2024-1-5-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - HOLCIM Der Grüne Zement
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AUFTAKT WASSERMANAGEMENT<br />
Tatsächlich markiert 2023 ein bemerkenswertes<br />
Jahr in <strong>der</strong> heimischen<br />
Bauwirtschaft: Laut einer Studie<br />
des Beraternetzwerks KREUTZER<br />
FISCHER & PARTNER verzeichnet<br />
Österreich einen bedeutenden Rückgang<br />
in <strong>der</strong> Neuinanspruchnahme von<br />
Bodenflächen. Trotz <strong>der</strong> in politischen<br />
Kreisen umstrittenen Bodenstrategie,<br />
die eine tägliche Flächengrenze von maximal<br />
2,5 Hektar vorsieht, zeigten die<br />
Daten des Bundesamts für Eich- und<br />
Vermessungstechnik (BEV) eine erhebliche<br />
Reduktion im Flächenverbrauch.<br />
2023: EIN DRITTEL WENIGER FLÄ-<br />
CHE VERBRAUCHT<br />
Im Vergleich zum Jahr davor sank die<br />
Fläche, die für Gebäude, Infrastrukturen<br />
und Freizeitanlagen neu beansprucht<br />
wurde, um insgesamt 1.444 Hektar.<br />
Dies entspricht einem Rückgang von<br />
etwa einem Drittel. Studienautor Andreas<br />
Kreutzer führt dies vor allem auf<br />
die nachlassende Neubauproduktion zurück:<br />
„Wenn weniger neu gebaut wird,<br />
wird auch weniger Boden beansprucht.“<br />
Regional betrachtet, verzeichnete<br />
Vorarlberg mit einem Rückgang von<br />
rund 80 Prozent den prozentual größten<br />
Rückgang des Bodenverbrauchs. In<br />
Nie<strong>der</strong>- und Oberösterreich reduzierte<br />
sich die Flächennutzung um 431 bzw.<br />
951 Hektar, was jeweils mehr als die<br />
Hälfte ausmacht. In Tirol wurde <strong>der</strong><br />
Bodenverbrauch um 45 Prozent im Vergleich<br />
zum Vorjahr gesenkt. Die meisten<br />
Bundeslän<strong>der</strong> zeigen mittelfristig<br />
eine rückläufige Entwicklung in <strong>der</strong><br />
Flächenneuinanspruchnahme, wobei<br />
Wien als Ausnahme gilt. Obwohl dieser<br />
Rückgang im Bodenverbrauch positive<br />
Aspekte für die Umwelt und die Nachhaltigkeit<br />
urbaner Entwicklung aufzeigt,<br />
betont Kreutzer auch die Schattenseiten<br />
dieser Entwicklung. Die sinkende Bauproduktion<br />
hat zu einem Anstieg <strong>der</strong><br />
Arbeitslosigkeit in <strong>der</strong> Bauwirtschaft geführt,<br />
und die Produktion von Wohnraum<br />
konnte mit dem Bedarf nicht<br />
Schritt halten.<br />
Dieser Trend for<strong>der</strong>t ein Umdenken<br />
in <strong>der</strong> Bauplanung und -politik. Es gilt,<br />
effiziente und nachhaltige Strategien zu<br />
entwickeln, die sowohl die ökologischen<br />
als auch die ökonomischen Bedürfnisse<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft berücksichtigen. Dies<br />
könnte durch eine stärkere För<strong>der</strong>ung<br />
von Renovierungen bestehen<strong>der</strong> Strukturen,<br />
die Nutzung von Brachflächen<br />
o<strong>der</strong> die Implementierung fortschrittlicher,<br />
ressourcenschonen<strong>der</strong> Bautechnologien<br />
erfolgen. <strong>Der</strong> signifikante<br />
Rückgang im Bodenverbrauch bietet<br />
eine Gelegenheit, nachhaltige Entwicklungswege<br />
zu beschreiten, die eine Balance<br />
zwischen ökonomischer Entwicklung<br />
und Umweltschutz schaffen.<br />
VIELFÄLTIGE ANSÄTZE IM UR-<br />
BANEN WASSERMANAGEMENT<br />
Eine wesentliche Maßnahme stellt hier<br />
zeitgemäße Flächenentwässerung dar.<br />
Denn die Flächenversiegelung durch Bebauung<br />
und Straßenbau verhin<strong>der</strong>t, dass<br />
Regenwasser natürlich versickert, was in<br />
vielen Städten zu Hochwasserrisiken<br />
und überlasteten Kanalisationssystemen<br />
führt. Zudem bewirkt die Verdichtung<br />
städtischer Räume oft einen erhöhten<br />
Verbrauch und eine Verschmutzung <strong>der</strong><br />
Wasserressourcen. Daher setzen Städte<br />
parallel auf mehrere Technologien und<br />
Konzepte:<br />
1. Regenwasserbewirtschaftung: Mo<strong>der</strong>ne<br />
Entwässerungssysteme, die Regenwasser<br />
sammeln und speichern,<br />
um es später für die Bewässerung<br />
o<strong>der</strong> als Grauwasser zu nutzen, reduzieren<br />
die Belastung <strong>der</strong> Kanalisation<br />
und erhöhen die Verfügbarkeit von<br />
Wasser.<br />
2. Gründächer und Versickerungsanlagen:<br />
Diese naturnahen Lösungen<br />
helfen, die Versiegelungseffekte zu<br />
minimieren, verbessern die Luftqualität<br />
und tragen zur Kühlung städtischer<br />
Hitzeinseln bei.<br />
3. Intelligente Wassermanagementsysteme:<br />
Durch den Einsatz von Sensoren<br />
und smarten Technologien<br />
können Leckagen schnell erkannt<br />
und die Wassernutzung optimiert<br />
werden, was zu erheblichen Einsparungen<br />
und einer verbesserten Nachhaltigkeit<br />
führt.<br />
4. Wie<strong>der</strong>aufbereitung und Recycling:<br />
Fortschrittliche Aufbereitungsanlagen,<br />
die Abwasser zu sicher nutzbarem<br />
Wasser umwandeln, sind essentiell,<br />
um den stetig wachsenden<br />
Wasserbedarf in Städten zu decken.<br />
INNOVATIVE PRODUKTE UND<br />
TECHNOLOGIEN SIND GEFRAGT<br />
Mo<strong>der</strong>ne Regenwassermanagementsysteme<br />
imitieren die natürlichen Prozesse<br />
durch technische Lösungen. Sie<br />
integrieren fortschrittliche Filtrationssysteme,<br />
die in <strong>der</strong> Lage sind, Regenwasser<br />
von Schadstoffen zu befreien, bevor es<br />
zurück in den Kreislauf o<strong>der</strong> in lokale<br />
Gewässer geleitet wird. Wesentliche Elmente<br />
dieser Systeme sind unterirdische<br />
Tanks und technische Filter, die eine<br />
hohe Wasserqualität sicherstellen und<br />
gleichzeitig die städtische Kanalisation<br />
entlasten.<br />
Wenn es darum geht, Regenwasser<br />
von Verkehrsflächen zu reinigen, bevor<br />
es in den Boden o<strong>der</strong> in Gewässer gelangt,<br />
werden traditionell Grünmulden<br />
eingesetzt, die jedoch einen erheblichen<br />
Platzbedarf von 10 bis 20 % <strong>der</strong> angeschlossenen<br />
Fläche haben und dadurch<br />
wertvollen Raum blockieren. Einen bedeutenden<br />
Fortschritt stellt hier die Entwicklung<br />
kompakter technischer Filter<br />
dar. So kann beispielsweise das ACO<br />
Stormclean TF-System mit nur einem<br />
Quadratmeter Filterfläche 250 Quadratmeter<br />
Fläche, wie etwa Parkplätze, effektiv<br />
entwässern. <strong>Der</strong> technische Filter<br />
arbeitet wie eine künstliche Grünmulde,<br />
jedoch ohne <strong>der</strong>en Platzbedarf. <strong>Der</strong> in<br />
einem unterirdischen, glasfaserverstärkten<br />
Kunststofftank installierte Filter, zertifiziert<br />
nach ÖNORM 2506-3, reinigt<br />
das Wasser von Mineralölen, Schwermetallen<br />
und polyzyklischen aromatischen<br />
Kohlenwasserstoffen. Die geringe Abflussfläche<br />
des Systems sorgt dafür, dass<br />
das Wasser schnell und vollständig in<br />
das unterirdische Entwässerungssystem<br />
gelangt. Ein wesentlicher Vorteil ist die<br />
Möglichkeit, den Boden oberhalb des<br />
Tanks flexibel zu nutzen, zum Beispiel<br />
als zusätzliche Parkflächen.<br />
Das ACO Stormclean TF-System ist<br />
Teil des ACO WaterCycle-Systems, einer<br />
ganzheitlichen Lösung, die Regenwasser<br />
sammelt, reinigt, speichert und kontrolliert<br />
ableitet. Dies schützt Gebäude, sichert<br />
Verkehrswege und optimiert den<br />
Wasserkreislauf.<br />
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5 . <strong>2024</strong> | 7