UnserKliniKum - Städtisches Klinikum Dessau
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10<strong>UnserKliniKum</strong> städtisches KliniKum dessAu AusgAbe 01/April 2011 AusgAbe 01/April 2011 städtisches KliniKum dessAu <strong>UnserKliniKum</strong>11<br />
Zum dritten Mal hat sich jetzt das Städtische<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> einer Prüfung unterzogen, um erneut<br />
das Zertifikat des Audit berufundfamilie der<br />
gemeinnützigen Hertie-Stiftung zu erhalten. Wie<br />
Lisette Dornfeld informierte, wurde der Bericht,<br />
den das <strong>Klinikum</strong> abzuliefern hat, fertiggestellt.<br />
Laut der Assistentin der Verwaltungsdirektorin<br />
umfasst er acht Themenfelder. „In jedem dieser<br />
Felder haben wir uns neue Maßnahmen überlegt,<br />
die werden nun begutachtet und bewertet. Das<br />
<strong>Klinikum</strong> muss sie in den kommenden drei Jahren<br />
umsetzen“, erklärt Dornfeld.<br />
In zwei Workshops habe man die neuen Ziele für<br />
die Erlangung des Zertifikates festgelegt. Betreut<br />
Umsetzung geprüft<br />
Die gemeinnützige Hertie-Stiftung hat 1998 die<br />
berufundfamilie gGmbH gegründet, die seitdem<br />
alle Aktivitäten der Stiftung im gleichnamigen<br />
Themenfeld bündelt. Das Bundesfamilienministerium<br />
fördert ihr audit berufundfamilie<br />
aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.<br />
Zertifikate zum Audit berufundfamilie wurden<br />
erstmals 1999 vergeben. Einsetzbar in allen<br />
Branchen und Betriebsgrößen, erfasst das<br />
audit den Status quo der bereits angebotenen<br />
Maßnahmen zur besseren Balance von Beruf<br />
und Familie, entwickelt systematisch das betriebsindividuelle<br />
Potenzial und sorgt mit ver-<br />
wurde das <strong>Klinikum</strong> dabei von der freiberuflich<br />
tätigen Auditorin Angela Fauth-Herkner, die sich<br />
als Unternehmensberaterin auf das Gesundheitswesen<br />
spezialisiert hat und die speziellen Belange<br />
eines <strong>Klinikum</strong>s kennt, wenn es um die Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie geht. „Ich habe<br />
ein gutes Gefühl, denn alle Themenfelder haben<br />
wir umfangreich bearbeitet“, so Lisette Dornfeld.<br />
Zu den neuen Zielen würden u.a. die Einführung<br />
von Mitarbeitergesprächen und die langfristige<br />
Dienstplangestaltung gehören. Durch die Gründung<br />
der BSG Medizin sei ein großer Schritt bei<br />
der Gesundheitsförderung der Mitarbeiter getan.<br />
Dass Familienbewusstsein auch dem Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> wichtig ist und mit dem Zertifikat<br />
bindlichen Zielvereinbarungen dafür, dass Familienbewusstsein<br />
in der Unternehmenskultur<br />
verankert wird. Nach erfolgreichem Abschluss<br />
dieses Prozesses erhalten die Unternehmen<br />
und Institutionen das „Zertifikat zum audit<br />
berufundfamilie“. Die praktische Umsetzung<br />
wird jährlich von der berufundfamilie gGmbH<br />
überprüft. Nach drei Jahren können im Rahmen<br />
einer Re-Auditierung weiterführende Ziele vereinbart<br />
werden. Nur bei erfolgreicher Re-Auditierung<br />
darf das Unternehmen das „Zertifikat<br />
zum audit berufundfamilie“ unverändert weiterführen.<br />
gewichtige<br />
tochter<br />
neue ideen und maßnahmen<br />
für das audit berufundfamilie<br />
die re-Auditierung für das <strong>Klinikum</strong> steht zum zweiten mal bevor.<br />
Leonie Celine war eine schwere Überraschung,<br />
als sie am 23. Januar zur Welt kam. Die junge<br />
Dame, die per Kaiserschnitt geholt wurde,<br />
stellte sehr früh im Jahr einen Rekord auf, der<br />
sicher auch nicht so schnell zu brechen ist.<br />
Leonie Celine wog bei ihrer Geburt 5106<br />
Gramm und maß 58 Zentimeter. Auch Vater<br />
Bernd Frank und Mutter Stefanie Meier waren<br />
schon schwere Babys. Für beide ist es das<br />
erste Kind. Gleich nach der Entlassung von<br />
der Geburtsstation mussten die stolzen Eltern<br />
noch einmal einkaufen gehen. „Alle Babysachen,<br />
die wir gekauft haben, sind natürlich<br />
zu klein“, so der Vater.<br />
Foto: Ilka Hillger<br />
entsprechend gewürdigt wird, betot auch immer<br />
wieder Verwaltungsdirektorin Gabriele Süßmilch.<br />
Doch die erneute Auditierung ist für eine Einrichtung<br />
wie ein Krankenhaus nicht einfach, weiß<br />
Lisette Dornfeld. Angesichts des Schichtsystems<br />
und des hohen Anteils weiblicher Mitarbeiter wären<br />
ganz andere Strukturen als in einer Verwaltung<br />
nötig.<br />
Immer mehr Arbeitgeber in Deutschland setzen auf<br />
eine familienbewusste Personalpolitik wie sie das<br />
<strong>Klinikum</strong> praktiziert. So nutzen bereits mehr als<br />
600 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen<br />
das audit berufundfamilie der berufundfamilie<br />
gGmbH als strategisches Managementinstrument<br />
zur Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Allein in<br />
der vergangenen Zertifizierungsrunde ließen sich<br />
231 Unternehmen, Institutionen und Hochschulen<br />
auditieren.<br />
Die hohe Zahl an Re-Auditierungen, zu denen<br />
nun auch <strong>Dessau</strong> wieder gehört, ist für die Initiative<br />
berufundfamilie ein deutliches Signal für<br />
das langfristige Interesse der Arbeitgeber an der<br />
Weiter- und Neuentwicklung familienfreundlicher<br />
Maßnahmen. Sie nutzen die Erkenntnis aus der<br />
wissenschaftlichen Begleitung des audits, wonach<br />
die betriebswirtschaftlichen Effekte umso<br />
größer sind, je länger die Unternehmen eine familiengerechte<br />
Personalpolitik umsetzen.<br />
Ilka Hillger<br />
diabetes in der<br />
schwangerschaft<br />
erhöhte risiken für mutter und Kind.<br />
In Deutschland entwickeln bis zu 20 Prozent der<br />
werdenden Mütter einen Schwangerschaftsdiabetes.<br />
Erkannt und behandelt wird nur jede zehnte<br />
Betroffene. Folgen sind nicht nur erhöhte Risiken<br />
für Mutter und Kind bei der Geburt, sondern auch<br />
erhöhte Langzeitrisiken: Bei der Mutter steigt das<br />
Risiko, im späteren Leben einen Diabetes mellitus<br />
Typ 2 zu entwickeln. Beim Kind kann eine „Zuckermast“<br />
im Mutterleib infolge eines Schwangerschaftsdiabetes<br />
das spätere Risiko für Übergewicht,<br />
Diabetes mellitus und demzufolge auch<br />
Herz-Kreislauf-Krankheiten etwa verdreifachen.<br />
Diese Erkenntnis stammt aus einem relativ jungen<br />
Forschungsgebiet, der „perinatalen Programmierung“:<br />
Nach ersten Erkenntnissen werden Regelsysteme<br />
im Gehirn unter anderem für den Stoffwechsel<br />
und das Körpergewicht bereits während<br />
der Entwicklung im Mutterleib „eingestellt“.<br />
Die Behandlung des Schwangerschaftsdiabetes<br />
normalisiert das Übergewichts- und Diabetesrisiko<br />
des Kindes. Schwangere mit Diabetes sollten<br />
konsequent betreut und therapiert werden. Da<br />
auch das Körpergewicht der Frau entscheidenden<br />
Einfluss auf die pränatale Prägung hat, sollten<br />
Frauen bereits vor der Schwangerschaft eine<br />
Gewichtsnormalisierung anstreben und Übergewicht<br />
sowie eine übermäßige Energiezufuhr und<br />
Gewichtszunahme während der Schwangerschaft<br />
vermeiden.<br />
Perinatale Programmierung bezeichnet<br />
einen Prozess, bei dem während<br />
„kritischer Entwicklungsphasen“<br />
(pränatal, neonatal, frühkindlich)<br />
durch Einwirkung von Außenfaktoren<br />
wie Ernährung oder Hormonen die<br />
künftige Funktionsweise von Organen<br />
und Organsystemen dauerhaft festgelegt<br />
wird. Das heißt: Bereits vor<br />
der Geburt, in den ersten Wochen<br />
nach der Geburt und in den ersten<br />
Lebensjahren „lernt das Kind fürs<br />
Leben“. Im Falle einer Störung dieser<br />
Programmierung können daraus im<br />
späteren Leben chronische Krankheiten<br />
wie Adipositas und Diabetes<br />
mellitus entstehen.<br />
Ein Beispiel für eine ernährungsabhängige<br />
Programmierung sind die<br />
Folgen erhöhter Insulinkonzentrationen<br />
beim Fetus und Neugeborenen,<br />
die typischerweise bei Kindern<br />
übergewichtiger und diabetischer<br />
Mütter auftreten: Der Energiebedarf<br />
des ungeborenen Kindes wird nahezu<br />
ausschließlich durch Glucose gedeckt. Ist die Blutglucosekonzentration<br />
bei der werdenden Mutter<br />
zu hoch, spiegelt sich das in der Höhe der Glucosekonzentration<br />
des Feten wider. Wiederholte<br />
oder kontinuierlich auftretende zu hohe Blutglucosekonzentrationen<br />
bei der Schwangeren führen<br />
zu einer Überversorgung des Feten mit Glucose<br />
und damit zu einer „Zuckermast“ des Fötus. Er<br />
reagiert darauf mit einer erhöhten Freisetzung von<br />
Insulin. Insulin ist das wichtigste Wachstumshormon<br />
während der Entwicklung im Mutterleib, das<br />
auch beim Fetus die Fettspeicherung stimuliert. So<br />
steigt mit der mütterlichen Blutglucosekonzentration<br />
auch der Körperfettgehalt des Neugeborenen.<br />
Und nach dem Konzept der perinatalen Programmierung<br />
erhöht die gesteigerte Insulinfreisetzung<br />
beim Fetus den Sollwert der Insulinsekretion: Die<br />
erhöhte Konzentration an Insulin wird im Zwischenhirn<br />
registriert und als „Norm“ gespeichert.<br />
Diese Fehlprogrammierung wird beibehalten und<br />
führt dazu, dass auf den Stimulus „Glucose“ mit<br />
einer erhöhten Insulinsekretion geantwortet wird,<br />
was im späteren Leben mit einem erhöhten Risiko<br />
für Adipositas und Diabetes verbunden ist.<br />
Da das Risiko für einen Schwangerschaftsdiabetes<br />
mit Übergewicht und überproportionaler<br />
Gewichtszunahme der Schwangeren steigt, gilt<br />
es beides im Interesse der Gesundheit von Mutter<br />
und Kind zu vermeiden.<br />
Schwangerschaftsdiabetes kann erkannt und behandelt werden.<br />
aktionstag für<br />
saubere hände<br />
Die Händedesinfektion steht am 5. Mai im Städtischen<br />
<strong>Klinikum</strong> wieder im Mittelpunkt eines Aktionstages.<br />
In Deutschland treten circa 600 000<br />
Krankenhausinfektionen im Jahr auf. Diese Infektionen<br />
führen zu zusätzlichem Leid der Patienten,<br />
zur Verlängerung des Krankenhausaufenthalts<br />
und zu zusätzlichen Kosten. Experten sind sich<br />
darüber einig, dass die wichtigste Maßnahme zur<br />
Vermeidung der Übertragung von Infektionserregern<br />
die sorgfältige Händedesinfektion ist.<br />
Die „AKTION Saubere Hände“ ist eine nationale<br />
Kampagne zur Verbesserung der Händedesinfektion<br />
in deutschen Gesundheitseinrichtungen.<br />
Sie wurde am 1. Januar 2008 ins Leben gerufen.<br />
Die Kampagne basiert auf der 2005 gestarteten<br />
Aktion der Weltgesundheitsorganisation WHO<br />
„Clean Care is Safer Care“.<br />
Bundesweit nehmen derzeit mehr als 600<br />
Krankenhäuser an dieser Aktion teil. Auch das<br />
Städtische <strong>Klinikum</strong> <strong>Dessau</strong> beteiligt sich aktiv<br />
daran, da die Händedesinfektion unumstritten<br />
ein wichtiger Qualitätsmarker in der Patientenversorgung<br />
ist.<br />
Der 5. Mai wurde von der Weltgesundheitsorganisation<br />
WHO zum Internationalen Tag der<br />
Händedesinfektion ernannt. Unter dem Motto<br />
„Wir machen mit“ wird sich auch das Städtische<br />
<strong>Klinikum</strong> daran beteiligen. Von 10 bis 14.30 Uhr<br />
wird es zahlreiche Aktionen rund um das Thema<br />
Händehygiene im Foyer des <strong>Klinikum</strong>s geben.<br />
Geplant sind u.a. Hautmessungen mit anschließender<br />
Hautpflegeberatung, Händedesinfektionstraining<br />
unter der UV-Lampe, ein Fragequiz<br />
zur Händedesinfektion, ein Vortrag zum Thema<br />
Händedesinfektion vor aseptischen Tätigkeiten<br />
und vieles mehr. Mirko Wolters<br />
Mehr Informationen zur Aktion finden sich im Internet unter<br />
www.aktion-saubere-haende.de