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Nr. 91 - Sommer 2024

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

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FRANKREICH HEUTE Kulturerbe<br />

berühmten Kirchenfenstern von Marc Chagall (1887-<br />

1985); die Kathedrale von Reims (Marne) mit Fenstern<br />

des deutschen Künstlers Imi Knoebel; die Kathedrale von<br />

Chartres (Eure-et-Loir), die sowohl für außergewöhnliche<br />

mittelalterliche Kirchenfenster als auch für moderne<br />

Kreationen (unter anderen von der Künstlerin Brigitte<br />

Simon) bekannt ist; die Kathedrale von Nevers (Nièvre),<br />

die sich durch zeitgenössische Fenster von Claude Viallat<br />

auszeichnet; die Kathedrale Saint-Cyr-et-Sainte-Juliette,<br />

ebenfalls in Nevers, mit Kirchenfenstern von Jean-Michel<br />

Alberola; oder die Kathedrale in Saint-Dié-des-Vosges<br />

(Vosges), deren berühmte Fenster von Pierre Soulages<br />

(1<strong>91</strong>9-2022) realisiert wurden. All diese Beispiele zeigen,<br />

dass moderne Kunst in religiösen Gebäuden sehr wohl in<br />

einen Dialog mit historischem Kulturerbe treten und so<br />

eine Kultstätte schaffen kann, die sowohl in der Tradition<br />

verankert, gleichzeitig aber auch zukunftsgerichtet ist.<br />

Historiker und Architekten erinnern im Übrigen daran,<br />

dass einige Fenster von Notre-Dame im oberen Teil bereits<br />

erneuert wurden: Nach den Zerstörungen des Zweiten<br />

Weltkriegs wurde 1965 der französische Glasermeister<br />

Jacques Le Chevallier (1896-1987) damit beauftragt, diese<br />

zu ersetzen. Die nonfigurativ gestalteten Fenster sind<br />

nach wie vor in der Nähe der südlichen Rosette zu sehen.<br />

Der eigentliche Grund<br />

für die Polemik<br />

Ein Teil der Öffentlichkeit, unterstützt von Architekten,<br />

Konservatoren und Kunsthistorikern, widersetzt<br />

sich seit Dezember dem Ansinnen des Pariser Erzbischofs<br />

und des Staatspräsidenten, Notre-Dame mit modernen<br />

Kirchenfenstern auszustatten. Hinterfragt man<br />

ihre Argumentation genau, wird schnell klar, dass es gar<br />

nicht darum geht, den Gedanken einer Verbindung von<br />

Vergangenheit und Modernität zu kritisieren. Ganz im<br />

Gegenteil. Quasi niemand stellt infrage, dass es sowohl<br />

in Frankreich als auch im Ausland in dieser Beziehung<br />

gelungene Beispiele gibt. Die meisten schätzen sogar das<br />

bereits vom Pariser Erzbistum in Auftrag gegebene « moderne<br />

und zeitgenössische » Kirchenmobiliar für Notre-<br />

Dame! Kritisiert wird dagegen die Tatsache, dass die zur<br />

Debatte stehenden Kirchenfenster ausgebaut und ersetzt<br />

werden sollen, obwohl sie vom Brand verschont und zudem<br />

vor nicht allzu langer Zeit erst restauriert wurden.<br />

Dazu kommt, dass die bestehenden Scheiben 1843 auf<br />

ausdrücklichen Wunsch von Eugène Viollet-le-Duc anlässlich<br />

der umfassenden Renovierung von Notre-Dame<br />

angefertigt worden waren, um der Kirche eine « gotische<br />

Atmosphäre » zu verleihen. Sie heute zu entfernen, käme<br />

daher einer Geringschätzung des Werkes des berühmten<br />

Architekten gleich. Das sind schlagende Argumente, die<br />

durchaus nachvollziehbar sind …<br />

76 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>

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