16.05.2024 Aufrufe

Nr. 91 - Sommer 2024

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

Calanques de Sugiton; Ein Paradies für Fußgänger in der Charente-Maritime; Klappernde Hufe im Herzen Frankreichs; Hinter den Kulissen des Moulin Rouge; Die "Route de la Lavande"; Frankreich, ein Eldorado für MacDonal's ?; Notre-Dame de Paris; Marie Sizun; "Stehenden Steine" in der Bretagne; Eine Vision von Wein "Made in Auvergne"... Chantals Rezept... und viel mehr!

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UNTERWEGS IN FRANKREICH Nouvelle-Aquitaine / Corrèze<br />

Seit einigen Monaten ist Alain Tisseuil, der Bürgermeister<br />

von Arnac-Pompadour, erleichtert und<br />

glücklich. Sieben Jahre kämpften er und seine Mitstreiter<br />

darum, ein Spielcasino in der Stadt eröffnen zu<br />

dürfen. Nun erteilte der französische Staat endlich die<br />

Genehmigung dafür. Was vordergründig belanglos erscheinen<br />

mag, ist für Arnac-Pompadour ein Lichtblick und vor<br />

allem die lang ersehnte, quasi hundertprozentige Garantie,<br />

das umfangreiche architektonische Kulturerbe der Gemeinde<br />

retten zu können! Angesichts der fehlenden Mittel<br />

wäre dessen Unterhalt ohne diese Entscheidung in großer<br />

Gefahr gewesen. Doch bevor wir uns näher mit den Kulturgütern<br />

beschäftigen, die in der Tat den Besucher sofort<br />

beeindrucken, sobald er die Kleinstadt im Departement<br />

Corrèze betritt, schauen wir uns genauer an, was den Enthusiasmus<br />

ausgelöst hat, der heute in den Cafés und Restaurants<br />

der Stadt spürbar und in aller Munde ist: die<br />

Gesetzgebung in Bezug auf die Eröffnung kommunaler<br />

Casinos in Frankreich. Das Thema erscheint zwar auf den<br />

ersten Blick nicht gerade das spannendste zu sein, dennoch<br />

gibt es interessante Aufschlüsse über französische « Traditionen<br />

» und wie diese sich verändern.<br />

Jackpot für Arnac-Pompadour!<br />

Es mag erstaunlich klingen, dass ein Land, das mit 203<br />

Casinos 40 % aller europäischen Spielbanken besitzt, in<br />

dieser Beziehung eine der strengsten Gesetzgebungen innerhalb<br />

der EU hat. Trotz ihrer beeindruckenden Anzahl<br />

sind Casinos in Frankreich nämlich vom Grundprinzip<br />

her verboten. Lediglich ganz bestimmte Gemeindekategorien<br />

dürfen im Rahmen einer Ausnahmegenehmigung<br />

eine solche Einrichtung besitzen. Bislang handelte es sich<br />

dabei im Wesentlichen um Gemeinden, die als « See- und<br />

Thermalbäder, touristische Städte » oder als « Hauptstädte<br />

von Ballungsräumen mit mehr als 500 000 Einwohnern<br />

und spezifischen kulturellen Einrichtungen » klassifiziert<br />

waren (beispielsweise Bordeaux mit der Opéra national).<br />

Für die Stadt Paris gelten zudem Sonderregelungen.<br />

Wenn sich nun der Bürgermeister von Arnac-Pompadour<br />

derzeit so freut, dann liegt das daran, dass das französische<br />

Parlament im Dezember 2023 einen Gesetzestext<br />

verabschiedete, der die Welt der Spielautomaten nahezu<br />

revolutioniert hat. Das Gesetz besagt, dass von nun an<br />

Gemeinden, « auf deren Gebiet am 1. Januar 2023 der<br />

Unternehmenssitz eines Veranstalters von Pferderennen,<br />

der historische Sitz des Cadre Noir oder ein Nationalgestüt<br />

ansässig ist und in denen zwischen dem 1. Januar<br />

2018 und dem 1. Januar 2023 mindestens zehn Pferdeveranstaltungen<br />

mit nationaler oder internationaler Reichweite<br />

stattfanden », ein Casino besitzen dürfen. Eine sehr<br />

erfreuliche Nachricht also für Arnac-Pompadour, denn<br />

die Gemeinde mit ihrer langen Pferdetradition erfüllt diese<br />

Kriterien und kann nun darauf hoffen, in den kommenden<br />

Jahren eine Spielbank ihr eigen nennen zu können.<br />

Diese wird vermutlich nicht nur Hunderte Arbeitsplätze<br />

schaffen, sondern dürfte pro Jahr mehrere Hunderttausend<br />

Euro in die Gemeindekasse spülen. Kein Wunder<br />

also, dass Monsieur le Maire darüber mehr als angetan ist.<br />

Die zu erwartenden Einnahmen sollten es ermöglichen,<br />

die städtischen Kulturgüter, auf die man zu Recht stolz<br />

ist, umfassend zu erhalten und in Zukunft dauerhaft instand<br />

zu halten. Angesichts des Ausmaßes war das bislang<br />

nicht sichergestellt: Die gesamte Fläche der Domaine de<br />

Pompadour, wie sie heute besteht, beträgt 400 Hektar.<br />

Dazu gehören das Schloss, mehrere Wohn- und Verwaltungsgebäude<br />

sowie zahlreiche Gebäude und Terrains für<br />

Zucht und Pferdewettkämpfe. Mit diesen Informationen<br />

im Hinterkopf wird ein Besuch der kleinen Stadt heute<br />

noch interessanter ...<br />

48 · Frankreich erleben · <strong>Sommer</strong> <strong>2024</strong>

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