2024-1-5-oebm-der-osterreichische-baustoffmarkt - HOLCIM Der Grüne Zement

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22.05.2024 Aufrufe

AUFTAKT WASSERMANAGEMENT Bild: ACO Foto: Christian Lendl auf Unsplash Unsere Städte wachsen. Und mit ihnen die gemeinsame Verantwortung, sie zukunftsfit zu machen. So begegnen Städte mit innovativen Systemen den Herausforderungen des Klimawandels Intelligentes Wassermanagement Weltweit wachsen die Städte und kämpfen zugleich mit den Auswirkungen des Klimawandels. So auch in Österreich. Der richtige Umgang mit Wasser spielt dabei eine zunehmend wichtige Rolle. Innovative und nachhaltige Wassermanagementsysteme sind gefragt wie nie und tragen wesentlich dazu bei, der drohenden Wasserknappheit, häufigen Überschwemmungen und der damit verbundenen Verschmutzung zu begegnen. Architekten, Planer, ausführende Unternehmen und Baustoffhändler müssen daher dringend gemeinsam aktiv an der Gestaltung zukunftsfähiger Städte mitwirken. Im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft muss der gesamte Zyklus des Regenwassermanagements betrachtet werden: Dazu zählen kontrolliertes Sammeln, effektives Reinigen, Versickern und kontrollierte Ableitung. 6 | 5 . 2024

AUFTAKT WASSERMANAGEMENT Tatsächlich markiert 2023 ein bemerkenswertes Jahr in der heimischen Bauwirtschaft: Laut einer Studie des Beraternetzwerks KREUTZER FISCHER & PARTNER verzeichnet Österreich einen bedeutenden Rückgang in der Neuinanspruchnahme von Bodenflächen. Trotz der in politischen Kreisen umstrittenen Bodenstrategie, die eine tägliche Flächengrenze von maximal 2,5 Hektar vorsieht, zeigten die Daten des Bundesamts für Eich- und Vermessungstechnik (BEV) eine erhebliche Reduktion im Flächenverbrauch. 2023: EIN DRITTEL WENIGER FLÄ- CHE VERBRAUCHT Im Vergleich zum Jahr davor sank die Fläche, die für Gebäude, Infrastrukturen und Freizeitanlagen neu beansprucht wurde, um insgesamt 1.444 Hektar. Dies entspricht einem Rückgang von etwa einem Drittel. Studienautor Andreas Kreutzer führt dies vor allem auf die nachlassende Neubauproduktion zurück: „Wenn weniger neu gebaut wird, wird auch weniger Boden beansprucht.“ Regional betrachtet, verzeichnete Vorarlberg mit einem Rückgang von rund 80 Prozent den prozentual größten Rückgang des Bodenverbrauchs. In Nieder- und Oberösterreich reduzierte sich die Flächennutzung um 431 bzw. 951 Hektar, was jeweils mehr als die Hälfte ausmacht. In Tirol wurde der Bodenverbrauch um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gesenkt. Die meisten Bundesländer zeigen mittelfristig eine rückläufige Entwicklung in der Flächenneuinanspruchnahme, wobei Wien als Ausnahme gilt. Obwohl dieser Rückgang im Bodenverbrauch positive Aspekte für die Umwelt und die Nachhaltigkeit urbaner Entwicklung aufzeigt, betont Kreutzer auch die Schattenseiten dieser Entwicklung. Die sinkende Bauproduktion hat zu einem Anstieg der Arbeitslosigkeit in der Bauwirtschaft geführt, und die Produktion von Wohnraum konnte mit dem Bedarf nicht Schritt halten. Dieser Trend fordert ein Umdenken in der Bauplanung und -politik. Es gilt, effiziente und nachhaltige Strategien zu entwickeln, die sowohl die ökologischen als auch die ökonomischen Bedürfnisse der Gesellschaft berücksichtigen. Dies könnte durch eine stärkere Förderung von Renovierungen bestehender Strukturen, die Nutzung von Brachflächen oder die Implementierung fortschrittlicher, ressourcenschonender Bautechnologien erfolgen. Der signifikante Rückgang im Bodenverbrauch bietet eine Gelegenheit, nachhaltige Entwicklungswege zu beschreiten, die eine Balance zwischen ökonomischer Entwicklung und Umweltschutz schaffen. VIELFÄLTIGE ANSÄTZE IM UR- BANEN WASSERMANAGEMENT Eine wesentliche Maßnahme stellt hier zeitgemäße Flächenentwässerung dar. Denn die Flächenversiegelung durch Bebauung und Straßenbau verhindert, dass Regenwasser natürlich versickert, was in vielen Städten zu Hochwasserrisiken und überlasteten Kanalisationssystemen führt. Zudem bewirkt die Verdichtung städtischer Räume oft einen erhöhten Verbrauch und eine Verschmutzung der Wasserressourcen. Daher setzen Städte parallel auf mehrere Technologien und Konzepte: 1. Regenwasserbewirtschaftung: Moderne Entwässerungssysteme, die Regenwasser sammeln und speichern, um es später für die Bewässerung oder als Grauwasser zu nutzen, reduzieren die Belastung der Kanalisation und erhöhen die Verfügbarkeit von Wasser. 2. Gründächer und Versickerungsanlagen: Diese naturnahen Lösungen helfen, die Versiegelungseffekte zu minimieren, verbessern die Luftqualität und tragen zur Kühlung städtischer Hitzeinseln bei. 3. Intelligente Wassermanagementsysteme: Durch den Einsatz von Sensoren und smarten Technologien können Leckagen schnell erkannt und die Wassernutzung optimiert werden, was zu erheblichen Einsparungen und einer verbesserten Nachhaltigkeit führt. 4. Wiederaufbereitung und Recycling: Fortschrittliche Aufbereitungsanlagen, die Abwasser zu sicher nutzbarem Wasser umwandeln, sind essentiell, um den stetig wachsenden Wasserbedarf in Städten zu decken. INNOVATIVE PRODUKTE UND TECHNOLOGIEN SIND GEFRAGT Moderne Regenwassermanagementsysteme imitieren die natürlichen Prozesse durch technische Lösungen. Sie integrieren fortschrittliche Filtrationssysteme, die in der Lage sind, Regenwasser von Schadstoffen zu befreien, bevor es zurück in den Kreislauf oder in lokale Gewässer geleitet wird. Wesentliche Elmente dieser Systeme sind unterirdische Tanks und technische Filter, die eine hohe Wasserqualität sicherstellen und gleichzeitig die städtische Kanalisation entlasten. Wenn es darum geht, Regenwasser von Verkehrsflächen zu reinigen, bevor es in den Boden oder in Gewässer gelangt, werden traditionell Grünmulden eingesetzt, die jedoch einen erheblichen Platzbedarf von 10 bis 20 % der angeschlossenen Fläche haben und dadurch wertvollen Raum blockieren. Einen bedeutenden Fortschritt stellt hier die Entwicklung kompakter technischer Filter dar. So kann beispielsweise das ACO Stormclean TF-System mit nur einem Quadratmeter Filterfläche 250 Quadratmeter Fläche, wie etwa Parkplätze, effektiv entwässern. Der technische Filter arbeitet wie eine künstliche Grünmulde, jedoch ohne deren Platzbedarf. Der in einem unterirdischen, glasfaserverstärkten Kunststofftank installierte Filter, zertifiziert nach ÖNORM 2506-3, reinigt das Wasser von Mineralölen, Schwermetallen und polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen. Die geringe Abflussfläche des Systems sorgt dafür, dass das Wasser schnell und vollständig in das unterirdische Entwässerungssystem gelangt. Ein wesentlicher Vorteil ist die Möglichkeit, den Boden oberhalb des Tanks flexibel zu nutzen, zum Beispiel als zusätzliche Parkflächen. Das ACO Stormclean TF-System ist Teil des ACO WaterCycle-Systems, einer ganzheitlichen Lösung, die Regenwasser sammelt, reinigt, speichert und kontrolliert ableitet. Dies schützt Gebäude, sichert Verkehrswege und optimiert den Wasserkreislauf. ð 5 . 2024 | 7

AUFTAKT WASSERMANAGEMENT<br />

Bild: ACO Foto: Christian Lendl auf Unsplash<br />

Unsere Städte wachsen. Und mit ihnen die gemeinsame Verantwortung, sie zukunftsfit zu machen.<br />

So begegnen Städte mit innovativen Systemen den Herausfor<strong>der</strong>ungen des Klimawandels<br />

Intelligentes Wassermanagement<br />

Weltweit wachsen die Städte und kämpfen zugleich mit den Auswirkungen des<br />

Klimawandels. So auch in Österreich. <strong>Der</strong> richtige Umgang mit Wasser spielt dabei eine<br />

zunehmend wichtige Rolle. Innovative und nachhaltige Wassermanagementsysteme<br />

sind gefragt wie nie und tragen wesentlich dazu bei, <strong>der</strong> drohenden Wasserknappheit,<br />

häufigen Überschwemmungen und <strong>der</strong> damit verbundenen Verschmutzung zu<br />

begegnen. Architekten, Planer, ausführende Unternehmen und Baustoffhändler müssen<br />

daher dringend gemeinsam aktiv an <strong>der</strong> Gestaltung zukunftsfähiger Städte mitwirken.<br />

Im Zuge einer geordneten Wasserwirtschaft<br />

muss <strong>der</strong> gesamte Zyklus des Regenwassermanagements<br />

betrachtet werden: Dazu zählen<br />

kontrolliertes Sammeln, effektives Reinigen,<br />

Versickern und kontrollierte Ableitung.<br />

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