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Nr. 91 - Sommer 2024

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

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vence bis nach Neuseeland. In jeder dieser Regionen habe ich viel gelernt.<br />

Später hatte ich das Glück, auf sehr interessanten Weingütern arbeiten zu<br />

können. Von 2004 bis 2007 war ich auf Château Romanin in der AOC Les<br />

Baux im Weinkeller beschäftigt, wurde dort im Laufe der Zeit sogar Maître<br />

de Chai, also Kellermeister. In der Zeit habe ich auch Laure Cartier, meine<br />

Lebensgefährtin, kennengelernt. Sie stammt aus einer Winzerfamilie, die<br />

ein Weingut inmitten der Alpilles besitzt. Damals hatte ich aber absolut<br />

noch keine Vorstellung davon, was vulkanische Weine sind. Das kam etwas<br />

später, als wir beide zusammen ein Weingut übernehmen wollten, um uns<br />

niederzulassen.<br />

Unser Tipp:<br />

Wenn Sie in der Auvergne sind und in einem<br />

wunderbaren Umfeld vulkanische<br />

Weine entdecken möchten, besuchen Sie<br />

Laure Cartier und Jean-Baptiste Deroche<br />

auf der Domaine Miolanne, am Fuße des<br />

Massif du Sancy. Sie richten im <strong>Sommer</strong> auf<br />

einer Terrasse direkt vor ihrem prachtvollen<br />

Weinkeller – der aus unverweslichem<br />

(und daher unbehandeltem) Lärchenholz<br />

aus der Gegend gebaut wurde – eine Bar<br />

éphémère ein. Es ist einer der schönsten<br />

Orte der Region, um ein Glas Wein zu trinken<br />

– im Übrigen nicht nur den eigenen<br />

Wein, sondern auch « Weine der Familie »,<br />

vom Mas de Gourgonnier (AOC Baux de<br />

Provence) oder « Weine von Freunden »<br />

(AOC Bergerac) – und dazu Wurst- oder<br />

Käsespezialitäten aus der Auvergne zu genießen.<br />

Domaine Miolanne<br />

Départementale 978 - Route de Clermont<br />

63320 Neschers<br />

Telefon: +33 (0)6 72 41 22 56<br />

www.domainemiolanne.com<br />

Die Weinbar ist in diesem <strong>Sommer</strong> vom 15.<br />

Juni bis 15. August jeweils donnerstags bis<br />

samstags geöffnet (mittags und abends).<br />

In Les Baux-de-Provence?<br />

Nein, obwohl Laures Familie seit Generationen dort lebt und mit dem<br />

Mas de Gourgonnier eine sehr schöne Domaine mit Reben und Olivenbäumen<br />

betreibt, wollten wir an einen anderen Ort gehen, um unseren Erfahrungsschatz<br />

zu erweitern. Also haben wir uns verschiedene Weinbaugebiete<br />

angesehen, unter anderem die Gegend rund um Clermont-Ferrand und das<br />

Massif du Sancy. Diese Region hat uns sofort angezogen. Eines Tages saßen<br />

wir gemütlich beim Essen in einem Restaurant, als ich einen Wein probierte,<br />

der mich sehr überrascht hat. Er hatte außergewöhnlich rauchige Noten.<br />

Ich hatte den Eindruck, es würde am Gaumen « prickeln », so etwas<br />

hatte ich noch niemals bei einem Wein gespürt. Als Mann vom Fach<br />

sagte ich mir sofort, dass da etwas ganz Besonderes dahinterstecken<br />

müsse. Mir war klar, dass eine solch aromatische Ausdrucksstärke<br />

nicht « nur » von der Vinifizierung kommen konnte. Das rauchige<br />

Aroma und der mineralische Ausdruck des Weines konnten nur von<br />

einem besonderen Boden herrühren. Wir haben uns also erkundigt<br />

und herausgefunden, dass der Wein auf Vulkanboden in der Nähe<br />

erzeugt wurde, wie er in der Region verbreitet ist.<br />

Das war in gewisser Weise eine « Offenbarung » für Sie, sodass<br />

Sie einige Jahre später sogar das Weingut, das den besagten Wein<br />

produziert, übernommen haben ...<br />

Genau! Mich hat das selbst am meisten überrascht. Das sind die<br />

Zufälle des Lebens oder das Schicksal ... In der Tat haben wir den<br />

Winzer damals gleich besucht und uns sehr schnell mit ihm angefreundet.<br />

Wir hatten dieselben Ansichten in Bezug auf eine natürliche<br />

Vorstellung von Wein sowie den Respekt von Reben und Umwelt.<br />

Es lag also nahe, dass wir auch über unsere Suche nach einem<br />

eigenen Weingut sprachen. Als er drei Jahre später, 2012, in Rente<br />

ging, haben wir die Domaine Miolanne übernommen und betreiben<br />

sie heute immer noch. Ich glaube, dieser erste Schluck Wein im Restaurant<br />

seinerzeit wird mir immer in Erinnerung bleiben.<br />

Ist Ihnen mittlerweile klar, warum Sie der Wein sofort beeindruckt<br />

hat?<br />

Ich war von Anfang an davon überzeugt, dass es der Boden ist,<br />

der dem Wein dieses besondere Aroma und die mineralische Note<br />

verleiht. Die Einwohner der Region wissen sehr gut, dass der Boden<br />

hier vulkanischen Ursprungs ist. Laure und ich haben eine Verbindung<br />

zwischen Boden und Wein hergestellt. Allerdings war das<br />

am Anfang nur eine Intuition, und wir mussten erst das Verständnis<br />

dafür entwickeln, wie so etwas wissenschaftlich erklärt werden<br />

kann. Ich verhehle nicht, dass das nicht einfach war. Ich wusste zwar<br />

einiges über die Welt der Vulkane, im Grunde hegte ich sogar insgeheim<br />

eine gewisse Passion für sie: Mein Onkel war ein begeisterter<br />

Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong> · <strong>91</strong>

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