Nr. 91 - Sommer 2024

FRANKREICH HEUTE Kulturerbe
Vorhergehende Doppelseite: Blick von einem der Kräne auf die Kathedrale. Oben: Ende April/Anfang
Mai 2019 wurden die Scheiben der oberen Fenster von Kirchenschiff und Chor einzeln ausgebaut.
Unten: Der vom Chefarchitekten der Monuments historiques, Philippe Villeneuve, entworfene
neue Hahn enthält nun die Reliquien des alten Hahns, der beim Brand beschädigt wurde.
Seit dem 16. Dezember 2023 thront er auf der Turmspitze von Notre-Dame.
Emmanuel Macron ist dafür bekannt, dass er einen besonderen Sinn für Kommunikation
hat. Am 8. Dezember vergangenen Jahres präsentierte er sich daher den
anwesenden Fotografen oben auf dem Gerüst, das den gerade frisch rekonstruierten
Vierungsturm nach wie vor umgab. Ausgerüstet mit Helm und Sicherheitsschuhen
wollte der Staatschef viereinhalb Jahre nach dem Brand und ein Jahr vor der
geplanten Wiedereröffnung der Kathedrale offensichtlich den Stand der
Arbeiten aus der Höhe überprüfen. Nachdem er verfolgt hatte, wie eine
exakte Nachbildung des Kreuzes von Eugène Viollet-le-Duc (1814-1879)
auf der Spitze des Turms angebracht worden war – das Original war am 15.
April 2019 den Flammen zum Opfer gefallen – und wieder unten im
Kirchenschiff ankam, brachte Emmanuel Macron seine Freude über den Fortschritt
der Arbeiten zum Ausdruck: « Wir sind im Zeitplan! », rief er aus und
betonte « diesen wichtigen und berührenden Moment » sowie « den außergewöhnlichen
Fortschritt » einer Baustelle, deren fristgerechte Beendigung viele für
« unmöglich » gehalten hatten. Eine Baustelle, die über tausend der besten Handwerker
mobilisiert und am Ende Kosten in Höhe von 800 Millionen Euro verschlungen haben
wird, die von 340 000 Spendern aufgebracht wurden.
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