22.05.2024 Aufrufe

Johann-Nestroy-Ring der Stadt Bad Ischl 2024 für Adele Neuhauser

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten Adele Neuhauser wird damit Teil einer langen Reihe großer Persönlichkeiten wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg, Gustav Manker, Hans Weigel, Gerhard Bronner, Alexander Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser, Otto Basil, Elfriede Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Lederer, Lukas Resetarits, Werner Schneyder, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans Kann, Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol, Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix, Dolores Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert Pawlicki, Karl Paryla, Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek, Robert Meyer, Roland Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber, Marianne Mendt, Willi Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C. Artmann, Louise Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer, Reinhard Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Hader, Gustav Peichl, Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek, Michael Niavarani, Erni Mangold, Herbert Föttinger und Michael Köhlmeier. Sie alle sind Träger des Johann-Nestroy-Ringes, der – von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft verliehen – zwischen 1976 und 1999 von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird er von der Stadt Bad Ischl in Auftrag gegeben, zum Gedenken an Johann Nestroy, der viele Sommer in seiner Ischler Villa lebte und sowohl als Gast im Publikum als auch als Darsteller auf der Bühne viel Zeit im Lehár-Theater verbrachte. Die Stadt Bad Ischl, die den Nestroyring als Auftraggeber von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft zugesprochen bekam, beauftragte den Ischler Goldschmied Gerold Schodterer, ein neues Konzept zu entwickeln, das der Bedeutung dieses Preises gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen dem Genie Nestroys, der Stadt Bad Ischl, den Verleihungskriterien, dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und dessen künstlerischem Anliegen her.

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten

Adele Neuhauser wird damit Teil einer langen Reihe großer Persönlichkeiten wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg, Gustav Manker, Hans Weigel, Gerhard Bronner, Alexander Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser, Otto Basil, Elfriede Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Lederer, Lukas Resetarits, Werner Schneyder, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans Kann, Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol, Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix, Dolores Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert Pawlicki, Karl Paryla, Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek, Robert Meyer, Roland Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber, Marianne Mendt, Willi Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C. Artmann, Louise Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer, Reinhard Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Hader, Gustav Peichl, Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek, Michael Niavarani, Erni Mangold, Herbert Föttinger und Michael Köhlmeier.

Sie alle sind Träger des Johann-Nestroy-Ringes, der – von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft verliehen – zwischen 1976 und 1999 von der Stadt Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird er von der Stadt Bad Ischl in Auftrag gegeben, zum Gedenken an Johann Nestroy, der viele Sommer in seiner Ischler Villa lebte und sowohl als Gast im Publikum als auch als Darsteller auf der Bühne viel Zeit im Lehár-Theater verbrachte.

Die Stadt Bad Ischl, die den Nestroyring als Auftraggeber von der Internationalen Nestroy-Gesellschaft zugesprochen bekam, beauftragte den Ischler Goldschmied Gerold Schodterer, ein neues Konzept zu entwickeln, das der Bedeutung dieses Preises gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine Verbindung zwischen dem Genie Nestroys, der Stadt Bad Ischl, den Verleihungskriterien, dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und dessen künstlerischem Anliegen her.

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<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong><br />

DER STADT BAD ISCHL<br />

<strong>2024</strong><br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong><br />

<strong>Ring</strong>-Foto: © Wolfgang Stadler / <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>: © Stefan Fuertbauer


JOHANN-NESTROY-RING<br />

DER STADT BAD ISCHL<br />

Der <strong>Nestroy</strong>ring <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> <strong>für</strong> <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong><br />

Im Rahmen des Europäischen Kulturhauptstadtjahres <strong>2024</strong> feiert die<br />

Verleihung des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> ein Jubiläum:<br />

Bereits zum zehnten Mal wird <strong>der</strong> renommierte <strong>Ring</strong> verliehen. Dieses<br />

Jahr geht die Auszeichnung an die vielseitige und beliebte Künstlerin<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>, die sich selbst gerne als „Volks-Schauspielerin“<br />

bezeichnet. Als talentierte Theater- und Filmschauspielerin überzeugt<br />

Frau <strong>Neuhauser</strong> durch ihre beeindruckenden Leistungen auf <strong>der</strong> Bühne<br />

und vor <strong>der</strong> Kamera. Seit seiner Einführung in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> ist sie neben<br />

Erni Mangold die zweite Frau, die diesen bedeutenden <strong>Ring</strong> erhält.<br />

Der <strong>Nestroy</strong>ring, benannt nach dem österreichischen Dramatiker und<br />

Schauspieler <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, würdigt „außerordentliche und herausragende<br />

Leistungen im Geiste von <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>“. Seit seiner Einführung<br />

in <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> hat sich <strong>der</strong> <strong>Ring</strong> als eine <strong>der</strong> angesehensten kulturellen<br />

Auszeichnungen <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> etabliert. Die <strong>Stadt</strong>gemeinde pflegt<br />

diese traditionsreiche Verleihung seit 2005 in Zusammenarbeit mit <strong>der</strong><br />

Internationalen <strong>Nestroy</strong>-Gesellschaft und hat damit maßgeblich dazu<br />

beigetragen, <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> nicht nur als Kaiser- und Kulturstadt, son<strong>der</strong>n<br />

auch als <strong>Nestroy</strong>stadt zu positionieren.<br />

Vor dem historischen Lehár-Theater, dem festlichen Verleihungsort des<br />

<strong>Ring</strong>s, erinnert eine Büste an <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> und seine tiefe Verbindung<br />

zu <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>. Die Villa am <strong>Nestroy</strong>weg mit einem großzügig angelegten<br />

Garten, die <strong>der</strong> Dramatiker im Jahr 1859 erwarb, ist ein weiteres<br />

Zeugnis seiner langjährigen Beziehung zu unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Die einstige „Kaiser Franz Josef Knabenbürgerschule“ trägt heute den<br />

Namen „<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-Schule“. Ein charmantes Augenzwinkern mag<br />

dabei an <strong>Nestroy</strong>s Werk „Die schlimmen Buben in <strong>der</strong> Schule“ erinnern.<br />

Erwin Steinhauer, Karl Heinz Hackl, Peter Turrini, Karl Markovics, Nicholas<br />

Ofczarek, Michael Niavarani, Erni Mangold, Herbert Föttinger und<br />

Michael Köhlmeier konnten bereits ihren <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> entgegennehmen.<br />

Am 30. Mai ist es <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>, <strong>für</strong> die Oliver Karbus<br />

die Laudatio halten wird.<br />

In diesem Sinne bedanke ich mich bei Frau <strong>Neuhauser</strong> <strong>für</strong> ihre satirisch<br />

kritische, phantasievolle künstlerische Auseinan<strong>der</strong>setzung mit den<br />

gesellschaftlichen Anliegen unserer Zeit. Diese Voraussetzungen sind<br />

es, die sie zur verdienten Trägerin des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> machen.<br />

Herzlichen Glückwunsch, <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>!<br />

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> wird damit Teil einer langen Reihe großer Persönlichkeiten<br />

wie Helmut Qualtinger, Leopold Lindtberg, Gustav Manker, Hans Weigel,<br />

Gerhard Bronner, Alexan<strong>der</strong> Steinbrecher, Peter Wehle, Axel von Ambesser,<br />

Otto Basil, Elfriede Ott, Attila und Paul Hörbiger, Herbert Le<strong>der</strong>er,<br />

Lukas Resetarits, Werner Schney<strong>der</strong>, Robert Löffler, Kurt Sowinetz, Hans<br />

Kann, Heinz Petters, Lore Krainer, Fritz Muliar, Josef Meinrad, Erich Sokol,<br />

Inge Konradi, Christine Nöstlinger, Trude Marzik, Manfred Deix, Dolores<br />

Schmidinger, Helmuth Lohner, Hilde Sochor, Norbert Pawlicki, Karl Paryla,<br />

Karl Schuster, Houchang Allahyari, Otto Schenk, Gusti Wolf, Heli Deinboek,<br />

Robert Meyer, Roland Neuwirth, Elizabeth T. Spira, Peter Gruber,<br />

Marianne Mendt, Willi Resetarits, Otto Tausig, Brigitte Swoboda, H. C.<br />

Artmann, Louise Martini, Susi Nicoletti, Gertraud Jesserer, Paul Angerer,<br />

Reinhard Tramontana, Christine Ostermayer, Josef Ha<strong>der</strong>, Gustav Peichl,<br />

Erwin Steinhauer, Karlheinz Hackl, Karl Markovics, Nicholas Ofczarek, Michael<br />

Niavarani, Erni Mangold, Herbert Föttinger und Michael Köhlmeier.<br />

Sie alle sind Träger des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>es, <strong>der</strong> – von <strong>der</strong> Internationalen<br />

<strong>Nestroy</strong>-Gesellschaft verliehen – zwischen 1976 und 1999 von <strong>der</strong><br />

<strong>Stadt</strong> Wien zur Verfügung gestellt wurde. Seit 2005 wird er von <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong><br />

<strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> in Auftrag gegeben, zum Gedenken an <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, <strong>der</strong> viele<br />

Sommer in seiner <strong>Ischl</strong>er Villa lebte und sowohl als Gast im Publikum als<br />

auch als Darsteller auf <strong>der</strong> Bühne viel Zeit im Lehár-Theater verbrachte.<br />

Die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, die den <strong>Nestroy</strong>ring als Auftraggeber von <strong>der</strong> Internationalen<br />

<strong>Nestroy</strong>-Gesellschaft zugesprochen bekam, beauftragte den<br />

<strong>Ischl</strong>er Goldschmied Gerold Schodterer, ein neues Konzept zu entwickeln,<br />

das <strong>der</strong> Bedeutung dieses Preises gerecht wird. Sein Entwurf stellt eine<br />

Verbindung zwischen dem Genie <strong>Nestroy</strong>s, <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>, den Verleihungskriterien,<br />

dem jeweiligen Preisträger, dessen Persönlichkeit und<br />

dessen künstlerischem Anliegen her.<br />

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten<br />

Ines Schiller BEd – Bürgermeisterin <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Fotos: © Wolfgang Stadler / Gerhard Flohberger / Gerold Schodterer / Portraitfoto Ines Schiller: © FotoHofer <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>


KONZEPTION und GESTALTUNG<br />

Gestalt ist mehr als die Summe <strong>der</strong> einzelnen Teile<br />

Die Zahl 5 spielt im Konzept <strong>für</strong> den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> eine<br />

tragende und verbindende Rolle. 5 Kriterien werden von <strong>der</strong><br />

Jury als Grundlage <strong>für</strong> die Verleihung des Ehrenringes herangezogen:<br />

• Pflege von <strong>Nestroy</strong>s Erbe<br />

• Höchste künstlerische Ebene<br />

• Zeitkritik<br />

• Satire<br />

• Phantasie<br />

Das Werk <strong>Nestroy</strong>s ruht auf den 5 Säulen seiner Begabungen.<br />

Diese 5 Säulen bilden den <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> und verbinden<br />

sein Werk, die <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong> und die Kriterien, die zur Wahl des<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Trägers führen.<br />

• Lehrtätigkeit<br />

• Schauspiel<br />

• Gesang<br />

• Komik<br />

• Dichtkunst<br />

I nstruktion<br />

S chauspiel<br />

C ouplets<br />

H umor<br />

L yrik<br />

Die Welt des <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> war die Bühne<br />

So schwebt über dem <strong>Ring</strong> eine Bühne, auf welcher <strong>der</strong>/die jeweilige<br />

<strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>-Träger/in auftritt. Form und Gestaltung <strong>der</strong><br />

Bühne werden individuell auf Persönlichkeit und Werk abgestimmt.<br />

Unter <strong>der</strong> Bühne wirkt „<strong>Nestroy</strong>s Geist“<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>, <strong>der</strong> es wie kein an<strong>der</strong>er verstand, den Menschen<br />

seiner Zeit einen Spiegel vorzuhalten, <strong>der</strong> im Laufe <strong>der</strong> Jahre nichts<br />

an Klarheit eingebüßt hat, gibt sich im <strong>Ring</strong> durch den Spiegel zu<br />

erkennen.<br />

Dieser Spiegel durchdringt aber auch die Bühne, wird an <strong>der</strong> Oberfläche<br />

sichtbar und stellt so den Bezug zwischen <strong>Nestroy</strong>s Vermächtnis<br />

und dem/<strong>der</strong> Künstler/in und Ehrenringträger/in her.<br />

Die außergewöhnliche und bizarre Formensprache des <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>s<br />

mit seiner „schwebenden” Bühne unterstreicht die <strong>für</strong><br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> so typische Ausdrucksweise und nimmt auf seine<br />

unvergleichlichen Satzgebilde Bezug, die trotz ihrer Tiefe und Treffsicherheit<br />

vollkommen leicht im Raum zu schweben scheinen.<br />

So wie <strong>Nestroy</strong> auf <strong>der</strong> Bühne stand und so wie die Ausgezeichneten,<br />

die im Sinne <strong>Nestroy</strong>s wirken, auf <strong>der</strong> Bühne des Lebens bestehen,<br />

beweist auch <strong>der</strong> <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> sein „Stehvermögen“<br />

als Kleinskulptur, sofern er nicht als <strong>Ring</strong> getragen wird.<br />

<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s Welt war die Bühne<br />

Fotos: © Wolfgang Stadler / © <strong>Nestroy</strong>-Gesellschaft Wien / Gerold Schodterer


DAS SCHAUSPIEL IST MEIN LEBEN<br />

Wenn ich alles, was mir wichtig erscheint und dazu beigetragen<br />

hat, dem <strong>Nestroy</strong>ring <strong>2024</strong> <strong>für</strong> <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> Gestalt zu<br />

verleihen, festhalten würde, könnte ich viele Seiten füllen. Daher<br />

beschränke ich mich auf die Beschreibung <strong>der</strong> im <strong>Ring</strong> verwendeten<br />

Symbole und ihren Bezug zu <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>s Gedankenund<br />

Erfahrungshorizont.<br />

Um diese Ausnahmeschauspielerin kennenzulernen, empfehle ich die<br />

Lektüre ihrer Autobiographie „Ich war mein größter Feind“, die es<br />

einem unmöglich macht, sie aus <strong>der</strong> Hand zu legen, wenn man einmal<br />

zu lesen begonnen hat.<br />

Der <strong>Nestroy</strong>ring bedeutet mir sehr viel<br />

„<strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong> ist <strong>für</strong> mich ein großartiger Menschenkenner<br />

und in hohem Maße humorvoller und politischer Stückeschreiber.<br />

Seine Kosmen sind nachvollziehbar und erfrischend lehrreich. In<br />

meiner Arbeit versuche ich, meinen Charakteren mit ähnlichen<br />

Vorzeichen Leben einzuhauchen.<br />

Der <strong>Nestroy</strong>ring bedeutet mir sehr viel, weil er mein gesamtes<br />

künstlerisches Schaffen beinhaltet und wertschätzt, und das<br />

macht mich überaus glücklich!“<br />

Die fünf Säulen, die den <strong>Ring</strong> formen und die „Bühne“ tragen,<br />

nehmen auf <strong>Nestroy</strong>s fünf Fähigkeiten: Dichtkunst, Schauspiel,<br />

Gesang, Lehrtätigkeit und Satire Bezug.<br />

„Die Dichtkunst“, meint <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>, „ist Basis und Inspirationsquelle<br />

<strong>für</strong> meine Arbeit. Das Schauspiel ist mein Lebensmotor.<br />

Der Gesang ist noch zu üben, aber ein Sehnsuchtsort.<br />

Lehrtätigkeit und Satire sind <strong>für</strong> mich die hoffentlich glücklich<br />

erlangte Conclusio meiner Tätigkeit.“<br />

Rollen- und Drehbuch sind <strong>der</strong> Grundstein<br />

„Eine gute Rolle in einem schlechten Buch wird nie die Brillanz<br />

erlangen, die vielleicht in ihr schlummert. Eine interessante<br />

Rolle in einem guten Buch hat hingegen große Chance brillant zu<br />

werden.“<br />

So besteht <strong>der</strong> „Bühnenboden“ im <strong>Ring</strong> nicht aus den „Brettern, die<br />

die Welt bedeuten“, son<strong>der</strong>n aus dem im Theater verwendeten<br />

Rollen- bzw. im Film benützten Drehbuch, aus dem heraus sich die<br />

Geschichte des <strong>Ring</strong>es entwickelt.<br />

Ein vergänglicher Augenblick<br />

Zu Film und Theater meint <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>: „Ein Aspekt, <strong>der</strong><br />

das Medium Film vom Theater unterscheidet, ist, dass beim Film<br />

etwas gewissermaßen bis in alle Ewigkeit festgehalten wird. Man<br />

kann sich den Film nach Jahren o<strong>der</strong> Jahrzehnten immer und<br />

immer wie<strong>der</strong> anschauen. Beim Theater ist es nur ein Abend, ein<br />

vergänglicher Augenblick.“<br />

Das Schauspiel ist mein Leben<br />

Diese so grundverschiedenen Medien teilen den <strong>Ring</strong> und erschaffen<br />

zwei Bühnen: die des Theaters und die des Films. Die Teilung erfolgt<br />

durch eine „Spiegelwand“, die auf einer Seite Leinwand und Bildschirm,<br />

auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Bühnenhintergrund und Bühnenbild darstellt.<br />

„Das Schauspiel ist mein Leben“, schreibt <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>. Damit<br />

vereint sie die zwei Aspekte des <strong>Ring</strong>s, weil ihr Herz <strong>für</strong> beides<br />

schlägt und ihre Kunst beides verbindet.<br />

Eine „Filmszene“ ist im <strong>Ring</strong> zu erkennen. Vielleicht stammt sie aus<br />

einem Tatort? Eine liegende Figur, verletzt o<strong>der</strong> tot?<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> und Martin Hofer als<br />

Mephisto im „Faust“, Regensburg 1996<br />

© Pressefoto Theater Regensburg<br />

Rollen- und Drehbuch sind <strong>der</strong> Grundstein<br />

<strong>Ring</strong>-Fotos: © Wolfgang Stadler / Karoline Schodterer


EIN KOLLEKTIVES GLÜCKSGEFÜHL<br />

Sehr berührend schil<strong>der</strong>t sie in ihrer Biografie den Verlust ihrer<br />

Eltern sowie ihres Bru<strong>der</strong>s und zieht Resümee:<br />

„Der Tod relativiert schon sehr viel. Man sieht das Leben mit<br />

an<strong>der</strong>en Augen. Und die Trauer wäscht den Blick <strong>für</strong> das Wesentliche:<br />

Die Freude, am Leben zu sein und die verbliebene Zeit gut<br />

zu nutzen.“<br />

„Bibi Fellner“ beugt sich in ihrer typischen Haltung über die<br />

liegende Figur und <strong>der</strong> „Bildschirm“ spiegelt diese Szene so,<br />

dass <strong>der</strong> Eindruck entsteht, es wären mehrere Figuren im Raum.<br />

Ein Detail, das auf eine <strong>für</strong> <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> wichtige Erfahrung<br />

hinweist, ein Phänomen, das so intensiv erlebt wird, dass es sich,<br />

wie sie sagt, „nur da<strong>für</strong> auszahlt, die ganze Mühe auf sich zu<br />

nehmen.“<br />

Und sie versucht, dieses Gefühl in Worte zu fassen: „Zeit und Raum<br />

lösen sich auf und es ist ein wahrlich berauschendes Gefühl. Pure<br />

Energie. Vielleicht wie eine leuchtende Aura.“<br />

Ein kollektives Glücksgefühl<br />

„Das aber gelingt nur“, so die Preisträgerin, „wenn das gesamte<br />

Kollektiv, also alle Schauspieler, alle an dem Stück beteiligten<br />

Personen, das Publikum eingeschlossen, ein aus Begeisterung<br />

gewobenes ‚Energiefeld‘ erzeugt, das eine <strong>für</strong> alle überwältigende<br />

Erfahrung, sozusagen ein kollektives Glücksgefühl auslöst.<br />

Wie oft haben wir die Chance, einen kollektiven Akt zu erleben, <strong>der</strong><br />

was bedeutet? Da<strong>für</strong> aber sind wir Schauspieler da. Als ich 2010<br />

das erste Drehbuch <strong>für</strong> den Tatort zu lesen bekam und auf diesem<br />

Weg die Bibi Fellner ‚kennenlernte‘, war es Liebe auf den ersten<br />

Blick. Ihre Brüchigkeit, Verletzlichkeit, ihre Unverlässlichkeit.<br />

Zum Glück war ich in meinem Leben nie ganz unten, aber<br />

ich bin lang genug auf einem schmalen Pfad gewan<strong>der</strong>t, um<br />

zu wissen, woher die destruktiven Gefühle <strong>der</strong>er kommen,<br />

die sich ausgeschlossen fühlen. Deshalb ist es mir zunehmend<br />

wichtiger geworden, Rollen zu verkörpern, die<br />

jenseits <strong>der</strong> Fiktion von Sauberkeit, Perfektion und einem<br />

bruchlos gelungenen Leben angesiedelt sind.<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> als Merteuil in „Quartett“<br />

von Heiner Müller mit Elisabeth Corbet in<br />

<strong>der</strong> Inszenierung von Andreas Hänsel<br />

© Markgrafentheater Erlangen, 1992<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> – München 1996<br />

© Pressefoto Theater Regensburg<br />

Ich möchte als Schauspielerin in erster Linie unterhalten und das<br />

Publikum erfreuen. Ich will gute und wichtige und natürlich auch<br />

lustige und schöne Geschichten erzählen, aber ich möchte den<br />

Menschen zugleich wahrhaftigere Charaktere zeigen, als diejenigen,<br />

die ihnen von Boulevardmedien als Ideale vorgeführt<br />

werden. Das verstehe ich als Teil <strong>der</strong> Verantwortung, die mit<br />

meinem Beruf und meinem Erfolg einhergeht.“<br />

Über <strong>der</strong> im <strong>Ring</strong> dargestellten Szene schwebt ein Gegenstand, <strong>der</strong><br />

in Film und Fernsehen nie ins Blickfeld gelangt und auf <strong>der</strong> Theaterbühne<br />

meist gut verborgen ist – das Mikrofon – als Symbol <strong>für</strong><br />

das wichtigste Instrument des Schauspielers, die Stimme.<br />

Es ist die Stimme und die Kunst sie anzuwenden<br />

„In meiner Jugend war ich begeisterte Speerwerferin. Das ist eine<br />

Disziplin, bei <strong>der</strong> man lernt, wie man etwas wirkungsvoll, mit Kraft<br />

von sich wegschickt. Ob das ein Speer ist, o<strong>der</strong> die Klangwellen<br />

<strong>der</strong> eigenen Stimme, macht einen geringen Unterschied.<br />

Meine Stimme klang nach einer Operation deutlich weniger rau<br />

und tief und ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben<br />

ganz und gar weiblich und hatte auch keine Scheu mehr davor,<br />

weiblich zu sein. Seither gehe ich mit einer guten Portion mehr<br />

Selbstvertrauen durch die Welt und wenn mich heute jemand <strong>für</strong><br />

eine Rolle will, dann weiß ich: Er will mich, nicht nur meine aufregende<br />

Stimme.“<br />

Es ist die Stimme und die Kunst sie anzuwenden, die aus Worten<br />

Sprache und aus <strong>der</strong> Sprache Wahrhaftigkeit werden lässt. So<br />

wird die Brillanz eines Textes oft erst durch die Brillanz einer<br />

Stimme erfassbar, weshalb im Mikrofon des <strong>Nestroy</strong>ringes ein<br />

kleiner, brillantgeschliffener Diamant <strong>für</strong> jede Facette steht, die<br />

im Zusammenspiel von Schliff und Proportion das alles überstrahlende<br />

Feuer erzeugt.<br />

Wir fühlten uns vom Text getragen<br />

„Bei <strong>der</strong> Arbeit an <strong>der</strong> ‚Maria Kallas‘ konnte ich erleben, was es<br />

bedeutet als Sänger auf die Bühne zu gehen. Wenn du die Musik<br />

als ‚Teppich‘ hast bist du schon einmal zehn Zentimeter über dem<br />

Boden, bevor du überhaupt den ersten Ton gesungen hast.“<br />

Maria Callas spielte <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> 1999<br />

© Pressefoto Theater Regensburg<br />

Wir fühlten uns vom Text getragen<br />

<strong>Ring</strong>-Foto: © Wolfgang Stadler


SCHUSPIEL ist HANDWERK<br />

Drehen wir den <strong>Ring</strong> und betrachten ihn von jener Seite, die<br />

das Konterfei <strong>Johann</strong> <strong>Nestroy</strong>s im Spiegel unter <strong>der</strong> Bühne zum<br />

Vorschein bringt. Hier öffnet sich <strong>der</strong> Blick auf die Theaterbühne,<br />

wo <strong>der</strong> Text zum Rollenbuch wird.<br />

„Ein an<strong>der</strong>er wichtiger Lehrer war <strong>für</strong> mich die Literatur“, so <strong>Adele</strong><br />

<strong>Neuhauser</strong>. „Sie erlaubte es mir, mich in die verschiedensten<br />

Figuren und Situationen, in unterschiedlichste Lebensentwürfe<br />

einzufühlen.“<br />

Auf einem emporragenden Blatt dieses Buches steht scheinbar<br />

schwebend leicht eine Figur mit ausgebreiteten Armen, welche<br />

die <strong>Nestroy</strong>ringpreisträgerin des Kulturhauptstadtjahres <strong>2024</strong><br />

darstellt.<br />

Weshalb schwebend? Das hat mit dem Theaterregisseur David<br />

Esrig zu tun, bei dem <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> eine Form des „schauspielerischen<br />

Handwerks“ kennenlernte, das mit dem Erfassen von<br />

tieferen Schichten des Erlebens und Daseins arbeitet.<br />

Unter seiner Anleitung fühlten wir uns vom Text<br />

getragen, wie ein Opernsänger von <strong>der</strong> Musik.<br />

„Bei Esrig wurde strukturiert, gelesen und nochmals strukturiert<br />

und wie<strong>der</strong> gelesen. Vorher hatte ich aus dem Bauch heraus<br />

gespielt, jetzt gab es plötzlich Struktur, methodisches Arbeiten<br />

sowie einen unerhörten Reichtum an mythischen Geschichten,<br />

die er mit dem Stoff verwob und daraus wie<strong>der</strong> einen eigenen<br />

Raum schuf.<br />

Seine Methode lehrte mich mit Texten souverän umzugehen, sie<br />

zu bearbeiten, sodass aus ihnen noch vor <strong>der</strong> ersten Bühnenprobe<br />

ein Teppich wurde, <strong>der</strong> einen beim Spiel gleich über dem<br />

Boden schweben ließ.“<br />

Sieht man die Figur genau an, so erkennt man, dass ihre Vor<strong>der</strong>seite<br />

aus Gelbgold, ihre Rückseite jedoch aus Weißgold besteht.<br />

Denn <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> meint:<br />

„Man kann aus einer Figur nur etwas lernen, wenn man sich ihr<br />

vollends überlässt – immer im Bewusstsein, sie dabei an den<br />

Zügeln zu halten. Die Rolle darf nie überhand nehmen, nicht die<br />

Führung übernehmen. Du musst immer die Nerven bewahren<br />

und dich durch den seelischen Parcours deiner Rolle führen.<br />

Die Psyche ist <strong>für</strong> mich ein so großes und komplexes Feld, das<br />

beschäftigt mich enorm. Ich hab‘ in meiner Laufbahn sehr viele<br />

negative Charaktere verkörpert und musste immer erst auf die<br />

Suche gehen, nach den Details, die ich lieben und schätzen kann<br />

an <strong>der</strong> Figur, sonst könnt‘ ich sie ja überhaupt nicht darstellen.<br />

Und es gibt bei jedem schrecklichen Charakter immer etwas, was<br />

man lieben kann und auf Grund dieser Entdeckung entschlüsselt<br />

sich dann auch die Mächtigkeit <strong>der</strong> negativen Auswirkungen und<br />

das finde ich sehr, sehr spannend.“<br />

Ich könnte die ganze Welt umarmen<br />

Es geht also nicht darum, als Schauspielerin auf <strong>der</strong> Bühne zu<br />

stehen, son<strong>der</strong>n als Figur, als Rolle, als Spiegel des Textes, o<strong>der</strong> wie<br />

es Karl Markovic ausdrückte: „Ich tauche in das Rollenbuch ein,<br />

um als Figur wie<strong>der</strong> herauszukommen.“ Erni Mangold meinte: „Du<br />

musst dich, wenn du die Rolle verinnerlicht hast, als Schauspielerin<br />

aus ihr zurückziehen, um <strong>der</strong> Rolle ihren Glanz zu geben!“<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> drückt es so aus: „Wenn sich die Individualitäten<br />

auflösen, werden die Spieler zu einer gemeinsamen geistigen<br />

Energie. Genau das kann Theater bewirken. Nach solchen<br />

Momenten bin ich im wahrsten Sinn des Wortes berauscht und<br />

könnte die ganze Welt umarmen.“<br />

Im Spiegel des Bühnenhintergrundes ist eine Uhr zu erkennen,<br />

dieser fehlen jedoch die Zeiger. Sie ist unfähig, die Zeit zu messen<br />

und in Sekunden, Minuten o<strong>der</strong> Stunden zu unterteilen. So wird sie<br />

zum Symbol <strong>für</strong> einen Zeitraum.<br />

Auf meine Frage, was <strong>für</strong> sie das Wichtigste bei <strong>der</strong> Vorbereitung<br />

<strong>für</strong> eine neu Rolle sei, antwortet <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>: „Zeit. Zeit <strong>für</strong><br />

die seelische Arbeit, losgelöst vom Text. Der Text muss felsenfest<br />

sitzen. Ich bin sehr genau und möchte dem Autor gerecht werden.<br />

Das heißt nicht, dass ich nicht manches noch än<strong>der</strong>e, aber immer<br />

in Absprache mit Regie und Autor. Und dann die notwendige Zeit,<br />

um den unterbewussten Prozessen Raum zu geben, die eigentliche<br />

Arbeit zu leisten.“<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> als Blinde mit Oswald<br />

Gayer in „Brief über die Blinden“ von Di<strong>der</strong>ot,<br />

inszeniert von David Esrig, im Folkwang<br />

Museum, Essen 1986 © Armin Wenzel<br />

Ich könnte die ganze Welt umarmen<br />

<strong>Ring</strong>-Foto: © Wolfgang Stadler / Portrait <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>: © Peter Rigaud


WIRKLICHE HEIMAT BIN ICH<br />

Stellen Sie sich bitte vor, Sie halten ein schön geformtes Weißweinglas<br />

in <strong>der</strong> Hand und in diesem Glas befindet sich eine wun<strong>der</strong>bare<br />

Flüssigkeit, die Essenz Ihres Lebens. Welche Farbe hätte diese Flüssigkeit<br />

und welche Worte würden in ihr gelöst sein?<br />

„Bernsteinfarben und in ihr stünde das Wort Frieden!“ Das war<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>s kurze Antwort, <strong>der</strong> jedoch, wie sie mir bei<br />

unserem Treffen im Kaffee Englän<strong>der</strong> in Wien erzählte, langes<br />

Nachdenken vorausging. „Bernsteinfarben, weil mich das an die<br />

Zeit mit meiner Großmutter erinnert, die sehr viel Bernsteinschmuck<br />

getragen hat, und ich mochte das immer sehr. Und<br />

Frieden. Eigentlich wäre es das Wort ‚Liebe‘, aber aus Liebe<br />

werden manchmal auch viele schreckliche Dinge begangen und<br />

da komme ich doch immer wie<strong>der</strong> zum Frieden.“<br />

Was ist das Leben?<br />

Und so steht <strong>der</strong> Bernsteinfarbene Topas Imperial <strong>für</strong> den Frieden,<br />

den sich <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> <strong>für</strong> die Welt und die vielen Menschen<br />

wünscht, die ihre Heimat zurücklassen müssen und sich auf den<br />

Weg machen, eine neue zu finden. Er steht aber auch <strong>für</strong> den<br />

inneren Frieden, den die Ausnahmeschauspielerin gefunden hat,<br />

wenn sie meint: „Was ist das Leben? Dass ich Eins mit mir bin,<br />

einverstanden!<br />

Heimat ist das, wo alles, was du an Anlagen hast, das erste Mal<br />

auf dich trifft. Und wenn du das wirklich verinnerlicht hast, dann<br />

ist Heimat in dir. Das ist eben dieser Sehnsuchtsort. Ich bin durch<br />

viele Tiefen gegangen und durch viele dunkle Passagen und ich<br />

hab‘ gelernt, dass ich mich auf mich verlassen kann und dass ich<br />

mir vertrauen kann, und das ist <strong>für</strong> mich Heimat. Wo man sich<br />

geborgen fühlt.“<br />

Weshalb ich mich <strong>für</strong> Topas und nicht <strong>für</strong> Bernstein entschieden<br />

habe, hat damit zu tun, dass <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> ein sehr strukturierter<br />

Mensch ist. Entscheidungen trifft sie eher im Kopf.<br />

„Manchmal gehe ich über meinen Bauch hinweg und entscheide<br />

pragmatisch. Ich bin auch sehr entschlussfreudig, also<br />

ich beschließe etwas und dann ist das so, da hat <strong>der</strong> Bauch dann<br />

nicht mehr viel Platz. Also es ist mehr <strong>der</strong> Kopf!“<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> und Harald Krassnitzer, Verleihung des Grimmepreis 2014<br />

Theater Marl / Copyright: xEventpressxMonikaxSandelx<br />

Bernstein besteht aus versteinertem Harz und verfügt über keine<br />

Struktur. Topas hingegen besitzt einen kristallinen Aufbau und eignet<br />

sich wie kein an<strong>der</strong>es Mineral, um Struktur und Klarheit auszudrücken<br />

und diese Eigenschaften mit <strong>der</strong> warmen, weichen, gefühlvollen,<br />

an Heimat erinnernden Farbe des Bernsteins zu verbinden.<br />

Harald Krassnitzer in <strong>der</strong> TV Biographie „Lebenslinien“ über seine<br />

Kollegin: „Also, den Ehrgeiz bei <strong>der</strong> Bibi sich nie unterkriegen zu<br />

lassen, immer wie<strong>der</strong> aufzustehen und weiterzumachen und etwas<br />

zu besiegen, zu überwinden, findet man in <strong>der</strong> gleichen Qualität<br />

bei <strong>der</strong> <strong>Adele</strong>. Dass selbst in den schwierigsten Momenten, die ja<br />

durchaus bei ihr vorkamen, sie die Kraft entwickelt, das dann zu<br />

überwinden. Und sie wird dann nicht zu einer Festung, sie bleibt<br />

auch in diesen Situationen noch weich. Ich weiß immer noch nicht,<br />

wo sie’s hernimmt, aber sie hat‘s und das ist schön.<br />

Zum Abschluss lassen wir noch einmal <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> zu Wort<br />

kommen, wenn sie in Lebenslinien von sich sagt:<br />

„Ich bin froh, in mir ein Zuhause gefunden zu haben, in dem ich<br />

mich sicher und zufrieden fühle!“<br />

Ein besseres Schlusswort kann man <strong>für</strong> die <strong>Nestroy</strong>ringpreisträgerin<br />

<strong>2024</strong> nicht finden und ich hoffe, dass es mir gelungen ist, in<br />

<strong>der</strong> Formgebung des <strong>Ring</strong>es ihrem Schaffen gerecht zu werden.<br />

Gerold Schodterer<br />

Burghart Klaußner und <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong><br />

Pressekonferenz – Dokudrama BRECHT in<br />

Hamburg / Weltpremiere am 9. Februar 2019<br />

Copyright: IMAGO Michael Wigglesworth<br />

Ich bin durch viele Tiefen gegangen<br />

<strong>Ring</strong>-Fotos: © Wolfgang Stadler <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>


ADELE NEUHAUSER<br />

Die am 17. Jänner 1959 in Athen geborene <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> ist die<br />

Tochter eines österreichisch-griechischen Architekten und einer<br />

Wienerin. Ihre Großeltern, die zuletzt im Waldviertel lebten, waren<br />

akademische Maler, ein Vorbild, dem ihr Halbbru<strong>der</strong> Peter Marquant<br />

folgte.<br />

Vom Großvater stammen mehrere Sgraffiti, eines zum Beispiel auf<br />

dem Wiener Künstlerhaus. Da es aber nach seiner Auffassung nur<br />

einen Maler in <strong>der</strong> Familie geben könne, verlagerte die Großmutter<br />

ihre Schaffenskraft auf die Anfertigung von Gobelins und Kasperlfiguren<br />

und arbeitete <strong>für</strong> die Wiener Werkstätte.<br />

Seit ihrem sechsten Lebensjahr träumt sie vom Theater<br />

Im Alter von vier Jahren siedelte <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> mit ihrer Familie<br />

von Griechenland nach Wien, wo sie aufwuchs. Ihre Mutter, die<br />

selbst Schauspielerin werden wollte, verließ die Familie und nahm<br />

dabei ihren Halbbru<strong>der</strong> mit. <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> wuchs bei ihrem<br />

Vater Georg auf und wollte seit ihrem sechsten Lebensjahr Schauspielerin<br />

werden.<br />

Das Theater ist ihre Welt<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> absolvierte ihre Schauspielausbildung von 1976 bis<br />

1978 an <strong>der</strong> Schauspielschule Krauss in Wien. Mit Anfang zwanzig zog<br />

sie nach Deutschland, wo ihre Karriere an verschiedenen deutschen<br />

und österreichischen Theatern begann. Dabei stand sie unter an<strong>der</strong>em<br />

in Münster, Essen, Mainz und zwischendurch auch in Wien auf<br />

<strong>der</strong> Theaterbühne.<br />

Überregionales Aufsehen erregte <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> in <strong>der</strong> Faust-<br />

Inszenierung am <strong>Stadt</strong>theater Regensburg, in <strong>der</strong> sie als Frau den<br />

„Mephisto“ verkörperte. Konrad Sabrautzky besetzte sie 1990 an <strong>der</strong><br />

Seite von Maja Maranow als „Maggy“ in <strong>der</strong> Travestiekomödie „Der<br />

neue Mann“ in ihrem ersten Fernsehfilm.<br />

„Julie Zirbner“ und „Bibi Fellner“<br />

Ihre Bekanntheit bei einem breiteren Publikum erlangte sie im Jahr<br />

2004 durch ihre Rolle als Bäuerin „Julie Zirbner“ in <strong>der</strong> Kult-Fernsehserie<br />

„Vier Frauen und ein Todesfall“. Seit 2010 ermittelt sie zudem<br />

Julian Pajzs mit Mutter <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> bei <strong>der</strong> Aufzeichnung <strong>der</strong> NDR Talk Show im NDR<br />

Fernsehstudio Lokstedt. Hamburg, 10.02.2023 / Foto: H. Hartmann Future Image<br />

als Tatort-Kommissarin „Bibi Fellner“ an <strong>der</strong> Seite von Harald Krassnitzer<br />

als ihr Kollege „Moritz Eisner“ im Wiener Tatort.<br />

Zuletzt war sie im ORF in dem Film „Steiererrausch“ (Regie Wolfgang<br />

Murnberger) und in <strong>der</strong> Miniserie „Unter Freunden stirbt man nicht“<br />

auf TV Now (Regie Felix Stienz) zu sehen.<br />

Im April 2017 erschien unter dem Titel „Ich war mein größter Feind“<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>s Autobiografie im Brandstätter Verlag.<br />

Nach <strong>der</strong> Trennung von ihrem mittlerweile verstorbenen Mann<br />

Zoltan Paul lebt <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> heute in Wien. Ihr 1987 geborener<br />

Sohn Julian Pajzs ist Jazzmusiker und Filmkomponist. Seit 2014 tritt<br />

sie mit ihm in <strong>der</strong> Literatur- und Musikproduktion „Die letzten ihrer<br />

Art“ sowie „Mythos“ auf.<br />

Im Zuge ihrer beachtlichen Karriere spielte <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> in zahlreichen<br />

Kinofilmen wie unter an<strong>der</strong>em in „Irren ist männlich“ (1996),<br />

„Helden in Tirol“ (1998), „Gone – Eine tödliche Leidenschaft“ (2004),<br />

„Wo ist Fred?“ (2006), „Räuber Kneißl“ unter <strong>der</strong> Regie von Marcus H.<br />

Rosenmüller (2008), „Die Perlmutterfarbe“ (2009), „3faltig“ (2010),<br />

„<strong>Bad</strong> Fucking“ (2013) und „Love Machine“ (2019).<br />

Auf dem Münchner Filmfest 2021 feierte sie einen großen Erfolg<br />

als Hauptrolle in <strong>der</strong> ARD Komödie „Faltenfrei“, im vergangenen<br />

Jahr erhielt <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> erneut unter <strong>der</strong> Regie von Dirk<br />

Kummer die Hauptrolle in dem Film „Unge-schminkt“.<br />

Film-Still aus dem Tatort „Ausgelöscht“<br />

© Ingo Pertramer<br />

Literatur & Musik – Mutter & Sohn<br />

„Julie Zirbner in Action“ – „Vier Frauen und<br />

ein Todesfall“<br />

© ORF – Franz Neumayer<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> © Peter Rigaud<br />

<strong>Ring</strong>-Foto: © Wolfgang Stadler


Zahlreiche Ehrungen begleiten ihren Weg<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> beim Lola Nominiertenabend<br />

des Deutschen Filmpreises <strong>2024</strong><br />

in <strong>der</strong> Bar Brass am 13.04.<strong>2024</strong> in Berlin /<br />

Copyright: Eventpress Kochan<br />

Daneben übernahm sie Gastrollen in zahlreichen Fernsehserien, darunter<br />

Krimireihen wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“ und „Sinan Toprak ist<br />

<strong>der</strong> Unbestechliche“.<br />

Zahlreiche Ehrungen begleiten <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong>s Karriere<br />

Zwischen 2012 und 2017 erhielt sie fünfmal die „Romy“ in <strong>der</strong> Kategorie<br />

beliebteste Schauspielerin/Serie – den österreichischen Film- und<br />

Fernsehpreis, <strong>der</strong> in Erinnerung an die Schauspielerin Romy Schnei<strong>der</strong><br />

vergeben wird.<br />

2014 wurde ihr gemeinsam mit Harald Krassnitzer <strong>der</strong> „Grimme-<br />

Preis“ verliehen, <strong>der</strong> renommierteste Medienpreis <strong>für</strong> Fernsehsendungen<br />

in Deutschland.<br />

<strong>2024</strong> erhielt <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> den Ehrenpreis des Deutschen Fernsehkrimifestivals<br />

<strong>für</strong> ihre „herausragende, schauspielerische Leistung<br />

als Bibi Fellner im Wiener Tatort“. Am 3. Mai <strong>2024</strong> wurde <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong><br />

mit dem Deutschen Filmpreis <strong>für</strong> die beste weibliche Nebenrolle<br />

im Kinofilm „15 Jahre“ geehrt. Am 30. Mai <strong>2024</strong> folgt ihre Auszeichnung<br />

mit dem <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong> <strong>der</strong> <strong>Stadt</strong> <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong>.<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> ist Mitglied <strong>der</strong> Akademie des Österreichischen<br />

Films und engagiert sich auch <strong>für</strong> das Kin<strong>der</strong>hilfswerk Plan International<br />

Deutschland, in dessen Kuratorium sie Mitglied ist. Außerdem<br />

war sie 2016 gemeinsam mit weiteren Tatort-Schauspielern Teil einer<br />

Jubiläumskampagne <strong>der</strong> Opferhilfsorganisation Weißer <strong>Ring</strong>.<br />

Preisträgerin in <strong>der</strong> Kategorie „Beliebteste Schauspielerin Serie“<br />

<strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> – ROMY Gala 2016 in <strong>der</strong> Hofburg in Wien<br />

Copyright: VISTAPRESS Lana Yassi<br />

ERNI MANGOLD<br />

Die <strong>Johann</strong>-<strong>Nestroy</strong>-<strong>Ring</strong>e seit 2005<br />

Erwin Steinhauer<br />

„Ich will berühren, berühren auf allen<br />

drei Ebenen, die ich bespiele: auf <strong>der</strong><br />

Kleinbühne, auf <strong>der</strong> ich begonnen<br />

habe, <strong>der</strong> Großbühne, wie dem<br />

Burgtheater, und <strong>der</strong> größten<br />

Bühne, dem Film.“<br />

2005<br />

Karlheinz Hackl<br />

„Wenn ich mir mein Leben so<br />

anschau‘, ich glaub‘, ich bin <strong>der</strong> Herr<br />

von Lips. Ich war schon immer ein<br />

‚Zerrissener‘. Ich muss die Figuren im<br />

Probieren erarbeiten, mich in die Rolle<br />

hineinfühlen, nur mit dem Hirn<br />

allein kann ich niemals<br />

Leben hineinbringen.“<br />

2007<br />

Peter Turrini<br />

„Im Grunde bin ich ein Handwerker wie<br />

mein Vater, nur dass meine Werkzeuge<br />

Bleistift und Schreibmaschine sind.<br />

Als ‚Katzlmacher-Bua‘ wurde ich immer<br />

ausgeschlossen, durfte nur zuschauen –<br />

und daraus hab‘ ich eine Würde gemacht<br />

und habe genauer<br />

hingeschaut.“<br />

2008<br />

Foto-Copyrights: <strong>Ring</strong>e: Wolfgang Stadler / Erwin Steinhauer: Nancy Horowitz / Karlheinz Hackl: Lukas Beck / Peter Turrini: Astrid Bartl


DER JOHANN-NESTROY-RING<br />

ERNI MANGOLD<br />

DER STADT BAD ISCHL<br />

Karl Markovics<br />

„Am liebsten sind mir wahrhaftige<br />

Rollen, die ich mit Leben füllen kann,<br />

die ein Geheimnis haben. In sie<br />

einzutauchen, um als<br />

Figur herauszuwachsen aus dem<br />

Werk, den Menschen<br />

Erkennen schenkend.“<br />

2010<br />

Nicholas Ofczarek<br />

„Können Sie sich eine Black Box vorstellen,<br />

so ein Raum, in dem völlige<br />

Dunkelheit herrscht, und durch diese<br />

Dunkelheit schneidet ein scharfer,<br />

greller Lichtstrahl – das ist <strong>für</strong> mich<br />

das Idealbild <strong>für</strong> vollkommene<br />

Klarheit und Struktur.“<br />

2012<br />

Michael Niavarani<br />

„Das Studium <strong>der</strong> Gesamtausgabe von<br />

<strong>Nestroy</strong>s Werken hat einen Funken<br />

zum Überspringen gebracht, <strong>der</strong> bei<br />

jedem Auftritt ein satirisches Wortfeuerwerk<br />

entzündet, das aus dem Mund<br />

des heutigen Großmeisters zeitgeistiger<br />

Gesellschaftskritik einem<br />

begeisterten Publikum in voller<br />

Intensität entgegenfliegt.“<br />

2014<br />

Bedeutungsvolle Ehrung großer Persönlichkeiten<br />

Prof. Erni Mangold<br />

„Wenn man die Rolle verinnerlicht hat,<br />

muss man sich aus ihr zurückziehen,<br />

weil nicht <strong>der</strong> Schauspieler, son<strong>der</strong>n<br />

die Geschichte wichtig ist! Man muss<br />

<strong>der</strong> Rolle ihren Glanz geben.“<br />

2015<br />

Herbert Föttinger<br />

„Ich wollte eigentlich schon immer<br />

Theaterdirektor werden. Ich hab‘ nicht<br />

darauf gewartet, dass man mich holt,<br />

ich hab die Sache selbst in die Hand<br />

genommen und mir den Weg<br />

nach oben erkämpft.“<br />

2017<br />

Michael Köhlmeier<br />

Über dem glänzenden Schild des<br />

Perseus schweben seine „Heiligen<br />

Gegenstände“, ein Opal – Sinnbild <strong>für</strong><br />

Phantasie, sowie eine Person die er<br />

bildhaft vor sich sieht, um die<br />

Handlung zu finden. Der Spiegel<br />

verkörpert Reflexion und Selbstreflexion:<br />

„Wenn ich <strong>Nestroy</strong> gelesen<br />

habe, hat er mir immer einen<br />

Spiegel gezeigt“.<br />

2020<br />

Foto-Copyrights: <strong>Ring</strong>e: Wolfgang Stadler / Karl Markovics: Moritz Schell / Nicholas Ofczarek: Binh Truong / Michael Niavarani: Karoline Schodterer<br />

Erni Mangold: Josef Gallauer / Herbert Föttinger: Jan Frankl / Michael Köhlmeier: Daniela Weiland


„Goldschmied, Handwerker, Künstler und Designer“<br />

Zitat: Prof. Leopold Rössler, Gemmologe, Goldschmiedemeister, Edelsteinexperte und ehemaliger Lehrer von Gerold Schodterer<br />

Für mich liegt die Faszination an meiner Arbeit als Goldschmied<br />

darin, ein Erschaffen<strong>der</strong> sein zu dürfen und zu erleben, wie <strong>der</strong><br />

erste Funke einer Idee zu einem immer deutlicher werdenden<br />

inneren Bild heranwächst, das schließlich am Werktisch zu einem<br />

begreifbaren Schmuckstück wird.<br />

GEROLD SCHODTERER<br />

Dialog wird Gestalt<br />

Durch Symbolik verleihe ich meinen Arbeiten Lebendigkeit,<br />

lasse sie Geschichten erzählen, die das Beson<strong>der</strong>e eines Menschen<br />

zum Ausdruck bringen, wobei die Idee immer dem Dialog<br />

entspringt, sowohl dem mit meinen Kunden als auch dem mit<br />

beson<strong>der</strong>en Einschlussbil<strong>der</strong>n in Edelsteinen.<br />

Der <strong>Nestroy</strong>ring ist <strong>für</strong> mich Freude und Herausfor<strong>der</strong>ung zugleich,<br />

denn es ist immer wie<strong>der</strong> spannend, nach eingehen<strong>der</strong> Vorbereitung<br />

mit den designierten Preisträgern über <strong>der</strong>en künstlerisches<br />

Wirken zu sprechen und die gewonnenen Eindrücke in eine Form<br />

zu bringen, die die Essenz ihrer Aussagen wi<strong>der</strong>spiegelt.<br />

ERRINGEN – Hals- und Ansteckschmuck<br />

Wurzelholz / Boul<strong>der</strong>opal<br />

18 kt. Weiß- und Gelbgold / Brillant<br />

Gerold SCHODTERER<br />

Atelier <strong>für</strong> bedeutungsvolle Schmuckunikate<br />

+43 664 3575004 o<strong>der</strong> +43 664 2253646<br />

office@schodterer.at / www.schodterer.at<br />

Termine nach telefonischer Vereinbarung<br />

Texte: Gerold Schodterer / Lektor: Rudolf Bruckschlögl / BGM Ines Schiller BEd / Gestaltung: Karoline Schodterer, ARTist Werbegestaltung / WIGODRUCK <strong>Bad</strong> <strong>Ischl</strong><br />

Die Zitate von <strong>Adele</strong> <strong>Neuhauser</strong> stammen aus einem persönlichen Gespräch sowie aus ihrer Autobiografie: Ich war mein größter Feind.<br />

Fotos: © Wolfgang Stadler / Karoline Schodterer

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