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Kinder und Eltern 2/24

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<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />

DIE ZEITSCHRIFT DER WIENER KINDERFREUNDE<br />

Nr. 2 / Mai 20<strong>24</strong><br />

www.wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

www.wienerkinderfre<strong>und</strong>e-aktiv.at<br />

Tipps & Hilfe<br />

für junge <strong>Eltern</strong><br />

Seite 18–19<br />

So erkennt Ihr Kind<br />

Fake News<br />

Seite 17<br />

Sommer mit<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en


EDITORIAL<br />

INHALT<br />

AKTUELL<br />

Sommer mit den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en..... 3<br />

Die <strong>Kinder</strong>-Klimadeklaration........... 4<br />

Inklusion für alle.............................. 5<br />

<strong>Kinder</strong>schutz im Reality-Check........ 7<br />

MINT-Girls-Challenge.................... 8<br />

Büchertaschen in der Donaustadt .... 8<br />

ELEMENTARBILDUNG<br />

<strong>Kinder</strong>gartengeschichten................. 9<br />

Der Leuchtturmkindergarten<br />

<strong>und</strong> seine Partner..................... 10–11<br />

Mehr <strong>Kinder</strong>garten<strong>und</strong><br />

Hort-Geschichten...............12–13<br />

Männer in der Elementarbildung.. 14–15<br />

BERATUNG<br />

Kritische Mediennutzung daheim...17<br />

Unterstützung annehmen.......... 18–19<br />

Kulturelles Lernen...........................21<br />

30 Grad Celsius Anfang April in Österreich,<br />

wenige Tage später Schneeschauer bis in die<br />

Niederungen. Nun ist zwar das Aprilwetter<br />

sprichwörtlich wechselhaft, die Temperaturen<br />

in diesem Jahr haben aber eine andere<br />

„Qualität“. Österreich wird zunehmend von<br />

Extremwetterereignissen heimgesucht. Dabei<br />

darf man sich nicht von Wetterzufällen<br />

täuschen lassen, denn die gesammelten Daten<br />

aus vielen Jahrzehnten sind eindeutig:<br />

Das Klima ändert sich.<br />

Abg. z. NR. Christian Oxonitsch,<br />

Vorsitzender<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Die jetzt, mithilfe der Befragung, fertiggestellte<br />

<strong>Kinder</strong>-Klimadeklaration wird an<br />

Politiker:innen übergeben. Auch ich selbst<br />

habe sie in meiner Eigenschaft als Nationalratsabgeordneter<br />

<strong>und</strong> <strong>Kinder</strong>rechte-Sprecher<br />

der SPÖ bereits erhalten (siehe Seite 4).<br />

Die <strong>Kinder</strong> machen damit unmissverständlich<br />

deutlich, dass Klima ein zentrales Thema<br />

sein muss. Die Politik sollte den <strong>Kinder</strong>n<br />

zuhören <strong>und</strong> mit ihnen gemeinsam daran<br />

arbeiten, ein gutes <strong>und</strong> ein schönes Leben<br />

für möglichst alle Menschen auf diesem<br />

Planeten zu erreichen. Daran arbeiten wir<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e schon seit mehr als h<strong>und</strong>ert<br />

Jahren.<br />

Foto: Martin Votava<br />

FREIZEIT<br />

Sevi & Robi im Sommer................ 22<br />

Willkommen im Café Regenbogen..23<br />

„Pride“-Family-Day.........................<strong>24</strong><br />

Es geht um Respekt.........................25<br />

Die Roten Falken neu aufgestellt.... 26<br />

Donauinselfest................................27<br />

Wasser.Spaß.Tour 20<strong>24</strong>...................29<br />

Rätselseite...................................... 30<br />

Bücherseite......................................31<br />

Impressum......................................32<br />

Das ist sehr besorgniserregend. Dennoch,<br />

die Klimakrise kann zu etwas Gutem führen,<br />

wenn wir als Gesellschaft an dieser Aufgabe<br />

wachsen <strong>und</strong> erkennen, dass wir diese<br />

Schwierigkeiten nur gemeinsam <strong>und</strong> solidarisch<br />

bewältigen werden. Deshalb gilt bei aller<br />

berechtigten Sorge: Gemeinsam können<br />

wir die Klimaerhitzung stoppen!<br />

Die dazu nötigen Änderungen können aber<br />

nicht einige wenige „von oben herab“ vorgeben.<br />

Dazu braucht es die Anstrengung vieler<br />

<strong>und</strong> die Einbindung aller. Wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

leben das mit der <strong>Kinder</strong>-Klimabefragung<br />

vor, die wir in den letzten Monaten<br />

durchgeführt haben. Sie eröffnet <strong>Kinder</strong>n<br />

Teilnahme <strong>und</strong> Selbstermächtigung, indem<br />

sie ihre Sorgen <strong>und</strong> auch Hoffnungen zum<br />

Kampf gegen den Klimawandel festhalten<br />

<strong>und</strong> an politisch Verantwortliche herantragen.<br />

DEMOKRATIE LEBT VOM MITMACHEN<br />

In diesem Jahr stehen zahlreiche Wahlen<br />

an, von der EU-Wahl bis zur Nationalratswahl.<br />

Bitte nutzen Sie Ihr Wahlrecht <strong>und</strong><br />

erlauben Sie mir, die Empfehlung zu geben,<br />

jene Parteien zu wählen, die die Gefahren<br />

der Klimaerhitzung insbesondere für unsere<br />

<strong>Kinder</strong> erkannt haben <strong>und</strong> die guten Willens<br />

sind, auch etwas dagegen zu tun.<br />

Trotz allem vergessen wir <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

niemals, die warme Jahreszeit auch zu genießen.<br />

Unter anderem werden wir in Döbriach<br />

heuer den 75. Geburtstag unseres<br />

beliebten <strong>und</strong> geliebten Falkencamps feiern.<br />

Aber auch für alle <strong>Kinder</strong>, die in Wien bleiben,<br />

gibt es im Sommer wieder viele tolle<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Angebote (siehe Seite 3).<br />

Und ich verspreche: Ein Sommer mit den<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en ist immer ein besonderer<br />

Sommer.<br />

Christian Oxonitsch<br />

Findet uns auch auf Social Media:<br />

/<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />

@<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eWien<br />

/Wiener<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>eAktiv


Sommer mit den<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

So vielfältig <strong>Kinder</strong> sind, so kunterbunt ist auch unser Sommerangebot für alle <strong>Kinder</strong> in<br />

Wien. Hier dürfen wir ein paar Last-Minute-Ideen für den Sommer 20<strong>24</strong> präsentieren. Für<br />

abwechslungsreiche Sommertage in Wien können etwa die Angebote der Parkbetreuung der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv sorgen oder einer der Kurse unserer Sommerakademien – oder,<br />

wenn es auch nach Kärnten gehen darf: das Falken-Camp in Döbriach.<br />

AKTUELL<br />

Bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Sommerakademien gibt es heuer noch bei drei spannenden Angeboten<br />

einige freie Plätze (Stand: April 20<strong>24</strong>), alle anderen Kurse sind bereits ausgebucht. Vielleicht<br />

ist aber genau bei den drei Angeboten der passende Kurs für Ihr Kind dabei? Die <strong>Kinder</strong><br />

werden in der Kurswoche jeweils von 8:00 bis 17:00 Uhr bestens betreut <strong>und</strong> verpflegt. Mehr<br />

Infos finden Sie unter kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/ferien-zuhause<br />

Foto: Footballschool.at<br />

Anmeldungen <strong>und</strong> weitere Infos zu den Kursen gibt es bei<br />

Catherine Meyer unter der Telefonnummer 01/401 25-20083<br />

oder per E-Mail: sommerakademie@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

Camp der kleinen Forschenden:<br />

Von Robotik bis Rettung der Erde<br />

Hier wartet eine Welt voller Abenteuer <strong>und</strong> Entdeckungen auf dich!<br />

Bei uns kannst du zu spannenden Fragen forschen <strong>und</strong> experimentieren<br />

– von der faszinierenden Robotik bis hin zu digitalen<br />

Themen <strong>und</strong> Projekten, die unsere Erde schützen.<br />

Termin 1: 1. bis 5. Juli 20<strong>24</strong><br />

Termin 2: 5. bis 9. August 20<strong>24</strong><br />

Ort: Science Pool, Hauffgasse 4, 1110 Wien<br />

Alter: 6 bis 12 Jahre<br />

Illustrationen: Karin Blum<br />

Fußballcamp der Football School<br />

Du spielst leidenschaftlich gerne Fußball? Du zählst die Tage<br />

<strong>und</strong> St<strong>und</strong>en bis zum nächsten Fußballtraining? Dann bist du bei<br />

unserem Fußballcamp der Football School genau richtig!<br />

Termin: 29. Juli bis 2. August 20<strong>24</strong><br />

Ort: Jedlersdorfer Platz 25, 1210 Wien<br />

Alter: 4 bis 14 Jahre<br />

Freerunning & Parkour – Action im Wiener Prater<br />

Diese coole Trendsportart hat sich aus dem Turnsport entwickelt<br />

<strong>und</strong> steht für kreative, elegante Fortbewegung im urbanen Raum.<br />

Termin: 5. bis 9. August 20<strong>24</strong><br />

Ort: Prater-Hauptallee 123a, neben der Bowlinghalle, 1020 Wien<br />

Alter: 5 bis 15 Jahre<br />

Foto: SportsMonkeys<br />

Foto: Rote Falken<br />

Wo gibt es in Wien Parkbetreuung<br />

<strong>und</strong> offene<br />

Jugendgruppen?<br />

Hier geht es weiter:<br />

Diesen Sommer gibt es von 13. bis 27. Juli natürlich auch wieder das<br />

legendäre Rote-Falken-Camp in Döbriach am Millstätter See. Besonderes<br />

Highlight in diesem Jahr: Am 20. & 21. Juli 20<strong>24</strong> werden 75 Jahre Döbriach<br />

mit einem großen Fest gefeiert. Die Anmeldung ist bei den Falken-Bezirksgruppen<br />

möglich. Es besteht die Möglichkeit 7 Tage, 10 Tage oder auch<br />

14 Tage mitzukommen. Das Angebot gilt übrigens auch für <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong><br />

Jugendliche, die noch nicht bei den Roten Falken aktiv sind.<br />

Näheres unter rotefalken.at/wien<br />

Und was tut sich sonst noch bei den<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en im Sommer? Alles über den<br />

Sommer im Indoorspielplatz <strong>und</strong> am Abenteuerspielplatz<br />

findet ihr auf den Seiten 22<br />

<strong>und</strong> 23. Das Programm zur <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<br />

Insel am heurigen Donauinselfest steht auf<br />

Seite 27 <strong>und</strong> alle Infos zur Wasser.Spaß.Tour<br />

20<strong>24</strong> finden sich auf Seite 29.<br />

WIEN<br />

3


AKTUELL<br />

„Als Politikerinnen <strong>und</strong> Politiker<br />

übernehmen wir die Verantwortung<br />

auch für zukünftige<br />

Generationen. Mit der <strong>Kinder</strong>klimadeklaration<br />

drücken <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> Jugendliche ihre drängenden<br />

Zukunftssorgen aus <strong>und</strong> erwarten<br />

sich zu Recht von uns, dass wir<br />

alles unternehmen, um die<br />

Klimaerhitzung zu stoppen. Unser<br />

Ziel kann nur sein, allen <strong>Kinder</strong>n<br />

dieser Erde eine lebenswerte <strong>und</strong><br />

gute Zukunft zu erhalten.“<br />

Christian Oxonitsch, Abgeordneter zum<br />

Nationalrat <strong>und</strong> Bereichssprecher für<br />

Integration sowie <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Kinder</strong>rechte<br />

<strong>Kinder</strong> fürs Klima!<br />

Die <strong>Kinder</strong> aus unserem Hort in der Prandaugasse haben die<br />

<strong>Kinder</strong>-Klimadeklaration vor dem Parlament an den Abgeordneten<br />

zum Nationalrat Christian Oxonitsch (mitte) übergeben.<br />

Mit dabei waren auch Hortleiterin Julia Reininger<br />

(links stehend), Hortpädagoge Philipp Wancata, Lernhilfe<br />

Jelena Pycha <strong>und</strong> Alexandra Fischer, Geschäftsführerin der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e (vorne rechts).<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Die <strong>Kinder</strong>-Klimadeklaration ist fertig.<br />

Mehr als 2.000 <strong>Kinder</strong> haben mitgearbeitet<br />

– jetzt wird sie Politiker:innen<br />

verschiedener Parteien <strong>und</strong> unterschiedlicher<br />

Funktionen übergeben<br />

– von der Bezirksrätin bis zum B<strong>und</strong>espräsidenten.<br />

Den Anfang haben ein Nationalrats-<br />

<strong>und</strong> ein B<strong>und</strong>esratsabgeordneter<br />

gemacht.<br />

Die Klimakrise ist nicht nur eine ökologische,<br />

sondern auch eine soziale Herausforderung.<br />

Die dringend notwendigen<br />

Maßnahmen dürfen nicht „von oben<br />

herab“ den ärmeren <strong>und</strong> schwächeren<br />

Bevölkerungsteilen aufgebrummt werden.<br />

Deshalb ist ein Dialog aus der Mitte<br />

der Gesellschaft heraus so wichtig. Alle,<br />

die es betrifft, sollen auch mitentscheiden<br />

können <strong>und</strong> ihre Sichtweisen präsentieren.<br />

In der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>, Ausgabe<br />

1/20<strong>24</strong> haben wir beschrieben, wie r<strong>und</strong><br />

2.000 <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendliche eine <strong>Kinder</strong>-Klimadeklaration<br />

erarbeitet haben,<br />

nun dürfen wir sie euch präsentieren (siehe<br />

Foto).<br />

ZUHÖREN UND GEMEINSAM<br />

LÖSUNGEN FINDEN<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e sind seit über h<strong>und</strong>ert<br />

Jahren für Demokratisierung von Anfang<br />

an. Das heißt, dass wir <strong>Kinder</strong>n ermöglichen,<br />

Demokratie von klein auf kennenzulernen<br />

<strong>und</strong> zu erleben, dass sie Einfluss auf<br />

ihre Lebenswelt haben. Sie dürfen <strong>und</strong> sollen<br />

Fragen stellen, ihre Sorgen äußern <strong>und</strong><br />

Ideen einbringen. Deswegen ist die persönliche<br />

Übergabe der Klima-Deklaration<br />

an Politiker:innen so wichtig. Sowohl der<br />

Abgeordnete zum Nationalrat Christian<br />

Oxonitsch als auch der B<strong>und</strong>esrat <strong>und</strong> Vorsitzende<br />

der SPÖ Andreas Babler nahmen<br />

sich Zeit <strong>und</strong> hörten sich die Forderungen<br />

genau an, die von der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Hortgruppe<br />

Prandaugasse selbstbewusst <strong>und</strong> redegewandt<br />

vorgetragen wurden. Babler war<br />

sogar so begeistert, dass er darum gebeten<br />

hat, das große Plakat mit der Klimadeklaration<br />

behalten zu dürfen, um es in seinem<br />

Büro aufhängen zu können. Ideal, da werden<br />

es viele zu Gesicht bekommen …<br />

Frank Jödicke<br />

„Vieles in der Politik sehe ich aus der Sicht der<br />

<strong>Kinder</strong>rechte. <strong>Kinder</strong> haben ein Recht auf eine<br />

intakte Umwelt. Das bedeutet für die aktuelle<br />

Politik sicherzustellen, dass die heutigen <strong>Kinder</strong><br />

selbst einmal einen lebenswerten Planeten an<br />

ihre nachfolgenden Generationen übergeben<br />

werden können. Wenn ich jetzt sehe, mit wie viel<br />

Einsatz die <strong>Kinder</strong> für das Klima kämpfen, dann<br />

denke ich mir, wir können viel von den <strong>Kinder</strong>n<br />

lernen.“<br />

Andreas Babler, B<strong>und</strong>espartei- <strong>und</strong> Klubvorsitzender SPÖ,<br />

Mitglied des B<strong>und</strong>esrats (kleines Foto links)<br />

4<br />

WIEN


AKTUELL<br />

Gemeinsam für<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

mehr Inklusion<br />

Zum Kick-off-Tag für unseren Jahresschwerpunkt<br />

„Inklusion“ kamen über<br />

160 Mitarbeiter:innen aus allen Organisationsteilen<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv in<br />

den Seversaal, um sich in Workshops<br />

praktisch <strong>und</strong> theoretisch mit der Thematik<br />

auseinanderzusetzen.<br />

Zu Beginn des Kick-off-Tages fasste Veera<br />

Lindholm von der Abteilung Freizeitpädagogik<br />

barrierefrei die Situation prägnant<br />

zusammen: „Inklusion passiert nicht einfach,<br />

sondern sie muss bewusst gestaltet<br />

werden.“ Auf dem Weg zu diesem Ziel gibt<br />

es gesellschaftlich noch viel zu tun.<br />

EINE WELT VOLLER HINDERNISSE<br />

Im Workshop von Katharina Podsedensek,<br />

einer Ergotherapeutin der „Häuser<br />

zum Leben” wurde dies für unsere Mitarbeiter:innen<br />

unmittelbar erfahrbar.<br />

Mittels spezieller Brillen konnten Sehbeeinträchtigungen<br />

<strong>und</strong> per Kopfhörer<br />

Hörminderung simuliert werden. Plötzlich<br />

sind einfachste Alltagsaufgaben eine<br />

Herausforderung. Oder wie ist es, wenn<br />

man mit einem Rollstuhl in einem gr<strong>und</strong>sätzlich<br />

barrierefreien Haus wie dem Seversaal<br />

einmal aufs Klo fahren will? Lässt<br />

sich die Tür so einfach hinter dem Rolli<br />

schließen?<br />

Die Erlebnisse sind erhellend <strong>und</strong> es kann<br />

durchaus Freude machen, sich zu sensibilisieren<br />

<strong>und</strong> einmal andere Erfahrungswelten<br />

kennenzulernen. Die Teilnehmer:innen<br />

des Workshops zur Einführung<br />

in die Österreichische Gebärdensprache<br />

konnten zumindest gar nicht genug bekommen<br />

<strong>und</strong> hätten von den beiden Kursleiterinnen<br />

Barbara Schuster <strong>und</strong> Angelika<br />

Bolnberger vom Verein <strong>Kinder</strong>hände<br />

gerne noch mehr über visuell-gestische<br />

Kommunikation gelernt.<br />

EIN WEITES FELD AN AUFGABEN<br />

Eher lustig ging es auch in dem Kurs „Deeskalierende<br />

Bewegungsspiele“ zu, in dem<br />

die Parkbetreuungs-Koordinatorin Janine<br />

Gasser Spiele vorstellte, die Spaß machen<br />

<strong>und</strong> zugleich soziale Kompetenz fördern.<br />

Ziel ist dabei, Brücken zwischen <strong>Kinder</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen zu bauen, auch wenn<br />

diese herausforderndes Verhalten zeigen.<br />

Denn auch das gehört zu Inklusion.<br />

Zur Selbsterfahrung <strong>und</strong> Praxisarbeit gesellten<br />

sich Theorieworkshops. Sebastian<br />

Öhner, Rechtsreferent der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong><br />

Jugendanwaltschaft Wien, arbeitete heraus,<br />

was Inklusion aus kinderrechtlicher<br />

Sicht heißt. Im Workshop zur queeren Jugendarbeit<br />

mit Ladja Tsvetkov vom Verein<br />

„The Thing with Sparks“ wurden Fragen<br />

zur Geschlechtervielfalt behandelt <strong>und</strong><br />

die Herausforderungen der queeren Community<br />

aufgezeigt. Es gilt Berührungsängste<br />

abzubauen, indem beispielsweise<br />

das aktuelle Vokabular mit den Kursteilnehmer:innen<br />

erörtert wurde.<br />

All das <strong>und</strong> noch vieles mehr, das in den<br />

insgesamt acht Workshops des Tages vermittelt<br />

wurde, ist Inklusion. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

werden im nächsten Jahr das<br />

Hauptaugenmerk darauf richten <strong>und</strong> mithelfen,<br />

eine bessere Welt mit weniger Barrieren<br />

zu ermöglichen.<br />

Frank Jödicke<br />

Angelika Bolnberger <strong>und</strong> Barbara Schuster<br />

vom Verein <strong>Kinder</strong>hände führten in die<br />

Österreichische Gebärdensprache ein.<br />

Im Workshop von Katharina Podsedensek<br />

(Bildmitte) wurden Seh- <strong>und</strong> Hörbeeinträchtigungen<br />

erlebbar.<br />

Zur offiziellen Begrüßung gab es Statements<br />

von Daniel Bohmann (Geschäftsführer<br />

WKF), Nicole Abdel-Qader (Vereinsreferentin<br />

<strong>und</strong> zuständig für die Wiener<br />

Parkbetreuung der MA 13), Christian Fischer<br />

(Gesamtkoordinator „Inklusiv.JA“ der MA 13),<br />

Alex Fischer (Geschäftsführerin WKF) <strong>und</strong><br />

Ruben Mörth (Vorsitzender WKF aktiv) v.l.n.r<br />

WIEN<br />

5


mehr<br />

er ebnis<br />

mehr emotion.<br />

PAULINE – MUT VERÄNDERT DIE WELT 29.06. – 30.06.20<strong>24</strong><br />

PAW PATROL LIVE! 30.10.20<strong>24</strong><br />

Große Gefühle in der WIENER STADTHALLE.<br />

Alles was im Showbusiness Rang <strong>und</strong> Namen hat steht hier auf der Bühne:<br />

Die Wiener Stadthalle ist bekannt für große Shows, tolle Events <strong>und</strong> fantastische<br />

Konzerte. Doch das Wien Holding-Unternehmen kann noch mehr:<br />

Auch internationale Messen, Kongresse <strong>und</strong> Sportereignisse können hier<br />

ausgetragen werden. Tickets: www.stadthalle.com / www.wien-ticket.at<br />

www.wienholding.at


<strong>Kinder</strong>schutz im Reality-Check<br />

Seit drei Jahren gibt es das <strong>Kinder</strong>schutzkonzept<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Ob<br />

<strong>und</strong> wie es sich in der Praxis erprobt hat,<br />

haben wir bei unseren Kolleginnen Sabine<br />

Walchhütter, Irene Albano <strong>und</strong> Carola<br />

Edinger nachgefragt.<br />

Sei es in den <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten, bei<br />

der Parkbetreuung, in Summer City Camps<br />

oder in den Gruppen der Roten Falken: Die<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e haben noch vor dem Beginn<br />

der Schulzeit <strong>und</strong> auch im Freizeitbereich viel<br />

Kontakt zu <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> sehen dabei, wie es<br />

einem Kind geht. Daher wissen unsere Mitarbeiter:innen,<br />

wie wichtig <strong>Kinder</strong>schutz ist.<br />

„Unsere Kolleg:innen haben eine gute Vertrauensbasis<br />

zu den <strong>Kinder</strong>n. Sie sind dank des<br />

Konzeptes gut geschult, sensibler <strong>und</strong> schauen<br />

genauer hin“, betont Sabine Walchhütter, Leiterin<br />

der Abteilung Freizeitpädagogik – Offene<br />

<strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

aktiv, zu der unter anderem r<strong>und</strong><br />

20 Parkbetreuungsteams gehören.<br />

FÜR KINDER ALS LOBBY AUFTRETEN<br />

„Sie erkennen Bedürfnisse <strong>und</strong> machen – im<br />

schlimmsten Fall – auch eine Gefährdungsmeldung.<br />

Es ist so wichtig, dass man sich auch<br />

gegenüber den <strong>Eltern</strong> traut, für die <strong>Kinder</strong><br />

als Lobby aufzutreten“, ergänzt<br />

Carola Edinger, eine der <strong>Kinder</strong>schutzbeauftragten<br />

der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv. Genau damit<br />

wären einzelne Mitarbeiter:innen<br />

sonst überfordert, insbesondere<br />

wenn sie noch weniger erfahren sind. Das<br />

<strong>Kinder</strong>schutzkonzept ist somit eine Stütze für<br />

alle. Auch ist es eine Stärkung für Mitarbeiter:innen<br />

zu wissen, dass sie verpflichtet sind,<br />

Beobachtungen zu melden <strong>und</strong> anzusprechen,<br />

<strong>und</strong> dafür auch genaue Handlungsanleitungen<br />

haben. Hier hakt auch Irene Albano ein,<br />

eine der sechs Bereichsleiterinnen für <strong>Kinder</strong>gärten<br />

<strong>und</strong> Horte der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e:<br />

„Es ist entscheidend, früh einzuschreiten <strong>und</strong><br />

allen <strong>Kinder</strong>n die Möglichkeit zu geben, sich<br />

körperlich <strong>und</strong> geistig ges<strong>und</strong> zu entwickeln.<br />

Die Schulungen <strong>und</strong> die Handlungsanleitungen<br />

im <strong>Kinder</strong>schutzkonzept geben den Kolleg:innen<br />

viel Sicherheit.“<br />

<strong>Kinder</strong>schutz, aber auch die Reinigungskräfte<br />

oder beispielsweise extern engagierte Sportvereine.<br />

In der Freizeitbetreuung machen die<br />

Mitarbeiter:innen einen vierstündigen Kurs,<br />

um sich in das Konzept einzuarbeiten <strong>und</strong> die<br />

<strong>Kinder</strong>schutzbeauftragten kennenzulernen. In<br />

den <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horten gibt es einen<br />

Bildungsschließtag, an dem sich das ganze<br />

Team verpflichtend mit dem Konzept beschäftigt.<br />

Neben einem breiten Schulungsangebot<br />

kommen verschiedene Tools zum Einsatz wie<br />

der Teamvertrag <strong>und</strong> das gemeinsame Erstellen<br />

von Risikoanalysen, etwa: Was könnten<br />

versteckte Angsträume sein, in denen <strong>Kinder</strong><br />

ungeschützt sind – sei es die Ecke im Park oder<br />

ein nicht einsehbares Zimmer im Hort?<br />

WIE ERKENNE ICH GEWALT<br />

Ein Teil der Schulung bezieht sich auf das Erkennen<br />

von Gewalt in allen Formen. Denn die<br />

kann nicht nur körperlich, sondern auch seelisch<br />

sein. Verletzungen entstehen auch durch<br />

erniedrigende Äußerungen wie: „Weine nicht,<br />

du bist doch kein Baby.“ Auch die Lautstärke<br />

ist entscheidend. Nur ist schreien nicht gleich<br />

schreien. <strong>Kinder</strong> können Erwachsene auf die<br />

Palme bringen <strong>und</strong> manchmal ist es unvermeidlich,<br />

dass <strong>Eltern</strong> laut werden. Aber was<br />

wird dann gesagt? Welche Aggression steckt<br />

in den Worten <strong>und</strong> welche mögliche<br />

Herabwürdigung? Daraus können<br />

Verletzungen entstehen, die <strong>Kinder</strong><br />

ein Leben lang verfolgen.<br />

AKTUELL<br />

Walchhütter: „Unsere Betreuer:innen werden<br />

daher, unter anderem, auf abwertende Äußerungen<br />

sensibilisiert – bei sich selbst, im Team<br />

<strong>und</strong> bei externen Personen, die Kontakt zu<br />

,unseren‘ <strong>Kinder</strong>n haben. Jeder <strong>und</strong> jedem<br />

kann einmal etwas herausrutschen <strong>und</strong> dann<br />

ist es wichtig zu sagen: Es tut mir leid, was<br />

können wir besser machen? Das vermitteln<br />

wir in jeder Schulung. Bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

ist es schließlich seit den 1910er-Jahren<br />

Credo, <strong>Kinder</strong>n fair auf einer gleichberechtigten<br />

Ebene zu begegnen – auch <strong>und</strong> besonders<br />

bei Konflikten.“<br />

TRANSPARENTES VORGEHEN<br />

„Auch die Täter:innenstrategien müssen bekannt<br />

sein“ ergänzt Irene Albano, „weil allein<br />

dies schon eine sehr abschreckende Wirkung<br />

entfaltet, <strong>und</strong> es hilft besonders, wenn allen<br />

klar ist, dass bei uns nichts unter den Teppich<br />

gekehrt wird.“ Darüber hinaus werden Workshops<br />

zu Deeskalation angeboten <strong>und</strong> es gibt<br />

in vielen Bereichen eine verpflichtende Supervision.<br />

„Wo Menschen arbeiten, kann immer<br />

etwas passieren“, erklärt Carola Edinger, „dann<br />

ist die hohe Transparenz ganz wichtig, die wir<br />

bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en haben.“ Wenn etwas<br />

passieren sollte, dann kommt es auch ans Licht<br />

<strong>und</strong> die Behörden werden eingeschaltet. Das<br />

ist so selbstverständlich wie der Anspruch der<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, für <strong>Kinder</strong> den bestmöglichen<br />

Schutz zu gewährleisten.<br />

Frank Jödicke<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

SELBSTVERPFLICHTUNG & SCHULUNG<br />

Alle 3600 angestellten <strong>und</strong> ehrenamtlichen<br />

Mitarbeiter:innen der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e in Wien<br />

unterschreiben die Selbstverpflichtung zum<br />

V. l. n. r.: Irene Albano, eine unserer Bereichsleiterinnen <strong>Kinder</strong>gärten <strong>und</strong> Horte, Sabine Walchhütter,<br />

Leitung Freizeitpädagogik – OKJA <strong>und</strong> Carola Edinger, <strong>Kinder</strong>schutzbeauftragte der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv wissen, wie wichtig das <strong>Kinder</strong>schutzkonzept der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ist.<br />

WIEN<br />

7


AKTUELL<br />

Die Forscherinnen von Morgen<br />

Zwei unserer ÖBB-Betriebskindergärten TIMI’S MINI<br />

MINTS haben bei der MINT-Girls-Challenge 2023/<strong>24</strong><br />

mitgemacht <strong>und</strong> beide auch gleich gewonnen. Seit<br />

15 Jahren setzen die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e intensiv<br />

auf Frühförderung im Bereich MINT (Mathematik,<br />

Informatik, Naturwissenschaften <strong>und</strong> Technik) <strong>und</strong><br />

die Siege der beiden <strong>Kinder</strong>gärten zeigen, wie wichtig<br />

es ist, <strong>Kinder</strong> von Anfang an für diese Wissensbereiche<br />

zu begeistern. So kommt beispielsweise die<br />

Explainerin Magdalena Dossi von der Organisation<br />

Science Pool regelmäßig in zahlreiche Einrichtungen<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e.<br />

Unsere jungen Forscherinnen konnten dieses Jahr die<br />

unabhängige Preisjury der MINT-Girls-Challenge mit<br />

zwei spannenden Einreichungen überzeugen: Auf<br />

Platz 1 kam unser TIMI’S MINI MINTS-<strong>Kinder</strong>garten<br />

aus der Antonie-Alt-Gasse 2 mit dem Projekt „Wenn<br />

die Elektronen wandern“, bei dem die Geheimnisse<br />

der Elektrizität <strong>und</strong> ihr Einsatz im Alltag erforscht<br />

werden. Die Mädchen aus dem TIMI’S MINI MINTS-<br />

<strong>Kinder</strong>garten Lasallestraße 5 gingen mit dem Projekt<br />

„Warum Wasser so kostbar ist“ ins Rennen, bei<br />

dem sie die Möglichkeit von Pflanzenhaltung mit<br />

„Superabsorbern“ (Kunststoffe, die Wasser speichern)<br />

erprobten, <strong>und</strong> wurden mit Platz 3 belohnt.<br />

Die MINT-Challenge ist ein Wettbewerb, bei dem<br />

heuer 153 Einrichtungen <strong>und</strong> über 900 Mädchen eingereicht<br />

haben. Sicherlich waren viele ausgezeichnete<br />

Projekte im Rennen – in so einem Starterinnenfeld<br />

ausgewählt zu werden, ist etwas ganz Besonderes.<br />

Anerkennung für die großartige Arbeit unserer<br />

<strong>Kinder</strong>gärten gab es auch von gleich zwei B<strong>und</strong>esminister:innen.<br />

Festliche Ehrung: Die Leiterin (re.) Nadine Junger <strong>und</strong> die<br />

<strong>Kinder</strong> aus dem ÖBB-Betriebskindergarten TIMI’S MINI<br />

MINTS, 10., Antonie-Alt-Gasse 2 – gemeinsam mit<br />

Magdalena Dossi von Science Pool (li.)<br />

Die Leiterin (li.) Monika Michal <strong>und</strong> die <strong>Kinder</strong> aus dem<br />

ÖBB-Betriebskindergarten TIMI’S MINI MINTS, 2., Lasallestraße<br />

5 – gemeinsam mit Magdalena Dossi von Science<br />

Pool, der Vizepräsidentin der Industriellenvereinigung<br />

Sabine Herlitschka, Arbeitsminister Martin Kocher sowie<br />

Frauenministerin Susanne Raab (v. l. n. r.)<br />

Nachhaltiges Lesen<br />

Einfach die Tasche aufklappen <strong>und</strong> sich ein spannendes Buch mitnehmen. Das können<br />

junge Leseratten ab sofort bei 8 <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>gärten im 22. Bezirk.<br />

Denn die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e Donaustadt haben dort Büchertaschen befestigt, die von<br />

Wörkerei-Werkstätten produziert wurden. Alle <strong>Kinder</strong> des Bezirks sind eingeladen,<br />

sich dort Lesestoff herauszunehmen <strong>und</strong> Bücher, die anderen <strong>Kinder</strong>n gefallen<br />

könnten, in die Tasche zu legen. Denn, so Daniela Gruber-Pruner von den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

Donaustadt: „Der leichte Zugang zu neuen Büchern soll möglichst vielen<br />

<strong>Kinder</strong>n die fantastischen Entdeckungsreisen des Lesens ermöglichen.“ Die Bücher<br />

sind gut vor Wind <strong>und</strong> Wetter geschützt, weil in der Wörkerei-Werkstätte von<br />

Caritas <strong>und</strong> Volkshilfe arbeitssuchende Jugendliche die Taschen aus Werbeplanen<br />

geschneidert haben, die sonst weggeworfen worden wären. So finden Nachhaltigkeit<br />

<strong>und</strong> Lesevergnügen bestmöglich zusammen!<br />

Die acht Büchertaschen finden sich in der Donaustadt hier: Gunertweg 3, Am<br />

langen Felde 35/1–3, Esslinger Hauptstraße 77, Wulzendorfstraße 87, Georg-<br />

Bilgeri-Straße 13, Rennbahnweg 27, Kaposigasse 106, Langobardenstraße 122 A –<br />

Alois-Stacher-Haus<br />

v. l. n. r. Safije Eder-Jenuzi, MAS von der Wörkerei, die <strong>Kinder</strong> vom<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>garten Gunertweg mit ihrer Leiterin Doris<br />

Dvorak <strong>und</strong> Daniela Gruber-Pruner, Vorsitzende der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

Donaustadt haben die erste von acht neuen Büchertaschen vor dem<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>garten am Gunertweg 3 angebracht.<br />

Foto: <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e Donaustadt<br />

8<br />

WIEN


ELEMENTARBILDUNG<br />

Den Würmern ein Zuhause<br />

Was die einen gammelig finden, finden andere köstlich – also zumindest dann,<br />

wenn sie Würmer sind. Bei den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en gehen wir sehr sorgsam mit unserem<br />

Essen um <strong>und</strong> schmeißen möglichst nichts weg. Das ist selbstverständlich<br />

niemals h<strong>und</strong>ertprozentig möglich. Das wissen auch die <strong>Kinder</strong> in unserem TIMI’S<br />

MINI MINTS-Betriebskindergarten der ÖBB am Praterstern im 2. Bezirk, wo das<br />

Jahresthema Umweltschutz <strong>und</strong> Nachhaltigkeit lautet. Also wollen die <strong>Kinder</strong> noch<br />

einen Schritt weiter gehen <strong>und</strong> auch die verdorbenen Speisen noch nutzen <strong>und</strong> sie<br />

sogar wieder in den Kreislauf unserer Ernährung zurückzuführen. Wie das geht?<br />

Auftritt der Wurmkiste! Die <strong>Kinder</strong> durften unter k<strong>und</strong>iger Anleitung aktiv werden<br />

<strong>und</strong> haben die Kisten selbst zusammengebaut, die den Würmern als Zuhause<br />

dienen sollen. Haben sie auch die Würmer selbst gesammelt? Nun, man braucht so<br />

um die 500 Würmer – die einzusammeln ist alles andere als einfach, insbesondere<br />

im Winter, wo sich die Tiere tief im Erdreich verstecken. Also wurden die speziellen<br />

Kompostwürmer gekauft. Die Kiste stinkt übrigens nicht <strong>und</strong> die Würmer kriechen<br />

auch nicht heraus. Warum auch? In der Kiste haben sie alles, was sie mögen,<br />

Dunkelheit, Wärme <strong>und</strong> viel zu fressen. So produzieren sie fleißig den äußerst<br />

nahrhaften Kompost, der dann im Sommer in den Hochbeeten des <strong>Kinder</strong>gartens<br />

eingesetzt wird. So geht Nachhaltigkeit, so geht Umweltschutz!<br />

Der <strong>Kinder</strong>garten dankt den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en Leopoldstadt für die finanzielle<br />

Unterstützung dieses Projektes!<br />

Saphira, unser Therapieh<strong>und</strong><br />

in der Lieblgasse<br />

Gestatten, Saphira mein Name. Ich bin ein schokoladefarbener Labrador <strong>und</strong><br />

ausgebildeter Therapiebegleith<strong>und</strong>. Wie die meisten H<strong>und</strong>e lasse ich mich gerne<br />

streicheln <strong>und</strong> ich liebe es, mit Karotten gefüttert zu werden – vermutlich, weil ich<br />

mit dem Osterhasen verwandt bin. Ich mag übrigens auch Käse. Vielleicht bin ich<br />

ja auch mit der Weihnachtsmaus verwandt. Die <strong>Kinder</strong> lernen mit mir viel über das<br />

H<strong>und</strong>eleben, zum Beispiel, wie viele verschiedene H<strong>und</strong>erassen es gibt <strong>und</strong> dass<br />

wir H<strong>und</strong>e ganz unterschiedliche Berufe haben können. Oder dass wir H<strong>und</strong>e vieles<br />

essen dürfen, aber auch nicht alles – weil, was Menschen schmeckt, kann für uns<br />

Tiere auch giftig sein. Das alles wissen die <strong>Kinder</strong> in unserem <strong>Kinder</strong>garten in der<br />

Lieblgasse (22. Bezirk) schon, die ich jeden Mittwoch <strong>und</strong> Freitag besuche. Nicht<br />

nur wir H<strong>und</strong>e können übrigens gut schnuppern <strong>und</strong> so erk<strong>und</strong>e ich zusammen mit<br />

den <strong>Kinder</strong>n ihre fünf Sinne. Wir wandern gemeinsam durch einen Hindernisparcours<br />

auf der Suche nach meinen Leckerlis. Wenn ein Kind sich zunächst noch ein<br />

bisschen vor großen H<strong>und</strong>en fürchtet, dann kann es sich mir auch ganz langsam<br />

nähern. Wenn es will, kann es mich zunächst auch mit einer ganz langen Bürste<br />

streicheln. Da bleib ich ganz ruhig liegen, denn ich bin ja ein Therapieh<strong>und</strong>, der in<br />

eine besondere H<strong>und</strong>eschule gegangen ist. Nach einer Weile trauen sich die <strong>Kinder</strong><br />

dann schon näherzukommen. Um den richtigen Umgang mit Tieren zu lernen,<br />

haben die <strong>Kinder</strong> sogar einen H<strong>und</strong>eführerschein gemacht – na bitte. Bis bald <strong>und</strong><br />

„wuff“, wie wir H<strong>und</strong>e zu sagen pflegen. Wir sehen uns, Pfote drauf!<br />

WIEN<br />

9


ELEMENTARBILDUNG<br />

Ein Leuchtturm für die Vielfalt<br />

Im österreichischen Bildungssystem<br />

fristet die Elementarpädagogik immer<br />

noch ein ungerechtfertigtes Schattendasein.<br />

Dabei sind gerade die ersten<br />

Jahre entscheidend. Der Leuchtturmkindergarten<br />

der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

zeigt, was in einem <strong>Kinder</strong>garten alles<br />

möglich ist. In den letzten Ausgaben<br />

haben wir die Projektleiterin Alexandra<br />

Csar im Interview vorgestellt, von der Eröffnung<br />

berichtet <strong>und</strong> das <strong>Eltern</strong>-Kind-<br />

Café besucht. Diesmal trifft die <strong>Kinder</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> die Bildungswissenschafterin<br />

Maria Fürstaller zum Gespräch. Ihr<br />

Arbeitsschwerpunkt ist der Bereich der<br />

Pädagogik der Vielfalt.<br />

Liebe Maria Fürstaller, Sie lehren an der<br />

FH Campus Wien Sozialmanagement in<br />

der Elementarpädagogik. Was ist das eigentlich?<br />

Das ist ein berufsbegleitendes Bachelorstudium<br />

für ausgebildete Elementarpädagog:innen<br />

mit Berufspraxis <strong>und</strong> Erfahrungen<br />

mit Leitungstätigkeiten. Den<br />

ersten Jahrgang gab es bereits im Studienjahr<br />

2014/2015. Als wir begonnen haben,<br />

waren wir der erste Hochschulstandort in<br />

Österreich mit diesem Studienangebot.<br />

In diesem Studium geht es einerseits um<br />

die Frage, wie <strong>Kinder</strong> in elementaren Bildungseinrichtungen<br />

so begleitet werden<br />

können, dass sich ihre Bildungs- <strong>und</strong> Entwicklungsprozesse<br />

möglichst gut entfalten<br />

können. Dazu zählt die pädagogische Beziehungsarbeit<br />

mit <strong>Kinder</strong>n ebenso wie die<br />

Zusammenarbeit mit <strong>Eltern</strong>. Andererseits<br />

befassen wir uns im Studium auch mit Fragen<br />

zur Teamführung, zur Beratung oder<br />

zu Organisation <strong>und</strong> Leitung von Einrichtungen.<br />

Sie sind mit unserem Leuchtturmkindergarten<br />

vertraut. Was macht dieses Projekt<br />

aus Ihrer Sicht so besonders?<br />

Maria Fürstaller lehrt <strong>und</strong> forscht<br />

im Studiengang Sozialmanagement<br />

in der Elementarpädagogik an der<br />

FH Campus Wien.<br />

Ja, ich kenne das Projekt u. a. aus meiner<br />

Tätigkeit im Beirat. Damit ist auch<br />

schon eine erste Besonderheit des Projekts<br />

genannt: Es ist nämlich keine Selbstverständlichkeit,<br />

dass im Rahmen solcher<br />

Praxisprojekte „externe“ Personen mit<br />

unterschiedlichen Expertisen (aus der Forschung,<br />

der Aus- <strong>und</strong> Weiterbildung oder<br />

auch aus unterschiedlichen „angrenzenden“<br />

Professionen) eingeladen werden, um<br />

das Projekt <strong>und</strong> dessen Verlauf kritisch<br />

zu betrachten <strong>und</strong> zu begleiten. Auf diese<br />

Weise können blinde Flecken, unhinterfragte<br />

Vorannahmen oder Selbstläufer in<br />

den Blick genommen werden. Eine weitere<br />

Besonderheit des Projekts liegt darin, dass<br />

es teilnehmend, anders gesagt, „partizipativ“<br />

gestaltet ist. Das ist aus meiner Sicht<br />

vor allem im Hinblick auf das Thema Inklusion<br />

hoch bedeutsam: Erst wenn man<br />

an einem Prozess teilnimmt, indem man<br />

miteinander in Austausch <strong>und</strong> Diskussion<br />

auch über mögliche Schwierigkeiten ist,<br />

Foto: Lukas Pristouschek<br />

10<br />

WIEN


Foto: Michael Mazoh/<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>el<br />

kann Veränderung im Sinne einer Pädagogik<br />

der Vielfalt gelingen. Dafür braucht<br />

es ausreichend Zeit <strong>und</strong> auch eine Leitung,<br />

die dies entsprechend begleitet, damit die<br />

Veränderungen nicht verunsichern.<br />

<strong>Kinder</strong>gärten sind zentrale Orte im Grätzel.<br />

Es gibt einen Wissensaustausch, aber<br />

auch Sorgen <strong>und</strong> Nöte werden an die<br />

Elementarpädagog:innen herangetragen.<br />

Der Leuchtturmkindergarten kann dank<br />

seines multiprofessionellen Angebots<br />

diese Rolle bewusst wahrnehmen. Gibt es<br />

zu diesem vernetzten Konzept bereits Erkenntnisse?<br />

Es gibt aus meiner Sicht viel Erfahrung aus<br />

der Alltagspraxis zur Frage, welche Bedeutung<br />

die Vernetzung oder eine Sozialraumorientierung<br />

für eine inklusive Bildungseinrichtung<br />

haben kann. Es liegen aber<br />

kaum Untersuchungen dazu vor. Nichtsdestotrotz:<br />

Eine wichtige Erkenntnis ist, dass niederschwellige<br />

Angebote, wie die Vernetzung<br />

von <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> frühen Hilfen, große Bedeutung<br />

haben. Fachkräfte müssen wissen,<br />

welche Unterstützungsangebote es gibt,<br />

<strong>und</strong> diese vermitteln können. Gleichzeitig<br />

müssen Mitarbeiter:innen im <strong>Kinder</strong>garten<br />

die Fähigkeit haben, mit <strong>Eltern</strong> gemeinsam<br />

herauszufinden, welche Unterstützung sie<br />

brauchen <strong>und</strong> welche Belastungen sie haben,<br />

wie zum Beispiel finanzielle, soziale,<br />

körperliche <strong>und</strong> psychische Belastungen.<br />

Das ist besonders wichtig für Familien, die<br />

mit vielen Problemen gleichzeitig zu kämpfen<br />

haben.<br />

Vielfalt <strong>und</strong> Inklusion in der Elementarpädagogik<br />

dürfen keine bloßen Schlagworte<br />

sein. Mit dem Soki*-Angebot soll auch<br />

<strong>Eltern</strong> von <strong>Kinder</strong>n mit besonderen Anforderungen<br />

ein Angebot gemacht werden –<br />

nicht zuletzt, um zu zeigen, dass dies eine<br />

Bereicherung für alle sein kann. Wo liegen<br />

hier die Herausforderungen?<br />

ELEMENTARBILDUNG<br />

organisatorischer Ebene – noch immer am<br />

medizinischen Modell von Beeinträchtigung<br />

<strong>und</strong> Behinderung orientiert ist. Das<br />

bedeutet ganz konkret, dass zusätzliche<br />

Unterstützungsformen – ob materieller<br />

oder personaler Natur – für die <strong>Kinder</strong> erst<br />

dann möglich sind, wenn eine Diagnose<br />

bzw. ein Bef<strong>und</strong> vorliegt. Damit ist die Gefahr<br />

der Stigmatisierung <strong>und</strong> der Exklusion<br />

verb<strong>und</strong>en. Für die Alltagspraxis bedeutet<br />

das ganz konkret: Jede <strong>Kinder</strong>gartengruppe<br />

müsste personell, organisatorisch sowie<br />

baulich so ausgestattet sein, dass alle <strong>Kinder</strong><br />

gleichermaßen optimal in ihren Bildungs-<br />

<strong>und</strong> Entwicklungsprozessen begleitet<br />

werden können. Das würde bedeuten,<br />

vor allem auch zu fragen, was das „System<br />

<strong>Kinder</strong>garten“ benötigt, damit das möglich<br />

ist.<br />

Wie sehen Sie die Chancen, dass der<br />

Leuchtturm einen Beitrag zu dieser Veränderung<br />

leisten kann?<br />

Inklusion zu denken <strong>und</strong> umzusetzen bedeutet,<br />

dass Veränderungen auf verschiedenen<br />

Ebenen notwendig sind. Das betrifft<br />

die Arbeit mit den <strong>Kinder</strong>n <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> im<br />

Alltag genauso wie gesellschaftliches Denken<br />

<strong>und</strong> bildungspolitisches Handeln. Ich<br />

hoffe sehr, dass das Projekt eine wirkliche<br />

Veränderung bewirkt. Zum Beispiel wäre<br />

es ein Erfolg, wenn Bildungspolitiker:innen<br />

sich dafür einsetzen, dass elementarpädagogische<br />

Einrichtungen personell,<br />

räumlich <strong>und</strong> organisatorisch so ausgestattet<br />

sind, dass eine Orientierung am medizinischen<br />

Modell von Behinderung nicht<br />

mehr nötig ist.<br />

Interview Frank Jödicke<br />

Illustration: Karin Blum<br />

Eine große Herausforderung besteht darin,<br />

dass die Elementarpädagogik in Österreich<br />

– jedenfalls auf institutioneller sowie<br />

*Soki = Sonderkindergartenpädagoge:in<br />

WIEN<br />

11


ELEMENTARBILDUNG<br />

Fanfarenklänge im Hort<br />

Eine Zugposaune ist ein großes, langes <strong>und</strong> eher unhandliches Instrument. Man<br />

muss es (mit Hilfe) hochwuchten <strong>und</strong> das M<strong>und</strong>stück zum M<strong>und</strong> halten. Jetzt die<br />

Lippen schürzen <strong>und</strong> kräftig blasen. Nanu, was ist das? Zunächst nichts <strong>und</strong> dann<br />

etwas, das ein bisschen nach Pups klingt. Hmmm, ein Blechblasinstrument zu<br />

dem ihm innewohnenden Wohlklang zu verleiten, ist kein einfaches Unterfangen.<br />

Deshalb haben die <strong>Kinder</strong> der Hortgruppe 1 in der Georg-Bilgeri-Straße im 22. Bezirk<br />

im Rahmen ihres Jahresschwerpunktes Musik k<strong>und</strong>ige Hilfe bekommen. Der<br />

Profimusiker Peter Kautzky hat den Hort ehrenamtlich besucht <strong>und</strong> dabei einige<br />

Instrumente mitgebracht: nicht nur die Posaune, sondern auch Klarinette, Saxofon,<br />

Querflöte, Trompete <strong>und</strong> die besonders große Tuba. Die <strong>Kinder</strong> bekamen die<br />

Instrumente vorgespielt <strong>und</strong> durften ihren besonderen Klang kennenlernen. Dabei<br />

konnten sie die überraschend unterschiedlichen Lautstärken <strong>und</strong> Klangfarben<br />

entdecken. So lernten sie auch den Unterschied zwischen Blech- <strong>und</strong> Holzblasinstrumenten<br />

kennen. Faszinierend: Wenn ein Instrument aus Blech geformt ist,<br />

kann es trotzdem ein Holzblasinstrument sein, wie beispielsweise das Saxofon.<br />

Denn entscheidend ist, wie der Ton erzeugt wird, ob durch ein blechernes M<strong>und</strong>stück<br />

oder ein vibrierendes Holzplättchen. Am Ende durften die <strong>Kinder</strong> auch selbst<br />

in die <strong>Kinder</strong>posaune hineinblasen. Arme hoch <strong>und</strong> los geht’s. Wer kann, der kann,<br />

<strong>und</strong> mit etwas Übung entstand der satte Posaunenklang mitten im Raum.<br />

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12<br />

WIEN


ELEMENTARBILDUNG<br />

Die Freude am Lesen schenken<br />

Lesen ist ein Genuss <strong>und</strong> hat eine beinahe magische Wirkung, weil das Lesen<br />

Menschen miteinander verbindet <strong>und</strong> sie zugleich unabhängig voneinander<br />

macht. Die Welt ist wild <strong>und</strong> schön, aber auch ganz schön verwirrend. Wer liest,<br />

darf sich zurückziehen <strong>und</strong> allein mit seinen Ideen <strong>und</strong> Gedanken sein. Die Fantasie<br />

wird angeregt <strong>und</strong> jeder Mensch, der liest, baut sich seinen eigenen kleinen Ort im<br />

Kosmos. Kurzum, das Lesen gehört zu den schönsten Dingen, die es gibt, <strong>und</strong> die<br />

<strong>Kinder</strong> lernen es am besten durch Vorlesen. Genau dafür setzen sich die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

mit unterschiedlichen Projekten ein.<br />

Ein Beispiel ist unser <strong>Kinder</strong>garten 14., Salisstraße 2. Einmal in der Woche kommt<br />

die „Lese-Oma“ Greta aus dem nahegelegenen Pflegewohnhaus Baumgarten zu<br />

Besuch. Dann wird das Lesen im wahrsten Sinne zu einem Spaß für Jung <strong>und</strong> Alt.<br />

Manche der Geschichten, die Greta liest, standen bereits in Büchern geschrieben,<br />

als sie selbst noch ein kleines Kind war, <strong>und</strong> werden noch in Büchern zu lesen sein,<br />

wenn die heutigen <strong>Kinder</strong>gartenkinder so alt sind wie Greta jetzt. Bücher <strong>und</strong> ihre<br />

Geschichten warten auf die Menschen, die sie lesen werden, <strong>und</strong> sind auch dann<br />

noch da, wenn TikTok-Channels längst vergessen sind.<br />

Um den <strong>Kinder</strong>n die Faszination Buch näherzubringen, hat der Pädagoge, Schauspieler<br />

<strong>und</strong> Puppenspieler Robert Winklehner sich etwas ganz Besonderes ausgedacht:<br />

das „<strong>Kinder</strong>buch-Kino“. Regelmäßig schaut er in unserem <strong>Kinder</strong>garten in<br />

der Oelweingasse (15. Bezirk) vorbei <strong>und</strong> projiziert, während er vorliest, die Seiten<br />

aus den Büchern an die Wand. Er erweckt Figuren aus dem Buch mit Handpuppen<br />

zum Leben <strong>und</strong> macht so aus den Bilderbüchern ein ganz großes Mitmachkino.<br />

Den <strong>Kinder</strong>n wird bewusst: Lesen <strong>und</strong> Vorlesen ist die Einladung zum Theater ihrer<br />

eigenen Fantasie <strong>und</strong> zwischen Buchdeckeln liegen neue Welten verborgen.<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Was bei einem Flohmarkt<br />

alles gelernt werden kann<br />

Flohmärkte sind groß in Mode, warum also nicht einmal einen im <strong>Kinder</strong>garten<br />

veranstalten? Ganze 11 Schlaumäuse, so werden die <strong>Kinder</strong> aus dem verpflichtenden<br />

letzten <strong>Kinder</strong>gartenjahr im Haus Schartlgasse im 23. Bezirk genannt, haben<br />

mit jeweils einem <strong>Eltern</strong>teil am <strong>Kinder</strong>garten-internen Flohmarkt teilgenommen.<br />

Der <strong>Kinder</strong>garten stellte Raum <strong>und</strong> Tische zur Verfügung. Der höchste Wiederverkaufswert<br />

war mit 8 € als allgemein gültige Obergrenze festgelegt.<br />

Bei diesem Flohmarkt lernten die <strong>Kinder</strong> einiges über Nachhaltigkeit <strong>und</strong> den<br />

Umgang mit Geld.<br />

Dabei konnten sie auch erstmals ihr „Verhandlungsgeschick“ ausprobieren.<br />

Teilnehmende <strong>Eltern</strong> erzählten, dass sie gemeinsam mit den <strong>Kinder</strong>n die zu verkaufende<br />

Ware aussortierten, um sich die Wertschätzung für das Spielmaterial<br />

bewusst zu machen. Neben all dem Lernen hat der Flohmarkt allen teilnehmenden<br />

Schlaumäusen <strong>und</strong> ihren <strong>Eltern</strong> viel Spaß gemacht. Wir freuen uns jetzt schon auf<br />

eine Fortsetzung dieses schönen, nachhaltigen Projekts!<br />

WIEN<br />

13


ELEMENTARBILDUNG<br />

V. l. n. r.: Bastian Holzschuh, Pädagoge im <strong>Kinder</strong>garten Museumsquartier,<br />

Manuel Hernandez, inklusiver Elementarpädagoge im<br />

<strong>Kinder</strong>garten Vorgartenstraße, Stephan Lenz, Elementarpädagoge<br />

im <strong>Kinder</strong>garten Handelskai <strong>und</strong> Maximilian Schwarz, Assistent im<br />

<strong>Kinder</strong>garten Grinzinger Allee<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Vielfältige Vorbilder & lackierte Fingernägel<br />

Aus der Entwicklungsforschung wissen<br />

wir, dass ein breites Feld an Vorbildern<br />

wichtig für die Entwicklung von <strong>Kinder</strong>n<br />

ist. Deshalb arbeiten in den <strong>Kinder</strong>gärten<br />

<strong>und</strong> Horten der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

nicht nur weibliche Pädagoginnen.<br />

Mit vier unserer männlichen Pädagogen<br />

hat sich die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong> zum Gespräch<br />

getroffen, um mit ihnen über ihre<br />

Rolle in der Elementarpädagogik <strong>und</strong><br />

ihren Alltag in <strong>Kinder</strong>garten & Hort zu<br />

sprechen.<br />

Noch immer wird von vielen die Elementarpädagogik<br />

als ausschließlich weibliches<br />

Arbeitsfeld gesehen. Was hat euch bewogen<br />

im <strong>Kinder</strong>garten <strong>und</strong> Hort zu arbeiten?<br />

Bastian: Ich habe die Elementarpädagogik<br />

im Zivildienst kennengelernt <strong>und</strong> hatte vorher<br />

schon ehrenamtlich mit <strong>Kinder</strong>n gearbeitet<br />

<strong>und</strong> das hat mir viel Spaß gemacht.<br />

Also war der Schritt in diese Richtung für<br />

mich logisch.<br />

Maximilian: Ich habe auch durch den Zivildienst<br />

in die Arbeit im <strong>Kinder</strong>garten „hineingeschnuppert“.<br />

Neben der Arbeit mit den<br />

<strong>Kinder</strong>n war für mich die Vielfältigkeit des<br />

Berufs ausschlaggebend, in diesem Bereich<br />

arbeiten zu wollen.<br />

Manuel: In El Salvador wollte ich <strong>Kinder</strong><strong>und</strong><br />

Jugendpsychologe werden. Als ich nach<br />

Österreich gezogen bin, studierte ich Psychologie<br />

<strong>und</strong> arbeitete nebenbei als Babysitter.<br />

Da hab ich gemerkt, dass der <strong>Kinder</strong>garten<br />

ein wichtiger Ort ist, um mit <strong>Kinder</strong>n<br />

intensiv zu arbeiten. Hier wird viel bewirkt.<br />

Anschließend habe ich die Soki*-Ausbildung<br />

gemacht. Da habe ich unter anderem sehr<br />

viele therapeutische Ansätze kennengelernt,<br />

die im pädagogischen Alltag nützlich sind<br />

<strong>und</strong> mich zum Ausprobieren motivieren.<br />

Stephan: Ich bin früh in die Rolle des Betreuers<br />

in <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendgruppen hineingewachsen.<br />

Meine <strong>Eltern</strong> haben mir dann<br />

von einer passenden Schule, der BAKIP<br />

(heute BAfEB) erzählt. Nach dem Schulabschluss<br />

konnte ich mir erst nicht vorstellen,<br />

wirklich im <strong>Kinder</strong>garten zu arbeiten. Mittlerweile<br />

bin ich seit über zehn Jahren in der<br />

Elementarpädagogik <strong>und</strong> mache gerade die<br />

Management- <strong>und</strong> Leitungsausbildung.<br />

Wenn ein Mann ein weinendes Kind tröstet,<br />

ist das für viele noch immer etwas Besonderes,<br />

warum ist das so?<br />

Bastian: Ich habe lange Zeit gemeinsam<br />

mit einem Kollegen in der <strong>Kinder</strong>stube gearbeitet.<br />

Und da war auch zuerst die Frage,<br />

ob das geht, dass zwei Männer eine Gruppe<br />

leiten. Aber unsere Bereichsleiterin meinte:<br />

Warum nicht? Wir waren ein gutes Team,<br />

bei uns in der Gruppe wurde immer gelacht.<br />

Auf einem <strong>Eltern</strong>abend fragte uns<br />

dann einmal eine Mutter, wann kommt<br />

denn endlich die Pädagogin? Gewisse Rollenbilder<br />

halten sich einfach lange …<br />

Maximilian: Viele Menschen haben noch<br />

immer das klassische Rollenbild im Kopf.<br />

Männer sind auch im <strong>Kinder</strong>garten noch<br />

immer ungewöhnlich <strong>und</strong> unterrepräsentiert.<br />

Leider gibt es auch Schauergeschichten<br />

über Männer <strong>und</strong> manchmal auch Beschuldigungen.<br />

Ich habe auch so eine Beschuldigung<br />

durchleben müssen. Da gewinnt man<br />

dann nochmals einen anderen Blick auf das<br />

Ganze.<br />

Erzähl bitte davon …<br />

Maximilian: Es gab einen schlimmen Vorwurf<br />

eines sexuellen Übergriffes, entstanden<br />

durch eine Mutter, die in meiner Gegenwart<br />

einen Konflikt mit einer Kollegin hatte.<br />

Dann geschah lange nichts <strong>und</strong> plötzlich<br />

gab es diesen Vorwurf gegen mich. Ich wurde<br />

freigestellt. Es gab viele Gespräche mit<br />

dem Magistrat <strong>und</strong> der Polizei. Die Zeit war<br />

fordernd, aber ich erhielt sehr viel Rückhalt<br />

von anderen <strong>Eltern</strong>, die sich für mich eingesetzt<br />

haben. Schließlich wurde bewiesen,<br />

dass der Vorwurf nichtig ist. Die Angelegenheit<br />

war der erste große Prüfstein für unser<br />

<strong>Kinder</strong>schutzkonzept. Darin geht es ja auch<br />

darum, wie man mit solchen Vorwürfen<br />

umgeht, welche Behörden wann eingeschaltet<br />

werden, wie die <strong>Kinder</strong> begleitet <strong>und</strong> die<br />

<strong>Eltern</strong> informiert werden. Das muss mit hoher<br />

Transparenz geschehen, gleichzeitig soll<br />

nicht mehr Sorge entstehen als notwendig.<br />

Da das <strong>Kinder</strong>schutzkonzept laufend eva-<br />

*Soki = Sonderkindergartenpädagoge:in<br />

14<br />

WIEN


ELEMENTARBILDUNG<br />

luiert <strong>und</strong> verbessert wird, wurde ich in die<br />

Verbesserung der Prozesse anhand meiner<br />

Erfahrungen mit einbezogen.<br />

Manuel: Als es im letzten Jahr Verdachtsfälle<br />

in städtischen <strong>Kinder</strong>gärten gab, war das<br />

auch bei uns im Team ein Thema. Schließlich<br />

sind wir der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<strong>Kinder</strong>garten<br />

mit den meisten männlichen Kollegen,<br />

von der Anzahl her. Den <strong>Eltern</strong> ist das<br />

männliche Bild bei uns vertraut – auch weil<br />

die Beziehungen so vertrauensvoll sind. Da<br />

wurden wir nie in Frage gestellt. Wenn es<br />

hingegen im Team nur einen einzigen Mann<br />

gibt, ist das vielleicht etwas schwieriger.<br />

Maximilian: Ja, bis zu diesem Verdachtsfall<br />

fanden die <strong>Eltern</strong> einen männlichen Kollegen<br />

im Haus bereichernd.<br />

Stephan: In unserem Team waren wir zeitweilig<br />

zu dritt, im Moment bin ich der einzige<br />

Mann. Je mehr gute <strong>und</strong> vertrauensvolle<br />

Beziehungen aufgebaut werden konnten,<br />

desto geringer ist die Gefahr, dass ein Verdacht<br />

oder Vorwurf entsteht. Wir achten<br />

auch darauf, dass Gruppen möglichst offen<br />

sind, dass es keine versteckten Orte gibt,<br />

wo etwas passieren kann. Auch aus Eigenschutz,<br />

denn wenn Einsicht herrscht, kann<br />

nichts behauptet werden, das nicht stimmt.<br />

Ich habe vor unserem Interview mit einer<br />

Leiterin gesprochen <strong>und</strong> sie meinte, die<br />

Anwesenheit von Männern verändert die<br />

Einrichtung beträchtlich, <strong>und</strong> das im guten<br />

Sinn.<br />

Manuel: Ja, die Kolleginnen sagen uns: „Ihr<br />

gebt uns das Gefühl: Hey mach mal, das<br />

wird schon.“ Aber ich weiß gar nicht, ob es<br />

damit zusammenhängt, dass wir Männer<br />

sind.<br />

Stephan: Die Frage ist natürlich schwierig,<br />

ob Männer in der Elementarpädagogik gravierend<br />

anders agieren als Frauen. Ich bin<br />

ein offener Typ, ich sage gerade heraus, was<br />

ich mir denke. Aber ist das wirklich so, weil<br />

ich ein Mann bin? Es gibt Frauen, die agieren<br />

genauso.<br />

Beobachtet ihr, dass sich die Gesellschaft<br />

ändert, was die Rollenzuschreibungen betrifft?<br />

Stephan: Die Gesellschaft ändert sich, aber<br />

mitunter nur langsam. Obwohl es nicht<br />

unsere Aufgabe als Pädagogen ist, mit <strong>Eltern</strong><br />

gesellschaftspolitische Fragen zu diskutieren,<br />

müssen wir manchmal Position<br />

beziehen – im Sinne der <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> gegen<br />

Rollenklischees. Wenn wir etwa gefragt<br />

werden, warum sich ein Bub die Fingernägel<br />

lackiert, „das machen Männer doch<br />

nicht …“ Da können wir im <strong>Kinder</strong>garten,<br />

weil wir viel näher dran sind als etwa in der<br />

Schule, noch viele Denkanstöße gegen Klischees<br />

liefern.<br />

Manuel: Eines der <strong>Kinder</strong> sagte einmal mit<br />

Blick auf meine Fingernägel: „Männer dürfen<br />

sich nicht die Fingernägel lackieren!“<br />

Als ich ihn fragte: „Warum denkst du, ist<br />

das so?“ Meinte er: „Weil mein Papa das gesagt<br />

hat.“ – „Dann erzähl deinem Papa, der<br />

Manu macht das auch.“ Nach einer Weile<br />

wird das dann auch für diejenigen normal,<br />

die sich erst mit lackierten Fingernägeln bei<br />

Männern schwer getan haben. Und natürlich<br />

hilft auch ein wenig Humor. Letzten<br />

Fasching haben zum Beispiel einige der<br />

männlichen Pädagogen in unserem <strong>Kinder</strong>garten<br />

Prinzessinnenkleider getragen. Das<br />

war dann der Punkt, ab dem die <strong>Eltern</strong> begonnen<br />

haben, das entspannter zu sehen.<br />

Stephan: Manches an Steretoypen ist aber<br />

auch einfach naturgegeben. Ich habe kein<br />

Problem damit, herangezogen zu werden,<br />

wenn es darum geht, schwere Gegenstände<br />

zu tragen. Ich bin eben stärker als viele Kolleginnen.<br />

Oder wenn wir auf einem Spielplatz<br />

mit mehreren Gruppen sind <strong>und</strong> ich<br />

die <strong>Kinder</strong> rufe, dann stehen bei mir mehr<br />

<strong>Kinder</strong>, als in meine Gruppe gehören, einfach<br />

weil meine Stimme so laut ist.<br />

Haben es Männer tatsächlich in dieser Gesellschaft<br />

leichter?<br />

Stephan: Als ich mich mit 14 für die BA-<br />

KIP entschied, da war mir das peinlich <strong>und</strong><br />

ich habe es nicht herausposaunt. Auch weil<br />

ich gewusst habe, es kommen blöde Fragen.<br />

Ich hatte sogar einen Lehrer damals, der<br />

mich vor der Klasse darauf angesprochen<br />

hat, ob ich das „männlich finde“. Und ich<br />

habe ihn gefragt, ob er es männlich findet,<br />

Musik- <strong>und</strong> Religionslehrer zu sein. (Alle<br />

lachen.) Auf die Antwort war ich stolz.<br />

Bastian: Wenn Frauen Automechanikerinnen<br />

werden, dann ist es was Besonderes <strong>und</strong><br />

die haben durchaus Vorteile in ihrer Ausbildung<br />

<strong>und</strong> bei Bewerbungen. Das ähnelt<br />

dann schon auch den Vorteilen, die wir<br />

Männer im <strong>Kinder</strong>garten haben. Wenn ein<br />

Mann als Ruhepol wahrgenommen wird,<br />

dann liegt das vielleicht auch daran, dass<br />

wir mit Emotionen anders umgehen. Das<br />

entstand sicher an dem Muster, dass es von<br />

Burschen weniger akzeptiert wird, wenn sie<br />

weinen, als von Mädchen.<br />

Maximilian: Viele Rollenbilder brechen heute<br />

aber ein wenig auf. Dank der LGBTQ+-<br />

Community passiert da viel Positives. Die<br />

Leute trauen sich heute eher von klassischen<br />

Rollenklischees abzuweichen – einfach zu<br />

sein <strong>und</strong> zu leben, wie sie sind. Dazu gehört<br />

auch, zu weinen, wenn man traurig ist.<br />

Früher wurden Emotionen mit den blöden<br />

Sprüchen öfter abgebremst.<br />

Manuel: Ich versuche in meiner Gruppe<br />

auch kollektiv zu weinen: Ein Kind vermisst<br />

seine Fre<strong>und</strong>in <strong>und</strong> ich weine mit. Auf die<br />

Frage „Warum weinst du?“ antworte ich:<br />

„Weil ich sehe, dass das Kind traurig ist.“<br />

Emotionen zu teilen ist wichtig. Manchmal<br />

habe ich das Gefühl, dass der Rahmen, um<br />

Gefühle zu leben, für manche <strong>Kinder</strong> in<br />

ihrem Umfeld nicht gegeben ist. Auch hier<br />

können wir gegensteuern <strong>und</strong> dem Kind<br />

diesen Rahmen geben.<br />

Seid ihr glücklich, diesen Beruf gewählt<br />

zu haben?<br />

Manuel: Sehr, es gibt so viele w<strong>und</strong>erbare<br />

Momente. Erst kürzlich sagte ein Kind auf<br />

die Frage, ob es ein Bub oder ein Mädchen<br />

ist: „Manu, ich bin ein Mensch.“ Drei Tage<br />

später habe ich nachgefragt <strong>und</strong> das Kind<br />

blieb dabei. Das hat die anderen <strong>Kinder</strong><br />

beeindruckt, sie fanden die Antwort auch<br />

gut. Ein Kind meinte dann, aber manchmal<br />

bin ich ein Affe. (Alle lachen.)<br />

Das Gespräch führte Frank Jödicke<br />

WIEN<br />

15


Entgeltliche Einschaltung<br />

D A M I T S I E<br />

I H R E W O H N U N G<br />

B E H A L T E N<br />

Niemand soll die Wohnung verlieren müssen:<br />

Das Einfrieren der Gemeindebaumieten 20<strong>24</strong> <strong>und</strong> 2025 <strong>und</strong> die Wohnbeihilfe NEU geben daher Halt in<br />

schwierigen Zeiten. Seit 1. März 20<strong>24</strong> kann die Wohnbeihilfe Neu beantragt werden.<br />

Mehr Infos über alle Unterstützungsmöglichkeiten für Gemeindebaumieter*innen auf wienerwohnen.at/hilfe<br />

Sollten Sie Betroffene kennen, bitte weitersagen - helfen Sie uns beim Helfen!<br />

Service-Nummer 05 75 75 75<br />

wienerwohnen.at


BERATUNG<br />

Welchen Informationen<br />

können wir im<br />

Internet vertrauen?<br />

Foto: Freepik<br />

Österreichs Jugendliche stecken beim<br />

Umgang mit Informationen im Internet<br />

in einem Dilemma: Sie informieren sich<br />

zu Alltagsthemen vor allem online <strong>und</strong><br />

über soziale Medien. Aber sie vertrauen<br />

den dort bezogenen Informationen<br />

kaum, wie eine Studie der Plattform<br />

Saferinternet.at zeigt. Es gibt große<br />

Wissenslücken <strong>und</strong> Probleme bei der<br />

Bewertung von Informationsquellen.<br />

Oftmals ist es sehr schwer zu beurteilen, ob<br />

Nachrichten echt oder sogenannte „Fake<br />

News“ sind. Fake News sind falsche oder<br />

irreführende Informationen. Sie werden<br />

absichtlich verbreitet, um Menschen zu<br />

täuschen, Meinungen zu manipulieren<br />

oder bestimmte Themen zu fördern. Auch<br />

die Unterscheidung zwischen echten Nachrichten<br />

<strong>und</strong> Werbung wird im Netz immer<br />

schwieriger.<br />

DEN UNTERSCHIED ERKENNEN<br />

In der offenen <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendarbeit ist<br />

das immer wieder Thema <strong>und</strong> wir unterstützen<br />

junge Menschen dabei, diese Einordnung<br />

einfacher zu machen – etwa in<br />

den Computer-Clubhäusern der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv. Auch das Parkbetreuungsteam<br />

unseres <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendtreffs<br />

am Cizekplatz im 22. Bezirk beschäftigt<br />

sich regelmäßig mit digitalen Medien <strong>und</strong><br />

Medienkonsum. Gemeinsam mit den <strong>Kinder</strong>n<br />

<strong>und</strong> Jugendlichen werden Fragen diskutiert<br />

wie: „Was sind ‚Fake News‘ genau?“,<br />

„Wie erkennt man sie?“ <strong>und</strong> „Warum ist<br />

das eigentlich wichtig?“. Die bisherigen Erkenntnisse<br />

wurden auf einem großen Plakat<br />

festgehalten.<br />

Auch <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> Obsorgeberechtigte können<br />

viel tun, um junge Menschen beim<br />

Erkennen von Fake News zu unterstützen.<br />

Die Plattform Saferinternet.at bietet viele<br />

wertvolle Tipps <strong>und</strong> Anleitungen dazu<br />

unter: saferinternet.at/themen<br />

• Klären Sie Ihre <strong>Kinder</strong> über vertrauenswürdige<br />

Quellen auf <strong>und</strong> sprechen Sie im<br />

Familienalltag immer wieder über den<br />

Wahrheitsgehalt von Informationen.<br />

• Begleiten Sie Ihr Kind. Hinterfragen Sie<br />

gemeinsam mit ihm schon früh Informationen,<br />

Bilder, Videos <strong>und</strong> Werbung <strong>und</strong><br />

zeigen Sie ihm so, worauf es bei der Bewertung<br />

von Inhalten achten sollte.<br />

• Achten Sie auf Ihre Vorbildrolle. Integrieren<br />

Sie verlässliche Informationsquellen<br />

wie Tageszeitungen oder öffentlichrechtliche<br />

Fernseh- <strong>und</strong> Radiosender in<br />

Ihren Alltag <strong>und</strong> schauen Sie gemeinsam<br />

Nachrichten (z. B. spezielle <strong>Kinder</strong>nachrichten)<br />

an.<br />

• Helfen Sie bei der richtigen Onlinesuche.<br />

Achten Sie darauf, dass Ihr Kind geeignete<br />

Suchmaschinen kennt (z. B. spezielle<br />

<strong>Kinder</strong>-Suchmaschinen) <strong>und</strong> üben Sie,<br />

wie man Suchbegriffe richtig formuliert<br />

<strong>und</strong> Suchergebnisse kompetent bewertet.<br />

• Üben Sie die Bewertung von Quellen.<br />

Zeigen Sie Ihrem Kind, woran es gute<br />

Quellen erkennen kann, <strong>und</strong> erklären<br />

Sie ihm, warum es wichtig ist, Onlineinhalte<br />

immer mit mehreren Quellen zu<br />

vergleichen.<br />

• Üben Sie das Überprüfen von Bildern.<br />

Besprechen Sie mit Ihrem Kind das Thema<br />

Bildbearbeitung <strong>und</strong> zeigen Sie ihm,<br />

wie es mittels umgekehrter Bildersuche<br />

den Ursprung eines Bildes überprüfen<br />

kann.<br />

• Stellen Sie sicher, dass Ihr Kind Faktenchecker-Seiten<br />

wie Mimikama.at oder<br />

Correctiv.org kennt, um Fake News<br />

selbst überprüfen zu können. Solche Faktenchecker-Seiten<br />

gibt es auch in anderen<br />

Sprachen!<br />

• Besprechen Sie das Thema Internetbetrug.<br />

Erklären Sie Ihrem Kind, was Fake-<br />

Shops <strong>und</strong> Phishing-Mails sind, <strong>und</strong><br />

sprechen Sie über gefälschte Gewinnspiele<br />

sowie mögliche Betrugsversuche<br />

von Onlinebekanntschaften.<br />

• Seien Sie geduldig. Zeigen Sie Verständnis,<br />

wenn Ihr Kind zunächst Schwierigkeiten<br />

hat, Onlinequellen einzuschätzen.<br />

Damit Informationskompetenz zur Routine<br />

wird, braucht es Übung – versichern<br />

Sie Ihrem Kind, dass es mit der Zeit dazulernen<br />

wird, <strong>und</strong> unterstützen Sie es<br />

dabei.<br />

Carola Edinger<br />

Pädagogische Koordination der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e aktiv<br />

WIEN<br />

17


BERATUNG<br />

Foto: Freepik<br />

Überforderung akzeptieren<br />

Das Leben mit <strong>Kinder</strong>n ist schön, <strong>und</strong><br />

auch immer wieder eine Herausforderung.<br />

Hilfreich kann der Austausch<br />

über Sorgen <strong>und</strong> Nöte sein. Die <strong>Eltern</strong>-<br />

Kind-Cafés der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

sind hier genau das Richtige.<br />

Die meisten <strong>Eltern</strong> können sich vermutlich<br />

an den Moment erinnern, als sie mit ihrem<br />

neugeborenen Kind nach Hause gekommen<br />

sind. Dieser Augenblick ist fraglos schön<br />

<strong>und</strong> besonders, er ist aber auch nicht frei<br />

von einer gewissen Furcht. Hebamme, Verwandte<br />

<strong>und</strong> Bekannte haben davon erzählt,<br />

was die jungen <strong>Eltern</strong> erwarten würde. Aber<br />

die konkrete Situation ist etwas ganz anderes.<br />

Ein wenig fühlt es sich so an, als wäre man<br />

nach der Rückkehr aus dem Krankenhaus<br />

von Ärzt:innen <strong>und</strong> Pflegepersonal alleingelassen<br />

worden. Allein mit einer Aufgabe,<br />

für die es kein Trockentraining <strong>und</strong> keinen<br />

Probedurchlauf gibt. Die meisten <strong>Eltern</strong> fragen<br />

sich früher oder später: Wie sollen wir das<br />

nur schaffen? Insbesondere, wenn man morgens<br />

um vier allein mit einem Säugling in der<br />

Küche sitzt, der einfach nicht zu schreien aufhört.<br />

Sicherlich, da muss man durch <strong>und</strong> wird<br />

das schon irgendwie schaffen – aber man<br />

muss es nicht unbedingt allein schaffen.<br />

Das gilt vor allem, wenn innerlich Hormone<br />

alles auf den Kopf stellen <strong>und</strong> äußerlich<br />

gesellschaftliche Erwartungen turmhoch<br />

neben der Wiege aufragen. Denn schließlich<br />

hätten <strong>Eltern</strong> doch das schönste Geschenk<br />

erhalten <strong>und</strong> sie sollten nun auch<br />

zeigen, wie sehr sie dies schätzen. Alles<br />

andere wäre doch <strong>und</strong>ankbar, nicht wahr?<br />

VERSTECKTE HILFERUFE<br />

Nicht allen gelingt es, diese, fast unumgängliche,<br />

Überforderung anzuerkennen<br />

<strong>und</strong> sich, wenn nötig, aus eigener Kraft<br />

Hilfe zu holen. Manchmal senden <strong>Eltern</strong><br />

nur versteckte Hilferufe aus. Wer diese<br />

von außen beobachtet, braucht Fingerspitzengefühl.<br />

Schließlich sollten Ratschläge<br />

nur dann gegeben werden, wenn man darum<br />

gebeten wird.<br />

Spätestens an diese Stelle wird deutlich,<br />

wie sehr das intime Familienleben mit gesellschaftlichen<br />

Aufgaben verwoben ist.<br />

Die bestmöglichen Erziehungsangebote<br />

<strong>und</strong> auch der Schutz von <strong>Kinder</strong>n ist die<br />

Aufgabe aller, nur darf das Bemühen darum<br />

kein Übergriff werden. Insbesondere<br />

aus dem Ausland zugezogene Familien<br />

fühlen sich in einem gesellschaftlichen<br />

Klima, in dem politisch Misstrauen geschürt<br />

wird, viel zu oft auf dem Prüfstand.<br />

Wer hilft, bewertet damit nicht den Erziehungsstil<br />

in einer anderen Familie, der<br />

durchaus kulturell unterschiedlich sein<br />

kann, sondern bietet Unterstützung bei<br />

Überforderung.<br />

IST ES HEUTE SCHWIERIGER?<br />

Es ist deshalb auch schwer einzuschreiten,<br />

wenn begründete Befürchtungen bestehen,<br />

insbesondere bei Menschen, die man<br />

kaum kennt. Die Problematik überforderter<br />

<strong>Eltern</strong> ist eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe. Die Kernfamilien leben heute in<br />

Österreich viel isolierter, weil sich größere<br />

Familienstrukturen, insbesondere in der<br />

Stadt, aufgelöst haben. Die großen Familienverbände,<br />

die es vor h<strong>und</strong>ert Jahren<br />

noch gab, in denen <strong>Kinder</strong> nicht nur die<br />

<strong>Eltern</strong>, sondern auch Tanten, Onkel, Cousinen<br />

<strong>und</strong> Co. als unmittelbare Bezugs-<br />

18<br />

WIEN


BERATUNG<br />

Wer in krisenhaften Situationen Unterstützung benötigt, kann sich kostenlos<br />

<strong>und</strong> auf Wunsch anonym an eine unserer sechs Familienberatungsstellen<br />

wenden. Um Wartezeiten zu vermeiden, bitte um Terminvereinbarung. Die<br />

Beratungen können, auf Wunsch, auch anonym stattfinden.<br />

kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/familienberatung<br />

Starke <strong>Eltern</strong>, starke <strong>Kinder</strong><br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Sigrid Spenger<br />

Leitung Familienakademie<br />

Unsere <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés sind für alle <strong>Eltern</strong> mit ihren <strong>Kinder</strong>n von null bis drei Jahren offen <strong>und</strong> mehrheitlich<br />

kostenfrei, wir freuen uns über freiwillige Spenden. Bei den regelmäßigen Treffen, einmal pro Woche,<br />

stehen vor allem der Erfahrungsaustausch <strong>und</strong> das Vernetzen untereinander im Mittelpunkt. In den Gruppen<br />

werden mehrere Sprachen gesprochen <strong>und</strong> viele Themen r<strong>und</strong> um Erziehung behandelt, aber auch beispielsweise<br />

das Bildungssystem in Österreich, Mehrsprachigkeit, Integration <strong>und</strong> interkulturelles Zusammenleben.<br />

In unseren <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés fördern wir die Kontaktaufnahme <strong>und</strong> Vernetzung der <strong>Eltern</strong> untereinander <strong>und</strong><br />

stellen einen geschützten Raum <strong>und</strong> Rahmen zur Verfügung, in dem auch über schwierige Themen gesprochen<br />

werden kann. Mit unseren <strong>Eltern</strong>bildungsangeboten ermutigen wir <strong>Eltern</strong>, sich mit ihrer <strong>Kinder</strong>erziehung proaktiv<br />

<strong>und</strong> reflektiv auseinanderzusetzen. In der Reflexion mit dem Erziehungsverhalten, sowie mit der eigenen<br />

Erziehung, wollen wir besonders die Stärken <strong>und</strong> Ressourcen der <strong>Eltern</strong> hervorheben <strong>und</strong> stärken.<br />

Vernetzungsmöglichkeiten mit anderen <strong>Eltern</strong> <strong>und</strong> Tipps von zertifizierten – meist mehrsprachigen<br />

– <strong>Eltern</strong>kindgruppen-Leiter:innen finden Sie in den <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Ein neues<br />

hat kürzlich im Familienzentrum „friends“ der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e Leopoldstadt eröffnet (friends2.at).<br />

kinderfre<strong>und</strong>e.at/angebote/eltern-kind-cafes<br />

Illustration: Karin Blum<br />

punkte hatten, einfach weil alle im selben<br />

Haus oder Ort lebten, sind weitgehend<br />

verschw<strong>und</strong>en. Wie schwierig ist es aber<br />

erst für Menschen mit Fluchterfahrung,<br />

die oftmals ihren ganzen Familienverband<br />

verloren haben?<br />

Hier muss die Gesellschaft einspringen<br />

<strong>und</strong> Unterstützungsformen finden. So verstehen<br />

auch die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e ihre Aufgabe.<br />

Eine Antwort auf diese Herausforderungen<br />

liegt darin, Orte zu schaffen wie<br />

unsere <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés. Dort können<br />

sich junge <strong>Eltern</strong> austauschen, ihre Überforderung<br />

ansprechen <strong>und</strong> vielleicht ganz<br />

konkrete Unterstützungsangebote organisieren<br />

– das muss oftmals nicht mehr sein,<br />

als dass einmal jemand die Kleine vom<br />

<strong>Kinder</strong>garten mitnehmen kann, um die<br />

<strong>Eltern</strong> ein wenig zu entlasten.<br />

BESUCH IM ELTERN-KIND-CAFÉ<br />

Übrigens müssen diese Einrichtungen sozialstaatlich<br />

auch entsprechend finanziert<br />

werden. Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e erhalten seit<br />

22 Jahren für die Ausrichtung ihrer <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés<br />

die gleiche Förderungssumme<br />

<strong>und</strong> zugleich wurden die gesellschaftlichen<br />

Aufgaben immer größer. Die<br />

Cafés sind eine lohnende Investition in<br />

den <strong>Kinder</strong>schutz, weil sie eben jene Orte<br />

sind, die Menschen erlauben, ihre Überforderung<br />

mit dem <strong>Eltern</strong>dasein anzusprechen<br />

<strong>und</strong> ihnen die Chance auf fachk<strong>und</strong>ige<br />

Hilfe <strong>und</strong> auf die Solidarität anderer<br />

<strong>Eltern</strong> geben.<br />

Mit den Treffs der <strong>Eltern</strong>-Kind-Cafés haben<br />

die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e seit Jahrzehnten<br />

ein gut etabliertes <strong>und</strong> niederschwelliges<br />

Angebot geschaffen. Die <strong>Eltern</strong>-Kind-<br />

Cafés sind Orte, an denen Menschen einander<br />

begegnen, die in ähnlicher Lage<br />

sind. Da braucht es oft nicht viele Worte,<br />

man erkennt einander, man versteht einander,<br />

vielleicht auch die besonderen Herausforderungen<br />

<strong>und</strong> Überforderungen.<br />

Das <strong>Eltern</strong>-Kind-Café ist zugleich auch<br />

ein Ort, an dem Klassengrenzen überw<strong>und</strong>en<br />

werden. Die Ärztin sitzt mit der Reinigungskraft<br />

zusammen, die vielleicht nur<br />

gebrochen Deutsch spricht. Und alle verbindet<br />

das Wissen, dass es mit den Kleinen<br />

nicht immer easy ist – <strong>und</strong> gleichzeitig<br />

die Freude am Kind <strong>und</strong> am <strong>Eltern</strong>dasein.<br />

Frank Jödicke<br />

WIEN<br />

19


Jährlich<br />

4 % fix<br />

für die ersten<br />

4.000 Euro!*<br />

4 % Sparefroh<br />

Sparen<br />

Ob regelmäßige Sparbeträge der <strong>Eltern</strong>, kleine<br />

Geldgeschenke von Oma <strong>und</strong> Opa oder eigene<br />

Ersparnisse Ihres Kindes – alles kann auf das<br />

4 % Sparefroh Sparen überwiesen werden.<br />

* Laufzeit: max. bis zum 10. Geburtstag des Kindes. Guthabenverzinsung:<br />

bis 4.000 Euro 4 % p. a. fix, darüber hinaus 0,010 % p. a.<br />

fix. Nach dem 10. Geburtstag wird das gesamte Guthaben mit<br />

0,010 % p. a. fix verzinst. Pro Kind kann das 4 % Sparefroh Sparen<br />

nur einmal abgeschlossen werden, <strong>und</strong> zwar ausschließlich von<br />

der gesetzlichen Vertreter:in. Maximale Einlagenhöhe 15.000 Euro.<br />

erstebank.at


BERATUNG<br />

Foto: Freepik<br />

Babys aus Japan <strong>und</strong> Österreich<br />

nehmen unterschiedlich wahr<br />

MEIN KIND BESSER VERSTEHEN – UNSERE SERIE – TEIL 23<br />

Erstaunlich, aber wahr: Menschen aus<br />

verschiedenen Kulturen nehmen die<br />

Welt zum Teil ganz unterschiedlich wahr.<br />

Besonders gut belegt ist das bei der Wahrnehmung<br />

von Bildern <strong>und</strong> Szenen. Menschen<br />

aus Nordamerika <strong>und</strong> Europa fokussieren<br />

ihre Aufmerksamkeit meistens<br />

auf Objekte im Vordergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> bekommen<br />

gar nicht mit, was am Rand oder im<br />

Hintergr<strong>und</strong> passiert. Menschen aus asiatischen<br />

Ländern nehmen dagegen die gesamte<br />

Szene wahr. Sie beschreiben Bilder<br />

daher ganz anders <strong>und</strong> erinnern sich an<br />

mehr Details aus dem Hintergr<strong>und</strong>. Frühere<br />

Studien haben das schon bei 7 bis 8<br />

Jahre alten <strong>Kinder</strong>n aus Kanada <strong>und</strong> Japan<br />

gezeigt. Woher aber kommt dieser Unterschied<br />

in der visuellen Wahrnehmung?<br />

Wir vermuteten, dass Babys schon früh in<br />

ihrer Aufmerksamkeit von ihren Bezugspersonen<br />

beeinflusst werden. Beispielsweise<br />

könnten <strong>Eltern</strong> aus verschiedenen Kulturen<br />

beim gemeinsamen Bilderbuchlesen<br />

auf unterschiedliche Dinge zeigen <strong>und</strong> dadurch<br />

langfristig beeinflussen, worauf ihre<br />

<strong>Kinder</strong> von sich aus achten. Wir führten<br />

daher eine Studie in Österreich <strong>und</strong> Japan<br />

durch, um genau das zu testen.<br />

Wir luden 35 Mütter mit ihren zwölfmonatigen<br />

Babys in Wien <strong>und</strong> 36 Mütter <strong>und</strong><br />

Babys in Kyoto ein, gemeinsam Bilder anzuschauen.<br />

Die Bilder bestanden jeweils<br />

aus einem natürlichen Hintergr<strong>und</strong>, z. B.<br />

einem Korallenriff, <strong>und</strong> einer hervorstehenden<br />

Sache im Vordergr<strong>und</strong>, z. B. einem<br />

Clownfisch. Zunächst durften die Babys<br />

die Bilder einfach anschauen, während wir<br />

ihre Gehirnaktivitäten mittels Elektroenzephalogramms<br />

erfassten. Danach baten<br />

wir die Mütter, die Bilder mit ihrem Kind<br />

gemeinsam anzusehen <strong>und</strong> jeweils auf eine<br />

Sache mit dem Finger zu deuten, die sie<br />

sich aussuchen durften. Zuletzt schauten<br />

die Babys die Bilder noch einmal ohne die<br />

Mütter an.<br />

FRÜHE KULTURELLE UNTERSCHIEDE<br />

Das Ergebnis war faszinierend: Bereits im<br />

zarten Alter von zwölf Monaten beobachteten<br />

wir einen kulturellen Unterschied. Die<br />

Wiener Babys schauten von Anfang an vor<br />

allem auf die Objekte im Vordergr<strong>und</strong>. Die<br />

Babys aus Kyoto beachteten hingegen auch<br />

den Hintergr<strong>und</strong>. Zudem bestätigte sich<br />

unsere Vermutung, dass Mütter aus Österreich<br />

<strong>und</strong> Japan die Aufmerksamkeit ihrer<br />

<strong>Kinder</strong> unterschiedlich beeinflussen. Während<br />

die meisten Wiener Mütter fast ausschließlich<br />

auf die Objekte zeigten, wiesen<br />

die Mütter in Kyoto ihre Babys ziemlich<br />

gleichmäßig auf Objekt <strong>und</strong> Hintergr<strong>und</strong><br />

Forschung zum Mitmachen!<br />

Die Wiener <strong>Kinder</strong>studien laden Familien mit<br />

<strong>Kinder</strong>n herzlich ein, sich auf der Website zu<br />

informieren oder unverbindlich zu melden:<br />

Tel.: 01/4277-47480<br />

Web: www.kinderstudien.at<br />

E-Mail: kinderstudien@univie.ac.at<br />

Univ.-Prof. in Dr. in Stefanie Höhl,<br />

Leiterin des Arbeitsbereichs<br />

Entwicklungspsychologie an der<br />

Fakultät für Psychologie<br />

der Universität Wien<br />

hin. Vermutlich üben die japanischen Babys<br />

dadurch schon früh, Szenen ganzheitlicher<br />

wahrzunehmen als <strong>Kinder</strong> in Europa<br />

<strong>und</strong> Nordamerika. Darüber, wie diese kulturellen<br />

Unterschiede in der Menschheitsgeschichte<br />

zustande gekommen sind, wird<br />

viel spekuliert, aber eine eindeutige Erklärung<br />

gibt es nicht.<br />

GENERATIONSÜBERGREIFENDE<br />

UNTERSCHIEDE<br />

Unsere Studie zeigt jedoch, wie diese Unterschiede<br />

von Generation zu Generation<br />

weitergegeben werden – auch für uns als<br />

Erwachsene eine wichtige Erkenntnis. Wir<br />

gehen zuweilen davon aus, dass unsere<br />

Sicht der Dinge die einzig wahre Realität<br />

darstellt. Dabei gibt es selbst bei so gr<strong>und</strong>legenden<br />

Dingen wie der Betrachtung eines<br />

Bildes überraschend unterschiedliche<br />

Sichtweisen.<br />

Foto: Kerstin Flake<br />

WIEN<br />

21


FREIZEIT<br />

GEWINNSPIEL:<br />

WIR VERLOSEN 1 SWITCH-KON-<br />

SOLE UND 1 MARIO VS DONKEY<br />

KONG VON NINTENDO<br />

Was ist denn da passiert? Die Mini Marios sind<br />

verschw<strong>und</strong>en <strong>und</strong> müssen in Mario vs. Donkey<br />

Kong auf Nintendo Switch wiedergef<strong>und</strong>en<br />

werden! Die Spieler:innen müssen hier lustige<br />

Rätsel lösen <strong>und</strong> können ihre Jump-’n’-Run-Fähigkeiten<br />

unter Beweis stellen bei der Suche<br />

nach den gestohlenen Mini-Marios. Besonders<br />

viel Spaß macht das Spiel zu zweit: Im lokalen<br />

Ko-op-Modus unterstützt ein:e weitere:r Spieler:in<br />

als Toad. Jedes Level hält in diesem Modus<br />

eine neue Überraschung bereit. Dazu gibt<br />

es eine Nintendo Switch-Konsole.<br />

Sevi <strong>und</strong> Robi<br />

im Sommer<br />

Wer lieber drinnen spielt, als in der warmen Jahreszeit im Freien<br />

herumzutollen, kann dies bis 28. Juni 20<strong>24</strong> in unserem Indoorspielplatz<br />

Seversaal in Ottakring von Montag bis Sonntag<br />

tun. Ab dem 29. Juni bis einschließlich 14. August hat der Sevi in<br />

den großen Ferien immer Dienstag bis Freitag von 14.00 bis<br />

18.00 Uhr <strong>und</strong> zusätzlich Mittwoch von 10.00 bis 12.00 Uhr<br />

für all jene geöffnet, die eben lieber drinnen nach Herzenslust<br />

spielen, als draußen zu sein. Ab dem 15. August bleibt der Sevi für<br />

zwei Wochen geschlossen, denn auch ein Indoorspielplatz muss<br />

schließlich mal Ferien machen.<br />

Ab dem 2. September 20<strong>24</strong> geht es dann mit einer Saisoneröffnungsparty,<br />

mit Spielen, Bastelstationen <strong>und</strong> Musik beschwingt<br />

in den Herbst.<br />

Adresse: 1160 Wien, Schuhmeierplatz 17–18<br />

(Zugang Thaliastraße)<br />

Aktuelle Infos zur Sevi-Disco <strong>und</strong> zum Indoorspielplatz findet ihr<br />

hier: kinderfre<strong>und</strong>e.at/seversaal<br />

Foto: Valentina Schandl<br />

TEILNAHMESCHEIN:<br />

NINTENDO SWITCH-KONSOLE UND<br />

SUPER MARIO VS DONKEY KONG<br />

Name d. Kindes: _________________<br />

Straße:_______________________<br />

Postleitzahl:____________________<br />

Ort: _________________________<br />

Tel./E-Mail: ____________________<br />

Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke<br />

von den Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en –<br />

Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos<br />

unter kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz/landesorganisation-wien<br />

Ich bin damit einverstanden, dass die<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e – LO Wien meine<br />

Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns<br />

verwenden.<br />

Teilnahmeschein bitte an das Haus der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e „Redaktion <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>“<br />

Kennwort „Nintendo Switch-Konsole <strong>und</strong> Nintendo<br />

Spiel“ Albertgasse 23, 1080 Wien senden. Die<br />

Teilnahme ist auch per Email: redaktion@wien.<br />

kinderfre<strong>und</strong>e.at möglich. Einsendeschluss ist der<br />

30. Juni 20<strong>24</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Die<br />

Gewinner:innen werden schriftlich verständigt.<br />

Foto: Frank Jödicke<br />

Auf unserem Abenteuerspielplatz Robinson gibt es nicht<br />

nur das w<strong>und</strong>erbare Regenbogencafé (siehe gegenüberliegende<br />

Seite), sondern hier gibt es in den Sommerferien<br />

Wochenthemen, wie eine Bauchwoche oder eine Kunstwoche.<br />

Darüber hinaus ist in den Sommerferien Montag <strong>und</strong> Dienstag<br />

jeweils von 14.00 bis 18.00 Uhr das WIENXTRA-Ferienspiel<br />

zu Gast <strong>und</strong> von Mittwoch bis Freitag veranstalten wir<br />

unser eigenes Ferienspiel. Es wird also auf Wiens schönstem<br />

Abenteuerspielplatz den ganzen Sommer über viel los sein,<br />

wie ihr auf den nächsten Seiten lesen könnt.<br />

Mehr aktuelle Infos, auch zu den Öffnungszeiten, findet ihr<br />

hier: kinderfre<strong>und</strong>e.at/robinson<br />

Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7<br />

22<br />

WIEN


FREIZEIT<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Großer Bahnhof auf<br />

unserem Robinsonspielplatz<br />

V. l. n. r.: Helene, Anna Kiffmann (Leiterin<br />

Robinsonspielplatz), Thomas Mader (Bezirksvorsteher-Stellvertreter<br />

Döbling), Daniela<br />

Piegler (MA 13, Leitung Fachbereich Erwachsenenbildung<br />

<strong>und</strong> Jugend), Clara, Eazy (hat das<br />

Café Regenbogen initiiert), Vucko Schüchner<br />

(Geschäftsführer WIENXTRA), Daniel Bohmann<br />

(Geschäftsführer Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e)<br />

Ein alter Eisenbahnwaggon wurde zum<br />

Café Regenbogen, das farbenfroh diesen<br />

Frühling eröffnet wurde.<br />

Unser Robinson-Abenteuerspielplatz ist<br />

wirklich etwas ganz Besonderes. Zwischen<br />

den hohen Wohnhäusern des 19. Bezirks,<br />

bildet er eine w<strong>und</strong>erbare, kleine Naturoase.<br />

Da gibt es einen Wald, einen Teich<br />

mit Molchen, schnatternde Laufenten sowie<br />

Fuchs <strong>und</strong> Dachs, die sich schlau im<br />

Gebüsch verstecken, Beete, um etwas anzupflanzen,<br />

eine Gatschküche, ein Wasserbassin<br />

so groß wie ein Tennisplatz zum<br />

Plantschen <strong>und</strong> viele aufmerksame Freizeitpädagog:innen<br />

von Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

aktiv, die mit Rat & Tat sowie jeder Menge<br />

Tipps <strong>und</strong> Tricks bereit stehen. Mehr Natur<br />

<strong>und</strong> Freiheit geht für <strong>Kinder</strong> mitten in<br />

der Stadt kaum.<br />

CAFÉ REGENBOGEN<br />

Wer einmal Robinsonluft geschnuppert hat,<br />

bleibt dem Spielplatz treu, auch wenn mit der<br />

Pubertät andere Interessen auftauchen. Und<br />

hier kommt der mittlerweile sehr alt gewordene<br />

Eisenbahnwaggon ins Spiel, der vor vielen<br />

Jahren als Schlechtwetter-Unterschlupf<br />

am Robi aufgestellt wurde. Seit es das tolle<br />

Robitton gibt, wurde er nur mehr wenig genutzt<br />

<strong>und</strong> verfiel zusehends.<br />

Eazy <strong>und</strong> Hannah, zwei Robinson-Jugendliche,<br />

hatten die Idee, den Waggon wieder in<br />

Schwung zu bringen <strong>und</strong> ihn zu einem Café<br />

Regenbogen umzugestalten (<strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong><br />

berichtete in Ausgabe 3/2023). Denn mit<br />

dem Teenageralter kommen nicht nur neue<br />

Interessen, sondern bekanntlich gewisse Sorgen<br />

<strong>und</strong> Bedürfnisse hinzu, die mit Molchen<br />

<strong>und</strong> Gatschküche nicht mehr abzuhandeln<br />

sind. Deshalb will das Café Regenbogen<br />

sowohl ein Ort für Kreativität, von Graffiti<br />

bis Poetry-Slam, sein, als auch ein Ort, der<br />

jungen Menschen Offenheit <strong>und</strong> Freiheit<br />

gibt, die sie für ihre individuelle Entwicklung<br />

brauchen. Egal ob gender-fluid oder in der<br />

LGBTQ+-Community verortet: In der nicht<br />

immer einfachen Zeit des Heranwachsens<br />

gibt es im Regenbogencafé Unterstützung,<br />

etwa auch in Fragen der Sexualpädagogik.<br />

ERÖFFNUNG IM MÄRZ<br />

Damit die Idee des Café Regenbogen nicht<br />

nur ein Traum blieb, brauchte es finanzielle<br />

Unterstützung. Die kam dankenswerterweise<br />

von der <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendmillion des Wiener<br />

Rathauses. Und so konnte am 20. März<br />

20<strong>24</strong>, pünktlich zu Frühlingsbeginn, der neu<br />

renovierte <strong>und</strong> in allen Farben des Regenbogens<br />

erstrahlende Eisenbahnwaggon feierlich<br />

eröffnet werden.<br />

Frank Jödicke<br />

Bis zu den Sommerferien hat der Robi in der<br />

Greinergasse 7, im 19.Bezirk, jeden Mittwoch,<br />

Samstag <strong>und</strong> Sonntag von 14.00 bis 18.00<br />

Uhr geöffnet <strong>und</strong> in dieser Zeit ist auch das Café<br />

Regenbogen für euch da. In den Sommerferien<br />

(Juli <strong>und</strong> August) sperren wir Montag bis Freitag<br />

von 14.00 bis 18.00 Uhr auf. Weitere Infos unter:<br />

kinderfre<strong>und</strong>e.at/robinson<br />

WIEN<br />

23


FREIZEIT<br />

„Vienna Pride“-Family-Day<br />

am Robinson-Spielplatz<br />

20<strong>24</strong> findet am Robinsonspielplatz zum ersten Mal<br />

eine Kooperation zwischen den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

<strong>und</strong> der Vienna Pride statt. Der Robi, immer<br />

schon ein Ort der Vielfalt <strong>und</strong> des Miteinanders, ist<br />

auch ein besonderer Raum für Regenbogenfamilien<br />

<strong>und</strong> ihre Fre<strong>und</strong>:innen. Am 25. Mai 20<strong>24</strong> von 14.00<br />

bis 18.00 Uhr laden unsere Freizeitpädagog:innen<br />

bei freiem Eintritt vor allem Regenbogenfamilien zu<br />

einem kunterbunten Programm für Erwachsene <strong>und</strong><br />

<strong>Kinder</strong>.<br />

Bei zahlreichen Spiel- <strong>und</strong> Betätigungsmöglichkeiten<br />

wie beim gemeinsamen Hüttenbauen oder Ballspielen,<br />

Rätselrallyes <strong>und</strong> vielem mehr, schaffen wir an<br />

diesem Nachmittag gemeinsam eine Atmosphäre der<br />

gemeinsamen Freude <strong>und</strong> des Abenteuers. Selbstverständlich<br />

wird auch unserem neuen Café Regenbogen<br />

(siehe Seite 23) an diesem Tag eine besondere Rolle<br />

zukommen.<br />

Weitere Infos zum Programm finden sich auf<br />

der Seite von Robi: kinderfre<strong>und</strong>e.at/robinson<br />

Adresse: 1190 Wien, Greinergasse 7<br />

Illustration: Karin Blum<br />

Unser BIO-Gemüsecurry mit BIO-Basmatireis FAIRTRADE<br />

<strong>24</strong><br />

WIEN


FREIZEIT<br />

Es geht um Respekt<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Hoher Besuch in unserem Computer-<br />

Clubhouse Vienna (CCV) in Ottakring:<br />

Matias Costa, der Co-Trainer des SK Rapid,<br />

war auf Einladung der Pädagog:innen<br />

zu Gast, um ein Zeichen für Inklusion<br />

zu setzen.<br />

„Alles was ich im Leben über Moral gelernt<br />

habe, verdanke ich dem Fußball,“ sagte<br />

einmal der französische Philosoph Albert<br />

Camus. Wo Menschen zusammenkommen<br />

<strong>und</strong> spielen, da braucht es gegenseitigen<br />

Respekt. Das lernt sich beim Fußball sehr<br />

gut, ob beim echten oder beim virtuellen.<br />

Jeden Donnerstag zwischen 14.00 <strong>und</strong><br />

18.00 Uhr kommen etwa acht <strong>Kinder</strong> in<br />

unseren Computerclub in die Neulerchenfelder<br />

Straße 83. Die meisten von ihnen sind<br />

Burschen <strong>und</strong> am liebsten spielen sie dann<br />

gemeinsam Fußball auf der Spielkonsole.<br />

Betreut werden sie von den Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e<br />

aktiv-Mitarbeiter:innen Katja <strong>und</strong><br />

Florian. Manchmal geht es durchaus rau<br />

zu <strong>und</strong> es kommt zur „Rudelbildung“. Das<br />

Team muss dann auch Streits schlichten.<br />

Katja meint dazu, vielleicht tun sich Männer<br />

etwas leichter mit den Burschen, aber<br />

seit sie im CCV mitmache, kommen auch<br />

immer mehr Mädchen vorbei.<br />

FUSSBALL INKLUSIV<br />

Die studierte Bildungswissenschafterin<br />

Katja absolviert gerade beim Institut für<br />

Freizeitpädagogik den Kurs „Queere Jugendarbeit<br />

in der Praxis“ <strong>und</strong> überlegt sich,<br />

was sie ganz konkret für mehr Inklusion<br />

<strong>und</strong> wechselseitigen Respekt tun kann. Sie<br />

machte eine Beobachtung: Die im CCV<br />

beliebte Spielkonsole bietet bereits seit dem<br />

Jahr 2016 auch Frauenfußball an. Das wird<br />

von den Kids aber kaum beachtet, denn die<br />

alten Rollenbilder sitzen tief.<br />

Also, dachten Katja <strong>und</strong> Florian, schalten<br />

wir einmal auf virtuellen Frauenfußball<br />

um <strong>und</strong> holen uns k<strong>und</strong>ige Unterstützung<br />

vom SK Rapid Wien. Der baut nämlich<br />

gerade ein Frauenfußballteam auf <strong>und</strong> verfügt<br />

auch über ein Special-Needs-Team für<br />

Menschen mit körperlichen <strong>und</strong> mentalen<br />

Beeinträchtigungen. Inklusion ist bei Rapid<br />

kein Fremdwort.<br />

„HURRA, WIR KOMMEN ZU RAPID“<br />

Bevor der Trainer Matias Costa in den<br />

CCV kommt, ruft Florian die anwesenden<br />

<strong>Kinder</strong> zusammen. Hassan, Faridon, Teo,<br />

Farhad <strong>und</strong> Sahin, den seine <strong>Eltern</strong> nach<br />

einem berühmten Fußballer benannt haben,<br />

schauen ihn interessiert an. Florian<br />

fragt: „Kennt ihr Rapid?“ Zu Florians Erstaunen<br />

verneinen die <strong>Kinder</strong>. Es verspricht<br />

also ein lehrreicher Nachmittag zu werden.<br />

Florian erklärt: „Rapid ist ein ganz wichtiger<br />

Verein“, er denkt kurz nach, „ich glaube<br />

gerade auf Platz 6 der Tabelle“.<br />

Mit Matias Costa zu reden sei nun aber<br />

wirklich eine gute Chance etwas über Inklusion<br />

zu erfahren, meint Florian, weil<br />

Costa sich Zeit nimmt, alle Fragen über<br />

Fußball, Profifußball, Special-Needs-<br />

Teams, Mädchen- <strong>und</strong> Frauenfußball zu<br />

beantworten. Der Rapidler sei schließlich<br />

ein Profi, fügt Florian hinzu. Einer der Jungen<br />

fragt: „Kann ich sein T-Shirt haben?“<br />

Nein, er sei kein Profispieler, sondern ein<br />

Trainer, der die Spieler:innen trainiert <strong>und</strong><br />

aussucht. Ab dem Moment sind die Burschen<br />

restlos begeistert, sie sehen jetzt ihre<br />

Chance gekommen von einem echten Rapid-Trainer<br />

ausgewählt zu werden <strong>und</strong> bei<br />

Rapid Wien aufzulaufen. Die Voraussetzungen<br />

für einen interessanten Nachmittag<br />

waren damit bestens gegeben. Und das<br />

wurde er dann auch.<br />

Frank Jödicke<br />

WIEN<br />

25


FREIZEIT<br />

… <strong>und</strong> dann wird morgen schon<br />

eine neue Zeit anfangen<br />

Auf dem Landesforum der Wiener Roten<br />

Falken Anfang März 20<strong>24</strong> wurden<br />

ein neuer Landesvorsitz <strong>und</strong> ein neues<br />

Landesteam gewählt. Im Vordergr<strong>und</strong><br />

stand die programmatische <strong>und</strong> politische<br />

Arbeit der nächsten zwei Jahre.<br />

Im Sommer 1942 tauchten plötzlich Flugblätter<br />

auf den Stufen des Kölner Doms<br />

auf. Knapp stand dort zu lesen: „Macht<br />

endlich Schluss mit der braunen Horde!“<br />

Der Aufruf stammte von den Edelweißpiraten,<br />

einer Jugendgruppe, die sich nachts<br />

auf die Straßen Kölns schlich, um Kanaldeckel<br />

zur Seite zu schieben. Sie wussten,<br />

dass während der Dunkelheit nur SS <strong>und</strong><br />

Wehrmacht in der Stadt unterwegs waren.<br />

Die Nazis sollten sich ruhig beim Sturz in<br />

den Kanal ein Bein brechen. Die Edelweißpiraten<br />

waren ungeheuer mutige Jugendliche<br />

<strong>und</strong> einige von ihnen bezahlten dafür<br />

mit ihrem Leben. Nach dem Krieg galten<br />

sie als Chaoten <strong>und</strong> ihr antifaschistischer<br />

Einsatz wurde erst Jahrzehnte später gewürdigt.<br />

Die Roten Falken nehmen sich den Mut der<br />

Edelweißpiraten zum Vorbild <strong>und</strong> wählten<br />

deshalb eine Zeile aus dem Lied der Edelweißpiraten<br />

zum Motto des Wiener Landesforums:<br />

„Und dann wird morgen schon<br />

eine neue Zeit anfangen“.<br />

AKTIVER ANTIFASCHISMUS<br />

GEHÖRT INS PROGRAMM<br />

„Wir sind eine antifaschistische Jugendorganisation“,<br />

meint Hannah Müllner als neu bestätigte<br />

Person des Landessekretariats, „<strong>und</strong><br />

das sagen wir ganz klar, ganz laut <strong>und</strong> ganz<br />

groß. Wir schlittern in eine profaschistische<br />

Zeit <strong>und</strong> dem wollen wir uns entgegenstellen<br />

mit antifaschistischer Bildungsarbeit.“<br />

Demokratie <strong>und</strong> Mitbestimmung werden<br />

auch im Superwahljahr bei den Falken großgeschrieben.<br />

Auf dem Landesforum wurde<br />

über insgesamt neun Anträge entschieden.<br />

Beschlossen wurde unter anderem die Forderung<br />

nach einem kostenlosen Klimaticket<br />

für alle Menschen unter dem 30. Lebensjahr<br />

in Wien, denn schließlich ist der Einsatz für<br />

Klimaschutz auch weiterhin ein zentrales<br />

Anliegen der Roten Falken.<br />

Mehr Infos zu den neuen Gruppen <strong>und</strong><br />

die gesamte Liste aller Falkengruppen in<br />

unserer Stadt findet ihr hier:<br />

Laurin Pf<strong>und</strong>er <strong>und</strong> Hannah Müllner<br />

EINE GEMEINSCHAFT<br />

Zum Abschluss des Landesforums betonte<br />

der neu gewählte Landesvorsitzende<br />

Laurin Pf<strong>und</strong>er in seiner Antrittsrede, die<br />

Roten Falken seien genau das, wonach er<br />

immer gesucht habe: eine Gemeinschaft,<br />

in der man einander unterstützt. Das ist<br />

das Richtige für unsere Zeit, denn gerade<br />

die <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> Jugendlichen brauchen das<br />

Gefühl, dass sie sich aufeinander verlassen<br />

können. Die Falken sind schließlich mehr<br />

als ein paar Leute, die gemeinsam eine<br />

Demo besuchen. Vielmehr bilden sie einen<br />

Raum, in dem selbstbewusste <strong>und</strong> kritische<br />

Menschen heranwachsen können. Und außerdem<br />

kommt bei den Falken der Spaß<br />

ganz sicher nicht zu kurz, wie auch diesen<br />

Sommer auf dem legendären Sommercamp<br />

in Döbriach (siehe Seite 3).<br />

Frank Jödicke<br />

Illustration: Karin Blum Fotos: Frank Jödicke<br />

26<br />

WIEN


FREIZEIT<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel<br />

am Donauinselfest 20<strong>24</strong><br />

GEWINNSPIEL:<br />

WIR VERLOSEN 3x DAS KNET-<br />

SET PLAY-DOH FLUGI, DAS<br />

FLUGZEUG VON HASBRO<br />

Auch am 41. Donauinselfest darf die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel selbstverständlich nicht<br />

fehlen. Dieses Jahr hat sie allerdings einen neuen Platz auf der Donauinsel, <strong>und</strong><br />

zwar in der Nähe der Hauptbühne, gleich stromaufwärts der S-Bahn-Brücke. So<br />

sind wir auch dieses Jahr öffentlich gut erreichbar mit der U6 über die Station Neue<br />

Donau oder die S-Bahn mit der Station Handelskai.<br />

Fotos: Frank Jödicke<br />

Am Freitag, dem 21. Juni 20<strong>24</strong> geht es ab 14.00 Uhr<br />

mit kunterbuntem Spielespaß los, der bis Sonntag, den<br />

23. Juni um 17.00 Uhr dauert. Mit dabei werden natürlich<br />

Kasperl <strong>und</strong> seine Fre<strong>und</strong>:innen von der Puppenbühne der<br />

Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e sein. Unser Spielbus bringt jede<br />

Menge tolle Mitmachspiele auf die Insel <strong>und</strong> die beliebte<br />

Wasserbaustelle lädt mit Wasserspaß zum Pritscheln<br />

<strong>und</strong> zur Abkühlung ein. Ein Fixpunkt der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<br />

Insel ist unser beliebtes <strong>Kinder</strong>schminken. Auch das<br />

HASBRO-Spielezelt mit Brett- <strong>und</strong> Gesellschaftsspielen<br />

von Hasbro <strong>und</strong> Play-Doh-Knetspaß fehlen ebensowenig<br />

wie der STABILO-Malcorner. Auf der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel<br />

finden sich 20<strong>24</strong> auch COOL TOOL Kreatives Werken <strong>und</strong><br />

die ANKER-<strong>Kinder</strong>backstube. Im Spielezelt von Piatnik<br />

<strong>und</strong> Spielwaren Heinz wird es jede Menge Spielespaß<br />

geben. Natürlich dreht sich auch wieder das Glücksrad<br />

zugunsten der Betreuung von <strong>Kinder</strong>n mit Behinderungen.<br />

Die <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel ist für euch<br />

zu folgenden Zeiten geöffnet:<br />

Freitag, 21. 6., 14.00 bis 17.00 Uhr<br />

Samstag, 22. 6., 12.00 bis 17.00 Uhr<br />

Sonntag, 23. 6., 12.00 bis 17.00 Uhr<br />

Weitere Infos gibt es unter wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

Wir freuen uns schon sehr, OKIDOKI auf<br />

Tour als Gast auf der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel<br />

begrüßen zu dürfen. Mit dabei werden Stars<br />

aus dem ORF-1-<strong>Kinder</strong>programm sein wie<br />

etwa Robert Steiner, Tom Turbo oder der<br />

ABC-Bär.<br />

Weiters gibt es auch den „Tolle Tiere“-Spielezoo<br />

zum Hüpfen <strong>und</strong> Austoben. Außerdem<br />

warten auf der OKIDOKI-<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-<br />

Showbühne wieder tolle Acts zum Mitspielen<br />

<strong>und</strong> Mitmachen:<br />

• HASBRO-Spieleshow mit Robert Steiner<br />

• <strong>Kinder</strong>liedermacher Bernhard Fibich<br />

• Franz Löchinger <strong>und</strong> Drumbella, das<br />

sprechende Schlagzeug<br />

• Zaubershow mit Mr. Magic Junior<br />

• OKIDOKI-Spiele-Challenge<br />

Wir freuen uns schon sehr auf ein paar<br />

Insel-Tage voller Spiel <strong>und</strong> Spaß <strong>und</strong> danken<br />

unseren Partnern, ohne die eine so bunte<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Insel am Donauinselfest<br />

20<strong>24</strong> nicht möglich wäre.<br />

Willkommen an Bord! Mit Flugi, dem Flugzeug<br />

geht die kunterbunte Reise los. Hier bieten<br />

sich jede Menge Möglichkeiten, um mit Play-<br />

Doh zu spielen <strong>und</strong> der Fantasie freien Lauf zu<br />

lassen. <strong>Kinder</strong> lernen spielend <strong>und</strong> knetend<br />

über Dinge r<strong>und</strong> ums Thema Reise <strong>und</strong> Urlaub,<br />

um dann das Erlernte den Bildern auf der<br />

Knetunterlage zuordnen. Mit Pilot:innen <strong>und</strong><br />

Passagier:innen wird das Flugzeug mit Leben<br />

erfüllt <strong>und</strong> mit 3 Play-Doh Werkzeugen <strong>und</strong> 4<br />

verschiedenen Farben geht die Reise los. Mit<br />

diesem Play-Doh Set kann das kindliche Interesse<br />

an der Welt erweckt werden, während<br />

gleichzeitig die Feinmotorik trainiert <strong>und</strong><br />

die Kreativität gefördert wird.<br />

Alter: ab 3 Jahren<br />

TEILNAHMESCHEIN:<br />

FLUGI, DAS FLUGZEUG<br />

VON HASBRO<br />

Name d. Kindes: _________________<br />

Alter d. Kindes:__________________<br />

Straße:_______________________<br />

Postleitzahl:____________________<br />

Ort: _________________________<br />

Tel./E-Mail: ____________________<br />

Die angegebenen Daten werden für Abwicklungszwecke<br />

von den Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en –<br />

Landesorganisation Wien aufbewahrt. Nähere Infos<br />

unter kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz/landesorganisation-wien<br />

Ich bin damit einverstanden, dass die<br />

Österreichischen <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e – LO Wien meine<br />

Daten für eine eventuelle Zusendung des Gewinns<br />

verwenden.<br />

Teilnahmeschein bitte an das Haus der Wiener<br />

<strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e „Redaktion <strong>Kinder</strong> <strong>und</strong> <strong>Eltern</strong>“<br />

Kennwort „Play-Doh Flugi, das Flugzeug von<br />

Hasbro“ Albertgasse 23, 1080 Wien senden. Die<br />

Teilnahme ist auch per Email: redaktion@wien.<br />

kinderfre<strong>und</strong>e.at möglich. Einsendeschluss ist der<br />

30. Juni 20<strong>24</strong>. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.<br />

Eine Barablöse des Gewinns ist nicht möglich. Die<br />

Gewinner:innen werden schriftlich verständigt.<br />

WIEN<br />

27


ÖFFNE TÜREN, MIT<br />

DEINER MEGACARD.<br />

Das gratis MegaCard-Jugendkonto der Bank Austria.<br />

Für alle von 10 bis 20 Jahren.<br />

Jetzt mit<br />

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Die MegaCard ist die Debitkarte der Bank Austria für Jugendliche.<br />

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Wasser.Spaß.Tour 20<strong>24</strong><br />

Ressourcenschonender Wasserspaß<br />

mit den <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>en<br />

Es ist wieder so weit: Auch diesen Sommer findet die beliebte<br />

Wasser.Spaß.Tour wieder in Wien statt. Wo auch immer sie Station<br />

macht, lernen <strong>Kinder</strong> auf spielerische Art <strong>und</strong> Weise den ressourcenschonenden<br />

Umgang mit Wasser. So stehen auch dieses Jahr wieder<br />

die verschiedensten Experimente, die Wasserbaustelle <strong>und</strong><br />

ein Wasserquiz auf dem Programm.<br />

Den Tourplan der <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Wasser.Spass.<br />

Tour 20<strong>24</strong> in Kooperation mit Wiener Wasser<br />

findest du ab Mitte Juni hier: wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at<br />

Die diesjährige Wasser.Spaß.Tour findet mit fre<strong>und</strong>licher<br />

Unterstützung unserer Partner statt:<br />

Plitsch-Platsch am<br />

Wasserspielplatz Donauinsel<br />

Illustrationen: Karin Blum<br />

Auch im Sommer 20<strong>24</strong> gibt es für <strong>Kinder</strong> am Wasserspielplatz Donauinsel<br />

wieder bei Schönwetter die Möglichkeit nach Herzenslust zu plantschen,<br />

pritscheln, Sandburgen zu bauen, Floß zu fahren oder auch mit <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e-Freizeitpädagog:innen<br />

zu spielen <strong>und</strong> zu basteln. Bei Schönwetter wird der<br />

Spielplatz täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr betreut. Öffentlich erreichbar ist der<br />

Wasserspielplatz Donauinsel übrigens mit der U1, Station Donauinsel, 400 Meter<br />

stromabwärts.


30<br />

WIEN


Die Lieblingsbücher<br />

der <strong>Kinder</strong>-<strong>und</strong>-<strong>Eltern</strong>-Redaktion<br />

für den Sommer<br />

Heinz Janisch<br />

Helga Bansch<br />

Die Maus begibt sich auf eine<br />

Reise <strong>und</strong> bei allem was sie<br />

auf diesem w<strong>und</strong>ersamen<br />

Abenteuer erlebt, braucht sie<br />

nur ganz wenig Worte … <strong>und</strong><br />

doch eröffnet sich uns mit der<br />

Maus in diesem Bilderbuch<br />

eine ganze Welt. Wasserfall,<br />

Nebelriese, Blumensturm …<br />

Die Maus schreckt vor keiner<br />

Herausforderung auf ihrer<br />

Reise zurück, sie stellt sich<br />

allem was ihr hier begegnet.<br />

Schließlich kommt die Maus<br />

auch am Ende an <strong>und</strong> dort wird sie w<strong>und</strong>erbarerer weise erwartet.<br />

W<strong>und</strong>erschön farbenprächtiges, sprachlich reduziertes<br />

Bilderbuch aus der Feder von Helga Bansch <strong>und</strong> Heinz Janisch.<br />

Heinz Janisch & Helga Bansch: Auf dem Weg<br />

Verlag Jungbrunnen, ab 3 Jahren<br />

ISBN: 978-3-7026-5989-9, € 18,00<br />

JUNGBRUNNEN<br />

Tina <strong>und</strong> Theo Theufel haben es wirklich<br />

nicht leicht: Ihre <strong>Eltern</strong> wissen immer alles<br />

besser <strong>und</strong> streiten dabei, ab Klugscheißer zu<br />

sein. Dabei wissen doch Tina <strong>und</strong> Theo ganz<br />

genau, wie es wirklich ist, das Leben <strong>und</strong><br />

alles, was dazu gehört. Als die Geschwister an<br />

einem Abend am Dachboden ein waschechtes<br />

Klugscheißerchen entdecken, geht das<br />

Rechthaben <strong>und</strong> der Spaß erst richtig los …<br />

Werden die <strong>Eltern</strong> das blaue – oder doch türkise<br />

– kleine Männchen in der roten Hose mit<br />

der großen Klappe mit eigenen Augen sehen<br />

können? Großer Lese- <strong>und</strong> Vorlesespaß, nicht<br />

nur für Fans vom Neinhorn.<br />

Marc-Uwe Kling & Astrid Henn:<br />

Das Klugscheißerchen<br />

Carlsen Verlag, ab 6 Jahren,<br />

ISBN: 978-3-551-52282-5, € 13,00<br />

BÜCHERSEITE<br />

Dass Katzen ganz besondere Wesen sind,<br />

wissen vor allem Katzenfans jeden Alters.<br />

Dieser Roman aus der Feder von Edwin<br />

Radnitzky erzählt davon, wie sich die Katze<br />

Ylva gemeinsam mit dem Krokodil Nikodemus<br />

aufmacht, die Welt zu retten. Es ist<br />

ein w<strong>und</strong>erbar schräges Märchen für Jung<br />

<strong>und</strong> Alt mit jeder Menge Tiefgang, in dem<br />

die beiden mutigen Tiere das tun, was die<br />

Menschen verabsäumen – die Welt durch<br />

Nachhaltigkeit zu retten! Ob wir uns nicht<br />

die beiden ein bisschen mehr zum Vorbild<br />

nehmen sollten?<br />

Edwin Radnitzky & Magdalena Schönauer-<br />

Balajan: Die w<strong>und</strong>ersame Geschichte von Ylva <strong>und</strong> Nikodemus, die<br />

nicht verstehen wollten, warum die Menschen an dem Ast sägen,<br />

auf dem sie sitzen<br />

Verlag Der Apfel, ab 11 Jahren<br />

ISBN: 978-3-85450-541-9, € 26,80<br />

Bela hat viel um die Ohren: In<br />

der Schule gibt es Stress <strong>und</strong><br />

die Geisterbahn, die von seiner<br />

Familie mitsamt ihren liebenswerten,<br />

lustigen <strong>und</strong> überaus<br />

schrägen Monstern, betrieben<br />

wird, soll geschlossen werden.<br />

Aber Bela gibt nicht auf – er<br />

wird schließlich nicht ohne<br />

Gr<strong>und</strong> Gruselassistent genannt.<br />

Mit Geduld, Spuk <strong>und</strong> der Hilfe<br />

einiger Monster startet er seine<br />

Mission, um die Geisterbahn der Familie zu retten. Gruselig<br />

lustig mit einer ordentlichen Portion Spannung, gerade recht<br />

für einen heißen Sommernachmittag.<br />

Christoph Mauz & Jürgen Blankenhagen: Geisterbahn, voll abgefahren!<br />

G&G Verlag, ab 9 Jahren; ISBN: 978-3-7074-2611-3, € 13,50<br />

Mehr tolle <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendbuchtipps gibt es unter:<br />

kijuku.at/buecher<br />

Illustrationen: Karin Blum<br />

WIEN<br />

31


Foto: Nils Olger<br />

Österreichische Post AG, MZ 02Z032251 M Verlagspostamt 1080 Wien, Erscheinungsort Wien<br />

Impressum:<br />

Verleger <strong>und</strong> Herausgeber: Österreichische <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Landesorganisation Wien,<br />

Albertgasse 23, 1080 Wien, Tel.: 01/401 25, ZVR: 493711481. Geschäftsführung: Alexandra<br />

Fischer, Daniel Bohmann, Chefredaktion: Michaela Müller-Wenzel, CvD <strong>und</strong><br />

Buchseite: Evelyn Steinthaler, Anzeigen: Marion Pregesbauer, Redaktion, Grafiken <strong>und</strong><br />

Fotoredaktion: Frank Jödicke. Layout <strong>und</strong> Satz: Ronny Günl; Fotos (sofern nicht anders<br />

angegeben): Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e. Druck: Gutenberg-Werbering GmbH, Anastasius-<br />

Grün-Straße 6, 4021 Linz.<br />

Erscheinungsdatum: Mai 20<strong>24</strong><br />

Offenlegung nach § 25 Mediengesetz unter:<br />

https://kinderfre<strong>und</strong>e.at/presse/publikationen/kinder-<strong>und</strong>-eltern-die-zeitschrift-derwiener-kinderfre<strong>und</strong>e<br />

Datenschutzerklärung unter:<br />

https://kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz/landesorganisation-wien<br />

Liebe:r Empfänger:in,<br />

Die Datenschutzerklärung der Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e finden Sie unter kinderfre<strong>und</strong>e.at/datenschutz<br />

Sollten Sie die Zusendung unserer Zeitschrift nicht mehr wünschen, teilen Sie uns dies jederzeit <strong>und</strong> ohne Angaben<br />

von Gründen mit: per Post an die Wiener <strong>Kinder</strong>fre<strong>und</strong>e, Red. <strong>Kinder</strong> & <strong>Eltern</strong>, Albertgasse 23, 1080 Wien,<br />

per Telefon: 01/40125-20060 oder per E-Mail: redaktion@wien.kinderfre<strong>und</strong>e.at

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