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INDUSTRIELLE AUTOMATION 3/2024

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energie:bilanz<br />

ROBOTIK IM WANDEL<br />

Um auch in Phasen eines Engpasses oder in Situationen<br />

wie einer Pandemie die Produktion künftig nicht mehr<br />

abreißen zu lassen, Europas Unabhängigkeit in der Produktionsautomatisierung<br />

zu stärken und den Energieverbrauch<br />

von Roboteranwendungen in europäischen Fabriken<br />

deutlich zu senken, braucht es die passenden Maßnahmen. Genau<br />

damit beschäftigt sich das deutsch-französische Forschungsprojekt<br />

GreenBotAI (bit.ly/Xeidana). Es setzt technisch bei den<br />

Reaktions- und Latenzzeiten von Industrierobotern, einer optimierten<br />

Bahnplanung sowie der Ausführung bestimmter Aufgaben<br />

noch während der Roboterbewegung (»on-the-fly«) an.<br />

Ohne Zwischenstopp ist dann beispielsweise die Aufnahme von<br />

2D-Bildern zur Objekterkennung für die gewünschte Handlingoder<br />

Montageaufgabe möglich. In dem deutsch-französischen<br />

Forschungsprojekt ist das Fraunhofer IWU Konsortialführer.<br />

INTELLIGENTE UND FLEXIBLE ROBOTIK<br />

Der Projektschwerpunkt liegt auf einem agilen Ansatz für den<br />

Umgang mit Materialien und Werkstücken. KI-Algorithmen sollen<br />

der Fertigung mehr Flexibilität verleihen und die Produktion in<br />

verschiedensten Industriebereichen beschleunigen. Das Ziel ist<br />

eine intelligente Robotik, die komplexe Aufgaben auch spontan<br />

erledigen kann. Erforderliche Hardwarekomponenten, moderne<br />

Deep-Learning-Methoden zur Überwachung sowie Verbesserungen<br />

bei Datenverarbeitung und Fehlerkontrolle sollen einen Generationenwechsel<br />

in der Robotik einläuten.<br />

Bild: Fraunhofer IWU<br />

DEN ENERGIEVERBRAUCH REDUZIEREN<br />

Das Forschungsprojekt GreenBotAI arbeitet an mehreren Stellhebeln,<br />

um den Energieverbrauch um bis zu 25 Prozent zu senken.<br />

Dazu zählen datenreduzierte KI-Modelle, beschleunigte<br />

Greifaufgaben und eine verringerte Rechenleistung. Wie weit die<br />

Projektpartner schon sind, war auf der Hannover Messe zu sehen.<br />

Ein mit industrieller Kameratechnik in 2D aufgenommenes Einzelbild<br />

des Bauteils und wenig Rechenleistung genügen, damit<br />

der Roboter dieses Bauteil aufnehmen, überprüfen und in Position<br />

bringen kann. Dabei übernimmt die am Fraunhofer IWU entwickelte<br />

Software Xeidana die Kontrolle. Gäste am Messestand<br />

durften es ausprobieren: Sie legen dazu ein Zahnrad auf einem<br />

Tisch im Arbeitsraum eines Cobots ab. Auf Basis der Bildinformation<br />

ermittelt die Software die Positionen aller Objekte relativ<br />

zum Roboter, berechnet die Roboterbahn und bestimmt die<br />

Griffposition. Der Roboter greift nun das Zahnrad und verlässt<br />

sich dabei ganz auf die Bildinformationen. Hier kommt die echtzeitfähige<br />

Auswertung von Kraftdaten ins Spiel, die dem Roboter<br />

vorgibt, wie er das aufgenommene Zahnrad in ein zweites Zahnrad<br />

einpassen soll. Dies funktioniert mit einer smarten Anwendung<br />

von KI, die den Tastsinn des Menschen imitiert. Alle realen<br />

Aktionen des Roboters werden über einen digitalen Zwilling visualisiert.<br />

Das Projekt ist also auf einem guten Weg, um kleinere<br />

Losgrößen anstelle von Masse und komplexere Produktionslinien<br />

realisieren zu können. Damit lässt sich dem steigendem Wettbewerbsdruck<br />

und instabilen Lieferketten sicher begegnen.<br />

www.iwu.fraunhofer.de<br />

50 <strong>INDUSTRIELLE</strong> <strong>AUTOMATION</strong> <strong>2024</strong>/03 www.industrielle-automation.net

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