit<br />

die meisten Eltern nicht rechnen.<br />

Dementsprechend reagieren sie oft im<br />

ersten Moment geschockt, weil das Outing<br />

ihres Kindes nicht ihren Erwartungen o<strong>der</strong><br />

Vorstellungen entspricht. Sie finden sich in<br />

einer unerwarteten Situation wie<strong>der</strong>, in <strong>der</strong><br />

sie plötzlich mit Informationen konfrontiert<br />

werden, die sie überraschen o<strong>der</strong><br />

verunsichern.<br />

Beson<strong>der</strong>s wenn sie wenig<br />

Wissen über LGBTQ+-Themen<br />

haben o<strong>der</strong> wenn diese<br />

Themen in ihrer Familie o<strong>der</strong><br />

dem näheren Umfeld tabuisiert<br />

o<strong>der</strong> einfach nicht angesprochen wurden,<br />

zeigen sie oft Verwirrung <strong>und</strong><br />

Unverständnis. Sie können sich wie<br />

gelähmt fühlen, weil sie nicht wissen, wie<br />

sie angemessen reagieren sollen o<strong>der</strong> wie<br />

sich die neue Situation auf die Zukunft ihres<br />

Kindes auswirken wird.<br />

Es können Ängste <strong>und</strong> Sorgen entstehen,<br />

ob ihr Kind von an<strong>der</strong>en akzeptiert wird, wie<br />

es in <strong>der</strong> Gesellschaft behandelt wird <strong>und</strong><br />

welche Herausfor<strong>der</strong>ungen es<br />

möglicherweise in <strong>sein</strong>em Leben zu<br />

bewältigen hat. Auch die Sorge vor<br />

Ausgrenzung <strong>und</strong> Diskriminierung spielt<br />

eine große Rolle o<strong>der</strong> die Befürchtung, dass<br />

das eigene Kind Schwierigkeiten haben<br />

könnte, <strong>sein</strong>en Platz in <strong>der</strong> Welt zu finden.<br />

Ebenso ist es möglich, dass Eltern Trauer<br />

empfinden, weil das Outing ihres Kindes<br />

ihre eigenen Vorstellungen von <strong>der</strong> Zukunft<br />

o<strong>der</strong> ihre Träume für ihr Kind infrage stellt.<br />

Sie können sich enttäuscht fühlen, dass die<br />

Zukunft ihres Kindes an<strong>der</strong>s aussehen wird,<br />

als sie es sich vorgestellt <strong>und</strong> für ihr Kind<br />

gewünscht hatten, <strong>und</strong> traurig darüber <strong>sein</strong>,<br />

dass bestimmte Erwartungen nicht erfüllt<br />

werden.<br />

Schuld o<strong>der</strong> Selbstvorwürfe können<br />

aufkommende Emotionen <strong>sein</strong>, wenn Eltern<br />

zum Beispiel glauben, dass sie etwas falsch<br />

gemacht haben o<strong>der</strong> dass die sexuelle<br />

Orientierung ihres Kindes in ihrer Erziehung<br />

o<strong>der</strong> Einflussnahme <strong>sein</strong>e Ursache hat.<br />

Plötzlich steht die quälende Frage im Raum,<br />

ob sie etwas hätten an<strong>der</strong>s machen<br />

können, um die sexuelle Neigung ihres<br />

Kindes zu verhin<strong>der</strong>n.<br />

All diese Gefühle können bei verschiedenen<br />

Eltern in unterschiedlicher Intensität <strong>und</strong><br />

Reihenfolge auftreten. Es ist wichtig<br />

anzuerkennen, dass je<strong>der</strong> Elternteil <strong>sein</strong>e<br />

eigene Art besitzt, auf die Situation zu<br />

reagieren <strong>und</strong> <strong>sein</strong>en eigenen Weg hat, mit<br />

dem Outing des Kindes umzugehen. Auch<br />

ist es von großer Bedeutung zu betonen,<br />

dass die Gefühle im Laufe <strong>der</strong> Zeit<br />

evolvieren, <strong>und</strong> dass viele Eltern trotz aller<br />

Herausfor<strong>der</strong>ungen eine Möglichkeit finden,<br />

ihr Kind bedingungslos zu lieben <strong>und</strong> auf<br />

<strong>sein</strong>em Weg zu begleiten. Nach<br />

Durchlaufen dieses intensiven Prozesses<br />

können sie sich dann darauf konzentrieren,<br />

ihr Kind zu unterstützen, ihm einen sicheren<br />

Raum bieten <strong>und</strong> ihm zu helfen, sich selbst<br />

zu akzeptieren <strong>und</strong> authentisch zu leben.<br />

Reaktionen in <strong>der</strong> Familie<br />

In diesem Kontext ist auch die Erwähnung<br />

<strong>der</strong> Auswirkung auf die Familiensituation<br />

eminent. Diese kann sich aufgr<strong>und</strong> des<br />

Outings eines Kindes auf verschiedene<br />

Weise verän<strong>der</strong>n, da sie eine Vielzahl von<br />

Dynamiken <strong>und</strong> Reaktionen innerhalb <strong>der</strong><br />

Familie auslösen kann.<br />

Das Outing eines Kindes kann eine offenere<br />

<strong>und</strong> ehrlichere Kommunikation innerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie för<strong>der</strong>n, in welcher sich<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> ermutigt fühlen, über<br />

LGBTQ+-Themen zu sprechen <strong>und</strong> ihre<br />

Emotionen <strong>und</strong> Gedanken zu teilen, was zu<br />

einer tieferen Verb<strong>und</strong>enheit, mehr<br />

Verständnis <strong>und</strong> einem Gefühl <strong>der</strong><br />

Zusammengehörigkeit<br />

führt.<br />

Möglicherweise än<strong>der</strong>n sich traditionelle<br />

Rollen <strong>und</strong> Dynamiken innerhalb <strong>der</strong> Familie<br />

<strong>und</strong> Eltern lernen, ihr Kind auf eine neue Art<br />

<strong>und</strong> Weise zu unterstützen.<br />

Gleichwohl können Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong><br />

Konflikte entstehen, insbeson<strong>der</strong>e wenn<br />

einige Familienmitglie<strong>der</strong> Schwierigkeiten<br />

haben, die sexuelle Orientierung zu<br />

akzeptieren o<strong>der</strong> damit umzugehen. Dies<br />

kann zu Spannungen, Missverständnissen<br />

<strong>und</strong> sogar zu Entfremdungen innerhalb <strong>der</strong><br />

Familie führen.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 34 35


Unterstützung<br />

In diesem Fall sollte sich die Familie<br />

dringend dazu entscheiden, außerhalb ihres<br />

Verb<strong>und</strong>es Unterstützung zu suchen, sei es<br />

in Form von psychologischer Beratung,<br />

Therapie o<strong>der</strong> Unterstützungsgruppen für<br />

Eltern von LGBTQ+-Kin<strong>der</strong>n. Diese<br />

externen Ressourcen können helfen, mit<br />

den Herausfor<strong>der</strong>ungen umzugehen <strong>und</strong><br />

eventuell auftretende Konflikte gemeinsam<br />

zu lösen. Das kann dazu beitragen, dass<br />

Familienmitglie<strong>der</strong> mehr Empathie <strong>und</strong><br />

Verständnis für damit verb<strong>und</strong>ene Themen<br />

entwickeln. Durch den Prozess des Lernens<br />

<strong>und</strong> Wachsens können Eltern <strong>und</strong><br />

Geschwister, aber auch zum Beispiel<br />

Großeltern neue Perspektiven gewinnen<br />

<strong>und</strong> eine größere Sensibilität für die<br />

Bedürfnisse <strong>und</strong> Erfahrungen von LGBTQ+-<br />

Menschen entwickeln.<br />

Fazit<br />

Das Outing eines Kindes kann für Eltern<br />

eine komplexe <strong>und</strong> emotionale Erfahrung<br />

<strong>sein</strong>, die von Überraschung <strong>und</strong> Schock bis<br />

hin zu Akzeptanz <strong>und</strong> Liebe reicht. Dennoch<br />

hoffen die meisten Eltern, dass sie ihr Kind<br />

bedingungslos lieben <strong>und</strong> akzeptieren<br />

können, unabhängig von <strong>sein</strong>er sexuellen<br />

Orientierung o<strong>der</strong> Geschlechtsidentität. Der<br />

damit einhergehende Prozess ist für Eltern<br />

<strong>und</strong> ihre Kin<strong>der</strong> eine Reise, die Zeit, Geduld<br />

<strong>und</strong> offene Kommunikation miteinan<strong>der</strong><br />

erfor<strong>der</strong>t. Es ist wichtig, dass Eltern ihren<br />

Kin<strong>der</strong>n gegenüber einfühlsam, respektvoll<br />

<strong>und</strong> unterstützend sind, während diese<br />

ihren eigenen Weg gehen <strong>und</strong> ihre Identität<br />

entdecken. Gemeinsame Gespräche, in<br />

denen sowohl Eltern als auch Kin<strong>der</strong> ihre<br />

Gefühle, Ängste <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

ausdrücken, können dazu beitragen,<br />

Verständnis <strong>und</strong> Verb<strong>und</strong>enheit innerhalb<br />

<strong>der</strong> Familie zu för<strong>der</strong>n. Es ist wichtig<br />

anzumerken, dass jede Familiensituation<br />

einzigartig ist <strong>und</strong> dass die Verän<strong>der</strong>ungen,<br />

die durch das Outing eines Kindes<br />

ausgelöst werden, von Familie zu Familie<br />

unterschiedlich <strong>sein</strong> können. Letztendlich<br />

besteht das Ziel darin, eine unterstützende<br />

Umgebung für das Kind zu schaffen, in <strong>der</strong><br />

es sich sicher, akzeptiert <strong>und</strong> geliebt fühlt,<br />

während die Familie zusammenarbeitet, um<br />

die Herausfor<strong>der</strong>ungen <strong>und</strong> Verän<strong>der</strong>ungen<br />

zu bewältigen, die das Outing mit sich<br />

bringt.<br />

Hier könnte Ihre<br />

Werbung stehen<br />

„Lebenslang bleibt die Verfügbarkeit einer responsiven<br />

Bindungsperson die Quelle unseres Sicherheitsgefühls. Von <strong>der</strong><br />

Wiege bis zur Bahre fühlt sich ein je<strong>der</strong> von uns am wohlsten, wenn<br />

sich unser Leben als eine Aneinan<strong>der</strong>reihung längerer o<strong>der</strong> kürzerer<br />

Exkursionen gestaltet, die ihren Ausgangspunkt von <strong>der</strong> sicheren<br />

Basis nehmen, die unsere Bindungspersonen uns vermitteln.“<br />

info@vpsyb.org<br />

John Bowlby (1988). A Secure Base. New York<br />

https://vpsyb.org<br />

Frau Antje Ziller<br />

Ltg. Fachgruppe Beratung pflegen<strong>der</strong> Angehörige<br />

im Verband <strong>VpsyB</strong> -<br />

Association for Non Medical Counselors<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

a.ziller@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 36 37


<strong>Mutter</strong>schaft <strong>und</strong> Auswirkungen<br />

auf den Selbstwert<br />

„Sollte man sich als <strong>Mutter</strong> nicht glücklich schätzen?“<br />

Ein Artikel von Kathrin Heß<br />

Die Entscheidung für, o<strong>der</strong> gegen Kin<strong>der</strong> ist seit geraumer Zeit im Wandel. Laut Statistik<br />

führen 80% <strong>der</strong> Bevölkerung ein Leben mit Nachwuchs, ohne ungewollt Kin<strong>der</strong>lose zu<br />

berücksichtigen. Sobald man sich jedoch für ein Kind entschieden hat, ist plötzlich alles<br />

an<strong>der</strong>s.<br />

Die „gute <strong>Mutter</strong>“<br />

All das Streben nach Anerkennung zielt<br />

darauf ab, das Gefühl zu haben, eine gute<br />

<strong>Mutter</strong> zu <strong>sein</strong>.<br />

Aber was ist eigentlich eine „gute <strong>Mutter</strong>“?<br />

Bedeutet das z.B. jeden Tag frisch zu<br />

kochen? Muss ich Engagement in<br />

Kin<strong>der</strong>tagesstätte <strong>und</strong> Schule zeigen?<br />

Sollte ich meine Zeit regelmäßig auf dem<br />

Spielplatz verbringen <strong>und</strong> möglichst kein<br />

För<strong>der</strong>angebot verpassen? Müsste ich die<br />

Arbeit zurückstellen, um alle Aufgaben<br />

selbst zu bewerkstelligen <strong>und</strong> mehr Zeit mit<br />

meinem Kind zu verbringen?<br />

Es handelt sich oft um absolute<br />

For<strong>der</strong>ungen, die wir an uns stellen, um<br />

global negative Fremd- <strong>und</strong><br />

Selbstbewertungen, Katastrophisierung,<br />

o<strong>der</strong> eine niedrige Frustrationstoleranz, die<br />

wir entwickelt haben, uns nicht bewusst ist<br />

<strong>und</strong> zum inneren Stress führt.<br />

Dem Gr<strong>und</strong>e nach könnte man auch sagen,<br />

dass sich eine gute <strong>Mutter</strong> durch Liebe,<br />

Warmherzigkeit, Wertevermittlung, ein<br />

offenes Ohr, Wertschätzung, Geborgenheit<br />

<strong>und</strong> Vertrauen auszeichnet, zumal<br />

Qualitytime beson<strong>der</strong>s wertvoll ist.<br />

Wenn sich Frauen nach eigener Definition<br />

ein Leben schaffen, dass sie selbst<br />

glücklich macht, können sie in <strong>der</strong> Folge<br />

auch gute Mütter <strong>sein</strong>.<br />

Verän<strong>der</strong>ung<br />

Mit <strong>der</strong> neuen <strong>Mutter</strong>rolle gehen diverse<br />

Selbstzweifel einher, weil die Rolle viele<br />

Lebensbereiche nahezu vollständig <strong>und</strong><br />

unwi<strong>der</strong>ruflich verän<strong>der</strong>t. Verän<strong>der</strong>ung<br />

macht den meisten Menschen erst einmal<br />

Angst.<br />

Der neue Lebensabschnitt bringt diverse<br />

Umstellungen mit sich: körperlich,<br />

emotional <strong>und</strong> sozial. Angefangen bei<br />

hormoneller Umstellung, über das Gefühl<br />

von Kontrollverlust, emotionale<br />

Verunsicherung,<br />

Ambivalenz,<br />

Stimmungsschwankungen, Ängsten <strong>und</strong><br />

Labilität. Selbst bei einer lang ersehnten<br />

Wunschschwangerschaft können Zweifel<br />

aufkommen.<br />

Die Frauen erleben also ein bedeutsames<br />

Paradoxon, nämlich einerseits die<br />

glückliche <strong>Mutter</strong> ihres Kindes zu <strong>sein</strong> <strong>und</strong><br />

an<strong>der</strong>erseits unglückliche Verluste, wie<br />

etwa <strong>der</strong> Verlust <strong>der</strong> Autonomie, Zeit,<br />

Aussehen, Weiblichkeit, sowie die<br />

berufliche Identität. Es gibt dazu<br />

Untersuchungen, die zudem eine verän<strong>der</strong>te<br />

Selbstwahrnehmung herausstellen.<br />

Auch die Partnerschaft verän<strong>der</strong>t sich<br />

meist, wie Studien belegen, durch z.B.<br />

weniger Zärtlichkeit, eingeschränkte<br />

Kommunikation, verän<strong>der</strong>tes Sexualleben,<br />

häufigeren Streit, o<strong>der</strong> vermehrte<br />

Interaktion mit dem Nachwuchs, was in <strong>der</strong><br />

Konsequenz zu Distanzierung <strong>und</strong><br />

Entfremdung in <strong>der</strong> Partnerschaft führt. Weil<br />

sich bei Müttern durch die Einschränkung<br />

<strong>der</strong> Bedürfnisse <strong>und</strong> die Kompromisse, die<br />

einzugehen sind, ein massiverer Einbruch<br />

im Leben zeigt, sind sie oft unzufriedener<br />

als Väter. Der stärkste Prädikator für<br />

Probleme in <strong>der</strong> Partnerschaft ist allerdings<br />

enttäuschte gegenseitige Erwartung. Man<br />

hat festgestellt, dass diese Zufriedenheit<br />

bis zum Schulalter weiter abnimmt, bevor<br />

sie dann wie<strong>der</strong> ansteigt.<br />

Wenn man das 4-Säulen-Modell von<br />

Potreck-Rose <strong>und</strong> Jacob berücksichtigt,<br />

das beschreibt, dass <strong>der</strong> ges<strong>und</strong>e<br />

Selbstwert auf Selbstakzeptanz,<br />

Selbstvertrauen, sozialer Kompetenz <strong>und</strong><br />

sozialem Netz fußt, wird durch vorgenannte<br />

Ausführungen klar, dass mit den<br />

unterschiedlichen Anfor<strong>der</strong>ungen an eine<br />

Frau, die zur <strong>Mutter</strong> wird, Selbstwertschwankungen<br />

kaum ausbleiben können<br />

<strong>und</strong> die Säulen gegebenenfalls nicht immer<br />

alle tragend sind, wodurch das Dach des<br />

Selbstwerts sinnbildlich in Schieflage<br />

kommen kann. Wir alle können eine<br />

wellenförmige Ausprägung des Selbstwerts<br />

bei uns finden, doch Frauen weisen durch<br />

die <strong>Mutter</strong>schaft einen weiteren „Knick“ auf.<br />

Durch eine norwegische Studie konnte<br />

herausgef<strong>und</strong>en werden, dass <strong>der</strong><br />

Selbstwert bereits in <strong>der</strong> Schwangerschaft<br />

abnahm, sich dann zwei Monate nach<br />

Geburt, vermutlich mit <strong>der</strong> wachsenden<br />

Kompetenz, für etwa sechs Monate erholte<br />

<strong>und</strong> anschließend, wegen <strong>der</strong><br />

Ernüchterung, die sich einstellte <strong>und</strong><br />

oftmals Partnerschaftsproblemen, wie<strong>der</strong><br />

absank.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 38 39


Elterliche Identität<br />

Durch die innerpsychische Bearbeitung<br />

dieser sog. „Übergangsphase“, mit <strong>der</strong><br />

neuen Rolle als <strong>Mutter</strong>, entsteht elterliche<br />

Identität. Bereits in <strong>der</strong> Schwangerschaft, in<br />

<strong>der</strong> sich Mütter durch Bücher, Fre<strong>und</strong>e,<br />

o<strong>der</strong> das Internet informieren, aber auch<br />

durch die erstmalige Au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />

mit Geburtserfahrungen <strong>der</strong> eigenen <strong>Mutter</strong>,<br />

beginnt Anpassung <strong>und</strong> ein neues<br />

Selbstkonzept wird gebildet.<br />

Übergangsphasen können aber auch<br />

krisenhaft erlebt werden, daher spricht man<br />

in diesem Fall auch von einer Reifungskrise<br />

des Lebens. Durch den sozialen Vergleich,<br />

verb<strong>und</strong>en mit <strong>der</strong> Angst negativer<br />

Bewertungen, kann es zu starken inneren<br />

Konflikten kommen.<br />

Die sozialen Medien, die heute einen<br />

wichtigen Informationsfluss ermöglichen,<br />

können durch Beiträge <strong>der</strong> „perfekten<br />

Mütter“ in unserer Wohlfühlgesellschaft<br />

dazu beitragen, dass eine enorme<br />

Diskrepanz zwischen Real- <strong>und</strong> Idealselbst<br />

entsteht. Wer <strong>sein</strong>e Überzeugungen <strong>und</strong><br />

Glaubenssätze nicht überprüft, gerät leicht<br />

unter Druck <strong>und</strong> resigniert, wenn das<br />

Vorbild unerreichbar ist, o<strong>der</strong> versucht sich<br />

anzunähern.<br />

Weil die Erziehung des Kindes v.a. in <strong>der</strong><br />

Elternzeit die zentrale Aufgabe darstellt <strong>und</strong><br />

<strong>der</strong> gute Selbstwert u.a. durch positive<br />

Anerkennung gespeist wird, besteht<br />

aufgr<strong>und</strong> diesen Antriebs Gefahr, <strong>sein</strong>e<br />

Aufgabe nahezu perfektionistisch erfüllen<br />

zu wollen.<br />

Frau Kathrin Heß<br />

Der Perfektionismus wirkt positiv auf den<br />

Selbstwert, wenn er mäßig auftritt, wenn er<br />

sich aber zu stark zeigt, könnte eine<br />

Selbstabwertung durch die unrealistisch<br />

hohen Ansprüche die Folge <strong>sein</strong>. Es wäre<br />

daher ratsam, die eigenen Ansprüche an<br />

sich, die Ansprüche, die aus <strong>der</strong><br />

Gesellschaft auf Mütter wirken, aber auch<br />

die, die wir an an<strong>der</strong>e stellen, zu hinterfragen<br />

<strong>und</strong> ggf. angemessen anzupassen,<br />

so dass <strong>der</strong> Selbstwert <strong>und</strong> damit die<br />

Ges<strong>und</strong>heit erhalten werden kann.<br />

Vorsicht ist auch geboten, wenn sich<br />

Frauen nur noch mit <strong>der</strong> <strong>Mutter</strong>rolle<br />

identifizieren, denn folglich ist <strong>der</strong><br />

Selbstwert noch intensiver an diese Rolle<br />

geb<strong>und</strong>en <strong>und</strong> kann, sobald Kin<strong>der</strong> von<br />

zuhause ausziehen, im Empty-Nest-<br />

Syndrom münden.<br />

Verlust <strong>und</strong> Chance<br />

Der neue Lebensübergang bringt also durch<br />

die angesprochenen Verluste auch eine<br />

Form von Trauer mit sich, denn man<br />

verabschiedet sich damit von einem Teil<br />

des alten Lebens <strong>und</strong> damit auch von<br />

einem Teil <strong>sein</strong>er Identität. Ein besseres<br />

Verständnis für den Verlust, könnte zu mehr<br />

Ges<strong>und</strong>heit für die <strong>Mutter</strong> <strong>und</strong> damit <strong>der</strong><br />

ganzen Familie beitragen. Verena Kast, eine<br />

bedeutende Schweizer Psychoanalytikerin,<br />

hat sich schwierigen Lebenssituationen von<br />

Frauen gewidmet. Aus ihrer Sicht soll <strong>der</strong><br />

Verlust erkannt, akzeptiert <strong>und</strong> bewältigt<br />

werden. Auf diese Weise können<br />

Lebensübergänge als Entwicklungschance<br />

gesehen werden <strong>und</strong> damit persönliches<br />

Wachstum, durch eigens gef<strong>und</strong>ene<br />

Ressourcen, erzielt werden.<br />

Die Herausfor<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> <strong>Mutter</strong>schaft <strong>und</strong><br />

Bewältigung <strong>der</strong> Krise schafft, wie in<br />

an<strong>der</strong>en Krisen immer auch die Möglichkeit<br />

zu Wachstum <strong>und</strong> Weiterentwicklung.<br />

Verena Kast, entwickelte verschiedene<br />

Interventionen, um den Frauen ein besseres<br />

Verständnis für Ihre Wünsche <strong>und</strong> Träume<br />

zu ermöglichen. Indem sich die Frauen mit<br />

eigenen Schwächen au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />

<strong>und</strong> diese annehmen lernen, wird ein neues<br />

positives Selbstbild <strong>und</strong> eine damit<br />

verb<strong>und</strong>ene Selbstfürsorge entwickelt. In<br />

<strong>der</strong> Konsequenz kann sich <strong>der</strong> validierende<br />

Selbstwert erholen, ges<strong>und</strong> <strong>und</strong> stabil<br />

werden.<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

Ltg Fachgruppe Selbstwert<br />

im Verband <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

«Kin<strong>der</strong>erziehung bedeutet nicht, dass du<br />

versuchst, dein Kind zu formen, son<strong>der</strong>n<br />

dass du ihm hilfst, sich selbst zu entfalten.»<br />

Jesper Juul<br />

«Erziehung ist eine Kunst <strong>der</strong><br />

Liebe <strong>und</strong> <strong>der</strong> Geduld.»<br />

Hermann Hesse<br />

"Das Beste, um das Selbstgefühl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> zu stärken<br />

ist, sie bedingungslos zu lieben! Nicht weil sie schön,<br />

süß, gut erzogen o<strong>der</strong> tüchtig sind, son<strong>der</strong>n ganz einfach<br />

weil sie existieren."<br />

Jesper Juul<br />

«Eltern sollten ihren Kin<strong>der</strong>n Wurzeln geben,<br />

aber auch Flügel, um zu fliegen.»<br />

Johann Wolfgang von Goethe<br />

«Wir brauchen unsere Kin<strong>der</strong> nicht<br />

erziehen, sie machen uns sowieso<br />

alles nach.»<br />

Karl Valentin<br />

k.hess@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 40 41


Beziehungskrise - denken Sie an Ihr Kind -<br />

schützen Sie Ihr Kind vor Parental Alienation<br />

Syndrome (PAS)<br />

Ein Leitfaden für Eltern<br />

Ein Artikel von Petra Adelmann<br />

Auch wenn es nicht beabsichtigt war, in einer Beziehung können Krisen entstehen, die bis<br />

hin zur Trennung <strong>der</strong> Eltern führen können. Nicht immer werden die Konsequenzen, für die<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>und</strong> <strong>der</strong>en weiteren Entwicklung beachtet. Das Wohl <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> wird nicht beachtet<br />

<strong>und</strong> geht verloren.<br />

Das Parental Alienation Syndrome (PAS) stellt eine ernste Herausfor<strong>der</strong>ung für das Wohl<br />

von Kin<strong>der</strong>n dar, die sich in einem elterlichen Konflikt befinden. Die Aufgabe, Kin<strong>der</strong> in<br />

einem geborgenen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>en Umfeld aufwachsen zu lassen, kann durch PAS erheblich<br />

erschwert werden. Dieser Artikel dient als Informationsquelle für Eltern, die das Phänomen<br />

verstehen <strong>und</strong> mögliche negative Auswirkungen auf ihre Kin<strong>der</strong> minimieren möchten.<br />

Was ist Parental Alienation Syndrome (PAS) – das elterliche<br />

Entfremdungssyndrom?<br />

Erkennungszeichen von PAS<br />

Einige Anzeichen, die darauf hindeuten<br />

könnten, dass ein Kind von PAS betroffen<br />

ist, umfassen:<br />

• Wie<strong>der</strong>holte abfällige Bemerkungen<br />

über den an<strong>der</strong>en Elternteil, die nicht<br />

<strong>der</strong> Realität entsprechen.<br />

• Wi<strong>der</strong>stand o<strong>der</strong> Weigerung, den<br />

an<strong>der</strong>en Elternteil zu besuchen, ohne<br />

dass ein valides Argument vorliegt.<br />

• Das Kind gibt vor, eine Entscheidung<br />

vollständig selbstständig getroffen zu<br />

haben, obwohl es erkennbar ist, dass<br />

es beeinflusst wurde.<br />

• Das Kind tätigt Aussagen, die es von<br />

dem an<strong>der</strong>en Elternteil übernommen<br />

hat<br />

• Fehlen von Schuldgefühlen gegenüber<br />

<strong>der</strong> zurückweisenden Behandlung des<br />

an<strong>der</strong>en Elternteils.<br />

Mögliche Auswirkungen auf das Kind<br />

Kin<strong>der</strong>, die PAS ausgesetzt sind, können<br />

verschiedene negative psychologische<br />

Auswirkungen erfahren, einschließlich:<br />

• Langfristige Konflikte mit<br />

Autoritätsfiguren <strong>und</strong> zukünftigen<br />

Beziehungen.<br />

• Emotionale Verwirrung <strong>und</strong><br />

Identitätsprobleme.<br />

• Entwicklung von Angststörungen o<strong>der</strong><br />

Depressionen.<br />

• Beeinträchtigung <strong>der</strong> Fähigkeit,<br />

zwischenmenschliche Beziehungen zu<br />

knüpfen <strong>und</strong> zu halten.<br />

Prävention <strong>und</strong> Umgang mit PAS<br />

• Offene Kommunikation: För<strong>der</strong>n Sie<br />

eine offene <strong>und</strong> ehrliche Kommunikation<br />

mit Ihrem Kind, ohne den an<strong>der</strong>en<br />

Elternteil negativ darzustellen. Es ist<br />

wichtig, Raum für alle Gefühle <strong>und</strong><br />

Gedanken des Kindes zu schaffen.<br />

• Professionelle Unterstützung: Bei<br />

Anzeichen einer PAS-Problematik kann<br />

<strong>der</strong> Einbezug von psychologischem<br />

Beraten hilfreich <strong>sein</strong>. Diese Fachleute<br />

können spezielle<br />

Unterstützungsangebote für das Kind<br />

<strong>und</strong> die Eltern bereitstellen.<br />

• Rechtliche Beratung: In einigen Fällen<br />

kann es notwendig <strong>sein</strong>, rechtlichen Rat<br />

einzuholen, um die Besuchsrechte <strong>und</strong><br />

das Sorgerecht so zu regeln, dass das<br />

Wohl des Kindes an erster Stelle steht.<br />

Fazit<br />

PAS ist eine komplexe <strong>und</strong> empfindliche<br />

Angelegenheit, die ernsthafte<br />

Langzeitfolgen für das betroffene Kind<br />

haben kann. Wichtig ist, dass Eltern sich<br />

dieser Problematik bewusst sind <strong>und</strong><br />

proaktiv Maßnahmen ergreifen, um die<br />

Auswirkungen auf ihre Kin<strong>der</strong> zu<br />

minimieren. Indem sie auf das Wohl des<br />

Kindes achten <strong>und</strong> professionelle Hilfe in<br />

Anspruch nehmen, können Eltern dazu<br />

beitragen, die Entwicklung ihrer Kin<strong>der</strong> zu<br />

ges<strong>und</strong>en <strong>und</strong> glücklichen Individuen zu<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

Es ist die Verantwortung aller beteiligten<br />

Erwachsenen, ein Umfeld zu schaffen, in<br />

dem die psychologische <strong>und</strong> emotionale<br />

Ges<strong>und</strong>heit des Kindes Vorrang hat. Durch<br />

Bildung, Bewusst<strong>sein</strong> <strong>und</strong> das Ergreifen<br />

geeigneter Maßnahmen kann das Risiko<br />

einer Kindeswohlgefährdung durch PAS<br />

erheblich verringert werden.<br />

PAS tritt auf, wenn ein Kind gegen den an<strong>der</strong>en Elternteil aufgebracht wird, ohne dass dafür<br />

berechtigte Gründe bestehen. Diese Indoktrination kann zu einer irrational starken<br />

Ablehnung o<strong>der</strong> Hass des Kindes gegenüber dem betreffenden Elternteil führen.<br />

PAS kann sich entwickeln, wenn ein Elternteil, ob wissentlich o<strong>der</strong> unbeabsichtigt, das Kind<br />

beeinflusst, indem er negative Äußerungen über den an<strong>der</strong>en Elternteil macht o<strong>der</strong> das<br />

Kind in elterliche Konflikte einbezieht.<br />

Frau Petra Adelmann<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

Mitglied des Vorstands<br />

Verband <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

p.adelmann@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 42 43


Aus <strong>der</strong> Praxis<br />

Kindeswohlgefährdung durch<br />

Parental Alienation Syndrome (PAS):<br />

Eine Betrachtung für die Beratungspraxis<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Parental Alienation Syndrome (PAS) ist ein zunehmend diskutiertes Phänomen in <strong>der</strong><br />

psychosozialen <strong>und</strong> juristischen Arena, das potenziell gravierende Auswirkungen auf das<br />

Wohl des Kindes hat. In diesem Artikel wird das Konzept des PAS erörtert, die<br />

Implikationen für die psychische <strong>und</strong> emotionale Entwicklung des Kindes beleuchtet <strong>und</strong><br />

Möglichkeiten <strong>der</strong> Intervention <strong>und</strong> Prävention diskutiert<br />

Definition <strong>und</strong> Symptome von PAS<br />

PAS beschreibt einen Prozess, bei dem ein<br />

Elternteil – <strong>der</strong> "alienierende" Elternteil –<br />

bewusst o<strong>der</strong> unbewusst das Kind gegen<br />

den an<strong>der</strong>en Elternteil – das "alienierte"<br />

Elternteil – aufbringt. Dies führt dazu, dass<br />

das Kind eine ungerechtfertigte Abneigung<br />

o<strong>der</strong> Angst vor dem alienierten Elternteil<br />

entwickelt. Symptome bei betroffenen<br />

Kin<strong>der</strong>n umfassen unter an<strong>der</strong>em eine<br />

übertrieben negative Wahrnehmung des<br />

alienierten Elternteils, unbegründete<br />

Abneigungen <strong>und</strong> das Fehlen von<br />

Schuldgefühlen gegenüber <strong>der</strong> Ablehnung<br />

dieses Elternteils.<br />

<strong>Psychologische</strong> Auswirkungen auf das<br />

Kind<br />

Die Folgen von PAS für das Kind können<br />

tiefgreifend <strong>sein</strong> <strong>und</strong> zu langfristigen<br />

psychischen Schädigungen führen. Diese<br />

reichen von Angststörungen <strong>und</strong><br />

Depressionen bis hin zu Störungen <strong>der</strong><br />

Identitätsentwicklung <strong>und</strong> des Selbstwerts.<br />

PAS beeinträchtigt die Fähigkeit des<br />

Kindes, ges<strong>und</strong>e Beziehungen zu pflegen,<br />

<strong>und</strong> kann zu einem generalisierten<br />

Misstrauen gegenüber Autoritätsfiguren<br />

führen.<br />

Wissenschaftliche Debatte <strong>und</strong><br />

Diagnose<br />

Obwohl PAS zunehmend Anerkennung<br />

findet, bleibt es in <strong>der</strong> wissenschaftlichen<br />

Gemeinschaft umstritten, insbeson<strong>der</strong>e in<br />

Bezug auf Diagnosekriterien <strong>und</strong> rechtliche<br />

Bewertungen. Die Diagnose von PAS<br />

erfor<strong>der</strong>t eine sorgfältige Abwägung von<br />

Faktoren <strong>und</strong> eine umfassende<br />

psychologische Beurteilung durch<br />

Fachpersonal, um nicht fälschlicherweise<br />

normale, entwicklungsbegründete kindliche<br />

Verhaltensweisen o<strong>der</strong> berechtigte<br />

Ablehnungen als PAS zu interpretieren.<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

Interventionsstrategien<br />

• Rechtliche <strong>und</strong> beraterische<br />

Interventionen: Um die Effekte von<br />

PAS abzumil<strong>der</strong>n, sind oft gerichtliche<br />

Maßnahmen sowie psychologische<br />

Betreuung notwendig.<br />

Familienrechtliche Entscheidungen<br />

können darauf abzielen, das Sorgerecht<br />

neu zu arrangieren o<strong>der</strong> spezifische<br />

Auflagen für den Kontakt mit dem<br />

betroffenen Elternteil zu erteilen.<br />

• Psychoedukation: Bildungsprogramme<br />

für Eltern über die Auswirkungen ihres<br />

Verhaltens auf die psychische<br />

Ges<strong>und</strong>heit ihrer Kin<strong>der</strong> können<br />

präventiv wirken. Psychotherapeutische<br />

Unterstützung für das Kind <strong>und</strong> den<br />

alienierten Elternteil ist entscheidend,<br />

um die Beziehung wie<strong>der</strong> aufzubauen<br />

<strong>und</strong> das Kind emotional zu stabilisieren.<br />

Schlussfolgerungen<br />

Die Identifikation <strong>und</strong> Behandlung von PAS<br />

erfor<strong>der</strong>t ein multidisziplinäres Vorgehen,<br />

das sowohl psychologische als auch<br />

juristische Expertise beinhaltet. Es ist von<br />

entscheiden<strong>der</strong> Bedeutung, dass Fachleute<br />

in psychosozialen <strong>und</strong> juristischen<br />

Berufsfel<strong>der</strong>n zusammenarbeiten, um das<br />

Wohl des Kindes zu schützen <strong>und</strong> zu<br />

för<strong>der</strong>n.<br />

Durch ein tieferes Verständnis <strong>der</strong><br />

Dynamiken <strong>und</strong> Auswirkungen von PAS<br />

können Fachleute gezielt eingreifen <strong>und</strong><br />

dazu beitragen, nachhaltige Lösungen für<br />

betroffene Familien zu entwickeln, sodass<br />

das Risiko einer langfristigen<br />

psychologischen Schädigung des Kindes<br />

minimiert wird.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 44 45


Das Phänomen des<br />

Empty Nest Syndroms:<br />

Psychodynamische Einblicke <strong>und</strong><br />

Coping-Strategien<br />

Ein Artikel von Sandra Neumayr-Sopp<br />

Mit dem Auszug <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> beginnt für viele Eltern eine Phase tiefgreifen<strong>der</strong> emotionaler<br />

<strong>und</strong> psychologischer Verän<strong>der</strong>ungen, die oft als Empty Nest Syndrom bezeichnet wird.<br />

Dieses Syndrom, das häufig durch Melancholie <strong>und</strong> Identitätsverlust charakterisiert wird,<br />

erfor<strong>der</strong>t ein vertieftes Verständnis <strong>der</strong> zugr<strong>und</strong>eliegenden psychodynamischen Prozesse<br />

sowie effektive Bewältigungsstrategien.<br />

Definition <strong>und</strong> Symptomatik<br />

Das Empty Nest Syndrom beschreibt eine<br />

psychische Befindlichkeitsstörung, die<br />

nach dem Auszug <strong>der</strong> letzten Kin<strong>der</strong> aus<br />

dem elterlichen Haushalt auftreten kann.<br />

Typische Symptome umfassen Traurigkeit,<br />

Einsamkeit, Sinnlosigkeitsgefühle <strong>und</strong> eine<br />

diffuse Angst vor dem weiteren Leben.<br />

Diese Symptome resultieren oft aus einer<br />

zentralen<br />

psychologischen<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung: <strong>der</strong> Neudefinition <strong>der</strong><br />

eigenen Rolle <strong>und</strong> Identität abseits <strong>der</strong><br />

aktiven <strong>Elternschaft</strong>.<br />

Psychodynamische Perspektiven<br />

Aus einer psychodynamischen Perspektive<br />

lässt sich das Empty Nest Syndrom als eine<br />

Phase <strong>der</strong> Trauer <strong>und</strong> des Neuadjustierens<br />

verstehen. Die leere physische Präsenz <strong>der</strong><br />

Kin<strong>der</strong> im Haus konfrontiert die Eltern mit<br />

<strong>der</strong> eigenen Vergänglichkeit <strong>und</strong> ruft latente<br />

konflikthafte Emotionen aus früheren<br />

Lebensphasen hervor.<br />

Interventionen <strong>und</strong> Coping-Strategien<br />

• Kognitive Umstrukturierung: Eine<br />

f<strong>und</strong>amentale Intervention ist die<br />

kognitive Umstrukturierung. Eltern<br />

können lernen, ihre Gedanken neu zu<br />

bewerten <strong>und</strong> dadurch die<br />

Wahrnehmung ihrer neuen<br />

Lebenssituation positiv zu verän<strong>der</strong>n.<br />

• Psychosoziale Unterstützung: Die<br />

Teilnahme an Selbsthilfegruppen o<strong>der</strong><br />

<strong>der</strong> Aufbau neuer sozialer Netzwerke<br />

kann ebenfalls unterstützend wirken.<br />

Der Austausch mit Gleichgesinnten<br />

bietet emotionale Entlastung <strong>und</strong> neue<br />

Impulse für die Lebensgestaltung.<br />

• För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Selbstaktualisierung:<br />

Das Empty Nest kann auch als Chance<br />

für eine Phase <strong>der</strong> Selbstaktualisierung<br />

genutzt werden. Aktivitäten, die<br />

während <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>erziehung<br />

Frau Sandra Neumayr-Sopp<br />

möglicherweise nicht durchführbar<br />

waren, wie Bildungsreisen, kreative<br />

Projekte o<strong>der</strong> ehrenamtliche<br />

Tätigkeiten, können nun in den Fokus<br />

rücken.<br />

• Paardynamische Anpassungen: Nicht<br />

selten führt das Empty Nest Syndrom<br />

auch zu einer Neuverhandlung <strong>der</strong><br />

Paarbeziehung. Paarberatung kann<br />

helfen, neue gemeinsame Interessen<br />

<strong>und</strong> Ziele zu entwickeln <strong>und</strong> die<br />

Beziehung auf eine neue, reife Ebene<br />

zu heben.<br />

Präventive Ansätze<br />

Präventiv ist es bedeutsam, sich schon vor<br />

dem Auszug <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong><br />

bevorstehenden Lebensverän<strong>der</strong>ung<br />

au<strong>sein</strong>an<strong>der</strong>zusetzen. Eine bewusste<br />

Planung <strong>und</strong> das schrittweise Entwickeln<br />

neuer Lebensinhalte können die Anpassung<br />

erleichtern <strong>und</strong> präventiv gegen das<br />

Auftreten des Syndroms wirken.<br />

Das Empty Nest Syndrom ist eine<br />

ernstzunehmende<br />

psychische<br />

Herausfor<strong>der</strong>ung, die jedoch auch<br />

beträchtliche Chancen für persönliches<br />

Wachstum <strong>und</strong> Entwicklung bietet. Durch<br />

ein tiefgehendes Verständnis <strong>der</strong><br />

psychodynamischen Prozesse <strong>und</strong> dem<br />

Einsatz gezielter Coping-Strategien können<br />

Betroffene diese Lebensphase aktiv<br />

gestalten <strong>und</strong> zu einer Quelle <strong>der</strong><br />

Bereicherung machen.<br />

Die Auffassung des Empty Nest als eine<br />

Phase des Übergangs <strong>und</strong> <strong>der</strong><br />

Transformation kann helfen, die oft<br />

schmerzhaften Emotionen zu<br />

kontextualisieren <strong>und</strong> in einem größeren<br />

Rahmen des Lebenszyklus zu verstehen.<br />

Indem wir diese Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />

annehmen <strong>und</strong> bewältigen, öffnen wir die<br />

Türen zu neuen Horizonten <strong>der</strong><br />

Selbstverwirklichung <strong>und</strong> Zufriedenheit.<br />

Präsidentin des <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

Ltd. Dozentin Akademie psychologischer Berater<br />

https://www.ausbildungsinstitut.org<br />

Paarberaterin <strong>und</strong> <strong>Psychologische</strong> Ltg. Institut für<br />

psychologische Beratung, Coaching <strong>und</strong> Persönlichkeitsentwicklung<br />

https://paarberatung-eheberatung-muenchen.com<br />

s.neumayr@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 46 47


Ein Artikel von Ruth Lettner<br />

Die verborgene Dimension <strong>der</strong><br />

hochsensiblen <strong>Vater</strong>schaft<br />

<strong>Vater</strong>-Sohn Beziehung<br />

Die <strong>Vater</strong>-Sohn-Beziehung kann eine<br />

entscheidende Rolle in <strong>der</strong> Entwicklung<br />

hochsensibler Männer spielen <strong>und</strong> hat<br />

langfristige Auswirkungen auf <strong>der</strong>en<br />

Wohlbefinden <strong>und</strong> psychische Ges<strong>und</strong>heit.<br />

Die Beziehung zum eigenen <strong>Vater</strong>, oft<br />

geprägt von emotionaler Instabilität <strong>und</strong><br />

Defiziten, kann beson<strong>der</strong>s prägend <strong>sein</strong>. Ein<br />

<strong>Vater</strong>bild, das Sensibilität als Schwäche<br />

o<strong>der</strong> Unangemessenheit darstellt, kann<br />

dazu führen, dass hochsensible Söhne ihre<br />

eigenen Gefühle <strong>und</strong> Bedürfnisse<br />

unterdrücken <strong>und</strong> negativ bewerten. Dies<br />

resultiert häufig in einem Mangel an<br />

Selbstwertgefühl, Unsicherheiten <strong>und</strong><br />

einem Gefühl <strong>der</strong> Entfremdung <strong>der</strong> eigenen<br />

Emotionen. Wenn ein <strong>Vater</strong> <strong>sein</strong>e<br />

Unsicherheiten <strong>und</strong> emotionale Instabilität<br />

auf <strong>sein</strong>en Sohn projiziert, lernt dieser oft,<br />

<strong>sein</strong>e Sensibilität zu verbergen, um den<br />

Erwartungen <strong>sein</strong>es <strong>Vater</strong>s gerecht zu<br />

werden. Dies kann langfristig zu<br />

psychischen Belastungen <strong>und</strong> emotionalen<br />

Schwierigkeiten führen.<br />

Diese entwicklungspsychologischen<br />

Defizite manifestieren sich in <strong>der</strong> <strong>Vater</strong>-<br />

Sohn-Beziehung, an<strong>der</strong>en zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen <strong>und</strong> im<br />

Berufsleben.<br />

Hochsensible Männer haben oft<br />

Schwierigkeiten, ges<strong>und</strong>e Beziehungen<br />

aufzubauen, da sie mit ihren eigenen<br />

Emotionen kämpfen <strong>und</strong> sich schwer tun,<br />

Vertrauen zu entwickeln. Im Berufsleben<br />

könnten sie zum Beispiel Hemmungen<br />

haben, ihre Meinungen zu äußern o<strong>der</strong><br />

Konflikte zu lösen, was ihre Karriere<br />

behin<strong>der</strong>n kann.<br />

Ein vorgelebtes <strong>Vater</strong>bild, das auf<br />

emotionaler Instabilität <strong>und</strong> Defiziten<br />

basiert, kann sich auf die nächste<br />

Generation übertragen. Söhne könnten die<br />

Verhaltensmuster ihrer Väter übernehmen<br />

<strong>und</strong> Sensibilität als Schwäche betrachten,<br />

was den Zyklus <strong>der</strong> emotionalen<br />

Unterdrückung fortsetzt. Ein Sohn, <strong>der</strong> von<br />

<strong>sein</strong>em <strong>Vater</strong> gelernt hat, Emotionen zu<br />

unterdrücken, könnte dieses Verhalten in<br />

<strong>sein</strong>en eigenen zwischenmenschlichen<br />

Beziehungen wie<strong>der</strong>holen <strong>und</strong><br />

Schwierigkeiten haben, emotionale Intimität<br />

zuzulassen.<br />

Hochsensible Väter<br />

Hochsensible Väter neigen dazu, in<br />

Stresssituationen überstimuliert zu werden<br />

<strong>und</strong> sich überfor<strong>der</strong>t zu fühlen, was ihre<br />

Fähigkeit zur Kommunikation<br />

beeinträchtigt. Typische Stresssituationen<br />

könnten berufliche Anfor<strong>der</strong>ungen, familiäre<br />

Konflikte o<strong>der</strong> gesellschaftlicher Druck <strong>sein</strong>.<br />

In solchen Momenten können hochsensible<br />

Väter dazu neigen, sich zurückzuziehen<br />

o<strong>der</strong> übermäßig emotional zu reagieren,<br />

was zu Spannungen <strong>und</strong><br />

Missverständnissen in <strong>der</strong> Familie führen<br />

kann. Strategien zur Stressbewältigung, wie<br />

Achtsamkeitstraining o<strong>der</strong> professioneller<br />

Rückhalt, können hier hilfreich <strong>sein</strong>.<br />

Studien zeigen, dass hochsensible<br />

Menschen anfälliger für Burnout <strong>und</strong> Stress<br />

sind, was die Wichtigkeit von<br />

Selbstfürsorge <strong>und</strong> emotionaler<br />

Unterstützung unterstreicht.<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 48 49


Um hochsensible Väter zu unterstützen, ist<br />

es wichtig, dass sie Zugang zu einer<br />

bekräftigenden Gemeinschaft haben, die<br />

ihre Bedürfnisse versteht <strong>und</strong> akzeptiert.<br />

Sie benötigen ein Umfeld, das ihre<br />

Sensibilität als Stärke betrachtet <strong>und</strong> sie bei<br />

<strong>der</strong> Entwicklung von Selbstakzeptanz <strong>und</strong><br />

Selbstfürsorge unterstützt. Praktische<br />

Tipps umfassen den Austausch mit an<strong>der</strong>en<br />

hochsensiblen Männern, den Zugang zu<br />

professioneller Unterstützung <strong>und</strong> die<br />

För<strong>der</strong>ung von Selbstreflexion <strong>und</strong><br />

Achtsamkeit. Netzwerke <strong>und</strong><br />

Selbsthilfegruppen können eine wertvolle<br />

Ressource <strong>sein</strong>, um Erfahrungen zu teilen<br />

<strong>und</strong> gegenseitige Unterstützung zu bieten.<br />

Hochsensible Männer können sehr<br />

kompetente Führungspersönlichkeiten<br />

<strong>sein</strong>, die ihre Sensibilität als wertvolle<br />

Ressource einsetzen. Sie bringen<br />

Fähigkeiten wie tiefe Empathie, kreatives<br />

Denken <strong>und</strong> eine hohe Sensibilität für<br />

zwischenmenschliche Dynamiken mit, die<br />

sie zu erfolgreichen Führungskräften<br />

machen können. In Berufen, in denen<br />

präzise Kommunikation <strong>und</strong> ein tiefes<br />

Verständnis für komplexe Systeme<br />

erfor<strong>der</strong>lich sind, wie z. B. in <strong>der</strong> IT <strong>und</strong><br />

Technik, können diese Stärken beson<strong>der</strong>s<br />

zum Tragen kommen.<br />

Hochsensible Väter können sehr<br />

erfolgreiche Vorbil<strong>der</strong> <strong>und</strong> Mentoren für ihre<br />

Söhne <strong>sein</strong>. Durch ihre Sensibilität sind sie<br />

oft einfühlsame <strong>und</strong> unterstützende Väter,<br />

die eine tiefe Verbindung zu ihren Kin<strong>der</strong>n<br />

aufbauen können. Sie können ihren Söhnen<br />

ein Vorbild für Selbstakzeptanz <strong>und</strong><br />

Achtsamkeit <strong>sein</strong> <strong>und</strong> ihnen dabei helfen,<br />

ihre eigene Sensibilität als eine Stärke zu<br />

betrachten.<br />

Erfolgsgeschichten<br />

hochsensibler Väter zeigen, wie diese ihre<br />

Sensibilität nutzen, um ein harmonisches<br />

<strong>und</strong> offenes Familienklima zu schaffen, in<br />

dem alle Mitglie<strong>der</strong> sich emotional sicher<br />

<strong>und</strong> unterstützt fühlen.<br />

Insgesamt ist es wichtig, dass hochsensible<br />

Väter ihre Sensibilität als wertvolle<br />

Ressource erkennen, die sowohl im<br />

Familienleben als auch im Berufsleben<br />

genutzt werden kann. Indem sie ihre<br />

Sensibilität als Stärke anerkennen <strong>und</strong><br />

gezielt einsetzen, können sie nicht nur<br />

persönlich wachsen, son<strong>der</strong>n auch eine<br />

positive <strong>und</strong> unterstützende <strong>Vater</strong>figur für<br />

ihre Kin<strong>der</strong> <strong>sein</strong>. Ein <strong>Vater</strong>, <strong>der</strong> <strong>sein</strong>e<br />

Sensibilität anerkennt <strong>und</strong> lebt, kann ein<br />

harmonisches <strong>und</strong> offenes Familienklima<br />

schaffen, in dem alle Mitglie<strong>der</strong> sich<br />

emotional sicher <strong>und</strong> unterstützt fühlen.<br />

Schlusswort <strong>und</strong> Ausblick auf die<br />

nächste Ausgabe des <strong>VpsyB</strong><br />

<strong>Magazin</strong>s<br />

Liebe Leserinnen <strong>und</strong> Leser,<br />

mit einem lachenden <strong>und</strong> einem weinenden Auge verabschiede ich mich<br />

heute von unserem liebevoll gestalteten <strong>Magazin</strong> "<strong>Vater</strong> <strong>und</strong> <strong>Mutter</strong><br />

Sein". Es war eine w<strong>und</strong>erbare Reise, die uns viele wertvolle Einblicke in<br />

das Abenteuer <strong>Elternschaft</strong> geschenkt hat. Ich danke Ihnen von Herzen<br />

für Ihre Treue <strong>und</strong> das Vertrauen, das Sie uns entgegengebracht haben.<br />

Doch während sich eine Tür schließt, öffnet sich gleichzeitig eine neue:<br />

Es freut mich sehr, Ihnen unser neues <strong>Magazin</strong> "Positives Mindset"<br />

vorzustellen!<br />

Dieses <strong>Magazin</strong> wird Sie auf eine inspirierende Reise zu einem erfüllten<br />

<strong>und</strong> glücklichen Leben begleiten. Freuen Sie sich auf spannende Artikel,<br />

praktische Tipps <strong>und</strong> motivierende Geschichten, die Ihnen helfen, Ihre<br />

innere Stärke zu entdecken <strong>und</strong> Ihr bestes Selbst zu entfalten.<br />

Bleiben Sie also gespannt <strong>und</strong> begleiten Sie uns auch auf diesem neuen<br />

Weg. Ich bin sicher, "Positives Mindset" wird Ihnen ebenso viel Freude<br />

bereiten wie uns.<br />

Mit besten Grüßen,<br />

Sandra Neumayr-Sopp, Präsidentin des Verbandes psychologischer<br />

Berater<br />

Melissa Lamy, Redakteurin des <strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong>s<br />

Frau Ruth Lettner<br />

<strong>Psychologische</strong> Beraterin<br />

Ltg Fachgruppe Hochsensibilität<br />

im Verband <strong>VpsyB</strong> e.V - Association for Non Medical Counselors<br />

https://vpsyb.org/fachgruppen/<br />

R.lettner@vpsyb.org<br />

<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 50 51


Impressum<br />

Herausgeber<br />

Verband psychologischer Berater e.V.<br />

Vertreten durch die Präsidentin Frau Sandra Neumayr-Sopp, Alexan<strong>der</strong><br />

Bruckner sowie Frau Petra Adelmann <strong>und</strong> Rolf Neumayr<br />

Eintragung beim Vereinsregister München<br />

Geschäftsstelle: Verband psychologischer Berater e.V.<br />

Berberitzenstr. 62a<br />

80935 München<br />

Telefon: +49 (89) 23543044<br />

Email: info@vpsyb.org<br />

Internet: https://vpsyb.org<br />

Redaktion: Melissa Lamy<br />

Bildmaterial: Copyright „Shutterstock“<br />

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<strong>VpsyB</strong> <strong>Magazin</strong> <strong>02</strong>/2<strong>02</strong>4 52

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