Nr. 91 - Sommer 2024

führt, stehen nun in regelmäßigem
Abstand Schilder, die die
Besucher darüber informieren,
warum der Schutz der Gegend
notwendig ist und was der Nationalpark
dafür unternimmt. Auf
beiden Seiten des Weges hat sich
der Bewuchs wieder regeneriert.
Man merkt, dass nun wesentlich
weniger Wanderer versuchen,
Abkürzungen durch den Pinienwald
zu nehmen oder sich einen
eigenen Weg in die Bucht zu
suchen, wie das zuvor oftmals
der Fall war. Ist es das Resultat
der gesunkenen Frequenz in der
Hochsaison oder zeigt es, dass
die Menschen nun sensibilisierter
sind? Vermutlich ein bisschen etwas
von beidem … Auf jeden Fall
ist es eine Freude zu sehen, dass
es dem Pinienwald wieder besser geht. Die Vegetation ist viel dichter,
und zahlreiche Piniensprossen am Boden stellen hoffnungsvolle grüne
Flecken inmitten der trockenen Piniennadeln dar. Sie sind für die
Wanderer zudem eine sichtbare Mahnung, das Unterholz nicht zu betreten,
um sie nicht zu zertreten. Die wiederholten Ermahnungen, die
auf den Schildern zu lesen sind, scheinen also Wirkung zu zeigen und
respektiert zu werden.
Ruhe kehrt wieder ein
Am Pass angekommen hat man an einer Weggabelung die Möglichkeit,
nach rechts einen Abstecher zum ehemaligen Militär-Wachturm
zu machen. Nimmt man diesen rund 30-minütigen Umweg (hin
und zurück) in Kauf, anstatt direkt zur Bucht hinabzusteigen, wird
man mit einem der schönsten Panoramablicke der Region belohnt. Ein
Höhepunkt der Wanderung! Von dort sieht man deutlich, dass sich
der allgemeine Zustand der Natur verbessert hat. Die beiden Wege,
die in die Bucht hinunterführen – die breite, für Rettungsfahrzeuge
befahrbare Piste und der schmale Fußweg, der ursprünglicher, aber
manchmal sehr steil ist – sind mit bloßem Auge wesentlich schwieriger
zu erkennen als vorher. Dazu trägt vor allem der Marseille-Tragant
bei, die symbolträchtige Pflanze der Calanques, die sich wieder stark
vermehrt hat. Nicht zuletzt durch die tatkräftige Unterstützung des
Nationalparks, der sie an manchen Stellen nachgepflanzt hat. Was den
maritimen Teil dieser und der benachbarten Buchten angeht, so ist bei
diesem « Blick von oben » offensichtlich, dass das Wasser wieder absolut
klar ist! Denn auch zu Wasser hat der Nationalpark eingegriffen
und schreibt nun beispielsweise für alle Buchten vor, dass Schiffe mit
einer Länge von über 24 Metern nur noch auf offener See ankern dürfen.
Für die Vermietung von Motorbooten gelten ebenso strengere Regelungen.
Früher konnte jedes Wasserfahrzeug uneingeschränkt und
nach Belieben dort vor Anker gehen, doch diese Zeiten sind vorbei.
Nun ist wieder Ruhe eingekehrt! Und plötzlich kann man wieder eine
Stille genießen, die höchstens vom Geräusch des Windes oder vom
Schrei der Möwen gestört wird.
Der neue Roman von
Martin Walker
Martin Walker
Im Château
Der sechzehnte Fall für Bruno
Chef de police
Roman · Diogenes
Auch als eBook und Hörbuch
Ein Mittelalterspektakel,
vielleicht sogar ein Mord
Bruno im Sondereinsatz:
Eine Gruppe alter Freunde, die
sich aus dem Silicon Valley
kennen, trifft sich zu einer Urlaubswoche,
im wunderschönen,
luxuriösen Château de Rouffillac.
Doch im Vorfeld wird einer
von ihnen, Brice Kerquelin, Opfer
eines mysteriösen »Unfalls«,
und Bruno wird zum Schutz der
kleinen Runde beordert. Aber
nicht nur sein Scharfsinn, sondern
auch seine Kochkünste sind
gefragt: In der Abgeschiedenheit
des Schlosses wappnet er sich
gegen Übergriffe und sorgt mit
Estragonhühnchen und Tarte tatin
fürs leibliche Wohl.
Mehr unter:
diogenes.ch/martinwalker
Diogenes